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Vorrichtung zur Herstellung von Stäben und Röhren aus einem Bindemittel
und einer Armierung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zur Herstellung von Stäben und zylindrischen oder konischen Röhren aus einem Bindemittel
und einer Armierung.
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Es ist bereits bekannt, z.B. aus der US-PS 3 532.759 und der DE-OS
2 150.553, rohrförmige Erzeugnisse herzustellen, welche aus einem Bindemittel und
einer Armierung aus Fasern wie Glas-oder Kohlenstoffasern bestehen. In diesen vorbekannten
Erzeugnissen verläuft das Fasermaterial im wesentlichen parallel mit der Längsrichtung
des Erzeugnisses und ein derartiges Erzeuonis weist beschränkte Schlagfestigkeit
auf.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe diesen Mangel zu
beheben. Die Kennzeichen der erfindungsaemäßen Anordnung oder Vorrichtung gehen
aus den vorstehenden Patentansprüchen hervor. Das in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
hergestellte
Erzeugnis zeichnet sich dadurch aus, daß das Fasermaterial
wendelförmig in mehreren einander kreuzenden Schichten oder Lagen gewickelt ist,
wodurch die Schlagfestigkeit des Erzeugnisses wesentlich erhöht wird. Die äußeren
Fasermaterialschichten des Stabes werden z.B. mit kleiner Steigung gewickelt und
die inneren mit großer Steigung. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich
mit einer und derselben Düse sowohl zylindrische Stäbe wie konische Erzeugnisse
herzustellen. Außerdem ist es möglich, die Steigung des aufgewickelten Stranges
und/oder die Menge der Armierung im Verhältnis zur Bindemittel zu ändern, um Schlagfestigkeitseigenschaften
zu erzielen, die optimal den erwogenen Anwendungsgebieten des hergestellten Erzeugnisses
entsprechen. Derartige Änderungen der Steigung und/oder der Armierungsmenge können
ohne störende Eingriffe durchgeführt werden und ohne, daß hierbei irgendwelche Maschinenteile
wie Düsen, profilgestaltende Glieder, norschuborgane oder dergleichen ausgetauscht
werden müssen.
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Eine in der Praxis erprobte Ausführungsform der Erfindung soll nun
anhand der Zeichnungen als Beispiel näher erläutert werden.
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Es zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung, Figur 2 einen
Querschnitt durch eine Düse und ein Ventil, die in der Vorrichtung gemäß Figur 1
angewandt werden, und Figur 3 eine Draufsicht auf den unteren Teil der Vorrichtung
gemäß Figur 1.
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Ein in der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellter Stab besteht
aus Bindemittel und Armierung. Als Armierung wird ungezwirntes Fasermaterial, beispielsweise
Glasfaserstränge, die aus einer sehr großen Anzahl paralleler Glasfasern bestehen,
angewandt. Kohlenstoff oder anderes geeignetes Verstärkungsmaterial kann auch angewandt
werden.
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In Figur 1 ist die Vorrichtung in Seitenansicht dargestellt.
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Eine Anzahl Vorratsspulen 1 mit dem oben genannten Fasermaterial sind
auf einer kreisrunden Scheibe 2 in zwei konzentrischen Ringen angeordnet. Die Spulen
sind im jeweiligen Ring in gleichen Winkelabständen voneinander angeordnet. In einer
typischen beispielsweisen Ausführung, die bloß zur Erläuterung der Erfindung angeführt
wird, ohne diese einzuschränken, sind insgesamt 20 Spulen auf der Scheibe 2 angeordnet.
Über Leit- und Bremsglieder 3,4,5 und 6 wird das Fasermaterial herunter zur Düse
7 und durch diese hindurch geführt.
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Jede Spule 1 ist in Stehlagern untergebracht. Mittels einer jeder
Spule zugeordneten Bremseinrichtung wird jede Spule auf der Scheibe mit gleich großer
Bremskraft beaufschlagt. Wenn die Vorratsspulen keine Flansche (Seitenwände) aufweisen,
d.h. Vorratsrollen sind, bestehen die Bremseinrichtungen aus schwach gebogenen,
winkelrechten, Reibungskraft erzeugenden Scheiben, welche von Federn gegen die Peripherie
jeder Endfläche des Strangvorrates auf der jeweiligen Spule angedrückt werden. Jede
der Reibungskraft erzeugenden Scheiben ist länger als der Durchmesser der Spule
und ist mit ihrem .Uittelpunkt auf der Spulenachse gelagert. Die Enden von zusammengehörenden
Reibungsscheiben sind in Axialrichtung mittels einer Zugfeder miteinander verbunden.
Die Reibungsscheiben werden sc festgehalten, daß sie sich mit der jeweiligen rotierenden
Spule nicht mitdrehen. Da der Bremsdruck gegen die Peripherie der Vorratsspule konstant
gehalten werden kann, ist auch die Abwickelgeschwindigkeit des Stranges konstant,
ungeachtet des sich verkleinernden Durchmessers des Strangvorrates.
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Wenn mit Flanschen versehene Vorratsspulen angewandt werden, kann
das Bremsen ebenfalls mit konstanter Kraft an der Peripherie des Strangvorrates
durchgeführt werden. Wahlweise kann das Bremsen mittels herkömmlicher Bremseinrichtungen
erfolgen.
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Jedes der Leit- und Bremsglieder 3,4,5 und 6 enthält einen Ring aus
einem Metallrohr. Die Ringe 3,5,6 sind an der Scheibe 2 sowohl in axialer wie in
radialer Richtung fest angeordnet, während der Ring 4 mittels herkömmlicher, nicht
dargestellter, Organe in erwünschte axiale Lage gegenüber den Ringen 3,5 eingestellt
werden kann. Durch diese Maßnahme eröffnet sich eine weitere Möglichkeit zur raschen
Änderung bzw. Einstellung der zur Abwicklung des Fasermateriales von den Spulen
1 erforderliche Kraft. Der Ring 5 ist mit einer Anzahl nicht dargestellter U-förmig
gebogener Bügel versehen, deren Endpartien am Ring befestigt sind. Die Bügel sind
vor der jeweiligen Spule 1 angeordnet, von der das Fasermaterial abgezogen wird,
wodurch gewährleistet wird, daß die Fasermaterialbänder von den verschiedenen Spulen
regelmäßig verteilt verbleiben längs des Umfanges der Ringe. Das Faserband wird
danach über die Oberseite des Ringes 5, unter der Unterseite des Ringes 4 und schlieRlich
über den Ring 3 herunter zur Düse 7 gezogen. Eine derartige Führung hat zur Folge,
daß ungezwirntes Fasermaterial in Bandform übergeht, wodurch ein rasches Benetzen
des Fasermateriales in einem im weiteren näher beschriebenen Bindemittelbehälter
gefördert wird.
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Eine Anzahl weiterer Vorratsspulen 8 mit Fasermaterial gleicher Art
wie auf den Spulen 1 sind auf einer zweiten kreisrunden Scheibe 9 drehbar angeordnet.
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Die Spulen 8 sind in zwei konzentrischen Ringen und in jedem Ring
in gleichen Winkelabstnden voneinander auf der Scheibe 9 angeordnet. Zur Erklärung
der Erfindung, ohne diese einzuschränken, kann hier angeführt werden, daß die Anzahl
der Spulen 8 sich auf 20 beläuft.?littels Führungs- und Bremsgliedern 10,11 und
12, von denen jedes gleichartig r#it den Führungsgliedern 3,4 und 5 ist, wird das
Fasermaterial herunter zur Düse 7 geführt. Die Spulen 8 sind im wesentlichen auf
gleiche Art und Weise wie die Spulen 1 gelagert, und werden mittels nicht dargestellter
Bremseinrichtungen auf gleiche Art und Weise wie die Spulen 1 gebremst.
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Ein schematisch dargestelltes Antriebsorgan dreht die Scheibe 2 im
Uhrzeigersinn und die Scheibe 9 gegen den Uhrzeigersinn. Das Antriebsorgan umfaßt
eine von einem elektrischen Motor angetriebene Welle 13, die mittels Riemenscheiben
und Triebrädern die Scheiben 2 und 9 antreibt. Ohne die Erfindung zu begrenzen,
kann als Beispiel angeführt werden, daß die genannte Drehgeschwindigkeit beim Versuchsbetrieb
etwa 6 Umdrehungen pro Minute war.
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Im Rahmen des prinzipiellen Erfindungsgedankens kann die Drehzahl
der Scheiben 2 und 9 auch veränderlich sein.
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Das von den Spulen 1 und 8 abgezogene Material durchläuft in gut geteiltem
Zustand ein Binderrittelbad 14, welches in einem im Anschluß an die Düse 7 angeordneten
Behälter 15 enthalten ist.
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Während die einzelnen Fasermaterialbänder von den verschiedenen Spulen
1 und 8 das Bindemittelbad durchlaufen, werden sie von der Bindemittelmasse durchtränkt.
Wenn das Bindemittel allzu dickflüssig ist um die Fasermaterialbänder bei geradem
Durchlaufen des Bindemittelbades genügend durchzutränken, kann der Behälter 15 mit
herkömmlichen Mitteln für eine mechanische Bearbeitung der Bänder versehen werden,
welche angemessene Benetzung gewährleisten.
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Dank den oben beschriebenen Leit- und Bremsgliedern nehmen die von
den Spulen 1 und 8 abgezogenen Fasermaterialstränge während des Durchganges durch
den Behälter 25 zur Düse 7 Bandcharakter an. Hinter der Düse 7 legen sich die einzelnen
Fasermaterialbänder infolge der gegensinnigen Drehrichtungen der Scheiben 1 und
8 wendelförmig zu einem Mantel zusammen, der aus sich kreuzenden Lagen oder Schichten
von Fasermaterialbändern besteht.
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Der auf diese Weise entstandene Mantel hat im Längsschnitt im wesentlichen
konische Form. Sowohl die Mantelwandung selbst, wie auch der Raum innerhalb des
Mantels sind mit Bindemittel gefüllt, wenn der Mantel durch die Düse 7 entlang einer
Fläche 18, Figur 2, die später näher beschrieben sein soll, hindurchgezogen wird.
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In Figur 2 ist die Düse 7 im Querschnitt dargestellt. Die Düse enthält
einen gebohrten, im wesentlichen konischen, Teil 16 mit einer abgerundeten inneren
Fläche 17, die in eine innere, im wesentlichen glockenförmige, Fläche 18 übergeht.
Ein Flansch 27 umschließt die Grundfläche des konischen Teiles 16. Der konische
Teil 16 ist beweglich angeordnet in einer zvlindrischen Hülse 19, in deren oberen
Teil der Behälter 15 festgemacht ist.
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Ein Ventil 20 ist auf ähnliche Weise im entgegengesetzten Ende der
Hülse 19 beswreglich angecrdnet. Das Ventil 20 weist einen gebohrten, im wesentlichen
konischen Teil 21 mit einer inneren konischen Fläche 22 auf. Das Ventil 20 ist derart
in der Hülse 19 eingeschoben, daß ein ringförmiger Spalt 23 zwischen der inneren
konischen Fläche 22 und der äußeren Fläche 24 des konischen Teiles 16 zustande kommt.
In dem Ausmaß, in welchem das Ventil 20 in die Hülse 19 eingeschoben wird, kann
die Breite des ringförmigen Spaltes 23 verändert werden. Zwischen der Düse 7 und
dem Ventil 20 befindet sich ein Hohlraum 25 zu welchem das Bindemittel zugeführt
wird ur in geregelter Weise durch den ringförmigen Spalt 23 heraus zuströmen und
dadurch eine Bindemittelschicht auf der Außenseite des durch die Düse 7 durchgezogenen
Mantels zu bilden.
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In der versuchsweisen Ausführungsform der Erfindung wurde die Bindemittelzufuhr
derart angeordnet, dar im Flansch 27 ar konischen Teil 16 der Düse 7 eine Anzahl
durchgehender oeffnungen 26 gebohrt wurde. Wenn die Außenseite des Mantels mit einem
anderen Bindemittel bezogen sein soll als dem aus dem Behälter 15, kann z.B. mittels
eines Dreiwegeventlls eine besondere Zufuhr in den Hohlraum 25 angeordnet werden,
wie dies in Figur 2 mit aestrichelten Linien dargestellt ist, wobei die oeffnungen
26 natürlich entfallen.
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In der genannten Ausführungsforir konnte die Düsf 7 in der Weise in
gewünschtem Ausmaß in die Hilse 19 eingeschoben werden, daR an der Umfangsfläche
des Flansches 27 ein Gewinde 28 angeordnet
wurde. Auf entsprechende
Weise wurde auch für die Einstellung des Ventiles 20 Sorge getragen, indem an der
Umfangsfläche des Ventils ein Gewinde 29 angeordnet wurde. Die Gewinde 28 und 29
passen in ein entsprechendes Gewinde an der Innenfläche der zylindrischen Hülse.
Es ist jedoch offenbar, daß im Rahmen der Erfindung die Einstellmöglichkeit für
das Ventil und/oder die Düse auch auf andere an und für sich bekannte Arten vorgesehen
werden kann.
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Die vom Ventil 20 aufgetragene Bindemittelschicht hat eine doppelte
Funktion. Erstens wird dadurch verhindert, daß Luft in den Mantel eindringen kann,
wenn der im Entstehen begriffene Mantel eine Tendenz zeigen würde, sich nach Verlassen
der Düse 7 zu erweitern. Ein derartiges Erweitern würde ansonsten zur Folge haben,
daß Luft in den Mantel eindringt. Zweitens dient die aufgetragene Bindemittelschicht
dazu, daß eine oder mehrere nachträglich aufgewickelte Fasermaterialschichten vollkommen
durchtränkt werden. Das Ventil 20 trägt soviel Bindematerial durch den Spalt 23
auf, daß gute Oberflächenbeschaffenheit erzielt wird.
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Die oben erwähnte Tendenz des ir Entstehen begriffenen Mantels sich
nach Durchgang durch die Düse 7 zu erweitern, wird normalerweise dadurch kompensiert,
can der vom Bindemittel durchtränkte Mantel die Tendenz hat, sich infolge der wendelförmigen
Wicklung und Spannung des Fasermaterials zur Mitte hin zusammenzuziehen.
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Infolge der Kraft, mit welcher die Fasermaterialbänder abgezogen werden,
und in Abhängigkeit von der Winkel, welchen die Fasermateria#bänder mit der Vertikale
einschließen, liegt der Mantel bei seinem Durchgang durch die Düse 7 gegen die innere
Fläche an und wird an sie angedrückt. Die Bindemittelmasse auf der Außenseite des
Mantels wird hierbei an der Fläche 18 abgestrichen, wodurch eine Binderittelanstauung
zustande kommt.
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Die Bindemittelmasse kann somit nicht auf ungeregelte Weise durch
die Düse hindurchtropfen. Als Bindemittel wird z.B.
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Epoxidkunstharz, Polyesterharz oder andere Kunstharze mit Zusatzchemikalien
und gegebenenfalls Farbenpigmenten angewandt.
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Wenn der Mantel die Düse 7 verlassen hat, wird er mit einer oder mehreren
zusätzlichen Schichten von Fasermaterial und eventuell bahnförmiger Folie umsponnen.
Dank der oben erwähnten zusätzlichen Bindemittelschicht auf der Außenfläche des
Mantels werden auch diese zusätzlichen Fasermaterialschichten von Bindemittel durchtränkt.
Die zusätzlichen Fasermaterialschichten bestehen in gleicher Weise wie der Mantel
selbst aus Glasfasersträngen, Kohlenstoffasern oder anderem geeignetem Material.
Die Stränge sind auf mehreren Vorratsspulen oder Vorratsrollen 30 und 31, Figur
1 und 3 aufgewickelt, die in zwei konzentrischen Ringen jeweils auf einer kreisrunden
Scheibe 32 bzw. 33 angeordnet sind. Die Spulen 30 und 31 sind in gleicher Weise
wie die Spulen 1 und 8 drehbar in Stehlagern 34 angeordnet, und jede Spule ist mit
einer herkömmlichen Bremseinrichtung versehen. Die Scheiben 32 und 33 werden vom
Antriebsorgan 13 in entgegengesetzten Richtungen gedreht.
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Ohne Einschränkung der Erfindung und bloß als ein Beispiel zum besseren
Verständnis, kann angeführt werden, daß die Anzahl der Spulen 30 oder 31 jeweils
sechs sein kann, wie aus der linken Hälfte der Figur 3 ersichtlich ist. Wahlweise
kann diese Anzahl acht sein, wie in der rechten Hälfte der Figur 3 dargestellt ist.
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In einem typischen Fall haben die Scheiben 2 und 9, wie oben angeführt,
eine Umlaufgeschwindigkeit von etwa 6 Umdrehungen/ Min., während die Scheiben 32
und 33 eine Umlaufgeschwindigkeit von etwa 25 Umdrehungen/Min. aufweisen. Bei gegebener
Abzugsgeschwindigkeit, die in einer. typischen Fall etwa 0,5 bis 1 Mantel-Meter
pro Minute ist, werden somit die zusätzlichen Fasermaterialschichten mit bedeutend
kleinerer Steigung auf den Mantel aufgewickelt als mit welcher das Fasermaterial
des Mantels gewickelt wurde. Umdrehzahl und Spannung des aufgewickelten Fasermaterials
werden
so eingestellt, daß die Summe der Drehmomente der von den Spulen 31,32 aufgetragenen
Fasermaterialbänder niedrig verbleibt.
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Wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich ist, wird das Fasermaterial
von den Spulen 30 und 31 über Leitorgane 35,36 dem Mantel zugeführt. Die Leitorgane
35,16 sind untereinander angeordnet und miteinander identisch. Jedes Leitorgan enthält
eine kreisrunde, ringförmige Scheibe 37 bzw. 38, an deren innerem Umfang eine Anzahl
von Haken oder Ringen 39 angeordnet ist. Wie aus der Figur 3 hervorgeht, sind die
Haken oder dergleichen so gestaltet, daß sie das jeweilige Faserband zum Mantel
hin leiten, wobei der Bandcharakter des Fasermaterials beibehalten wird und die
Bänder gleichzeitig regelmäßig entlang den Scheiben 37,38 verteilt werden. Jede
der Scheiben 37 und 38 ist fest an der zugehörigen Scheibe 32,33 angeordnet und
dreht sich zusammen mit dieser. Jede der Scheiben 37, 38 ist beispielsweise mittels
Speichen 40 in der Mitte der zugehörigen Scheibe 32,33 aufgehängt.
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Der mit der oder den zusätzlichen Fasermaterialschicht(en) umwickelte
Mantel geht dann in eine nicht dargestellte Härtezone, wo das Erzeugnis gehärtet
wird. Nach der Härtung wird der Mantel mit der Kraft beaufschlagt, mit welcher das
Fasermaterial von den Vorratsspulen 1,8,30,31 abgezogen sein soll. In der versuchsweisen
Ausführungsform der Erfindung waren die Leit- und Bremsglieder so eingestellt, daß
zur Drehung der betreffenden Vorratsspule eine Zugkraft von ungefähr 1,5 kg benötigt
wurde. Die an Gesamtzahl der Spulen war 52 (hiervon jeweils 20 St. vom Typ 1 und
6, und sechs Stück vom Typ 30 und 31), so daß die Gesamtzugkraft sich auf etwa 75
kg belief. Die Zugkraft wird auf den Mantel z.B. mittels zugausübender Reibungsrollen
an einer endlosen Kette angeordneter Greiforgane oder mit Hilfe von anderen bekannten
Ziehorganen angelegt, und der Mantel wird mit gewünschter Geschwindigkeit abgezogen.
Schließlich wird das Erzeugnis in einzelne Stücke von entsprechender Länge geteilt.
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Die beschriebene Ausführungsform der Erfindung liefert einen massiven,
zylindrischen armierten Stab. Wenn ein Rohr hergestellt werden soll, so kann ein
Kern 41, z.B. ein herkömmlicher Schlauch oder ein Rohr aus Polyvinylchlorid, zusammen
mit den Fasermaterialbändern und dem Bindemittel, mittig in die Düse eingeführt
werden. Ein derartiger Kern 41 ist in Figur 1 und 2 mit gestrichelten Linien dargestellt.
Der aus geeignetem Material bestehende Kern kann ins Erzeugnis fest eingegossen
werden, oder wahlweise aus dem Erzeugnis entfernt werden.
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In der Regel wird bei derartigen Erzeugnissen ein hoher Anteil der
Armierung gewünscht. Beim erfindungsgemäßen Apparat kann das Verhältnis zwischen
Bindematerial und Armierung nach Bedarf geändert werden. Bei verhältnismäßig großem
freien Austrittsquerschnitt für die Fasern und das Bindemittel in der Abzugsöffnung
der Düse 7, d.h. wenn kein oder nur ein sehr kleiner Kern angewandt wird, kann bei
kleiner Drehzahl der Scheiben 2 und 9 und bei schwachem Bremsen des Fasermaterials
verhältnismäßig hoher Bindemittelgehalt erreicht werden. Wird noch höherer Bindemittelgehalt
gewünscht, so muß die Menge der zugeführten Fasern herabgesetzt werden. Wenn dagegen
besonders hoher Armierungsgehalt gewünscht wird, so wird dies durch eine verhältnismäßig
hohe Drehzahl und starkes Bremsen des Fasermaterials erreicht. Der Mündungswinkelx
Figur 2, der Düse 7 soll jedoch so gewählt werden, daß die sich kreuzenden Faserschichten
erst in der Abzugsöffnung der Düse die Fläche 18 verlassen. Wenn nämlich der Kunstharzfasermantel
der Fläche 18 nicht bis zur Abzugsöffnung folgt, so tropft das aus der ringförmigen
Spalt 23 herausströmende Kunstharz auf unkontrollierte Weise frei herab.
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Die Drehzahl jedes Scheibenpaares 2 und 9 bzw. 33 und 32 und/ oder
die bei jeder Vorratsspule vorgesehenen Leit- und Bremsglieder werden so eingestellt,
daß die Summe der Drehmomente, die von den in der einen Wickelrichtung aufgewickelten
Fasermaterialbändern herstammen, gleich groß ist wie die entsprechende Summe bei
den Fasermaterialbändern, welche in der anderen
Wickelrichtung
aufgewickelt werden. Aus Metall hergestellte Leit- und Bremsglieder können zwecks
Ableitung statischer Elektrizität geerdet werden.
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Das Zusammendrücken, welches bei dem wendelförmigen Aufbringen des
Fasermaterials entsteht, ermöglicht den Kunstharzgehalt zu ändern. Bei großer Spannung
in den Fasermaterialbändern wird das Material stark zusammengedrückt und der Kunstharzgehalt
ist niedrig. Bei kleiner Spannung in den Fasermaterialbändern wird hoher Kunstharzgehalt
erreicht. Durch Anwendung verschieden dicker Kerne kann der Durchmesser des Erzeugnisses
geändert werden. Obwohl verschieden dicke Kerne angewandt werden können, braucht
die Düse nicht ausgetauscht zu werden. Es ist also durchaus möglich mit einer und
der gleichen Düse Erzeugnisse mit verschiedenen Durchmessern herzustellen. Der Maximaldurchmesser
des Erzeugnisses wird hierbei vom Düsendurchmesser bestimmt.
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Wenn bei gegebener Einstellung der zu den Spulen 1,3,30 und 31 gehörenden
Bremseinrich-nren bloß die Bremseinrichtungen auf den Scheiben 2 und 9 und die Drehzahl
dieser Scheiben geändert werden, kann infolge höheren oder niedrigeren Kunstharzgehaltes,
wie früher erläutert worden ist, der Durchmesser des fertigen Erzeugnisses geändert
werden. Der Durchmesser kann jedoch nie den Mündungsdurchmesser der Düse 7 übersteigen.
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Die untere Grenze einer möglichen Durchmesserverkleinerung wird vom
Durchmesser des eventuellen Kernes bestimmt Wenn ein konisches Erzeugnis hergestellt
werden soll, kann anstelle eines zylindrischen Kernes 41 ein konischer Kern angewandt
werden. Der konische Kern kann massiv, porös oder hohl sein. Dank dem gebremsten
Abzug des Fasermaterials und dessen Anpressen an die innere Fläche 18, müssen keine.
besonderen Umstellungen der Vorrichtung vorgenommen werden, wenn von der Herstellung
von zylindrischen Erzeugnissen zur Herstellung von
konischen Erzeugnissen
übergegangen werden soll. Die Länge eines konischen Erzeugnisses wird von seiner
Konizität und seinem Maximal- bzw. Minimaldurchmesser bestimmt. Der maximale Durchmesser
entspricht dem Durchmesser der Abzugsöffnung in der Düse 7, während der Minimaldurchmesser
demjenigen eines massiven Stabes entspricht.
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Der Steigungswinkel des Fasermaterials kann durch Änderung der Umlaufgeschwindigkeit
der Scheiben 2 und 9 geändert werden.
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Die beschriebene Ausführungsform der Erfindung kann im Rahmen des
allgemeinen Erfindungsgedankers auf vielerlei Art und Weise modifiziert und abgeändert
werden.