DE2814315C2 - Verfahren zur Herstellung von schaumförmigen silikatischen Werkstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von schaumförmigen silikatischen WerkstoffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von schaumförmigen silikatischen Werkstoffen,
mit guter mechanischer Festigkeit, verwendbar in der elektrischen, wärmeisolierenden, schalldämmenden
und Strahlenschutz-Technik, auf der Basis von Glas, Siliziumcarbid und gegebenenfalls Basalt.
Für die Verwendung als elektrischer, wärmedämmender und schalidämmender Isolierstoff, auch im Strahlenschutzbereich,
der gleichzeitig gute mechanische Festigkeit bei erhöhten Temperaturen besitzt, werden in
großem Umfang reine Verbindungen, wie Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Titandioxid, Zirkonoxid und dgl.
verwendet. Solche keramischen Stoffe verlangen jedoch besondere, teils teuere Ausgangsstoffe, und die dafür
aufzuwendenden Verfahren sind verhältnismäßig kompliziert und erfordern auch sehr hohe Schmelztemperaturen
(größer als 1400° C), was wiederum einen erhöhten Energiebedarf bedeutet.
Die beispielsweise bei der Herstellung von glasbildenden Gemischen bekannten Gießverfahren, wodurch
aufwendige Formgebungsverfahren vermieden werden, sind bei keramischen Werkstoffen, wie Prozellan,
Korund, Mullit, Sillimanit oder Asbestprodukten u.a., kaum anwendbar, da die erforderlichen Temperaturen
zur Erzeugung einer vergießfähigen Schmelze so hoch liegen, daß die Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt ist.
Andererseits bereitet der Kristallisationsvorgang Probleme, selbst wenn es möglich wäre, beispielsweise eine
Aluminiumoxidschmelze zu gießen, weil bei der zwangsweise eintretenden schnellen Abkühlung auch
eine schnelle Kristallisation eintritt, die zu großen Kristallen führt, wodurch die mechanischen, elektrischen
und anderen Eigenschaften negativ beeinflußt werden.
Es hat daher nicht an Versuchen und Veröffentlichungen gefehlt, in welchen Zusammensetzungen zur
möglichst wirtschaftlichen Herstellung von keramischen Werkstoffen beschrieben werden, die ebenfalls
gute Eigenschaften besitzen sollen.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 24 23 834 ist ein Verfahren zur Herstellung keramischer Sinter-Formkörper
bekannt, bei dem man 10 bis 80Gew.-% Glas, 20 bis 90Gew.-% Inhaltsstoffe vulkanischen
Ursprungs wie zum Beispiel Basalt, Diabas und/oder Schlacke und/oder Quarzsand und/oder Bimsstein und
gegebenenfalls bis etwa l,0Gew.-% an anorganischem Treibmittel wie Siliziumkarbid oder Ruß in feinzerteiltem
Zustand trocken miteinander vermischt, die Trockenmischung in eine Form gibt und bei Temperatüren
von etwa 750 bis 1500° C sintert und sodann entformt.
Nachteilig bei allen diesen bekannten Verfahren sind jedoch die großen Energiemengen, welche zur Herstellung
der Werkstoffe durch Schmelzen aufzuwenden sind. Außerdem kann man aus diesen Werkstoffen keine
leichten Schaumstoffe mit guten mechanischen Eigenschaften herstellen, und viele sind auch nicht als
Ό Strahlenschutz oder als gutes Wärme- und Schallisolationsmaierial
geeignet.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen silikatischen Werkstoff zu schaffen, der die
Nachteile der bekannten Werkstoffe nicht besitzt und insbesondere für seine Herstellung nur eine vergleichsweise
kleine Energiemenge benötigt und dabei von billigen Rohstoffen ausgeht.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß man 60 bis 90Gew.-% gemahlenes Flaschenglas
verschiedener Farbe und einer Teilchengröße unter 40 μπι mit 10 bis 12Gew.-% Basalt und/oder 10 bis
15 Gew.-% Asbest und/oder 10 bis 15 Gew.-% Schiefer und 0,1 bis 0,5Gew.-% SiC sowie 19 bis 36Gew.-%
einer 20—35%igen Aluminiumphosphatlösung bezogen
-5 auf die Trockenmasse, mischt und auf 700 bis 9000C
erhitzt.
Vorzugsweise wird als Basalt ein Material verwendet, das sich im wesentlichen nur aus Feldspäten zusammensetzt
und in dem der Kalkfeldspat oder Anorthit [Ca (Si2AI2Oe)] den größten Anteil ausmacht und im
Bereiche von Natronfeldspat oder Albit [Na (AlSijOe)]
im Bereiche 30 bis 38 Gew.-% liegt und Kalifeldspat oder Orthoklas [K (AISi3O8)] nur mit 2 bis 5 Gew.-%
zugegen sein sollte. Diese Kombination von Anorthit, Albit und Orthoklas entspricht der Oxidzusammensetzung:
SiO2
AI2O3 [MgO Fe2Oj TiO2]
"0 CaO
"0 CaO
Na2O
K2O
K2O
48-52%
18-29%
8-12%
2- 50/0
1- 2%
Eine solche Basaltzusammensetzung, wobei die Bestandteile an MgO, TiO2, Fe2O3 nicht berücksichtigt
werden sollen, ergibt die besten Ergebnisse.
Soll der Werkstoff auch ausdehnungssenkende und absorbierende Eigenschaften für thermische Neutronen
haben, wird Borsäure verwandt.
Der erfindungsgemäße Werkstoff, der zu Blöcken, Platten, Stangen und Röhren gegossen werden kann,
zeigt im Gegensatz zu vielen anderen bekannten Werkstoffen überraschend gute Festigkeitseigenschaften
und Temperaturwechselbeständigkeit.
Der entstandene schaumförmige Werkstoff besitzt folgende physikalische Eigenschaften:
a^ | Raumgewicht | 0,15-0,25g/cm3 |
b) | Druckfestigkeit | 1962,0-2452,5 kPa |
bO C) | Biegezugfestigkeit | 490,0 - 588,6 kPa |
d) | El. Durchschlagfestigkeit | 13,0-15,0 k V/cm |
e) | El. spez. Widerstand | 1,0 · 10'2 Ohm/cm |
(bei 288,15 K) | ||
0 | Hitzebeständigkeit | 103,15-723,15 K |
b5 g) | Wärmeleitfähigkeit | 0,0736 W/m K |
Anstelle von Basalt kann die Mischung auch mit Feldspäten zusammengestellt werden oder mit den den
Feldspäten verwandten Doppelsilikaten, wie beispielsweise Plagioklas, Oligoklas oder Oligoklas und Andesin,
ferner aus den Glimmern, wie Muskowit
[K Al2(OH F)2/A1 Si3O10],
Phlogopit [KMg3(F OH2/AI Si3O10J
Biotit - K (Mg,Fe")3 [(OH)2Z(ALFe1H)]Si3O10,
Zinnwaldit - K(UFe"Al)3ROH)2/AISi3O10],
y]
Phlogopit [KMg3(F OH2/AI Si3O10J
Biotit - K (Mg,Fe")3 [(OH)2Z(ALFe1H)]Si3O10,
Zinnwaldit - K(UFe"Al)3ROH)2/AISi3O10],
y]
oder aus Serpentinreihe wie
Chrysoltilasbest Mg^(OHVSUO10]
oder aus Nephelin KNa3[AISiOi]4.
Chrysoltilasbest Mg^(OHVSUO10]
oder aus Nephelin KNa3[AISiOi]4.
Die Zusammensetzung von verschiedenen Mineralien und Zusätzen, wie Borsäure, Metasilikate, Borate, kann
man sehr gut kombinieren und die eutektischen Kräfte
anwenden. Sehr gute Kombinationen sind Basalte und Glimmer oder Basalte und Serpentine.
Schaumkörper gemäß der vorliegenden Erfindung aus braunem und weißem Glas besitzen hingegen die
nachfolgenden physikalischen Kennzahlen:
Druckfestigkeit
Biegezugfestigkeit
El. Durchschlagfestigkeit
Wärmeleitzahl
Hitzebeständigkeit
Raumgewicht
Raumgewicht
12772-19158 kPa
3924-4903 k Pa
17-25kV/cm
0,079 W/mK
bei 283,15 K
73,15-923,15 K
0,30-0,40 g/cm3
3924-4903 k Pa
17-25kV/cm
0,079 W/mK
bei 283,15 K
73,15-923,15 K
0,30-0,40 g/cm3
Es zeigte sich, daß Schaumkorper aus braunem und weißem Glas größere Festigkeiten ergeben als solche
aus grünem Glas.
Man kann also bereits aus einem Gemisch aus gemahlenem Flaschenglas oder Glasscherben mit einer
Teilchengröße unter 40 μ bereits einen silikatischen Werkstoff herstellen, wenn man dem Gemisch Aluminiumphosphatlosung
bei Zimmertemperatur zi'setzt, wodurch sich ein Schaum bildet, den man dann bei
Temperaturen zwischen 523,15 und 673,15 K unter Zuhilfenahme von Anhydrit trocknet. Diese Temperaturen
kann man praktisch in jedem Trockenschrank erreichen. Das Anhydrit nimmt dabei Restwasser auf
und wandelt sich in Gips um.
Der Anteil an zugesetztem Anhydrit beläuft sich auf 4
bis 8 Gew.-% und die Menge der Aluminiumphosphatlösung, bei der es sich um eine 20 bis 35%ige wäßrige
Lösung handelt, auf 19 Dis 36Gew.-%. Diese Mengen
wurden unter entsprechender Verringerung des Glasmehlanteils
berücksichtigt.
Der entstandene schaumförmige Werkstoff besitzt
die folgenden physikalischen Kennzahlen:
Raun.gewicht
Druckfestigkeit
Schaumkorper ist porös
Druckfestigkeit
Schaumkorper ist porös
0,45-0,50 kg/cm3
2943-3924 k Pa
2943-3924 k Pa
Claims (1)
1
Patentanspruch:
Patentanspruch:
Verfahren zur Herstellung von schaumförmigen
silikatischen Werkstoffen mit guter mechanischer Festigkeit, verwendbar in der elektrischen, wärmeisolierenden,
schalldf'.nmenden und Strahlenschutz-Technik
auf der Basis von Glas, Siliziumcarbid und gegebenenfalls Basalt, dadurch gekennzeichnet,
daß man 60—90 Gew.-% gemahlenes Flaschenglas verschiedener Farbe und einer Teilchengröße
unter 40 μτη mit 10—12 Gew.-% Basalt und/oder 10—15Gew.-% Asbest und/oder
10-15 Gew.-% Schiefer, 0,1-0,5 Gew.-% SiC, sowie 19—36Gew.-% einer 20—35%igen Aluminiumphosphatlösung,
bezogen auf die Trockenmasse, mischt und auf 700 bis 900° C erhitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2814315A DE2814315C2 (de) | 1978-04-03 | 1978-04-03 | Verfahren zur Herstellung von schaumförmigen silikatischen Werkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2814315A DE2814315C2 (de) | 1978-04-03 | 1978-04-03 | Verfahren zur Herstellung von schaumförmigen silikatischen Werkstoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2814315A1 DE2814315A1 (de) | 1979-12-20 |
DE2814315C2 true DE2814315C2 (de) | 1982-06-03 |
Family
ID=6036046
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2814315A Expired DE2814315C2 (de) | 1978-04-03 | 1978-04-03 | Verfahren zur Herstellung von schaumförmigen silikatischen Werkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2814315C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4416489C1 (de) * | 1994-05-10 | 1995-11-23 | Schott Glaswerke | Verfahren zur Herstellung von natursteinähnlichen, plattenförmigen Bau- und Dekorationsmaterialien und danach hergestellte Materialien |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1596018A3 (de) * | 2004-05-11 | 2007-02-14 | Ullermann, Klaus | Mauerstein sowie Masse und Verfahren zum Herstellen desselben |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2423834A1 (de) * | 1974-05-16 | 1975-11-27 | Mayer Otmar J | Keramische sinter-formkoerper, sowie verfahren zu ihrer herstellung |
-
1978
- 1978-04-03 DE DE2814315A patent/DE2814315C2/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4416489C1 (de) * | 1994-05-10 | 1995-11-23 | Schott Glaswerke | Verfahren zur Herstellung von natursteinähnlichen, plattenförmigen Bau- und Dekorationsmaterialien und danach hergestellte Materialien |
Also Published As
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---|---|
DE2814315A1 (de) | 1979-12-20 |
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