DE2814049C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur berührungs
losen Messung des zeitlichen Potentialverlaufs in einer Probe
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie auf eine An
ordnung zur Durchführung des Verfahrens.
Der Potentialverlauf in Leiterbahnen eines integrierten Schalt
kreises kann bekanntlich mit Hilfe einer auf die Meßstelle
aufgesetzten mechanischen Spitze gemessen werden, deren Durch
messer aus Festigkeitsgründen wenige µm nicht wesentlich unter
schreiten kann. Hochintegrierte Schaltkreise enthalten aber
Leiterbahnen, die nur wenige µm breit sind und an denen somit
eine Messung mit der mechanischen Spitze schwierig ist. Außer
dem ist die Kapazität der Meßspitze verhältnismäßig hoch, so
daß Messungen an dynamischen Schaltungen verfälscht werden
können.
Potentialkontrastmessungen an integrierten Schaltkreisen
werden deshalb mit dem Rasterelektronenmikroskop durch
geführt, bei dem die mechanische Meßspitze durch den Elek
tronenstrahl ersetzt wird, der auf einen Durchmesser von
etwa 1 µm fokussiert werden kann. Dieser Primärelektronen
strahl löst an der Meßstelle aus der metallischen Leiter
bahn Sekundärelektronen aus, die in einem elektrischen
Feld beschleunigt werden und deren Energie mit einem Gegen
feldspektrometer gemessen werden kann. Ein zylindrischer
Ablenkkondensator führt die Sekundärelektronen durch ein
Verzögerungsfeld dem Szintillator eines Elektronenkollek
tors zu, dem ein Regelverstärker nachgeschaltet ist. Die
Ausgangsspannung des Verstärkers steuert die Gitterspannung
des Verzögerungsfeldes. Er hält seine Ausgangsspannung be
züglich der Spannung an der Meßstelle mit Hilfe einer
Rückkopplungsschleife konstant. Die Gitterspannung an der
Gegenfeldelektrode des Spektrometers wird solange nachge
regelt, bis die Spannung zwischen Gitter und Meßpunkt wie
der ihren ursprünglichen konstanten Wert erreicht hat.
Dann entspricht die Änderung der Gitterspannung direkt
der Potentialänderung an der Meßstelle der Probe.
Eine direkte Messung des Potentialverlaufs hochfrequenter
Signale ist nicht ohne weiteres möglich, weil der Ver
stärker dem hochfrequenten Signal nicht folgen kann. Es
wird deshalb die stroboskopische Messung nach Art eines
Sampling-Oszillographen angewendet. Dabei wird der Primär
elektronenstrahl mit der Frequenz des zu messenden Signals
getastet und jeweils während einer sehr kurzen Zeitdauer
eingeschaltet. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis
man ein ausreichendes Signal-Rauschverhältnis erreicht hat.
Dann wird nach dem sogenannten Sampling-Prinzip die Phasen
lage des Elektronenimpulses in bezug auf die Meßspannung
verschoben, und der Vorgang so oft wiederholt, bis wenig
stens ein Zyklus der Meßspannung ermittelt ist.
Ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist
aus Microelectronics and Reliability Vol. 10, 1971, Seite 318
bis 322 bekannt. Bei Anwendung dieses Verfahrens kann man aller
dings jeweils nur ein Signal während der Messung aufzeichnen
und darstellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, mit dem verschiedene Signale
an mehreren Stellen einer Probe derart gemessen und auf einem
Bildschirm wiedergegeben werden können, daß für den Betrachter
der Eindruck stehender Bilder mit definierter zeitlicher Zuord
nung entsteht. Ferner soll eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens angegeben werden. Das Verfahren soll außerdem in rechnerge
steuerten Testsystemen durchführbar sein. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäß durch eine Ausbildung des Verfahrens nach dem
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 sowie durch
eine Anordnung nach Anspruch 6 gelöst.
Die mechanische Meßspitze wird durch den berührungslosen,
leicht positionierbaren und feinfokussierbaren sowie kapazi
tätsarmen Elektronenstrahl ersetzt. Der Elektronenstrahltast
kopf wird auf die Probe aufgesetzt, die in einem Vakuumsystem
angeordnet ist. Wie bei einem Vielkanal
oszillographen werden auf einem Bildschirm zugleich die
Signale der verschiedenen Meßstellen des Bauelementes
dargestellt.
In einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens mit
einem Rasterelektronenmikroskop, das mit einer Schalt
einrichtung zum Tasten des Primärelektronenstrahls sowie
mit einer Ablenkvorrichtung zur Positionierung des Elek
tronenstrahls versehen ist, kann zur Phasenverschiebung
der Primärelektronenimpulse in bezug auf den Potential
verlauf an der betreffenden Meßstelle die Schaltein
richtung vorzugsweise mit einem Steuergenerator ver
sehen sein, dessen Stufenspannungen jeweils einer Phasen
lage der Pulse des Elektronenstrahls in bezug auf den zu
messenden Potentialverlauf zugeordnet sind. Die Ablenk
vorrichtung für die Primärelektronenpulse wird so ge
steuert, daß nach der Messung des Potentialverlaufs an
der einen Meßstelle der Elektronenstrahl zur nächsten
Meßstelle springt und dort der Verlauf des Meßsignals
in gleicher Weise stroboskopisch nach dem Sampling-Prin
zip ermittelt wird.
Der getastete Primärelektronenstrahl erzeugt an der
Meßstelle Sekundärelektronen, die aus der Oberfläche des
elektronischen Bauelementes aus einem oberflächennahen
Bereich von etwa 5 nm Dicke in das Vakuum austreten kön
nen und von Elektroden abgesaugt werden, die sich ober
halb des Bauelementes befinden. Mit einer Spannung von
beispielsweise 300 V zwischen dem Bauelement und der Ab
saugelektrode werden die Sekundärelektronen beschleunigt.
Ihre Energie wird in einem Gegenfeld gemessen und ent
spricht dem Potential an der Meßstelle. Nach dem Mehr
kanal-Prinzip wird der Potentialverlauf der verschiede
nen Meßstellen auf dem Bildschirm dargestellt.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeich
nung Bezug genommen, in deren
Fig. 1 eine Anordnung zur
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung schematisch
veranschaulicht ist. In den
Fig. 2 bis 5 sind die Ver
fahrensschritte in verschiedenen Diagrammen erläutert. In
Fig. 6 ist die Ablenkung des Elektronenstrahls zu ver
schiedenen Meßstellen eines als Probe dienenden integrier
ten elektronischen Bauelementes dargestellt.
Fig. 7 zeigt
die Ablenkung des Elektronenstrahls in Abhängigkeit von der
Zeit und in
Fig. 8 sind die Potentiale an den verschiedenen
Meßstellen in Abhängigkeit von der Zeit veranschaulicht.
In Fig. 1 ist ein Rasterelektronenmikroskop mit 2 be
zeichnet, das eine Elektronenkanone 4, eine Tasteinrich
tung 8, die auch als Chopper bezeichnet wird, sowie eine
Strahlablenkung 10 enthält. Die Elektronenkanone 4 enthält
im wesentlichen eine Kathode 5, eine Wehnelt-Elektrode 6
sowie eine Anode 7. Die Elektronenstrahlablenkung 10 soll
beispielsweise ein Spulensystem mit Ablenkspulen 11 und
12 enthalten, deren magnetisches Feld zur Positionierung
des Primärelektronenstrahls 13 auf einer Probe 14 dient,
die vorzugsweise ein integrierter Schaltkreis sein kann,
an deren Leiterbahnen der Potentialverlauf an verschiede
nen Stellen gemessen werden soll. Der Primärelektronen
strahl 13 löst Sekundärelektronen 15 aus, deren Energie
als Maß für das Potential an der Meßstelle dient.
Oberhalb der Probe 14 ist ein Gegenfeldspektrometer 16
angeordnet, das eine Wehnelt-Elektrode 17 sowie eine
Anode 18 enthält, die eine Beschleunigungslinse bilden.
Ein zylinderförmiger Ablenkkondensator 20 ist zur Ablen
kung der Sekundärelektronen 15 vorgesehen, die auf ihrem
durch einen Pfeil angedeuteten Wege über das Verzögerungs
feld zweier Elektroden 24 und 25 zu einem Elektronen
kollektor 30 gelangen. Dieser besteht beispielsweise aus
einem Kollektornetz 32 und einem Szintillator 34 mit einem
nicht näher bezeichneten Lichtleiter und enthält im allge
meinen eine Nachbeschleunigungsstrecke zwischen Kollektor
netz 32 und Szintillator 34 mit einer Beschleunigungsspan
nung von beispielsweise 10 kV. Dem Elektronenkollektor 30
ist ein Fotomultiplier 36, der im allgemeinen mit einem
sehr empfindlichen Vorverstärker gekoppelt ist, sowie ein
Regelverstärker 38 nachgeschaltet. Das Ausgangssignal die
ses Regelverstärkers 38 steuert über eine Rückkopplungs
schleife 48 mit Hilfe einer Steuervorrichtung 50 die Span
nung V G der Gegenelektrode 25 so, daß die Potentialdiffe
renz zwischen der Gegenelektrode 25 und dem Meßpunkt P 1
konstant bleibt. Dann ist die Änderung der Spannung V G
gleich der Änderung der Meßspannung V S an der Probe 14.
Das Ausgangssignal des Regelverstärkers 38 stellt ein
direktes Abbild des Potentialverlaufs an der Meßstelle P 1
dar. Es wird einem Bildschirm 40 zugeführt und steuert
die Abweichung in der Y-Richtung, d. h. die Amplituden der
Signale V 1 bis V 4, die von den verschiedenen Meßstellen
der Probe 14 auf dem Bildschirm 40 gleichzeitig dargestellt
werden. Die Abweichung in der X-Richtung, d. h. die Zeit
achse, wird von einer Sägezahnspannung U S eines Steuer
generators 62 bestimmt.
Eine Steuerlogik 42 liefert zugleich die Versorgungsspan
nungen, Taktimpulse und Testmuster für die Probe 14 und
steuert einen Impulsformer 56 für
einen Verzögerungsgenerator 54, der zusammen mit
einem Pulsgenerator 52 die Steuereinrichtung für die Tast
einrichtung 8 bildet.
Der Verzögerungsgenerator 54 erhält außerdem von dem
Steuergenerator 62 eine Treppenspannung U T , deren Stufen
spannungen über die Tasteinrichtung 8 die Phasenlage der
Pulse des Primärelektronenstrahls 13 einstellen. Vom
Steuergenerator 62 wird ferner mit einem Ausgangssignal
U p über einen Rastergenerator 60 die Ablenkung 10 für
den Meßpunktwechsel gesteuert.
Die Änderung der Phasenlage der Primärelektronenpulse E p
ist dem Diagramm der Fig. 2 zu entnehmen, in dem der
Primärelektronenstrom I in Abhängigkeit von der Zeit t auf
getragen ist. Aus dem Diagramm der Fig. 3, in dem die
Meßspannungen V 1 an der Meßstelle P 1 und die Meßspannung
V 2 an einer weiteren Meßstelle P 2 in Abhängigkeit von der
Zeit t aufgetragen sind, ist zu entnehmen, daß die Meß
punkte des ersten Pulspaketes jeweils am Beginn der An
stiegsflanke des Zyklusses der Meßspannung V 1 liegen.
Die Frequenz der Meßspannung V s soll beispielsweise 1 MHz
betragen. Die Phasenlage wird nach Fig. 4, in welcher die
Treppenspannung U T des Treppengenerators 62 in Abhängig
keit von der Zeit t aufgetragen ist, bestimmt durch die
Höhe der ersten Stufenspannung U 0. Diese Stufenspannung
U 0 wird während eines Phasenschrittes T Φ dem Verzögerungs
generator 54 vorgegeben und während dieser Zeit ändert
sich nach Fig. 2 bis zu beispielsweise n = 1000 Pulsen
E p die Phasenlage nicht. Nach Ablauf dieser n Pulse E p
ist der Meßwert bei dieser Phasenlage ermittelt.
Die Darstellung jeweils eines Zyklusses der Meßspannungen
V 1 und V 2 aus den einzelnen Pulsfolgen mit verschiedener
Phasenlage an den beiden Meßpunkten P 1 und P 2 ist in Fig. 5
veranschaulicht, in welcher die Meßspannung V s über
die Zeit t aufgetragen ist. Der aus der ersten Pulsfolge
ermittelte Meßwert ist in Fig. 5 mit 0 bezeichnet.
Durch die Stufenspannung U 1 wird die Phasenlage Φ 1 einer
weiteren Pulsfolge von n bis 2n Pulsen E p verschoben und
beispielsweise nach Fig. 3 in die Anstiegsflanke der
Zyklusse der Meßspannung V 1 verlegt. In gleicher Weise
erhält man durch die weiteren Stufenspannungen U 2 bis
U 5 jeweils eine weitere Phasenverschiebung, von denen in
Fig. 2 lediglich die Phasenlagen Φ 2 bis Φ 4 angedeutet
sind. Mit dieser Phasenverschiebung über einen Zyklus der
Meßspannung V s erhält man nach Fig. 5 jeweils das Potential
in einem der Meßpunkte 0 bis 5. In der praktischen Ausfüh
rungsform einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung wird die Zahl der Phasenlagen im allge
meinen wesentlich größer gewählt und kann beispielsweise
100 betragen.
Nach 30 Millisekunden wird nach Fig. 4 nach Durchlauf der
Treppenspannung U T vom Steuergenerator 62 ein Ausgangs
signal U p auf den Rastergenerator 60 gegeben und der Pri
märelektronenstrahl 13 zur Meßstelle P 2 umgeschaltet.
Dort erfolgt in gleicher Weise durch Phasenverschiebung
der Meßpunkte nach Fig. 3 mit Hilfe der Stufenspannungen
nach Fig. 4 die Ermittlung eines Zyklusses der Meßspan
nung V 2 an der Meßstelle P 2, die beispielsweise einen
sinusförmigen Verlauf haben soll. Nach 60 msec ist die Er
fassung der Meßwerte an der Meßstelle P 2 beendet und der
Primärelektronenstrahl kann zu einer weiteren Meßstelle
geschaltet werden.
In den Diagrammen der Fig. 2 bis 5 ist zur Vereinfachung
eine Messung an zwei Meßstellen angenommen worden. Wird der
Potentialverlauf beispielsweise in 4 Meßstellen zugleich
dargestellt, so muß die Umschaltung des Primärelektronen
strahls von einer Meßstelle zur nächsten bereits nach
15 msec erfolgen, damit nach 60 msec wieder am gleichen
Meßpunkt gemessen wird und ein Flimmern des Bildes für
das Auge des Betrachters vermieden wird.
Der Primärelektronenstrahl 13 verweilt auf der Meßstelle
P 1 einer Leiterbahn 70 der Probe 14, wie es in Fig. 6
schematisch veranschaulicht ist. Während dieser Zeit
werden die Verfahrensschritte zur Ermittlung des
Potentials an dieser Meßstelle durchgeführt, wie sie
in den Diagrammen der Fig. 2 bis 5 erläutert sind
und dadurch ein Zyklus im Potentialverlauf V 1 in der
Leiterbahn an der Meßstelle P 1 ermittelt. Anschließend
springt der Primärelektronenstrahl 13 zu der zweiten
Meßstelle P 2 einer Leiterbahn 72 und es wird der Poten
tialverlauf an dieser Meßstelle P 2 ermittelt. In gleicher
Weise erfolgt die Messung des Potentialverlaufs an den
weiteren Meßstellen P 3 und P 4 der Leiterbahnen 74 bzw.
76. Die Zeit, die der Elektronenstrahl 13 benötigt, um
von einer der Meßstellen P 1 bis P 4 zur folgenden zu ge
langen, liegt in der Größenordnung von einigen µs und ist
vernachlässigbar klein im Vergleich zur Verweilzeit T p
von 10 ms auf jeder der Meßstellen P 1 bis P 4.
Nach jedem Phasendurchlauf T p gibt der Steuergenerator
62 sein Ausgangssignal U p an den Rastergenerator 60, der
beispielsweise einen relaisgesteuerten Scangenerator
enthalten kann und mit dem Ablenksystem 10 die Meßpunkte
P 1 bis P 4 umschaltet. Die Umschaltung des Primärelektro
nenstrahls 13 von einer Meßstelle zur anderen erfolgt
nach dem Diagramm der Fig. 7, in dem die Verschiebung x
über der Zeit t aufgetragen ist, jeweils nach 15 msec.
Während der Verweilzeit T wird nach dem Diagramm der
Fig. 8, in dem die Meßspannung V s an der betreffenden
Meßstelle über der Zeit t aufgetragen ist, der Potential
verlauf jeweils mit den Verfahrensschritten der Fig. 2
bis 5 ermittelt. An der Meßstelle P 1 soll beispielsweise
die hochfrequente Meßspannung V 1 in Trapezform verlaufen.
Nach 15 msec erfolgt die Ablenkung des Primärelektronen
strahls 13 in der x-Richtung nach Fig. 7 durch entspre
chende Steuerung des Stufengenerators zur Meßstelle P 2.
An dieser Meßstelle P 2 soll die Meßspannung V 2 nach Fig. 8
beispielsweise in Sinusform verlaufen. In gleicher
Weise erfolgt die Ablenkung des Primärelektronenstrahls
13 nach 30 bis 45 msec nach Fig. 7 zu den Meßstellen
P 3 bzw. P 4. An der Meßstelle P 3 verläuft die Meßspannung
V 3 beispielsweise als Sägezahn, und an der Meßstelle P 4
erscheint die Meßspannung V 4 jeweils als schmaler Impuls.
Anschließend springt der Primärelektronenstrahl 13 wieder
zur Meßstelle P 1 zurück, und es erfolgt eine weitere Mes
sung.
Nach 60 msec sind alle Meßstellen P 1 bis P 4 durch den
Primärelektronenstrahl 13 abgetastet, und dann erfolgt
die Messung eines weiteren Zyklusses im Potentialverlauf
wieder an der gleichen Meßstelle. Es können somit diese
Potentiale an den verschiedenen Meßstellen auf dem Bild
schirm 40 nach Fig. 1 derart getrennt dargestellt wer
den, daß sich für das Auge des Betrachters stehende Bilder
der Meßspannungen V 1 bis V 4 ergeben.
Im Ausführungsbeispiel wurde als Phasenbereich jeweils ein
Zyklus t z der beiden Meßspannungen V 1 und V 2 ermittelt.
Der Phasenbereich für die zeitliche Verschiebung der Pulse
E p des Primärelektronenstrahls 13 kann aber auch innerhalb
eines einzigen Zyklusses gewählt werden, beispielsweise
wenn nur die Anstiegsflanke gemessen werden soll. Ferner
kann sich der Phasenbereich über mehrere Zyklen erstrec
ken, wobei der zeitliche Abstand der Pulse E p mehrere
Zyklen beträgt.
Der Steuergenerator 62 kann auch durch einen elektroni
schen Rechner ersetzt werden, der dann die Steuerung des
Verzögerungsgenerators 54 und des Rastergenerators 60 so
wie die x-Abweichung des Bildschirmes 40 übernimmt. In
dieser Ausführungsform der Meßanordnung sind dann der
Verzögerungsgenerator 54, der Rastergenerator 60 und der
Bildschirm 40 digital steuerbar.
Das Verfahren nach der Erfindung zur berührungslosen Mes
sung des Potentialverlaufs an verschiedenen Meßstellen
eines integrierten elektronischen Bauelementes in der Art
eines Vielkanal-Sampling-Oszillographen mit einem Elek
tronenstrahl-Tastkopf kann beispielsweise in der Eingangs
kontrolle integrierter Schaltkreise sowie auch zu deren
Qualitätsprüfung eingesetzt werden. Wegen der leichten
Positionierbarkeit des auf sehr geringen Durchmesser fokus
sierten Elektronenstrahls und dessen niedriger Kapazität
kann dieses Gerät auch für die Prüfung hoch integrierter
Schaltungen mit entsprechend schmalen Leiterbahnen einge
setzt werden.
Das Meßverfahren nach der Erfindung kann ferner bei der
Messung des Potentialverlaufs in ferroelektrischen und
piezoelektrischen Bauelementen angewendet werden. Außerdem
ist die Messung des Potentialverlaufs an einer Sperrschicht
kondensatorkeramik möglich.
Claims (7)
1. Verfahren zur berührungslosen Messung des zeitlichen
Potentialverlaufs in einer Probe mit einem gepulsten Primär
elektronenstrahl, bei dem der zu messende zeitliche Potential
verlauf durch Verschiebung der Phasenlage der Pulse des Primär
elektronenstrahles bezüglich dieses Potentialverlaufes inner
halb eines Phasenbereiches ermittelt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß nacheinander der zeitliche
Potentialverlauf (V 1 bis V 4) an mindestens zwei Meßstellen
(P 1 bis P 4) ermittelt wird, indem der gepulste Primärelektro
nenstrahl (13) so lange auf eine erste Meßstelle (P 1) der Probe
(14) gerichtet wird, bis der zeitliche Potentialverlauf (V 1) an
dieser ersten Meßstelle (P 1) durch Verschiebung der Phasenlage
(Φ 1 bis Φ 4) der Pulse (Ep) des Primärelektronenstrahles (13)
bezüglich dieses zeitlichen Potentialverlaufes (V 1) zumindest
für einen Teil eines Zyklus (t z ) ermittelt ist, daß der ge
pulste Primärelektronenstrahl (13) anschließend zu mindestens
einer zweiten Meßstelle (P 2) springt, an der ebenfalls der zeit
liche Potentialverlauf (V 2) durch Verschiebung der Phasenlage
(Φ 1 bis Φ 4) der Pulse (E p ) des Elektronenstrahles (13) bezüg
lich dieses zeitlichen Potentialverlaufes (V 2) zumindest für
einen Teil des Zyklus (t z ) ermitelt ist, daß dieser Meßvorgang
an allen Meßstellen (P 1 bis P 4) periodisch wiederholt wird und
daß die an den verschiedenen Meßstellen (P 1 bis P 4) ermittelten
zeitlichen Potentialverläufe (V 1 bis V 4) gleichzeitig darge
stellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zeitliche Potentialverlauf
an einer Meßstelle (P 1) jeweils als zeitliches Be
zugssignal für den zeitlichen Potentialverlauf an den
weiteren Meßstellen (P 2 bis P 4) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Phasenlage (Φ 1 bis
Φ 4) der Pulse (E p ) des Primärelektronenstrahles (13)
über einen innerhalb des Zyklus (t z ) liegenden Phasen
bereich geschoben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Phasenbereich, über den die
Phasenlage (Φ 1 bis Φ 4) der Pulse (E p ) des Primärelektro
nenstrahles (13) geschoben wird, sich über mehrere Zyk
len (t z ) erstreckt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zeitliche Abstand der Pulse
(E p ) des Primärelektronenstrahls (13) mehreren Zyklen
(t z ) des Potentialverlaufes (V 1 bis V 4) beträgt.
6. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 mit einem Rasterelektronenmikroskop, das mit
einer Tasteinrichtung und einer Ablenkung für den Primär
elektronenstrahl versehen ist und dem ein Spektrometer
zur Energiemessung der Sekundärelektronen zugeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Rastergenerator (60) für die Ablenkung (10) zur Einstel
lung des Primärelektronenstrahls (13) auf verschiedene
Meßstellen (P 1 bis P 4) und eine Steuereinrichtung für
die Tasteinrichtung (8) zur Einstellung der Phasenlage
(Φ) der Pulse (E p ) des Primärelektronenstrahls (13) in
bezug auf den zeitlichen Potentialverlauf (V 1 bis V 4)
mit einem gemeinsamen Steuergenerator (62) versehen sind,
dessen Stufenspannungen (U 0 bis U 5) jeweils während
eines Phasenschrittes (T Φ ) eine Phasenlage (Φ 1 bis Φ 4)
der Pulse (E p ) des Primärelektronenstrahles (13) in
bezug auf den zeitlichen Potentialverlauf (V 1 bis V 4) an
den verschiedenen Meßstellen (P 1 bis P 4) bestimmen und
der nach dem Durchlauf eines Phasenbereiches (T p ) ein
Ausgangssignal (U p ) an den Rastergenerator (60) für die
Ablenkung (10) zur Umschaltung auf eine andere Meßstelle
(P 1 bis P 4) abgibt.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Verzögerungsgenerator (54),
der Rastergenerator (60) und ein Bildschirm (40) digital
steuerbar sind und als Steuergenerator (62) ein elektro
nischer Rechner vorgesehen ist.
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