DE2812447C2 - Druckkonstanter, strömungs(flow)korrigierter Ganzkörperplethysmograph - Google Patents
Druckkonstanter, strömungs(flow)korrigierter GanzkörperplethysmographInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen druckkonstanten, strömungs(flow)-korrigierten
Ganzkörperpletysmographen.
Aus der DE-OS 15 66 160 ist ein Ganzkörperplethysmograph
bekannt, der aus einer geschlossenen, den Probanden völlig aufnehmenden Kammer, einem mit
dem Kammerinnern verbundenen, am Probanden
is anschließbaren Atemrohr mit Pneumotachographen sowie einer Einrichtung zur Messung der Kammerdruckschwankungen
besteht. Diese bekannte Vorrichtung sieht jedoch innerhalb der Kammer keinerlei
Mittel zur Klimatisierung oder Belüftung vor. Infolgedessen verursachen Transpirationen des Probanden
eine zunehmende Feuchte und Wärme und die Atemtätigkeit erhöht den CO2-Anteil im Kammervolumen.
Die sich rasch ändernden Klimabedingungen bewirken einerseits eine erhöhte psychische und
physische Belastung des Probanden und verfälschen andererseits auch die Meßergebnisse. Beides erfordert
daher eine sehr enge zeitliche Begrenzung der Prüfungsdauer.
Man unterscheidet volumenkonstante und druckkonstante Ganzkörperplethysmographen. Ein volumenkonstanter
Plethysmograph besteht aus einer den Probanden aufnehmenden, luftdicht abgeschlossenen Kammer,
in der durch die atemsynchronen Brustkorbbewegungen des Probanden der jeweilige intra-alveoläre Druck in
Ji der Lunge dadurch ermittelt wird, daß die Druckänderungen
beim Ein- und Ausatmen im Kammerinneren gemessen und registriert werden.
Ein druckkonstanter Plethysmograph besteht aus einer luftdicht verschlossenen, den Probanden aufnehmenden
Kammer, in deren Wand ein Pneumotachograph eingebaut ist, der die zeitliche Luftmenge
registriert, die durch die Brustkorbbewegungen des Probanden verdrängt bzw. angesaugt wird.
Durch geeignete Umrechnungsfaktoren, die das
•»5 Kammervolumen berücksichtigen, können mittels eines
Rechners die jeweiligen zur Volumenänderung umgekehrt proportionalen intra-alveolären Druckänderungen
innerhalb der Lunge bestimmt werden.
Um den Widerstand des Pneumotachographen zu eliminieren, wurden Geräte entwickelt, bei denen der
die Volumenverschiebung bewirkende Kammerdruck gesondert gemessen (druckkorrigiertes System) oder
aus dem ihm proportionalen Kammerdurchfluß (Kammer-flow)
abgeleitet wird (Flow-korrigiertes System).
Auf diese Weise ergibt sich eine Kombination des volumenkonstanten und des druckkonstanten Meßsystems.
Bei bekannten Ganzkörperplethysmographen mit Kammervolumina von 0,7—1,0 m3 ergibt sich bei
ω Probanden im Ruhezustand bereits innerhalb 5 min ein
Temperaturanstieg von 1,4°C. Da eine Temperatursteigerung von TC bereits eine Volumenvergrößerung von
2,5 — 3,41 ergibt, stellt eine solche Temperaturveränderung bei einem Meßwert von 0,021 bereits einen
b5 beträchtlichen Fehlwert dar.
Innerhalb von 17 mm steigt die im Kammerinnern herrschende rel. Feuchte von 50% auf 100%, was
ebenfalls zu einer die Meßergebnisse verfälschten
unerwünschten Druck- bzw. Volumenänderung führt
und überdies den Probanden erheblich beansprucht.
Bei ruhendem Probanden nimmt der Sauerstoffgehalt innerhalb von 20min um 1%, d.h. von 21 VoL-% auf
20 VoL-% ab. Der Kohlensäureanteil steigt in 25 min von 0,03Vol.-% auf 1,0Vol.-% und b.r-virkt auf das
Atemzentrum des Probanden eine unabdingbare Steigerung des Atemminutenvolumens.
Treten diese Klimaänderungen schon beim ruhenden Probanden auf, so ergeben sich weit stärkere und
raschere Änderungen bei körperlicher Belastung, z. B. mittels eines Ergometers. So ergibt sich rechnerisch bei
einer körperlichen Belastung von 320 W eine Steigerung des Energieumsatzes von ca. 1600 W und eine
Steigerung der Schweißbildung von 0,13 auf 2,14 l/h. Während bei ruhendem Probanden die rel. Feuchte
einer Kammer von ca. 1 m3 Inhalt bei einer Schweißbildung
von 0,05 l/h erst in 17,0 min von 50% auf 100% steigt, ergibt sich die gleiche Feuchteänd srung bei
belastetem Probanden mit einer Schweißbildung von 2,5 l/h bereits innerhalb von 0,3 min.
Bei einer gleichbleibenden Belastung von 150W ergibt sich ein Temperaturanstieg in der Kammer von
mehr als 4° C innerhalb von jeweils 6 min, bei gleichzeitiger Änderung der rel. Feuchte von 50% auf
100% innerhalb weniger als 1 min. Mit jeweils 4,5 min nahm der Sauerstoffgehalt um 1% ab, während die
Kohlensäurekonzentration bei jeweils 5 min um 1 % anstieg.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Ganzkörperplethysmographen der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit dem unter Vermeidung der bekannten Nachteile weitgehend einwandfreie Lungenfunktionsmessungen
bei Probanden vorgenommen werden können, gleichgültig ob sich diese in ruhendem oder in einem beliebigen physischen, meßbaren
Belastungszustand befinden. Um dies zu erreichen, muß die Kammer hinsichtlich ihres Klimas d. h. der
Temperatur, Feuchte, Sauerstoff- und Kohlendioxidmenge sowie ggf. des Druckes so beschaffen und
steuerbar sein, daß durch die Anwesenheit des Probanden keine Falschwerte entstehen und auch der
Proband sich aus klimatischen Gründen nicht anders verhält, als unter anderen Prüfungsbedingungen.
Die Lösung der gestellten Aufgabe ergibt sich erfindungsgemäß aus den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruches 1.
Die abweichend vom bisherigen Stand der Technik an der Kammer angebrachte Belüftungseinrichtung, die
außer dem an sich vorhandenen Kammerpneumotachographen noch eine Absaugeeinrichtung aufweist, die mit
einer als Steuerventil arbeitenden Meßdüse ausgestattet ist, macht es möglich, daß die Kammer mit einem
Luftstrom von sehr hoher Konstanz durchströmt werden kann. Trotz des dabei auftretenden großen
allgemeinen Luftdurchflusses von ca. 10 I/s ist nach elektronischer Substraktion des an sich bekannten
Luftstromes noch ein Luftstrommeßwert von ca. 0,1 l/s einwandfrei meßbar. Diese Meßgenauigkeit ist mit
üblichen Klimaanlagen oder dgl. an Plethysmographen nicht erreichbar, zumal diese auch keine Möglichkeiten
bieten, Störfaktoren zu eliminieren.
In den Unteransprüchen sind weitere Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert und zwar
zeigt
Fig. I eine schematische schaubildliche Wiedergabe eines Ganzkörperplethysmographen gemäß der Erfindung,
Fig. I eine schematische schaubildliche Wiedergabe eines Ganzkörperplethysmographen gemäß der Erfindung,
F i g. 2 eine schematische Darstellung des Strömungsverlaufes in einem Ganzkörperplethysmographen gemaß
der Erfindung,
Fig.3 eine Querschnittsansicht durch die Kammer des Ganzkörperplethysmographen der F i g. 1 und
F i g. 4 ein Schaltbild.
Der erfindungsgemäße Ganzkörperplethysmograph
besteht im wesentlichen aus einer luftdicht abschließbaren Kammer 1. Diese wiederum besteht aus einer
länglichen Unterlage 2 aus gut wärmeleitendem Werkstoff z. B. Leichtmetall, ggf. auch mit Wärmeableitungslamellen
oder -rippen und ist nach Art eines Röntgentisches vorzugsweise bis um 90° um eine quer
zu ihrer Längsrichtung angeordnete waagerechte Achse 3 schwenkbar ausgebildet. Auf der Unterlage ist lösbar
eine vorzugsweise aus transparentem, druckfestem Werkstoff, z. B. Polyacrylglas od. dgl. bestehende Haube
4 befestigt. Diese ist mittels an einer Längsseite angeordneter Gelenke dreh- bzw. schwenkbar mit der
Unterlage 2 verbunden und wird mittels nicht dargestellter Haftmagnete an der anderen Längsseite
gegen die Unterlage 2 gedrückt. Zwischen der Haube 4 und der Unterlage 2 sind übliche Dichtungen angeordnet.
Um ein einfaches öffnen und Schließen der Haube 4
zu ermöglichen, ist mindestens an einer Stirnwand 10 bzw. 13 der Kammer 1 ein nicht näher dargestelltes
Kniehebelschnellschlußgetriebe 5 angeordnet, das ein Aufklappen der Haube 4 um etwa 70° zuläßt.
In der Kammer 1 befinden sich auf der Unterlage 2 für
den Probanden 20 eine Auflagefläche 6, die zweckmäßig als Lattenrost z. B. aus Holz ausgebildet ist und eine
schwingungsfrei angebrachte Fahrrad-Ergometereinheit 7 bekannter Bauart. Die Haube 4 ist so gestaltet,
daß sie ein möglichst geringes Volumen einschließt, das jedoch groß genug ist, um den Probanden 20 und die
erforderlichen Meßgeräte unterzubringen. Um eine möglichst druckfeste Gestaltung der Haube 4 zu
gewährleisten, hat diese im Bereich der Beine und des Oberkörpers des Probanden 20 einen im wesentlichen
halbelliptischen (8) und im Kopf-, Hals- und Schulterbereich des Probanden einen im wesentlichen halbkreisförmigen
Querschnitt 9.
An der kopfseitigen Stirnwand 10 der Kammer 1
befindet sich eine Zuluftöffnung 11, an die ein Pneumotachograph 12 angeschlossen ist. An der
fußseitigen Stirnwand 13 der Kammer 1 ist eine
5Ü Abluftöffnung 14 vorgesehen, an die eine Abluftleitung
15 angeschlossen ist, die mit einem Sauggebläse 16 verbunden ist. Vor dem Sauggebläse 16 befindet sich ein
Steuerventil 17, das im wesentlichen aus einer Düse, vorzugsweise einer einstellbaren oder austauschbaren
Laval-Düse besteht.
Das Steuerventil 17 ist so ausgelegt, daß im engsten Düsenquerschnitt in bekannter Weise Schallgeschwindigkeit
herrscht. Hinter der Düse bildet sich dann bekanntlich eine Überschallgeschwindigkeit des ströo0
menden Mediums, die hier nicht weiter ausgenutzt wird. Die Düsenanordnung bildet eine aerodynamische
Verblockung der Abluftleitung, so daß Druckstöße auf die Verhältnisse vor der Düse, d. h. insbesondere in der
Kammer 1 sowie auf die konstante Durchströmung b5 keinen Einfluß haben. Wegen des geringen kritischen
Druckverhältnisses ist die Verwendung eines kleinen Absauggebläses möglich. Vorteilhaft ist der Austausch
verschiedener Düsengrößen vorgesehen, so daß kon-
stante Durchflußmengen von beliebig vorgegebener Größe vorgesehen werden können.
Solange das kritische Druckverhältnis eingehalten wird, herrscht im engsten Querschnitt der Düse
Schallgeschwindigkeit, so daß pumpenseitige Schall- > oder Druckwellen diesen Querschnitt nicht durchdringen
können. Da die Schallgeschwindigkeit nur von der Wurzel aus der absoluten Temperatur und dem
Verhältnis der spezifischen Wärme (Adiabatenexponent) des Gases abhängig ist, bleiben bei konstanter |(l
Temperatur innerhalb der Kammer die Schallgeschwindigkeit und auch der Gasdurchsatz bzw. Kammerdurchfluß
beim jeweiligen konstanten Schallquerschnitt gleich. Auch können die Gaskonstante und die
spezifische Wärme bei Verwendung von Umgebungsluft als konstant angesehen werden.
Mit der vorgenannten Anordnung läßt sich der Gasstrom mit größtmöglicher Konstanz ohne besondere
Steuereinrichtungen auf einfachste und wirkungsvollste Weise dosieren. 2I)
Da die Luft am Kopfende der Kammer 1 durch die Stirnwand 10 eingeführt und am Fußende durch die
Stirnwand 13 mit konstanter Geschwindigkeit abgesaugt wird, ergibt sich primär eine Längsdurchströmung
19 (Fig. 2) der Kammer 1. Da diese Längsdurchströmung
nicht in der Lage ist, klimatische Störfaktoren völlig auszugleichen, ist eine Einrichtung zur Erzeugung
einer allgemeinen Luftdurchmischung vorgesehen. Zu diesem Zweck sind an der einen inneren Längsseite der
Unterlage 2 mehrere Umluftgebläse 18, gegebenenfalls J0
auch zusätzliche Leiteinrichtungen vorgesehen, die eine Quer- oder Drallströmung überlagern, wie sie in F i g. 2
mit den Pfeilen 21 angegeben ist.
Die Verbesserung der Strömung an Grenzflächen, vor allem im Bereich der Unterlage 2 aus thermisch gut
leitfähigem Werkstoff, bewirkt eine günstige Ableitung der an der Körperoberfläche entstehenden Wärme,
sowie eine erhebliche Herabsetzung der Schweißbildung. Die Ausbildung der Auflage 6 als Lattenrost
verhindert auch die Ansammlung von Schweißflüssigkeit am Rücken und gewährleistet eine gleichmäßige
Schweißverdunstung am ganzen Körper.
Versuche ergaben, daß bei einer konstanten physischen Belastung von 150W über mehr als 6 min der
Temperaturanstieg bis zu Erreichen des Wärmegleichgewichts maximal bei 1,2 K lag, wobei die thermische
Zeitkonstante ca. 15 s betrug.
Der in der Kammer 1 befindliche Proband 20 ist an ein übliches Elektrokardiogramm (EKC) 35 über
Körperableitungselektroden 22 angeschlossen. Ferner ist eine übliche Blutdruckmeßeinrichtung 36 mit einer
Armmanschette vorgesehen. Die Ergometereineheit 7 ist an eine bekannte Einrichtung 23 zur Belastungseinstellung
angeschlossen.
Ferner ist ein beweglicher Halter 24 vorgesehen, an 5S
dem ein Pneumatachograph 25 befestigt ist, der seinerseits direkt mit einem in den Mund des Probanden
28 eingeführten Atemrohr 26 verbunden ist Über geeignete Leitungen ist der Pneumotachograph 25 mit
Meßeinrichtungen 31, 32, 33 zur Bestimmung der Sauerstoff- und Kohlensäurefraktionen (31) sowie der
Durchflußmenge der Atemluft (32) und des Atemdrukkes
(33) verbunden. In der Atemluftleitung ist ferner ein Shutter 27 angeordnet, der zweckmäßig mit einer
elektronischen Programmsteuerung 49 verbunden ist *"
Der Shutter 27 dient, dazu, das Atemrohr zu bestimmten Zeiten zu verschließen.
Der Kammerwandpneumotachograph ist mit einer Meßeinrichtung 30 zur Bestimmung der allgemeinen
Kammerdurchflußmenge verbunden.
Schließlich ist eine in den ösophagus des Probanden 20 einführbare Ballonsonde 28 vorgesehen, die an ein
Druckmeßgerät 34 angeschlossen ist. Die Meßgeräte 30—36 sind ihrerseits an weitere elektronische Rechnereinheiten
angeschlossen, die sich aus dem Schaltbild der F i g. 4 ergeben.
F i g. 4 zeigt im oberen Teil schematisch die Kammer 1 mit den in ihr untergebrachten wesentlichen
Meßstellen, nämlich dem Atemrohr 26 mit dem Pneumotachographen 27 und den hiervon abgehenden
Meßleitungen, der Ballonsonde 28 sowie dem Kammerwandpneumoiachographen
12.
Einen wesentlichen Störfaktor in der Ganzkörperpiethysmographie bildet die Lufterwärmung in der
Kammer durch die Wärmeabgabe des Probanden 20.
Der Energieumsatz des menschlichen Körpers, der im Ruhezustand etwa 85 W und bei Belastung von z. B.
150W etwa 700W beträgt, bewirkt eine Temperatursteigerung von ca. 1,5 K in Ruhe und ca. 4 K bei
Belastung. Bei einem Kammervolumen von 1000 I bei 293 K bewirkt diese Temperatursteigerung eine Volumenvermehrung
von 3,41, d. h. ein Vielfaches des Meßwertes, der in der Größenordnung von 20 ml liegt.
Die bekannten Ausgleichsmittel in der Form von Hochpaßfiltern sind unzureichend. Es ist daher erforderlich,
die mittlere Kammertemperatur zu bestimmen, wobei es nicht ausreicht, die Kammertemperatur nur an
einer Stelle zu messen. Damit wurden an anderer Stelle auftretende Temperaturabweichungen infolge Strahlung,
Strömungseinflüssen usw. nicht ausreichend erfaßt. Die unterschiedliche Größenanordnung von
Meß-und Slörsignal, nämlich 0,02 I einerseits und 3,4 1 andererseits macht jedoch eine analoge Verrechnung
schaltungstechnisch unmöglich, da die üblichen Rechenverstärker für derartige Übersetzungen nicht vorgesehen
sind.
Zur Erfassung des für die Kompensation notwendigen Temperaturgradienten zwischen dem Innern der
Kammer 1 und der Umgebung sind daher 2 Meßschleifen 37, 38 aus dünnem Kupferdraht vorgesehen. Eine
Meßschleife 37 ist innerhalb der Kammer 1 zweckmäßig unterhalb der Auflage 6 des Probandes 20 im
Anblasebereich der Umlaufgebläse 18 angeordnet. Diese wälzen das Kammervolumen etwa alle 50 s
einmal um. Lokale Temperaturerhöhungen können nur lokale Widerstandserhöhungen der Meßschleife haben,
so daß sich aus der Widerstandsänderung der Meßschleife der mittlere Temperaturanstieg ergibt.
Die Meßschleife 38 ist dagegen unterhalb der Unterlage 2 angeordnet und erfaßi die für den
Temperaturgradienten wichtige Umgebungstemperatur.
Wegen der unterschiedlichen Größenordnungen der Meßwerte wird nicht das gesamte Störsignal sondern
lediglich die zeitliche Änderung des Störsignals ermittelt Dieser Wert liegt in der gleichen Größenordnung
wie das Meßsignal und kann daher leicht mit der zeitlichen Änderung des Kammervolumens, d.h. der
Durchflußmenge der Kammer verrechnet werden.
Gemäß F i g. 4 sind die Meßschleifen 37,38 Teil einer
geeigneten Meßbrücke 40 einer Temperaturkompensationseinrichtung 39. Die Brückenspannung ist der
Temperaturdifferenz zwischen Kammer 1 und Umgebung proportional. Es folgen ein nicht dargestellter
Differenzverstärker und ein Tiefpaßfilter zur Ausblendung hochfrequenter Störungen. Ein Differenzierglied
bildet die zeitliche Ableitung des Temperaturgradienten und speist das erhaltene Korrektursignal in die
Meßleitung für die Durchflußwerle der Kammer hinter der Einrichtung 30 ein.
Die Meßeinrichtungen 30, 32, 33 und 34 bestehen im wesentlichen jeweils aus einem Druckmeßwandler 42
und einem Trägerfrequenzmeßverstärker 43.
Zum Ausgleich von Druckänderungen der Umgebungsatmosphäre ist noch eine weitere Meßeinrichtung
41 vorgesehen, deren Ausgang ebenfalls an die Meßleitung der Einrichtung 30 angeschlossen ist. Diese
Meßleitung, die die allgemeinen Durchflußwerte der Kammer 1 wiedergibt, ist wahlweise an einen Integrator
44 anschließbar, der am Ausgang 50 das Durchflußvolumen liefert, während am Ausgang 51 der zeitliche
Durchiiußwert erscheint. Beide Werte sind proportional
dem alveolären Druck.
Die Einrichtung 32 zur Messung des Atemflusses ist über einen Integrator 45 mit dem Ausgang 55
verbunden, der das Atemvolumen anzeigt. Der den Integrator umgehende Ausgang 56 gibt direkt den
Atemfluß an.
Parallel zum Integrator 45 ist ein Inversionspunktgenerator 46 angeschlossen, der auf eine Shutter-Steuerung
47 einwirkt, die zugleich mit einer Fernbedienung 48 versehenen Programmautomatik 49 verbunden ist, in
die die Meßwerte der Ausgänge 50, 55, 56 sowie ein Zeitwert 59 mit einem Taktgeber 62 eingespeist werden.
An die Atemflußmeßleitung ist ferner ein Rechner 63 angeschlossen, der Korrekturwerte hinsichtlich der
Körpertemperatur des Probanden usw. an die Meßstelle 50 weiterleitet.
Über geeigiiete Elektronikeinrichtungen bekannter Art lassen sich ferner von der Atemflußmeßleitung an
den Ausgängen 52 bis 54 das Atemzugvolumen, Atemminutenvolumen und die Atemfrequenz messen.
An den Ausgängen 57,58 der Programmautomatik ist derXY-Schreiber angeschlossen.
Mit dem beschriebenen Ganzkörperplethysmographen läßt sich simultan eine kardio-pulmonale Funktionsanalyse
sowohl bei ruhendem als auch physisch belastetem Probanden in jeder Körperstellung von
0—9O0C, d.h. in liegender, sitzender oder aufrechter
Haltung durchführen.
Hinsichtlich der Atemmechanik lassen sich der bronchiale Strömungswiderstand, die gasdynamische
Atemarbeit, das intrathorakale Gasvolumen und ggfl. damit gleichzeitig die Atemarbeit bestimmen. Messungen,
die bei beliebig starker und langer körperlicher
'r> Belastung mit bekannten Vorrichtungen bisher noch
nicht möglich waren.
Neben diesen atemmechanischen Werten läßt sich im Bereich der Spiroergometrie das Atemzugvolumen,
Atemminutenvolumen und die Atemflußgeschwindigkeit, die Sauerstoffaufnahme und Kohlensäureabgase
messen und hieraus der respiratorische Quotient (CO2-Abgabe: O2-Aufnahme), das Atemäquivalent, d. h.
das Einatemvolumen, das zur Aufnahme von 1 ml O2 im Blut nötig ist und das Verhältnis von Sauerstoffaufnahme:
Pulsfrequenz ermitteln. Schließlich können in bekannter Weise die kardialen Meßwerte des angeschlossenen
Elektrokardiogramms, Blutdruck, Druckwerte in der Arteria pulmonalis und der Lungenkapillardruck
und ggf. das Herz-Zeitvolumen bestimmt und die hiervon abgeleiteten weiteren diagnostischen Werte
ermittelt werden.
Diese Meßwerte werden bei weitestgehender Schonung des Probanden ohne wesentliche Störeinflüsse
erhalten und erschließen damit ein weiteres diagnosti-
*"' sches Gebiet.
Claims (13)
1. Druckkonstanter; strömungs(flow)korrigierter
Ganzkörperplethysmograph, dadurch gekennzeichnet,
daß dessen Kammer (1) eine mit der Außenatmosphäre verbundene Belüftungseinrichtung
(11 —12,14—17) aufweist, die einerseits aus
einer Zuluftöffnung (11) mit Pneumotachograph (12) und andererseits aus einer Absaugeinrichtung
besteht, die sich aus einem an eine Abluftöffnung (14) über eine Abluftleitung (15) angeschlossenes Absauggebläse
(16) und einem diesem vorgeschalteten Steuerventil (17) in der Form einer Düse zusammensetzt
2. Ganzkörperplethysmograph nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (17)
eine Laval-Düse ist.
3. Ganzkörperplethysmog: aph nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kammer (1) eine Einrichtung (18) zur Erzeugung einer
Quer-oder Drallströmung angeordnet ist.
4. Ganzkörperplethysmograph nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (18)
zur Erzeugung einer Quer- oder Drallströmung aus mehreren an der Längsseite der Kammer (1)
angebrachten und quer zur Kammerlängsachse gerichteten Umluftgebläsen besteht.
5. Ganzkörperplethysmograph nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im
Innern und außerhalb der Kammer (1) Temperaturmeßschleifen (37,38) zur Ermittlung des thermischen
Drifts und entsprechender Korrekturfaktoren angeordnet sind.
6. Ganzkörperplethysmograph nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kammer (1) aus einer Unterlage (2) und einer hierauf befestigbaren, luftdicht abschließenden Haube (4)
besteht, die so beschaffen ist, daß die Kammer (1) ein minimales Volumen hat.
7. Ganzkörperplethysmograph nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (4) im
Bereich der Beine und des Oberkörpers des liegenden Probanden (20) im wesentlichen halbelliptische
(8) und im Kopf-, Hals- und Schulterbereich im wesentlichen halbkreisförmige (9) Querschnitte mit
kontinuierlichem Übergang aufweist.
8. Ganzkörperplethysmograph nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (4)
aus transparentem Kunststoff besteht.
9. Ganzkörperplethysmograph nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterlage (2) um 90° quer zu ihrer Längsrichtung um eine waagerechte Achse (3) schwenkbar
angeordnet ist.
10. Ganzkörperplethysmograph nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterlage (2) aus thermisch gut leitfähigem Werkstoffbesteht.
11. Ganzkörperplethysmograph nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Unterlage (2) und der Auflagefläche (6) Wärmeabführlamellen aus thermisch gut leitfähigem
Werkstoff angeordnet sind.
12. Ganzkörperplethysmograph nach einem der
Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (4) über ein Kniehebelschnellschlußgetriebe
(5) schwenkbar mit der Unterlage (2) verbunden ist.
13. Ganzkörperplethysmograph nach einem der
Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Kammer (1) eine an sich bekannte
Ergometereinrichtung (7) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782812447 DE2812447C2 (de) | 1978-03-22 | 1978-03-22 | Druckkonstanter, strömungs(flow)korrigierter Ganzkörperplethysmograph |
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DE19782812447 DE2812447C2 (de) | 1978-03-22 | 1978-03-22 | Druckkonstanter, strömungs(flow)korrigierter Ganzkörperplethysmograph |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2812447A1 DE2812447A1 (de) | 1979-09-27 |
DE2812447C2 true DE2812447C2 (de) | 1982-12-30 |
Family
ID=6035126
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19782812447 Expired DE2812447C2 (de) | 1978-03-22 | 1978-03-22 | Druckkonstanter, strömungs(flow)korrigierter Ganzkörperplethysmograph |
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Country | Link |
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DE (1) | DE2812447C2 (de) |
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- 1978-03-22 DE DE19782812447 patent/DE2812447C2/de not_active Expired
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