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Bundtransportanlage, insbesondere Drahtbundtransportanlag;
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Die Erfindung betrifft eine Bundtransportanlage, insbesondere Drahtbundtransportanlage,
mit im geschlossenen Kreislauf zwischen den Windungssammlern o.dgl. von Walzwerken
und einer stationären Bundablage einzeln verfahrbaren Paletten als Bund-Transporteinheiten,
wobei die einzelnen Bunde durch eine Übergabestation in den Transportkreislauf bringbar
und durch eine Abnahmestation aus dem Transportkreislauf entfernbar sind und mindestens
an einer, vorzugsieise aber an mehreren verschiedenen Stellen im Transportkreislauf
Bund behandlungsvorrichtungen liegen, in deren Bereich die Bunde zeitweise von den
Paletten trennbar sind.
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Bundtransportanlagen gehören bereits in verschiedenen Ausführungsformen
zum Stand der Technik, So ist es beispielsweise bekannt, Bandbunde mittels Hubbalken
schrittweise zu transportieren. Dort wo die Bandbunde auf einer ihrer Seitenflächen
liegend zu transportieren sind, werden dabei sogenannte Plattenhubbalken eingesetzt.
Auf denjenigen Transportstrecken, über welche die Bandbunde hingegen aufrechtstehend
gefördert werden müssen, finden hingegen sogenannte Höckerhubbalken Verwendung.
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Bekannt ist es auch, Walzbandbunde mittels Paletten-Transportanlagen
zu bewegen. Hierbei ruhen die einzelnen Walzbandbunde aufrechtstehend auf sogenannten
Xöckerpaletten, welche flureben über Rollgänge bewegt werden.
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Für die Förderung von Drahtbunden werden hauptsächlich sogenannte
Hakenbahnen benutzt, bei denen eine Gerüstkonstruktion Laufschienen trägt, an denen
Transporthaken verfahrbar aufgehängt sind, die mit Kragarmen in die Bundöffnung
eingreifen und somit die Drahtbunde in hängender Anordnung bewegt.
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In Kombination mit solchen Hakenbahnen sind für den Drahtbundtransport
auch bereits sogenannte Muldenhubbalken zum Einsatz gelangt, mit deren Hilfe die
Drahtbunde streckenweise etwa auf Flurebene gefördert werden können.
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SchlieBlich ist auch schon der Vorschlag gemacht worden, die vom Bandbundtransport
her bekannten Paletten-ransportanlagen für den Drahtbundtransport einzusetzen. In
diesem Falle werden dann die Drahtbunde auf Höckerpaletten abgesetzt, welche sich
flureben über die Rollgänge bewegen.
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Paletten-Transportanlagen für Band- oder Drahtbunde haben gegenüber
den Hakenbahnen einerseits den Vorteil, daß der Raum im Bereich der Transportstrecken
nicht durch Gerüstkonstruktionen verbaut ist und daß die Förderung der Bunde flureben
stattfinden kann.
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Gegenüber den Hubbalken-Transportanlagen ergibt sich andererseits
der Vorteil, daß eine stetige Förderung bei gleichzeitigem Stau- und Puffereffekt
erreichbar ist.
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Die Bundförderung mittels Paletten-Transportanlagen wirft jedoch in
denjenigen Anwendungsfällen Probleme auf, bei welchen es notwendig ist, die Bunde
an bestimmten Stellen des Transportweges zeitweise aus dem Transportfluß herauszunehmen,
sie an Behandlungsvorrichtungen zu übergeben und sie anschließend wieder in den
Transportfluß einzugliedern. Die Probleme liegen darin begründet, daß die Band-
oder Drahtbunde mit ihrem Außenumfang auf den Höckerpaletten abgestützt sind, während
sie von den Behandlungsvorrichtungen regelmäßig an ihrem Innenumfang aufgenommen
werden müssen. Die zweckentsprechende bauliche
und funktionelle
Ausgestaltung der den Behandlungsvorrichtungen zugeordneten Abnahme- und Übergabestationen
bereitet dann nämlich besondere Schwierigkeiten.
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Werden Drahtbunde aufrechtstehend, d. h. mit vertikaler Bundachse
transportiert, ergibt sich die Schwierigkeit, daß die Entnahme von Proben nicht
ohne weiteres möglich ist. Dazu müssen die Bunde in eine horizontale Lage gebracht
werden, was einen erheblichen mechanischen Aufwand erfordert.
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Zweck der Erfindung ist es, die Vorteile der bekannten Paletten-Transportanlagen
zu nutzen, deren Nachteile jedoch weitgehend zufvermeiden. Daher liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Bundtransportanlage der anfangs definierten Gattung so
aufzubauen, daß bei einfacher Handhabung der Bunde einerseits eine sichere Förderung
der Band- oder Drahtbunde mit Hilfe der Transportpaletten gewährleistet ist, andererseits
aber auch eine einfache und funktionssichere Ausgestaltung der der Bundtransportanlage
zugeordneten Bundbehandlungsvorrichtungen sowie der Abnahme- und Ubergabestationen
erreicht werden kann.
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Die Lösung dieses Problems wird nach der Erfindung im wesentlichen
dadurch erreicht, daß die Paletten einen aufrechten Pfosten und an diesem einen
waagerechten Kragarm tragen, der als Tragelement in die Bundöffnung zum Eingriff
bringbar ist, und daß jeweils im Bereich der Ubergabestationen, der Behandlungsvorrichtungen
und der Abnahmestationen entweder die Bunde relativ zum Kragarm der Palette oder
aber der Kragarm der Palette relativ zum Bund heb- und senkbar sowie axial verfahrbar
ist Für den sicheren Bundtransport mit Hilfe der Paletten ist es nach der Erfindung
weiterhin wichtig, daß der Kragarm an seinem freien Ende mit einem Sicherungsnocken
versehen ist. Ist die Bundtransportanlage mit Rollgängen ausgerüstet, tragen die
Paletten Spurschienen, die zwischen Spurkränze der Rollgangsrolleneingreifen.
Es
Ist aber auch möglich, die Paletten selbst mit Rollen oder Rädern auszurüsten, die
dann auf Spurschienen laufen.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich nach der Erfindung erwiesen,
wenn bei Bundtransportanlagen mit Rollgängen die Rollgangsrollen unter Flur angeordnet
und mit flurebenen Abdeckungen versehen sind, in denen sich lediglich Schlitze für
den Durchgriff der Spurschienen befinden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als zweckmäßig
erwiesen, die Ubergabestation zwischen dem Walzwerk und dem Transportkreislauf einerseits
aus einem Kippstuhl und andererseits aus einer Verschiebevorrichtung für die Paletten
bestehen zu lassen. Die Behandlungsvorrichtungen können ebenfalls über eine heb-
und senkbare Verschiebevorrichtung an den Transportrollgang angeschlossen werden.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung als Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen Fig. 1 in schematisch vereinfachter Draufsichtdarstellung
eine Drahtbundtransportanlage in Zuordnung zu drei parallel arbeitenden Draht-Walzlinien,
die Fig. 2 bis 4 in Seitenansicht, Draufsicht und Ansicht von vorne eine in Verbindung
mit der Drahtbundtransportanlage nach Fig. 1 benutzbaren Transportpalette, Fig.
5 in Seitenansicht einen Verschieberollgang für Paletten nach den Fig. 2 bis 4,
wie er der Drahtbundtransportanlage nach Fig. 1 als Übergabestationen sowohl im
Bereich der einzelnen Walzlinien als auch im Bereich der Drahtbundpressen zugeordnet
ist, Fig. 6 in Seitenansicht den als Drahtbundabnahmestation vor der stationären
Bundablage vorgesehenen Bundtransportwagen in Zuordnung zu einem als Weitergabevorrichtung
dienenden Drehkreuz, und Fig. 7 den Bundtransportwagen nach Fig. 6 in Pfeilrichtung
7 gesehen.
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In Fig. 1 der Zeichnung sin drei parallel zueinander angeordnete Drahtstraßen
1, 2, 3 mit nachgeordneten Drahtkühlstrecken, sogenannten Stelmorlinien, angedeutet.
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Diesen Draht-Fertigstraßen 1 bis 3 ist eine Drahtbundtransportanlage
4 zugeordnet, welche im geschlossenen Kreislauf arbeitet und die von den den Drahtstraßen
1 bis 3 bzw. den Drahtkühlstrecken nachgeordneten Windungssammlern bzw. von Haspeln
gebildeten Drahtbunde übernimmt und diese dann nachgeordneten Bundbehandlungsvorrichtungen
sowie anschließend einer stationären Bundanlage 5 zuführt.
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Als Bundbehandlungsvorrichtung kann zunächst eine Kühlstrecke 6 vorgesehen
werden, die im wesentlichen aus einer Teilstrecke der Bundtransportanlage 4 selbst
besteht. Außerdem lassen sich als Bundbehandlungsvorrichtungen der Bundtransportanlage
4 mehrere, beispielsweise drei, Drahtbundpressen 7', 7, 7f sowie auch Drahtbund-Abbindevorrichtungen
(8', 8s', 8"') zuordnen.
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Schließlich lassen sich auch noch zwischen der Drahtbundtransportanlage
4 und der stationären Bundablage 5 weitere Bundbehandlungsvorrichtungen vorsehen,
die beispielsweise dazu dienen können, aus mehreren Drahtbunden normaler Größe einen
sogenannten Großbund zu bilden.
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Diese weiteren Bundbehandlungsvorrichtungen umfassen beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 ein Drehkreuz mit vier jeweils im rechten Winkel zueinander angeordneten
Tragarmen 10, von denen jeder einen Drahtbundsammler bildet. Dem Drehkreuz 9 ist
wiederum eine Drahtbundpresse 11 mit weiteren Bundabbindevorr,chtungen 12 zugeordnet,
durch die jeweils mehrere von den Tragarmen 10 gesammelte Drahtbunde zu einem Großbund
zusammengeschlossen werden können.
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Die Großbunde werden sodann mit Hilfe des Drehkreuzes in den Bereich
der stationären Bundablage 5 gebracht.
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Die Bundtransportanlage 4 umfaßt mehrere hintereinander geschaltete
Rollgangsstrecken 13, 14, 15, 16 und 17, wobei die Rollgangsstrecke 13 den Auslaufseiten
der drei Fertigstraßen 1, 2, 3 gemeinsam zugeordnet ist und quer dazu verläuft.
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An die Rollgangsstrecke 13 schließt sich im rechten Winkel die Rollgangsstrecke
14 an, wobei diese im wesentlichen parallel zu den Draht-Fertigstraßen 1 bis 3 verläuft.
Die Verbindung zwischen den beiden Rollgangsstrecken 13 und 14 ist dabei über einen
Drehtisch 18 hergestellt.
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Parallel zur Rollgangsstrecke 14 erstreckt sich wiederum die Rollgangsstrecke
15, wobei das hintere Ende der Rollgangsstrecke 14 mit dem vorderen Ende der Rollgangsstrecke
15 durch einen Quertransport 19 verbunden ist und mindestens eine weitere Querverbindung
zwischen diesen besteht, die einen Drehtisch 20 in der Rollgangsstrecke 14, einen
Drehtisch 22 in der Rollgangsstrecke 15 und einen Verbindungsrollgang 22 umfaßt.
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Das hintere Ende der Rollgangsstrecke 15 führt an den drei Drahtbundpressen
7', 7", 7"' vorbei und ist über einen Drehtisch 23 wiederum mit der im rechten Winkel
zu ihr verlaufenden Rollgangsstrecke 16 in Förderverbindung gehalten. Die Rollgangsstrecke
16 führt am Drehkreuz 9 vorbei und endet in einem Drehtisch 24, dem wiederum im
stumpfen Winkel die Rollgangsstrecke 17 nachgeordnet ist. Diese Rollgangsstrecke
17 führt schließlich zu einem Drehtisch 25, der sie mit der Rollgangsstrecke 13
verbindet und auf diese Art und Weise den Kreislauf der gesamten Bundtransportanlage
4 schließt.
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Jede der Rollgangsstrecken 13, 14, 15, 16 und 17 wird von einer größeren
Anzahl Rollgangssektionen 26 gebildet, von denen jede eine Gruppe von mehreren Rollgangsrollen
umfaßt und deren Rollgangsrollen gemeinsam angetrieben werden. Jede einzelne Rollgangssektion
26 weist jedoch einen eigenen Antrieb auf, so daß sich die einzelnen Rollgangssektionen
26 unabhängig voneinander antreiben lassen.
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Zwischen jeder einzelnen der Drahtfertigstraßen 1, 2, 3 und der quer
zu diesen verlaufenden Rollgangsstrecke 13 ist eine Drahtbund-Ubergabestation 27',
27", 27"' vorgesehen. Jede derselben besteht aus einem Kippstuhl 28, 28", 28"' und
einem Verschieberollgang 29 r s 29", 29"'. Entsprechende Verschieberollgänge 30',
30", 30"' verbinden auch die Rollgangsstrecke 15 der Drahtbundtransportanlage 4
mit den Drahtbundpressen 7', 711 , 7 Ein Bundtransportwagen 31 ist zwischen die
Rollgangsstrecke 16 und das Drehkreuz 9 eingeschaltet.
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Als Drahtbund-Transporteinheiten werden über die im geschlossenen
Kreislauf hintereinander geschalteten Rollgangsstrecken 13, 14, 15, 16, 17 der Bandbundtransportanlage
4 eine Vielzahl von Paletten 32 verfahren, wie sie in den Fign. 2 bis 4 dargestellt
sind. Diese Paletten 32 sind mit einem Paar Spurschienen 33 versehen, mit welchem
sie zwischen Spurkränzen 34 der Rollgangsrollen 35 geführt werden, wie das insbesondere
aus den Figuren 4 bis 6 ersichtlich ist.
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Auf einem quer zu den Spurschienen 33 gerichteten Ausleger 36 der
Palette 32 ist ein aufrechter Pfosten 37 montiert, der wiederum einen waagerechten
Kragarm 28 trägt.
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Der Kragarm 38 bildet dabei ein Tragelement für einen Drahtbund 39
und weist an seinem vorderen Ende auf der Oberseite einen Sicherungsnocken 40 auf,
der ein Abrutschen des Drahtbundes 39 vom Kragarm 38 verhindert.
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In Fig. 5 ist der Aufbau eines Verschieberollgangs 30 dargestellt,
wie er im Bereich der Drahtbundpressen 7', 7", 7' in die Drahtbundtransportanlage
4 eingeschaltet ist.
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Der Verschieberollgang 30 besteht im wesentlichen aus einem Wagen
41, der auf Schienen 42 verfahren werden kann. Dieser Wagen 41 läuft mittels dreier
Rollensätze 43, 44 und 45 auf
den Schienen 42, wobei die Rollensätze
43 und 44 unter ein Fahrgestell 46 montiert sind, das eine Rollgangssektion 26 trägt.
Am einen Ende des Fahrgestells 46 ist um eine horizntale Achse verschwenkbar ein
Auslegergestell 48 angelenkt, das in der Nähe seines freien Endes auf einer horizontalen
Achse 49 Schwingarme 50 hält, an deren freien Enden wiederum der Rollensatz 45 gelagert
ist. Mit den Schwingarmen 50 steht ein Stellhebel 51 in drehfester Verbindung, an
dem ein unter dem Auslegergestell 48 aufgehängter Druckmittelzylinder 52 zusammenwirkt.
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Mit Hilfe der über den Druckmittelzglinder 52 betätigten Schwingarme
50 läßt sich das Auslegergestell 48 zwischen seiner in Fig. 5 in voll ausgezogenen
Linien gezeigten Horizontalstellung in die strichpunktiert angedeutete, geneigte
Absenkstellung bringen.
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Auf dem freien Ende des Auslegergestells 48 ist ebenfalls eine Rollgangssektion
26' montiert.
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Der Aufbau der Verschieberollgänge im Bereich der Ubergabestationen
27', 27", 27"' entspricht der in Fig. 5 gezeigten Konstruktion. Allerdings brauchen
diese Verschieberollgänge in der Regel nicht heb- und senkbar ausgebildet zu sein.
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Normalerweise sind die Verschieberollgänge 29 und 30 bzw. 29', 29",
29"' und 30', 30", 30"' so eingestellt, daß sich ihre Rollgangssektionen 26' in
Fluchtlage mit den Rollgangsstrecken 13 bzw. 15 befinden, wie das durch strichpunktierte
Linien in Fig. 1 angedeutet ist.
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Sobald sich im Windungssammler bzw. im Haspel einer der Drahtfertigstraßen
1, 2, 3 ein Drahtbund gebildet hat, wird dieser vom jeweiligen Kippstuhl 28', 28",
28"' aufgenommen und um 900 so gekippt, daß der Drahtbund aus einer Vertikallage
in eine Horizontallage gelangt. Sodann wird der betreffende Verschieberollgang 29',
2911, 29"' mit einer auf der Rollgangssektion
26' ruhenden Palette
32 auf den Kippstuhl zu verfahren.
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Dabei tritt der Kragarm 38 der Palette 32 in die Öffnung des vom Kippstuhl
getragenen Drahtbundes 39 ein, und zwar soweit, bis das Fahrgestell 46 mit der darauf
montierten Rollgangssektion 26 in Fluchtlage mit der Rollgangsstrecke 13 liegt.
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Damit ist nicht nur die Rollgangsstrecke 13 im Bereich des betreffenden
Verschieberollgangs 29' bzw. 29" bzw. 29"' für die ungehinderte Durchfahrt weiterer
Paletten 32 eingestellt. Vielmehr kann durch die von der Rollgangssektion 26' getragene
Palette 32 der Drahtbund 39 vom Kippstuhl übernommen werden.
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Sobald das geschehen ist, wird der Verschieberollgang 29' bzw.
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29" bzw. 29"' wieder in seine Ausgangsstellung zurückgefahren, derart,
daß die Palette .32 mit dem von ihrem Kragarm 38 getragenen Drahtbund 39 in Fluchtlage
mit der Rollgangsstrecke 13 gelangt.
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Nunmehr kann die Rollgangssektion 26' in Betrieb gesetzt werden, so
daß die Palette 32 mit dem Drahtbund 39 in Richtung auf den Drehtisch 18 zu weiterfahren
kann. Mit dem Drehtisch 18 wird die Palette um 900 und sodann durch Inbetriebnahme
der darauf ruhenden Rollgangssektion 26 in die Rollgangsstrecke 14 weitergegeben.
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Auf der Rollgangsstrecke 14 fährt die Palette 32 mit dem von ihr getragenen
Drahtbund 39 allmählich entweder bis zum Quertransport 19 oder aber nur bis zum
Drehtisch 20, je nachdem ob eine lange oder aber nur eine kurze Kühlstrecke benötigt
wird.
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Ist eine lange Kühlstrecke erwünscht, dann gelangen die die Drahtbunde
39 tragenden Paletten 32 nacheinander über den Quertransport 19 zur Rollgangsstrecke
15. Wird hingegen nur eine kurze Kühlstrecke-benötigt, dann werden die die Drahtbunde
39 tragenden Paletten 32 mit Hilfe des Drehtisches 20 um 900 gedreht, auf die Zwischenstrecke
22 und von'dieser
auf einen weiteren Drehtisch 21 gebracht, mit
dem sie wiederum nach Drehung um -900 in die Rollgangsstrecke 15 gelenkt werden.
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Je nach dem jeweiligen Betriebszustand der gesamten Drahtbundtransportanlage
werden sodann die einzelnen Paletten 32 mit dem von ihnen getragenen Drahtbund 39
im Bereich einer der Drahtbundpressen 7' bzw. 7" bzw. 7"' auf der Rollgangssektion
26' des betreffenden Verschieberollgangs 30' bzw. 30 bzw. 30"' stillgesetzt und
anschließend wird dieser Verschieberollgang mit seiner Rollgangssektion 26' in die
betreffende Drahtbundpresse so weit eingefahren, bis eine andere Rollgangssektion
26 Fluchtlage mit der Rollgangsstrecke 15 hat. Sodann kann das Auslegergestell 48
zur tbergabe des Drahtbundes 39 an die Drahtbundpresse abgesenkt werden. Währenddessen
ist die Rollgangastrecke 15 im Bereich der Drahtpresse durch die Rollgangssektion
26 des Verschieberollgangs 30' bzw. 30" bzw. 30"' für die Durchfahrt weiterer Paletten
32 geschlossen.
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Nunmehr wird das Auslegergestell 48 mit der auf der Rollgangssektion
26' ruhenden Palette 32 abgesenkt, so daß der Kragarm 36 vom Drahtbund 39 freikommt.
Daraufhin tritt die jeweilige Drahtbundpresse 7 bzw. 7" bzw. 7"' in Tätigkeit und
anschließend an das Zusammenpressen des Drahtbundes werden die dieser Drahtbundpresse
zugeordneten Abbindevorrichtungen 8' bzw. 8" bzw. 8"' betrieben.
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Nach dem Öffnen der Drahtbundpresse wird das Auslegergestell 48 mit
der auf seiner Rollgangssektion 26' ruhenden Palette 32 wieder angehoben, so daß
der Kragarm 38 den abgebundenen Drahtbund 39 wieder erfaßt. Durch Zurückfahren des
Verschieberollgangs 30 in seine Ausgangslage gelangt dann die Palette 32 mit dem
fertigen Drahtbund wieder in die Rollgangsstrecke 15 und kann auf dieser bis zum
Drehtisch 23 weitergefördert werden.
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Der Drehtisch 23 verlagert die Palette nunmehr um 90° und lenkt sie
daraufhin in die anschließende Rollgangsstrecke 16 ein.
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Auf dieser Rollgangsstrecke 16 wird nun die Palette 32 mit dem abgebundenen
Drahtbund 39 bis vor den Bundtransportwagen 31 gefahren. Dieser Bundtransportwagen
31 ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt. Er läßt sich auf Schienen 53 mittels Laufrollen
54 quer zur Rollgangsstrecke 16 verfahren.
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Auf dem Fahrgestell 55 des Bundtransportwagens 31 sind um horizontale
Achsen 56' und 56" vier Lenkerpaare 57' und 57 verschwenkbar gehalten, von denen
wiederum jedes über ein Gelenk 58' bzw. 58" kniehebelartig mit einem weiteren Lenker
59' bzw.
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59 gekoppelt ist. Die beiden Lenker 59' stehen über eine Gelenkachse
60' und die beiden Lenker 59" über eine Gelenkachse 60" mit einer Plattform 61 in
Verbindung, die über Lenkhebel 62 mit einer Säule 63 auf dem Fahrgestell 55 in Verbindung
steht.
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Die Kniegelenke 58' zwischen den beiden Lenkerpaaren 57' und den beiden
Lenkern 59' einerseits und die Kniegelenke 58tag zwischen den beiden Lenkerhebelpaaren
57" und den beiden Lenkern 59" sind wiederum durch eine Koppel 64 verbunden, so
daß sie mit dem Fahrgestell 55 der Plattform 61 und der Koppel 64 zwei Lenkerparallelogramme
bilden. Diese Lenkerparallelogramme lassen sich durch einen Druckmittelzylinder
65, der einerseits auf dem Fahrgestell 55 abgestützt ist, und andererseits am Kniegelenk
58" angreift, so verlagern, daß die Plattform 61 relativ zum Fahrgestell 55 eine
durch den Lenkhebel 62 geführte Hub- und Senkbewegung ausführen kann.
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Auf der Plattform 61 ist eine Säule 66 montiert, welche an ihrem oberen
Ende einen Kragarm 67 trägt, der eine prismenförmige Stützauflage hat.
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Bei abgesenkter Plattform 61 läßt sich der Bundtransportwagen 31 mit
dem Kragarm 67 oberhalb der Palette 32 und unterhalb des Bandbundes 39 in die Rollgangsstrecke
16 einfahren. Wird sodann über den Druckmittelzylinder 65 und die beiden Lenkerparallelogramme
die Plattform 61 hochgefahren, dann erfaßt
der Kragarm 67 mit seiner
prismenförmigen Stützauflage 68 den Bandbund 39 an seinem Außenumfang und hebt ihn
soweit vom Eragarm 38 der Palette 32 ab, daß die Bundöffnung auch von Sicherungsnocken
40 des Kragarmes 38 freikommt.
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Wird sodann der Bundtransportwagen 31 zurückgefahren, dann nimmt er
den Bandbund 39 mit und entlädt auf diese Art und Weise die Palette 32.
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Bei der Rückfahrt des Bundtransportwagens 31 fährt dabei der Drahtbund
39 mit seiner Bundöffnung über den parallel zu seiner Längsachse eingestellten Tragarm
10 des Drehkreuzes, und zwar bis gegen einen an diesem Tragarm 10 vorgesehenen Anschlag
69.
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Sodann läßt sich durch Betätigen des Druckmittelzylinders 65 die Plattform
61 wieder absenken, dergestalt, daß der Kragarm 67 den Drahtbund 39 freigibt und
dieser frei am Tragarm 10 des Drehkreuzes 9 hängt.
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Aus Fig. 6 ist noch ersichtlich, daß jeder Tragarm 10 des Drehkreuzes
9 mit mehreren, bspw. zwei Drahtbunden beladen werden kann.
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Wenn dem Drehkreuz 9, wie das in Fig. 1 dargestellt ist, eine Drahtbundpresse
11 mit Abbindevorrichtungen 12 zugeordnet ist, mit deren Hilfe mehrere Drahtbunde
normaler Größe zu einem Großbund zusammengefaßt werden können, dann ist es zweckmäßig,
für den gemeinsamen Transport der mehreren Drahtbunde vom Drehkreuz in die Drahtbundpresse
11 und wieder zurück aus der Drahtbundpresse 11 zum Drehkreuz 9 einen Bundtransportwagen
einzusetzen, der in baulicher Hinsicht dem Bundtransportwagen 31 entspricht, welcher
jedoch so ausgelegt ist, daß sein Eragarm 67 gleichzeitig die mehreren Drahtbunde
oder den fertig abgebundenen Großbund erfassen kann.
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Auch zur Ubergabe der fertig gebundenen Großbunde vom Drehkreuz 9
auf die stationäre Bundablage 5 läßt sich ein solcher Bundtransportwagen
einsetzen.
Es wäre jedoch auch denkbar, die stationäre Bundablage 5 mit einem Muldenhubbalken
auszustatten, der die Großbunde schrittweise transportiert und von den Tragarmen
10 des Drehkreuzes abnimmt.
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Der wesentliche Vorteil einer Drahtbundtransportanlage der beschriebenen
Bauart liegt darin, daß sie aus nur wenigen verschiedenen Aggregaten den jeweiligen
Bedürfnissen entsprechend aufgebaut werden kann. So lassen sich die einzelnen Rollgangsstrecken
13, 14, 15, 16, 17 praktisch aus völlig übereinstimmenden Rollgangssektionen erstellen.
Die Verbindung der Rollgangsstrecken miteinander kann jeweils durch bauliche übereinstimmende
Drehtische hergestellt werden. Für die tibergabestationen einerseits zwischen den
Drahtfertigstraßen und der Bundtransportanlage sowie andererseits zwischen der Bundtransportanlage
und den Drahtbundpressen können durch völlig identische Verschieberollgänge gebildet
werden und als Abnahme- bzw. Übergabe stationen zwischen der Bundtransportanlage
und den ihr nachgeschalteten Drahtbundbehandlungsvorrichtungen können wiederum praktisch
gleiche Bundtransportwagen in Benutzung genommen werden.
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In Abweichung von dem erläuterten Ausführungsbeispiel können selbstverständlich
auch mit Rollen oder Rädern ausgerüstet sein, die auf Spurschienen laufen. In diesem
Fall werden die Verschiebevorrichtungen im Bereich der Übergabestationen 27', 27"
und 27"l und der Drahtbundpressen 7', 7" und 7"' als Verschiebebühnen ausgebildet,
die anstelle der Rollgangssektionen 26 und 26' Schienen tragen.