DE2804914C3 - Ternäre Sprengstoffzusammensetzung - Google Patents

Ternäre Sprengstoffzusammensetzung

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DE2804914C3
DE2804914C3 DE2804914A DE2804914A DE2804914C3 DE 2804914 C3 DE2804914 C3 DE 2804914C3 DE 2804914 A DE2804914 A DE 2804914A DE 2804914 A DE2804914 A DE 2804914A DE 2804914 C3 DE2804914 C3 DE 2804914C3
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Description

Die Erfindung betrifft ternäre schmelzbare oder gepreßte und hochbrisante Sprengstoffzusammensetzungen.
Zusammensetzungen auf der Basis von Trinitrotoluol (TNT) und Hexogen (RDX) sind seit etwa dem 1. Weltkrieg bekannt. Derartige als Hexolite oder Cyc'otole bezeichnete Zusammensetzungen sind durch erhöhte Brisanz sowie ihre leichte Verarbeitbarkeit, insbesondere durch Gießen, gekennzeichnet.
E=. wurde ferner bereits überraschenderweise festgestellt, daß sich bedeutende Verbesserungen wie etwa die Erhöhung der Dctonationsgeschwindigkeit sowie der Abbaubesländigkcit von Hexoliten beispielsweise durch Ersetzen der feinsten Hexogcnfraktion in herkömmlichen Hexoliten durch Oktogen oder Hexo-Okto-Sprengstoff feiner Korngröße erzielen lassen.
Hexogen und Oklogen sind jedoch relativ teure Sprengstoffe, weshalb es wünschenswert ist, sie in den Hexoliten ganz oder mindestens teilweise durch billigere kristalline Sprengstoffe hoher Detonationsgeschwindigkeit ersetzen zu können. Pentrit eignet sich hierfür nicht, da diese Substanz Zusammensetzungen, in die sie eingebracht ist, eine deutlich verschlechterte Brisanz sowie erheblich erhöhte Schlagempfindlichkeit gegenüber Hexogenzusammensetzungen verleiht, die denselben Anteil an kristallinen Sprengstoffen enlhal-•en.
Der Erfindung liegt die überraschende Feststellung zugrunde, daß es möglich ist, Gemische mit Trinitrotoluol und Hexogen mit ebenfalls erhöhter Brisanz d. h. gegenüber Hexoliten mit demselben Trinitrotoluolgehalt erhöhter Brisanz bei zugleich niedrigeren Gestehungskosten herzustellen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auf der Basis von Trinitrotoluol und Hexogen sind dadurch gekennzeichnet, daß sie Dinitroglycoluril enthalten.
Sie enthalten dabei vorzugsweise 10 ws 60% Trinitrotoluol, 5 bis 50% Dinitroglycoluril und 10 bis 85% Hexogen.
Dinitroglycoluril (DINGU) ist eine Verbindung der Formel
H NO2
NH C-N
O = C
C - O
NH C N
I I
H NO2
Ihre Explosiveigenschaften sind in der FR-PS 22 38 703 beschrieben. Bei einer anhand einer Sprungschnur mit Silberhülle und einem Außendurchmesser von 4 mm bei einer Ladungsdichte von 1,76 bestimmten Detonationsgeschwindigkeit von 7580 m/s liegt ein Sprengstoff vor, der eil-·.· geringere Brisanz als Pentrit aufweist.
Unter d'esen Voraussetzungen ist es entsprechend gänzlich überraschend, daß das Einbringen von DINGU in einen Hexolitsprengstoff dessen Brisanz erheblich erhöht, wie aus Tabelle I hervorgeht:
TNT Hexogen Beispiele 1 bis 7 Dichte Brisanz*)
Tabelle I CM (%) g/m!)
Nr 60 40 I)INCiU Detonations-
geschwindig
keit
,69 95,6
60 (%) fkm/s) ( .73 93,0
I 36.9 63.1 7,520 ,73 106,3
2 30 - 40 7,330 ,81 101,8
3 26,4 73,6 /,840 ,74 114,1
4 26,7 56.9 70 7.500 ,769 115.3
5 37,6 32,2 8,098 ,770 106,1
6 16,4 8,072
7 30,2 7,744
*) Brisanz cnisprechcnd dem Produkt Dichte x (Detonalionsgeschwindigkeit)2.
Die Erfindung ist ebenso gut auf gegossene wie auch auf gepreßte Ladungen anwendbar. Für letztere wird vorteilhaft ein geringer Trihilfololüolgehalt Von etwa 10% verwendet.
Die Erfindung ist ferner gleichermaßen auch auf ternäre Zusammensetzungen anwendbar, wie sie in der
FR-PS 21 82 599 beschrieben sind. In diesen Zusammensetzungen kann ein Teil des Hexogens einer Korngröße unter 300 μιη durch feines DINGU ersetzt werden. Die erhaltenen Zusammensetzungen weisen dabei gleichzeitig die in der FR-PS 21 82 599 sowie die oben beschriebenen Vorteile auf. Zusammensetzungen mit Oktogen und/oder Hexq-Okto-Sprengstoffen, d. h. bei der Herstellung von Oktogen nach dem Verfahren der FRPS erhaltene synkristallisierte Kristalle von Hexogen und Oktogen, einer Korngröße unter 300 um werden daher ebenfalls von der Erfindung umfaßt.
In die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können ferner auch auf dem Gebiet der Hexoliie bekannte Modifizierungsmittel, wie Wachse, Kristallisationsregler wie beispielsweise Hexanitrostilben (HNS) oder Weichmacher wie Mononitrotolüol eingebracht werden. Die Verwendung von Zusätzen wie beispielsweise HNS ist allerdings unter Berücksichtigung der ausgezeichneten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen nicht zwingend erforderlich.
Neben ihren Detonationseigenschaften, die in weitem Maße mit denen entsprechender Hexolite vergleichbar sind, besitzen die erfii.dungsgemäßcn Zusammensetzungen folgende weitere anwendungstechnisch außerordentlich günstige Eigenschaften:
Exsudation:
Wie aus den nachfolgenden Beispielen 15 bis 37 hervorgehl, schwitzt Trinitrotoluol in erheblich geringerem Maße aus als bei Zusammensetzungen, die nur Hexogen enthalten. Die Verwendung von DINGU macht naher die Verwendung antiexsudativer Mittel wie Polyvinylrv'.rat en'uehrlich.
Sedimentation:
Die erfindungsgemäßen Zusammei.etzungen setzen sich bei der Ladungsherstellung durch Gießen in nur außerordentlich geringem Maße ab. Dabei ist die Homogenität der Ladungen deutlich verbessert, wobei zugleich praktisch kein Dichtegradien; auftritt. Hieraus resultiert eine deutliche Verringerung des einen geringeren Gehalt aufweisenden Überslands der bei der Herstellung abgezogen und rückgeführt werden muß.
Abbau bei wiederholtem Schmelzen:
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen be halten eine praktisch konstante geringe Viskosität bei der Durchführung von Schmelzzyklen unter den Bedingungen der Herstellung herkömmlicher Ladüngen aus Hexoliten. Dabei ist bekannt, daß die Erhöhung der V.skosität von Hexoliten bereits nach einer kleinen Anzahl von Schmelzvorgangen einen typischen Nachteil der herkömmlichen % Hexolite darstellt.
Empfindlichkeit gegen Kugeleinschlag:
Sie liegt unter der von Hexoliten. Bei Anwendung herkömmlicher Testverfahren bezüglich dieser |n Eigenschaft können keine positiven Versuchsergebnisse erzielt werden. Das gleiche gilt für Tests unter härteren Bedingungen (Schußversuche bei Obergeschwindigkeit).
Stauchfestigkeit:
Tie Stauchfestigkeit von Hexodinguliten (Hexoliten mit DINGU) liegt über derjenigen der entsprechenden Hexolite (von etwa 25%).
Regelmäßigkeit der Textur und Rißbildung:
_>n Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zeigen nach dem Schmelzen gutes Aussehen und feine, regelmäßige Textur; sie weisen praktisch keine Rißbildung auf.
j-, Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind aufgrund ihrer Eigenschaften auf allen bekannten Anwendungsgebieten für Hexolite anwendbar, wobei sie zugleich aufgrund des gegenüber Hexogen niedriger liegenden Preises von DINGU neue Anwendungsmög-
jo lichkeiten für diesen Sprengstofftyp eröffnen. Hinzu kommt, daß die Verwendung von DINGU feiner Korngröße (höchstens ΙΟμίτι) auch insofern besonders vorteilhaft ist, als dieses Produkt damit in der bei der herkömmlichen Synthese anfallenden rohen Form
j-, Verwendung finden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von weiteren Ausführungsbeispielen erläutert, aus der die erzielten Vorteile ersichtlich sind: die Angaben sind lediglich beispielhaft.
Beispiele 8bis 14
Es wurden erfindungsgemäüe Zusammensetzungen durch Gießen hergestellt, wobei das DINGU gleichzeitig mit dem Hexogen in das geschmolzene TNT .τ, eingebracht wurde.
Bei jeder der hergestellten Zusammensetzungen wurden Dichte und Detonationsgeschwindigkeil gemessen sowie die Brisanz berechnet. Die erhaltenen Ergebnisse gehen ausTabclle II hervor:
Tabelle H
Nr. ι Ν Γ
8 25,3
9 25,4
10 28,6
11 28,7
12 31,4
13 38,1
14 38.3
Hexogen
6J.9
69,4
54,5
54,7
54,7
31,5
30.8
DINGU Dichte Dctonations- Brisanz
geschwindig-
keit
("A) (g/ml) ι km/s)
10,8 1.7615 8.092 115,3
11,2 1,7615 8,118 116,1
16,9 1,767 8,030 113,9
16,6 1,767 7,975 112,4
13,9 1,761 7,910 110,2
30,4 1,766 7,710 105,0
30.9 1,768 7,726 105,5
Beispiele 15 bis 37
Der Exsudationstest wurde wie folgt durchgeführu die zu untersuchende Zusammensetzung wird bei 85°C geschmolzen und bis zum Rand in eine auf etwa 50cC vorgeheizte Stahlform eingegossen. Die zylindrische Form (Bohrung 21 mm. Länge 40 mm) endet in ihrem oberen Teil in einem Trichter.
Nach vollständiger Abkühlung wird die Zusammensetzung aus der Form entnommen, wobei der obere, trichterförmige Teil derart abgeschnitten wird, daß lediglich ein Zylinder von 40 mm Länge verbleibt. Der untere Teil dieses Zylinders wird durch kurzes Reiben auf einer Holzoberfläche (Sperrholz) von Rauhigkeiten befreit.
Mair schneidet ferner Quadrate konstanten Gewichts von 90 mm Seitenlänge aus trockenem Filterpapier aus und setzt die Probe in die Mitte eines ersten Viertels des Filterpapierquadrats, das mit der glatten Seite nach oben auf einer ebenen Glasplatte vorgesehen wird, d;s als Träger dient. Es werden drei oder vier aufeinanderfolgende Zyklen von 16 h bei 70°C durchgeführt, wobei jeweils ein neues Viertel des Filterpapierquadrats herangezogen wird und nach jedem Zyklus der Durchmesser des Fiecks sowie die Erhöhung des Papiergewichts gemessen werden.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle III aufgeführt:
Tabelle III TNT I lexogen
(315-
800 um)
Hexogen
(2-
10 um)
DINGU
U-
20 um)
!.Zyklus
mm mg
126 2. Zyklus
mm mg
51 3. Zyklus
mm mg
44 4. Zyklus
mm
Gesamter
GewichtE-
i'erlust
Summe der
Durchmes
ser
Nr. ("',.} (%) (%) (%) 32 6 12 (mg) (mm)
40 48 12 _ 32 102 30 52 23 28 22 221 107
15 40 48 - 12 24 20 22 2 21 4 21 50 88
16 40 42 18 - 34 79 33 2 25 16 23 182 115
17 40 42 - 18 21 18 21 1 21 2 21 206 84
18 40 30 30 - 28 1υ6 26 20 23 46 24 97 101
19 40 30 - 30 21 21 21 21 201 84
20 40 60 _ _ 33 31 23 23 232 110
21
Es wurde ferner eine weitere Versuchsreihe bei 70 C mit einer Zyklusdauer von 20h durchgeführt (vgl. Tabelle IV). An den Proben wurde der Gewichtsverlust gemessen. Es wurde Hexogen sehr feiner Korngröße von etwa 3;zm verwendet, was etwa dem Modalwert der Korngröße des verwendeten DINGU entsprach. In die Zusammenletzung wurden ferner Hexolit-Zusatzstoffe wie Ilexanilrostilben (HNS) und Polyvinylnitrat (PVN) eingebracht.
Tabelle IV TNT Hexogen I lexogen I)INGU PVN UNS Gewichtsverlust nach nach nach nach
Nr. (315- (1,5- (1- dem 1. dem 2. dem ?. dem 4.
800 ujn) 6 um) 20 um) gesamt Zyklus Zyklus Zyklus Zyklus
(mg) (mg) (mg) (mg)
19 K) 12 16
(M Cv) (M (%) (M (%) (mg) 21 15 12 11
40 54 6 _ _ 57 21 Il Il 11
22 40 48 12 - - - 59 17 13 12 10
23 40 60 - - - - 54 15 10 10 8
24 4:) 42 18 - - - 52 Il 8 8 6
25 40 30 30 - - - 43 12 8 8 6
26 40 54 - 6 - - 33 9 5 8 6
27 40 8 - 12 - - 34 8 6 7 6
28 40 42 - 18 - - 28 18 16 13 Il
29 40 30 - 30 - - 27 9 5 6 5
30 39,8 53,7 6 - - 0,5 58 13 8 4 8
31 39,8 53,7 - 6 - 0,5 25 9 7 7 4
?2 39,7 53,6 - 6 - 0,7 33 6 7 6 3
33 39,7 53,7 6 - 0,6 - 27 9 6 6 4
34 39,7 53,7 - 6 0,6 - 22 10 7 7 5
35 39,6 5J,4 - 6 1,0 - 25
36 39.7 59.7 - - 0.6 - 29
37
Praktische Versuche an Hcxolifen mit oder ohne einem Feinanteil an Hexogen ergeben, daß derartige Zusammensetzungen beträchtliches Ausschwitzen zeigen.
Bei Verwendung von DINGU fällt die Exsudation um 40 bis 90% ab. Der visuelle Vergleich der Filterpapiere am Ende jedes Tests ist insofern signifikant, als die Exsudation praktisch Null ist, wenn mindestens 15 Gew.-% DINGU verwendet werden.
Es ist ferner bekannt, daß das Ausschwitzen von Hexoliteii durch Einbringen von etwas PVN verringert werden kann. Dies wird durch Versuch 34 bestätigt. Aus den Versuchen 29, 30 und 32 ist jedoch beispielsweise ersichtlich, daß die Verwendung von DlNGU das Einbringen von PVN zur Verringerung des Ausschwitzens überflüssig macht.
Die Versuche 35 und 36 zeigen, daß die Wirkungen von DINGU und PVN hinsichtlich des Ausschwitzens !eicht sdcüLiv sind.
Aus Versuch 31 ist ersichtlich, daß HNS keinen Einfluß auf das Ausschwitzen der Hexolite ausübt. Durch Einbringen von HNS in die erfindungsgemäßen
Tabelle V
Zusammensetzungen wird die durch Zusatz von DINGU bedingte Verbesserung des Ausschwilzverhaltens entsprechend nicht verschlechtert.
Beispiele 38bis40
Es wurden Sedinicntationstests durchgeführt, um das Verhalten des erfindungsgemäßen Sprengstoffs bei der Herstellung einer Munitionsladung zu beurteilen.
Der Test beruht darauf, daß das Gemisch geschmolzen und in einen bei 90°C gerührten Behälter eingebracht wird. Das geschmolzene Gemisch wird anschließend in auf 9O0C vorgeheizte Stahlrohre von 200 mm Länge und 50 mm Innendurchmesser eingegossen, die leicht konische Form aufweisen. Man läßt zunächst 3 h sedimentieren, wonach alle 30 min in Stufen von je 25 mm auf 50°C abgekühlt wird. Nach 3 h wird das Produkt aus der Form entnommen, worauf die überstehende TNT-Schicht abgetrennt und das verbleibsp.ds Stück in drei deiche Teile zerteilt wird, rinnen Dichte gemessen wird.
Die erhaltenen Ergebnisse gehen aus der Tabelle V hervor:
Das verwendete DINGU stammte aus einem Ansatz, der nach dem Verfahren der FR-PS 22 38 703 in industriellem Maßstab hergestellt worden war.
, Die auf die Versuche 38 und 39 bezogenen Resultate stammen aus Messungen, die an zwei Rohren vorgenommen wurden. Versuch 40 entspricht dem Mittelwert aus vier Rohren.
Aus den Ergebnissen geht hervor, daß das Absetzen des TNT um etwa 80% verringert wird, sowie, daß die Spanne zwischen den Dichte-Extremwerten der Ladung, die im Fall von Hexoliten bei etwa 1% liegt, im Fall der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen dreifach niedriger ist, wenn die überstehende TNT-Schicht abgezogen wurde, sowie vierfach niedriger ist, wenn die Schicht nicht entfernt wurde.
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß erfindungsgemaß eine deutliche Verringerung des einen geringeren Gehalt aufweisenden Überstands, der bei der Herstellung der Ladungen abgezogen und rückgeführt werden muß, erzielt werden kann.
Beispiele 41 bis47
Es wurde ein erfindungsgemäßer Hexodingulit hergestellt, der aus 40% TNT, 54% Hexogen und 6% feinem DlNGU (Korngrölie 1 bis Ιϋμιη) bestand, (viii dieser Zusammensetzung wurden mehrere aufeinanderfolgende Wiederaufschmelzvorgänge bei 85°C durchgeführt, wobei die Viskosität mit einem EFFLUX-Viskosimeter (Durchmesser der Gießöffnung: 0,5 Zoll, etwa 1,2 cm) jeweils gemessen wurde.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten, die als Gießdauer (s) ausgedrückt sind:
Nr. TNT Hexogen Hexogen Hexogen DlNGU Dicke der Mittlere Dichte Dichtein Dichte I
(3I5-8OO;juii) (2-l0;jun) (1,5-6.UIi) technisch TNT-Schicht Dichte oben clerMitte unten £■
CA) (%) CA) (%) (%) (mm) (g/ml) (g/ml) (g/ml) (g/ml) j
38 40 30 30 _ _ 5 1,705 1,696 1,702 1,715
39 40 30 - 30 - 8 1,727 1,720 1,726 1,735 I
40 40 30 _ _ 30 1 1,758 1,755 1,758 1,761
Gußversuch Nr.
1 2 3
10
Viskosität (s)
5,0 5,1 4,9 4,8 4,6 4,7 4,6
4,5
4,5
4,4 4,6
Zu Vergleichszwecken wurde ein Hexolit der gleichen Zusammensetzung hergestellt, bei dem der Anteil an DINGU durch ein Hexogen der gleichen Korngröße mit einer Viskosität von 27 s beim zweiten Schmelzen ersetzt wurde, wobei die übrigen Bedingungen gleichgehalten wurden.
Ferner wurden Hexodingulite mit steigenden Anteilen an DINGU hergestellt, deren Viskosität bei 85" C gemessen wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind für einen konstanten Anteil an TNT von 40 Gew.-% angegeben.
Versuch Hexogen DINGU EFFLUX-
Nr. Viskosität
(%> <*> (S)
42 60 _ 9
43 54 6 3,6
44 48 12 3,2
45 45 15 3,2
46 36 24 3.8
47 30 30 5,3
Aus den Ergebnissen geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen bei wiederholtem Schmelzen nur extrem wenig abgebaut werden, was für die Herstellung von Ladungen einen außerordentlich großen Vorteil darstellt.
Bezüglich der an kristallinem Sprengstoff hoch beladenen Zusammensetzungen wurde ferner festgestellt, duii eine Zusammensetzung mit lediglich 25 Gew.'% TNT, 55 Gew.-% Hexogen von 375 bis 800 um Kornröße und 20 Gew.-% feinem DINGU gießbar (Viskosität bei 85°C: 20 s, Dichte 1,77 g/ml) und sehr homogen ist.
Beispiele 48bis51
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen weisen eine außerordentliche Unempfindlichkeit im Kugeleinschlagversuch auf. Sie ergeben in den herkömmlichen Tests keine positiven Resultate.
Die nachstehenden Zusammensetzungen 4S bis 5ö wurden in einen 60 χ 50 χ 40 mm großen Behälter aus 0,5 mm starkem Blech eingegossen, der mit einem i0 mm dicken Aufprallblock versehen war. In die Probe wurden Kugeln vom Kaliber 7,62 mm bei Geschwindig^ keiten von 890 bis 910 m/s eingeschossen. Bei keiner der untersuchten Gruppen zu je 5 Blöcken wurde ein positives Ergebnis erzielt.
Versuch
TNT
Hexogen DINGU
Nr. 48 Nr. 49 Nr. 50
40 40 30
30
45
53
30
15
17
Für die herkömmlichen Hexolite 70/30 bzw. 60/40 wurden bereits für diese Kugelgeschwindigkeiten positive Resultate erhalten.
Für die Hexodingulite wurde der Test verschärft. Es wurde ein Stahlrohr von 70 mm Länge und 41/49 mm Stahlplatte von 5 mm Dicke zugeschweißt war und am anderen Ende einen gußeisernen Stopfen aufwies.
Die Schußversuche wurden mit einer Kugel vom Kaliber 7,62 mm radial mit Übergeschwindigkeit -, (1260 m/s) durchgeführt.
Mit der Zusammensetzung von Versuch Nr. 48 wurde
bei zehn Schußversuchen kein positives Ergebnis erhalten, ebensowenig bei fünf Schußversuchen mit der Zusammensetzung von Versuch Nr. 51 mit 15% TNT,
ίο 40% Hexogen und 45% DINGU.
Beispiel 52
Es wurde die Stauchfestigkeit eines Hexolits 60/40 mit 30% Hexogen von 2 bis 10 tun sowie eines
is Hexodingulits 30/30/40 mit 30 Gew.-% Hexogen, 30 Gew.-% DINGU und 40 Gew.-% TNT an Würfeln von ÜOx 1Ox 10 mm unter jeweils gleichen Versuchsbedingungen untersucht.
An sechs Proben des Kexoiiis mil einer rniüleren Dichte von 1,727 g/ml wurde eine mittlere Stauchfestigkeit von 192 bar(MaximaIwert 220 bar) gemessen.
An sechs Proben des entsprechenden Hexodingulits mit einer mittleren Dichte von 1,760 g/ml wurde eine mittlere Stauchfestigkeit von 253 bar (Maximalwert 300 bar) gemessen. Bei diesem Versuch erfolgte die Kompression zwischen zwei parallelen Flächen bei einer Stauchgeschwindigkeit von 1 mm/min.
Die Erfindung betrifft zusammengefaßt ternäre schmelzbare bzw. gepreßte Sprengstoffzusammenset-
jo zungen vom Hexolittyp.
Erfindungsgemäß ist in den Hexoliten ein Teil des Hexogens durch Dinitroglycoluril ersetzt. Die erhaltenen modifizierten Hexolite weisen gegenüber herkömmlichen Hexoliten mit vergleichbarem TNT-Gehalt erhöhte Brisanz auf und sind billiger herzustellen. In die erfindungsgemäßen Sprengstoffzusammensetzungen können Oktogen und/oder feines Hexo-Okto sowie herkömmliche Modifizierungssubstanzen für Hexolite eingebracht werden.
•to Die erfindungsgemäßen Sprengstoffzusammensetzungen sind auf denselben Anwendungsgebieten wie herkömmliche HcxoHt^^ip^etyhiir

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Sprengstoffzusammensetzung auf der Basis von Trinitrotoluol und Hexogen, dadurch gekenn- r· zeichnet, daß sie Dinitroglycoluril enthält.
2. Sprengstoffzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 10 bis 60% Trinitrotoluol 10 bis 85% Hexogen und 5 bis 50% Dinitroglycoluril enthält
3. Spren^stoffzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dinitroglycoluril eine Korngröße von 1 bis 20 μπι und vorzugsweise < 10 μπι aufweist.
4. Sprengstoffzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner mindestens einen kristallinen Sprengstoff einer Korngröße unter 300 μιτι enthält, der unter Oktogen und Hexo-Okto-Sprengstoffen ausgewählt ist.
DE2804914A 1977-02-07 1978-02-06 Ternäre Sprengstoffzusammensetzung Expired DE2804914C3 (de)

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