DE2757851A1

DE2757851A1 - Dichtsystem mit einer aufblasbaren dichtung

Info

Publication number: DE2757851A1
Application number: DE19772757851
Authority: DE
Inventors: Kurt Thate
Original assignee: Agfa Gevaert AG
Current assignee: Agfa Gevaert AG
Priority date: 1977-12-23
Filing date: 1977-12-23
Publication date: 1979-07-05
Also published as: JPS5533087Y2; US4227702A; GB2014253A; JPS5497555U; CA1106081A

Description

AGFA-GEVAERT AG

LtV(RKUSEN

- 4 - CAMERA-WERK MÜNCHEN

20.12.77 PG 1012/MG 1292 10-re-hh

Dichtsystem mit einer aufblasbaren Dichtung

Die Erfindung betrifft ein Dichtsystem mit einer aufblasbaren Dichtung zum wahlweisen Abdichten eines zwei mindestens zeitweilig unter verschiedenem Gasdruck stehende Räume verbindenden Spaltes, insbesondere des Spaltes zum Einführen eines dielektrischen Blattes in eine elektronenradiografische Aufnahmekammer, wobei diese Dichtung in eine längs des Spaltes verlaufende nutartige Ausnehmung eingelegt ist.

Ein solches Dichtsystem ist z. B. in der DT-OS 25 40 404 dargestellt. Die hier vorgesehenen zylindrischen Dichtungsschläuche sind jedoch nicht in der Lage, einen Spalt größerer Breite gegen eine hohe Druckdifferenz abzudichten, da einerseits die Kraft, mit der sich die Dichtung an die abzudichtende Fläche anlegt, relativ gering ist, und da weiterhin eine solche Dichtung, müßte sie eine große Spaltbreite überbrücken, aufgrund ihrer geringen mechanischen Stabilität bereits bei relativ geringen Druckdifferenzen so deformiert werden würde, daß eine

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sichere Dichtung nicht mehr gewährleistet ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Dichtsystem der eingangs genannten Art zu schaffen, durch welches relativ große Spaltbreiten auch gegen hohe Druckdifferenzen zuverlässig abgedichtet werden können.

Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, daß der dem Spalt abgewandte Teil der Dichtung als aufblasbarer Schlauch ausgebildet ist und daß der dem Spalt zugewandte Teil der Dichtung einen in der nutartigen Ausnehmung geführten, in Richtung zum Einführspalt bewegbaren Schieber bildet. Hierbei dichtet nicht etwa der leicht deformierbare Schlauch selbst den Spaltbereich ab, sondern vielmehr der gegen Verformung wesentlich stabilere Schieber, der sich beim Aufblasen des Schlauches riegelartig in den Spalt schiebt und unter dem Druck des Schlauches gegen die Dichtfläche gepreßt wird.

Gemäß weiteren vorteilhaften Erfindungsmerkmalen ist vorgesehen, daß in das Innere des aufblasbaren Schlauches eine Leiste eingelegt ist, deren Querschnitt zweckmäßigerweise dem Innenquerschnitt des Schlauches im druckentspannten Zustand entspricht, wobei zusätzlich die Leiste durch den Schlauchmantel ragende Befestigungsbolzen zum Befestigen der Dichtung am Nutboden tragen kann.

Mit einer solchen Befestigungsleiste kann der Schlauch fest

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zwischen diese Leiste und den Nutboden eingeklemmt werden, so daß zwischen der Dichtung und der sie aufnehmenden Nut eine äußerst zuverlässige Abdichtung geschaffen wird. Außerdem wird durch das Einlegen der Leiste in das Schlauchinnere insbesondere dann, wenn Leistenquerschnitt und Schlauchquerschnitt einander entsprechen, das aufzublasende Volumen und entsprechend die zum Aufblasen benötigte Gasmenge minimal gehalten, während andernfalls auch noch das Volumen des druckentspannten Schlauches mit Gas bis zurr, Betriebsdruck aufgefüllt werden müßte. Hieraus ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß die Dichtung besonders rasch in Betriebsstellung gebracht werden kann bzw. daß eine Pumpe relativ geringer Pumpleistung verwendet werden kann.

Vorteilhafterweise ist in den Schieber eine Versteifungsleiste eingearbeitet, wodurch höchste Stabilität des Schiebers gegenüber einer Deformation gewährleistet wird und somit auch sehr hohe Druckdifferenzen abgedichtet werden können.

Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen im Zusammenhang mit der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung beispielsweise beschrieben und anhand der Zeichnung näher erläutert ist. In der Zeichnung zeigen

Figur 1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Dichtsystem im druckentspannten Zustand und

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Figur 2 einen weiteren Schnitt durch ein Dichtsystem gemäß Figur 1 im aufgeblasenen Zustand.

In Figur 1 sind zwei Räume A, B, z. B. das Kammervolumen A einer elektronenradiografischen Aufnahmekammer und der diese Aufnahmekammer umgebende Luftraum B, über einen Spalt 1 miteinander verbunden. Dieser Spalt 1 ist zwischen dem unteren Gehäuseteil 2 der Aufnahmekammer und dem Deckel 3 ausgebildet, welcher mittels nicht näher dargestellter Schraubverbindungen am Gehäuseunterteil befestigt ist. Der Spalt 1 dient zum Ein- und Ausführen dielektrischer Aufzeichnungsträger in bzw. aus der Aufnahmekammer. Bezüglich Einzelheiten einer geeigneten elektronenradiograf ischen Aufnahmekammer sei z. B. auf die DT-OS 25 13 292 verwiesen. In die Seitenwand 4 des Gehäuseunterteils 2 ist eine im wesentlichen rechteckige Nut 5 eingearbeitet, in die eine Dichtung 6 eingelegt ist. Im Falle der hier beispielsweise beschriebenen elektronenradiografischen Aufnahmekammer verläuft die Nut entlang den vier Seitenwänden des Gehäuseunterteils 2 der Aufnahmekammer und die in diese Nut eingelegte Dichtung 6 ist entsprechend einstückig und rahmenartig ausgebildet.

Die Dichtung 6, deren Mantel aus Silicon gefertigt ist, umfaßt einen unteren, schlauchartigen Teil 7 und einen oberen, mit dei unteren Teil 7 verbundenen schieberartigen Teil 8. In den Hohx- raum des Schlauches 7 ist eine Befestigungsleiste 9 aus Gießharz, festem Kunststoff oder Metall eingearbeitet, deren Quer schnitt dem Querschnitt des Schlauchinneren im entspannten Zu-

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stand entspricht. In diese Befestigungsleiste 9 sind in regelmäßigem Abstand mehrere Befestigungsschrauben 10 eingearbeitet, deren Schaft durch Bohrungen 11 des Gehäuseteils 2 hindurchragt. Durch Aniiehen der Schraubenmuttern 12 wird die Befestigungsleiste in Richtung Nutboden gezogen, so daß hierdurch die Dichtung 6 in der Nut 5 befestigt wird und gleichzeitig eine sichere Abdichtung zwischen dem Nutboden 5 a und der unteren Dichtungsfläche gewährleistet ist. An der Unterseite der Dichtung sind im Bereich der Bohrungen 11 zusätzlich ringförmige Dichtwülste ausgebildet, welche für eine besonders zuverlässige Abdichtung gegenüber den Bohrungen sorgen.

In den oberen Teil der Dichtung 6 ist eine Versteifungsleiste 13 aus festem Material wie Metall, Kunststoff oder Gießharz eingearbeitet, welche ein Zusammenpressen des oberen Dichtungsteiles weitgehend verhindert. An der der Hochdruckseite A zugewandten oberen Längskante der Dichtung ist eine Dichtlippe 14 ausgebildet.

Die Abmessungen der Dichtung sind so gewählt, daß sie in ihrem in Figur 1 gezeigten entspannten Zustand nicht aus der Nut herausragt. Die Dicke der Dichtung 6 ist um einige Zehntelmillimeter kleiner als die Breite der Nut 5, um eine unbehinderte Bewegung des Schiebers 8 entlang der Nut zu ermöglichen, und aus Stabilitätsgründen vorzugsweise größer als die Breite d des Spaltes 1.

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Wie in Figur 2 erkennbar, ist das Gehäuseunterteil 2 mit Bohrungen 15 versehen, durch die hindurch über öffnungen 16 im Schlauch 7, über in die Befestigungsleiste 9 eingearbeitete Rohrstücke 17 sowie über mit diesen Rohrstücken achsgleichen Bohrungen 18 Gas in das Schlauchinnere gepumpt bzw. vom Schlauchinneren abgelassen werden kann. Solche Gaszufuhr- bzw. Gasablaßöffnungen längs der Dichtung sind in regelmäßigen Abständen verteilt, um ein gleichmäßiges Aufblasen bzw. Druckentspannen der Dichtung zu gewährleisten.

Wird nun die Dichtung aufgeblasen, so dehnt sich der schlauchförmige Teil 7 der Dichtung im wesentlichen in Richtung zum Spalt 1 hin aus, wodurch der schieberartige Teil 8 der Dichtung angehoben und gegen den Gehäusedeckel 3 gedrückt wird.

Ein solches Dichtsystem hält auch einem sehr hohen Kammerdruck, wie er z. B. in elektronenradiografischen Aufnahmekammern in Höhe von 10 bis 20 atm benötigt wird, ohne weiteres stand. Die eigentliche Dichtfläche liegt im Bereich der Dichtlippe 14, welche aufgrund ihrer schmalen Dichtkante mit hohem Druck gegen den Gehäusedeckel 3 gedrückt wird. Nachdem der schieberartige Teil 8 mit seinem unteren Bereich über eine Länge, die mindestens der Spaltbreite d entspricht, in der Nut 5 geführt ist und mit seiner oberen, relativ breiten Stirnfläche am Gehäusedeckel 3 anliegt, ist insbesondere dann, wenn, wie beim hier gezeigten Ausführungsbeispiel, der Schieber mittels einer Versteifungsleiste 13 verstärkt ist, eine Deformation des

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Dichtungsschiebers 8 aufgrund eines extrem hohen Kanunerdruckes so gut wie ausgeschlossen. Es kann daher mittels einer solchen Dichtung ein relativ breiter Spalt sicher abgedichtet werden, was insbesondere bei elektronenradiografischen Aufnahmekammern dann wichtig ist, wenn sich der Gehäusedeckel unter der Wirkung des hohen Kammerdruckes aufwölbt, wobei sich der im druckentspannten Zustand beispielsweise 4 mm breite Spalt auf über 8 mm aufweiten kann.

Vorteilhaft ist, daß das Volumen des Schlauches 7 im druckentspannten Zustand durch den Befestigungsrahmen voll ausgefüllt wird. Hierdurch wird das in den Schlauch gepumpte Gas vollständig zum Anheben des Schiebers 13 bzw. zum Erzeugen der Andruckkraft des Schiebers verwendet. Das aufzublasende Volumen kann somit minimal gehalten werden, was sich einmal in einer geringen erforderlichen Pumpleistung niederschlägt und zum anderen ein rasches Aufblasen und Entlüften der Dichtung gewährleistet.

Die im wesentlichen rechteckige Querschnittsform der hier gezeigten Dichtung ermöglicht niedrige Herstellungskosten, wobei zusätzlich aufgrund der geringen Dehnung der Schlauchflanken 19 und 20 eine hohe Lebensdauer der Dichtung gewährleistet ist. Schließlich ist noch festzuhalten, daß die Dichtung beim Druckentspannen schnell und äußerst sicher in ihre Ausgangsstellung zurückgestellt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims

AG FA-G EVAE RT AG

LEVERKUSEN _

CAMERA WERK MÜNCHEN

PATENTABTEILUNG

PG 1012/MG 1292 20.12.77

10-re-hh

Ansprüche

Dichtsystem mit einer aufblasbaren Dichtung zum wahlweisen Abdichten eines zwei mindestens zeitweilig unter verschiedenem Gasdruck stehende Räume verbindenden Spaltes, insbesondere des Spaltes zum Einführen eines dielektrischen Blattes in eine elektronenradiografische Aufnahmekanutier, wobei diese Dichtung in eine längs des Spaltes verlaufende nutartige Ausnehmung eingelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Spalt (1) abgewandte Teil der Dichtung (6) als aufblasbarer Schlauch (7) ausgebildet ist und daß der dem Spalt zugewandte Teil der Dichtung einen in der nutartigen Ausnehmung (5) geführten, in Richtung zum Spalt bewegbaren Schieber (8) bildet.
2. Dichtsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in das Innere des aufblasbaren Schlauches (7) eine Leiste (9) eingelegt ist.

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ORIGINAL INSPECTED

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3. Dichtsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Leiste (9) dem Innenquerschnitt des
Schlauches (7) in druckentspanntem Zustand entspricht.
4. Dichtsystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste durch den Schlauchmantel ragende Befestigungsbolzen (10) zum Befestigen der Dichtung am Nutboden trägt.
5. Dichtsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Schieber (8) eine Versteifungsleiste (13) eingearbeitet ist.
6. Dichtsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Schiebers (8) mindestens doppelt so groß ist wie die maximale Spaltbreite (d) .
7. Dichtsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Schiebers (8) mindestens gleich ist der maximalen Spaltbreite (d).
8. Dichtsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (6) einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist.
9. Dichtsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß an der dem Spalt zugewandten

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Dichtungsseite überdruckseitig eine Dichtlippe (14) angeformt ist.
10. Dichtsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Dichtung (6) im
druckentspannten Zustand kleiner oder gleich ist der Tiefe der Nut (5).
11. Dichtsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Dichtung (6) im druckentspannten Zustand geringfügig kleiner ist als die Breite der Nut (5).

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