DE2757332C2 - Brennkraftmaschine mit Kurbeltrieb, insbesondere Kreuzkopf-Dieselmotor - Google Patents
Brennkraftmaschine mit Kurbeltrieb, insbesondere Kreuzkopf-DieselmotorInfo
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- F16F15/22—Compensation of inertia forces
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Description
Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit Kurbeltrieb entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Im Betrieb eines Dieselmotors bewegen sich einige Massen von Triebwerkteilen, wie Kolben, Kolbenstange,
Kreuzkopf, Schubstange, hin und her; andere Massen hingegen, wie Kurbeln und Schubstangenköpfe, rotieren.
Zufolge dieser Bewegungen bzw. der zeitlich veränderlichen Massenbeschleunigungen entsteht eine zeitlich
veränderliche resultierende Massenkraft P, die sich als innere Kraft im Motor und als äußere oder freie Massenkraft
auf das Fundament auswirkt
Aus der kinematischen und dynamischen Analyse des Kurbeltriebes geht hervor, daß diese Massenkraft P als
Summe zweier Teilkräfte P\ und Pi aufgefaßt werden
kann, wobei P\ eine Funktion des einfachen Kurbelwinkels und Pi eine Funktion des doppelten Kurbelwinkels
ist. P\ wird als Massenkraft erster Ordnung und P2 als
Massenkraft zweiter Ordnung bezeichnet
Physikalisch kann man sich die Massenkräfte P ersetzt denken durch die Summe der Zentrifugalkräfte
zweier gegenläufig rotierender Massen, deren Fliehkraftkomponenten in Hubrichtung des Motors sich
summieren, während diejenigen senkrecht dazu sich aufheben. Dabei ist die Winkelgeschwindigkeit dieser
rotierenden Ersatzmassen für die erste Ordnung gleich der Winkelgeschwindigkeit ω der Kurbelwelle, für die
zweite Ordnung hingegen gleich der zweifachen Winkelgeschwindigkeit 2<a Durch solche gegenläufig rotierende
Massen lassen sich bei richtiger Winkelversetzung gegenüber den Kurbelarmen die Massenkräfte P jedes
Zylinders einzeln ausgleichen. Bei Mehrzylindermaschinen kompensieren sich die Massenkräfte der verschiedenen
Triebwerke zum Teil gegenseitig.
In der Praxis wird die Massenkraft zweiter Ordnung häufig durch zwei an den Enden des Kurbelgehäuses
ίο vorgesehenen, sogenannten Massenausgleichs^trieben
zweiter Ordnung ausgeglichen. Ein solches Getriebe besteht aus eine mit der Winkelgeschwindigkeit von 2ω
rotierenden Masse, die über einen Kettenantrieb von der Kurbelwelle angetrieben wird. Es ist dabei üblich,
diese Getriebe in einem erheblichen Abstand vom Kurbelgehäuse anzuordnen und ihre Lagerabstützungen unmittelbar auf dem Fundament zu befestigen. Der Platzbedarf
ist dabei beträchtlich, und es können, bei Anlagen auf Schiffen, Biegeschwingungen des Schiffes oder,
bei stationären Anlagen, des Fundaments unerwünschter Frequenzen und Amplituden erregt werden und zu
kostenspieligen Schäden führen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß die
Gefahr kostspieliger Schaden infolge unerwünschter Schwingungen vermieden und gleichzeitig die Baulänge
der Anlage verkürzt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1 gelöst
Durch das Verlängern der Grundplatte und das Anordnen des Massenausgleichsgetriebes zweiter Ordnung
auf der Verlängerung wird dieses Getriebe in unmittelbare Nähe des Kurbelgehäuses gerückt und die Massenausgleichskraft
unmittelbar über die Grundplatte auf das Fundament übertragen. Etwaige Biegeschwingungen
des Schiffes oder — bei stationären Anlagen — des Fundamentes werden dadurch gedämpft; damit wird
die Gefahr kostspieliger Schäden vermieden. Außerdem ergibt sich der Vorteil einer beträchtlichen Verkürzung
der Baulänge der Anlage.
Aus der DE-AS 15 26 472 ist eine Einzylinder-Viertakt-Brennkraftmaschine
mit einer Grundplatte und einem auf dieser fest angeordneten Kurbelgehäuse bekannt,
in deren Seitenwänden eine Kurbelwelle und oberhalb dieser eine sich mit der halben Drehzahl der
letzteren drehende Nockenwelle gelagert ist Das Massenausgleichsgetriebe besteht aus der Nockenwelle,
mehreren Zahnrädern und Gegengewichten, die sich mit der gleichen Drehzahl wie die Kurbelwelle, aber in
entgegengesetztem Drehsinn bewegen. Es werden also nur die Massenkräfte erster Ordnung ausgeglichen.
Außerdem wirken die Massenausgleichskräfte nicht unmittelbar, sondern auf dem Umweg über das Kurbelgehäuse
auf die Grundplatte. Diese Anordnung eignet sich für eine Einzylinder-Viertakt-Brennkraftmaschine
mit niedrigen Massenausgleichskräften, nicht aber für Mehrzylinder-Dieselmotoren, wie z. B. Kreuzkopf-Dieselmotoren,
die durch hohe Leistungen und entsprechend große Massenausgleichskräfte gekennzeichnet
sind.
Aus der FR-PS 9 97 076 ist eine Konstruktion für Motoren, Kompressoren und ähnliche Maschinen mit Kurbelbetrieb
und vier oder mehr Zylindern bekannt Die im Kurbelgehäuse drehbar gelagerte Kurbelwelle und
das Massenausgleichsgetriebe, das zwei zueinander parallele, jedoch gegensinnig rotierende Ausgleichsvellen
aufweist, ist hier nicht in unmittelbarer Nähe der Kurbelgehäuseenden, sondern in einem besonderen, zwischen
dem Kurbelgehäuse und der Grundplatte befindlichen Gehäuse angeordnet Lediglich die von der Kurbelwelle
angetriebenen Kettenzahnräder und Ketten, die die Ausgleichswellen antreiben, sind an den Kurbelgehäuseenden
angeordnet Diese Anordnung eignet sich ebenfalls nur für Motoren mit beschränkter Leistung,
nicht aber für große Dieselmotoren mit in einer Grundplatte gelagerter Kurbelwelle.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstaiides
anhand der Zeichnung erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine zum Teil im Schnitt dargestellte schematische
Vorderansicht eines Dieselmotors mit Kurbelwelle und zwei Massenausgleichsgetrieben zweiter
Ordnung und F i g. 2 eine Seitenansicht des Dieselmotors.
In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Auf einer Grundplatte 2 sind zwei Getriebegehäuse 7 und ein Kurbelgehäuse 3 befestigt Im Innern des Gehäuses
3 befinden sich die Kolben und die Zylinder (nicht dargestellt), in der Grundplatte 2 ist die Kurbelwelle
1 drehbar gelagert Auf der Kurbelwelle i~ auf der Antriebsseite des Motors (in F i g. 1 links) der sich in
einem Drucklager 4 drehende Schubring 5 und am freien Ende des Motors ein Drehschwingungsdämpfer 6
fest angeordnet
In den beiden Getriebegehäusen 7 in der Nähe der beiden Enden des Kurbelgehäuses 3 ist je ein Massenausgleichsgetriebe
zweiter Ordnung 8 vorgesehen. Jedes dieser Getriebe 8 besteht aus zwei drehbar gelagerten,
zueinander gegensinnig und mit der zweifachen Drehzahl der Kurbelwelle 1 rotierenden Massen 9, die
durch einen Kettenantrieb 10 von der Kurbelwelle 1 angetrieben sind. Der Kettenantrieb 10 bestein aus einem
auf der Kurbelwelle 1 fest angeordneten Antriebsrad 11, einem Spannrad 12, zwei angetriebenen Rädern 13
und einer diese Räder 11, 12 und 13 verbindenden Antriebskette 14.
Die Lagerabstützung 15 jedes Massenausgleichsgetriebes 8 ist auf der Grundplatte 2 befestigt, wobei diese
etwas über das Kurbelgehäuse 3 hinaus verlängert ist Damit werden die Massenausgleichskräfte unmittelbar
auf die Grundplatte 2 übertragen.
Die eine zur Kurbelwelle ί koaxiale Ausnehmung aufweisende Lagerabstützung 15 an der Antriebsseite
des Dieselmotors umgibt mit der Ausnehmung das Drucklager 4 und den in diesem rotierenden Schubring
5, wogegen die ebenfalls mit einer entsprechenden Ausnehmung versehene Abstützung 15 am freien Ende des
Motors den Drehschwingungsdämpfer 6 umgibt Anstelle des Drehschwingungsdämpfers 6 können z. B. Gegengewichte
vorgesehen sein, die air .·ι auch von der
Lagerabstützung umgeben sein können.
Jede Lagerabstützung 15 besteht in F i g. 1 aus zwei plattenförmigen, sich beiderseits der zugehörigen Masse
9 erstreckenden Teilen; sie kann jedoch auch einteilig ausgebildet sein. Ferner können sie mit der Grundplatte
2 fest verschraubt oder verschweißt sein.
Es müssen nicht beide Massenausgleichsgetriebe in unmittelbarer Nähe der Kurbelgehäuse-Enden auf der
Grundplatte befestigt sein. Es kann unter Umständen auch genügen, nur eines des Massenausgleichsgetriebe
auf der Grundplatte anzuordnen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Brennkraftmaschine mit Kurbeltrieb, insbesondere Kreuzkopf-Dieselmotor, mit einer auf einem
Fundament ruhenden Grundplatte, einer in der Grundplatte drehbar gelagerten Kurbelwelle, einem
auf der Grundplatte fest angeordneten Kurbelgehäuse und mit an beiden Enden des Kurbelgehäuses
vorgesehenen, durch die Kurbelwelle angetriebenen Massenausgleichsgetrieben zweiter Ordnung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Grundplatte (2) im Bereich mindestens des einen Endes der
Kurbelwelle (1) in axialer Richtung über das Kurbelgehäuse (3) hinausragt und auf ihrer Oberseite in
unmittelbarer Nähe des Kurbelgehäuses (3) eine vom letzteren getrennt angeordnete Lagerabstützung
(15) für eines der Massenausgleichsgetriebe (8) trägt, derart, daß im Betrieb die Massenausglsichskräfte
in unmittelbarer Nähe des Kurbelgehäuses (3) als NormalJu-äfte auf die Grundplatte (2) und über
diese auf das Fundament einwirken.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerabstützung (15) am Antriebsende der Brennkraftmaschine auf der
Grundplatte (2) befestigt ist
3. Brennkraftmaschine nadt Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerabstützung (15) am freien Ende der Brennkraftmaschine auf der
Grundplatte (2) befestigt ist
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerabstützung (15) mit
der Grundplatte (2) ft.it versciiraubt ist
5. Brennkraftmaschin nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerabstützung (15) mit der Grundplatte (2) fest verschweißt ist
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