DE2756886C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem Brustschutzpolster für stillende Mütter gemäß den Merkmalen des Oberbe­ griffs des Anspruches 1.

Ein gattungsgemäßes Brustschutzpolster ist aus der US-PS 28 91 544 bekannt, das im wesentlichen aus vier Lagen aufgebaut ist. Diejenige Schicht oder Lage, die beim Tragen unmittelbar auf der Haut aufliegt, ist ein Faservlies, auf dem sich eine Schicht aus einem stark saugfähigen Material befindet. Zur Außenseite hin ist das stark saugfähige Material von einer flüssigkeits­ undurchlässigen Schicht überdeckt, auf der wiederum eine Schicht Faservliesmaterial liegt.

Bei diesem Aufbau ist diejenige Schicht, die zur Auf­ nahme der Flüssigkeit vorgesehen ist, nur durch ein verhältnismäßig dünnes Faservlies von der Haut getrennt. Die Innenseite des Brustschutzpolsters wird deswegen etwa über den gleichen Bereich feucht sein, in dem die Körperflüssigkeit von der saugfähigen Schicht auf­ genommen ist.

Das bekannte Brustschutzpolster ist deswegen nicht in der Lage, die im Bereich der Mamille auftretende Flüs­ sigkeit aufzusaugen und weitgehend von der Haut wegzu­ befördern, damit Irritationen und Mazeration der Haut im Bereich der Mamille bzw. deren Umgebung nicht auf­ tritt.

Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, ein Brustschutzpolster zu schaffen, bei dem der feuchte Fleck auf der Innenseite kleinere Abmessungen aufweist als der durchfeuchtete Bereich in der saugfähigen Lage.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Brustschutz­ polster mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst.

Durch die Verwendung des diskontinuierlichen Bindungs­ musters an dem Faservliesmaterial der inneren, an dem Körper anliegenden Schicht, wird die kapillare Ausbrei­ tung der Flüssigkeit in dieser Schicht stark behindert, so daß die Flüssigkeit die Tendenz hat, schnell durch diese Schicht hindurch in die zweite, weiter außen liegende Schicht einzudringen, die aus saugfähiger Cellulosewatte besteht und einen höheren Grad an kapil­ larer Flüssigkeitsausbreitungsfähigkeit besitzt als die innere Schicht. Bei weiterer Flüssigkeitszufuhr er­ folgt schließlich ein Übertritt der Flüssigkeit in das weiche Flockenmaterial.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegen­ standes der Erfindung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 ein Brustschutzpolster gemäß der Erfindung mit den verschiedenen Schichten in einem radialen Schnitt,

Fig. 2 das Brustschutzpolster gemäß Fig. 1 in einer Seiten­ ansicht,

Fig. 3 das Brustschutzpolster in einer Vorderansicht,

Fig. 4 das Brustschutzpolster in einer Ansicht von hinten, wobei die den Körper berührende Schicht teilweise zurückgefaltet ist und

Fig. 5, 6 und 7 verschiedene Gestalten der den Körper berührenden Schicht in schematischer Darstellung.

Das in Fig. 1 dargestellte Brustschutzpolster enthält eine am Körper anliegende Schicht 12 aus Vliesmaterial, die unten im einzelnen beschrieben werden wird, zwei Schichten 14 und 18 aus einer Zellulosewattierung, die eine absorbierende Hauptschicht 16 einschließen, und eine flüssigkeitsundurchlässige Außenschicht 20. Die am Körper anliegende Schicht 12 und die äußere Schicht 20 sind fest miteinander verbunden, derart, daß sie einen peripheren flanschartigen Ring 24 bilden, der um den Umfang des Brustschutzpolsters herumläuft und die absorbierende Schicht 16 und die Wattierungsschich­ ten 14 und 18 einschließt.

Die saugfähige Hauptschicht 16 besteht aus Zellulose­ flocken, z. B. einer gebleichten und erweichten Holzfa­ sermasse. Eine solche Fasermasse weist eine sehr hohe Saugfähigkeit auf, ist in der Lage mehr als das 25fache ihres Gewichtes an Wasser aufzusaugen und bildet gleich­ zeitig ein weiches und nachgiebiges Kissen, das es er­ möglicht, das Brustschutzpolster mit Hilfe einer Form in die Gestalt einer flachen Schale zu überführen. Es fehlt ihr jedoch an einem inneren Zusammenhang und an Dehnungsfestigkeit. Eine Funktion der Schichten 14 und 18 aus einer Zellulosewattierung besteht daher darin, die Schicht 16 bei der Benutzung gegen ein Auseinander­ reißen oder ein Verrutschen zu sichern.

Die drei saugfähigen inneren Schichten des Brustschutz­ polsters können erzeugt werden, indem auf eine Watte­ schicht eine gleichmäßige Schicht von Flocken aufgeblasen wird und auf diese eine zweite Watteschicht aufgelegt wird, worauf die Dreifachschicht einem ausreichenden Druck ausgesetzt wird, um die Flocken und die Watte in innige Berührung miteinander zu bringen. Aus dem auf diese Weise erzeugten Material aus Watte und Flocken kön­ nen sodann runde Scheiben geeigneter Größe ausgestanzt werden, z. B. solche eines Durchmessers von 10 bis 12,7 cm.

Erwünschtenfalls kann das Stanzwerkzeug geformt sein, so daß es gleichzeitig mit dem Stanzen dem runden Teil eine zusammengedrückte zentrale kreisförmige Vertiefung 26 (Fig. 2) erteilt, von der eine Reihe von zusammengedrückten radialen Kanälen 28 ausgeht.

Die Vertiefung 26 dient dazu, um die Warze einer stillenden Brust aufzunehmen, und dient der Bequemlichkeit beim Gebrauch. Die radialen zusammengedrückten Kanäle 28 bilden Bereiche hoher Kapillarität in der saugfähigen Schicht 16 aus Flocken, welche die Milchflüssigkeit von dem zentralen Bereich des Polsters wegführen und auf diese Weise eine Ansammlung in dem zentralen Bereich verringern.

Die flüssigkeitsundurchlässige äußere Schicht 20 besteht vorzugsweise aus einem dünnen, nachgiebigen Kunststoff-Film, z. B. aus Polyäthylen oder Polypropylen. Um sie leichter handhaben zu können, kann sie auf ein nicht gezeichnetes dünnes Tuch aus Zellulosewatte aufgeschichtet sein. Solche Film-Tuch-Laminate sind im Handel erhältlich, und die klebende Befestigung des Tuches an dem Film kann diskonti­ nuierlich sein in Gestalt von abwechselnd vorgesehenen Stellen oder sich kreuzenden Linien von Klebstoff. Wenn ein derartiges Tuch-Film-Laminat verwendet wird, wie dies vorzuziehen ist, befindet sich die Tuchseite auf der Außen­ seite des Brustschutzpolsters und verringert auf diese Weise die Gefahr des Verrutschens oder des Nichtsitzens des Brustschutzpolsters, da die Tuchoberfläche einem stärkeren Reibungseingriff mit der Außenbekleidung unter­ liegt als die Filmoberfläche.

Die den Körper berührende Schicht 12 ist eine weiche nach­ giebige Schicht aus einem Vliesmaterial von hoher Luft- und Flüssigkeitsdurchlässigkeit, aber niedriger Kapillarität mit Bezug auf eine Flüssigkeitsausbreitung. Dieses Vlies­ material enthält vorzugsweise saugfähige Reyon- oder Baumwollfasern, die aus Gründen der Feuchtigkeitsfestigkeit in einem unregelmäßigen Muster mit Hilfe eines weichen nachgiebigen, aus einem Polymer bestehenden Bindemittels nur über einen Teil der Oberfläche des Vliesmaterials ver­ teilt sind.

Die kapillare Ausbreitung von Flüssigkeit in einem Vlies­ material herrscht in der Richtung der hauptsächlichen Orientierung der Fasern vor, da parallele Fasern wie ein Bündel feiner Kapillare oder Dochte wirken und die Wei­ terleitung der Flüssigkeit fördern. Bei einem Material, das aus kardierten Fasern besteht, sind die Fasern in hohem Maße in der Maschinen- oder Längsrichtung orientiert. Um die Tendenz der aufgesaugten Flüssigkeit zu verringern, sich in der Längsrichtung des Materials auszubreiten, kann in der Hauptrichtung der Faserorientierung das Polymer- Bindemittel aufgebracht werden, und zwar in mehreren im Abstand voneinander verlaufenden Wellenlinien, die mehr oder weniger kontinuierlich über die Breite des Materials hinweg verlaufen. Andere diskontinuierliche Bindemuster, die ähnliche Wirkungen ausüben, sind in den Fig. 5, 6 und 7 dargestellt.

Ein solches diskontinuierliches Bindemuster verhindert nicht unbedingt die Ausbreitung der aufgebrachten Flüs­ sigkeit, verhindert sie jedoch in einem solchen Maße, daß die Flüssigkeit die Neigung hat, in die darunterliegende Schicht 14 aus Zellulosewatte überzugehen. Die Schicht 14 enthält kein Bindemittel oder ein anderes Hindernis für die kapillare Ausbreitung der Flüssigkeit, so daß die Flüs­ sigkeit, die auf die an dem Körper anliegende Oberfläche des Brustschutzpolsters aufgebracht wird, ein Feuchtigkeits­ muster entwickelt, wie es in Fig. 4 dargestellt ist. Hier­ bei ist die Schicht 12 teilweise zurückgestreift, während das Brustpolster durch einen verhältnismäßig kleinen Feuchtigkeitsfleck 30 gekennzeichnet ist, wohingegen die darunterliegende Schicht 14 einen größeren Feuchtig­ keitsbereich 32 aufweist. Bei einem Brustschutzpolster gemäß der Erfindung ist der angefeuchtete Bereich in der Schicht 14 etwa 4mal so groß wie der angefeuchtete Be­ reich in der einem Körper anliegenden Schicht 12. Wenn dem Brustschutzpolster mehr Feuchtigkeit zugeführt wird, wird dieses Verhältnis aufrechterhalten, indem mehr und mehr Flüssigkeit durch die Schicht 14 hindurchgeht und von der Hauptschicht 16 aus saugfähigen Flocken aufgenom­ men wird.

Indem auf diese Weise die Ausbreitung der Flüssigkeit in der am Körper anliegenden Schicht 12 vermieden wird und die Flüssigkeit zu einem Übergang in die saugfähige Mitte des Brustschutzpolsters veranlaßt wird, bleibt die den Körper berührende Fläche des Polsters verhältnismäßig trocken im Vergleich zu den bekannten Brustschutzpolstern. Eine Beeinträchtigung oder ein Erweichen des an der Brust anliegenden Tuches wird auf diese Weise verringert.

Die Brustschutzpolster können zusammengesetzt werden, indem kreisförmige ausgestanzte Stücke, die aus saugfähigen Flocken bestehen, die mit den Watteschichten 14 und 18 bedeckt und, wie oben beschrieben, erzeugt worden sind, im Abstand voneinan­ der auf eine Schicht des Faservlieses 12 aufgelegt werden und ein Stück 20 eines Film-Tuch-Laminats oben auf die zusammengesetzte Ware aufgelegt wird, wobei die Tuch­ seite des Laminats zu oberst liegt. Wenn der Film thermo­ plastische Eigenschaften hat, können erhitzte kreisförmige Stempel verwendet werden, um die Faservliesschicht 12 und das Film-Tuch-Laminat 20 in eine innige verfestigte Berührung zu bringen und auf diese Weise den peripheren Ring 24 zu erzeugen. Andererseits kann auch das Film-Tuch-Laminat, bevor es mit dem Ganzen in Berührung gebracht wird, mit Klebstoff bedeckt werden, wonach eine einfache Druck- und Stanzoperation den Ring 24 erzeugt. Gleichzeitig mit diesem Arbeitsgang des Festmiteinanderverbindens und Stanzens werden die kreisförmigen Brustschutzpolster in die Gestalt einer flachen Schale verformt.

Claims (2)

1. Schalenförmiges Brustschutzpolster für stillende Müt­ ter mit einer inneren, am Körper anliegenden Schicht aus einem Faservliesmaterial, einer mittleren, saug­ fähigen Schicht, sowie einer äußeren, aus einem flüssigkeitsundurchlässigen Material bestehenden Schicht, die mit der inneren Schicht am Umfang der beiden Schichten verbunden ist, dadurch gekennzeich­ net, daß die mittlere, aus Celluloseflocken bestehende Schicht (16) zwischen zwei Zwischenschichten (14, 18) aus saugfähiger Cellulosewatte eingebettet ist, von denen die eine Zwischenschicht (14) ein höheres Maß an Kapillarität zur Flüssigkeitsausbreitung aufweist als die innere Schicht (12), und daß das die innere Schicht (12) bildende Faservliesmaterial durch eine Vielzahl einzelner, in Form eines diskontinuierlichen Bindemusters und im Abstand voneinander angeordneter Bereiche eines polymeren Bindemittels verfestigt ist, das die Ausbreitung der dem Faservlies zugeführten Flüssigkeit behindert.

2. Brustschutzpolster nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die saugfähigen Schichten (12, 14, 20) des Polsters eine in der Mitte vorgesehene Vertiefung (26) und mehrere sich in radialer Richtung erstreckende Kanäle größerer Kapillarität aufweisen.