DE2755509C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen als Dachhaut oder
Außenhaut eines Bauwerks verwendbaren Sonnenkollektor
ohne Glasabdeckung, mit einer im Abstand über einer wärme
isolierenden Wandung angeordneten und einem Zwischenhohl
raum für den Durchtritt eines Wärmeträgers bildenden, aus
wärmeleitendem Material bestehenden, mit einer Absorber-
Oberfläche versehenen Außenhaut, mit in der Metallfassa
dentechnik bekannten Befestigungsmitteln.
Die Bezeichnung Sonnenkollektor trifft auch für einen Kol
lektor mit profilierter Oberfläche oder mit gebogener
Oberfläche zu. Ein als Dachhaut verwendbarer Sonnenkollek
tor unterscheidet sich von anderen Kollektoren für Sonnen
energie dadurch, daß er die Sonnenstrahlung nicht konzen
triert sondern lediglich absorbiert.
Es sind Sonnenkollektoren für Hausheizungen bekannt, die
nach dem sogenannten Treibhauseffekt wirksam sind, der
darin besteht, daß sich auf der Sonnenseite des Sonnen
kollektors eine oder mehrere Glastafeln mit Zwischen
hohlräumen für Luft befinden. Die innere Rückseite ist
hierbei für ein Absorbieren von Sonnenstrahlen schwarz
eingefärbt. Mit dem Ausdruck "Sonnenseite" ist diejenige
Fläche des Sonnenkollektors bezeichnet, die bei Sonnenschein
der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist.
Eine derartige bekannte Anordnung weist jedoch die Nachtei
le auf, die darin bestehen, daß
- a) glasgedeckte Sonnenkollektoren einen erheblichen An teil der Sonnenstrahlen reflektieren und zwar bei rechtwinkligem Auftreten derselben auf die Kollek torfläche etwa 10% je Glastafel und bei schrä gem Auftreffen, z. B. bei Morgen- oder Abendsonne bis über 75%,
- b) daß die Glastafeln durch den, beim Durchbrechen der Schallmauer durch Überschallflugzeuge entstehenden Knall sowie durch Steinwurf oder Hagelschlag leicht zerstört werden können,
- c) daß glasgedeckte Sonnenkollektoren infolge von Re flexion leicht blenden können, so daß ein großer Teil des Publikums verglaste Kollektoren unschön findet.
Eine derartige, mit Glas versehene Anordnung weist jedoch
keine sehr hohen Leistungskoeffizienten auf, da die Wärme
übertragungseinrichtung nur einen geringen Leistungsko
effizienten ermöglicht und zudem in der Herstellung und
beim Betrieb kostenaufwendig ist.
Es sind auch Sonnenkollektoren vorgeschlagen worden, die
auf einem Dach eines Wohnhauses Sonnenenergie zwischen
Glastafeln und schwarz gefärbten Aluminiumwellblechen ein
fangen, wobei als zusätzlicher Wärmeträger Wasser verwen
det wird, welches vom Dachfirst über die Aluminiumbleche
nach unten rieselt und seine Wärme auf die zu erwärmende
Raumluft überträgt. Auch eine derartige Vorrichtung weist
keinen sehr hohen Leistungskoeffizienten auf, da bei Ver
wendung eines Wärmeaustauschers viel Wärme verloren geht.
Derartige Sonnenkollektoren sind fest eingebaute Bestand
teile eines Hauses und ein solches Haus muß von Anfang
an zweckentsprechend geplant sein. Derartige Sonnenkollek
toren kommen also nur für Neubauten in Frage, welche ver
schiedene Bedingungen erfüllen müssen, z. B. müssen sie
eine Dachneigung von 70° in bezug zur Horizontalen haben.
Derartig steile Dächer und die Glaseindeckung finden aus
ästhetischen und kostenmäßigen Gründen keinen Anklang beim
Bauherrn. Selbst wenn solche Sonnenkollektoren an bestehen
den Häusern angebracht werden sollten, wäre diese Lösung
selten brauchbar, weil die nachträgliche Erstellung zu
teuer ist.
Ein anderer Vorschlag geht dahin, daß der Hauswand auf der
Südseite Glastafeln vorgesetzt werden, und die Hauswand
selbst schwarz gestrichen wird. Bei Sonnenschein erwärmt
sich die Luft im Zwischenhohlraum zwischen dem Glas und
der Hauswand; sie steigt hoch und tritt durch Maueröffnun
gen in der Nähe der Zimmerdecke ins Zimmer, wobei kühlere
Luft aus dem Zimmer durch entsprechende Maueröffnungen am
Zimmerboden in den "Glaskasten" nachfließt. Eine derartige
Anordnung weist den Nachteil auf, daß die Raumluft bis
über 35°C warm und dadurch unbewohnbar wird.
Ein derartiger Vorschlag, Glastafeln vor einer schwarzen
Hauswand anzuordnen, ist ebenfalls nur bei Neubauten möglich,
weil beispielsweise Fensterläden für einen derartigen
späteren Umbau im Wege stehen. Bei bereits erstellten
Häusern ist es jedoch aufwendig, derartige an sich ein
fache Sonnenkollektoren zu installieren, in diesem Falle
wäre es einfacher von Anfang an großflächige Fenster vor
zusehen, welche Sonnenwärme ins Zimmer hineinlassen und
durch den sogenannten Treibhaus-Effekt wärmen. Es ist auch
eine, mit einer Wärmepumpenanordnung versehene Vorrichtung
bekannt (s. US 24 62 557), bei der ein ohne Glasabdeckung
gestalteter Sonnenkollektor vorgesehen ist, der einen aus
wärmeleitendem Material bestehenden äußeren Absorber auf
weist, der vor einer wärmeisolierenden Wand mit Abstand an
geordnet ist, so daß durch den derartig gebildeten Zwischen
hohlraum zwischen Wand und Absorber sich erwärmende Luft
als Wärmeträger geführt werden kann.
Eine derartige bekannte Anordnung weist jedoch den Nach
teil auf, daß die im Abstand über einer wärmeisolierenden
Wandung angeordnete Dachhaut bzw. Außenhaut, die luftdicht
mit einem aus T-Trägern bestehenden und sich über die ge
samte Fläche sowohl der Außenwände als auch der gesamten
Dachschrägung des Gebäudes erstreckenden Traggerüst verbun
den ist, in ihrer Herstellung äußerst kostenaufwendig ist
und daher als Sonnenkollektor ungeeignet ist.
Es ist auch ein Entfeuchtungssystem für Wohnbauten bekannt
(s. US 26 01 905), bei welchem es sich nicht wie erfin
dungsgemäß um einen sich über das ganze Dach erstrecken
den Sonnenkollektor sondern lediglich um einen einzelnen,
der Breite eines jeweils vorhandenen Schornsteins ent
sprechenden, jeweils zwei untereinanderliegende Luftfüh
rungsgänge aufweisenden einzelnen Kanal handelt, dessen
Absorber in einem, einen Zwischenhohlraum für den Durch
tritt feuchter Luft bildenden Abstand über einer Wand an
geordnet ist, die aus porösem luft- bzw. feuchtigkeits
durchlässigem Material besteht, um vom unteren Luftfüh
rungsgang des Kanales ausströmende Feuchtigkeit durch die
se poröse Wand in den oberen Luftführungsgang durchtreten
zu lassen, in welchem sie durch Konvektion infolge der
Wärmeeinwirkung eines Kollektors über ein verlängertes Rohr
und über den Schornstein ins Freie abgeführt wird.
Eine derartige bekannte, zur Abführung von Feuchtigkeit
dienende Anordnung ist für einen Sonnenkollektor nicht
verwendbar, da mit dieser bekannten Anordnung auf kosten
aufwendige Weise nur schmale Dachneigungsbreiten nutzbar
sind.
Es ist auch ein Sonnenkollektor bekannt (s. FR 22 82 092),
bei dem der Absorber aus einem mit quadratischen waben-
oder waffenförmigen Profilierungen versehenen Metallblech
besteht, um die der Sonnen zugekehrte Fläche des Sonnen
kollektors zu vergrößern, so daß sich eine in beide Quer
schnittsebenen gerippte Profilierung ergibt.
Eine derartige bekannte Vorrichtung, bei welcher der Son
nenkollektor sowohl in Dachneigungsrichtung als auch in
Richtung quer dazu mit einer gerippten Querschnittsform
gestaltet ist, weist den Nachteil auf, daß die gesamte An
ordnung äußerst kostenaufwendig ist.
Es ist auch aus einem andersartigen Gebiet der Technik,
und zwar aus dem Gebiet des Bauwesens, insbesondere des
Hausbaues (s. "Deutsche Bauzeitung", Heft 4, April 1966,
S. 314 u. 316) bekannt, für die Verkleidung von Wandflächen
bei Gebäuden profilierte Stahlbleche zu verwenden.
Derartige, im Bauwesen verwendbare profilierte Stahlbleche
stellen jedoch keinen Kollektor dar. Erfindungsgemäß werden
im Bauwesen bekannte profilierte Stahl- u. Alubleche jedoch als
Kollektor verwendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen großflächi
gen, gleichzeitig als Dachhaut bzw. Außenhaut dienenden
verbesserten, kostengünstig herstellbaren und mit geringem
Arbeitsaufwand montierbaren, als Flachkollektor gestalteten
glaslosen Sonnenkollektor zu schaffen, der sowohl bei Neu
bauten als auch bei bereits bestehenden Bauten ohne großen
zusätzlichen Aufwand an Material und/oder Montage
arbeit erstellt und montiert werden kann, wobei zu erwär
mende Raumluft oder auch Nutzflüssigkeit, wie Schwimm
beckenwasser, der direkt zu erwärmende Wärmeträger sein
kann, wobei der Wirkungsgrad des Sonnenkollektors bei ge
ringeren Wärmeverlusten als bisher möglich verbessert wer
den soll und auch durch auftretende Temperaturdehnungen zu
befürchtende Beschädigungen vermieden werden sollen.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruches 1 gelöst, wobei sich besonders vorteilhafte Ge
staltungen gemäß den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche
2 bis 12 ergeben.
Die erfindungsgemäße Gestaltung, bei der die Außenhaut
bildenden Metallblechbahnen mit nur in Neigungsrichtung
verlaufenden Profilrippen versehen sind und sich über die
ganze Neigungslänge des den Sonnenkollektors bildenden
Daches oder Bauteiles erstrecken, weist den Vorteil auf,
daß diese Metallblechbahnen auf unkomplizierte einfache
Weise herstellbar sind, wobei diese sich über die ganze
Länge der Dachneigung bzw. des Bauwerkes erstreckenden
Metallblechbahnen mit äußerst geringer Montagearbeitszeit
kostengünstig montierbar sind, wobei es auch günstig ist,
daß als direkt zu erwärmender Wärmeträger entweder zu er
wärmende Raumluft oder auch zu erwärmende Nutzflüssigkeit,
wie Schwimmbadwasser, verwendet werden kann.
Es ist auch vorteilhaft, daß der erfindungsgemäße Sonnen
kollektor sowohl bei Neubauten verwendet werden kann und
auch auf einfache und wenig arbeitsaufwendige Weise nach
träglich bei bereits bestehenden Bauten angebracht werden
kann, da auf einem bereits bestehenden Dach oder sonstigem
Bauteil, falls erforderlich, lediglich eine Wärmeisolations
schicht aufgebracht werden muß, und im Abstand von dieser
der Absorber in gleicher Weise wie bei Neubauten montiert
wird.
Es ist auch vorteilhaft, daß die erfindungsgemäß verwende
ten Metallblechbahnen ein so geringes Eigengewicht aufwei
sen, daß sich die beim Montieren von Sonnenkollektoren
bisheriger Bauart erforderliche Verwendung von Hebekränen
erübrigt, da bereits die Verwendung einer Leiter für die
se Zwecke genügt, wobei durch Temperaturdehnungen beding
te Schädigungen selbst bei Verwendung von Metallblechbahn
nen mit großer Baulänge lediglich durch die erfindungsge
mäße Verwendung von längennachgiebigen Befestigungsmitteln,
wie beispielsweise durch bewegliche oder federnde Distanz
halter behoben werden.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Ge
genstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch ein als Sonnenkollektor
gestaltetes Steildach eines Wohnhauses,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie I-I gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht eines den Sonnenkollektor bilden
den Gebäudes, wobei die Profilrippen nicht
dargestellt sind,
Fig. 4 die Ansicht eines Sonnenkollektors, bei Ver
wendung von Raumluft als direkt zu erwärmen
dem Wärmeträger,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie I-I gemäß Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie II-II gemäß Fig. 4,
Fig. 7 eine Regulierungsklappe für die Raumluftum
wälzung bei der Anordnung gemäß Fig. 4,
Fig. 8 ein anderes Ausführungsbeispiel des Sonnen
kollektors im Querschnitt,
Fig. 9 einen Sonnenkollektor gemäß Fig. 8 in Seitenan
sicht.
In Fig. 1 ist ein Dach dargestellt, das mit einem als Iso
lation 1 wirkenden Isolierbeton bedeckt ist und mit im
Abstand davon angeordneten, die Dachhaut bildenden, aus
profiliertem, sendzimir-verzinktem Metallblech bestehenden
Metallblechbahnen 2, 2′, wobei durch den Zwischenhohlraum
3 Luft zirkulieren kann. Abstandshalter 4 halten die Me
tallblechbahnen 2, 2′ in vorbestimmtem Abstand von der
Isolation 1 des Daches fest, wobei die Längenausdehnung
der Metallblechbahnen 2, 2′ infolge Erwärmung zu berück
sichtigen ist. Diese kann bei 6 m langen Metallblechbahnen
immerhin bis zu 4 mm betragen. Auf der Sonnenseite sind die
Metallblechbahnen 2, 2′ nicht schwarz sondern beispielswei
se dunkelbraun gestrichen. Schwarz ist als Dachfarbe unan
sehnlich. Der Unterschied der Wärmeabsorbierung zwischen
einer dunklen Farbe und schwarz kann vernachlässigt werden.
Die Metallblechbahnen 2, 2′ können mit einem selektiven
Belag versehen sein. Es sind verschiedene Arten selektiver
Beläge bekannt. Sie sollen die Absorption der Sonnenenergie
an der Kollektoroberfläche erhöhen, wobei eine solche bis
zu 99% erreichbar sein soll.
Versuche haben ergeben, daß ein erfindungsgemäßer Sonnen
kollektor ohne Glasabdeckung auf der Sonnenseite überraschenderweise einen
Wirkungsgrad von über 50% aufweist.
Die einzelnen in Fig. 2 dargestellten Metallblechbahnen
2, 2′ können mittels eines Kunststoffklebers 9, wie Ep
oxydharz, verklebt oder mittels aus Schaumstoff bestehen
den Isolationsstreifen 5 dazwischengedichtet sein. Weiche,
aus Schaumstoff bestehende Dichtungsstreifen 6, zweckmäßi
gerweise aus Polyurethan dichten den Zwischenhohlraum 3
gegen die Außenluft ab. Ein Schaumstoffstreifen dient als
Schikane 7 zum Führen der zu erwärmenden Luft. Der Abstands
halter 4 kann aus einem U-förmig gebogenen Blechstreifen be
stehen.
In Fig. 3 ist die Ansicht eines Gebäudes von Süden her
dargestellt. Anhand von Pfeilen ist der Umlauf der zu er
wärmenden Luft angedeutet. Die Schikane 7 teilt den Zwischen
hohlraum 3 (Fig. 2) in zwei Kammern, von denen eine links,
die andere rechts der Schikane 7 liegt. Aus dem Zuluftkanal
10 strömt vom Wärmespeicher kommende Luft in den Zwischen
hohlraum 3 des Sonnenkollektors, wird dort bei Sonnen
schein durch das warme Metallblech erwärmt und wird dann
durch die Schikane 7 nach oben geleitet und strömt wieder,
unter weiterer Erwärmung nach unten in den Abluftkanal 11,
welcher die Luft wieder in den Wärmespeicher zurückführt.
Derart wird ein geschlossener Luftkreislauf gebildet, der
durch eine nicht dargestellte Zwangsumwälzungseinrichtung
umgewälzt wird. Dabei wird die Wärmeenergie an den Speicher
abgegeben.
Selbstredend ist der Zwischenhohlraum 3 (Fig. 2) auch um
die Türen und Fenster herum abgedichtet. Die Dichtungsstrei
fen 6 (Fig. 2) können auch aus Blech bestehen. Um Wärme
verluste zu vermindern ist jedoch eine Wärmeisolierung vor
teilhaft.
Belegt man den vorstehend beschriebenen Sonnenkollektor auf
der Sonnenseite zusätzlich mit Wellplatten oder flachen
Bahnen aus durchsichtigem oder transparentem Kunststoff,
z. B. Polyester, so erhält man bei Sonnenschein höhere
Kollektortemperaturen, nicht aber ohne weiteres eine
höhere Kollektorwirkung. Solche vorgeschaltete durchsich
tige Wellplatten sind jedoch nur in solchen geographi
schen Lagen wirtschaftlich, wo viel Wind auftritt, z. B.
in gewissen Berggegenden.
Die Dichtungsstreifen 6 bestehen vorteilhafterweise aus
geschlossenem Polyurethanschaum. Polyurethan ist sehr
wetterfest. Man unterscheidet offenzelligen Polyurethan
schaum, der z. B. für Bettmatratzen Verwendung findet und
den geschlossenzelligen, der selten verwendet wird. Der
letztere Fachausdruck weist darauf hin, daß bei der Schaum
herstellung darauf geachtet wird, daß die Gaszellen, die
das Wärmeisolationsvermögen bewirken, anläßlich der Aus
härtung des Werkstoffes nicht platzen. Ein geschlossen
zelliger Polyurethan-Schaum weist etwa 90% geschlossene
Zellen auf. Durch diesen Schaum dringt keine Luft hindurch,
anders als bei Matratzen, durch welche man Luft blasen
kann.
Die in der Beschreibung verwendete Bezeichnung "Glas"
bzw. "Glastafel" oder "Glasabdeckung" bezieht sich auf so
genanntes Fensterglas, welches aus Siliziumdioxid, Natri
um- und Kalziumoxid hergestellt ist. Die Bezeichnung Glas
bezieht sich nicht auf Modebezeichnungen, wie "Acrylglas",
welches richtig als Acrylharz oder Acrylkunststoff zu be
zeichnen ist.
In den Fig. 4 is 6 ist bei Verwendung von Raumluft als zu
erwärmendem Wärmeträger ein Sonnenkollektor 22 an einer
Hauswand 21 angeordnet, der aus sendzimir-verzinkten Metall
blechbahnen 23 besteht, welche auf der der Sonne zugewandten
Seite mit dunkelbrauner Dispersionsfarbe versehen sind. Die
Rückseite des Sonnenkollektors 22 besteht aus als Isolation
24 wirkenden wärmeisolierenden Platten, welche mit Abstands
haltern 25 auf den Metallblechbahnen 23 abgestützt sind.
Die Innenseite der als Isolation 24 wirkenden Isolierplat
ten ist schwarz. Eine Schikane 26 teilt den Zwischenhohl
raum 36 in zwei Kammern, unten für Zuluft und oben für
Abluft.
Abschlußbleche 27 und 28 können mit den Metallblechbah
nen 23 zusammengeschweißt werden. Das ist jedoch teuer und
würde den Rostschutz zerstören. Deshalb wird vorgeschla
gen, die Abschlußbleche 27 und 28 U-förmig zu biegen. Sie
werden nacheinander, mit einer Sand-Epoxidharz-Mischung 29
teilweise gefüllt, wonach die aus der Metallblechbahn 23 und
der Isolation 24 bestehenden Wandteile hineingestellt
und bis zur Erhärtung des Epoxidharzes abgestützt werden.
Derart wird eine wetterfeste, dichtende rostfeste und billige Ver
bindung erzielt.
In Fig. 7 ist eine sehr leichte, wärmeisolierende Klappe
30 dargestellt, die um eine Achse 31 drehbar ist und mit
der z. B. während der Nacht die Wandöffnung 32 verschlossen
werden kann. Steigt bei Sonnenschein die Temperatur im
Sonnenkollektor über einen vorbestimmten Wert an, z. B.
über 22°C, so biegt sich eine Bimetall-Lamelle 34 nach
oben und öffnet die Klappe 30, so daß die durch eine Ein
nahmeöffnung 33 in der Wand des Gebäudes dem zu erwärmen
den Raum entnommene abgekühlte Raumluft nach ihrer Erwär
mung im Sonnenkollektor durch eine Wandöffnung 32 wieder
in den Raum des Hauses zurückzuströmen beginnt. Diese Luft
umwälzung erfolgt durch Konvektion. Mittels einer Ein
stellschraube 35 kann das Ansprechen der Bimetall-Lamelle
34 auf eine bestimmte Temperatur eingestellt werden.
Ist der Sonnenkollektor vom Hause weiter entfernt aufge
stellt, so wird evtl. eine Zwangsumwälzeinrichtung in
Form eines Umwälzventilators benötigt, der ebenfalls durch
eine Bimetall-Lamelle gesteuert werden kann.
Insbesondere gibt es neben Einfamilienhäusern meist genü
gend Platz zum Aufstellen der vorgeschlagenen Sonnenkollek
toren z. B. im Garten, wo sie gleichzeitig auch als Wind
schutz dienen können. Aber auch an einer Garagenwand, auf
dem Garagendach oder auf einer Terasse finden sich gute
Aufstellplätze. An in Ost-West-Richtung verlaufenden Grund
stücksgrenzen lassen sich oft großflächige Sonnenkollek
toren aufstellen, ohne daß eine wesentliche Nutzungsminde
rung des Grundstückes zu befürchten ist.
Die Sonnenkollektoren haben die Hauptaufgabe, die bereits
bestehende Hausheizung an Sonnentagen zu entlasten und da
mit Heizöl zu sparen.
Der günstigste Neigungswinkel ist etwa von senkrecht bis
zu 70° in bezug zur Horizontalen, da die Sonnenwärme vor
zugsweise in der kalten Jahreszeit benötigt wird, wenn die
Sonne flach einstrahlt.
Man kann mit 1 m2 Kollektorfläche etwa 10 m3 Zimmerluft er
wärmen.
Der Sonnenkollektor kann auch, im Grundriß gesehen, eine
leicht gebogene Form haben.
Gemäß dem in Fig. 8 und 9 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine mit Rippen 42 versehene Metallblechbahn 41 des
Sonnenkollektors auf der Sonnenseite mit einem Belag 43
versehen, welcher Sonnenenergie absorbiert und
wenig reflektiert. Dadurch wird die Metallblechbahn 41
des Sonnenkollektors bei Sonnenschein erwärmt. Im Zwi
schenhohlraum 44 kann Luft zirkulieren. Die die Isolation
45 haltende Rückwand besteht aus Isoliermaterial, um die
Wärmeverluste zu reduzieren. Die Metallblechbahnen 41 des
Sonnenkollektors und die die Isolation 45 haltende Rück
wand sind oben und unten mit Abschlußblechen 46 und 47
luftdicht abgeschlossen, so daß der Sonnenkollektor einen
im wesentlichen geschlossenen Kasten bildet. Dieser ist
mittels eines als Schikane 48 wirksamen Leitbleches in zwei
Kammern unterteilt, so daß die zu erwärmende Luft aus dem
Hausinneren des Hauses 49 unten in den Kollektor eintreten
kann, wobei sie an den erwärmten Metallblechbahnen 41 ent
langzieht, an der Stelle 50 sich um das die Schikane 48 bildende
Leitblech herum in Gegenrichtung wendet und beim Zurück
strömen im oberen Kanal sich weiter erwärmt.
Bei relativ kurzen Sonnenkollektoren kann der Luftumlauf
durch natürliche Konvektion bewirkt werden.
Bei relativ langen Sonnenkollektoren, oder wenn diese etwas
entfernt vom Hause aufgestellt sind, ist eine Zwangsumwälz
einrichtung 51 vorgesehen, welche nicht nur die Luftum
wälzung regeln kann, sondern auch die Wärmeausbeute er
höht.
Es ist des weiteren vorteilhaft, den Lufteintritt (oder
den Austritt) in den Sonnenkollektor mit einem (nicht darge
stellten) Ventil zu versehen, welches elektronisch zusammen
mit der Zwangsumwälzeinrichtung 51 gesteuert wird. Diese
Steuerung kann mit einem Wärmefühler an den Metallblech
bahnen 41 gekoppelt sein. Ist eine vorbestimmte Temperatur
(z. B. 35°C) dort erreicht, so öffnet das Ventil und die
Zwangsumwälzeinrichtung 51 läuft an. Dann wird die erwärmte
Luft ins Haus geblasen und entlastet damit die bestehende
Ölheizung. Das führt zu beträchtlichen Heizölersparnissen,
unabhängig von der Fläche des Kollektors. Es wurde des
weiteren gefunden, daß ein solcher Sonnenkollektor ohne
Glasabdeckung über 600 kcal/h/m2 leisten kann, auch bei
Windstärke 3. Es wurde ferner festgestellt, daß selbst im
Winter ein Wärmeüberschuß über den Heizbedarf erreicht
werden kann. Es ist vorteilhaft, diesen Wärmeüberschuß
zu verwenden und zu speichern. Dieses kann, insbesondere
am Anfang und am Ende der Heizperiode durch Erwärmen
eines Schwimmbades 54 oder eines Wärmespeichers geschehen.
Einfach und wirkungsvoll ist es, im oberen Teil
des Sonnenkollektors ein Wasserleitungsrohr 52 aus Kunst
stoff vorzusehen, welches mittels Wasser aus dem Schwimm
bad die Innenseite der Metallblechbahnen 41 besprengt. Zu
diesem Zwecke ist das Wasserleitungsrohr 52 gelocht ge
staltet. Eine Pumpe 53 saugt Wasser aus dem Schwimmbecken
an, fördert es durch das Wasserleitungsrohr 52, über welches
es gegen die Metallblechbahnen 41 rieselt. Unten im Sonnen
kollektor wird das erwärmte Wasser aufgefangen und läuft
im Kanal 55 und über die Leitung 56 wieder in das Schwimm
bad 54 zurück.
Es ist vorteilhaft, wenn eine auf dem Schwimmbeckenwasser
schwimmende, bei Bedarf entfernbare Wärmeisolierdecke ver
wendet wird. Da das Wasser derart vor Verschmutzung ge
schützt ist und auch im Sonnenkollektor staubgeschützt
zirkuliert, bleibt es rein.
Selbstredend kann das erwärmte Wasser auch einem anderen,
hier nicht dargestellten Wärmespeicher zugeführt werden.
Da die Pumpe 53 nur arbeitet, wenn eine vorbestimmte
Temperatur im Sonnenkollektor angezeigt wird, kann ein Ge
frierschaden nicht auftreten, da der Sonnenkollektor und
die Leitungen bei Frost von Wasser geleert sind.
Der wesentliche Vorteil einer derartigen Gestaltung ist die
Möglichkeit, ein Baukasten-System zu verwenden, welches
kostengünstig ist. Auch kann die Sonnenwärme
wahlweise jeweils mit Luft oder mit Wasser
übertragen werden. Natürlich kann der Sonnenkollektor auch
auf dem Hausdach, an Gebäudeteilen und in verschiedenen
Neigungen angeordnet werden. Bei geneigter Anordnung ist
das Wasserleitungsrohr 52′ außen angebracht, und ein Auf
fangkanal 55′ vorgesehen.
Claims (12)
1. Ein als Dachhaut oder Außenhaut eines Bauwerks ver
wendbarer Sonnenkollektor ohne Glasabdeckung, mit einer
im Abstand über einer wärmeisolierenden Wandung angeord
neten und einen Zwischenhohlraum für den Durchtritt eines
Wärmeträgers bildenden, aus wärmeleitendem Material be
stehenden, mit einer Absorber-Oberfläche versehenen Außen
haut, mit in der Metallfassadentechnik bekannten Befesti
gungsmitteln,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dachhaut/Außenhaut des Sonnenkollektors aus einzel
nen, sich über die ganze Neigungslänge derselben erstrecken
den Metallblechbahnen (2, 23, 41) besteht, die mit nur in
Neigungsrichtung verlaufenden Profilrippen (5′) versehen
sind und bei großen Bahnlängen längennachgiebig befestigt
sind.
2. Sonnenkollektor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Profilrippen (5′) der Metallblechbahnen
(2, 23, 41) eine trapezförmige Querschnittsform aufweisen.
3. Sonnenkollektor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand zwischen den Achsen der Profil
rippen (5′) ein Vielfaches der Rippenbreite beträgt.
4. Sonnenkollektor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Isolation (1, 24, 45) aus einer Schicht
von Isolierbeton besteht, welcher Kunststoffschaum-Granu
lat enthält.
5. Sonnenkollektor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abschlußenden des Zwischenhohlraums
(3, 36, 44) gegen die Außenluft mindestens teilweise aus
Dichtungsstreifen (6) aus weich-elastischem, geschlossen
zelligem Polyurethan-Schaum bestehen.
6. Sonnenkollektor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wärmeträger die zu erwärmende nutzbare
Raumluft ist.
7. Sonnenkollektor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er annähernd luft
dicht ist und eine Schikane (7) für die Raumluftumwälzung
enthält, die den Kollektor in mindestens zwei von der zu
erwärmenden Luft nacheinander zu durchströmende Kammern
unterteilt.
8. Sonnenkollektor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennnzeichnet, daß der zu erwärmende Wärmeträger
eine Nutzflüssigkeit, wie Schwimmbeckenwasser, ist.
9. Sonnenkollektor nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß als zu erwärmenden Wärmeträger sowohl Raum
luft als auch Nutzflüssigkeit dient.
10. Sonnenkollektor nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Innenseite oder die Außenseite der der
Sonne zugewandten Metallblechbahnen (41) mit Nutzflüssig
keit berieselbar ist.
11. Sonnenkollektor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlauf des
Wärmeträgers durch eine von der Temperatur im Kollektor
abhängige automatische Zwangsumwälzeinrichtung (51) regel
bar ist.
12. Sonnenkollektor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er mittels Kunst
stoffkleber (9) zusammengefügt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772755509 DE2755509A1 (de) | 1977-12-13 | 1977-12-13 | Glasloser flachkollektor fuer sonnenenergie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772755509 DE2755509A1 (de) | 1977-12-13 | 1977-12-13 | Glasloser flachkollektor fuer sonnenenergie |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2755509A1 DE2755509A1 (de) | 1979-06-21 |
DE2755509C2 true DE2755509C2 (de) | 1988-06-30 |
Family
ID=6026021
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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Family Cites Families (7)
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-
1977
- 1977-12-13 DE DE19772755509 patent/DE2755509A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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Legal Events
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