DE2754810C3 - Hämofiltrationsgerät - Google Patents
HämofiltrationsgerätInfo
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- A61M—DEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
- A61M1/00—Suction or pumping devices for medical purposes; Devices for carrying-off, for treatment of, or for carrying-over, body-liquids; Drainage systems
- A61M1/34—Filtering material out of the blood by passing it through a membrane, i.e. hemofiltration or diafiltration
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hämofiltrationsgerät, bei ^
welchem sowohl die Blutpumpe als auch die Filtratpumpe als Schlauchpumpe ausgebildet ist.
Mit einem solchen Gerät wird als Ersatz der natürlichen Nierenfunktion in einem extracorporalen
Blutkreislauf das Blut des Patienten an der Oberfläche *o
einer Filtermembran entlanggeführt und anschließend zum Patienten zurückgeleitet Durch einen negativen
Druck auf der anderen Seite der Membran wird ein Filtrat gewonnen, das u. a. die normalerweise über die
Nieren auszuscheidenden harnpflichtigen Substanzen *5
enthält. Gleichzeitig wird dem Blut entsprechend der anfallenden Filtratmenge eine Ersatzflüssigkeit beigemischt, um die Volumenbilanz aufrechtzuerhalten.
Zur Erzeugung einer ausreichenden Druckdifferenz zwischen beiden Seiten der Membran ist es üblich, mit
einem Unterdruck auf der Filtratseite zu arbeiten. Z. B. ist aus der Literatur (L.W. Henderson et al: Kinetics of
Hämofiltration; »The Journal of Laboratory and Clinical Medicine«, Vol.85; März 1975, Seite 372-391) die
Anwendung einer nicht näher spezifizierten einstellbaren Vakuumquelle bekannt, die aus einem Gefäß, in das
das Filtrat hineinfließt, Luft absaugt. Bei anderen bekannten Vorrichtungen (DE-OS 25 52 304) für die
Hämofiltration werden zur Erzeugung des Unterdrukkes Schlauchpumpen benutzt, die das Filtrat absaugen 6ö
und in ein Sammelgefäß abfördern. Die Pumpengeschwindigkeit wird dabei über einen elektronischen
Regler automatisch so eingestellt, daß entweder eine bestimmte Volumenzunahme pro Zeiteinheit im Sammelgefäß resultiert oder ein bestimmter vorgewählter
Druck am Eingang der Pumpe aufrechterhalten wird. Bei letzterem Verfahren, das wegen seiner einfacheren
Anwendbarkeit für verschiedene Filtertypen — ohne
Rücksicht auf deren Durchlässigkeit — allgemein als
günstiger angesehen wird, kann entweder eine kontinuierliche Druckregelung oder eine Zweipunkt-Druckregelung angewendet werden. In beiden Fällen werden
Meßvorrichtungen für den Eingangsdruck der Pumpe benöiigt, die einen elektrischen Ausgang haben,
entweder in Form eines Schaltorgans zum Ein- und Ausschalten der Pumpe (Zweipunkt-Regelung) oder in
Form eines Analog-Signalgebers für die kontinuierliche
Regelung des Druckes über einen vor den Pumpenmotor geschalteten elektronischen Regler.
Der Gesamtaufwand ist bei den genannten Vorrichtungen erheblich und besteht mindestens aus der
Pumpe, einem Druck-Meßorgan mit elektrischem Ausgang und dem Regler für den Pumpenantrieb.
In Figur 2 der Veröffentlichung »Trans. Amer. Soc.
Artif. Int Organs«, Bd. 17,1971, Seite 259 bis 265 ist eine
Doppelschlauchpumpe in Verbindung mit einem Gerät zur Diafiltration dargestellt Dies ist jedoch die einzige
Gemeinsamkeit mit dem Erfindungsgegenstand. Die Funktion der bekannten Vorrichtung ist jedoch gänzlich
anders. Bei ihr werden beide Teile als Blutpumpen verwendet und zwar die eine in der sogenannten
arteriellen Leitung (Entnahmeleitung) und die andere in der venösen Leitung (Rückführungsleitiing). Damit ist
lediglich beabsichtig?, die Blutflüsse in Entnahme- und Rückführungsleitung anzugleichen.
Beim Anmeldungsgegenstand wird dagegen nur der eine Teil der Doppelschlauchpumpe als Blutpumpe (in
der arteriellen Leitung) benutzt während der andere Teil als Filtratpumpe verwendet wird.
Die US-PS 35 20 298 behandelt ein Peritonealdialysegerät, bei dem eine Doppelschlauchpumpe dazu benutzt
wird, um eine Spülflüssigkeit in die Bauchhöhle zu pumpen und sie wieder aus der Bauchhöhle zu
entfernen. Auch, wenn in der Bauchhöhle gewisse Veränderungen der Flüssigkeit eintreten, weil sie sich
mit Abfallstoffen anreichert, so bändelt es sich im wesentlichen jedoch um dieselbe Flüssigkeit Diese
Flüssigkeit wird in einem durchgehenden Flüssigkeitsweg gefördert, in dem die Bauchhöhle als eine Art
Zwischenbehälter liegt. Die vorhandenen Ventile sind
nicht an die Leitungen angeschlossen, sondern liegen im Zuge der Leitungen und können also nur zur Drosselung
oder zum Absperren des Flüssigkeitsstromes dienen.
Ferner ist es bekannt und vielfach üblich (DE-OS 15 66 562), die Leistungen von Pumpen durch ein
NebenschluDventil zu steuern. Hierbei läßt man durch dieses Ventil einen Teil des geförderten Mediums
wieder zurückströmen. Diese Arbeitsweise wird jedoch beim Erfindungsgegenstand nicht angewandt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes und damit billigeres und besonders
betriebssicheres Hämofiltrationsgerät zu schaffen.
Dies wird erfindungsgemäß bei einem Hämofiltrationsgerät, bei welchem sowohl die Blutpumpe als auch
die Filtratpumpe als Schlauchpumpe ausgebildet ist, dadurch erreicht, daß die beiden Pumpen zu einer
Doppelschlauchpumpe vereinigt sind und daß an die Saugseite der Filtratpumpe ein Ventil angeschlossen ist,
durch welches die Filtratpumpe eine ihre effektive Förderleistung herabsetzende, den Filtrations-Unterdruck bestimmende, regelbare Menge Luft ansaugt
Die Erfindung macht sich die Tatsache zunutze, daß für die Durchführung der Hämofiltration in jedem Falle
eine als Schlauchpumpe ausgebildete Blutpumpe verwendet wird, wobei einige solcher Blutpumpen je nach
Bauart auch das Einlegen von zwei Pumpenschläuchen
erlauben. Ein zweiter in den Pumpenkopf eingelegter
Pumpenschlauch kann somit prinzipiell zum Pumpen eines zweiten Mediums, im vorliegenden Falle des
Filtrats, benutzt werden.
Allerdings ist dies für die gestellte Aufgabe nicht ohne weiteres nutzbar, denn die optimalen Förderleistungen
für Blut und Filtrat stehen nicht in festem Verhältnis zueinander, sondern variieren je nach den besonderen
Umständen unabhängig voneinander innerhalb gewisser Grenzen. Der einzustellende Blufluß richtet sich u. a.
nach der Ergiebigkeit der Gefäßanschlüsse des Patienten und liegt typischerweise im Bereich zwischen 150
und 350 ml/min. Der FiltratHuß, der bei den verfügbaren
Filtern unter den üblichen Druckverhältnissen erreicht wird, beträgt 60 bis 120 ml/min.
Es ist daher erforderlich, die Förderleistung der durch das Einlegen eines zweiten Schlauches erhaltenen
Filtratpumpe unabhängig von der entsprechend dem erforderlichen Blutfluß eingestellten Drehzahl so
anzupassen, daß ein bestimmter Fikrations-Unterdruck erhalten wird. Dies geschieht durch Anschl::3 eines
Ventils an die Saugseite der Filtratpumpe. Durch dieses Ventil saugt die Filtratpumpe eine ihre effektive
Förderleistung herabsetzende und damit den Filtrationsunterdruck bestimmende regelbare Menge Luft an.
Das Ventil kann im einfachsten Fall ein einstellbares Nadelventil sein. Eine höhere Konstanz des Unterdrukkes
ist mit einem selbstregelnden Druckregelventil zu erreichen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden anhand der Abbildung beschrieben. Diese
zeigt in schematischer Darstellung den Blut- und Filtratkreislauf eines Hämofiltrationsgerätes mit den
wesentlichen Funktionselementen.
Zum gleichzeitigen Fördern von Blut und Filtrat dient ^
die Doppel-Schlauchpumpe 1. Der obere Teil Ia dieser Pumpe fördert das Blut des Patienten, das durch den
Schlauch 2 zufließt, zu dem Filter 3, wo es an der Oberfläche Czr Filtermembran 4 entlangfließt, um
danach durch die Leitung 5 in die Luftfalle 6 zu gelangen. Die Luftfalle hat den Zweck, etwa eingedrungene
Luft abzuscheiden und vom Patienten fernzuhalten. Das Blut fließt von der Luftfalle durch den Schlauch
7 zum Patienten zurück. Um den durch den Filtratentzug entstandenen Volumenverlust zu ersetzen, wird
dem Blut eine sterile Substitutionslösung zugeführt, z. B. mittels der Schlauchpumpe 8, die diese Substitutiopslösung
in die Luftfalle 6 fördert, wo sie sich mit dem Blut vermischt.
Zur Erzeugung eines Unterdruckes und zum Abfördern des Filtrates ist der untere Teil \b der
Doppel-Schlauchpumpe 1 über den Schlauch 9 mit der Filtratseite des Filters 3 verbunden. Das abgeförderte
Filtrat gelangt durch den Schlauch 10 z. B. in einen
Sammelbehälter. Die Konstanthaltung eines vorgewählten Druckes auf der Filtratseite wird im gezeigten
Beispiel durch das einstellbare Druckhalteventil 11 bewirkt. Dieses Druckhalteventil enthält in seinem
Gehäuse eine in ihrem Mittelteil durch eine Platte versteifte Membran 12, die über einen Stift !3 den
Ventilkegel 14 betätigt Im Ruhezustand wird der Ventilkegel durch die Stellschraube 15 über die Feder 115
gegen seinen Sitz im Gehäuse gepreßt, so daß der Zutritt von Luft über den Eintrittsstutzen 17 in den
Raum an der Unterseite der Membran verhindert ist Erst wenn der Unterdruck, der durch die Saugwirkung
der Pumpe \b erzeugt wird, einen bestimmten Wert erreicht hat, vermag die dadurch f.· ί die Membran
ausgeübte Kraft die Kraft der Feder V& zu überwinden.
Dadurch wird der Ventilkegel 14 von seinem Sitz abgehoben und Luft durch den Eintrittsstutzen 17
angesaugt. Dies wirkt einem weiteren Anstieg des Unterdmckes entgegen und führt somit zu einer
Stabilisierung eines bestimmten Druckwertes. Mit der Stellschraube 15 kann dieser Druckwert unter Beobachtung
des Manometers 18 verstellt werden.
Der Raum oberhalb der Membran ίϊ kann entweder
direkt mit der Atmosphäre in Verbindung stehen oder in weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens, über
eine Leitung 19 mit der Luftfalle 6 verbunden sein. Dadurch ist nicht mehr ausschließlich der Filtrat-Unterdruck
an der Membran 12 wirksam, sondern die Differenz zwischen diesem und dem Druck, der in der
Lufttalle 6 herrscht. Unter Vernachlässigung der strömungsbedingten Druckabfälle ist diese Differenz
identisch mit dem Transmembrandruck, d. h. dem Druckunterschied zwischen Blut- und Filtratseite der
Filtermembran 4. Da dieser Transmembrandruck die eigentlich maßgebende Größe für die Filtrationsleistung
wie auch für die mechanische Belastung der Filtermembran darstellt, ist diese Anordnung als besonders
vorteilhaft anzusehen.
Die beschriebene Bauart des Druckhalteventil stellt lediglich ein Beispiel für eine mögliche Gestaltung dar.
Auch andere druckgesteuerte Ventile können für diesen Zweck verwendet werden. Im einfachsten Fall kann zur
Einstellung des Unterdruckes ein Nadelventil das selbststeuernde Druckhalteventil ersetzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Hämofiltrationsgerät, bei welchem sowohl die
Blutpumpe als auch die Filtratpurupe als Schlauchpumpe ausgebildet ist, dadurch gekenn-
zeichnet, daß die beiden Pumpen (la, lty zu
einer Doppelschlauchpumpe (1) vereinigt sind und daß an die Saugseite der Filtratpumpe (löj ein Ventil
(11) angeschlossen ist, durch welches die Filtratpum-
pe eine ihre effektive Förderleistung herabsetzende, den Filtrations-Unterdruck bestimmende, regelbare
Menge Luft ansaugt
2. Hämofiltrationsgerät nach Anspruch !,dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil (11) ein durch die Filtratpumpe(lb)über eine Membran (12)gesteuer- '5
tes, federbelastetes (16) Kegelventil (14) mit Lufteintrittsstutzen (1?) ist.
3. Hämofiltrationsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Ventil (14) abgewandte Raum des Membrangehäuses mit der Atmosphäre
durch eine Leitung (19) verbunden ist.
4. Hämofiltrationsgerät nach Anspruch 2 mit einer Luftfalle im Blutrücklauf, dadurch gekennzeichnet,
daß der dem Ventil (14) abgewandte Raum des Membrangehäuses mit der Luftfalle (6) durch eine
Leitung (19) verbunden ist
5. Hämofiltrationsgerät nach einem der Ansprüche 2—4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung der Ventilfeder (16) durch eine Stellschraube
(15) regelbar ist ω
Priority Applications (5)
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DE2754810A DE2754810C3 (de) | 1977-12-09 | 1977-12-09 | Hämofiltrationsgerät |
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