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Offset-Druckmaschine mit wahlweise mit Wasser bzw.
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einem Gemisch von Wasser und Alkohol arbeitendem Feuchtwerk
Offset-Druckmaschine
mit wahlweise mit Wasser bzw.
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einem Gemisch von Wasser und Alkohol arbeitendem Feuchtwerk Die vorliegende
Erfindung bezieht sich im allyemeinen auf Druckmaschinen und zwar auf Einfarben-
und im allgemeinen auf Mehrfarben-Offset-Druckmaschinen, und insbesondere auf die
sog. FeuchLwerke bzw.
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Feuchtkomplexe, mit denen die besagten Maschinen und die einzelnen
Arbeitskomplexe bzw. Druckeinheiten bekanntlich versehen sind.
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Diese Maschine sind wohl bekannt und eine eingehende ßeschreibung
drselberi ist daher überflüssig.
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Zum vollständiger verständnis der Erfindung ist es jedoch zweckmäßig,
darauf hizuweisen, daß beim litographischen Offset-System, bei dem die Druckform
(Druckplatte) vollkommen glatt iwst (d.h. sicht erhaben), das einfärben unter Ausnutzung
des folgenden physisch-chemischen Prozesses (der eben die Basis des litographischen
Offset-Einfärbens ist) erfolgt: Die Abstossung zwischen Fettestoffen (die im vorliegenden
Fall die Druckfarben sind) und Wasser, Jas im allgemeinen die Befeuchtungsflüssigkeit
darstellt. Da die Oberfläche der Druckplatten, die aus Zink, Aluminium oder aus
mehreren Metallen bestehen könnten und auf der vorher die Zeichnung ausgeführt wurde,
vor dem Einfärben befeuchtet werden muß, um die notwendige Abstossurlg der Druckfarbe
zu gewährleisten, ist jede Druckeinheit dL(.'-ser Maschine mit einem Feuchtwerk
ausgerüstet, das eben die Funktion der Befeuchtung der um der Plattenzylinder angeordneten
druckplatte hat. Diese
Feuchtwerke weisen grundsätzlich eine Mehrzahl
von gegenläufig drehenden Walzen auf, die zum Teil angetrieben sind und zum Teil
durch Reibung von den benachbarten Walzen in Drehung versetzt werden und zu denen
wenigstens eine sog.
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Entnahmewalze, die zum Teil in die Befeuchtungsflüssigkeit eintaucht
und wenigstens eine sog.
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Feuchtwalze gehören, die tangential mit dem Plattenzylinder und mit
einer Zwischenwalze in Berührung steht, die, ggf. über eine weitere Walze, die Befeuchtungsflüssigkeit
von der Entnahmewalze durch tangentiale Berührung erhält. Die Feuchtwalze bzw. Feuchtwalzen
ist bzw. sind im allgemeinen mit Gummi sowie, falls dies zur Gewärleistung ihrer
besseren Ztibringung der Flüssigkeit notwerldig ist, mit einer Umspinnung oder einem
Textilüberzug überzogen.
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Eine der Zwisc:henwalzen führt vorteilhaft eine hin- und hergehende
axiale Bewegung aus, um eine gleichmäßige Verteilung der Befeuchtungsflüssigkeit
L zu beQüns Ligen, die durch Oberflächenadhäsion aufgenommen urld mitgeführt wird;
aus diesem Grund und analog ZU den bei den Farbwerken vorhandenen Walzen, die mit
einer solchen Bewegung ebenfalls angetrieben sind, wird sie als Verreibwalze bezeichnet.
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Es ist ferner hekannt, daß es beim Offset-Druck wesentlich ist, das
GleIchgewicht zwischen dem Wasser urid der Druckfarbe aufrechtzuerhalten und daß
dos ideale Gleichgewcht dann erhalten wird, wenn es möclich 1 L, die der Druckplatte
abgegebene Wassermellye minimal ;;u halten und die Druckfarbe an diese minimalen
Befeuchtungsverhältnisse einzustellen.
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Die Dosierung der auf die Druckplatte übertragenen Befeuchtungsflüssigkeit
wird auf verschiedene Weise durchgeführt: so ist z.B. eine der Zwischenwal-.en,
insbesondere die sog. Leckwalze, die sich neben der Entnahmewalze befindet, parallel
zu sich eelbst verstellbar abgestützt und wird zyklisch so bewegt, daß sie sich
periodisch von der Entnahmewalze entfernt bzw. an diese wieder anlegt (bei dieser
Bewegung wird die auf die Druckplatte überführte Flüssigkeitsmenge vom Verhältnis
zwischen der tatsächlichen Betriebszeit der Druckeinheit und der Summe der intermittierenden
Berührungszeiten zwischen der Entnahmewalze und der Leckwalze abhängig gemacht).
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u, besserung der Dosierung der Befeuchtungsflüssigkeit sowie des Ausgleichs
des Flüssigkeitsfiles in Querrichtung des Feuchwerkes, und zwar in Richtung der
Walzenachsen, mit etwaiger selekoliven Verteilung dieser Flüssigkeit vorwiegend
in die HiI-.Le oder an die SeiLen der Walzen, je nach Co: Druckerfordernissen, werden
auch andere Mittel verwendet, i.nsbesondere eine als Dosi.erwalze bezeichnete iiilfswalze,
welche mit einstellbarem Druck in tangentialer Berührung mit der ersten Walze (Entnahmewalze)
der eben mit der Entnahmewalze begillnenden und mit der Feuchtwalze bzw. den Feuchwalzen
endenden Reihe von Walzen steht und in der senkrecht zur Ebene der Walzenachse verlaufenden
Tangentialebene schwenkbar abgestützt ist.
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Bei manchen Maschinen ist auch eine technische Lösung angewendet worden,
wonach die Feuchtwalze oder eine der Feuchtwalzen auch die Funktion der
Farbauftragwalze
an Ende des Farbwerkes bzw.
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eines der Farbwerke oder Farbkomplexe ausübt, indem sie somit die
Zubringung auf die Druckplatte eines Flüssigkeitsfilmes bewirkt, der aus einem Gemisch
oder einer Emulsion von Druckfarbe und Befeuchtungsflüssigkeit besteht.
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Die traditionell und allgemein angewendete Befeuchtungsflüssigkeit
besteht aus Wasser, das aber den Nachteil der Instabilität des optimalen Gleichgewichtes
zwischen Wasser und Druckfarbe aufweist (dessen Erreichung und Aufrechterhaltung
unentbehrliche Bedingung für Qualitätserzeugnisse ist), wobei das Gleichgewicht
immer schwieriger einzuhalten wird, je mehr die Wassermenge zwecks Erzielung der
richtigen Farbstärke herabgesetzt werden muß.
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In neuerer Zeit wurde die Verwendung von zweckmäßig dosierten Gemischen
von Wasser und Isopropylalkohol eingeführt, wobei den Fachleuten wohlbekannte Vorteile
erzielt wurden. Die Anwendung des Alkohols erfordert allerdings besondere Maßnahmen
für die Einstellung und besonders geübtes Personal, und ferner kann diese Anwendung
bei manchen örtlichen Verhältnissen, wie z.B. im Tropenklima, schwierig und auch
gar unmöglich sein.
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Unter diesen Voraussetzungen besteht die der ZMX vorliegenden Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe in der Schaffung von verbesserten Offset-Druckmaschinen
bzw. -Einheiten, bei welchen wahlweise und selektiv mit herkömmlicher Befeuchtung
oder mit Alkoholbefeuchtung, mit hoher Leistung und hohem Qualitätsniveau beliebig
vorgegangen werden kann, und welche die Beschränkungen der bisher
bekannten
Maschinen nicht aufweist, wobei die Verbesserung im wesentlichen das Feuchtwerk
betrifft, das vom Farbwerk vollkommen getrennt ist.
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Die bestimmenden Begriffe der Verbesserung und die das erfindungsyemäße
verbesserte Feuchtwerk festlegenden Merkmale werden im folgenden ausführlich anhand
eines bevorzugten Ausführungsbeispieles der Erfindung beschrieben, das in schematischer
und auf die Kombinationen der Walzen und der wesentlichen Bestandeteile des besagten
Feuchtwerkes beschränkter Form in der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist, aus
der deshalb die einzelnen Mechanismen, Vorrichtungen und Mittel weggelassen sind,
welche, einzeln betrachtet, in das Gebiet der geläufigen technischen Fachkenntnisse
gehören.
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Gemäß der Zeichnung weist die GfEset-Druckmaschi.-r!e und jede Einheit
einer Offset-Druckmaschine für den Mehrfarbendruck in ihrem Zylinderkomplex (Gummizylinder
und Druckzylinder) den sog. Plat-Lenzylinder auf, der in der Figur mit L bezeichnet
ist, wobei die anderen Zylinder bzw. Walzen weggelassen wurden, da sie nicht zur
Erfindung gehören. Diesem Plattenzylinder L ist bei herkömmlichen Jälzverhältnlssen
durch tangentiale Berührung wenigstens ein Teil der Walzen des Feuchtwerkes B und
des Farbwerkes I, das die herkömmliche farbauftragvorrichtung C aufweist, und ein
oder mehrere Walzensysteme I' und I" gugeordneL., die innerhalb der strichpunktierter!
Umrißlinien abgestützt und eingeschrieberl sind, wobei die verschiedenen Walzen
und Zylinder in der durch di
Pfeile in der Zeichnung angegebenen
Richtung drehen. Das Feuchtwerk bzw. Feuchtkomplex B weist die Wanne bzw. Schale
V für die Befeuchtungsflüssigkeit auf, die mit bekannten Zuführungsmitteln, Miveaueinstellmitteln
u.a. versehen ist.
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Das erfindungsgemäße verbesserte Feuchtwerk weist, in der Reihenfolge
entsprechend der Richtung gesehen, in welcher die in der Schale V enthaltene Befeuchtungsflüssicjkeit
auf die Oberfläche des Plattenzylinders L übergeführt und verteilt wird, eine Entnahmewalze
1, eine Leckwalze 2, eine Verreibwalze 3 (die mit einer hin- und hergehenden axialen
Bewegung beaufschlagt ist) und wenigstens eine Feuchtwalze 4' auf, die gegebenenfalls
jedoch nicht kritisch einer zweiten Feuchtwalze 4" zugeordnet ist. Das Feuchtwerk
weist ferner eine Dosier-Ausgleichwalze 5 auf, die nur mit der Entnahwalze 1 in
tangentialer Berührung steht und an einer in Bezug auf die Drehrichtung und daher
Förerrichtung der Flüssigkeit vor der Berührungsstelle zwischen der besagten Entnahmewalze
1 und der besagten Leckwalze 2 liegenden Stelle angeordnet ist.
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Diese Dosier-Ausgleichwalze 5 ist durch die Entnahmewalze 1 angetrieben
und einstellbar angeordniet, um durch Veränderung des Anpreßdruckes eine genaue
Einstellung der Schab- und Abtragwirkung zu ermöglichen, die sie auf den von der
Entnahmewalze aufgenommenen und beförderten Flüssigkeitsüberschuß ausübt, wobei
der Überschuß in die darunterliegende Schale V zurückgelangt. Die Dosier-Ausgleichtialze
5 ist ferner derart einstellbar, daß sie selbst ei e gewisse Schräglage in Bezug
auf
die Entnahmewalze 1 zum selektiven Ausgleich des übergeführten
Flüssigkeitsfilmes einnehmen kann.
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Die Entnahmewalze 1 mit verechromter Metallfläche ist vorzugsweise
durch einen Getriebemotor mit veränderbarer Geschwindigkeit für die Dosierung der
Flüssigkeit angetrieben. Die Leckwalze 2, die mit Gummi überzogen ist, ist lose
drehbar und einstellbar montiert, um durch Veränderung des Anpreßdruckes ihre Mitnahme
durch Reibung seitens der Verreibwalze 3 zu erreichen und die Überführung der richtigen
Menge an Befeuchtungsflüssigkeit zu gewährleisten, wobei gleichzeitig vermieden
wird, daß sich die Entnahmewalze 1 mit der Verreibwalze 2 3 in der Mitnahmefunktion
auswechx selt. Die Verreibwalze 3 mit verchromter Metallfläh ist in ihrer Drehbewegüng
durch den Plattenzylinder L angetrieben. Die Feuchtwalze 4' bzw.
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die F.uchtwalzen 4' und 4", die mit einer Gummi oberflache und bei
Verwendung von Alkoholbefeuchtung mit einem Textilüberzug verseh n sind, werden
von der Verreibwalze 3 durch Reibung mitgenommen und sind derart abgestützt, daß
ihr Anpreßdruck sowohl auf den Plattenzylinder L als auch auf die Verreibwalze 3
einstellbar ist.
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Es wurde festgestellt, daß bei der Verwendung der maschine bzw. Druckeinheit
mit Alkoholbefeuchtung die untere Feuchtwalze 4" weggelassen werden kann.
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Aus den obigen Ausführungen und aus der Betrachtung der Zeichnung
kann daher entnommen werden, daß das verbesserte Feuchtwerk dadurch gekennzeichnet
ist, daß es eine Mehrzahl von Walzengruppen umfaßt, von welchen ein Teil die Verbindung
zwischen
den denebeliegenden Gruppe bildet, wobei die Gruppe, hirlsi.chtlicll ihrer Funktion
als unabhängig betrachtet werden können, obwohl sie miteinander verrunden sind uiid
eng £usammeiiarbeiten, und zwar: - eine Gruppe von Feuchtwalzen, die die Feuchtwalze
4' (urd eventuell 4") enthält, die die reCelmti-Diese Befeuchlung der Cberfläche
der Druckplate L gewährleisten; - eine Gruppe von Walzen, die durch die gleiche
Feuchtwalze 4' (und eventuell 4 "), durch die Leckwalze 2 und die Verreibwalze 3
gebildet ist, die mit den ersten zusammenarbeitet und eigentlich eine Verribgruppe
in ihrer Gesamtheit: bildet, die die regelmäßige Überführung der Befeu(htungsflüssigkeit
(oder der Befeuchtungsmischung) von der Leckwalze zu den feuchtwalzen gewährleistet;
- eine Gruppe von eigentlichen Zuführunyswalzen, welche die gleiche Leckwalze 2
und die Ent ahnewalze 1 enthält, die die Flüssigkeit aus der Schale V entnehmen
und den Walzen der Feuchtgruppe überführen, und zwar genauer der Verreibwalze 3;
- eine Gruppe von Walzen, welche durch die gleiche Entnahmewalze 1 und die mit der
ersten zusammenwirkende Dosierwalze 5 gebildet ist, die eigentlich eine Dosiergruppe
bildet, die die regelmäßige und quer ausgleichbare Dosierung der durch die Zuführungsgruppe
dauernd zugeführten Flüssigkeit gewährleistet.
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Es wurde festgestellt, daß es die oben beschriebene Kombination und
Zusammenwirkung von Walzen gestattet, das Feuchtwerk beliebig sowohl an die herkömliche
Befeuchtung mit Wasser als auch an die Befuchtung mit Akohol anzupassen, wobei in
beiden Fällen Druckergebnisse von höchster Qualität und Gleichmäßigkeit sowie eine
verhältnismäßig rache und leichte Anpassung und Voreinstellung des Feuchtwerkes
an die gewünschte Befeuchtungsart erhalten werden.
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Obwohl es nicht möglich wurde, besondere Verhältnisse zu entdecken,
welche die Überlegenheit und den Beltragsgrad von einzelnen Walzengruppen zur experientell
bestätigen Erreichung der oben angedeuteten wichtigen Vorteile feststellen, ist
es jedoch möglich gewessen, festzustellen , daß die wesentliche Bedigung das gleichzeitige
Vorhandensein der besagten Gruppen in der oben beschrie benen Korrelation ist, obwohl
von vorn herin Varialen und Abwandlungen nicht auszuschließen sind.