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Klebeplakette
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Klebeplakette zum Haftfestmachen
an einer Trägerunterlage, z.B. einer Trägerplatte, für die verschiedensten Nutzungsarten
zur Unterbindung von Fälschungen, z.B. als Siegel für Schriftgut, Urkunden, Verpackungen
u.dgl., als Prüfplakette für Kraftfahrzeuge u.dgl.
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Klebeplaketten, die in der Regel eine Siegelfunktion besitzen, sollen,
um einer mißbräuchlichen Verwendung vorzubeugen, einen hohen Grad an Fälschungssicherheit
aufweisen.
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Es wird u.a. von Klebeplaketten, beispielsweise von Zulassungs-Plaketten
und Prüfplaketten, die auf Kraftfahrzeug-Kennzeichenschilder aufgebracht werden,
gefordert, daß sie so beschaffen sind und befestigt werden, daß sie beim Ablösen
auf jeden Fall zerstört werden.
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Die zur Zeit verwendeten Klebeplaketten für Kraftfahrzeuge haben,
wenn man von dem Klebefilm zur Befestigung an einer Trägerplatte absieht, einen
einschichtigen Aufbau. Sie bestehen im allgemeinen aus einer Folie mit aufgedruckten
und auch zusätzlich eingeprägten Symbolen, die, um der Forderung nach Zerstörbarkeit
beim Ablösen zu genügen, mit Einstanzungen od.dgl. versehen sind. Durch solche Stanzungen
soll erreicht werden, daß die Klebeplakette bei einer Ablösung des Folienkörpers
in Einzelteile zerlegt wird, indem die Klebeschicht an diesen Stanzlinien reißt
und der Folienkörper nur in einer Vielfalt von Einzelteilen abgelöst werden kann.
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Eine solche Sicherungsmaßnahme hat den Nachteil, daß eine Ablösung
in der Regel eines kantigen Werkzeuges oder der Anwendung von chemischen Lösungsmitteln
bedarf. Sowohl die Anwendung von Werkzeugen als auch die von chemischen Lösungsmitteln
dürften in der Regel zur unwillkürlichen oder regellosen Beschädigung der Oberfläche
der Trägerplatte führen. Da die Klebeplaketten periodenweise bzw. unter gewissen
Bedingungen erlaubterweise ersetzt oder erneuert werden müssen, wäre eine Ablösung
durch ein einfaches Abziehen von Hand ohne das Risiko solcher Oberflächenverletzungen
der Trägerplatte vorteilhaft. Dabei ist nicht nur an den materiellen Wert der beim
Ablösen durch Werkzeuge und chemische Mittel entstehenden Schäden zu denken, sondern
der Inhaber eines Kraftfahrzeuges setzt sich bei erkennbaren Beschädigungen dem
Verdacht einer illegitimen Manipulation aus. Zudem sind die bisherigen einschichtigen
Folienkörper relativ leicht zu fälschen. Klebefilme dieser Art sind praktisch mit
Mitteln, die jeder Druckerei zur Verfügung stehen, herzustellen. Ihre miß-
bräuchliche
Verwendung wird weiterhin durch ihren einschichtigen, nicht transparenten Aufbau
begünstigt. Eine solche mißbräuchliche Verwendung ist etwa durch Überkleben der
auf der Trägerplatte aufgebrachten Plakette oder des beschädigten Untergrundes mittels
einer illegal beschafften Plakette gleicher Flächengröße möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Klebeplakette zu schaffen, die
neben einem wesentlich höheren Grad an Fälschungssicherheit bei Ablösung von einer
Trägerplatte zerstört wird und gleichzeitig den Vorteil aufweist, daß die Ablösung
und Zerstörung durch eine einfache Manipulation ohne Zuhilfenahme von scharfkantigen
Werkzeugen oder chemischen Lösungsmitteln vollzogen werden kann, und daß die Ablösung
nicht zu unwillkürlichen und regellosen Beschädigungen der Oberfläche der Trägerplatte
führt, sondern bei speziellen Anwendungsfällen zu systematisch konturierten Beschädigungen
zum Schutz gegen mißbräuchliche Verwendung von Plaketten.
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Eine Klebeplakette mit auf der Sichtseite aufgedruckten und /oder
eingeprägten Symbolen und mit einem der Trägerunterlage bzw. Trägerplatte zugekehrten
Klebefilm zeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch aus, daß die Klebeplakette außer
der Klebeschicht einen Aufbau aus zwei miteinander verbundenen Schichten von unterschiedlicher
Materialstruktur und unterschiedlichem Verformungsverhalten aufweist. Die beiden
Schichten sollen sich materialspezifisch deutlich in ihrem E-Modul unterscheiden.
Die eine Schicht soll hierbei aus einem zähen, reißfesten und plastisch verformbaren
Material bestehen, während die andere Schicht aus einem mehr elastischen Material
mit hohem E-Modul, also aus einem dehnungs-
steiferen Material gebildet
ist, das bei geringer Verformung, d.h. gegenüber Zug-, Biege- und Torsionsbeanspruchung'
äußerst bruch- oder reißempfindlich ist.
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Während bei den bisher verwendeten Klebeplaketten, die aus einschichtigen
Metall-, Papier oder Kunststoff-Folien bestehen, der Folienkörper bei der Ablösemanipulation
durch Zugbeanspruchung an den Stanzlinien einreißt und die Flächen-Integrität auf
diese Weise zerstört wird, wobei die durch die Stanzungen sich ergebenden Flächenteile
einzeln abgelöst werden müssen, wird bei Ablösen der Klebeplakette gemäß der Erfindung
lediglich die Flächen-Integrität der symboltragenden Schicht zerstört. Diese Schicht
bzw. ihre Einzelteile haften an der Schicht aus plastisch verformbarem Material,
so daß der Plakettenkörper als eine Einheit von der Trägerplatte abgezogen werden
kann. Bei dem Abziehen der Plakette von der Trägerplatte jedoch als Einheit, verformt
sich die untere Schicht bei Zug-, Biege- und Torsionsbeanspruchung derart, daß sie
in den ursprünglichen Zustand nicht zurückverformbar ist. Sie soll sich verziehen,
so daß die Abmessungen nicht mehr stimmen. Dies bedeutet, daß die dehnungssteifere,
gegebenenfalls harte oder spröde Schicht ebenfalls beschädigt wird. Diese obere,
symbol tragende Schicht muß also bei gleicher Beanspruchung ihre Flächen-Integrität
aufgeben, z.B. brechen oder reißen.
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Diese Schicht wird also mehr oder weniger zertrümmert. Sie erscheint
rissig, krümelig od.dgl. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß die Plakette sich
im ganzen von der Trägerunterlage lösen läßt, ohne daß die Unterlage spürbaren Schaden
davonträgt. Die Plakette selbst wird jedoch
in ihren beiden Schichten
unbrauchbar gemacht, so daß sie nicht wieder verwendbar ist bzw. eine Wiederverwendung
offensichtlich erkannt werden kann. Der Zwei-Schichtenaufbau der Klebeplakette erhöht
den Schwierigkeitsgrad der Fälschbarkeit wesentlich.
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Um die Bruch- und Reißempfindlichkeit der spröden und harten Schicht
zu unterstützen, kann diese, wie an sich bei der einschichtigen Klebeplakette bekannt,
mit Sollbruchmarkierungen, Einstanzungen oder Durchstanzungen versehen sein.
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Bevorzugt ist die dehnungssteifere Schicht für die die Symbole tragende
Schicht. Die beiden Schichten sind unlösbar, z.B. durch Klebung, miteinander zu
verbinden, wobei die Verbindung partiell oder über der gesamten Fläche vorgesehen
ist. Im allgemeinen ist die plastisch verformbare Schicht der Trägerplatte zugewandt.
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Der Klebefilm zum Haften der Plakette an der Trägerunterlage ist so
zu wählen, daß die Klebekraft zwischen Plakettenkörper und Trägerplatte gegenüber
Zugbeanspruchung im Falle der Verwendung einer aus Folie oder Platte bestehenden
Schicht mit Sollbruchlinien bzw. Ein- und Durchstanzungen für die Symbolträgerschicht
größer als für das Zerreißen dieser Schicht notwendige Kraft ist, jedoch kleiner
als die Zerreißspannung der plastischen Schicht. Bei einer aus einer Folie oder
Platte bestehenden Schicht aus sprödem Material für die Symbolträgerschicht muß
gleichfalls die Klebekraft zwischen Plakettenkörper und Trägerplatte größer als
die Bruch- oder Zerreißspannung dieser Schicht sein. Die Verbindung zwischen den
beiden Schichten der Plakette muß bei beiden Ausführungsformen gegenüber Scherkräften
wesentlich über der Klebekraft zwischen dem
Plakettenkörper und
der Trägerplatte liegen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann mindestens eine der
beiden Schichten aus transparentem Material bestehen. Wenn die jeweils oben liegende
Schicht transparent ist, kann man auf beide Schichten Symbole aufbringen, die sich
bei Uberlagerung in Form und/oder Farbe zu einem einheitlichen Symbolbild ergänzen
müssen. Die Herstellbarkeit solcher Plaketten ist allein schon dadurch erschwert,
daß genaue Passungen in Form und Farbe bei der Zusammenfügung erforderlich sind.
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Bei einem mindestenszweischichtigen Aufbau der Plakette kann man weiterhin
in der Innenschicht oder in beiden Schichten Pigmentierungen oder sonstige Markierungen
des Materials vornehmen, die erst bei Überlagerung der Schichten als zusätzliche
Farb- und/oder Formelemente visuell erscheinen, und zwar mit Hilfe bekannter chemisch-reaktiver
oder physikalisch-optischer Prozesse.
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Die transparente Schicht aus sprödem Material kann ferner ausgesparte,
d.h. tiefer liegende, Flächen aufweisen, in die die Zulassungsbehörde unmittelbar
vor der Ausgabe eine zusätzliche Signierung od.dgl. vornehmen kann, z.B. in Form
eines amtlichen Siegelzeichens und/oder von Nummernsymbolen des Kennzeichens des
Kraftfahrzeuges selbst u.dgl. Diese Signierungen können beispielsweise mittels eines
Farbstempels auf die der Basisschicht zugewandten und mit ihr zu verbindenden Seite
der darüberliegenden Schicht aufgetragen werden.
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Die transparente Schicht kann ferner durch die Wahl des Materials,
durch thermische oder chemische Vorbehandlung des Materials, durch Pigmentierung
und Formprägung, insbesondere durch Aufbringung von Dünnschichten im Hochvakuumverfahren,
welche spezifische, optische Effekte u.a. in Abhängigkeit von der Blickrichtung
oder der Reflexion von Lichtstrahlung spezifischer Wellenlängen bzw. Modulation
visuell in Erscheinung treten lassen, technisch so differenziert gestaltet werden,
daß ihre Herstellung nur mit einer außerordentlich hohen Kapitalinvestierung und
spezifischen Produktionseinrichtungen und einem entsprechenden Wissensstand möglich
ist. Dadurch wird der Möglichkeit einer Fälschung weiterhin vorgebeugt.
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Ein weiterer wirksamer Schutz gegen Fälschungen und Mißbrauch kann
durch einen dreischichtigen Aufbau des Plakettenkörpers erreicht werden. Als Grund-Plakettenkörper
dient ein zweischichtiger Plakettenkörper, der mit einer selbständigen Schicht als
Platte od.dgl. aus sprödem, transparenten Material versehen wird. Beide Teile werden
erst zum Zeitpunkt der Zulassung bzw. Signierung des Kennzeichenschildes mittels
eines auf der Oberseite des Grund-Plakettenkörpers haftenden transparenten Klebefilms
miteinander verbunden. Der Grund-Plakettenkörper haftet also auf der Trägerunterlage
und die zusätzliche transparente Schicht bzw. Platte aus sprödem Material, vorzugsweise
in gleicher Flächengröße, auf dem Grund-Plakettenkörper.
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Es ist außerdem vorteilhaft, die aus einem spröden Material bestehende
und die Symbole aufweisende Schicht durch ther-
mische und/oder
chemische Vorbehandlung so auszubilden, daß sie innere Spannungen enthält, so daß
durch Auslösung eines Initialbruches die Bruchstelle sich im Material selbsttätig
fortpflanzt und die Schicht ohne weitere Beanspruchungen in Fragmente zerfällt.
Es würden solche figurierte inhärente Spannungen eine optische Identifizierung mittels
bekannter Untersuchungsmethoden auf Echtheit erleichtern und damit die Fälschungssicherheit
erhöhen.
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Bei einer Vielzahl von Anwendungsfällen von Kraftfahrzeug-Plaketten,
so beispielsweise, wenn solche Plaketten unmittelbar auf Lackschichten der Karosserie
oder auf Glasscheiben aufzubringen sind, dürfte es, wie bereits geschildert, vorteilhaft
sein, bei notwendigen Ablösungen solcher Plaketten zum Zwecke einer Erneuerung die
Oberfläche der Trägerplatte nicht zu beschädigen. Das Risiko einer solchen Beschädigung
wäre für den Kraftfahrzeugbesitzer nicht zumutbar. So könnte die Einführung zusätzlicher
Kennzeichnungs-, Codierungs- und Siegelplaketten im Fall der Aufbringung auf Bestandteile
oder fest integrierte Karosserieteile außerhalb des heutigen Kennzeichenschildes
durch ein solches Risiko überhaupt in Frage gestellt sein.
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Auf der anderen Seite dürfte, um die mißbräuchliche Verwendung beispielsweise
von Siegelplaketten einzuengen, die Notwendigkeit bestehen nicht nur den Plattenkörper
als solchen fälschungssicher zu gestalten, sondern gleichzeitig die illegale Anbringung
einer gefälschten oder auf nicht legalem Wege erworbenen echten Plakette auszuschließen.
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In diesem Fall wäre eine deutlich erkennbare und konfigurierte Beschädigung
der Oberfläche der Trägerpiatte, so des Kennzeichenschildes, allerdings im Sinne
einS systematische Kennzeichnung oder Markierung durch den Ablöseprozeß, wünschenswert.
Eine solche systematische und konfigurierte Oberflächenbeschädigung im Sinne einer
Markierung soll also den Prozeß einer jeweils vollzogenen Ablösung deutlich machen.
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Der erfindungsgemäße Plakettenkörper sollte dann beid-oder dreischichtig
aus transparentem Material bestehen und eine Dicke von mindestens 1 mm aufweisen,
um ein Überkleben von Plaketten bzw. die Abreißmarkierung deutlich sichtbar zu machen.
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Zu diesem Zwecke kann beispielsweise der den Plakettenkörper mit der
Trägerplatte verbindende Klebefilm rasterförmig oder flächenförmig konturiert mit
unterschiedlicher Klebkraft ausgerüstet werden, und zwar in der Weise, daß Konturen
mit höherer Klebkraft beim Abziehen entsprechende Teile der Trägerplatte abheben.
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I Eine andere Möglichkeit, diese Zielsetzung zu erreichen, wäre die
Anbringung oder das Auftragen von konturierten Farbschichten oder ätzenden Stoffen,
die mit der Oberfläche der Trägerplatte eine feste mechanische oder chemische Verbindung
eingehen und so nach Ablösung ein bleibendes Merkmal hinterlassen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die
Plakette
eine über den Rand des Plakettenkörpers vorragende Griffläche aufweisen, die die
Abziehmanipulation von der Trägerunterlage erleichtern soll. Hierbei kann die Grifffläche
ein über die Fläche der Plakette herausragendes Teil der plastischen Schicht selbst
sein. Sie kann aber auch Teil einer auf der Unterseite des Plakettenkörpers haftende
Lasche aus reißfestem Material sein. Die Lasche und der vorragende Teil als Griffläche
sollte vorzugsweise keine klebende Verbindung mit der Trägerunterlage eingehen,
also nicht mit einem Klebefilm od.dgl. behaftet sein.
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Eine solche achsensymmetrisch ausgebildete Lasche, die frei von einem
Klebefilm sein kann, jedoch fest an der Unterseite des Plakettenkörpers befestigt,
hat zunächst den Vorteil, daß durch Zug an der Griffläche Deformationskräfte gleichfalls
in Richtung der Lasche als auch senkrecht hierzu ausgeübt werden, was zu einer Verformung
der plastischen Schicht in beiden Richtungen führt.
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Der eigentliche Vorteil dieser Lasche, die bevorzugt frei von einem
Klebefilm sein kann, zeitigt sich bei speziellen Anwendungsfällen von Klebeplaketten,
nämlich bei Anbringung von Zulassungs- oder Steuerplaketten auf Wind- oder Rückwandscheiben,
die mit aufgedruckten elektrischen Leitern versehen sind. Die Klebeplakette kann
dann in der Weise aufgebracht werden, daß, wenn die dafür vorgesehene Fläche mit
einem Leiter durchzogen ist, dieser durch die ohne Klebefilm ausgestattete Lasche
bedeckt wird und so weder durch die chemischen Substanzen des Klebers noch durch
den Abreißprozeß selbst angegriffen bzw. zerstört werden kann. Im Falle eines Heizleiters
auf den Rückwandscheiben dürfte zweckmäßigerweise die Lasche aus einem wärmefesten
bzw. wärmeiso-
lierenden Material bestehen.
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Selbstverständlich können bei großflächigeren Klebefolien in der gleichen
Weise weitere Laschen zur Erfüllung solcher Funktionen ausgebildet werden.
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Vorteilhaft ist, daß nur ein kleiner Teil an den Längsseiten der vorragenden
Grifffläche frei von einem Klebefilm bleibt, um einerseits nicht zu einem mutwilligen
Abreißen zu ermuntern und andererseits ein Abheben mit dem Fingernagel am Rand zu
ermöglichen.
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Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen
nachstehend erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Klebeplakette gemäß der Erfindung in einer Ausführungsform,
schaubildlich und im Schema.
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Fig. 2, 3 und 4 stellen drei verschiedene Beispiele der Zusammensetzung
der Klebeplakette gemäß der Erfindung im Querschnitt schematisch dar.
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Fig. 5 und 6 zeigen Draufsichten auf Klebeplaketten gemäß der Erfindung
mit Griffflächen in verschiedener Gestaltung.
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Die Klebeplakette 1 der Fig. 1 weist einen aus zwei Schichten 2 und
3 bestehenden Aufbau auf, bei dem die Schichten fest miteinander verbunden sind
und sich durch Materialstruktur und Verformungsverhalten, insbesondere durch ein
differentes E-Modul, wesentlich unterscheiden.
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Die eine Schicht, z.B. die die Symbole tragende Schicht 2, ist zweckmäßig
aus einem spröden und harten Material gebildet, das bei geringer Verformung bruch-
und reißempfindlich ist, so daß die Flächenintegrität leicht zerstört wird. Die
andere Schicht 3 soll aus einem zähen, reißfesten und verformbaren plastischen Material
bestehen. Eine solche Verformbarkeit soll sich insbesondere in der Weise bemerkbar
machen, daß beim Versuch des Abreißens der Plakette von einer Trägerunterlage diese
Schicht sich bleibend dehnt und nicht mehr in die ursprüngliche Abmessung zurückkehrt.
Dadurch wird die Plakette beim Versuch des Ablösens von der Trägerunterlage unbrauchbar
gemacht, so daß sie nicht mehr wieder verwendet werden kann. Die beiden Schichten
bilden einen einheitlichen Körper, der mittels eines Klebefilms 4 mit der Trägerunterlage,
z.B. einer Trägerplatte aus Metall od.dgl., haftfest verbunden werden kann.
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Die Klebeplakette 1 ist ferner zweckmäßig mit einer vorragenden Grifffläche
5 versehen, die es erlaubt, die Plakette zum Lösen von der Trägerunterlage besser
fassen zu kdnnen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 besteht die obere Schicht 6
aus einem spröden und harten Material von geeigneter Dicke, wobei die spröde und
harte Schicht bei Zug-, Biege- und/oder Torsionsbeanspruchung bricht oder reißt.
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Die zweite Schicht 7 besteht aus plastisch verformbarem Material,
wobei die durch die Manipulation des Ablösens sich ergebenden Verformungen bleibend
sind. Diese Schicht kehrt nicht mehr in ihre ursprüngliche Form zurück.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist die Schicht 7 aus plastisch
verformbarem Material mit einer Schicht 8
oder einer Folie verbunden,
die unabhängig von bestimmten Materialeigenschaften durch Sollbruchlinien oder Einstanzungen
oder Durchstanzungen so strukturiert ist, daß sie wie die spröde und harte Schicht
in gleicher Weise bei Zug-, Biege- und Torsionsbeanspruchung des Plakettenkörpers
aufbricht, einreißt bzw. ihre Flächen-Integrität aufgibt. Die Schicht 8 kann auch
als Flächendruckschicht ausgebildet sein,1 d.h. Farbpigmente über einen Teil oder
über die gesamte Fläche und auch sonstige Symbole aufweisen. Hierbei wird bei Verformung
der plastischen Schicht 7 die ausgedruckte oder eingeprägte Symbolik an der Schicht
8 irreversibel verzerrt und somit die Flächen-Integrität zerstört.
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Da bei der Ablösung der Klebeplakette von der Trägerunterlage Zugkräfte
in der Ebene der Verklebung der Plakette mit der Trägerunterlage erhebliche Scherkräfte
zu überwinden und so die aufzuwendende Zugkraft für eine solche Manipulation zu
groß ist, wird die Ablösung der Plakette durch Zug an der Grifffläche 5 stets in
einem Winkel zur Auflagefläche der Plakette, d.h. zur Anklebfläche, erfolgen. Dadurch
werden bei der Ablösung der Plakette von der Unterlage zur Klebefläche winklig verlaufende
Biege- oder Torsionsbeanspruchungen auf die symboltragende Schicht übertragen. Die
Manipulation zum Ablösen der Plakette von der Unterlage führt somit zwangsläufig
zur Zerstörung der die Symbole tragenden Schlich Die partiell an den jeweiligen
Abrißflächen vorhandenen Klebekräfte zwischen dem Plakettenkörper und der Trägerunterlage
sollen größer sein als die zur Bruchauslösung erforderlichen Zerreißkräfte und kleiner
als die Zerreißspannung der plastischen Schicht. Durch Verringerung der Dicke der
spröden Materialschicht und durch eventuelle Einkerbungen u.dgl.
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ist die Bruchspannung dieser Schicht so zu halten, daß bei
Ablösung
stets ein zur Bruchauslösung ausreichendes Biegemoment entsteht, und zwar unterhalb
der Zerreißgrenze für die plastische Schicht. Die spröde und harte Platte 6 kann
ebenfalls mit Sollbruchstellen, Einstanzungen oder Durchstanzungen u.dgl. versehen
sein. Die Verklebung zwischen Plakettenkörper und der Trägerunterlage soll, um eine
Ablösung durch ein winkliges Abziehen zu unterstützen, gegen Scherkräfte einen erheblichen
höheren Widerstand bieten als gegen die normale Abziehkraft, d.h. gegen Zugkräfte
in winkliger Richtung zur Klebefläche.
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Die plastische Schicht 7 soll durch tangentiale Zugkräfte sich möglichst
weitgehend plastisch deformieren. Dadurch erhält sie eine größere Oberfläche als
die mit ihr verbundene symbol tragende und möglichst vorgestanzte Schicht, wodurch
die Flächenintegrität der letzteren Schicht sichtbar zerstört wird.
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Das Ausführungsbeispiel der Fig. 4 zeigt eine Klebeplakette mit dreischichtigem
Aufbau. Es handelt sich hierbei um eine Klebeplakette mit dem Aufbau der Fig. 3,
wobei noch eine zusätzliche harte und spröde Schicht 6 hinzukommt, die die symboltragende
Schicht ist, wobei die Schicht 6 aus transparentem Material bestehen kann. Die transparente
Schicht kann gegebenenfalls erst nachträglich aufgebracht werden, nachdem der Plakettenkörper
der miteinander verbundenen Schichten 7 und 8 bereits auf der Trägerunterlage aufgebracht
ist.
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Fig. 5 und 6 stellen Plakettenkörper 9 und 10 dar, die mit einer vorstehenden
Griffläche versehen sind. Bei dem Bei-
spiel der Fig. 5 ist eine
Lasche 11 aus reißfestem Material vorgesehen, wobei die Zunge 12 als Grifffläche
über den Umfang des Plakettenkörpers vorragt. Die Zunge 12 kann an den Außenkanten
längsseitig zum Teil mit dem Klebefilm 4 versehen und an der Trägerunterlage haftfest
befestigt sein.
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Der äußere vordere Rand, beispielsweise von etwa 2 bis 4 mm, soll
von einer Klebehaftung frei sein, um das Erfassen der Zunge zu erleichtern. Andererseits
wird dadurch verhütet, daß die Zunge von vornherein zu sehr absteht und Anlaß zu
einem mutwilligen Abreißen bietet. Die Lasche selbst soll bevorzugt frei von einem
Klebefilm sein. Bei der Ausführungsform der Fig. 6 ist eine vorstehende Fadenschlaufe
13 vorgesehen, wobei der Faden 14 sich über den Durchmesser der Plakette 10 erstrecken
kann.
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Die Klebeplakette kann jede geeignete Kontur aufweisen, z.
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B. kreisrund, oval, rechteckig, quadratisch, vieleckig.
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Als Material der dehnungssteiferen bzw. harten und spröden Schicht
können organische und anorganische Stoffe mit amorpher Molekularstruktur, z.B. hartelastische
spröde Kunststoffe, vornehmlich Duroplaste, wie Phenol-Harnstoff-Epoxydharze, vernetzte
Polyester, Polystyrol, gegebenenfalls auch Thermoplaste, wie Hart-PVC, und auch
keramische Stoffe und Silikatgläser verwendet werden. Die Dicken der Schicht können
zwischen etwa 0,05 mm und 3 mm und gegebenenfalls darüber betragen.
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Für die plastisch verformbare Schicht sind weichelastische Kunststoffe
mit starker plastischer Verformung, wie Weich-PVC, unvulkanisierter Kautschuk, Polyisobutylen,
oder hochelastische Kunststoffe mit geringer Relaxation, wie vulkanisierte Weichgummi,
Weichvulkollan, oder kristalline Kunststoffe, wie Polyäthylen, Polypropylen, Polyamide
geeignet.
Die Dicken dieser Schicht können zwischen etwa o,o5 bis l,o mm und gegebenenfalls
darüber betragen.
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Für die Verklebung der plastisch verformbaren Schicht mit anorganischen
Werkstoffen, wie keramisches Material, Glas finden vorzugsweise Haftkleber, wie
PIB (Polyisobutylen),Polyvinyläther, Synthesekautschuk oder Schmelzklebstoffe, wie
thermoplastische PVB- (Polyvinylbutyral) Folien, Verwendung. Für die Verklebung
mit organischen Platten sind vorzugsweise neben Schmelzklebern auch Klebelacke mit
anlösenden Lösungsmitteln sowie Reaktionslacke zu verwenden.
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Die Wahl des geeigneten Klebers richtet sich auch nach der Art der
Aufbringung des Plakettenkörpers auf Glas oder Metall, z.B. auf eine Glasscheibe
eines Fahrzeuges oder unlackierte Metallflächen oder auf Platten bzw. Schichten
aus organischem Material, z.B. bei Kennzeichenschilder mit Lackschichten diverser
Beschichtung mit Kunststoffen, wie Refexionsfolien.
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Die Abmessungen der Klebeplaketten können verschieden sein. Für die
bekannte Zukassungs- und Prüfplakette werden die üblichen Abmessungen möglichst
in Kreisform vorgesehen.
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Für zusätzliche, auf Scheiben u.dgl. aufzubringende Kodierungen, wie
behördliche Zusatzkodierung des Kennzeichens, firmenbezogene Kodierungen, steuerrelevante
Kodierungen sind zweckmäßig kreisrunde, rechteckige odere andere Flächenformen mit
erheblich größeren Flächenmaßen vorgesehen.