DE2731228C2 - Formstein aus Beton für die Herstellung einer Stützmauer sowie aus derartigen Formsteinen hergestellte Stützmauer - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft einen Formstein aus Beton für die Herstellung einer gegenüber der Lotrechten geneigten Stützmauer, bei der die einzelnen Formsteine lagenweise übereinander angeordnet und zum mindestens teilweisen formschlüssigen Eingriff mit den oben und unten benachbarten Formsteinen mit in Richtung der Stützmauer horizontal verlaufenden Erhöhungen bzw. Vertiefungen auf der Ober- und Unterseite versehen sind. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Stützmauer aus den genannten Formsteinen.

Eine bekannte Stützmauer (US-PS 23 13 363) besteht aus im Querschnitt im wesentlichen quadratischen Formsteinen aus Beton, die auf der Erdseite mit einem im unteren Querschnittsbereich _an die Steine anschließenden, in Längsrichtung verlaufenden abgewinkelten Ansatz versehen sind. Dieser erhält jeweils Anlage an der der Hinterfüllung zugekehrten Rückseite des darunter liegenden Formsteins. Die in Lagen übereinander angeordneten Formsteine sind dadurch stufenartig gegeneinander versetzt, unter Bildung jeweils horizontaler Lagerfugen=

Bei einer Stützmauer aus derartigen Formsteinen ist die Neigung derselben dürdh die Qüerschriitisgestäit der Formsteine Vorgegeben bzw, begrenzt. Durch die einseitige Anordnung des winkelförmigen Ansatzes ist eine formschlüssige Sicherung der Steine gegen Relativverschiebung nur in einer Belästungsrichtung gegeben. Darüber hinaus sind die bekannten Formsteine durch die verhältnismäßig kleinen Abmessungen des Ansatzes gegenüber Bruch in diesem Bereich empfindlich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit einfachen Mitteln aufzubauende Stützmauer zu schaffen, die darüber hinaus schalldämmende Eigenschaften aufweist.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite dei- Formsteins dachförmig vorspringend und seine Unterseitt entsprechend dachförmig jeweils unter Bildung von Lagerfiächen eingezogen ausgebildet ist und daß die beiden die Unterseite des Formsteins bildenden Flächen im Mauerquerschnitt gesehen schmaler als die beiden die Oberseite bildenden Flachen sind.

Die dachförmige Ausgestaltung der Formsteine bewirkt bei einer gegenüber der Lotrechten geneigten Stützmauer eine selbstzentrierende Wirkung bei der Verlegung der Steine, so daß sich diese ohne besondere Mühe zuverlässig in ihre Sollage bringen lassen. Die auf diese Weise verlegten Formsteine sind gegenüber Relativverschiphiingen in beiden Rirhtiingen quer zur Ebene der Stützmauer durch formschlüssigen Eingriff gesichert. Durch die unterschiedlichen Breiten der Lagerfiächen an der Ober- und Unterseite der Formsteine werden stufenförmige Absätze geschaffen, die auf der Luftseite der Stützmauer schalldämmende Wirkung haben. Ajf der Erdseite bilden diese Absätze eine Verzahnung mit dem zu stützenden Erdreich.

Formsteine mit dachförmigen Begren/ungsflächen sind grundsätzlich bekannt. Diese finden für die Herstellung von Steindeckwerken auf Deichen od. dgl. (US-PS 32 10 944) oder als Mauerwerksstein für die Herstellung von Gebäudemauern (DE-PS 75 678) zur Bildung gebrochener Lagerflächen Verwendung.

Eine Stützmauer aus Formsteinen gemäß der Erfindung ist nach einem weiteren Merkmal dadurch gekennzeichnet, daß sie eine untere Lage Bas'ssteine aufweist, deren Oberseiten dachförmig entsprechend der Oberseite der Formsteine ausg .-bildete Stützflächen aufweisen und deren Unterseite auf einem aus Ortbeton gebildeten Fundament aufliegt. Diese untere Lage der Basissteine bestimmt aufgrund der Neigung auf dem Fundament die Neigung der Stützmauer.

Die Stützmauer kann bei entsprechenden Konstruktionshöhen mit Erdankern gesichert sein.

Ein Ausführungsbeispiel für die Formsteine sowie für eine daraus hergestellte Stützmauer wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. I eine Stützmauer im Vertikalschnitt mit einem Teil eines anschließenden Erddamms od. dgl. und

F1 g. 2 die Stützmauer gemäß F i g. 1 in Draufsicht.

Die Stützmauer 10 dient zur ein- oder beidseitigen Begrenzung von Erdreichböschungen, z. B. Erddämmen u.dgl. Wesentliches Element der Stützmauer ist ein besonders ausgebildeter Formstein 11 aus Beton. Mehrere dieser Formsteine U werden in Reihen übereinander gelagert, und zwar mit Versatz der aufrechten Stoßfugen zueinander (Fig. 2). Die Formsteine 11 sind dabei so übereinander gelagert, daß die Stützmauer 10 unter einer spitzwinkligen Neigung an dem Erddämm anliegt. Die Neigung der Stützmauer^ wird zweckmäßigerweise so bestimmt ^ daß eine niöglichst weitgehende Annäherung an die Richtung der Kräfteresultierenden gegeben ist.

Die Formsteine 11 bestehen im Querschnitt aus zwei winkelig zueinander gerichteten Schenkeln. In Längs* richtung der Stützmauer 10 sind die Formsteine 11

geradlinig und frei vuit Erhöhungen, insgesamt also ohne Querrippen od. dgl. ausgebildet. Dadurch können die Formsteine 11 in aufrechter Relativstellung in üblichen Steinformmaschinen produziert werden. Mit jedem Arbeitstakt wird eine der Größe der Form entsprechende Anzahl von Formsteinen 11 auf einer Unterlage he-gestellt.

Durch die Qiierschnittsgestaltung des Formsteins 11 ergeben sich auf seiner Obe-seite zwei unter einem stumpfen Winke' zueinander gerichtete Lagerflärhen 15 und 16. Diese ebenen Lagerflächen 15, 16 sind parallel zu unterseitigen Lagerflächen 17 und 18 gerichtet. Dabei ist die er Jseitige untere Lagerfläche 17 in Richtung quer zur Stützmauer 10 schmaler als die zugehörige obere Lagerfläche 15. Die Oberseite des Formsteins 11 weist außerdem eine an die luftseitige obere Lagerfläche 16 anschließende, leicht nach oben abgewmkelte Fläche 13 auf. die von dem darüber verlegten Formstein 11 meht überdeckt wird. Dadurch entstehen auf beiden Seiten der Stützmauer 10 treppenförmige Abstufungen 12 bzw. 19. Auf der dem Erddamm zugekehrten Seite ergibt sich durch diese Abstufung 12 eine innige Verzahnung mit dem Erdreich des Damms. Auf der Luftsite der Stützmauer 10 sind die horizontalen Kanten der Formsteine 11 vorn an der abgewinkelten Fläche und an der unteren Lagerfläche 18 mit je einer starken, auffälligen Fase 20 bzw. 21 versehen.

Die Neigung der Stützmauer 10 wird im vorliegenden Fall durch einen besonderen Basisstein 14 bestimmt bzv,. durch dessen auf der Oberseite gebildete, unter einem Winkel zueinander liegende Stützflächen 22 und 23. Auf diesen Stützflächen 22, 23 liegen die unteren Lagerflächen 17, 18 der jeweils unteren Formsteine 11 der Stützmauer 10 formschlüssig, auf und erhalten dadurch die vorgegebene Neigung. Die darauf aufbauende Konstruktion ist derart, daß die an der Oberseite der Formsteine 11 gebildeten Grate einerseits und die gegenüberliegend an der Unterseite entstehenden Kehlen in einer gemeinsamen Ebene liegen.

Der Basisstein 14 liegt auf einem Fundament, welches aus Ortbeton besteht. Auf der Oberseüe dieses Fundaments ist ein Vorsprung 24 gebildet, der formschlüssig in eine entsprechende Ausnehmung 25 an der Unterseite des Basissteins 14 eintritt. Die Ausneh-ί mung 25 des Basissteins 14 ist als durchlaufende Nut ausgebildet, so daß der Basisstein 14 ebenfalls in aufrechter Stellung in Steinformmaschinen hergestellt werden kann. Der Vorsprung 24 auf dem Fundament besteht zweckmäßigerweise aus besonders festem

in Beton, so daß die hier wirkenden Kräfte aufgenommen werden können.

Ein der Stützmauer 10 zugekehrter Bereich im Querschnitt des Erddamms kann aus Mutterboden gebildet sein. Hieran kann zum Inneren des Erddamms anderes Material anschließen, z. B. Kies. Der Mutterboden ermöglicht eine Bepflanzung im Bereich der Stützmauer 10, wenn deren Formsteine 11 beispielsweise gemäß Fig. 2 verlegt sind, nämlich mit Abständen zwischen den Formsteinen 11 einer Reihe. Es entstehen

2(i dadurch zwischen den benachbarten Fornisteinen 11 Zwischenräume 96, aus denen ein.-. Bepflanzung heraustreten kann. Alternativ können u.e Formsteine 11 aber auch dicht nebeneinander mit Versatz der aufrechten Fugen zueinander verlegt sein.

2ϊ Zur Gewährleistung unterschiedlicher, den jeweiligen Erfordernissen entsprechender Neigungen der Stützmauer IC sind entsprechend unterschiedlich ausgebildete Basissteine 14 vorgesehen. In der Praxis können alle auftretenden Ausführungen durch drei unterschiedlich

ir. gestaltete Basisteine 14 berücksichtigt werden Die Gestaltungsunterschiede ergeben sich dadurch, daß die stets unter gleichen Neigungen zueinander gerichteten Stützflächen 22 und 23 in ihrer Relativstellung zu dem übrigen Teil des Basissteins 14. nämlich zu dessen

i) Auflagerfläche auf dem Fundament 15. verändert werden.

Die Stützmauer 10 kann mit besonderem Vorteil als Lärmschutzbauwerk zum Einsatz kommen. Die Gestaltung der Stützmauer 10 ist in besonderem Maße geeignet, Geräusche zu dämpfen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Pateniansprüche:

1. Formstein aus Beton für die Herstellung einer gegenüber der Lotrechten geneigten Stützmauer, bei tier die einzelnen Formsteine !agenweise > übereinander angeordnet und zum mindestens teilweisen formschlüssigen Eingriff mit den oben und unten benachbarten Formsteinen mit in Richtung der Stützmauer horizontal verlaufenden Erhöhungen bzw. Vertiefungen auf der Ober- und Unterseite versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des Formsteins (11) dachförmig vorspringend und seine Unterseite entsprechend dachförmig jeweils unter Bildung von Lagerfiächen (15, 16 bzw. 17, 18) eingezogen ausgebildet ist und π daß die beiden die Unterseite des Formsteins (11) bildenden Flächen (17, 18) im Mauerquerschnitt gesehen schmaler als die beiden die Oberfläche bildenden Flächen (15,16) sind.

2. Formstein nach Anspruch 1, dadurch gtkennzeichnet, uaß die luftseitige Oberseite des Formsteins (1 i) eine gegenüber der zugehörigen Lagerfläche (16) leicht nach oben abgewinkelte Fläche (13) zur Bildung einer Abstufung aufweist

3. Stützmauer aus Formsteinen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine untere Lage Basissteine (14) aufweist, deren Oberseiten dachförmig entsprechend der Oberseite der Formsteine (11) ausgebildete Stützflächen (22, 23) aufweisen und deren Unterseiten auf einem aus Ortbeton gebildeten Fundament aufliegen.

4. Stützr iuer aus Formsteinen nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formsteine (11) innernalb der Lagen unter Bildung von Zwischenräumen (26) mit Abstand voneinander verlegt sind.