DE2716853C3 - Folien mit matter und rauher Oberfläche - Google Patents
Folien mit matter und rauher OberflächeInfo
- Publication number
- DE2716853C3 DE2716853C3 DE19772716853 DE2716853A DE2716853C3 DE 2716853 C3 DE2716853 C3 DE 2716853C3 DE 19772716853 DE19772716853 DE 19772716853 DE 2716853 A DE2716853 A DE 2716853A DE 2716853 C3 DE2716853 C3 DE 2716853C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- weight
- vinyl chloride
- matt
- bis
- film
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C43/00—Compression moulding, i.e. applying external pressure to flow the moulding material; Apparatus therefor
- B29C43/22—Compression moulding, i.e. applying external pressure to flow the moulding material; Apparatus therefor of articles of indefinite length
- B29C43/222—Compression moulding, i.e. applying external pressure to flow the moulding material; Apparatus therefor of articles of indefinite length characterised by the shape of the surface
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29K—INDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBCLASSES B29B, B29C OR B29D, RELATING TO MOULDING MATERIALS OR TO MATERIALS FOR MOULDS, REINFORCEMENTS, FILLERS OR PREFORMED PARTS, e.g. INSERTS
- B29K2027/00—Use of polyvinylhalogenides or derivatives thereof as moulding material
- B29K2027/06—PVC, i.e. polyvinylchloride
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Casting Or Compression Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
- Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge a) 15 bis 35 Gew.-% und die Menge b)
65 bis 85 Gew.-% beträgt.
3. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylchlorid-Polymerisat ein Homopolymerisat
oder ein Copolymerisat mit bis zu 20 Gew.-%, bezogen auf Polymerisat, an Comonomeren ist.
4. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stabilisator aus der Cruppe der Zinnstabilisatoren
und das Gleitmittel aus der Gruppe Montansäureester, Stearinsäure, Bisstearoyläthylendiamin,
Bis-palmitoyläthylendiamin und ölsäureglycerinester
ist, wobei die Menge an Stabilisator 0,5 bis 2 Gew.-'/j und die Menge an Gleitmittel 0,1 bis 2
Gew.-%, jeweils bezogen auf '"inylchlorid-Polymerisat,
beträgt.
5. Folie nach Anspruch l.dad rch gekennzeichnet,
daß sie ein Schlagzählmodifikator aus der Gruppe der Acrylnitril-Butadien-Styrol-, Methylmethacrylat-Butadien-Styrol-
und Methylmethacrylat-Acrylnitril-Butadien-StyroI-PoIymerisate.
in einer Menge von 3 bis 15 Gew.-%, bezogen auf Vinylchlorid-Polymerisat,
enthält.
Die Erfindung betrifft eine Folie mit matter und rauher Oberfläche, die aus einem Vinylchlorid-Polymerisat,
einem Stabilisator und einem Gleitmittel besteht und durch Rollknet-Kalandrierung hergestellt wird.
Oberflächen werden als matt bezeichnet, wenn ein •infallender Lichtstrahl diffus — also ohne Vorzugsrichlung
— gestreut wird. Mattigkeit ist also eine rein optische Erscheinung. Rauhe Oberflächen beruhen auf
regelmäßig oder unregelmäßig wiederkehrenden Abweichungen (Erhöhungen oder Vertiefungen) vom ideal
glatten Profil, die im Bereich der Wellenlänge des iichtbaren Lichtes liegen. Folienoberflächen, die eine
derartige (mechanische) Rauhigkeit aufweisen, streuen •inen einfallenden Lichtstrahl diffus und erscheinen
daher grundsätzlich matter als glatte Oberflächen.
Es ist bekannt, rauhe und malte Oberflächen bei Polyvinylchlorid-Folien durch Prägung mittels einer aus
sandgestrahlten Prägewalzen bestehenden Prägerichtung herzustellen (vergl. Monographie »Veredeln Von
Kunststoff-Oberflächen« von Klaus Stoeckhert, Hanser-Verlag, München/Wien 1974, Kap. 9, Seite 190).
Solche Prägeanlagen sind zwar vorteilhaft, wenn auf die Folienoberflächen ein kompliziertes Muster, wie etwa
eine Ledernarbung, aufgebracht werden soll, sie sind
jedoch zu aufwendig für eine Folien-Mattierung, da einerseits die Anschaffung sehr teuer ist, andererseits
der Prägezylinder wegen Abnutzung oder Beschädigung häufig erneuert werden muß. Eine bessere Lösung
stellt die Verwendung von mattierten Kalanderwalzen dar, da die Strahlbehandlung einer Kalanderwalze nur
wenig Mehrkosten verursacht als der Einsatz einer glatten Walze. Die Schwierigkeiten hinsichtlich der
Temperatur- und Warenbahnabführung sind ebenfalls geringer. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht jedoch
darin, daß ein solcher Kalander nicht mehr universell, z. B. auch zur Erzeugung glatter Folien, eingesetzt
werden kann. Außerdem erfordern Abnutzung und Beschädigung einen häufigen Walzenwechsel.
Die Verfahren, die auf spezielle apparative Einrichtungen beruhen, sind also im allgemeinen aufwendig und
verfahrenstechnisch umständlich. Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, die thermoplastischen r'ormmassen
selbst so zu gestalten, daß sie zu Formkörpern mit rauher und matter Oberfläche führen. So sind
thermoplastische Formmassen zur Herstellung mattierter
Folien bekannt, die besondere Füllmaterialien, wie Aluminiumsilikat, Kreide, Titandioxid, Glasfasern oder
Glaskugeln enthalten (vergl. DE-OS 23 59 060). Solche Zusätze führen jedoch zu beträchtlichen Schwierigkeiten
bei der Verarbeitung der Formmassen und die Formkörper, beispielsweise die Folien, weisen Streifen
und Oberflächenaufbrüche auf: auch lassen ihre elektrischen und mechanischen Eigenschaften, infolge
dieser Füllstoffe zu wünschen übrig. Zudem können diese Zusätze einen erhöhten Abrieb des formgebenden
Werkzeuges zur Folge haben.
Es sind ferner Folien mit matter und rauher Oberfläche aus Vinylchloridpolymerisat und Verarbeitungshilfsmittel
bekannt, die als Mattierungsmittel ein spezielles Acrylpolymeres enthalten und durch Rollknet-Kalandrierung
oder Extrusion hergestellt werden (vergl. »Technisches Merkblatt« 02/1975/M 3, von
Rohm und Haas, Deutschland Gi.iSH). Diese Mattierungsmittel
haben gegenüber anorganischen Zusätzen den Vorteil, daß sie die Kalandierung der Mischungen
nicht negativ beeinflussen, sie erhöhen jedoch den Preis der Folien.
Die Rollknet-Kalandrierung von Polymerisaten auf der Basis von Vinylchlorid (VC) zur Herstellung von
Folien ist ein schon seit langem bekanntes und allgemein übliches Verfahren (Amerikanische Patentschrift
23 17 447, Deutsrhe Auslegeschrift 1137 857 und
Zeitschrift »Kunststoffe« Band 65. 1975. Heft 8. Seite 472 bis 476). Danach werden VC-Polymerisate gemeinsam
mit Stabilisator. Gleitmittel und gegebenenfalls mit ■.vetteren Verarbeitungshilfsmitteln wie Schlagzähharzen,
Weichmachern und Fließhilfsmitteln (processing aids) und/oder anderen zweckmäßigen Zusätzen wie
Antistatika. Farbstoffen, Antibackmitteln und optischen Aufhellern, vermischt. Die Mischung wird auf
einen aus mindestens zwei, vorzugsweise zwei bis sechs
Walzen bestehenden Kalander bei Walzentemperatu ren von etwa 185 bis 2200C zu einer Folie ausgewalzt.
wobei vor den Walzenspalten ein roHender (rotierender)
Masseknet (Massewulst) gebildet wird. Dieser Röllkfiet besteht aus überschüssigem thermoplastischem
Material (PVC), das im Zustand thermischer Plastizität ist und im Kontakt mit je zwei heißen Walzen
(Walzenspalt) rotiert. Von der Rollknet-Kalandrierung
unterscheidet sich die ebenso schon seit langem bekannte Bröselknel-Kalandrierung dadurch, daß bei
niedrigeren Walzentemperaturen verwalzt wird und
sich dabei vor den Walzenspalten kein plastischer, rotierender Knetkörper ausbildet, sondern das überschüssige
thermoplastische Material eine schuppenförmige Masse (also keine echte Kunststoffschmelze)
darstellt
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Folie mit matter und rauher Oberfläche zu schaffen, die in technisch
einfacher und wirtschaftlicher Weise herstellbar ist und bei der zur Erzielung einer matten und rauhen
Oberfläche keine besonderen Mattierungsmittel erforderlich sind.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Folie mit matter und rauher Oberfläche, die aus einem Vinylchlorid-Polymerisat,
einem Stabilisator und einem Gleitmittel besteht und durch Rollknet-Kalandrierung hergestellt
worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylcblorid-Polymerisat
a) in einer Menge von 10 bis 40 Gewichtsprozent ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 110 000
bis 190 000 und
b) in einer Menge von 60 bis 90 Gewic' tsprozent,
jeweils bezogen auf die Summe an Vinylchlorid-Po-Iymerisat,
ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 45 000 bis 75 000 besitzt
Die erfindungsgemäßen Folien weisen überraschenderweise eine gleichmäßig matte und rauhe Oberfläche
auf, behalten diese Eigenschaft auch nach einer thermischen Behandlung (beispielsweise nach dem
Tiefziehen) und ihre chemischen, elektrischen und mechanischen Eigenschaften wie Reißfestigkeit, Dehnung,
Schlagzähigkeit und andere, liegen in dem für Polyvinylchlorid (PVC)-Folien üblichen Bereich. Die
Verwendung einer Mischung, bestehend aus der erfindungsgemäßen Kombination von Vinylchloridpolymerisaten,
verteuert auch die Herstellungskosten der Folien nicht, da diese Polymerisate durch übliche
Polymerisationsverfahren erhältlich sind und mittels der üblichen Rollknet-Kalandrierung verarbeitet werden
können.
Die im Sinne der Erfindung einzusetzenden Vinylchloridpolymerisate
können nach den bekannten Emulsions-, Suspensions- oder Massepolymerisationsverfahren
hergestellt worden sein und es kann sich um Homo-, Co- oder Pfropfpolymerisate handeln, wobei die
letzteren beiden höchstens 20 Gew.-% vorzugsweise höchstens 10 Gew.-%, bezogen auf Polymerisat, an
einpolymerisierten Comonomeren enthalten. Gemeinsames Merkmal der «inzusetzenden Vinylchloridpolymerisate
ist das beispielsweise durch Gelchromatof raphie bestimmte, gewichtsmittlere Molekulargewicht
(Mn) von 110 000 bis 190 000 und von 45 000 bis 75 000.
Die Gelchromatographie kann mit handelsüblichen Gelchromatographen, z. B. dem Gel-Permentionschromatographen
GPC/ALC-301 der Fa. Waters Meßtechnik GmbH, Frankfurt/Main, durchgeführt werden.
Zur Copolymerisation von Vinylchlorid sind beispiels
weise folgende Monomere geeignet: Olefine wie Äthylen oder Propylen; Vinylester von geradkettigen
oder verzweigten Carbonsäuren mit 2 bis 20, Vorzugs= weise 2 bis 4 C-Atomen, wie Vinylacetat, -propionat,
-bütyrat, -2-Äthylenhexoat, Vinylstearatj Vinylhalogenide
wie Vinylfluorid, Vinylidenfluorid, Vinylidenchlorid; Vinyläther; ungesättigte Säuren wie Malein-, Fumar-,
Acryl-, Methacrylsäure und deren Mono- oder Diester mit Mono- oder Diälkohölen mit 1 bis 10 C-Atomen;
Acrylnitril; Styrol; Cyclönexylmaleinimid.
Zur Pfropfpolymerisation können beispielsweise elastomere Polymerisate verwendet werden, die durch
Polymerisation von einem oder mehreren folgender Monomerer erhalten werden: Diene wie Butadien,
Cyclopentadien; Olefine wie Äthylen, Propylen; Styrol; ungesättigte Säuren wie Acryl- oder Methacrylsäure
sowie deren Ester mit Mono- oder Dialkoholen mit 1 bis 10 C-Atomen; Acrylnitril; Vinylverbindungen wie
Vinylester von gesättigten oder verzweigten Carbonsäuren mit 2 bis 20, vorzugsweise mit 2 bis 4 C-Atomen.
Bevorzugt eingesetzt werden Vinylchloridhomopolymerisate, hergestellt nach dem Suspensions- oder
Masse-Polymerisationsverfahren, mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von 110 000 bis 150 000 in
einer Menge von 15 bis 35 Gew.-% und mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von 50 000 bis
65 000 in einer Menge von 65 bis 85 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Summe an Vinylchloridpolymerisat
Dem Vinylchloridpolymerisat werden als Verarbeitungsmirtel
Wärmestabilisatoren und Gleitmittel zugemischt. Es können darüber hin? s auch auch noch
andere, die Eigenschaften der Fuiic in bestimmter
Richtung beeinflussende Hilfsmittel, beispielsweise Lichtstabilisatoren, Antistatika, Weichmacher und
Schlagzähharze zugesetzt werden.
Als Wärme- bzw. Lichtstabilisatoren sind beispielsweise geeignet Mono- und Dialkylzinnverbmdungen mit
1 bis 10 C-Atomen im Alkylrest bei denen die restlichen
Wertigkeiten des Zinns über Sauerstoff und/oder Schwefelatome mit weiteren Substitjen'en verbunden
sind; Aminocrotonsäureester; a-Penylindol; Salze der
Eidalkalimetalle sowie von Zink, Barium. Cadmium oder Blei mit aliphatischen Carbonsäuren oder Oxycarbonsäuren,
gegebenenfalls gemeinsam mit alkylierten aromatischen Hydroxyverbindungen; basische und
neutrale Bleisalze anorganischer Säuren wie Schwefel-. Phosphor- oder phosphoriger Säure. Bevorzugt verwendet
werden die Organozinnschwefelstabilisatoren wie Dibutylzinn-bis-2-äthylhexylthioglykolat, Di-n-octyl-zinn-bis-2-äthyIhexylthioglykolat
Die Stabilisatoren werden in Mengen von 0,5 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise v^n 1 bis 13 Gew.-°/o, bezogen auf Vinylchloridpolymerisat,
eingesetzt, sie können auch in Mischung untereinander sowie mit AntioxidanJen wie alkylsubstituierten
Hydroxylverbindungen, beispielsweise Ditertiärbutylparakresol, Dibutylhydroxynaphthalin, Tertiärbutylhydroxyanisol.
ferner Organo-phosphorigsäureester, beispielsweise Tris- (mono- bzw, di-) nonylphenylphosphite.
eingesetzt werden. Zur Verbesserung der Lichtbeständigkeit können den Mischungen ultraviolettes
Licht absorbierende Substanzen wie Benzophenon- oder Benztriazol-Derivate, beispielsweise 2-(2-Hydroxy-5-methylphenyl)
benztriazol oder 2-(2'-Hydroxy-3'-tert Jroutyl-S'-methylphenylJ-S-chlor-benzotriazon zugegeben
werden.
Als Gleitmittel kommen beispielsweise die folgenden
Verbindungen in Betracht; ein oder mehrere höhere aliphatische Caibonsäuren und Oxycarbonsäuren sowie
deren Alkali- oder Erdalkalisalze, deren Ester und Amide wie Steaimsäure, Montansäure, Glycerinmonooleat,
Bis-stearoyl-, Bis-palmitoyl-äthylendiamin, Montansäureester
von Äthandiol und von 1,3 Eutandiol, teilweise verseift (so daß etwa 40% der Iviontansäure ah
Calzium-Salz vorliegt, — entspricht bekanntlich Wachs
OP), Ein besonders vorteilhaftes Gleitmittel ist eine Mischung aus Stearinsäure und Montansäureester,
teilweise verseift (Wachs OP), im Gewichtsverhältnis 1 ; 5. Der Anteil an Gleitmittel beträgt 0,1 bis 2 Gew.-%,
vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf
Vinylchloridpolymerisat; wenn es sich um ein festes Gleitmittel oder Gleitmittelgemisch handelt, beträgt der
Anteil bevorzugt 0,3 bis 0,8 Gew.-%, wenn es sich um ein flüssiges Gleitmittel oder Gleitmittelgemisch handelt,
bevorzugt I bis l,5Gew.-%.
Als Additive mit antistatischer Wirkung können beispielsweise die bei Vinylchloridpolymerisaten üblichen
quaternären Ammoniumsalze verwendet werden.
Als Schlagzähharze sind beispielsweise geeignet die bekannten Acrylnitril/ßutadien/Styrol-, Methylmethacrylat/Butadien/Styrol-
oder Methylmethacrylat/ Acrylnitril/Butadien/Styrol-Polymerisale, gegebenenfalls
gemeinsam mit sogenannten Fließhilfsmitteln (processing aids), wie beispielsweise niedermolekulares
Polymethylmethacrylat, in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 15 Gew.-%, bezogen auf
Vinylchloridpolymerisat.
Im Prinzip können die erfindungsgemäßen Folien auch geringe Mengen an Weichmacher, vorzugsweise
bis zu 6 Gew.-%, bezogen auf Vinylchloridpolymerisat, enthalten, bevorzugt sind sie jedoch weichmacherfrei.
Als Weichmacher können beispielsweise ein oder mehrere Ester aromatischer oder aliphatischer Di- und
Tricarbonsäuren, höherer Alkylsulfonsäuren und der Phosphorsäuren wie Di-2-äthyIhexylphthalat, Di-2-älhylhexyladipat
oder -sebacat; Alkylsulfonsäureester des Phenols oder Kresols; Trikresylphosphat oder
epoxydierte Soja- oder Rizinusöle eingesetzt werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Folien erfolgt nach den für Vinylchlorid-Polymerisaten bekannten
Rollknet-Kalandrierverfahren. Die einzelnen Mischungskomponenten werden zunächst miteinander
vermischt, beispielsweise in einem üblichen Schnellmischer. Die Mischung wird auf einem Kalander, der aus
zwei oder mehr, vorzugsweise 2 bis 6, insbesondere 4 bis 6, hochglatten, beispielsweise hartverchromten Walzen
besteht, unter Rollknetbildung vor jedem Walzenspalt (bei Walzentemperaturen von 185 bis 220° C, vorzugsweise
von 190 bis 2100C) zu einer Folie kalandriert. Die
Dicke der Folie beträgt zweckmäßigerweise 30 bis 1500 μΐη, vorzugsweise 100 bis 650 μπι.
Die Erfindung wird nun an Hand von Beispielen näher erläutert Die in den Beispielen angeführten Komponenten
— die angegebenen Mengenanteile sind Gewichtsprozent — werden in einem üblichen Schnellmischer
gemischt. Die Mischung wird in einem Kneter oder auf einem Mischwalzwerk bei etwa 170° C vorgeliert und
auf einem 4-Walzenkalander der Z-Form, dessen glatt geschliffene Walzen (in Folienlaufrichtung) auf 205° C,
200° C, 200° C 195° C erhitzt sind, zu Folien kalandriert,
wobei vor allen Walzenspalten ein (bei der Kalandrierung unter Rollknetbildung üblicher) rotierender Knetkörper
liegt
An den Folien werden folgende Werte gemessen:
1. Die Oberflächenrauhigkeit mittels eines Perth-O-Meters
mit Perth-O-Graph (der Fa. Dr. Ing. Perthen GmbH, Langenhagen/Hannover) nach
DIN 4768, wobei Perth-0-Gramme aufgenommen und die Maßzahlen R* R1 und R1 ermittelt werden.
Der Mitteirauhwert R1 ist der arithmetische
Mittelwert aller Abstände des Rauheitsprofils von dessen Mittellinie; die Mittellinie schneidet das
Profil derart daß die Flächeninhalte von Erhebungen und Vertiefungen gleich sind. Die gemittelte
Rauhtiefe Rzist der Mittelwert aus den Einzelrauhtiefen
fünf aufeinanderfolgender Einzelmeßstrekken.
Die maximale Rauhtiefe R1 ist der senkrechte Abstand zwischen höchstem und tiefstem Punkt des
Rauhheitsprofils.
2. Der Glanz mittels eines Gardener Mehfwinkel-Glanzmessers
GG-9095 (der Fa. Erichsen GmbH, Hemer-Sundwig/Westfälefi) nach ASTM-Method
D 523—53 T, mit einem Einfallswinkel von 85° C.
Beispiel 1
ίο (Vergleichsbeispiel)
ίο (Vergleichsbeispiel)
98,3 Masse-Vinylchlorid (VC)-Homopolymerisat mit
einem gewichtsmittleren Molekulargewicht (M*) von 61 000.
|5 1,2 bi-n-oktylzinn-bis-2-äthylhexylthioglykolat,
|5 1,2 bi-n-oktylzinn-bis-2-äthylhexylthioglykolat,
0,3 Wachs OP (Montansäureester von 1,3-Butandiol
teilweise verseift),
0,2 Stearinsäure.
0,2 Stearinsäure.
Beispiel 2
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
98,1 Masse-VC-Homopolymerisat,iV/«-61 000,
1,2 Di-n-oktylzinn-bis-2-äthyIhexylthioglykolat,
0,3 Wachs OP (Montansäureester von 1,3-Butandiol,
1,2 Di-n-oktylzinn-bis-2-äthyIhexylthioglykolat,
0,3 Wachs OP (Montansäureester von 1,3-Butandiol,
teilweise verseift),
0,2 Stearinsäure,
0,2 Alaminiumsiükat mit einer Korngröße von 80 Gev -% unter 2 μηι.
0,2 Stearinsäure,
0,2 Alaminiumsiükat mit einer Korngröße von 80 Gev -% unter 2 μηι.
Beispiel 3
(erfindungsgemäß)
(erfindungsgemäß)
70,0 Masse-VC-Homopolymerisar./W».61 000,
28,3 Suspensions-VC-Homopolymerisat, Mw 145 000,
1,2 Di-n-oktyIzinn-bis-2-äthylhexylthioglykolat,
03 Wachs OP
0,2 Stearinsäure
Die Dicke der aus den Mischungen nach den Beispielen 1 bis 3 kalandrierten Folie beträgt jeweils
0,035 mm.
Beispiel 4
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
70,0 Suspensions-Mischpolymerisat aus 90Gew.-%
Vinylchlorid und 10Gew.-°/o Vinylacetat, MW7\ 800
20,0 Suspensions-Vinylchlorid-Homopolymerisat, Mw
52 500,
5,0 Acrylnitril-Butadien-Styrolharz als Schlagzähkomponente,
1,5 Di-n-butyIzinn-bis-2-äthylhexylthioglykolat,
2,0 epoxydiertes Sojabohnenöl
0,4 Wachs OP
0,1 Stearinsäure
2,0 epoxydiertes Sojabohnenöl
0,4 Wachs OP
0,1 Stearinsäure
Glycerinmonooleat
1,0
Beispiel 5
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
70,0 Suspensions-Mischpolymerisat aus 90 Gew.-% Vinylchlorid und 10 Gew.-% Vinylacetat Mv
71 800
20,0 Suspensions-VC-Homopolymerisat,M»r90 000,
5,0 Acrylnitril-Butadien-Styrolharz als Schlagzähkomponente,
5,0 Acrylnitril-Butadien-Styrolharz als Schlagzähkomponente,
1,5 Di-n-butyIzinn-bis-2-äthyIhexylthiog!ykolat
ZO epoxydiertes Sojabohnenöl
0,4 Wachs OP
0,1 Stearinsäure
1,0 Glycerinmonooleat
ZO epoxydiertes Sojabohnenöl
0,4 Wachs OP
0,1 Stearinsäure
1,0 Glycerinmonooleat
Beispiel 6 (erfindungsgemäß)
70,0 Suspensions-Mischpolymerisat aus 90 Gew.-%
Vinylchlorid und 10 Gew.-% Vinylacetat, Mw
71 800
20,0 ,■d'iispensions-VC-Homopolymerisat M» 145 000
20,0 ,■d'iispensions-VC-Homopolymerisat M» 145 000
5,0 Acrylnitril^Butadien-Styrolharz als Schlagzähkomponente,
1,5 Di-n-butylzinn-bis-2-älhylhexylthiog!ikola(
2,0 epoxydiertesSojabohnenöl
0,4 Wachs OP
0,1 Stearinsäure
1,0 Glycerinmonooleat.
Beispiel 7 (erfindungsgemäß)
IO
IS
oü5pcn5i ΰΠ5* iTi iSCi ipGij ΓΤΐΟΓ""-
OfI Γ".«>κ .0In
Vinylchlorid und 10Gew.-% Vinylacetat, Λ-Λ.-71 800
Suspensions-VC-Homopolymefisat.Mv 128 000,
Acrylnitril-Butadien-Styrolharz als Schlagzähkomponente,
Di-n-butylzinn-bis-2-äthylhexylthioglykolat,
epoxydiertes Sojabohnenöl
Wachs OP Stearinsäure
Glycerinmonooleat.
Glycerinmonooleat.
Die Dicke der aus den Mischungen nach den Beisp.elen 4 bis 7 kalandrierten Folien beträgt 0,4 mm.
Beispiel 8 (Vergleichsbeispiel) Masse-VC-Homopolymerisat,/W».61 000,
5,0 Acrylnitril-Butadien-Styrolharz (als Schlagzäh-
komponente)
5,0 Acrylpolymer-Mauierungsmittel (Fa. Röhm
5,0 Acrylpolymer-Mauierungsmittel (Fa. Röhm
& Haas Deutschland GmbH) 1,5 Di-n-oktylzinn-bis-2-äthylhexylthiogIykolat
0,7 Bis-stearoyläthylendiamin O^ Polymethylmethacrylat(als Fließhilfsmittel).
Beispiel 9 (erfindungsgemäß) Masse-VC-Homopolymerisat.M»^! 000
5,0 Acrylnitril-Butadien-Styrolharz als Schlagzähkomponente
30,0 Suspensions-VC-Homopolymerisat, Mw 133 000
1,5 Di-n-oktylzinn-bis-2-äthyIhexyIthioglykolat
0,7 Bis-stearoyläthylendiamin
0,5 Polymethylmethacrylat (Fließhilfsmittel)
Die Dicke der nach den Beispielen 8 und 9
kalandrierten Folie beträgt 0,1 mm.
Beispiel 10
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
50,4 Emulsions-VC-Polymerisali/V/,,.61 500
45,0 Emulsions-VC-Polymnrisat.MuJl 000
45,0 Emulsions-VC-Polymnrisat.MuJl 000
1.5 Acrylnitril-Butadien-Styrolharz (Schlagzähkomponente)
1.6 Bulylzinnsulfid
0.32 Wachs O P
0,17 Rußpigment
0,11 Rotpigment
0.32 Wachs O P
0,17 Rußpigment
0,11 Rotpigment
1,9 Titandioxid-Pigment
Beispiel 11
(erfindungsgemäß)
(erfindungsgemäß)
30,4 Emulsions-VC-PoIymerisat,/W„6l 500
20,0 Emulsions-VC-Polymerisat,A/wl 12 000
45,0 Emulsions-VC-Polymerisat,Mw71 000
20,0 Emulsions-VC-Polymerisat,A/wl 12 000
45,0 Emulsions-VC-Polymerisat,Mw71 000
1.5 Acrylnitril-Butadien-Styrolharz (Schlagzähkomponente)
1.6 Butylzinnsulfid
0.32 Wachs OP
0,17 Rußpigment
0,11 Rotpigment
0.32 Wachs OP
0,17 Rußpigment
0,11 Rotpigment
1,9 Titandioxid-Pigment.
den Mischungen nach den kalandrierten Folien beträgt
Die Dicke der aus
Beispielen 10 und 11
0,25 mm.
Beispielen 10 und 11
0,25 mm.
Bei der Kalandrierung der Mischung des Beispiels 10 ist die letzte Kalanderwalze eine matte (sandgestrahlte)
Walze.
Die Meßergebnisse der gemäß den Beispielen hergestellten Folien sind in den folgenden Tabellen
zusammengefaßt
Die Perthogramme und Glanzwerte der nach den erfindungsgemäßen Beispielen erhaltenen Folien zeigen
eindrucksvoll ihre gleichmäßige hohe Rauhigkeit und ausgeprägte Mattigkeit. Die erfindungsgemäßen Folien
sind daher gut bedruckbar oder beschreibbar mit Bleistift, Tinte oder anderen Beschriftungsmitteln. Sie
können neben der Verwendung als Schreibfolie vorteilhaft auch als Möbelfolie, Deckenkassettenfolie
oder Kreditkartenfolie eingesetzt werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 130261/210
Claims (1)
1. Folie mit matter und rauher Oberfläche, die aus einem Vinylchlorid-Polymerisat, einem Stabilisator
und einem Gleitmittel besteht und durch Rollknet-Kalandrierung
hergestellt worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylchlorid-Polymerisat
a) in einer Menge von 10 bis 40 Gew.-%, ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von
110 000bisl90 000und
b) in einer Menge von 60 bis 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Summe an Vinylchlorid-Polymerisat,
ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 45 000 bis 75 000 besitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772716853 DE2716853C3 (de) | 1977-04-16 | 1977-04-16 | Folien mit matter und rauher Oberfläche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772716853 DE2716853C3 (de) | 1977-04-16 | 1977-04-16 | Folien mit matter und rauher Oberfläche |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2716853A1 DE2716853A1 (de) | 1978-10-26 |
DE2716853B2 DE2716853B2 (de) | 1981-02-05 |
DE2716853C3 true DE2716853C3 (de) | 1982-01-07 |
Family
ID=6006414
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772716853 Expired DE2716853C3 (de) | 1977-04-16 | 1977-04-16 | Folien mit matter und rauher Oberfläche |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2716853C3 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3133507A1 (de) * | 1981-08-25 | 1983-03-17 | Hoechst Ag, 6000 Frankfurt | Polyvinylchlorid-folie mit speziellen eigenschaften und verfahren zu ihrer herstellung |
DE3429846A1 (de) * | 1984-08-14 | 1986-02-27 | Hoechst Ag, 6230 Frankfurt | Folie mit matter und rauher oberflaeche auf der basis von vinylchloridpolymerisaten und fuellstoffen |
US4914154A (en) * | 1984-08-24 | 1990-04-03 | Wacker-Chemie Gmbh | Novel matting agent and its use |
DE102005003776B4 (de) | 2005-01-27 | 2008-11-13 | Klöckner Pentaplast GmbH & Co. KG | Verfahren zur Herstellung einer Folie oder einer Folienbahn, danach hergestellte Folie und deren Verwendung |
-
1977
- 1977-04-16 DE DE19772716853 patent/DE2716853C3/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2716853B2 (de) | 1981-02-05 |
DE2716853A1 (de) | 1978-10-26 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0008382B1 (de) | Verfahren zum Prägen von thermoplastischen Kunststoffolien | |
EP0138121B1 (de) | Formmasse auf der Basis von Vinylchloridpolymerisaten und Verfahren zur Herstellung von Folien aus diesen Formmassen für die Bereitung von fälschungssicheren Wertpapieren | |
DE2540655C3 (de) | Antistatische thermoplastische Formmassen und Formkörper | |
DE1934850C3 (de) | Thermoplastische Vinylchloridpolymerisat-Massen | |
DE2517021A1 (de) | Polyvinylchloridmasse | |
DE102008001596A1 (de) | Kunststoffmischungen umfassend ein thermoplastisches Polyurethan (TPU) und ein schlagzähes Poly(meth)acrylat | |
EP0068398B1 (de) | Thermoplastische Formmassen auf der Basis von Vinylchloridpolymerisaten und Schlagzähmodifizierungspolymeren | |
DE2716853C3 (de) | Folien mit matter und rauher Oberfläche | |
DE4114085C3 (de) | PVC-freier Fußbodenbelag sowie Verfahren zu dessen Herstellung | |
EP0043965B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Prägungen mit verstärktem Weissbrucheffekt in Folien von Vinylchloridpolymerisaten | |
DE3133507A1 (de) | Polyvinylchlorid-folie mit speziellen eigenschaften und verfahren zu ihrer herstellung | |
US4082711A (en) | Shaped articles on the basis of vinyl chloride polymers having an increased white fracture effect | |
EP0048948A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von biaxial gestreckten und geprägten Folien aus Vinylchloridpolymerisaten | |
DE3229130A1 (de) | Formmassen aus vinylchloridpolymerisaten, abs-polymerisation und polymeren weichmachern mit hoher alterungsbestaendigkeit | |
DE2540654A1 (de) | Kunststoffolie zur herstellung von bild-ton-informationstraegern | |
DE2308225A1 (de) | Pvc-mischung | |
DE1669638A1 (de) | Formmassen auf Basis von Bitumen,AEthylen-Mischpolymerisaten und Polyisobutylen | |
DE2629742A1 (de) | Verfahren zur herstellung von thermoplastischen folien mit gleichmaessig matter oberflaeche | |
EP0172479B1 (de) | Folie mit matter und rauher Oberfläche auf der Basis von Vinylchloridpolymerisaten und Füllstoffen | |
DE2014851C3 (de) | Thermoplastische Formmasse | |
DE3135668A1 (de) | Formmasse | |
DE3024258A1 (de) | Acrylharzlaminierte metallbleche | |
DE1544663A1 (de) | Folien auf Basis von Polyisobutylen | |
DE3135669A1 (de) | Formmasse | |
DD300176A7 (de) | Schlagzähne spritzgießfähige PVC-Formmassen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |