DE2709466B2 - Ventil mit Anbohrvorrichtung für Rohrleitungen - Google Patents
Ventil mit Anbohrvorrichtung für RohrleitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ventil mit einer Anbohrvorrichtung für Rohrleitungen, bestehend aus einer Schelle
zum Befestigen an der Rohrleitung und einem
ίο Ventilgehäuse mit Ventilstutzen und Abgangsstutzen,
wobei in den Ventilstutzen eine die Vorschubkraft für das Anbohren aufbringende Gewindehülse einschraubbar
ist, in deren Achse der Schaft einer einen Gewindeteil aufweisenden Ventilspindel axial verschiebbar
geführt ist und koaxial innerhalb der Gewindehülse eine in den Gewindeteil mittels Gewinde
eingreifende und vorübergehend zur Drehmitnahme durch eine Sperreinrichtung formschlüssig gegenüber
der Ventilspindel festlegbare Spindelführungsbuchse
:<> vorgesehen ist, die am Ende der Einschraublänge der
festlegenden Wirkung der Sperreinrichtung gegen einen Endanschlag anpreßbar ist
r, Rohrleitungen, bei denen das Medium unter Druck
steht Ein besonderes Problem besteht darin, mit einer einzigen Vorrichtung zwei verschiedene Funktionen zu
erfüllen, nämlich zunächst das Aufbohren der Rohrleitung und im folgenden die Funktion als Ventilsitz.
»> Hierzu ist es notwendig, daß eine Spindelführungsbuchse
im ersten Fall fest mit der den Bohrkopf und den Ventilsitz tragenden Ventilspindel verbunden und im
zweiten Fall von dieser gelöst ist
r> beschriebenen Doppelfunktion ausgelegt, jedoch hat es
sich gezeigt daß die Mittel zur Durchführung der Entkopplung von Spindelführungsbuchse und Spindel
häufig durch einen Ausfall der Venti*'unktion Betriebsstörungen
verursachten. Es wird hierbei für den Bohrvorgang die Spindelführungsbuchse mit der Spindel
durch einen Querstift verbunden, nach erfolgtem Rohrdurchbruch die Spindel mit der Spindelführungsbuchse
gegen einen festen Anschlag gefahren und über diesen Anschlagpunkt hinaus hinweggedreht bis der
v> Stift abgequetscht ist Damit sind Spindel und Spindelführungsbuchse voneinander entkoppelt und die
Vorrichtung kann ihre Ventilfunktion erfüllen. Es hat sich jedoch gezeigt, wie schon erwähnt daß der
Quetschbruch oft nicht sauber erfolgt und Stiftteile die
■>o Gewindeführung blockieren.
Es ist eine weitere Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt (DE-PS 21 62 240), bei der am
Ventilstutzen eine Halterung vorgesehen ist die eine zweiteilige Ventilspindel umgibt, die aus einem Spindel-
Y, abschnitt und einer darauf aufgeschraubten, gegen
Drehmitnahme durch den Spindelabschnitt an der Halterung festlegbare Spindelhülse mit einem Ventildichtkörper
besteht Hier stellen sowohl die Drehzahl des Bohrkopfes als auch sein Vorschub zwangsmäßig
M> voneinander abhängige Punktionen dar, da die Halterung
gleichzeitig Angriffspunkt für die Drehbewegung und den Vorschub ist Damit sind der Anwendung dieser
Vorrichtung Grenzen gesetzt; das trifft insbesondere für ihre Verwendung bei Rohrleitungen aus verschiedenen
t/, Materialien, deren Skala sich vom Stahlrohr bis zum
Kunststoffrohr erstreckt, zu.
Bei einer anderen, bekannten Ventil-Anbohrvorrichtung
für Rohrleitungen (DE-GM 75 07 158) mit in einen
Ventilstutzen eingeschraubter Buchse, in die wiederum ein Ventiloberteil einschraubbar ist wird beim Einschrauben
des Ventiloberteiles in die Buchse die Spindel mitgenommen und der Anbohrvorgang eingeleitet Die
Drehbewegung des Bohrkopfes und sein Vorschub hängen dabei gleichfalls voneinander ab. Die Länge der
in die Buchse einzuschiebenden Teile ist dabei entsprechend der Wanddicke des Rohres zu bemessen,
damit die Rohrwandung zuverlässig durchbohrt wird. Diese Anpassung erfordert eine für dünne Rohrwandungen
fiberflüssige Länge dieser Teile. Weiterhin kann das öffnen oder Schließen des Ventils erst nach Lösen
einer Klemmschraube und Betätigen der Spindelhülse erfolgen, was gleichfalls zeitaufwendig ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ventil mit einer Anbohrvorrichtung der zuvor genannten Art
zu schaffen, das auch bei schnell, beispielsweise
motorisch erfolgendem Bohrvorgang, an der Rohrleitung eine sichere und störungsunanfällige Entsperrung
von Spindel und Spindelfühningsbuchst zur Ventilbetätigung
ermöglicht und das für Rohre aus unterschiedlichen Materialien verwendbar ist
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht daß die Sperreinrichtung aus einem in eine Axialnut am Umfang
des Gewindeteils der Ventilspindel mit einem Vorsprung eingreifenden Spenteil besteht, das zur Gewindebuchse
in Achsrichtung hin einen sich keilförmig verjüngenden, gegen eine Kante der Spindelführungsbuchse
anlegenden Führungsabschnitt und zu der von der Gewindebuchse abgewandten Achsrichtung hin
einen vor Inanlagekommen am Endanschlag aus der Spindelführungsbuchse herausragenden Stößelabschnitt
aufweist bei dessen Verschieben in Richtung des keilförmigen Führungsabschnittes gegenüber der Spindelführungsbuchse
bei Anpressen der Spindeiführungsbuchse am Endanschlag der Vorsprung des Sperrteiles
gegen die Wirkung einer an dem Sperrteil angreifenden Feder aus der Axialnut am Umfang des Gewindeteils
der Ventilspindel ausrückbar ist
Auf diese Weise ist es möglich, daß beim Anbohrvorgang die Drehzahl des Bohrkopfes durch die gewählte
Tourenzahl der Gewindespindel und völlig unabhängig der Vorschub des Bohrkopfes durch die gewählte
Drehgeschwindigkeit der Gewindebuchse bestimmt werden. Die beliebige Variation der beiden Parameter
ergibt ein wirtschaftliches Ausbohren von Rohren unterschiedlicher Werkstoffe. Der problemlose Entkopplungsvorgang
mittels Spindelführungsbuchse, Sperrkeil und Spannfeder ermöglicht einen schnellen,
automatischen Übergang der Vorrichtung von der Bohrfunktior auf die Ventilfunktion, ohne Störung
derselben.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausfuhrungsbeispiel dargestellt Es zeigt
F i g. 1 eine Schnittdarstellung der Ventil-Anbohrvorrichtung bei geschlossenem Ventil,
F i g. 2 eine Schnittdarstellung der Ventil-Anbohrvorrichtung
bei geöffnetem Ventil,
F i g. 3 eine Schnittdarstellung der Ventil-Anbohrvorrichtung bei Bohrkopfstellung Vor dem Anbohren des
Rohres.
In dem F i g. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine
Rohrleitung 10 schließend von einer unteren Dichtung 11 und einer oberen Dichtung 12 jeweils halbringförmig
umgeben, wobei die obere Dichtung 12 eine Bohrung zum Durchtritt eines Bohrl opfes aufweist. Die Rohrleitung
10 und die Dichtungen U und 12 werden durch eine mittels Schrauben 19 und Muttern 20 verbundene
Ventil-Anbohrschelle 13 und eine Gegenschale 18 miteinander fest verspannt Die Ventil-Anbohrschelle
13 besteht aus einer Schelle 14, einem Ventilgehäuse 15, einem Ventilstutzen 16 und einem Abgangsstutzen 17.
Im Ventilstutzen 16 ist eine Gewindehülse 21 über Dichtungen 22 mediendicht verschließend eingeschraubt
An einem unteren Endanschlag 23 der Gewindehülse 21 liegt eine entsperrbare Spindelführungsbuchse
24 an. Diese weist eine Axialnut 25 und eine Ringnut 27 auf. In der Axialnut 25 ist ein Spenteil 28 mit
einem Führungsabschnitt 26 angeordnet, wobei das Sperrteil 26 zum Eingriff in eine Federnut 29 einer
Gewindespindel 30 einen Vorsprung 31 aufweist Die Spindelführungsbuchse 24 und das Spenteil 28 werden
durch eine in die Ringnut 27 und eine Nut 32 einliegende Feder 33 zusammengehalten. Eine Gewindebuchse 34
ist über eine Dichtung 35 mediendicht verschließend in die Gewindehülse 21 bis auf Anschlag in die
Spindelführungsbuchse 24 eingeschraubt Die Gewindebuchse 34 weist im oberen Bereich eil« Dichtung 36 auf.
Die mit einem Schlüsselansatz 37 versehene Gewindespindel 30 ist in ihrem glatten Oberteil 38 in der Bohrung
der Gewindebuchse 34 geführt und in einem anschließenden Gewindeteil 39 durch die Spindelführungsbuchse
24 geschraubt Die Gewindespindel 30 trägt an ihrem unteren Ende einen Bohrkopf 40, einen Ventilteller 41,
eine Ventiltellerdichtung 42 und eine Zwischendichtung 44. Die Ventiltellerdichtung 42 liegt gegen einen im
Ventilgehäuse 15 angeordneten Ventilsitz 43 an.
Die hier anhand von F i g. 1 beschriebene Darstellung zeigt die Ventilanbohrvorrichtung in der geschlossenen
Ventilstellung. Dabei befindet sich das Sperrteil 28 außer Eingriff mit der Gewindespindel 30, da ein am
Sperrteil 28 angeformter Stößelabschnitt 45 in Richtung des Führungsabschniiies 26 gegenüber der Spindelführungsbuchse
24 durch das Anpressen derselben am Endanschlag 23 verschoben wird, wodurch der Vorsprung
31 des Sperrteiles 28 gegen die Wirkung der Feder 33 aus der Axialnut 29 ausrückt
Diese als Endzustand nach der Bearbeitung der Bohrung in der Rohrleitung vorstehend beschriebenen
Teile sind auch in Fig.2 in der gleichen Anordnung dargestellt Lediglich die Gewindespindel 3C ist um
einen gewissen Betrag herausgedreht so daß die Ventiltellerdichtung 42 vom Ventilteller 43 abgehoben
ist und somit hier die geöffnete Ventilstellung gezeigt ist
In F i g. 3 ist die Ausgangsposition von Gewindebuchse 34, Spindelführungsbuchse 24, Gewindespindel 30 mit
Bohrkopf 40 und Ventiltellerdichtung 42 dargestellt Der Bohrkopf 40 befindet sich hierbei über dem
höchsten Punkt der Rohrleitung 10. Die Spindelführungsbiiciise
24 und die Gewindebuchse 34 sind um mindestens den Betrag der Eintauchtiefe des Bohrkcpfes
40 in die Rohrleitung 10 vom Endanschlag 23 der Gewindehülse 21 entfernt Da der Stößelabschnitt 45
des Sperrteiles 28 nicht gegen den Endanschlag 23 gedrückt wird, ist das Sperrteil 28 durch seinen
Vorsprung 31, der über den Druck der Feder 33 in die Axialnut 29 der Gewindespindel 30 eingreift, mit
derselben fest und nicht relativ zu dieser drehbar verbunden. Nun kann zum Anbohren der Rohrleitung 10
die Gewindespindel 30 mit dem Bohrkopf 40 über den Schlüsselansatz 37 mi; frei wählbarer Tourenzahl von
Hand oder maschinell in Rotation versetzt werden. Unabhängig davon erfolgt über den Schlüsselansatz 37
der Gewindebuchse 34 durch Drehung derselben der Vorschub des Bohrkopfes 40. Auch die Vorschubge-
schwindigkeit ist frei wählbar.
Nach erfolgtem Durchbruch der Rohrleitung 10 wird die Spindelführungsbuchse 24 von der Gewindebuchse
34 gegen den Endansatz 23 der Gewindehülse 21 gedrückt Dabei schiebt sich das Sperrteil 28 aus der
Axialnut 29 der Qewindespin.de! 30 heraus, und die Einrichtung ist als Ventil einsetzbar.
wurde, nur eine beispielhafte Verwirklichung der Erfindung. Diese ist nicht darauf beschränkt, vielmehr
sind noch mancherlei andere Ausführungsformen möglich. Beispielsweise könnte das Sperrteil in seiner
Anbohrposition an der Gehäusewand der Gewindehülse 2! so zwangsgeführt sein, daß es mit der
Gewindespindel 30 kuppelt, während es in seiner Ventilposition, wie beschrieben, herausgedrückt wird.
Claims (5)
1. Ventil mit Anbohrvorrichtung für Rohrleitungen, bestehend aus einer Schelle zum Befestigen an
der Rohrleitung und einem Ventilgehäuse mit Ventilstutzen und Abgangsstutzen, wobei in den
Ventilstutzen eine die Vorschubkraft für das Anbohren aufbringende Gewindehülse einschraubbar
ist, in deren Achse der Schaft einer einen Gewindeteil aufweisenden Ventilspindel axial verschiebbar
geführt ist und koaxial innerhalb der Gewindehülse eine in den Gewindeteil mitteäs
Gewinde eingreifende und vorübergehend zur Drehmitnahme durch eine Sperreinrichtung formschlüssig gegenüber der Ventilspindel festlegbare:
Spindelführungsbuchse vorgesehen ist, die am Ende der Einschraublänge der Gewindehülse in den.
Ventilstutzen zum Aufheben der festlegenden. Wirkung der Sperreinrichtung gegen einen Endanschlag anpreß&ar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperreinrichtung aus einem in eine:
Axialnut (29) am Umfang des Gewindeteils (39) der· Ventilspindel (30) mit einem Vorsprung (31 j
eingreifenden Sperrteil (28) besteht, das zur Gewindebuchse (34) in Achsrichtung hin einen sich
keilförmig verjüngenden, gegen eine Kante der Spindelführungsbuchse (24) anlegenden Führungs;-abschnitt
(26) und zu der von der Gewindebuchse (34) abgewandten Achsrichtung hin einen vor'
Inanlagekommen am Endanschlag (23) aus der Spindelführungsbuchse (24) herausragenden Stößelabschnitt
(45) aufweist, bei dessen Verschieben in
Richtung des keilförmigen Ffihrungsabschnittes (2Ci)
gegenüber der Spindelführungst ..chse (24) beim
Anpressen der Spindelführungsbuchse (24) am Endanschlag (23) der Vorsprung (31) des Sperrteiles
(28) gegen die Wirkung einer an dem Sperrteil (2*1) angreifenden Feder (33) aus der Axialnut (29) arn
Umfang des Gewindeteils (39) der Ventilspindel (30) ausrückbar ist
2. Ventil mii Anbohrvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelführungsbuchse (24) das Sperrteil (28) in einer Axialnut (25)
enthält, die die Innenoberfläche der Spindelführungsbuchse (24) in einem als Durchtritt für den
Vorsprung (31) des Sperrteils (28) dienenden unteren Teilbereich der Spindelführungsbuchse (24) anschneidet
und in dem sich anschließenden Bereich nach oben hin in ihrem Nutgrund einer zuir
Achsrichtung schrägen, zur Außenoberfläche gerichteten, dem sich keilförmig verjüngenden Führungsabschnitt
(26) angepaßten Verlauf besitzt
3. Ventil mit Anbohrvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Axialnut (25) der
Spindelführungsbuchse (24) zu deren Außenunv fangsoberfläche hin über die Länge der Axialnut (23)
offen ist.
4. Ventil mit Anbohrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindelführungsbuchse (24) int Bereich des in ihrem Grunde schräg verlaufenden Teils der
Axialnut (25) eine Ringnut (27) zur Aufnahme der Feder (33) aufweist.
5. Ventil mit Anbohrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Sperrteil (28) in der dem AuBenumfanj; der SpindelfUhrungsbuchse (24) zugewandten Seite:
eine Nut (32) für das Eingreifen der in der Ringnul;
(27) liegenden Feder (33) aufweist, die breiter als die
Federbreite ist,
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2709466A DE2709466C3 (de) | 1977-03-04 | 1977-03-04 | Ventil mit Anbohrvorrichtung für Rohrleitungen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2709466A DE2709466C3 (de) | 1977-03-04 | 1977-03-04 | Ventil mit Anbohrvorrichtung für Rohrleitungen |
Publications (3)
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DE2709466A1 DE2709466A1 (de) | 1979-01-18 |
DE2709466B2 true DE2709466B2 (de) | 1979-09-06 |
DE2709466C3 DE2709466C3 (de) | 1980-05-14 |
Family
ID=6002785
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2709466A Expired DE2709466C3 (de) | 1977-03-04 | 1977-03-04 | Ventil mit Anbohrvorrichtung für Rohrleitungen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE2709466C3 (de) |
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Also Published As
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