DE2700450A1 - Oxidationsmittel, verfahren zur herstellung dieses mittels, und anwendung dieses mittels zur oxidation organischer verbindungen - Google Patents

Oxidationsmittel, verfahren zur herstellung dieses mittels, und anwendung dieses mittels zur oxidation organischer verbindungen

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DE2700450A1 DE19772700450 DE2700450A DE2700450A1 DE 2700450 A1 DE2700450 A1 DE 2700450A1 DE 19772700450 DE19772700450 DE 19772700450 DE 2700450 A DE2700450 A DE 2700450A DE 2700450 A1 DE2700450 A1 DE 2700450A1
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
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Description

  • Oxidationsmittel, Verfahren zur Herstellung
  • dieses Mittels, und Anwendung dieses Mittels zur Oxidation organischer Verbindungen Die Erfindung bezieht sich auf ein Oxidationsmittel, das aus einer wässrigen Lösung eines starken Oxidationsmittels besteht, welche außerdem als katalytisch wirkende Substanz Vanadiumpentoxid gelöst enthält. Die Erfindung bezieht sich zugleich auf Verfahren zur Herstellung solcher Oxidationslösungen, sowie auf die Anwendung solcher Oxidationsldsungen zur Oxidation organischer Verbindungen, insbesondere zum Zwecke der Eliminierung stark riechender Verbindungen bei der Fabrikation von Zellstoff und anderer Produkte, sowie zum Zwecke der Unschädlichmachung geringer Mengen ungesättigter Kohlenwasserstoffe in inerten Trägergasen, z.B.
  • in der Petrochemie.
  • Es ist bekannt, daß bei der Herstellung von Zellstoff, z.B. nach dem Sulfatverfahren mittels diskontinuierlichem Aufschluß und auch bei kontinuierlicher Arbeitsweise, bestimmte Schwefelverbindungen entstehen, die außerordentlich penetrant stinken. Dabei ist es nur von gradueller Bedeutung, ob Nadel- oder Laubhölzer oder andere Pflanzen, die Zellulose enthalten, z.B. Einjahrespflanzen der verschiedensten Art und landwirtschaftliche Rückstände, wie z.B. Zuckerrohrbagasse oder Stroh, aufgeschlossen werden.
  • Nicht die Art des aufzuschließenden Faserrohstoffes ist ausschlaggebend, vielmehr wird die Bildung dieser stinkenden Verbindungen verursacht durch den Schwefel aus dem Natriumsulfat Na2S04 (Glaubersalz), das beim Sulfatzellstoff-Prozess für den Ausgleich des beim Aufschlußvorgang eintretenden Schwefelverlustes eingesetzt wird. Das Na2S04 wird im Verlauf des Sulfataufschlußprozesses umgewandelt in Na2S. Beim Aufschlußvorgang werden die Faserrohstoffe mit Kochlauge, die im wesentlichen aus einer Mischung von Na0H und Na2S besteht, bei hoher Temperatur - bis zu 2000 0C - aufgeschlossen. Die dabei ablaufende chemische Reaktion bewirkt die Isolierung der Zellulose aus dem Faserrohstoff. Prozeßbedingt entstehen gleichzeitig verschiedene Nebenprodukte, und zusätzlich bilden sich bestimmte, an sich gut bekannte Schwefelverbindungen, deren Art und Menge beeinflußt wird vom aufgeschlossenen Rohstoff und von der angewendeten Verfahrenstechnik. Die hauptsächlichsten Verbindungen dieser Art sind z.B.: - Schwefelwasserstoff H2S, - Alkalisulfide, - Dimethylsulfid (cH3)2S, - Nethylmercaptan CH3SH, - Dimethyldisulfid (CH3S2CH3).
  • Diese Schwefelverbindungen sind ausnahmslos unerwunscht, weil sie sehr übel riechen. Der Gestank ist so penetrant, daß er noch in sehr geringer Konzentration, d.h. in hohem Verdtinnungsgrad über weite Entfernungen wahrgenommen werden kann.
  • Diese Geruchsbelästigung durch Sulfatzellstoff-Fabriken muß angesichts der stetig wachsenden Bedeutung des Umweltschutzes auf jeden Fall und mit allen Mitteln unterbunden werden. In einigen Ländern hat das bereits dazu geführt, daß Sulfatzellstoff-Fabriken durch behördliche Anordnung zur Stillegung gezwungen wurden, Wenn die geforderten Investitionen für den Umweltschutz - einschließlich solcher ftir die Eliminierung der Geruc#sbelästiggung -nicht realisiert wurden oder bei sehr alten Fabriken aus wirtschaftlichen Gründen nicht verantwortet werden konnten.
  • Bin Teil der stinkenden Schwefelverbindungen ist überdies nicht nur geruchsbelästigend, sonderen auch stark toxisch, wie s.B. N S und Dimethylsulfid.
  • Die stinkenden Schwefelverbindungen werden beim Sulfataufschluß zu einem Teil bereits nahrend der Kochung als Gase oder Dlmpfe frei und entweichen. Der größere Anteil liegt vor beim Ausblasen der Kocher. Die stinkenden Schwefelverbindungen sind aber auch in den Waschwässern der Zellstoffwäsche, in den Brüdenkondensaten von Eindampfanlagen usw. enthalten und gelangen dadurch ins Freie. Diese in den verschiedenen wässrigen Medien vorhandenen Schwefelverbindungen sind besonders schwierig zu erfassen und zu eliminieren.
  • Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, diese Geruchsbelästigung zu verringern oder ganz zu eliminieren. Das Entstehen der stinkenden Schwefelverbindungen selbst ist prozeßbedingt und kann nicht verhindert werden.
  • Auf den erfolgreichsten Weg zur Eziminierung der stinkenden Schadstoffe wurde man durch folgende Beobachtung geführt: Bei der Einführung der Schwarzlaugenoxidation, die im wesentlichen mit Luftsauerstoff durchgeführt wird, erkannte man, daß eine, wenn auch nicht sehr nennenswerte, Reduzierung der Geruchsbelästigung auftrat. Infolge dessen wurde bei der Suche nach speziellen Verfahren für die Minderung der Geruchsbelästigung das Augenmerk insbesondere auf Oxidationsvorgänge gerichtet.
  • Unabhängig davon erstreckt sich die Verfahrensentwicklung auf solche Methoden, die einen Verbrennungsvorgang als wirksames Prinzip verwenden. Ein wesentlicher Nachteil dieser Verfahren besteht darin, daß durch die Bildung von Schwefeldioxid bei der Verbrennung der stinkenden Schwefelverbindungen zusätzliche Umweltprobleme entstehen.
  • Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein einfaches, sicher und billig arbeitendes Oxidationsverfahren anzugeben, das die Nachteile der bisher bekannten Oxidationsverfahren und der Verbrennungsverfahren vermeidet.
  • Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß die genannten übelriechenden Schadstoffe einer Oxidation unterworfen werden, bei welcher als Oxidationsmittel eine wässrige Lösung eines Oxidationsmittels verwendet wird, die zugleich Divanadinpentoxid V205 als Katalysator gelöst enthält. Dabei ist es wesentlich, daß die oxidierten Schwefelverbindungen nicht als Schwefeldioxid entweichen, sondern als lösliche Produkte in der Oxidationslösung verbleiben.
  • Erfindungsgemäß wird dabei vorzugsweise als Oxidationsmittel ein Alkalimetallchlorat verwendet.
  • Die Verwendung von Natrium- und Kaliumchlorat zur Gewinnung von Chlordioxid als Oxidationsmittel ist seit langem bekannt. Ebenso ist bekannt, Chlorate (Salze der Chlorsäure) in Gegenwart von Schwermetallsalzen als Katalysator zur Oxidation von anorganischen und organischen Stoffen zu verwneden. Die Anwendung von katalysiertem Chlorat als Aufschlußmittel und zur Bleiche von Zellstoff hat auch bereits seit einer Reihe von Jahren Eingang in die Zellstoff- und Papierindustrie gefunden. Jedoch ist der Reaktionsmechanismus von katalysierten Chlorat-Oxidationen bis heute noch nicht in allen Einzelheiten aufgeklärt.
  • Auch die Verwendung von Vanadinpentoxid als Katalysator ist seit langem bekannt. In der Zellstoff- und Papierindustrie wird zu Aufschluß- und Bleichvorgängen Natriumchlorat benutzt, das mit V205 katalytisch aktiviert wird. Hierbei kommt das Vanadiumpentoxid in suspendierter Form in der Reaktionsflüssigkeit zur Anwendung. Es lag daher der Gedanke nahe, derartige Reaktionsflüssigkeiten, die in manchen Zellstoffabriken, wie oben beschrieben, zu bestimmten Zwecken verwendet werden, auch zur Oxidation der stinkenden Schwefelverbindungen, die beim Sulfataufschluß entstehen, zu verwenden.
  • Beim Durchleiten von Abgasen aus der Sulfatzellstoffkochung durch eine Chloratlösung, die mit einer V205-Suspension katalytisch aktiviert war, zeigte sich tatsächlich, daß nach Austritt der Gase aus der Lösung der Gestank erheblich verringert war. Andererseits zeigte sich aber, daß dieses Verfahren nur begrenzt wirksam war, und daß das als Suspension verwendete V205 kaum wiederverwendet werden konnte.
  • überraschenderweise wurde nun gefunden, daß es bei Einhaltung ganz bestimmter Maßnahmen möglich ist, eine ein Oxidationsmittel und gelöstes Divanadinpentoxid als Katalysator enthaltende wässrige Lösung zu gewinnen, in der das V205 klar und in stärkerer Konzentration gelöst vorliegt, als bisher als möglich angesehen wurde, und in der das Oxidationsmittel bis zum Sättigungsgrad gelöst sein kann.
  • Die begrenzte Wirksamkeit der bisher bekannt gewordenen, V205 enthaltenden wässrigen Oxidationslösungen ist also offenbar auf die Herstellungsbedingungen solcher Lösungen zurückzuführen. Es wurde gefunden, daß beim Verfahren in der bisher üblichen Weise, wobei das Vanadinpentoxid direkt in die Oxidationslösung gegeben wird, das V205 suspendiert bleibt und sich praktisch überhaupt nicht löst. Die katalytische Wirksamkeit von V205 scheint aber im wesentlichen von einer gelösten Form des Vanadiums herzurühren, während der in Suspension vorliegende Katalysator keine Rolle spielt.
  • Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde nun versucht, eine wässrige Oxidationslösung zu gewinnen, in welcher das Vanadinpentoxid in möglichst hoher Konzentration gelöst vorliegt, und in welcher auch das Oxidationsmittel in möglichst hoher Konzentration enthalten ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zunächst eine wässrige Lösung von Divanadinpentoxid (V205) zubereitet und in diese das betreffende Oxidationsmittel gegeben wurde.
  • Unter diesen Bedingungen ist es möglich, die Konzentration an gelöstem V205 in der Oxidationslösung auf dem gleichen Wert zu halten wie in einer wässrigen Lösung bei fehlendem Oxidationsmittel. Das war bisher noch nicht gelungen. Die erfindungsgemäßen Oxidationslösungen erthalten z.B.
  • mindestens 0,3 g / 1 V205.
  • Werden durch eine solche Oxidationslösung gemäß der vorliegenden Erfindung die Abgase aus der Sulfatzellstoffkochung geleitet, dann sind die aus der Oxidationslösung austretenden Gase völlig geruchsfrei, enthalten also nicht mehr die übel riechenden Schwefelverbindungen.
  • Gegenüber einer Chloratlösung mit suspendiertem V205 hat die erfindungsgemäße Chlorat V205-Lösung außerdem den Vorteil, daß das Oxidationsmittel für eine mehrfache Wiederverwendung geeignet ist.
  • Die erfindungsgemäße Oxidationslösung ist ebenso wie für die Schadstoffe in den Abgasen auch anwendbar für die stinkenden Schwefelverbindungen aus dem Sulfatzellstoff-Aufschluß, die im wässrigen Medium in den Zellstoff-Waschwässern, den Brüdenkondensaten usw. vorhanden sind. Dabei können diese Verbindungen z.B. in einer sog.
  • Stripper-Anlage aus den Flüssigkeiten ausgetrieben werden und in gleicher Weise wie bei den Kocherabgasen beschrieben zur Oxidation durch die Absorptionskolonne geführt werden.
  • Die Abgase aus der Sulfatstoffkochung und die Waschwässer, d.h. die gasförmig entweichenden und die in den flüssigen Medien anfallenden, stinkenden Schwefelverbindungen können aber auch gemeinsam mit der erfindungsgemäßen Oxidationslösung behandelt werden. Durch Verwendung z.B. einer Chloratlösung, die V205 rückstandsfrei gelöst enthält, ist die Durchführung der Oxidation auch in einem Riesel- und Absorptionsturm möglich. Die Anwendung von Chloratlösungen mit suspendierten V205 würde eine solche Arbeitsweise in der laufenden betrieblichen Produktion nicht zulassen. Das ist ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Diese erfindungsgemäße Oxidationslösung ist ein allgemein anwendbares, ausgezeichnet wirkendes Oxidationsmittel für viele in wässriger Phase ablaufenden Oxidatonereaktonen.
  • Das erfindungsgemäße Oxidationsmittel kann deshalb z.B.
  • zur Oxidation von ungesättigten, insbesondere gasförmigen Kohlenwasserstoffen, wie Äthylen, Propylen etc., von Hydroxyverbindungen, wie Hydrochinon, von Alkoholen und Aldehyden, bezw. Ketonen, wie Methanol oder Furfurol, insbesondere aber in ähnlicher Weise wie bei der Eliminierung von übel riechenden Schadstoffen aus Abgasen und Abwässern der Zellulosegewinnung zur Eliminierung von in geringer Konzentration in einem inerten Trägergas vorliegenden organischen Nebenprodukten, vor allem in der Petrochemie, verwendet werden.
  • Zur Herstellung der wässrigen Lösung des Vanadinpentoxids gibt es mehrere Wege. Ein mögliches Verfahren besteht darin, wasserfreies pulverisiertes Vanadinpentoxid in Wasser zu geben und das Gemisch so lange zu rühren, bis kein V205 mehr in Lösung geht. Für dieses Verfahren wird vorzugsweise Vanadinpentoxid verwendet, das durch Calzinieren von NH4V03 in einem Luftstrom gewonnen wurde.
  • Ein anderes mögliches Verfahren besteht darin, Vanadinpentoxid in einer alkalischen Lösung aufzulösen und dann diese Lösung anzusäuren.
  • Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
  • Es wurde eine Versuchsanlage erstellt, deren Aufbau in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellt ist. Figur 1 ist das Schema einer Oxidationsanlage zur Eliminierung übel riechender Schwefelverbindungen aus den Restgasen der Kochung nach Abtrennung der Waschrückstände und Dampfkondensate, und Figur 2 ist das Schema einer Oxidationsanlage zur Eliminierung übel riechender Schwefelverbindungen sowohl aus den Restgasen der Kochung als auch aus den Waschrückständen und den Kondensaten.
  • Beispiel 1 Die erste Stufe besteht darin, die wässrige Lösung des Vanadinpentoxids herzustellen. In diese Lösung wird später das erforderliche Oxidationsmittel eingetragen und gelöst. Für jeden benötigten Liter V205-Lösung werden ca. 0,7 g V205 eingetragen. Der Ansatz wird mittels einer geeigneten Rühr- oder Schütteleinrichtung für eine Dauer von bis zu 72 Stunden in ständiger Bewegung gehalten. Durch diese Arbeitsweise wird eine wässrige V205-Lösung erhalten, die je nach Temperatur eine Konzentration zwischen 0,3 und 0,6 g/l aufweist.
  • Das nach dem Auflösevorgang nicht in Lösung gegangene, überschüssige V205 wird absitzen gelassen und die überstehende klare Lösung abfiltriert.
  • Zur Herstellung des eigentlichen Oxidationsmittels werden in der 2. Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Vanadiumpentoxid-Lösung etwa 100 bis 120 g Natriumchlorat pro Liter aufgelöst. Das Chlorat sollte in der klaren wässrigen V205-Lösung möglichst erst kurz vor dem Gebrauch der Lösung als Oxidationsmittel aufgelöst werden. Für den Gebrauch wird die klare Lösung von V205 und Chlorat in Wasser mit verdünnter Mineralsäure auf einen pH-Wert zwischen 3.0 und 5.0 eingestellt.
  • Es wird in einem Temperaturbereich unter 800C gearbeitet.
  • Der Oxidationsvorgang erfolgt in einem Absorptionsturm.
  • Die Arbeitsweise der Versuchsanlage ist in den Figuren 1 und 2 dargestellt; für den Versuch werden Abgas und Dampf-Kondensat aus Sulfatzellstoffkochern verwendet.
  • Die aus dem Sulfatzellulose-Kocher 1 entweichenden Restgase werden in einen Druckminderer 2 geleitet, danach in einem Wärmetauscher 3 gekühlt und gelangen dann in einen Kondensator 4. Im Kondensator 4 gewinnt man einerseits Gase, die bei 5 abgehen und in den unteren Teil 7 eines Absorptionsturms 8 eingeblasen werden, und andererseits ein Kondensat, das bei 6 abgezogen und in eine getrennte Oxidationsanlage eingespeist wird.
  • Die erfindungsgemäß zubereitete Oxidationslösung wird bei 9 in den Absorptionsturm 8 eingeführt und rieselt über Raschig-Ringe nach unten, den Restgasen entgegen. Die Lösung wird von einer Pumpe 10 aufgenommen und wieder auf den Kopf der Absorptionskolonne geleitet. Die nicht kondensierbaren Gase entweichen über Kopf bei 11.
  • In dem Absorptionsturm werden die übelriechenden Schwefelverbindungen in geruchsarme Oxidationsprodukte umgewandelt.
  • An den schließlich entweichenden Abgasen ist nur noch ein schwacher, aromatisch - terpenartiger geruch festzustellen.
  • Die Oxidationslösung kann so oft xederverwendet werden, bis die Restkonzentration an Chlorat unter einen prozeßtypischen Mindestwert abgesunken ist.
  • Beispiel II Die Oxidationslösung wird wie folgt zubereitet: 0,7 g V205, chemisch reinst, werden in verdünnter NaOH-Lösung mit einem pH-Wert von 10,0 bis 11,0 aufgelöst. Es bildet sich schnell eine klare Lösung von deutlich gelblicher Färbung. Anschließend säuert man mit HC1 oder einer anderen starken Mineralsäure an, bis ein pH-Wert zwischen 2,0 und 3,0 erreicht ist. In dieser Lösung werden, wie in Beispiel 1, 100 g bis 120 g/Liter Natriumchlorat aufgelöst. Die fertige Lösung enthält 0,7 g/l Vanadinpentoxid.
  • Die derart zubereitete Oxidationslösung wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, in einem Absorptionsturm mit Restgasen im Gegenstrom umgesetzt. Die Reaktionstemperatur 0 im Absorptionsturm wird zwischen 70 und 90 C gehalten. Bei diesem Versuch werden jedoch die Restgase aus dem Kocher 1 nach Passieren des Druckminderers 2 direkt in den Absorptionsturm geleitet (Figur 2).
  • Beispiel III Beim Viskoseverfahren zur Herstellung von Viscosereyon, Spinnfaser oder anderen Produkten wird die sog. Viscose, entstanden durch Xanthogenierung von Alkalicellulose, durch Spinndüsen in ein geeignetes Fällbad versponnen. Beim Spinnen, Auswaschen und bei der Spinnbadentgasung freiwerdender Schwefelkohlenstoff (cis2) sowie der entstehenden Schwefelwasserstoff (H2S) werden in Reyon-Fabriken nach bekannten Verfahren bis zu 75% zurückgewonnen, um den Prozeß ökonomischwer zu gestalten. Es fallen aber in solchen Anlagen Gasströme an, deren Konzentration an schwefelhaltigen Gasen zu gering ist, um sie in wirtschaftlicher Weise einer Schwefelregeneration zuführen zu können.
  • Diese Abgase aus Viskosefabriken stellen eine erhebliche Umweltbelastung dar. Solche z.B. aus der Absorptionsanlage für Schwefelkohlenstoff austretenden Gasströme enthalten Schwefelkohlenstoff in Konzentrationen bis zu 3%. Dieser Gasstrom alleine oder vereinigt mit anderen Abgasen, die Schwefelkohlenstoff bzw. Schwefelwasserstoff enthalten, wird durch den Absorptionsturm geleitet, der vorher mit Oxydationslösung beschickt wurde, wie in den Beispielen I und II beschrieben. Die Reaktionstemperatur kann bis zu 900C betragen, sollte aber zweckmäßigerweise niedriger gehalten werden. Die Gase werden entweder direkt oder über eine Abscheidung für Feststoffpartikel in den Absorptionsturm geleitet und verlassen die Oxydationsanlage weitgehend geruchsfrei.

Claims (11)

  1. Patentansprüche: ½. Oxidationslösung, bestehend aus einer wässrigen Lösung eines Oxidationsmittels, welche zugleich mindestens 0,3 g/l Divanadinpentoxid klar gelöst enthält.
  2. 2. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Oxidationsmittel ein Alkalimetalichlorat, vorzugsweise Natriumchlorat in einer Konzentration von über 100 g /1 enthält.
  3. 3. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Oxidationsmittel ein Peroxid enthält.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung einer Oxidationslösung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine wässrige Lösung von Divanadinpentoxid zubereitet und diese Lösung mit dem Oxidationsmittel vermischt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß wasserfreies, pulverisiertes V205 in Wasser gegeben und dieses Gemisch so lange gerührt wird, bis mindestens 0,3 gg V205 in Lösung gegangen sind.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß V205 verwendet wird, das durch Calzinieren von NH4VO3 in einem Luftstrom erhalten worden ist.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß V205 in einer alkalischen Lösung aufgelöst und die entstandene Lösung angesäuert wird.
  8. 8. Verwendung einer Oxidationslösung gemäß Anspruch 1 zur Oxidation organischer Verbindungen in wässriger Reaktionsphase.
  9. 9. Verwendung nach Anspruch 8 zur Eliminierung von übel riechenden Schwefelverbindungen aus den Restgasen und/oder den Abwässern und Kondensaten bei der Sulfatzellstoffgewinnung.
  10. 10. Verwendung nach Anspruch 9 zur Eliminierung von in geringer Konzentration in einem inerten Trägergas enthaltenen organischen Verbindungen.
  11. 11. Verwendung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Oxidation entstandenen Reaktionsprodukte mittels bekannter geeigneter Trennverfahren zum Zwecke ihrer wirtschaftlichen Verwertung aus der wässrigen Oxydationsiösung gewonnen werden.
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