DE2653384C3 - Anordnung von Phantomsubstanzen zur Simulation menschlichen oder tierischen Gewebes - Google Patents
Anordnung von Phantomsubstanzen zur Simulation menschlichen oder tierischen GewebesInfo
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- A61B8/587—Calibration phantoms
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Description
in
Die Erfindung oetrifft eine Anordnung von Phantomsubstanzen
zur Simulation von menschlichem oder tierischem Gewebe, um Ultraschallanlagen kalibrieren
und überprüfen zu können.
Die Tiefen der verschiedenen Gewebsschichten unter der Hautoberfläche lassen sich in der medizinischen
Diagnostik durch Ultraschall im Impulsechobetrieb darstellen. Geht der Ultraschall von einem Gewebe
einer bestimmten .Schallimpedanz ρ · c(ρ= Dichte des
Gewebes, c= Schallgeschwindigkeit in diesem Gewebe) in ein anderes Gewebe mit einer anderen Schallimpedanz
über, so wird ein Teil des Ultraschalls an der Grenzschicht dieser beiden Gewebe reflektiert. Die
Laufzeitdifferenz des Echos zum ausgesandten Schall wird im sogenannten A-Bildverfahren dargestellt. Dabei
kann, wenn die Schallgeschwindigkeit des Schalls im Gewebe, das der Schall bis zum Echo durchlaufen hat,
bekannt ist, die Dicke dieser Gewebeschicht angegeben
werden. Aufbau und Prinzip dieses Verfahrens sind ausführlich dargestellt bei Bergmann, L, Der
Ultraschall, S. Hirzel-Verlag, Stuttgart 1954; M a t a u schek, )., Einführung in die Ultraschalltechnik,
VEB-Verlag Technik, Berlin 1961 und Krautkrämer,
J. und Krautkrämer, H., Werkstoffprüfung mit Ultraschall, Springer-Verlag 1975.
Im menschlichen und tierischen Gewebe wird der Ultraschall in Abhängigkeit von der Unlersuchungsfrequenz
des Ultraschalls absorbiert. Die Schalldruckamplitude und damit auch die Höhe des Ultraschallechos
tiefer gelegener Grenzschichten des Gewebes sind kleiner als die gleichwertiger Grenzschichten, die näher
am Schallkopf liegen. Um glcichwcriigc Grenzschichten im Gewebe durch gleich hohe Ultraschallechos
darzustellen, werden allgemein in tier medizinischen
Technik Ultraschallechos, clic von Gewebsschichien in
der Nähe des Ultraschallkopfes reflektiert werden und eine kurze Laufzeitdifferenz zum ausgesandten .Signal
aufweisen, weniger verstärkt als die F.chos der tiefer
45
τ> liegenden Schichten, die eine größere Laufzeitdifferenz
aufweisen. Die laufzeitabhängige Verstärkung wird als Tiefenausgleich bezeichnet.
Der Tiefenausgleich wird bisher in der klinischen Praxis nach Erfahrungswerten eingestellt. In der
Literatur sind bisher keine Gewebsphantome beschrieben worden, mit denen der Tjefenausgjeich exakt
abgeglichen werden kann.
Es ist zwar ein Tiefenausgleich aus der Materialprüfung bekannt - DE-OS 22 33 130-, der die unterschiedlichen
Schallschwächungseigenschaften bei der Ultraschall-Werkstoffprüfung dadurch ermittelt und
kompensiert, daß gleichzeitig mit der Fehlerprüfung vom Materialgefüge rückgestreute Schallamplituden
erfaßt und zu Vergleichs-, Steuer- und Regelgrößen umgeformt werden. Dies Verfahren setzt jedoch ein
homogenes Materialgefüge mit annähernd gleichartigen Rückstreueigenschaften voraus. Eine Voraussetzung,
die beim menschlichen und tierischen Gewebe nicht gegeben ist
Eine andere bekannte laufzeitabhängige Regelung der Echoanzeige — DE-OS 26 17 118 — benutzt
zusätzlich zur laufzeitabhängigen Grundverstärkung die maximalen Echos und den Störuntergrund als Steuerspannungen.
Ein Verfahren, daß für menschliches und tierisches Gewebe nicht geeignet ist, da größere
echoarme neben echoreichen anatomischen Strukturen liegen und bei dieser Regelung nicht unterschiedlich
zueinander abgebildet werden. Nach diesem Verfahren werden zwar aus ailen anatomischen Strukturen sehr
viele Informationen erhalten. Die unterschiedlichen Gewebsqualitäten lassen sich jedoch nicht mehr
gegeneinander vergleichen.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird das Problem der exakten Kalibrierung von Ultraschallanlagen
für menschliches und tierisches Gewebe erst ermöglicht, während dies mit den bekannten Verfahren
aus der Materialprüfung für menschliches und tierisches Gewebe nicht möglich war oder feste Einstellungen auf
der Grundlage der Erfahrung verwendet wurden oder die genaue Einstellung jedem Anwender der Ultraschallanlage
durch freie Einstellmöglichkeiten überlassen wurde.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Ultraschallmessung im Impulsechobetrieb
den Tiefenausgleich durch ein Gewebsphantom exakt abzugleichen, daß Schichten im menschlichen und
tierischen Gewebe, 'oei denen sich die Schallimpedanz
um einen gleichen Betrag ändert, auch immer durch gleich hohe Ultraschallechos dargestellt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Behälter hintereinander angeordnet sind, in
welchen verschiedene Substanzen enthalten sind, die hinsichtlich der Schallabsorption und .Schallimpedanz
sowie der auftretenden Schallgeschwindigkeit dem menschlichen oder tierischen Gewebe entsprechen, daß
die Substanzen der Behälter durch Folien voneinander gelrennt sind und daß die Substanzen der Behälter im
periodischen Wechsel als parallele Schichtung angeordnet sind, sowie die Substanzen der Behälter unterschiedliche
Schallimpcdan/ haben. Unterscheiden sich / U.
zwei solcher Phaiuomsubstanzen durch ihre Schaüim
pedanz, so können diese beiden Phantomsiibstan/en in
parallelen Schichten im Wechsel Substanz I. Substanz 2. Substanz I usw. angeordnet werden. Von einem
Ultraschallimpuls, der diese· paiallelen Schichten in
Richtung der Normale durchsetz1, wird von den
Grenzschichten zwischen den parallelen Schichten
immer der gleiche.prozentuale Anteil des Ultraschalls
reflektiert, da die Änderung der Schallimpedanz immer gleich groß ist. Der Tiefenausgleich kann dann so
abgeglichen werden, daß immer gleich hohe Ultraschallechos für die verschiedenen Gewebsschichten abgebildet
werden.
Entspricht die Änderung der Schallimpedanz darüber hinaus der, die physiologisch im menschlichen und
tierischen Gewebe zu beobachten ist, so kann solch ein Phantom als Standardphantomsubstanz zur Kalibrie- in
rung von Ultraschallanlagen im menschlichen und biologischen Bereich verwendet werden, eine Aufgabe,
die bisher noch ungelöst war.
Mit Hilfe des Gewebsphantoms kann die exakte Kalibrierung des Tiefenausgleichs bei Ultraschallanla- π
gen zur Untersuchung von menschlichem und tierischem Gewebe leicht gefunden und überprüft werden.
Bei einer Untersuchung werden oft Schallköpfe unterschiedlicher Ultraschallfrequenz verwendet. Da
die Schallabsorption erheblich frequenzabhängig ist. >o
muß der Tiefenausgleich oft neu eingestellt wevden. Das
Gewebsphantom erleichtert diese Arbeit wesentlich und ermöglicht zusätzlich eine exakte Kalibrierung. Die
exakte Kalibrierung des Tiefenausgleichs mit dem Gewebsphantom gestattet außerdem die eindeutige _>5
Identifikation des Gewebes der Unterschalluntersuchung z. B. als Zyste, Parenchym oder bindegewebsreiches
Gewebe. Aussagen, die beim bekannten Stande der Technik nicht möglich waren.
Ein Ausfühmngsbeispiel der Erfindung ist in der jo
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Ein Schallkopf 16 ist aufgesetzt auf eine Folie 1. die
durch einen Spannring 2 und der Schraube 3 über den oberen Behälter 8 eben gespannt ist. Folie 1 und r>
Behälter 8 werden durch einen O-Ring 4 gedichtet. Die
Dicke der Folie ist kleiner als 0,1 mm, Dje folgenden Behälter 9 und 10 sind so wie der Behalter 8 durch eine
Folie mit Spannring abgedeckt. Behälter 8,10 und 9 sind
so miteinander verbunden, daß die Folien parallel ausgerichtet sind. Die Behälter sind durch Q-Rtnge 6
und 7 gedichtet. Es folgen abwechselnd Behälter wie 10 und 9, Die Anordnung von parallelen Behältern wird
begrenzt durch ein Bodenteil II. Spannbolzen mit Muttern und Scheiben 13 halten diese parallele
Anordnung von Behältern zusammen.
Über die Schrauben 12 können die Behälter mit einer Flüssigkeit, die dem menschlichen oder tierischen
Gewebe entspricht, gefüllt werden. Und zwar werden die Behälter 8 und 9 mit der Flüssigkeit 14 und die
Behälter 10 mit der Flüssigkeit 15 gefüllt.
Damit die parallele Oberfläche der Folien auch bei Ausdehnung des Volumens der Flüssigkeiten durch
Temperaturänderung einerseits und bei unterschiedlichem Auflagedruck des Ultraschallkonfes andererseits
erhalten bleibt, sind die Kammern, diodie Flüssigkeit 14
bzw. 15 enthalten, jeweils miteinander als auch über die Entlüftungsschraube 5 mit der Außenluft zum Druckausgleich
verbunden. Der Druck auf beide Seiten der jeweiligen Folien ist immer gleich groß.
Die Kohe rbzw. rder Behälter, die mit der Flüssigkeit
14 bzw. 15 gefüllt sind, kann so abgeglichen werden, daß beide Höhen einem Gewebe von einer vorgegebenen
Dicke entsprechen.
Der Ultraschall wandert vom Schallkopf 16 in Richtung der Normalen der Oberfläche der Folien 1. Ein
geringer Bruchteil wird an den Folien beim Übergang von der einen Flüssigkeit zur anderen reflektiert und
vom Schallkopf 16 empfangen. Die Echos werden im A-BiId dargestellt, wobei die Echohöhen mit Hilfe des
Tiefenausgleichs alle auf gleiche Höhe gebracht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Anordnung von Phantomsubstanzen zur Simulation menschlichen oder tierischen Gewebes,
dadurch gekennzeichnet, daß Behälter(8, 9, 10) hintereinander angeordnet sind, in welchen
verschiedene Substanzen (14,15) enthalten sind, die hinsichtlich der Schallabsorption und Schallimpedanz
sowie der auftretenden Schallgeschwindigkeit in dem menschlichen oder tierischen Gewebe entsprechen,
daß die Substanzen (14, 15) der Behälter (8 oder 9 und 10) durch Folien (1) voneinander getrennt
sind und daß die Substanzen (14 und 15) der Behälter (8 oder 9 und 10) im periodischen Wechsel als
parallele Schichtung angeordnet sind, sowie die Substanzen (14 und 15) der Behälter (8 oder 9 und 10)
unterschiedliche Schallimpedanz haben.
2. Anordnung von Phantomsubstanzen nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behälter (8 oder 9 bzw. 10) zum Druckausgleich untereinander verbunden sind.
3. Anordnung von Phantomsubstanzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Substanzen (14 und 15) zur Simulation des Gewebes aus Rizinusöl und Mineralöl bestehen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2653384A DE2653384C3 (de) | 1976-11-22 | 1976-11-22 | Anordnung von Phantomsubstanzen zur Simulation menschlichen oder tierischen Gewebes |
US05/852,092 US4116040A (en) | 1976-11-22 | 1977-11-16 | Tissue simulating calibration and reference standard |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2653384A1 DE2653384A1 (de) | 1978-05-24 |
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ID=5993868
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2653384A Expired DE2653384C3 (de) | 1976-11-22 | 1976-11-22 | Anordnung von Phantomsubstanzen zur Simulation menschlichen oder tierischen Gewebes |
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1976
- 1976-11-22 DE DE2653384A patent/DE2653384C3/de not_active Expired
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1977
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Also Published As
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