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Schaltungsanordnung zur zeitlichen Überwachung von zwei möglichen
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Schaltzuständen.
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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur zeitlichen Überwachung
von zwei möglichen Schaltzuständen, bei der jeweils durch einen Zustandswechsel
eine elektronische Zeitüberwachung gestartet wird und der Eingangszustand zum Ausgang
durchgeschaltet wird, wenn er während einer Mindestzeitdauer angelegen hat Derartige
Schaltungsanordnungen werden beispielsweise bei Telegrafie- und Datenvermittlung
zum Zweck der Verbindungsüberwachung benötigt. Sie sollen die Unterscheidung eines
Anrufs von Störimpulsen sowie eines Schlußzeichens von Fernschreibzeichen ermöglichen.
Ein Änruf führt bekanntlich zu einer Stromerhöhung auf der Teilnehmeranschlußschaltung.
Störimpulse können jedoch ebenfalls zu einer kurzzeitigen Stromerhohung führen.
Es ist deshalb eine Einschaltverzögerungszeit der Verbindungsüberwachungseinrichtung
vorgesehen, die größer ist als die Dauer des längsten zu erwartenden Störimpulses.
So wird erst durch ein Anrufpotential die Einschaltverzögerungszeit überschritten
und das Anrufpotential wird zum Ausgang der Verbindungsüberwachungseinrichtung durchgeschaltet.
Störimpulse werden auf diese Weise unterdrückt. Das Schlußzeichen besteht aus einer
Stromunterbrechung oder Stromverringerung, die länger andauert, als die längste
durch ein Fernschreibzeichen verursachte Unterbrechung. Es ist deshalb eine Ausschaltverzögerungszeit
der Verbindungsüberwachungseinrichtung vorgesehen, die größer ist als die Dauer
der längsten durch ein Fernschreibzeichen verursachten Stromunterbrechtung. Ein
Schluß zeichen
wird erst erkannt, wenn seine Dauer die Ausschaltverzögerungszeit
überschreitet. Als weitere Forderung an eine solche Verbindungsüberwachungseinrichtung
ergibt sich, daß nach jeder Stromunterbrechung durch ein Fernschreibzeichen der
Verzögerungsschaltkreis sofort und möglichst schnell zurückgesetzt werden muß. Nur
dann befindet sich nämlich dieser Verzögerungsschaltkreis bei der nächsten Unterbrechung
im Anfangszustand, und der Ausschaltvorgang wird mit der festgelegten Zeit verzögert.
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Es sind Relaisschaltungen zur Realisierung solcher Verbindungsüberwachungseinrichtungen
bekannt. In der DT-OS 2 148 436 wird auch schon eine elektronische Schaltungsanordnung
beschrieben, die eine Lösung des beschriebenen Problems ermöglicht. Bei dieser bekannten
elektronischen Schaltungsanordnung sind zwei Verzögerungsschaltungen über Entkopplungsglieder
derart hintereinander geschaltet, daß immer nur eine der Verzögerungsschaltungen
verzögernd wirksam wird. Der Nachteil dieser Schaltung wird in der Verwendung zweier
Verzögerungsschaltungen gesehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung
zur Lösung des beschriebenen Problems anzugeben, die nur eine Verzögerungsschaltung
benötigt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Zeitkreis
vorgesehen ist, in dem in Abhängigkeit vom Ausgangszustand einer bistabilen Kippschaltung
jeweils eine von zweimöglichen Verzögerungszeiten einstellbar ist, daß am Signaleingang
der Kippschaltung der durchzuschaltende Eingangszustand und am Takteingang das Ausgangs
signal des Zeitkreises anliegt und daß die Zustandswechsel dem Zeitkreis über eine
Exklusiv-ODER-Schaltung zugeführt werden, die den Eingangszustand und den Ausgangszustand
der bistabilen Kippschaltung miteinander verknüpft.
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Bei dieser Schaltungsanordnung sind zumindest für die bistabile Kippschaltung
und die Exklusiv-ODER-Schaltung Bausteine einer integrierten Schaltungstechnik verwendbar.
Gegenüber bisher bekannten Schaltungen weist die Schaltung nach der Erfindung deshalb
Vorteile hinsichtlich des Platzbedarfs, des Leistungsverbrauchs
und
der Kosten auf. Bei der Schaltungsanordnung nach der Erfindung wird nur ein einziger
Zeitkreis für die Ein- und Ausschaltverzögerungszeit verwendet. Dieser Zeitkreis
wird abhängig von dem vor dem letzten Zustandswechsel vorhandenen Zustand auf eine
der beiden Verzögerungszeiten eingestellt. Der vor dem letzten Zustandswechsel vorhandene
Zustand wird in der bistabilen Kippschaltung gespeichert. Da nur ein Zeitkreis vorhanden
ist, muß dieser von Zustandsänderungen beider Richtungen sowohl gestartet als auch
gestoppt werden können. Dies wird durch die Exklusiv-ODER-Schaltung erreicht, die
von der bistabilen Kippschaltung gesteuert wird.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird der Nachteil
bekannter Zeitkreise - eine zusätzliche Entkopplung des Ausgangstransistors vom
Transistor, über den der Kondensator entladen oder aufgeladen wird - vermieden.
Bei diesem neuen Zeitkreis wird der Kondensator über einen ersten Transistor mit
konstantem Strom aufgeladen. Die Basis dieses ersten Transistors ist mit dem Emitter
eines zweiten Transistors verbunden, dessen.Kollektor über einen Widerstand an eine
Spannungsquelle angeschlossen ist. Als Ausgangs signal des Zeitkreises wird der
Spannungshub am Kollektor des zweiten Transistors ausgewertet.
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Steht nur eine Spannungsquelle zur Verfügung, so wird der Zeitkreis
nach Art eines Miller-Integrators aufgebaut. Der Kondensator wird über einen ersten
Transistor mit konstantem Strom entladen.
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Die Basis dieses Transistors ist mit dem Emitter eines zweiten Transistors
verbunden, dessen Kollektor über einen Widerstand an die Spannungsquelle angeschlossen
ist. Als Ausgangssignal wird ebenfalls der Spannungshub am Kollektor des zweiten
Transistors ausgewertet.
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Der Vorteil dieser Schaltungsanordnung zeigt sich insbesondere dann,
wenn der Widerstand im Entladekreis des Kondensators um einen Faktor größer ist
als der Widerstand im Aufladekreis des Kondensators, der dem Unterschied zwischen
der Entladezeit des Kondensators und der Wiederbereitschaftszeit des Zeitkreises
entspricht. Es ergibt sich dann ohne zusätzlichen Bauteileaufwand eine schnelle
Wiederbereitschaft des Miller-Integrators und damit ein einfacher Aufbau der Schaltung.
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Die Einstellung der Zeitkonstante des nach Art eines Miller-Integrators
aufgebauten Zeitkreises geschieht vorteilhaft dadurch, daß der invertierende Ausgang
der bistabilen Kippschaltung über eine Diode und einen ohmschen Widerstand mit der
Basis des zweiten Transistors verbunden wird. Dieser zusätzliche Widerstand und
der ohmsche Widerstand im Entladekreis des Kondensators sind dann parallel geschaltet.
Bei dieser Ausführungsform ergibt sich jedoch eine Abhängigkeit beider Zeiten voneinander.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird deshalb der ohmsche
Widerstand im Entladekreis des Kondensators über eine Diode mit dem nichtinvertierenden
Ausgang der bistabilen Kippschaltung verbunden. Die beiden Verzögerungszeiten des
Miller-Integrators können nun unterschiedlich lang gewählt werden; sie sind aber
voneinander unabhängig.
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Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung der Zeichnungen.
Es zeigen: Fig. 1 ein Blockschaltbild der Schaltungsanordnung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine erste Ausführung des Zeitkreises, Fig. 3 eine zweite Ausführung des
Zeitkreises, Fig. 4 eine Ausführungsform der Gesamtschaltung nach der Erfindung
und Fig. 5 den zeitlichen Ablauf in einer Schaltung nach Fig. 4.
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Das Prinzip der Erfindung ergibt sich aus dem in Fig. 1 dargestellten
Blockschaltbild. Der Zeitkreis Z steuert über seinen Ausgang A den Takteingang der
bistabilen Kippschaltung L, deren Signaleingang über die Leitung D mit dem Eingang
E der Schaltungsanordnung verbunden ist. Die Signalverknüpfung der Kippschaltung
L ergibt sich aus der Tabelle für L in Fig. 1. Im Ruhezustand befindet sich der
Ausgang A auf dem logischen Potential 1. Der Signaleingang der Kippstufe L ist dann
gesperrt. Ein vom Zeitkreis abgegebener Taktimpuls hat das logische Potential 0.
Liegt ein solcher Taktimpuls vor, so wird das am Signaleingang der Kippschaltung
L anliegende Eingangspotential zum Ausgang Q der Kippschaltung durchgeschaltet.
Vom Ausgang Q der Kippschaltung L werden
die Zeitkonstanten T1 und
T2 des Zeitkreises Z eingestellt. Die Exklusiv-ODER-Schaltung G verknüpft das Eingangspotential
am Eingang E und das Potential am Ausgang Q der Kippschaltung L, das über die Leitung
R zugeführt wird. Die Signalverknüpfung ist in der Tabelle für G in Fig. 1 dargestellt.
Der Ruhezustand ist durch E=O und R=1 gekennzeichnet. Beim Wechsel von E=O auf E--1
wechselt der Ausgang der Exklusiv-ODER-Schaltung G von AG=1 auf AG=O. Durch diesen
Übergang von AG=1 auf AG=O wird der Zeitkreis Z gestartet.
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Nach Ablauf der Verzögerungszeit T1 gibt der Zeitkreis einen Taktimpuls
über den Ausgang A an die bistabile Kippschaltung L ab, worauf das Eingangspotential
auf der Leitung D zum Ausgang Q der Kippschaltung L durchgeschaltet wird. Durch
die Änderung des Potentials am Ausgang 5 der Kippschaltung L wird im Zeitkreis Z
die Zeitkonstante T2 eingestellt. An den Eingängen der Exklusiv-ODER-Schaltung G
liegt jetzt die Signalkombination E=1 und R=O; am Ausgang AG erscheint deshalb das
logische Potential 1. Wechselt nun am Eingang E das Potential wiederum von 1 auf
0, so wechselt das Ausgangspotential AG ebenfalls von 1 auf 0. Der Zeitkreis Z wird
also erneut gestartet. Nach der Verzögerungszeit t2 gibt der Zeitkreis über den
Ausgang A einen Taktimpuls an die Kippschaltung L ab, wodurch das auf der Leitung
D anliegende Eingangspotential zum Ausgang Q der Kippschaltung L durchgeschaltet
wird. Damit ist der durch die Signalkombination E=O und R=1 gekennzeichnete Ruhezustand
der Schaltung wiederhergestellt.
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In Fig. 2 ist eine vereinfachte Ausführungsform des Zeitkreises dargestellt,
bei der zwei Spannungsquellen benötigt werden und Maßnahmen zur Umschaltung der
Verzögerungszeit fortgelassen worden sind. Der Kondensator C wird über den elektronischen
Schalter S entladen. Ist die Schaltstrecke des elektronischen Schalters S nicht
leitend, so wird der Kondensator C über die Kollektor-Emitter-Strecke des Transistors
T1, dessen Emitter über den Widerstand R2 mit der Spannungsquelle -UB verbunden
ist, aufgeladen. Die Basis des Transistors T1 ist mit dem Emitter des Transistors
T2 verbunden, dessen Kollektor über den Widerstand R1 an die Spannungsquelle tUB
angeschlossen ist. Die Basis des Transistors T2 liegt an Erdpotential. Der Kollektor
des Transistors T2 bildet den Ausgang A des Zeitkreises. Solange die Schaltstrecke
des SchaltersS
leitend ist, fließt über den Transistor T1 ein konstanter
Strom 1, der zu einem relativ kleinen Kollektorstrom des Transistors T2 führt. Der
Spannungsabfall am Widerstand R1 ist dementsprechend relativ klein und die Kollektorspannung
des Transistors T2 bzw.
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die Ausgangsspannung UA relativ groß. Wird die Schaltstrecke des Schalters
S gesperrt, so wird der Kondensator C mit dem konstanten Strom I über den Transistor
T1 aufgeladen, bis der Transistor T1 in das Sättigungsgebiet gelangt. Der Basisstrom
des Transistors T1 nimmt nun den Wert I an, und der Kollektorstrom des Transistors
T2 steigt gegenüber dem Kollektorstrom vor der Aufladung des Kondensators C um einen
Faktor, der durch die Stromverstärkung des Transistors T1 gegeben ist. Mit diesem
größeren Kollektorstrom kann bei geeigneter Wahl des Widerstandes R1 auch der Transistor
T2 in die Sättigung gesteuert werden. Mit Hilfe des Transistors T2 kann also die
Beendigung des Ladevorganges des Kondensators C direkt ausgewertet werden.
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In Fig. 3 ist eine Ausführung des Zeitkreises - ebenfalls ohne Maßnahmen
zur Umschaltung der Verzögerungszeit - dargestellt, die nach Art eines Miller-Integrators
aufgebaut ist und nur eine Spannungsquelle benötigt. Der Kondensator C wird über
den ohmschen Widerstand R3, der an die Spannungsquelle +UB angeschlossen ist, und
über die Kollektor-Emitter-Strecke des Transistors T1, dessen Kollektor über den
Widerstand R2 ebenfalls an die Spannungsquelle +UB angeschlossen ist, mit konstantem
Strom entladen. Die Basis des Transistors T1 ist mit dem Emitter des Transistors
T2 verbunden, dessen Kollektor ebenfalls über einen ohmschen Widerstand R1 mit der
Spannungsquelle +UB verbunden ist. Als Ausgangssignal A der Schaltung wird die Kollektorspannung
des Transistors T2 ausgewertet. Die Basis des Transistors T2 ist mit dem Widerstand
R3 im Entladekreis des Kondensators C verbunden und außerdem mit der Schaltstrecke
des elektronischen Schalters S. Nach einem Entladevorgang, bei dem die Schaltstrecke
des Schalters S gesperrt ist, wird der Kondensator C über die leitende Schaltstrecke
des Schalters S und den Kollektorwiderstand R2 des Transistors T1 aufgeladen. Ist
die Schaltstrecke des Schalters S leitend, so sind die Transistoren T1 und T2 gesperrt.
Der Kondensator C ist über Widerstand R2 auf die Spannung +UB aufgeladen, und die
Ausgangsspannung
am Punkt A beträgt +UB. Wird die Schaltstrecke
des Schalters S gesperrt, so wird der Kondensator C über den Transistor T1 und den
Widerstand R3 entladen. Der Strom, mit dem der Kondensator C entladen wird, hängt
von der Spannung +UB und den Spannungsabfällen an den Basis-Emitter-Dioden der Transistoren
Ti und T2 sowie vom Widerstand R3 ab. Dieser Strom ist während des Entladevorganges
nahezu konstant. Die Kollektorspannung des Transistors T1 sinkt bei diesem Entladevorgang
nahezu linear ab, bis der Transistor T1 gesättigt ist. Während der Entladung des
Kondensators ist der Kollektorstrom des Transistors T2 verhältnismäßig klein, so
daß am Ausgang A nahezu die gesamte Spannung +UB zur Verfügung steht.
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Ist der Transistor T1 gesättigt, so fließt der gesamte durch den Widerstand
R3 fließende Strom in die Basis des Transistors T2, und der Kollektorstrom des Transistors
T2 wird um einen Faktor, der vor den Stromverstärkungen beider Transistoren und
dem Verhältnis von Kollektorwiderstand des Transistors T1 und Widerstand R3 im Entladekreis
des Kondensators abhängt, erhöht. Der Widerstand R1 ist so ausgelegt, daß durch
diesen höheren Kollektorstrom auch der Transistor T2 gesättigt wird. Nach beendigter
Entladung des Kondensators fällt deshalb am Widerstand R1 fast die gesamte Spannung
+UB ab.
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Der Spannungshub am Widerstand R1 hängt neben dem Produkt der Stromverstärkungen
der Transistoren T1 und T2 auch vom Verhältnis R3/R2 ab. Um eine schnelle Wiederbereitschaft
des Zeitkreises nach einem Entladevorgang des Kondensators C zu erreichen, wird
der Widerstand R2 im Aufladekreis des Kondensators C wesentlich kleiner gewählt
als der Widerstand R3 im Entladekreis des Kondensators C.
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Das Verhältnis R3/R2 kann beispielsweise den Wert 100 haben.
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Eine Ausführungsform der Schaltungsanordnung nach der Erfindung unter
Verwendung des Zeitkreises nach Fig. 3 zeigt Fig. 4. Die Potentialwechsel am Ausgang
AG der Exklusiv-ODER-Schaltung G werden dem Zeitkreis Z über einen ohmschen Widerstand
R5 und einen Steuertransistor T3 zugeführt. Der Kollektor dieses Steuertransistors
T3 ist einerseits mit der Basis des zweiten Transistors T2 des Zeitkreises und andererseits
mit dem ohmschen Widerstand R3 in Entladekreis des Kondensators C verbunden. Die
Emitter des Steuer-
transistors T3 und des ersten Transistors T1
des Zeitkreises liegen gemeinsam auf Erdpotential.
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Die Basis des zweiten Transistors T2 ist außerdem über einen zusätzlichen
ohmschen Widerstand R4 und eine Diode D1 mit dem Ausgang 5 der bistabilen Kippschaltung
L verbunden. Die bistabile Kippschaltung L ist ebenso wie die Exklusiv-ODER-Schaltung
G aus Bausteinen einer integrierten Schaltungstechnik, in diesem Falle aus NOR-VerknUpfungsgliedern
aufgebaut. Es wird im folgenden davon ausgegangen, daß diese Bausteine in positiver
Logik arbeiten, daß also die Batteriespannung +UB dem logischen Potential 1 und
das Erdpotential O V dem logischen Potential 0 entspricht.
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Im Ruhezustand liegt am Eingang E das Potential 0 und am Ausgang 5
der bistabilen Kippschaltung L das Potentiall;dann liegt am Ausgang AG der Exklusiv-ODER-Schaltung
G das Potential 1. In diesem Fall ist der Transistor T3 leitend. Die Basis des Transistors
T2 liegt dann nahezu auf 0 V und die beiden Transistoren T2 sowie T1 sind gesperrt;
die Kollektoren beider Transistoren liegen auf dem Potential +UB. Der Zusatzwiderstand
R4 liegt über die Diode D1 am Ausgang 5 der Kippschaltung L und damit am Potential
+UB. Er liegt also parallel zum Widerstand R3, über den die Entladung des KondensatorsC
verläuft. Der Kondensator C liegt zwischen der Basis des Transistors T2 und dem
Kollektor des Transistors T1. Er ist also etwa auf die Spannung +UB aufgeladen.
Da der Kollektor des Transistors T2 ebenfalls auf dem Potential +UB liegt, liegt
am Ausgang A das logische Potential 1. Aus der Tabelle für die Signalverknüpfungen
der Kippschaltung L in Fig. 1 ergibt sich, daß der Eingang D dann gesperrt ist.
Die Kippschaltung bleibt also in dem Zustand, in den sie über die Leitung D gesetzt
wurde, ehe am Ausgang A das Potential 1 erschien.
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Empfängt die Schaltung einen Anruf, so wechselt das Potential am Eingang
E von 0 auf 1. Damit erscheint auch am Signaleingang der bistabilen Kippschaltung
L das Potential 1. Da diese aber durch das Potential 1 am Ausgang A des Zeitkreises
gesperrt ist, bleiben die Ausgänge im Ruhezustand. Der Signalkombination E=1 und
R=1 an den Eingängen der Exklusiv-ODER-Schaltung G entspricht das
Ausgangspotential
AG=O. Der Transistor T3 wird daher gesperrt und die Transistoren T2 und T1 werden
über die Parallelschaltung der Widerstände R4 und R3 in den leitenden Zustand gesteuert.
Damit beginnt die Entladung des Kondensators C über die genannte Parallelschaltung
der Widerstände R4 und R3 sowie über die Kollektor-Emitter-Strecke des Transistors
T1. Nach beendeter Entladung befindet sich der Transistor T1 im Sättigungsgebiet.
Dieser Entladevorgang verläuft weitgehend linear. Nach beendeter Entladung steigt
der Basisstrom der Transistoren T2 und T1 sprunghaft an; dadurch wird auch der Transistor
T2 in das Sättigungsgebiet gesteuert. Am Ausgang A erscheint nun das logische Potential
0, die Sperre des Signaleingangs der bistabilen Kippschaltung L wird aufgehoben
und das logische Potential 1 auf der Leitung D wird zum Ausgang Q der Kippschaltung
L durchgeschaltet An-den Eingängen der Exklusiv-ODER-Schaltung G liegt nun die Signalkombination
E=1 und R=O. Am Ausgang der Schaltung G erscheint deshalb das Potential AG=1. Der
Transistor T3 wird dadurch in den leitenden Zustand gesteuert und die Transistoren
T2 sowie T1 werden gesperrt.
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Am Ausgang A liegt deshalb ebenfalls wieder das logische Potential
1 und der Signaleingang der bistabilen Kippschaltung L wird wieder gesperrt. Der
Kondensator C lädt sich nun über den Widerstand R2 und die Kollektor-Emitter-Strecke
des Transistors T3 auf. Da am Ausgang 5 der bistabilen Kippschaltung L nun das logische
Potential 0 liegt, wird die Diode D1 gesperrt und die Parallelschaltung der Widerstände
R4 und R3 aufgetrennt. Die folgende Entladung des Kondensators C geschieht infolgedessen
nur noch über den Widerstand R3. Die Verzögerungszeit des Miller-Integrators ist
dementsprechend länger.
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Ist die Zeitdauer, während der am Eingang E das logische Potential
1 anliegt, kürzer als die Zeit, die zur Entladung des Kondensators C benötigt wird
- also im Falle eines Störimpulses - so wird die Entladung des Kondensators nicht
beendet. Der Transistor T1 wird infolgedessen nicht in die Sättigung gesteuert und
die Potentiale am Ausgang A und an den Ausgängen Q sowie Q der Kippschaltung L bleiben
unverändert. Da am Eingang E vorzeitig das Potential O wieder erscheint, wechselt
das Ausgangspotential der Schaltung G von AG=0 auf AG=1 und der Transistor T3 wird
wiederum in den lei-
tenden Zustand, die Transistoren T2 und T1
in den gesperrten Zustand gesteuert. Der Kondensator C wird Jedoch über den Widerstand
R2 und den Transistor T3 schnell nachgeladen. Die Schaltung befindet sich dann wieder
im Ruhezustand.
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Empfängt die Schaltung ein Schlußzeichen, so wechselt das logische
Potential am Eingang E von E=1 auf E=O. Damit wechselt auch das Ausgangspotential
der Schaltung G von AG=1 auf AG=0. Der Transistor T3 wird dadurch gesperrt und der
Kondensator C des Miller-Integrators beginnt sich zu entladen. Es laufen dabei die
oben schon beschriebenen Vorgänge ab. Da allerdings als Folge des Anrufes die Diode
D1 gesperrt und der Parallelwiderstand R4 abgetrennt wurde, ist die Entladezeit
des Kondensators und damit die Verzögerungszeit des Miller-Integrators länger. Ist
die Entladung des Kondensators C beendet, so wird über den Ausgang A die bistabile
Kippschaltung L freigegeben und der Zustand auf der Leitung D - das logische Potential
O - wird zum Ausgang Q der Kippschaltung L durchgeschaltet. Der Ruhezustand der
Schaltung ist also wieder hergestellt und die Schaltung ist für einen neuen Anruf
bereit.
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War die Zeitdauer, während der das Potential O am Eingang E anlag,
kürzer als die Entladezeit des Kondensators C - also bei Empfang eines Fernschreibzeichens
-, so wird die Entladung des Kondensators nicht beendet. Der Ausgang des Zeitkreises
und die Ausgänge der bistabilen Kippschaltung L bleiben unverändert und der Kondensator
wird über den Widerstand R2 und den Transistor T3 nachgeladen.
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Als Wert für die Nachladezeit des Kondensators wird beispielsweise
angenommen, daß dieser kürzer als der eineinhalbfache Sperrschritt bei einer Telegrafiergeschwindigkeit
von 100 Bd sein sollte, d.h.
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also kürzer als 15 ms.
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Beim Einschalten der Versorgungsspannung kann sich die bistabile Kippschaltung
L in beliebigem Zustand befinden. Ist ihr Zustand in bezug auf das Eingangspotential
falsch, so erfolgt eine automatische Grundeinstellung dadurch, daß der Kondensator
des Miller-Integrators einmal entladen wird und sich so anschließend der richtige
Zustand der bistabilen Kippschaltung einstellt.
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In Fig. 5 ist der zeitliche Ablauf in der Schaltung nach Fig. 4
dargestellt.
Die erste Zeile zeigt das Eingangspotential am Eingang E mit einem Störimpuls SI,
einem Anruf AR, einem Telegrafiezeichen TZ und einem Schlußzeichen SZ. In der zweiten
Zeile ist das Ausgangspotential AG der Exklusiv-ODER-Schaltung G dargestellt.
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Dem den Anruf AR kennzeichnenden Polaritätswechsel entspricht am Ausgang
der Schaltung G ein Impuls von der Dauer t1, die gleich der kürzeren Entladezeit
des Kondensators C des Miller-Integrators ist. Dem Schlußzeichenpotential SZ entspricht
am Ausgang der Schaltung G ein Impuls der Dauer t2, die gleich der längeren Entladezeit
des Kondensators C des Miller-Integrators ist. In der dritten Zeile ist die Kollektorspannung
des Transistors T1 dargestellt.
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Diese sinkt während der Entladung des Kondensators C1 linear auf einen
Endwert; der durch die Sättigung des Transistors T1 gegebene Endwert US wird jedoch
nur bei einem Anruf AR während der Zeit t1 und bei einem Schlußzeichen SZ während
der Zeit t2 erreicht. In der vierten Zeile ist der Potentialverlauf am Ausgang A
des Miller-Integrators dargestellt. Das Potential am Ausgang A ändert sich nur dann
von UB auf US, die Sättigungsspannung des Transistors T2, wenn der Transistor T1
die Sättigung erreicht hat. Diese Änderung dauert jedoch nur sehr kurze Zeit an,
weil durch die Anderung der Ausgangspotentiale der bistabilen Kippschaltung L über
die Exklusiv-ODER-Schaltung G die Transistoren T2 und T1 sofort wieder gesperrt
werden. In der fünften Zeile ist der Potentialverlauf auf der Leitung D abgebildet.
Dieser Potentialverlauf ist gleich dem Potentialverlauf am Eingang E. In der sechsten
Zeile ist das Ausgangspotential am Ausgang Q der Kippschaltung L und in der siebenten
Zeile das Ausgangspotential am Ausgang 5 der Kippschaltung L dargestellt. Es ist
erkennbar, daß der den Anruf AR kennzeichnende Polaritätswechsel auf der Leitung
D um die Zeit tl verzögert und der das Schlußzeichen SZ kennzeichnende Polaritätswechsel
auf der Leitung D um die Zeit t2 verzögert zum Ausgang Q bzw. 5 der bistabilen Kippschaltung
L weitergegeben wird.
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6 Patentansprüche 5 Figuren