DE2641146A1 - Verfahren zum entfernen von koffein aus kaffee - Google Patents

Verfahren zum entfernen von koffein aus kaffee

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DE2641146A1
DE2641146A1 DE19762641146 DE2641146A DE2641146A1 DE 2641146 A1 DE2641146 A1 DE 2641146A1 DE 19762641146 DE19762641146 DE 19762641146 DE 2641146 A DE2641146 A DE 2641146A DE 2641146 A1 DE2641146 A1 DE 2641146A1
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caffeine
coffee
green
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solvent
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Iii Joseph Francis Coogan
Gary Victor Jones
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    • A23F5/20Reducing or removing alkaloid content; Preparations produced thereby; Extracts or infusions thereof
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  • Tea And Coffee (AREA)

Description

PAT ENTANWÄLTE
GENERAL IOODS COEPORATIOIi
25O North Street,
White Plains, New York 10625, V.St.A.
Verfahren zum Entfernen von Koffein aus Kaffee
A. GRÜNECKER H. KINKELDEY
DR-ING
W. STOCKMAlR
DfI-Na-AeElCALTECH
K. SCHUMANN
DR Bei NAT. · DlPl--FHVS
P. H. JAKOB
G. BEZOLD
Da BBl NST-- DIPL-CHEM
8 MÜNCHEN 22
MAXIMILIANSTRASSE 43
13. September 1976 P "Io 815 -60/co
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Koffein aus grünem bzw. ungeröstetem Kaffee.
Gegenwärtig wird in der Industrie Koffein aus Kaffee dadurch entfernt, dass Koffein aus den ganzen, grünen bzw. ungerösteten Kaffeebohnen entfernt wird. Die Kaffeebohnen werden dabei befeuchtet und dann mit einem für Koffein relativ spezifischem Lösungsmittel extrahiert. Die industriell verwendeten Lösungsmittel sind entweder chlorierte Kohlenwasserstofflösungsmittel
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wie beispielsweise solche, wie sie in der US-PS 3 671 263 (Patel et al) angegeben .werden, oder koffeinfreie (caffeinedeficient) wässrige Lösungen von löslichen Kaffeebestandteilen, wie sie beispielsweise in der. US-PS 2 3o9 o92 (Berry et al) beschrieben sind.
In dem Verfahren zum Entfernen des Koffeins gemäss der US-PS 2 3o9 o92, welches im allgemeinen als Wasserextraktionssystem bezeichnet wird (Anmerkung: Sivetz, Coffee Processing Technology, Band 2, Seite' 2o8, AVI PublishingCo., Inc., 1963), wird der mit Koffein beladene Wasserextrakt erhalten, indem der koffeinhaltige,grüne Kaffee,"dermit der koffeinfreien wässrigen Lösung in Kontakt gebracht wurde,einer Lösungsmittelextraktion unterworfen wird, um das Koffein zu entfernen. Typischerweise werden als Lösungsmittel die gleichen chlorierten Wasserstoffe verwendet, wie sie für die Lösungsmittelextraktion im Direktverfahren gemäss der oben angegebenen US-PS 3 671 263 beschrieben wurden.
Die Verwendung organischer Lösungsmittel, wie beispielsweise chlorierte Kohlenwasserstoffe,in kommerziellen Verfahren zum Entfernen von Koffein aus grünen Kaffeebohnen bewirkt, dass die koffeinfreien Kaffeeprodukte, die gegenwärtig im Handel sind, noch wenigstens Spuren restlicher Lösungsmittel aufweisen. Da jedoch die Gegenwart von chlorierten oder anders halogenierten Verbindungen in Lebensmittelprodukten in zunehmendem Masse unter die Reinhaltebestimmungen für Lebensmittel in den verschiedenen Ländern fällt, ist es erstrebenswert, ein nicht halogeniertes Lösungsmittel zum Entfernen des Koffeins aus Kaffee zu finden und zu verwenden.
Die Hauptbedingung für jedes System zum Entfernen von Koffein aus Kaffee, wie beispielsweise das Entfernen von Koffein aus ganzen, grünen bzw. ungerösteten Kaffeebohnen, liegt im Auf-* finden eines .unschädlichen bzw. nicht toxischen Lösungsmittels,
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in welchem das Koffein leicht löslich ist, die anderen Kaffeefeststoffe, die neben dem Koffein vorhanden sind, jedoch unlöslich oder nur schwer löslich sind, und welches nach Beendigung der Extraktion aus dem Kaffee entfernt werden kann, ohne dass die chemische Zusammensetzung der Kaffeebohnen zerstört oder wesentlich geändert wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Entfernen des Koffeins aus grünen Kaffeematerialien, wie beispielsweise ganze oder zerkleinerte grüne Kaffeebohnen, wobei Diäthylsuccinat als organisches, kein Halogaienthaltendes Lösungsmittel für das Koffein verwendet wird. Diäthylsuccinat kann entweder direkt zum Entfernen des Koffeins aus dem grünen Kaffeematerial oder zum Entfernen des Koffeins aus einem wässrigen Extrakt aus grünem Kaffee verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung koffeinfreien Kaffees durch Entfernen des Koffeins aus dem grünen bzw. ungerösteten Kaffee, wobei man grünen Kaffee befeuchtet, den grünen Kaffee mit einem Lösungsmittel für Koffein, wie z.B. Diäthylsuccinat-oder ein· wässriger Extrakt aus grünem Kaffee, der mit Hilfe von Diäthylsuccinat koffeinfrei gemacht wurde, in Kontakt bringt, und den koffeinfreien bzw. vom Koffein befreiten grünen Kaffee röstet.
Diäthylsuccinat kann erfolgreich zum Extrahieren von Koffein eingesetzt werden, da es unter den normalerweise beim Entfernen des Koffeins angewendeten Bedingungen hinsichtlich Temperatur und pH-Bereich keine chemischen Veränderungen bewirkt, im wesentlichen wasserunlöslich ist, einen unschädlichen Geruch hat, wegen der geringen Brennbarkeit wesentlich gefahrloser als Lösungsmittel, wie beispielsweise Äthylacetat, ist, und weil es gemäss C.F.R. § 121,1164 zur Verwendung in Lebensmitteln zugelassen ist. Diäthylsuccinat wird biologisch
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S-
abgebaut und kann im menschlichen Körper zu Succinsäure und Äthylalkohol metabolisiert v/erden. Die Löslichkeit von Koffein in Diäthylsuccinat ist der Löslichkeit in Trichloräthylen äquivalent (1,o4 von 1 ,o g/1oo cc); die Selektivität von Diäthylsuccinat für Koffein wird als akzeptabel angesehen.
Vorzugsweise wird das Entfernen des Koffeins in einem semikontinuierlichen Gegenstromverfahren in einem Serienbetrieb durchgeführt, wie es in den oben genannten Patentschriften von Patel et al und Berry et al beschrieben wurde. Typischerweise betrifft das Gesamtverfahren zum Entfernen des Koffeins das Befeuchten des Kaffees, das Extrahieren des Koffeins aus dem Kaffee, das Entfernen des restlichen Lösungsmittels aus dem Kaffee(bei Anwendung eines direkten Lösungsmittelextraktionssystems, bzw. aus dem mit Lösungsmittel extrahierten Wasserextrakt/bei Anwendung eines Wasserextraktionssystems, und schliesslich das Trocknen und Kühlen des Kaffees. Diese Grundschritte sind auf dem Gebiet der Kaffeebearbeitung zum Entfernen des Koffeins gut bekannt=
In dem erfindungsgemässen Verfahren wird der grüne bzw. ungeröstete Kaffee befeuchtet oder benetzt= Das Befeuchten ist sozusagen ein vorheriges Benetzen mit Hilfe von Wasserdampf und/oder Wasser im direkten Lösungsmittelsystem und sozusagen ein inhärenter Aspekt des Anfangsteiles im Wasserextraktionssystem. Der befeuchtete Kaffee wird mit einem Koffeinlösungsmittel in Kontakt gebracht, wobei das Lösungsmittel entweder Diäthylsuccinat oder ein koffeinfreier, wässriger Extrakt aus grünem Kaffee, der vorher mit Hilfe von Diäthylsuccinat koffeinfrei gemacht wurde, sein kann. Lösungsmittelreste werden
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in den Kaffeebohnen, aus denen das Koffein entfernt wurde, auf einem niedrigen Niveau gehalten, indem das Lösungsmittel aus den durch Lösungsmittelbehandlung koffeinfrei gemachten Bohnen oder aus dem durch Lösungsmittelbehandlung koffeinfrei gemachtem Wasserextrakt{ beispielsweise mit Hilfe von Wasserdampf j ausgetrieben wird. Im allgemeinen wird der koffeinfrei gemachte Kaffee dann abgekühlt und getrocknet; da jedoch der grüne Kaffee irgendwann geröstet werden muss, ist es möglich, das Abkühlen und/oder das Trocknen zu eliminieren und den koffeinfrei gemachten Kaffee direkt in eine Röstvorrichtung zu geben. Der geröstete Kaffee ist zur Verwendung als regulärer Kaffee oder für die Extraktion zur Herstellung von löslichem Kaffee geeignet.
Das Befeuchten bedeutet das gleichmässige Einarbeiten von Wasser in den grünen Kaffee. Dieses Wasser soll den Kaffee aufquellen, das Koffein löslich machen bzw. anlösen und im allgemeinen dafür sorgen, dass das im grünen Kaffee enthaltene Koffein extrahierbar wird. Das Befeuchten kann dadurch erreicht werden, dass Wasser hinzugegeben wird und der Kaffee vermischt wird, indem angefeuchtete Luft oder andere Gase verwendet werden, und/oder es kann dadurch erreicht werden, dass Wasserdampf eingeführt wird. Das besondere Verfahren zum Befeuchten der Kaffeebohnen ist nicht kritisch, solange eine gleichmässige und relativ gleichmässige Durchdringung des Wassers durch den gesamten Kaffee erreicht wird. Kaffee kann auf jeden erwünschten Grad angefeuchtet werden; es wurde jedoch gefunden, dass, je grosser der Feuchtigkeitsgehalt des Kaffees ist desto schneller die Koffeinextraktion mit einem gegebenen Lösungsmittel durchgeführt werden kann. Das bedeutet, obwohl Feuchtigkeitsgehalte von etwa 15 bis über 5o % verwendet werden können, vorzugsweise grüner Kaffee mit einem Feuchtigkeitsgehalt von mehr als 3o % Wasser und insbesondere mehr als 4o % Wasser bevorzugt zum Extrahieren verwendet wird. Wenn organische Lösungsmittel zum Herauslösen des
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Koffeins direkt verwendet werden, wird* im allgemeinen eine anfängliche Behandlung mit Wasserdampf mit einer vorherigen Benetzung kombiniert, um den gewünschten Feuchtigkeitsgrad zu erreichen. Ein solches Verfahren ist in der oben genannten Pate! .et al Patentschrift beschrieben- wordenwobei darin auch angegeben ist, dass das gesamte bzw. ein Teil des zum Vorbenetzen verwendete Wasser gleichzeitig mit dem organischen Lösungsmittel hinzugegeben werden kann. Wenn jedoch das Wasserextraktionssystem zum Entfernen des Koffeins eingesetzt wird, wie es beispielsweise von Berry et al beschrieben wird, ist eine getrennte Benetzung nicht notwendig, da der Feuchtigkeitsgehalt des Kaffees während des Kontaktes mit dem wässrigen Extraktionsmedium naturgmäss ansteigt.
Die Extraktion des grünen Kaffees kann entweder im ansatzweisen, im semi-kontinuierliehen oder im kontinuierlichen Verfahren durchgeführt werden. Wichtige Parameter sind der gewünschte Grad der Koffeinentfernung, die Menge des verwendeten Lösungsmittels und die Temperatur des Lösungsmittels. Erfindungsgemäss ist das verwendete Lösungsmittel entweder Diäthylsuccinat oder eine koffeinfreie bzw. koffeinarme wässrige Lösung aus löslichen Bestandteilen des grünen Kaffees, die im allgemeinen als "grüner Magerextrakt" (lean green extract) bezeichnet wird; es handelt sich dabei um eine Lösung, die mit Hilfe von Diäthylsuccinat koffeinfrei gemacht wurde. Die Extraktion wird durchgeführt, indem der grüne Kaffee während eines Zeitraumes, der ausreicht, um die gewünschte Menge an Koffein zu entfernen, mit dem Lösungsmittel in Kontakt gebracht wird. Während der Extraktion sollten die Temperaturen auf niedrigem Niveau gehalten werden und die Zeit für die Extraktion sollte so kurz wie möglich sein, um Geschmacksänderungen in den grünen Kaffeebohnen auf ein Minimum zu beschränken und natürlich auch, um die Verfahrenskosten zu senken. Vorzugsweise wird das für die Extraktion verwendete Lösungsmittel bei einer Temperatur von 00C bis 1oo°C gehalten.
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Das während der Extraktion verwendete Verhältnis von Lösungsmittel zu Kaffeebohnen wird so gewählt,dass ein schnelles Entfernen des Koffeins garantiert ist/ während die Lösungsmittelmenge, die aus dem Koffein,dem Wasser und den Feststoffen, die nicht aus Koffein bestehen, entfernt werden muss, bei einem wirtschafliehen Niveau gehalten werden sollte.
Nachdem der gewünschte Grad der Koffeinentfernung erreicht ist, wird der grüne Kaffee vom Lösungsmittel abgetrennt und, wie im Falle der.direkten Lösungsmittelextraktion, vom restlichen Diäthylsuccinat befreit. Die Kaffeebohnen können dann gemäss bekannten Verfahren getrocknet werden, um eine Veränderung bzw. Verschlechterung während der anschliessenden Aufbewahrung zu vermeiden. Das für die Trocknung eingesetzte Verfahren sollte so beschaffen sein, dass der Hitzeeffekt auf den koffeinfreien, feuchten grünen Kaffee auf ein Minimum gesenkt wird.
Zusätzlich zu den während der Extraktion angewendeten Grundverfahrensschritten wird das im Diäthylsuccinat enthaltene Koffein im allgemeinen nach bekannten Verfahren, wie beispielsweise durch Verdampfen und/oder Flüssigkeit-Flüssigkeitsextraktion sowie Kristallisation vom Lösungsmittel, abgetrennt. Im allgemeinen wird das wiedergewonnene Lösungsmittel wiederholt zur Extraktion des Koffeins zurückgeführt und das abgetrennte Koffein kann weiter gereinigt werden. Ein geeignetes Verfahren würde darin bestehen, zunächst den grössten Teil des Lösungsmittels zu verdampfen, dann Wasser hinzuzusetzen und das restliche Lösungsmittel abzudampfen. Das Koffein könnte dann aus der wässrigen Lösung auskristallisiert werden.
Das:bevorzugte Verfahren zur Durchführung der vorliegenden Erfindung ist beispielsweise ein semi-kontinuierlich arbeitendes Wassersystem zur Entfernung des Koffeins, wie es beispielsweise
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von Berry et al in der US-PS 2 3o9 o92, erteilt am 26. Januar 1943, beschrieben wurde. Das Koffein wird aus dem grünen Kaffee mit Hilfe einer wässrigen Extraktionsflüssigkeit extrahiert, wobei der grüne Kaffee .in einer .Reihe von Extrakt- . · . · tionssäulen, die in Serie geschaltet sind, enthalten ist. Bei Dauerbetrieb enthalten die Extraktionskolonnen grünen Kaffee mit variierenden Extraktionsgraden, wobei das Verfahren im Gegenstromprinzip arbeitet.
Während des Betriebes wird die magere, grüne Extraktionsflüssigkeit in die Extraktionskolonne, die den am stärktsten extrahierten grünen Kaffee enthält, eingegeben bzw. eingefüttert, wird durch den Kaffee geführt, wobei das Koffein daraus extrahiert wird, und wird dann aus der Kolonne in die Extraktionskolonne geführt, die den am nächstbesten extrahierten, grünen Kaffee in der Serie aufweist. Auf diese Art und Weise wird die Extraktionsflüssigkeit durch grünen Kaffee mit steigender Frische hindurchgegeben, wobei der Koffeingehalt ansteigt; die Extraktionsflüssigkeit wird dann aus der Extraktionskolonne herausgenommen, die den am wenigsten extrahierten Kaffee in der Serie von diesem Zyklus aufweist (ein Zyklus bedeutet die Zeitspanne zwischen dem aufeinanderfolgenden Abziehen von Extraktionsflüssigkeit aus der frischen Kolonne). Die"reiche grüne"Extraktionsflüssigkeit (rich green extraction liquid) wird dann verarbeitet, um das Koffein gemäss der vorliegenden Erfindung zu entfernen.
Gemäss Berry et al wird jeweils am Anfang vom neuen Zyklus der am stärksten extrahierte grüne Kaffee des vorherigen Zyklus aus der Extraktionskolonne entfernt, wobei er in der gewünschten koffeinfreien Form vorliegt. Dieser Kaffee wird dann weiter zu geröstetem und gemahlenem oder löslichem Kaffee gemäss auf diesem Gebiet bekannten Verfahren verarbeitet. Die magere grüne Extraktionsflüssigkeit wird dann für diesen Zyklus in
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die Kolonne eingegeben, die den am stärksten extrahierten grünen Kaffee enthält, wobei dieser Kaffee der am zweitstärksten extrahierte Kaffee des vorhergehenden Zyklus ist; das Extraktionsverfahren geht weiter mit der koffeinbeladenen, reichen, grünen Extraktionsflüssigkeit, die abgezogen wird, nachdem sie mit dem frischesten grünen Kaffee, der im allgemeinen vorher nicht extrahierter grüner Kaffee ist, in Kontakt gebracht wurde. Die Zyklen werden auf solahe Art und Weise durchgeführt, dass eine gegebene Kolonne mit grünem Kaffee nach jedem aufeinanderfolgenden Zyklus in fortschreitendem Masse stärker extrahiert und damit koffeinärmer wird.
Gemäss Berry et al ist die wässrige Extraktionsflüssigkeit, die in die erste Extraktionskolonne der Serie, die den am stärksten extrahierten grünen Kaffee enthält, eingeführt wird, eine wässrige Lösung aus löslichen Anteilen des grünen Kaffees, die aber kein Koffein sind. Auf diese Art und Weise wird ein kontinuierliches, dynamisches Gleichgewicht zwischen den Feststoffen (kein Koffein) in dem grünen Kaffee und den Feststoffen in der Extraktionsflüssigkeit im wesentlichen beibehalten. Dieses Gleichgewicht verhindert bzw. vermindert den Nettoverlust der löslichen Anteile des grünen Kaffees aus dem Kaffee in das umgebende Wasser, und somit enthält der letztlich erhaltene, koffeinfreie, grüne Kaffee nahezug die normale Menge an löslichen Bestandteilen, die kein Koffein sind..
Während die Extraktionsflüssigkeit durch die Serie der Extraktioriskolonnen hindurchläuft.,wird der Koffeingehalt naturgemäss zunehmend grosser in dieser Flüssigkeit. Obwohl viele verschiedenen Konzentrationen der löslichen Anteile des grünen Kaffees in der Extraktionsflüssigkeit eingesetzt werden können, werden sowohl die Konzentrationen als auch die übrigen Faktoren des Verfahrens im allgemeinen so ausgewählt, dass das vorher beschriebene dynamische Gleichgewicht soweit wie möglich
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AA
erreicht wird.
Das Gleichgewicht zwischenden löslichen Feststoffen im grünen Kaffee und den löslichen Feststoffen in der Extraktionsflüssigkeit funktioniert so, dass alle Konzentrationsgradienten dieser Materialien auf einem Minimum gehalten werden, wodurch ein Nettomassentransfer aus dem Kaffee in die umgebende Flüssigkeit verhindert wird. Da Koffein ursprünglich nicht in der Extraktionsflüssigkeit vorhanden ist, ist ein geeigneter Gradient zugegen, um die Extraktion des Koffeins aus dem grünen Kaffee in die Extraktionsflüssigkeit zu vollziehen. Tatsächlich wird das dynamische Gleichgewicht besser als gleiche Raten des Massentransfers beschrieben. Während also das Nettoidealergebnis darin liegt, eine Abnahme der ursprünglichen Menge der löslichen Bestandteile des grünen Kaffees, die nicht Koffein sind, im wesentlichen zu verhindern, ist eine solche Behinderung das Ergebnis einer kombinierten Wirkung, nämlich einerseits die . Verhinderung des Verlustes der natürlichen, löslichen Bestandteile aus dem grünen Kaffee und andererseits, und damit gekuppelt, der Ersatz der löslichen Anteile aus der Extraktionsflüssigkeit mit einer Rate, die der Rate des Verlustes an löslichen Bestandteilen aus dem grünen Kaffee gleicht bzw. entspricht.
Gemäss der Berry et al Patentschrift enthält die wässrige Extraktionsflüssigkeit, die aus der Extraktionskolonne, die den am wenigsten extrahierten grünen Kaffee (d.h. reicher grüner Extrakt) enthält, abgezogen wird, Koffein und grüne lösliche Anteile, die entweder in der ursprünglichen Beschickungsflüssigkeit zugegen waren oder aus dem grünen Kaffee extrahiert wurden. Die Extraktionsflüssigkeit wird mit Hilfe eines Lösungsmittels vom Koffein befreit und das das Koffein enthaltende Lösungsmittel wird aus dem wässrigen Extrakt entfernt. Der im
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wesentlichen koffeinfreie wässrige Extrakt ( magerer grüner Extrakt) kann in den Kreislauf zurückgeführt werden, d.h. in die Serie der Extraktionskolonnen, wobei jedoch im allgemeinen zunächst Wasser zugefügt und eine Dampfdestillation durchgeführt wird (steam stripping).
Erfindungsgemäss wird der reiche grüne Extrakt mit Hilfe von Diäthylsuccinat koffeinfrei gemacht. Bevorzugt wird der direkte Kontakt zwischen dem reichen grünen Extrakt und Diäthylsuccinat in einem Flüssigkeits-Flüssigkeits-Extraktor, wie beispielsweise ein rotierender Plattenextraktionsturm (rotating disc contactor)durchgeführt, es können jedoch auch indirekte Kontaktverfahren,wie beispielsweise die Ultra-Filtration oder Dialyse, ebenfalls erfolgreich angewendet werden.
Beispiel
Reicher grüner Extrakt, der etwa 3o Gew.-% grüne Kaffeefeststoffe enthielt, wurde gemäss einem im industriellen Umfang betriebenen, nach dem Gegenstromprinzip arbeitenden, mehrstufigen Wassersystem zum Entfernen von Koffein gewonnen, wie es von Berry et al in der US-PS 2 3o9 o92 beschrieben wurde. 9oo ml dieses Extraktes wurden zusammen mit 9oo ml Diäthylsuccinat in ein Erlenmeyer-Gefäss von 2ooo ml Grosse eingegeben. Das Gefäss wurde in eine Gelenkschüttelraaschine eingespannt und 5o Minuten lang geschüttelt, während das Gefäss in ein heisses Wasserbad von 9o,55°C (195°F) eingetaucht war. Danach wurde das Diäthylsuccinat von dem grünen Extrakt abdekantiert. Nach dem oben beschriebenen Vorgang wurden 9 weitere Extraktionen der 9oo ml Probe des grünen Extraktes durchgeführt, wobei für jede Extraktion jeweils 9oo ml frisches Diäthylsuccinat verwendet wurde. Die Koffeinanalyse des grünen Extraktes zeigte die folgenden Ergebnisse hinsichtlich der Abnahme des Koffeins, gemessen in Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des grünen Extraktes:
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% Koffein
Reicher Extrakt (Kontrolle) 1,o4
nach der T.Extraktion O773
nach der 5. Extraktion o,14
nach der 1o. Extraktion o,o7
Nach der zehnten Extraktion wurde der grüne Extrakt auf 4,44 C (4o°F) abgekühlt und zentrifugiert, um jegliches dispergierte Diäthylsuccinat zu entfernen. Restliches Diäthylsuccinat wurde dann mit Hilfe einer Dampfdestillation aus dem grünen Extrakt entfernt, wobei eine einstufige Wasserdampfinjektion-Vakuumvorrichtung, die ursprünglich 195o ml des grünen Extraktes enthielt und unter Anwendung von 11,8 kg (26 pounds)Wasserdampf während einer Zeitspanne von 12,5 Stunden verwendet wurde. Die Analyse zeigte, dass der grüne Extrakt eine restliche Diäthylsuccinatmenge von weniger als 5 ppm 'aufwies.
Der koffeinfrei gemachte grüne Extrakt wurde auf eine 2o %-ige Feststoffkonzentration eingestellt und zum Entfernen des Koffeins aus 800 g grüner Columbischer Kaffeebohnen in einer 2 1 grossen Parr-Bombe unter den folgenden Verfahrensbedinungen verwendet: Durchflusszeit eine Stunde; Temperatur 76,7 bis 82,2°C (17o bis 18o°F); acht vollständige Durchgänge; und die Verwendung von 800 ml frischen mageren grünen Extraktes pro Durchgang. Nach der Extraktion wurde der restliche grüne Extrakt aus den Kaffeebohnen mittels einer Korbzentrifuge (basket centrifuge) entfernt und danach wurden die Bohnen in einem Fliessbetttrockner zwei Stunden lang bei 65,6 C (15o°F auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 1o % getrocknet. Die koffeinfreien bzw. koffeinarmen Bohnen hatten einen Koffeingehalt von o,113 Gew.-%, wurden danach in einem o,454 kg (1 pound) grossen Probat-Röster (Warenzeichen·) auf eine mittlere Röstfarbe geröstet und dann
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unter Herstellung eines Kaffeegetränkes aufgebrüht, welches auf den Geschmack hin geprüft wurde, mit dem Ergebnis, dass kein Geschmacksunterschied festgestellt wurde im Vergleich mit einem Getränk, das aus Kaffeebohnen, welche o,o51 Gew.-% Koffein enthielten, und die unter vergleichbaren Bedingungen geröstet und mit Hilfe eines 2o % Feststoffe enthaltenden grünen Extraktes vom Koffein befreit wurden, wobei der Extrakt durch direkten Kontakt mit Trichloräthylen in einer Flüssigkeits-Flüssigkeits-Extraktionskolonne (drehbarer Plattenextraktor) im industriellen Umfange koffeinfrei gemacht war, aufgebrüht wurde.
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Claims (5)

  1. Patentansprüche
    -ί}. Verfahren zum Entfernen von Koffein aus grünem
    Kaffee, dadurch gekennzeichnet , dass man
    a) grünen Kaffee befeuchtet,
    b) den grünen Kaffee mit einem Lösungsmittel für Koffein, wie z.B. Diathylsuccinat oder ein wässriger Extrakt aus grünem Kaffee, der mit Hilfe von Diathylsuccinat koffeinfrei gemacht wurde, in Kontakt bringt,
    c) den koffeinfreien grünen Kaffee röstet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das Lösungsmittel für das Koffein Diathylsuccinat ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das Lösungsmittel für Koffein ein wässriger Extrakt aus grünem Kaffee ist, der mit Hilfe von Diathylsuccinat koffeinfrei gemacht wurde.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , dass der wässrige Extrakt direkt mit Diathylsuccinat in Kontakt gebracht wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , dass man die Bestandteile in einem Flüssigkeits-Flüssigkeit s-Extraktor miteinander in Kontakt bringt.
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DE19762641146 1975-09-18 1976-09-13 Verfahren zum entfernen von koffein aus kaffee Withdrawn DE2641146A1 (de)

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