DE2635731C2 - Vorrichtung für ein Elektrofotografisches Verfahren - Google Patents
Vorrichtung für ein Elektrofotografisches VerfahrenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrofotografischen Verfahren, wie es im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 umrissen ist.
Verfahren zur elektrofotografischen Kopierung von insbesondere druckschriftlichen Vorlagen sind aus dem
Stand der Technik weithin bekannt, und zwar insbesondere durch die Fa-Rank-Xerox. Bei solchen
bekannten Vorrichtungen zur elektrofotografischen Kopie ist eine rotierbare Trommel vorgesehen, deren
Manteloberfläche mit einer Schicht aus einem Material Versehen ist, das in der Läge ist, elektrische Ladungen
bei Dunkelheit wenigstens für einen gewissen Zeitraum
zu speichern, Andererseits hat das Material der Schicht bei Belichtung mit Licht eines angepaßten Wellenlängenbereiches
fotoleitende Eigenschaften derart, daß an belichteten Stellen der Schicht auf der Oberfläche der
Schicht vorhandene elektrische Ladungen durch die Schicht hindurch zur Trommeloberfläche hin abgeleitet
V/erden, wozu die Trommeloberfläche selbst elektrisch leitend und entsprechend elektrisch angeschlossen ist
Bei bekannten Vorrichtungen erfolgt die Aufbringung der elektrischen Ladung durch sogenannte Corona-Aufladung,
bei der durch mit Hochspannung evzeugter Sprühentladung Ladung auf die Oberfläche der auf der
rotierenden Trommel befindlichen Schicht gelangt Um definierte Verhältnisse zu haben, ist im allgemeinen vor
Durchführung der Corona-Aufladung eine Egalisierung, insbesondere Entladung, einer etwa vorhandenen
Aufladung der Oberfläche der Schicht vorgesehen.
Die zu kopierende Vorlage wird mit Licht einer ersten Lichtquelle bestrahlt, und mit Hilfe einer
entsprechenden Optik auf die Manteloberfliche der Trommel, genauer auf die Oberfläche der Schicht,
abgebildet Da dieses Licht bekanntermaßen einen Wellenlängenbereich hat der oberhalb der Absorptionskante
des Materials der Schicht liegt d. h. kurzwelliger als die Absorptionskante ist, wird an
aufgrund der Vorlage belichteten Stellen der Schicht Fotoleitung in dieser erzeugt wodurch zuvor durch
Corona-Aufladung ganzflächig gleichmäßig aufgebrachte elektrische Ladung nunmehr örtlich differenziert
abfließt Damit bleibt ein elektrisches Ladungsmuster auf der Oberfläche der Schicht zurück, das der
Vorlage entspricht Nicht belichtete Stellen der Oberfläche der Schicht verlieren zwar aufgrund nur
sehr begrenzter Speicherfähigkeit des verwendeten Materials, das ja gleichzeitig auch fotoleitende Eigenschäften
zeigen muß, langsam ihre Ladung. Um überhaupt ein Maß für einen solchen Ladungsabbau
anzugeben, sei eine Abklingzeit von 30 see für einen Abfall auf die Hälfte genannt.
Das auf der Trommeloberfläche befindliche elektro· statische Ladungsbild wird nachfolgend durch eine gut
bekannte Vervielfältigungsmechanik für den Abdruck einer einzigen Kopie verwendet, wozu das Ladungsbild
bei rotierender Trommel mit einem schwärzenden Pulver in Kontakt gebracht wird, das je nach System
entweder an den Stellen der Schichtoberfläche haftet, die stärker positiv oder stärker negativ geladen sind.
Von dort wird das schwärzende Pulver auf das Papier übertragen.
Nachdem von der Trommel diese eine Kopie abgenommen worden ist, ist es üblich, durch ganzflächige
Bestrahlung der weiter umlaufenden Trommeloberfläche zur Durchführung einer erneuten Corona-Aufladung
die Schichtoberfläche durch Bestrahlung mit vergleichsweise zur Absorptionskante des Materials der
Schicht kurzwelligerer Strahlung ladungsmäßig zu egalisieren, wie das auch schon oben angedeutet worden
ist.
Im Sinne der Erfindung ist für die Absorptionskante diejenige Wellenlänge bzw. Frequenz einer Strahlung
zu setzen, bei der die Absorp'.ionskurve die stärkste
Änderung erreicht (siehe F i g. 3).
Als Materialien für die Schicht ist es üblich, Selen oder
entsprechende fotoempfindliche Selen-Verbindungen wie Arsenselenid, Arsentelluricl, organische fotoemp*
findliche Verbindungen wie Polyvinilkarbarol zu ver* wenden, Diese Materialien haben die Eigenschaft, daß
sie bei Durchführung einer Corona-Aufladung zunächst sehr rasch auf einen maximalen Wert der Aufladung
aufgeladen werden, daß dann aber bei weiterer Corona-Besprühung das Maß der Aufladung nicht nur
nicht mehr anwächst, sondern sogar nach Art eines Ermüdungseffekts mit der Zeit abnimmt. Verlängerte
bzw. besser gesagt zu lange durchgeführte Corona-Aufladung führt zu einem nur als nachteilig angesehenen
Effekt, weshalb im Stand der Technik die Dauer der nur vor einer jeden Abbildung und Kopie der Vorlage
durchgeführten Corona-Aufladung eng begrenzt bemessen wird.
Nach Ende der Corona-Aufladung fällt dann auch bei Dunkelheit das Maß der Aufladung innerhalb der oben
erwähnten Zeit ab. Möglichst am Anfang des Zeitraumes dieses Abfalles erfolgt die Abbildung der Vorlage
und rasch anschließend der einmalige Kopieabdruck.
Mit dem bereits erwähnten Licht zur Egalisierung erfolgt sozusagen eine Regenerierung des Materials der
Schicht, nämlich dahingehend, daß die Corona-Aufladung durch Ladungsabfluß beseitigt und der Ermüdungsprozeß
beendet wird, und das Materia! sozusagen in einen Anfangszustand regeneriert wird, von dem
wieder ausgehend die oben erwähnte zeitabhängige Empfindlichkeit gegenüber Corona-Aufladung vorliegt
Um mit einer wie bekannten Vorrichtung mehrere Kopien ein und derselben Vorlage zu erzeugen, läßt
man den ganzen Vorgang der Corona-Aufladung, der Abbildung der Vorlage zur jeweils erneuten Erzeugung
des Ladungsbildes auf der Oberfläche der Schicht der Trommel und den Druckvorgang erneut ablaufen, als
handele es sich um die jeweils erste Kopie. Im Falle mehrfacher Kopien muß also die Vorlage bis zur
Herstellung des für den Druck der letzten Kopie verwendeten Ladungsbildes in der Vorrichtung verbleiben.
Dann erst kann die Vorlage gegen eine andere, ebenfalls zu kopierende Vorlage ausgewechselt werden
und diese dann kopiert werden.
Ein Verfahren mit Nachladung eines vorhandenen Ladungsbildes nach der Entwicklung und Übertragung
des Tonerbildes zur Herstellung weiterer übertragbarer Tonerbilder ist aus der DE-OS 21 51 283 bekannt Es ist
dort eine To'.albelichtung erforderlich, weil dort keine
persistente Leitfähigkeit besteht und somit auch die ursprünglich belichteten Bereiche aufgeladen werden
würden. Damit dies gemäß der dort gegebenen Lehre jedoch nicht eintritt ist dort vorgesehen, daß ein Rest
der anstelle des üblichen Tonerpulvers dort speziell vorgesehenen pola/cn Flüssigkeit a.jf der Oberfläche
der Trommel zurückbleibt Bei der nachfolgenden Belichtung führt dieser Flüssigkeitsrest zu einer
Regeneration des Bildes, die aber von der Verwendung dieser polaren Flüssigkeit abhängt
Aus der US-PS 28 45 348 ist ein elektrofotografisches
Verfahren bekannt bei de.n eine Schicht zunächst mit infrarotem Licht behandelt wird und dann das Bild mit
sichtbarem Licht auf die Schicht projiziert wird. Die Entwicklung des Bildes erfolgt danach durch eine
elektrische Aufladung, woraufhin ein Kopiervorgang durchgeführt wird. Ein dort enthaltener Hinweis auf
lange Lebensdauer des latenten Bildes weist darauf hin, daß der Entwicklungsvorgang nicht sofort nach
Durchführung der Fotografie vorgenommen werden muß. Das Problem mehrfacher Kopien ist dort Weder
angesprochen noch lassen sich aus der dort gegebenen Lehre Schlüsse bezüglich dieser anderen Aufgabenstellung
ziehen.
Es sei auch noch die Druckschrift R. M. Schaffen,
»Electrophotography«, Focal Press, London 1975, genannt
in der u, & in Seif? 25, Abs, 1 angegeben ist, daß nach Durchführung der Bildaufnahme in der Schicht
eine elektrische Aufladung durchgeführt werden kann. Diese fakultative Maßnahme erfolgt aber erst nach der
Belichtung der Vorlage. Dies entspricht im übrigen der 5 obengenannten US-Patentschrift 28 45 348 und auch
der Lehre der DE-OS 18 07 065, in der beschrieben ist, aus einem einzigen, in einem Vorgang aufgenommenen
Gesamtbild zwei voneinander verschiedene Teilbilder durch differenzierte Behandlung zu entnehmen. In der
Druckschrift »Electrophotography« ist außerdem erwähnt, daß Licht des roten Wellenlängenbereiches in
Selen-Verbindungen Ermüdungseffekt erzeugt. Daraus ergibt sich für den Fachmann der Hinweis, Licht des
roten Wellenlängenbereiches nicht zu verwenden.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung für ein elektrofotografisches Kopierverfahren,
das prinzipiell der oben beschriebenen Art entspricht, anzugeben, bei dem ein Wechsel der Vorlage
bereits während des Druckes der mehrfachen Kopien durchgeführt werden kann, so daß die neue weitere
Vorlage unmittelbar anschließend pi den Druck der letzten Kopie der vorhergehenden Vorlage gedruckt
werden kann.
Diese Aufgabe wird mit einer wie im Oberbegriff des Patentanspruches 1 umrissenen Vorrichtung gelöst die
erfindungsgemäß gekennzeichnet ist wie dies im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegeben ist.
Aus Unteransprüchen geht eine Weiterbildung hervor, die noch nachfolgend im Zusammenhang mit weiteren
Erläuterungen der Erfindung beschrieben wird.
Mit einer wie der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich in ganz einfacher Weise auch eine Vielzahl
von Kopien einer solchen Vorlage herstellen, die z. B. nur ganz kurzzeitig zur Verfügung steht die z. B. ein
Fernsehbild einer fortlaufenden Fernsehdarstellung ist. Für diesen Fall könnte man zwar ein als »tesi« (transfer
of electrostatic images) bekanntes Verfahren benutzen, bei dem jedoch erforderlich ist, zunächst eine erste
Mutterkopie herzustellen, mit der dann in einer im Grunde genommen anderen Vorrichtung die mehrfachen
Tochterkopien hergestellt werden. Bei der erPndungsgemäßen Vorrichtung kann auf diese zusätzliche
Mutterkopie verzichtet werden und das einmal von der Vorlage abgenommene Ladungsbild läßt sich direkt
für mehrfache Kopien, und zwar aufgrund der die Erfindung kennzeichnenden speziellen Maßnahmen,
mehrfach verwenden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß man einen längeren Zeitraum zwischen dem elektrostatischen
Einschreibvorgang und dem Druckvorgang verstreichen lassen kann, z. B. für den Fall, daß die
Entscheidung zum Ausdrucken erst zwischen dem Informationsanfall und dem Zeitpunkt des Ausdruckte
fällt. Mit der Erfindung ist damit die Anwendungsmögliohkeit
als löschbarer Informationsspeicher gegeben.
Weitere Einzelheiten der Erfindung und einer besonders bevorzugten Weiterbildung derselben gehen
aus der nachfolgenden, anhand der Figuren gegebenen Beschreibung hervor.
Fig.) zeigt e:n der Erläuterung der Erfindung
dienendes Diagramm für Auf- und Entladungen der Schicht unter dem Einfluß von Belichtung und
Corona-Aufladung.
F i g. 2 zeigt schematisch eine Vorrichtung, mit der die
Erfindung auszuführen ist
F i g, 3 zeigt ein Willenlängen-Diagramm.
Gemäß der Erfindung wird vergleichsweise zum Stand der Technik die Ablichtung der Vorlage mit Licht
Gemäß der Erfindung wird vergleichsweise zum Stand der Technik die Ablichtung der Vorlage mit Licht
einer Wellenlänge bzw. eines Wellenlängenbereiches durchgeführt, die bzw. der langwelliger als die oben
grob definierte Absorplionskante ist. Stand der Technik ist es, dem entgegengesetzt für die Ablichtung der
Vorlage vergleichsweise zur Absorptionskanle kurzwelligere Strahlung zu verwenden. Z. B. sollen gemäß
»4. Inlern. Kongreß für Reprografie und Information«, (1975), S. 93 ff. und US-Patent 35 11 649 die verwendeten
sogenannten grün-blauen Kopierlampen keinen hohen Rotanteil haben. Entsprechend diesem gravierenden
Unterschied sind die bei der Erfindung relevanten physikalischen Vorgänge auch völlig verschieden von
denjenigen, die bei Durchführung der bekannten Maßnahmen auftreten.
Zur kurzen Erläuterung der wissenschaftlichen Grundlagen der Erfindung sei auf die Fig. 1 hingewiesen.
Der in dieser Figur angegebene Kurvenverlauf 1-2-3 gibt eine Verhaltensweise des Materials der auf
der Trommel befindlichen fotoleitenden Schicht wieder.
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10
15
iuingcnucfi ciiiZcfiicü uärgcicgtcri
Maßnahmen festzustellen ist. Der Kurvenanteil 1 gibt einen Abfall der Aufladung wieder, wie er durch
Einstrahlung beispielsweise grünen Lichtes zum Zwecke der bereits oben erwähnten Egnlisierung der Aufladung
bzw. zur Löschung vorangegangener Verfahrensschritte üblich ist und auch bei der Erfindung fallweise
durchgeführt wird. Der ansteigende Kurvenanteil 2 gibt die durch Corona-Aufsprühen von Ladungen zeitabhängig
erreichte Aufladung wieder. Vom erreichten Maximum ab, d. h. vom Übergang in den Kurvenanteil 3
ab, macht sich eine wie an sich bekannte Ermüdungserscheinung des Materials bemerkbar. Bekanntermaßen
wird das Corona-Aufsprühen bei vorgegebener Intensität derart zeitlich begrenzt, daß in der Praxis vom
Kurvenanteil 3 höchstens ein wie auch aus F i g. 1 ersichlicher kleinerer Anteil erfaßt wird. Nach Ende der
Corona-Aufladung verläuft der bei Dunkelheit auftretende Ladungsabfall etwa entsprechend dem Kurvenanteil
4. Bei Belichtung, etwa gemäß einer zu kopierenden Vorlage, erfolgt dagegen an belichteten Stellen ein
Ladungsabfall, wie er durch den Kurvenanteil 5 repräsentiert wird. Der Unterschied zwischen den
Kurvenanteilen 4 und 5 gibt dementsprechend den gemäß nach dem Verfahren nach dem Stand der
Technik erreichbaren Kontrast an, der in der zu erhaltenden Kopie zu erreichen ist Beim Stand der
Technik erfolgt dann zeitlich etwa beim Minimum des Kurvenanteils 5 die Anfertigung der Kopie. Das durch
Belichtung auf der Trommel erzeugte Ladungsbild wird dann nachfolgend durch eine Lichteinstrahlung mit
grünem Licht, d. h. vergleichsweise zur Absorptionskante wiederum kurrwelligerem Licht, gelöscht, wie dies
durch den Kurvenanteil 11 angedeutet ist, der im Grunde genommen mit dem Kurvenanteil 1 identisch
ist.
Erfindungsgemäß ist nun für die Durchführung der Abbildung der Vorlage eine Lichtstrahlung zu verwenden,
die vergleichsweise zum Stand der Technik zu völlig anderem Ergebnis führt. Eine zum gleichen
Zeitpunkt wie beim unmittelbar vorangehend beschriebenen Stand der Technik einsetzende Abbildung der
Vorlage, d. h. örtlich differenziert erfolgende Bestrahlung
der Schicht mit erfindungsgemäß jedoch praktisch rotem Licht, führt zu einem durch den Kurvenanteil 6
charakterisierten LadungsabfalL An nicht bestrahlten
Stellen bleibt es natürlich beim Abfall gemäß dem Kurvenanteil 4. Der bei der Erfindung erreichbare
Kontrast ist für die Praxis gleichwertig, auch wenn der Abfall gemäß dem Kurvenanteil 6 etwas weniger rasch
erfolgt und etwas weniger groß ist, was im übrigen für die Kurvenanteile 5 und 6 auch noch eine Frage der
Intensitäten ist. Der Kontrast des gemäß der Erfindung entstehenden Ladungsbildes ergibt sich aus dem
Unterschied zwischen den Kurvenanteilen 4 und 6. An Sich ebenso wie beim Stand der Technik kann eine erste
Kopie der Vorlage mit Hilfe des erzeugten Ladungsbildes nach dem Zeitabschnitt des Kurvenanteiles 6
vorgenommen werden.
Ebenso wie beim Stand der Technik erfolgt bei weiterem Umlauf der Trommel bei Vorbeilaufen eines
Mantelanteiles dieser Trommel an der Einrichtung zur Corona-Besprühung eine erneute Ladungsbesprühung,
da diese Einrichtung bei der Erfindung wie beim Stand der Technik bei Rotation der Trommel fortlaufend auf
diese Ladung sprüht. Es sei aber darauf hingewiesen, daß bei der Erfindung nach der ersten Kopie keine wie
beim Stand der Technik zwingend notwendige Egalisie-
1 uifg gwuui/ ui.ui ciiigvtubuti.ii.il rtui r^ifaiffbll Ii bi IUIgI.
Bei der Erfindung ergibt sich nun bei erneutem Aufsprühen überraschenderweise keine wesentliche
neue Aufladung der zuvor mit erfindungsgemäß vorgesehenem Rotlicht bestrahlten Flächenteile der
Trommeloberfläche. Vielmehr ergibt sich eine Aufladung gemäß dem Kurvenanteil 7. Aus der Darstellung
der Fig.) ist ersichtlich, daß also keine wesentliche Anhebung des Ladungszustandes an den mit Rotlicht
zuvor li'jQschriebenen« Stellen eintritt. An zuvor gemäß
der Vorlage nicht, auch nicht mit erfindungsgemäßem Rotlicht, bestrahlten Flächenteilen der Schicht zeigt sich
von dem Kurversanteil 4 ausgehend eine geringe Wiederaufladung gemäß Kurvensnteil 8, die jedoch nur
bis zu etwa einer Ladungshöhe gelangt, die durch eine »Einhüllenden«-Kurve 81 wiedergegeben ist, die eine
wie bereits oben kurz beschriebene Ermüdungserscheinung repräsentiert. Diese Einhüllenden-Kurve 81 ist im
wesentlichen eine zeitliche Fortsetzung des Kurvenanteils 3.
Mit 71 ist eine untere »Einhüllenden«-Kurve angedeutet, die im wesentlichen den Ladungszustand an
3uvor mit erfindungsgemäßem Rotlicht bestrahlten Stellen angibt, wobei diese Kurve 71 einen sich bei
fortlaufender Corona-Aufsprühung von Ladung dort einstellenden Ladungszustand repräsentiert. Diese Corona-Aufsprühung
erfolgt für Anteile der Mantelfläche der Trommel dem Umlauf der Trommel entsprechend
an sich intermittierend, so daß Schwankungen des tatsächlichen augenblicklichen Ladungszustandes im
Bereich der Einhüllenden-Kurve 71 und 81 erfolgt, was jedoch für die Erfindung und deren Verständnis
unwesentlich ist.
Es sei darauf hingewiesen, daß ein wesentlicher Unterschied bei der Erfindung vergleichsweise zum
Stand der Technik vorliegt, der darin besteht, daß dann,
wenn man die erfindungsgemäße Maßnahme der langwelligeren Rotlichteinstrahlung gegen die dem
Stand der Technik nach bekannte kurzwelligere Grüneinstrahlung austauschen würde, bei nachfolgender
weiterer Ladungsaufsprühung ein Ladungsanstieg gemäß dem Kurvenanteil 51 erfolgen würde, d. h. der
bei der Erfindung als Zwischenraum zwischen den Kurven 71 und 8t repräsentierte Kontrast sofort
zumindest praktisch völlig verschwinden würde.
Bei der Erfindung bleibt das einmal erzeugte Ladungsbild trotz und gerade wegen weiterer Corona-Besprühung
über iange Zettdauer erhalten, die vöiiig
ausreichend ist, während dieser Zeitdauer zahlreiche
Kopien dieser einen Vorlage anzufertigen. Wie bereits einleitend ausgeführt, kann in dem durch die Klammer
72 angedeuteten Zeitraum mit jeder Umdrehung der rasch umlaufenden Trommel eine erneute Kopie des
selben »gespeicherten« Ladungsbildes angefertigt werden.
Durc&im Grunde genommen an sich aus dem Stand der Technik bekannte Einstrahlung von vergleichsweise
zur Absorptionskante kurzwelligerem Licht gemäß dem Kurvenanteil 11 kann die Anfertigung von Kopien
dieser einen Vorlage beendet werden und die Trommeloberfläche für die Aufnahme des neuen
Ladungsbildes einer weiteren neuen Vorlage vorbereitet werden. In der Zeitdauer, während die weiteren
Kopien angefertigt werden, hat die Bedienungsperson bereits entsprechend Zeit, die erste Vorlage gegen die
neue Vorlage auszuwechseln. Grob geschätzt, ergibt sich z. B. bei der Herstellung von etwa jeweils
lO Kopien einer Vorlage damit für die Bedienungsperson
und die Vorrichtung eine Zeitersparnis um den Faktor 2. d. h. eine Möglichkeit z. B. doppelt so hoher
Ausnutzung.
Auf der voranstehend beschriebenen Erfindung aufbauend, wurde weiter eine neuartige Methode
simultaner Kopie von zwei Vorlagen erfunden. »Simultane Kopie« ist so zu verstehen, daß z. B. eine erste,
einem Formular entsprechende Vorlage zusammen mit einer weiteren Vorlage zu einer gemeinsamen Kopie
verarbeitet werden. Die Formular-Vorlage, z. B. das Formular einer Kontenabrechnung oder eines Fragebogens,
wird gemäß der Erfindung mit vergleichsweise zur Absorptionskante des Materials der auf der Trommel
befindlichen Schicht langwelligerer Strahlung als Ladungsbild auf der Schicht eingeschrieben. Wie
voranstehend beschrieben, bleibt dieses Ladungsbild gemäß dem Kontrast zwischen den Kurven 71 und 81
zeitlich über ausreichend viele Kopien hinweg erhalten.
Entweder durch nachfolgendes Umschalten der erfindungsgemäßen, für langwelligere Strahlung vorgesehenen
Lichtquelle auf vergleichsweise zur Absorptionskante kurzwelligere Strahlung oder durch Verwendung
der für den Löschvorgang gemäß Kurvenanteil 11 vorgesehenen Lichtquelle, die bezogen auf die Absorptionskante
kurzwelligere Strahlung liefert, oder durch eine weitere Strahlungsquelle mit vergleichsweise zur
Absorptionskante ebenfalls kurzwelligerer Strahlung wird nun eine Abbildung einer zweiten Vorlage
vorgenommen und diese zweite Abbildung in die erste Abbildung der Formular-Vorlage »hineinprojiziert«.
Dies erfolgt mit Rücksicht auf die umlaufende Trommel beispielsweise mit einer winkelmäßigen und dementsprechenden
zeitlichen Verschiebung, was unter dem Begriff »simultan« mitverstanden sein solL Die zweite
Vorlage kann z.B. einen ganz individuellen Informationsinhalt haben, der in nur einer Kopie verlangt ist Bei
jedem Trommelumlauf wird z.B. eine neue »zweite« Vorlage in die Lücken des gespeicherten Ladungsbildes
der ersten Formular-Vorlage hineinprojiziert Auch ohne die aus dem Stand der Technik an sich bekannte
Löschung gemäß dem Kurvenanteil 11 läßt sich der gemäß der jeweils zweiten Vorlage gewünschte
Informationswechsel im Ladungsbild infolge des bei der Erfindung vorgesehenen, mit Umlauf der Trommel
intermittierend fortlaufenden Sprüh-Aufladung durchführen.
Fig.2 zeigt lediglich schematisch eine wie erfindungsgemäße
Vorrichtung mit einer Trommel 21, auf der sich die der Übersichtlichkeit halber nicht näher
dargestellte, an sich bekannte fotoempfindliche Schicht 211 befindet. Die Trommel 21 rotiert mit wie durch den
Pfeil 22 angedeuteter Umdrehungsrichtung. Mit 23 ist eine Einrichtung zur Corona-Ladungsbesprühung bezeichnet.
Mit 24 ist eine lediglich schematisch, weil ohnehin ebenfalls bekannte Einrichtung bezeichnet, mit
deren Hilfe die Abbildung der Vorlage auf der Trommeloberfläche durchführbar ist. Im Unterschied
gegenüber dem Stand der Technik enthält diese Einrichtung 24 jedoch anstelle einer bisher üblichen
Lichtquelle mit Licht vergleichsweise zur Absorptionskante kurzwelligerer Strahlung eine Lichtquelle 241 rr.it
langwelligerer, bei wie angegebenem Selen-Material der Schicht 211 roter Strahlung. Mit 25 ist eine ebenfalls
bekannte Einrichtung zur Durchführung des druckmäßigen Übertragungsprozesses auf das Papier der Kopie
bezeichnet. Mit 26 ist eine Einrichtung bezeichnet, in der eine Lichtquelle 261 das zur Löschung (gemäß
Kurvenanteil 1 und 11) vorgesehene Licht erzeugt und auf die Trommeloberfläche gestrahlt wird. Mit 27 ist
eine Einrichtung bezeichnet, mit der sich die oben beschriebene Weiterbildung der Erfindung für simultanes
Kopieren durchführen läßt, wobei diese weitere Vorrichtung 27 die zusätzliche Abbildungseinrichtung
und gemäß der oben angegebenen dritten Alternative eine zusätzliche Lichtquelle 271 enthält Die Lichtquelle
271 der Einrichtung 27 arbeitet im Unterschied gegenüber der bei der Erfindung in der Einrichtung 24
vorgesehenen Lichtquelle mit zur Absorptionskante kurzwelligerer Strahlung, die zu einem wie beschriebenen
Effekt gemäß den Kurvenanteilen 5 und 51 unter Berücksichtigung beim nächsten Umlauf wieder erfolgender
Sprüh-Aufladung führt.
Fi g. 3 zeigt ein Beispiel für die Wahl der Wellenlängen
λ der verwendeten Lichtstrahlungen, und zwar zusammen mit der Absorptionskurve für eine Arsen-Selenid-Vcrbindung.
Mit 31 ist der wesentliche, die Absorptionskante umfassende Anteil einer Absorptionskurve
des Materials der Schicht 211 bezeichnet Mit 32 ist eine wie oben definierte Absorptionskante
angedeutet Mit 33 ist in beispielhafter Weise ein Wellenlängenbereich bezeichnet der die Grenzen 32
hat und erfindungsgemäß für die (erste) Lichtquelle 241 zur Ablichtung der Vorlage bzw. Aufzeichnung des
Ladungsbildes benutzt wird. Mit 31 ist dagegen ein Wellenlängenbereich als Beispiel angedeutet, wie er
zum Löschen des Ladungsbildes (Kurvenanteil 1 und 11) zu verwenden ist und wie er beim Stand der Technik —
anstelle des erfindungsgemäß vorgesehenen ■Wellenlängenbereiches
33 — bekanntermaßen zum Aufzeichnen des Ladungsbildes verwendet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Elektrofotografisches Verfahren, bei dem ein
fotoleitfähiges Aufzeichnungsmaterial auf der fotoleitfähigen Schicht gleichförmig aufgeladen, bildmäßig
belichtet, das so gebildete Ladungsbild zu einem Tonerbild entwickelt, das Tonerbild auf ein Bildempfangsmaterial
übertragen und nach der Übertragung des Tonerbildes das Aufzeichnungsmaterial nach
Beendigung des Kopiervorganges zur Lösung des Ladungsbildes einer Totalbelichtung unterworfen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung mehrerer Kopien von einer nur einmal
abgelichteten Vorlage und/oder für eine nach Belichtung verzögerte Entwicklung des Tonerbildes
ein Aufzeichnungsmaterial mit einer einen Gedächtniseffekt aufweisenden fotoleitfähigen Schicht verwendet
wird und die einmalige bildmäßige Ablichtung einer Vorlage mit Licht innerhalb eines
begrenzten Wellenlängenbereiches erfolgt, dessen beide Grecren auf der langwelligen Seite, nahe der
Absorptionskante der fotoleitfähigen Schicht liegen, und daß nach der Übertragung des Tonerbildes vor
einer erneuten Entwicklung das Aufzeichnungsmaterial erneut einer gleichförmigen Korona-Entladung
ausgesetzt wird und die Totalbelichtung mit gegenüber der Absorptionskante der fotoleitfähigen
Schicht kurzwelligerem Lichterfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß für das Materia! der Schicht (211) eine
fotoempfindliche Selen-Verbindung oder ein organischer
Fotoleiter verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daßiür eine.i Simultan-Kopierbetrieb
während einer jeOer, Umdrehung einer mit dieser fotoleitfähigen Schicht b schichteten Trommel
(21) die Ablichtung einer weiteren Vorlage mit die Ladung des Materials der Schicht (211)
löschender Lichstrahlung (27) zum Zwecke der Aufzeichnung eines zusätzlichen Ladungsbildes
vorgenommen wird, das in das durch Ablichtung mit Licht (24) des begrenzten Wellenlängenbereiches
erzeugte Ladungsbild eingefügt wird, und daß dieses zusätzliche Ladungsbild im weiteren Verlauf der
jeweiligen Umdrehung der Trommel (21) durch die gleichförmige Korona-Entladung der Einrichtung
(23) zur Aufladung wieder gelöscht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Lichtstrahlung (26) für die
Totalbelichtung auch für die Ablichtung (27) der weiteren Vorlage verwendet wird.
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