DE2632054C3 - Verfahren zur Trocknung von chloriertem Polyäthylen - Google Patents
Verfahren zur Trocknung von chloriertem PolyäthylenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trocknung von wäßrig filterfeuchtem, chloriertem
Polyäthylen, das nach einem Trennvorgang bei der Herstellung von chloriertem Polyäthylen anfällt.
Chlorierte Polyolefine werden in Rührkesseln, ζ. Β. gemäß dem Verfahren der DE-OS 15 95 266 chloriertes
Polyäthylen, chargenweise hergestellt, indem polymere Olefine als wässerige Suspension mit Chlor behandelt
werden. Die aus der wässerigen Suspension abgetrennten chlorierten Polymere enthalten noch 50 bis
70Gew.-% Wasser. Diese filterfeuchten Polymere wurden bisher großtechnisch chargenweise in Wirbelschichttrocknern,
die mit einem Rührer ausgerüstet sind, getrocknet. Die Verwendung eines Wirbelbetttrockners
zur Trocknung von in feuchtem Zustand nicht fließfähigen Pulvern, insbesondere von thermoplastischen
Kunststoffen, wird bereits in der DE-AS 10 63 530 t>5
vorgeschlagen. Bei der chargenweisen Trocknung muß bei jeder Charge mittels des Rührers immer wieder
erneut eine Wirbelschicht aufgebaut werden. Diese Arbeitsweise hat entscheidende Nachteile:
Die großtechnisch parallel betriebenen Autoklaven zur Chlorierung der Polymere müssen mit der Taktzeit
der Trockner abgestimmt werden.
Die filterfeuchten Polymere bilden auf dem Anströmboden
des Trockners zunächst einen Schüttkegel, der von dem Rührer über den Anströmboden verteilt wird.
Das durch den Anströmboden in den Trockner eingeblasene Trocknungsgas strömt bevorzugt durch
den zunächst von den Polymeren nicht bedeckten Teil des Anströmbodens, danach durch Kanäle und Spalte,
die sich in den Polymeren ausbilden. Die Trocknung während dieser Phase ist nicht effektiv. Mit abnehmender
Produktfeuchte und durch die Zerkleinerungswirkung des Rührers nimmt die Fluidisierung zu, und es
kommt zu einem Aufbau einer Wirbelschicht in dem Trockner. Von diesem Zeitpunkt an arbeitet der
Trockner erst unter optimalen Bedingungen, d. h. das eingeblasene Trocknungsgas, meistens vorgewärmte
Luft, wird gut ausgenutzt Einige Polymer-Typen neigen innerhalb bestimmter Feuchtigkeitsgrenzen zu irreversibler
Zusammenballung.
Durch die starke Beanspruchung des Rührers, besonders zu Beginn der Trocknungszeit und wegen der
möglichen Zusammenballung der feuchten Polymere muß dieser Apparateteil stark überdimensioniert
ausgeführt sein. Der Apparateteil unterliegt einem großen Verschleiß.
Es bestand deshalb die Aufgabe, die Trocknungszeit bei der Aufarbeitung von chloriertem, wäßrig filterfeuchtem
Polyäthylen zu verkürzen, die Zusammenballung der feuchten Polymerteilchen zu verhindern und
die Reparaturanfälligkeit der Trockner zu beseitigen.
Die Aufgabe konnte in überraschender und technisch einfacher Weise dadurch gelöst werden, daß das
filterfeuchte, chlorierte Polyäthylen in einer ersten kontinuierlich betriebenen Wirbelschichtzone vorgetrocknet
und in einer oder mehreren nachgeschalteten Wirbelschichtzonen völlig getrocknet wird.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Trocknung von wäßrig filterfeuchtem, chlorierten
Polyäthylen in gegebenenfalls mit Rührer ausgerüsteten Wirbelschichtzonen mittels vorgewärmter Luft, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß das chlorierte Polyäthylen in einer ersten kontinuierlich betriebenen, mit
einem Rührer ausgerüsteten Wirbelschichtzone durch Einleiten von Luft vorgetrocknet und in einer oder
mehreren nachgeschalteten chargenweise betriebenen Wirbelschichtzonen völlig getrocknet wird und wobei
den Wirbelschichtzonen Luft zugeführt wird mit einer Temperatur zwischen 50 und 1500C und einem Druck
zwischen 1,01 bis 1,30 bar und die Luft mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 10 m/s den freien
Querschnitt des Trockners durchströmt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgewärmte Luft mit
einer Temperatur von 90 bis 120°C und einem Druck
von 1,05bis 1,15 barbenutzt.
Als vorteilhaft hat es sich weiterhin erwiesen, wenn das Trockengas den Querschnitt der Wirbelschichtzonen
mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 4 m/s, berechnet auf den freien Querschnitt des Trockners,
durchströmt.
Eine umweltfreundliche Variante der Erfindung liegt vor, wenn die vorgewärmte Luft im Kreislauf geführt
wird, wobei aus der im Kreislauf geführten Luft die Feuchte durch Kondensation oder Absorption entfernt
wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemaßen Verfahrens hat es sich schließlich als zweckmäßig erwiesen,
daß das wäßrig filterfeuchte chlorierte Polyäthylen mit Druckluft in die erste kontinuierlich betriebene
Wirbelschichtzone eingedüst und zeneilt wird. Das -:
vorgetrocknete chlorierte Polyäthylen kann dann von dieser Wirbelschichtzone beispielsweise mittels einer
Förderschnecke in eine weitere Wirbelschichtzone gefördert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet gegenüber den herkömmlichen Trocknungsverfahren den Vorteil,
daß es kontinuierlich betrieben wird und für den Trocknungsprozeß kürzere Trocknungszeiten von wenigen
Stunden erfordert Durch die Bedüsung des filterfeuchten Polyäthylens beim Einbringen in den
Vortrockner und der damit verbundenen Auflockerung des Poiymerkuchens wird die Bildung eines Wirbelbettes
aus dem Polymerteilchen beschleunigt und die Rührvorrichtung vor einem vorzeitigen Verschleiß
bewahrt
20
Im Trockner 4 wird eine Wirbelschichtzone mit 1200 NmVmin Luft und ca. 5000 kg chloriertem
Polyäthylen aufrechterhalten. Bei einem lichten Durchmesser des Trockners 4 von 2,8 m errechnet sich daraus
eine Luftgeschwindigkeit von 3,2 m/s. In diese Wirbelschichtzone werden kontinuierlich 3250 kg/h chloriertes
Polyäthylen durch das Rohr 1 mit einem durchschnittlichen Wassergehalt von 57 Gew.-% eingetragen. Mittels sn
der Düse 2 erfolgt während des Polymereintrages eine gewisse Vorzerteilung des Polymeren mit 20 Nm3/min
Luft mit einem Druck von 6,5 bar. Der Rührer 8 ist mittels der Laterne 10 in dem Trockner 4 befestigt. Der
gelochte Anströmboden 3 verteilt die Trocknungsluft, a
Die im Zyklon 6 abgeschiedenen Polymerteilchen werden durch die Leitung 5 in den Trockner
rückgeführt. Im Trockner 9 wird mit 450 NmVmin Luft und ca. 4800 kg chloriertem Polyäthylen eine Wirbelschichtzone
aufrechterhalten. Bei einem lichten Durchmesser des Trockners 9 von 2,8 mm errechnet sich
daraus eine Luftgeschwindigkeit von 1,2 m/s. In diese Wirbelschichtzone werden aus dem Trockner 4
1750 kg/h des vorgetrockneten Polymeren, dessen Wassergehalt durchschnittlich 20 Gew.-% beträgt mittels
der Schnecke 7 zudosiert Mitgerissene Polymerteilchen werden im Zyklon 12 abgeschieden und rinnen
durch die Leitung 13 zurück in den Trockner 9. Die Luft zur Trocknung wird von dem Gebläse 14 durch das
Luftfilter 15 über den Ansaugkanal 16 angesaugt und auf 1,08 bar verdichtet Im Wärmetauscher 17 wird die Luft
mittels Dampf als Heizmedium auf 115° C bis 1200C
erwärmt und durch die Leitung Ii den Trocknern zugeführt Die mit Wasserdampf befeuchtete Abluft der
Zyklone 6 und 12 wird über eine Wasserwäsche 19 durch das Gebläse 18 abgesaugt und durch den Kamin
20 in die Atmosphäre geführt
Aus der Wirbelschichtzone des Trockners 9 werden kontinuierlich 1400 kg/h des getrockneten Polymeren
durch die Klappe 21 entnommen. Die Restfeuchte des entnommenen Polymeren betrug durchschnittlich
0,2 Gew.-%.
Im Trockner 4 wir..:! eine Wirbelschichtzone mi!
600 NmVmin Luft und ca. 5000 kg chloriertem Polyäthylen aufrechterhalten. Das entspricht einer Luftgeschwindigkeit
von 1,6 m/s bei einem lichten Durchmesser des Trockners 4 von 1,8 m. In diese Wirbelschichtzone
werden kontinuierlich 1700 kg/h chloriertes Polyäthylen mit einem durchschnittlichen Wassergehalt von
53 Gew.-°/o eingetragen. Mittels der Düse 2 erfolgt während des Polymereintrags eine gewisse Vorzerteilung
des Polymeren mit 20 NmVmin Luft mit einem Druck von 6,5 bar. Mittels der Schnecke 7 werden
kontinuierlich insgesamt 2500 kg/h des Polymeren mit einem durchschnittlichen Wassergehalt von 21 Gew.-%
aus dem Trockner 4 in den Trockner 9 überführt. Der Trockner 9 wird nach der Füllung mit 400 NmVmin Luft
von 1000C bis 1050C durchfahren. Das entspricht einer
Luftgeschwindigkeit von 1,1 m/s bei einem lichten Durchmesser des Trockners 9 von 2,8 m. Nach einer
reinen Trocknungszeit von 2,5 Stunden wurde der Trockner 9 geleert. Die Restfeuchte des Polymeren
betrug 0,1 Gew.-%. Nach Füllung des Trockners 9 wird das vorgetrocknete Polymere des Trockners 4 mittels
der Schnecke 7 in einen nicht gezeichneten, funktionsgleichen Trockner 9 gefördert
Claims (7)
1. Verfahren zur Trocknung von wäßrig filterfeuchtem
chlorierten Polyäthylen in gegebenenfalls mit Rührer ausgerüsteten Wirbelschichtzonen mit- ■
tels vorgewärmter Luft, dadurch gekennzeichnet,
daß das chlorierte Polyäthylen in einer ersten kontinuierlich betriebenen, mit einem Rührer
ausgerüsteten Wirbelschichtzone durch Einleiten von Luft vorgetrocknet und in einer oder mehreren
nachgeschalteten chargenweise betriebenen Wirbelschichtzonen völlig getrocknet wird und wobei den
Wirbelschichtzonen Luft zugeführt wird mit einer
Temperatur zwischen 50 und 1500C und einem Druck zwischen 1,01 bis 1,30 bar und die Luft mit
einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 10 m/s den freien Querschnitt des Trockners durchströmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft im Kreislauf geführt wird,
wobei die in der Wirbelschichtzone aufgenommene Feuchtigkeit durch Kondensation oder Absorption
entfernt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das wäßrig filterfeuchte
chlorierte Polyäthylen mit Druckluft in die erste :>
kontinuierlich betriebene Wirbelschichtzone eingedüst und zerteilt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vorgetrocknete
chlorierte Polyäthylen aus der ersten kontinuierlich M betriebenen Wirbelschichtzone mittels einer
Schnecke in eine nächste Wirbelschichtzone gefördert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft auf 90 bis 1200C vorgewärmt «
ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luft unter einem Druck zwischen 1,05 bis 1,15 bar zum Aufbau der Wirbelschichtzonen
benutzt wird. to
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft den freien Querschnitt der
Wirbelschichtzone mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 4 m/s durchströmt.
45
Priority Applications (7)
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