DE2626577A1 - Synthetische materialien fuer die herstellung von pinseln, buersten u.dgl. - Google Patents
Synthetische materialien fuer die herstellung von pinseln, buersten u.dgl.Info
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- DE2626577A1 DE2626577A1 DE19762626577 DE2626577A DE2626577A1 DE 2626577 A1 DE2626577 A1 DE 2626577A1 DE 19762626577 DE19762626577 DE 19762626577 DE 2626577 A DE2626577 A DE 2626577A DE 2626577 A1 DE2626577 A1 DE 2626577A1
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-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A46—BRUSHWARE
- A46D—MANUFACTURE OF BRUSHES
- A46D1/00—Bristles; Selection of materials for bristles
Landscapes
- Brushes (AREA)
Description
Dipl.-Chem. Dr. Siegfried Hart ig
Joachim Döhler 2 R ? R R 7 7
Frieder Kuhnert '
Dipl.-Chem. Charlotte Böhm
Inge Böhm
Erna Schulz
Siegfried Prank
Günter Hoffmann
Dipl.-Chem. Dr. Joachim Crgis
Zustellungsbevollmächtigter
VEB Chemie fase rwerk "Friedrieh. Engels"
1832 Premnitz
Synthetische Materialien für die Herstellung von 1-inseln,
Bürsten u. dgl.
Die Erfindung betrifft die Verwendung synthetischer Materialien
zur Herstellung von Pinseln, Bürsten u. dgl.
Hochwertige Pinsel und Bürsten werden üblicherweise aus tierischen
Haaren oder Borsten sowie auch aus pflanzlichen Fasern oder aus entsprechenden Mischungen hergestellt, wobei je nach
.Art und Verwendungszweck bestimmte Haar-, Borsten- oder Fasertypen
alle: η oder untereinander gemischt eingesetzt werden. Obgleich in einschlägigen Patentveröffentlichungen bei der Aufzählung
der zur Herstellung von Pinseln und Bürsten verwendeten Materialien gelegentlich auch "Polyacrylnitril" aufgeführt wird
(DAS 1235 856, DP 882 242), so entspringt eine derartige /ufzählung
einer Unkenntnis des tatsächlichen Standes der Technik. Effektiv ist bisher kein !insel aus Polyacrylnitril gefertigt worden,
was auf Grund der ungünstigen Eigenschaften des unmodifizierten Polyacrylnitrile, insbesondere seiner Sprödigkeit sowie seiner
Biege- und Scheuerempfindlichkeit, nicht möglich war. Der Kreis
der für die Pinselherstellung verwendbaren synthetischen Materialien ist daher auf die obengenannten Polyamide, Polypropylen und Polyvinylchlorid,
beschränkt. Die Verfügbarkeit dieser Naturprodukte ist allerdings begrenzt und die hergestellten Fertigerzeugnisse
sind entsprechend teuer. Es ist daher bekannt, die natürlichen Haare und Borsten teilweise oder vollständig durch bestimmte
synthetische Materialien zu substituieren. Als Kriterien für die Ersetzbarkeit synthetischer Materialien für die Produktion von
Pinseln und Bürsten werden dabei allgemein eine hohe Festigkeit, Biegesteifigkeit und Scheuerbeständigkeit angesehen, eis Voraussetzung
für eine genügende Widerstandsfähigkeit und Lebensdauer der Erzeugnisse bei den für diese in Frage koirmenden typischen
Operationen. Die bekannten Materialien, die diesen Anforderungen genügen, sind solche auf lolyamid-, Polypropylen- und Polyvinylchlorid-Besis,
die in entsprechenden Elementarfadenfeinheiten rein oder in Mischung eingesetzt v/erden.
Ungeachtet der breiten Anwendung dieser synthetischen Materialien und der auf deren textlien Dauereigenschaften beruhenden Widerstandsfähigkeit
während des Gebrauches besitzen die aus ihnen
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gefertigten Erzeugnisse erhebliche Kachteile hinsichtlich der Qualität ihres Gebrauchsverhaltens. So sind insbesondere die Geschmeidigkeit,
die Pormstabilität, die Benetzbarkeit und die Streichfähigkeit von Pinseln und Bürsten, die synthetische Materialien
enthalten, völlig unzureichend. Ss kommt zum Auseinanderspreizen
der Pinselborsten, Abspritzen der aufgebrachten Flüssigkeit usw. Bei malermäßigem Gebrauch tritt Streifigkeit
und ungenügende Farbdeckung suf. Für Erzeugnisse, für die ein höherer Gebrauchswert gefordert wird, wie z. B. Flächenstreicher,
Ring-, Easier-, Kunstmalpinsel sowie kosmetische oder sonstige
Feinhaarpinsel muß daher nach wie vor suf Naturhaare und -borsten zurückgegriffen v/erden. Breite Anwendungsgebiete sind dem Einsatz
synthetischer Materialien bisher verschlossen.
Zweck der Erfindung ist es, Pinsel, Bürsten und ähnliche Gegenstände
aus synthetischem Material von einem dem Naturhaar entsprechenden hohen Gebrauchswert zur Verfügung zu stellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein synthetisches Material
aufzufinden, das für das betrachtete Einsatzgebiet spezifische Eigenschaften entwickelt, die sich denen der natürlichen
Materialien weitestgehend angleichen.
Es wurde gefunden, daß als Komponente für die bei der Herstellung von Pinseln, Bürsten u. dgl. verwendeten Besteckmischungen Fäden,
Fasern oder Borsten aus sulfonatgruppenhaltigen Acrylnitrilcopolymeren
verwendet werden können. Die verwendeten faserförmigen Gebilde
besitzen dabei eine Elementarfadenfeinheit von 20 bis 80 dtex, vorzugsweise 40 bis 65 dtex. Der Acrylnitrilanteil in dem Copolymeren
beträgt 65 bis 96 Gew.-%, der Sulfonatgruppenanteil (resultierend
aus der Copolymerisation des Acrylnitrils mit polymerisierbaren ungesättigten Sulfonsäureverbindungen) beträgt 0,4 bis 2,5
Gew. ^. Die verbleibende Differenz in der Zusammensetzung des Copolymeren
von 1,5 bis 34,6 Gew.-% wird von beliebigen bekannten copolymerisationsfähigen Verbindungen ausgefüllt, wie z. B. Vinylestern,
Vinylhalogeniden oder Acrylsäureestern. Diese Polyacrylnitrilgebilde werden dabei Besteckmischungen zugesetzt,
die außerdem bekannte Fäden, Fasern oder Borsten aus natürlichen, Polyamid-, Polyolefin- oder Polyvinylchlorid-Materialien
enthalten. Der Anteil des Materials auf Polyacrylnitrilbasis in der Besteckmischung soll zwischen 5 bis 70 %9 vorzugsweise zwischen
10 bis 40 % betragen.
Mit dieser Zumischung des Polyacrylnitrilmaterials gelingt es
einerseits, Haturhaar oder -borsten ohne Qualitätsverminderung
der Fertigerzeugnisse zu großen Anteilen zu substituieren, andererseits die Qualität von Erzeugnissen aus den bekannten Polyamid-,
Polyolefin- oder Polyvinylchloridmaterialien wesentlich zu verbessern und ihre Gebrauchsfähigkeit auch für anspruchsvollere Anwendungszwecke
herzustellen.
Die Anwendbarkeit des Polyacrylnitrilmaterials ist insofern überraschend,
als ihre textilphysikalischen Kennwerte ihre Eignung bisher nicht erwarten ließen. Dies betrifft insbesondere die substanzbedingte
bekannte Biege- und Scheuerempfindlichkeit in Verbindung mit ihrer höheren Sprödigkeit, die sie bus dem Kreis der
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h -
bisher "betrachteten Materialien ausschlossen. '«Vie jetzt gefunden
wurde, werden diese Eigenschaften in den vorgeschlagenen"L'ischungsanteilen
und Feinheiten zugunsten einer außerordentlich guten Geschmeidigkeit, Formstabilität, Benetzbrrkeit und Streichfähigkeit
dieser Gebilde völlig überlagert. Ein wesentlicher Umstand der guten anv/endungsspezifischen Eigenschaften scheint dabei in dem
Gehalt an SuIfonatgruppen zu liegen, die der Besteckmischung einen
hydrophileren Charakter verleihen. Die als Bewertungsmethode für
die Güte von Pinseln zur Verfügung stehende subjektive Beurteilung reiht das vorgeschlagene Material in den angegebenen Feinheiten in
die Uähe des als Qualitätsstandard angesehenen natürlichen Fehhaars
ein.
Als weiterer Vorteil ergibt sich, daß die Sulfonatgruppenhaltigen Fäden und Fasern auf Polyacrylnitrilbasis in beliebigen Farbtönen
echt gefärbt eingesetzt werden können. Die gute Geschmeidigkeit, Benetzbarkeit, Formstabilität und Streichfähigkeit gewährleistet
in den genannten Mischungen selbst nach einer Langzeitbenutzung und Dauerbeanspruchung eine hohe Repräsentationsgüte.
Die Erfindung wird an den folgenden Beispielen näher erläutert.
Aus verschiedenen Besteckmaterialien werden nach gleicher Technologie
Flachpinsel derselben Größe hergestellt und in ihren qualitativen Gebrauchseigenschaften verglichen:
Die Besteckmischungen D, E und H entsprechen dabei der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung, während die Mischungen A, B, C, F und G als Vergleich dienen.
Besteckmaterial
Besteckmaterial
Besteckmaterial
Besteckmaterial
Besteckmaterial
A: Rindsohrenränderhaar
B: Fehhaar
C: 60 % Fehhaar
40 % Polyamidfäden 48 dtex Besteckmaterial D: 40 % Ziegenhaar
10 % Mähnenhaar
50 % Polyacrylnitrilfäden 42 dtex, bestehend aus 67 Gew.-% Acrylnitril, 31,2 Gew.-%
Vinylidenchlorid und 1,8 Gew.-% Allylsulfonat
- ITa
60 % Fehhaar
60 % Fehhaar
40 % Polyacrylnitrilfäden 51 dtex, bestehend aus 93 Gew.-% Acrylnitril, 5,8 Gew.-%
Acrylsäuremethylester und 1,2 Gew.-% Allylsulfonat - Ufa
45 % Ziegenhaar
50 % Polyamidfäden 48 dtex
50 % Polyamidfäden 48 dtex
5 % Mähnenhaar
G:100·% Polyamidfäden 48 dtex H: 45 % Polyamidfäden 48 dtex
55 % Polyacrylnitrilfäden entsprechend Besteck E
Besteckmaterial E:
Besteckmaterial F:
Besteckmaterial
Besteckmaterial
Besteckmaterial
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Besteckmaterial
Gebrauchsverhalten , ■ ABCDEPGH
Formstabilität nach langzeit-
belastung - ' ++++++++ ο ο ' +
Verformungswiderstand im Wasser +
Streichfähigkeit ο
Benetzbarkeit ο + +■++"++ ο - +
Geschmeidigkeit ο ++ο ++++-- ο
Formstabilität im nassen Zustand + ++ + ++ ++ ο - +
Erholungsvermögen nach dem
Trocknen + ++ + ++ ++ + ο +
Qualitätskriterien ++ sehr gut
+ gut
ο noch befriedigend
- ungenügend
Aus den Beurteilungsergebnissen der Tabelle 1 ist ersichtlich, daß
die erfindungsgemäßen Naturhaar-Abmischungen D und E (im Gegensatz
zu C und F!) dem als Idealfall anzusehenden Besteckmaterial B ohne
weiteres gleichkommen und somit einen vollwertigen Ersatz für das hochwertige Uaturhaar darstellen.
Andererseits ist die wesentlich günstigere Beurteilung der erfindungsgemäßen
Mischung H sowohl gegenüber G als auch gegenüber P bemerkenswert, was eine wesentliche Gebrauchswerterhöhung des mitverwendeten
Polyamidmaterials bedeutet·
S0988S/071S
Claims (1)
- PatentanspruchVerwendung von Polyacrylnitrilfäden, -fasern oder -borsten mit einem Acrylnitrilanteil von 65 bis 96 Gew.-% und einem SuIfonatgruppenanteil von 0,4 Ms 2,5 Gew.-% in einer Elementarfadenfeinheit von 20 bis 80 dtex als Komponente für Besteckmischungen zur Herstellung von Pinseln, Bürsten u. dgl, in einem Anteil von 5 bis 70 % der Besteckmischung.609885/0718
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD18734975 | 1975-07-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2626577A1 true DE2626577A1 (de) | 1977-02-03 |
Family
ID=5501093
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762626577 Withdrawn DE2626577A1 (de) | 1975-07-18 | 1976-06-14 | Synthetische materialien fuer die herstellung von pinseln, buersten u.dgl. |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2626577A1 (de) |
GB (1) | GB1549062A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3205641A1 (de) * | 1982-02-17 | 1983-09-08 | Pedex & Co. GmbH, 6948 Wald-Michelbach | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von borstenbuendeln oder einzelborsten aus kunststoff |
DE9105487U1 (de) * | 1991-05-03 | 1991-06-27 | Heinrich Vorwald GmbH & Co. KG, 4517 Hilter | Lagervorrichtung für Wellen, insbesondere Spannwellen von Wickelmaschinen |
-
1976
- 1976-06-14 DE DE19762626577 patent/DE2626577A1/de not_active Withdrawn
- 1976-07-02 GB GB2765676A patent/GB1549062A/en not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3205641A1 (de) * | 1982-02-17 | 1983-09-08 | Pedex & Co. GmbH, 6948 Wald-Michelbach | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von borstenbuendeln oder einzelborsten aus kunststoff |
DE9105487U1 (de) * | 1991-05-03 | 1991-06-27 | Heinrich Vorwald GmbH & Co. KG, 4517 Hilter | Lagervorrichtung für Wellen, insbesondere Spannwellen von Wickelmaschinen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1549062A (en) | 1979-08-01 |
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |