DE2625304C3 - Verfahren und Anlage zur Rauchgasreinigung an metallurgischen öfen u.dgl - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Rauchgasreinigung an metallurgischen öfen u.dglInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F27—FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
- F27D—DETAILS OR ACCESSORIES OF FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS, IN SO FAR AS THEY ARE OF KINDS OCCURRING IN MORE THAN ONE KIND OF FURNACE
- F27D17/00—Arrangements for using waste heat; Arrangements for using, or disposing of, waste gases
- F27D17/001—Extraction of waste gases, collection of fumes and hoods used therefor
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rauchgasreinigung für Stahlwerkshallen, insbesondere für Elektrolichtbogenstahlwerke,
bei dem während des Abstiches und Chargierens die mit Hallenluft gemischten Rauchgase
in einen abgeschirmten im Hallendach angeordnelen Auffangbereich geleitet werden und die in dem
Gas-/Luftgemisch enthaltenen Staubteilchen in einem
Dachelektrofilter niedergeschlagen werden.
Die Reinhaltung der Luft in Werkhallen ist ein Problem, für das bereits die verschiedensten Lösungsvorschläge
bekannt geworden sind. So offenbart beispielsweise die DE-PS 2 71 417 eine Möglichkeit zum
Ausscheiden des beim Gipsbrennen von den aufsteigenden Dämpfen mitgeführten Gipsstaubes, und zwar
werden die mit Hallenluft gemischten Dämpfe unter Ausnutzung des vorhandenen thermischen Auftriebs
durch einen abgeschirmten Auffangbereich im Hallendach geleitet und dort die in den Gemisch enthaltenen
Staubteilchen mittels einer Filtervorrichtung ausgeschieden.
Es ist ferner aus der Literaturstelle »Stahl und Eisen 81«, 1961, Nr. 1, Seiten 41—46, bekannt, eine Hallenbelüftung
in Form natürlicher Lüftung und Drucklüftung durchzuführen und die Rauchgase in Mischung mit
Hallenluft unter Ausnutzung des vorkommenden thermischen Auftriebs in den mittleren Dachbereich zu
leiten und dort austreten zu lassen. Aus derselben Literaturstelle gehen auch Entstaubungsanlagen für
Elektroofen hervor, mit denen die anfallenden Rauchgase mit großem Gebläse- und Energieaufwand abgesaugt
und anschließend gereinigt werden. Da beim Kippen der öfen. Chargieren und Abstechen die Verbindung zu den
Absaugrohren der Direkiabsaugung verloren geht, ist eine Haubenabsaugung erforderlich, um die während
dieser Zeiten anfallenden Rauchgase erfassen und einer Reinigung zuführen zu können. Wegen des hohen
Anteils an Falschluft sind für die Erfassung und Beseitigung dieser nicht durch die Direktabsaugung
abzuleitenden Gasmengen sehr hohe Absaugeleistungen erforderlich, d. h., Gebläseeinrichtungen mit hohem
Energieverbrauch, die entsprechend ihrer Leistung sehr viel Lärm entwickeln.
Aus den DE-AS 10b7 048 und 1151351 sind
Rauchgasschächte für Lichtbogenofen bekannt, die über
das Hallendach herausragen, wobei die Anordnung von Exhauslcrn in den Schächten als möglich aber nicht als
notwendig beschrieben ist.
Schließlich ist aus der US-PS 36 05 386 die Konditionierung von Abgasen durch Anfeuchtung bei Anlagen
mit natürlichem Zug bekannt.
Der Erfindung, die von dem beschriebenen Stand der Technik ausgeht, liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten An und eine Anlage zu dessen Durchführung anzugeben, wodurch mit
einfachen Mitteln eine wirkungsvolle Rauchgasreinigung unter Verminderung der Liirmentwicklung und
des Wartungsaufwandes erreicht und eine wirkungsvolle Erfassung und Abscheidung der Rauchgase, die
während des Abstiches und des Chargierens von einer Direkiabsaugung nicht erfaßt werden können, gewährleistet
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im
Kennzeichen des Hauplanspruehs angegebenen Merkmale gelöst. Weitere Vcrfahrensmerkmale gehen aus
den Unteransprüchen 2 bis 4 hervor.
Die Anlage zur Durchführung des Verfahrens ist durch die Merkmale der Ansprüche 5 bis 7 gekennzeichnet.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen im wesentlichen darin, daß ohne großen konstruktiven
Aufwand und mitsein niedrigen Energiekosten erreicht
wird, daß in jedem Betriebszusland gereinigte, d. h. staubfreie Luft die Ofenhalle verläßt, wobei der
Verzicht auf Gebläse wesentlich dazu beilrägt, daß der Lärmpegel in der Halle niedrig bleibt.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Anlage ist in der Zeichnung dargestellt und wird unter Erläuterung des damit durchgeführten Verfahrens im
folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt der Werkhalle eines Elektro-Stahlwerkes,
F i g. 2 einen Längsschnitt der Fig. 1.
In Fig. 1 ist auf der Dachkonstruktion 1 der Halle eine Dachlaterne 2 mit darunter liegender Blechabschirmung
3 vorgesehen. Die aufgrund des über den öfen herrschenden thermischen Auftriebs aufsteigenden
Rauchgase, die beim Abstich, Chargieren und Sauerstoffblasen entstehen, werden unterhalb des Hallendaches
gesammelt und gelangen durch einen vorzugsweise T-förmigen Kamin 4 mit großem Antrittsquerschnitt 5
ins Freie, nachdem sie in zwei an sich bekannten Trocken-Elektrofiltern 6, die sich in zwei waagerechten
Kaminabschnitten befinden, gereinigt worden Eind.
Die stark mit Hallenluft vermischten Rauchgase, die
relativ gering mit Staub belastet sind, verlassen den freien Querschnitt der Dachlaterne mit ca. 1,5 m/sek bei
einer Dachhöhe von ca. 25 m über Hüttenflur. Die Gasgeschwindigkeit kann bei Bedarf durch Dampfdüsen
14 und/oder Öl- oder Gasbrenner 15, die unterhalb der Dachlateme angebracht sind, erhöht werden. Durch
die unter dem geschlossenen Dach angebrachten Blechabschirmungen 3 wird verhindert, daß Rauchgase
aufgrund von Querströmungen außerhalb der Auffanghaube das Hallendach verlassen.
Der Querschnitt des T-förmigen Kamins 4 entspricht jo etwa der freien Austrittsfläche der Dachlateme 2, damit
kein Stau entsteht. In den waagerechten oder schrägen seillichen Kamintcilen sind, wie bereits erwähnt, /wci
gleichartige Trocken-Elcktrofilier 6 installiert, die
bekanntlich nur einen geringen Druckverlust verursa- Jr>
chen. Die Rauchgase durchströmen aus Nicdersehlagsblechen 8 und Spriihdrahtrahmen 7 gebildete Gassen.
Dabei werden die Staubteilchen an unter ca. 50 KV Spannung sichenden Sprühdrahten elektrisch aufgeladen
und wandern an die Niederschlagsbleche, wo sie sich ablagern.
Für einen hohen Abscheidegrad ist eine gute Konditionierung des Gases erforderlich, d. h. der
elektrische Widerstand der Staubteilchen muß in dem Bereich von 104 bis 2 χ 1010 Ohm cm liegen. Bei bereits
vorliegenden günstigen Bedingungen hinsichtlich der Wanderungsgeschwindigkeit 1,5 m/sek und der Gastemperatur
von 100°C ist eine zusätzliche Anfeuchtung
der Staubteilchen günstig, die mit Sprühwasser oder besser Wasserdampf erreicht werden kann. Wasserdampf
kann z. B. unter Ausnutzung der Abgaswärme der von der Direktabsaugung erfaßten Rauchgase z. B.
im Verdampfungskühler oder in den normalerweise wassergekühlten Abgasleitungen direkt hinter dem
Ofen erzeugt werden.
Der an den Niederschlagsflächen abgeschiedene Staub wird in Trocken-Elektrofiltern 6 üblicherweise
durch Klopfen entfernt. Um zu verhindern, daß abgeklopfter Staub auf den Ofen fällt bzw. ungereinigtes
Gas austritt, ist in der Mitte zwischen den beiden Filtern 6 eine Umschaltklappe 9 hängend angebracht, die im
Normalbetrieb den aufsteigenden Abgasstrom teilt, während der Filterreinigung aber den in der Reinigung
befindlichen Filter verschließt. Der beim Reinigen anfallende Staub wird in Sammelrinnen 10 gesammelt
und beispielsweise mittels Reglern 11 aus dem Filter
heraustransportiert und fällt anschließend über einen Trichter in ein Fallrohr 12 bis zur Hüttenflur. Der
trockene Staub wird dann in abgedeckten Transportmulden gesammelt und abgefahren.
Um Überschläge im Elektrofilter bei ungünstig stehendem Wind und Regen zu vermeiden, sind an den
Kaminöffnungen 5 verstellbare Jalousien 13 angebracht. Durch die in der Kaminmitte befindliche Umschaitklappe
9 kann der Abgasstrom so gelenkt werden, daß bei ungünstigen Windverhältnissen das Abgas ohne größeren
Stau frei austreten kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Rauchgasreinigung für Stahlwerkshallen, insbesondere für Elektrolichtbogenstahlwerke,
bei dem während des Abstiches und Chargierens die mit Hallenluft gemischten Rauchgase
in einen abgeschirmten im Hallendach angeordneten Auffangbereich geleitet werden und die in
dem Gas-/Luftgemisch enthaltenen Staubteilchen in einem Dachelektrofilter niedergeschlagen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Austriffsquerschnitt des Auffangbereiches eine.i staufreien
Durchgang des Gas-ZLuftgemisches in den Elektrofilter ermöglicht, wobei die Strömungsgeschwindigkeit
des Abgases durch Veränderungen des Austrittsquerschnittes derart geregelt wird, daß
die Gase mit einer Geschwindigkeit von 1,5 m/sek. den Elektrofilter durchwandern und der anfallende
Staub gesammelt und auf Hüttenflur zurückgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der natürlich vorhandene Auftrieb
durch zusätzliche Erwärmung der Abgase verstärkt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Konditionierung
des Gas-/Luftgemisches durch Anfeuchtung z. B. mit Wasserdampf erfolgt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpassung an die Witterungsverhältnisse
durch Veränderung des Stromungsquerschniltes im Austriüsbereich des gereinigten
Abgases erfolgt.
5. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen I bis 4, gekennzeichnet durch eine
in der Dachkonstruktion (1) der Halle angeordnete Dachlaterne (2) mit darunterliegender Blechabsehirmung
(3), einem T-förmigen Kamin (4), dessen freier Austrittsquerschnitt (5) etwa der Austriitsfläche der
Dachlatcrne (2) entspricht, zwei in den icilliehcn
Teilen des Kamins angeordnete gleichartige Trokken-Elektrofilter
(6), die mit aus Niederschlagsplatten (8) und Sprühdrahtrahmen (7) bestehenden Gassen versehen sind, eine in der Mille zwischen
den Elektrofiltern z. B. hängend angeordnete Umschaltklappe (9) sowie Sammelrinnen (10) unter den
Elektrofiltern mit Transportmitteln (11) und ein bis zum Hüttenflur reichende, in Transporlmuldcn
mündendes Fallrohr (12).
6. Anlage nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch verstellbare Jalousien (13) an den Kaminöffnungen
(5).
7. Anlage nach den Ansprüchen 5 und 6, gekennzeichnet durch innerhalb der Blcchabschir
mung (3) angeordnete Dampfdüsen (14) und Erwärmungseinrichtungen (15), z. B. Gasbrenner/
Warmluftgebläse oder dergleichen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762625304 DE2625304C3 (de) | 1976-06-02 | 1976-06-02 | Verfahren und Anlage zur Rauchgasreinigung an metallurgischen öfen u.dgl |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762625304 DE2625304C3 (de) | 1976-06-02 | 1976-06-02 | Verfahren und Anlage zur Rauchgasreinigung an metallurgischen öfen u.dgl |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2625304A1 DE2625304A1 (de) | 1977-12-08 |
DE2625304B2 DE2625304B2 (de) | 1979-10-11 |
DE2625304C3 true DE2625304C3 (de) | 1980-06-26 |
Family
ID=5979897
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762625304 Expired DE2625304C3 (de) | 1976-06-02 | 1976-06-02 | Verfahren und Anlage zur Rauchgasreinigung an metallurgischen öfen u.dgl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2625304C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
RU2486420C1 (ru) * | 2012-03-29 | 2013-06-27 | Открытое Акционерное Общество "Корпорация Всмпо-Ависма" | Способ очистки отходящих газов рудно-термической печи |
RU2491360C1 (ru) * | 2012-04-26 | 2013-08-27 | Открытое Акционерное Общество "Корпорация Всмпо-Ависма" | Способ переработки отходов, образующихся при очистке газов рудно-термической печи |
-
1976
- 1976-06-02 DE DE19762625304 patent/DE2625304C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2625304B2 (de) | 1979-10-11 |
DE2625304A1 (de) | 1977-12-08 |
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