DE2622980A1 - Verfahren zur herstellung von 3,3,4,4-tetrachlortetrahydrothiophen- 1,1-dioxid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 3,3,4,4-tetrachlortetrahydrothiophen- 1,1-dioxidInfo
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Description
Patentanwälte Dipl.-Ing. H.Weickmann, Dipu-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. R A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
8 MÜNCHEN 86, DEN
POSTFACH 860 820
MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 39 21/22
Case 002324
HtM/th
HtM/th
DIAMOND SHAMROCK CORPORATION,
Superior Avenue, Cleveland, Ohio 44114, USA
Superior Avenue, Cleveland, Ohio 44114, USA
Verfahren zur Herstellung von 3,3,4,4-Tetrachlorte
tr ahydr ο thiophen-1 ,1-dioxid.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1,-dioxid, das heißt
einer Verbindung der folgenden Strukturformel
Cl
Cl
S
0,
Cl
Cl
609885M UI
Diese Verbindung, ihre Herstellung und ihre Eignung als biologisch
aktive Verbindung sind in der US-PS 2 957 887 beschrieben. Bislang erfolgt die kommerzielle Herstellung dieser Verbindung
mit Hilfe eines stufenweisen Chlorierungsverfahrens, das von
Butadiensulfon, einem cyclischen, ungesättigten Butadienderivat,
ausgeht. Butadiensulfon kann chemisch auch als 2,5-Dihydrothiophen-i,1-dioxid bezeichnet werden. Anfänglich wird
das in einem inerten Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff, gelöste cyclische Ausgangsmaterial durch Chlorieren der Doppelbindung
gesättigt, wobei die Addition des Chlors bei mäßigen Temperaturen erfolgt. Das ebenfalls in Lösung vorliegende,gesättigte
Produkt 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid wird
unter mäßigen Reaktionsdrucken durch eine Photochlorierung weiter chloriert. Hierzu wird die Reaktionszone mit aktinischem
Licht bestrahlt, das als Chlorierungskatalysator dient.
Die in der zweiten Stufe durchgeführte Photochlorierung führt jedoch zu einer Reihe von Nachteilen. Damit die substituierende
Chlorierung zur Bidlung von 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid
in kommerziell vernünftigen Mengen erfolgt, muß die langsam ablaufende, lichtkatalysierte Chlorierungsreaktion
üblicherweise während 50 bis 60 Stunden durchgeführt werden. Es muß weiterhin unter kritischen Reaktionsbedingungen gearbeitet
werden, die die Zersetzung des Produkts während der langen Reaktionsdauer auf einem Minimum halten. Trotzdem erfolgt üblicherweise
eine Zersetzung unter Bildung von polymeren Derivaten als auch Trichlor- und Dichlor-tetrahydrothiophen-1,1-dioxid-Derivaten,
die zu den Pentachlor- und Hexachlor-Verbindungen chloriert werden. Somit ist die Ausbeute an dem gewünschten
3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid häufig geringer
als wirtschaftlich verträglich. Die Wirksamkeit der Chlorreaktion während der gesamten Chlorierungsreaktion ist gering,
so daß entweder erhebliche Mengen an zu beseitigender Chlorwasserstoffsäure
als Nebenprodukt anfallen und/oder, umfangreiche Vorrichtungen zur Rückgewinnung des Chlors erforderlich sind.
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Es besteht daher seit langem ein erhebliches Bedürfnis für ein schnelleres, wirtschaftlicheres und attraktiveres Verfahren zur
Umwandlung von Butadiensulfon in 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid.
Es wurde nunmehr erfindungsgemäß gefunden, daß wenn man die
zweite Stufe des obengenannten gesamten Chlorierungsprozesses, das heißt die substituierende Chlorierungsreaktion, statt mit
dem bisher als Katalysator angewandten aktinischen Licht mit Hilfe einer freie Radikale bildenden Verbindung als Katalysator
durchführt, man wesentlich größere Ausbeuten an 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid
in wesentlich kürzeren Reaktionszeiten als bisher möglich erzielen kann. Weiterhin ist
der Chlorierungswirkungsgrad normalerweise wesentlich größer als 50%. Die für die ChlorSubstitutionsreaktion,besonders bevorzugten
freie Radikale liefernden Verbindungen sind Benzoylperoxid und Bernsteinsäureperoxid.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1,-dioxid, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man
1. durch Chlorieren von Butadiensulfon in einem inerten
Lösungsmittelmedium bei einer Temperatur von nicht mehr als 50°C Chlor an die äthylenisch ungesättigte Doppelbindung
des Butadiensulfons addiert;
2. das erhaltene gesättigte 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid
mit Hilfe einer organischen Peroxyverbindung, die aus der Benzoylperoxid und Bernsteinsäureperoxid
umfassenden Gruppe ausgewählt ist, als Chlorierungskatalysator in einem inerten Lösungsmittelmedium bei einer
Temperatur von 75°C bis 900C und einem Druck von 3,81 bis 5,22 kg/cm2 (40 bis 60 psig) chloriert; und
3. 3,3,4,4-Tetrachlqrtetrahydrothiophen-i,1-dioxid als Produkt
mit einer Ausbeute von mehr als 70% isoliert.
60988S/1IBI
Wie bereits erwähnt,betrifft die Erfindung lediglich die Verbesserung
der substituierenden Chlorierungsstufe des Verfahrens zum Chlorieren von Butadiensulfon. Weder die Herstellung des
Ausgangsmaterials noch irgendwelche als Zwischenprodukt anfallenden chlorierten Verbindungen, die sich durch die
Additionschlorierung während der Reaktion bilden, noch diese Zwischenprodukte als solche sind Gegenstand der Erfindung.
Die anfängliche Addition oder die "dunkle" Chlorierungsreaktion wird erfindungsgemäß in einem geeigneten Lösungsmittel, wie
Tetrachlorkohlenstoff, durchgeführt. Es handelt sich um eine stark exotherme Reaktion, die glatt bei Atmosphärendruck abläuft
und das Produkt in praktisch quantitativen Ausbeuten liefert. Die Reaktion ist im allgemeinen nach Ablauf von
4 bis 8 Stunden vollständig, was jedoch von der Geschwindigkeit abhängt, in der das Chlor in das Reaktionsgefäß eingeführt wird.
Da die Chlorzuführungsgeschwindigkeit auch die Reaktionstemperatur beeinflußt, wird Chlor mit einer solchen Geschwindigkeit
zugeführt, daß die Reaktionstemperatur etwa 5O°C nicht übersteigt. In dieser Weise wird die Bildung von unerwünschten
Nebenprodukten im wesentlichen unterdrückt. Zur optimalen Steuerung der Reaktionstemperatur und des Verfahrenswirkungsgrades
erstreckt sich die Chlorzuführungsgeschwindigkeit normalerweise zwischen etwa 6,8 und 8,2 kg/Std.
Wie bereits erwähnt, ist die substituierende Chlorierung des als Zwischenprodukt der Chloraddierung anfallenden Butadiensulf
ondichloridprodukts die erfindungsgemäß neue Reaktion. Sie wird mit Hilfe von in die Reaktion eingeführten bestimmten
freie Radikale liefernden Verbindungen anstelle des aktinischen Lichts durchgeführt, das bislang als Katalysator für die Bildung
von freien Chlorradikalen und die sich anschließende Substitutionsreaktion eingesetzt wurde.
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Überraschenderweise ist die Auswahl der freie Radikale liefernden
Verbindung für die Durchführung der Chlorierungsreaktion besonders kritisch. Es haben sich insbesondere zwei organische
Peroxide als geeignete Katalysatoren erwiesen. Es handelt sich hierbei um Benzoylperoxid, eine öllösliche Verbindung, und
Bernsteinsäureperoxid, ein wasserlösliches Material. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden mit Benzoylperoxid
höhere Chlorwirkungsgrade und höhere Produktausbeuten erzielt, so daß dieses Material besonders bevorzugt ist.
Die substituierende Chlorierung wird ebenfalls in einem geeigneten
flüssigen, organischen Medium, wie Tetrachlorkohlenstoff, durchgeführt. Man kann die Reaktion in der Weise bewerkstelligen,
daß man das Reaktionsmedium mit dem in der ersten Chlorierungsstufe gebildeten Butadiensulfon-dichlorid-Produkt vermischt, die
Mischung'auf die gewünschte Reaktionstemperatur erhitzt und dann
Chlor und den Katalysator mit den vorgeschriebenen Geschwindigkeiten einführt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden zunächst die Chloraddition und dann die substituierende Chlorierung in dem gleichen Reaktionsgefäß durchgeführt,
ohne daß das Zwischenprodukt isoliert wird.
Die Temperatur bei der substituierenden Chlorierungsreaktion erstreckt sich von etwa 75 bis 9O°C. Dieser Temperaturbereich
hat sich als kritisch erwiesen. Bei niedrigeren Temperaturen erfolgt keine Substitution oder sie verläuft derart langsam, daß
man während mehrerer Tage keine signifikanten Ausbeuten an dem gewünschten chlorierten Produkt erhält. Andererseits kann bei
einer Temperatur von wesentlich mehr als 9O°C das als Reaktionsteilnehmer eingesetzte Butadiensulfon-dichlorid in erheblichem
Umfang zersetzt werden. Weiterhin wird die substituierende Chlorierungsreaktion vorzugsweise unter schwachem Überdruck
durchgeführt, um die optimale Absorption und Ausnützung des gasförmigen
Chlors durch die Reaktionsmischung sicherzustellen. Im allgemeinen ist ein Druck von 3,81 bis 5,22 kg/cm2 (40 bis 60
psig) ausreichend.
6098SS/1 1 SI
— ο —
Obwohl viele bekannte organische Peroxyverbindungen in dem oben beschriebenen Temperaturbereich dissoziieren und in wirksamer
Weise freie Radikale liefern, hat es sich gezeigt, daß lediglich die Aktivität der beiden obengenannten organischen
Peroxyverbindungen nicht durch den stark elektronegativen Sulfonrest des reagierenden Moleküls inhibiert wird, so daß
diese Verbindungen in geeigneter Weise als Katalysatoren für die substituierende Chlorierungsreaktion nach der Erfindung
eingesetzt werden können. Im allgemeinen kann man etwa 5,0 bis etwa 15,0%, vorzugsweise etwa 7,0 bis etwa 12,0% dieser
Verbindungen, bezogen auf das Gewicht des Butadiensulfon-Ausgangsmaterials
, einsetzen. Für die Anwendung wird die Katalysatorverbindung in dem in der Reaktionsmischung verwendeten
Lösungsmittel oder in einer damit mischbaren organischen Flüssigkeit, wie Chloroform, gelöst oder dispergiert.
In der Praxis wird die Katalysatorlösung oder Katalysatordispersion vorzugsweise während der, gesamten Reaktion mit einer
vorgeschriebenen Geschwindigkeit in den Reaktor eingeführt, um eine optimal glatte Reaktion sicherzustellen, die Zersetzung
des Produkts zu inhibieren und die Sicherheit zu erhöhen.
Wie in den folgenden spezifischen Beispielen erläutert werden wird, wird das gesamte erfindungsgemäße Verfahren typischerweise
so durchgeführt, daß man zunächst Butadiensulfon in einem
Lösungsmittel wie Tetrachlorkohlenstoff, unter Ausschluß von Luft im Verlaufe von 4 bis 8 Stunden bei einer Temperatur von
nicht mehr als 50°C, vorzugsweise bei einer Temperatur von 30 bis 40°C, chloriert. Nach Beendigung der ersten Chlorierungsstufe wird die Reaktionsmischung dann auf die für die
substituierende Chlorierungsreaktion erforderliche Temperatur erhitzt, wobei mit der Zugabe der Katalysatorlösung zu der
Reaktionsmischung mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit begonnen wird. Typischerweise wird der Katalysator mit einer
Geschwindigkeit von 0,227 bis 0,454 kg/Std (0,5 bis 1 pound per hour) zugeführt, bis die Chlorierung vollständig abgelaufen
ist. Wenn die Temperatur der Reaktionsmischung den gewünsch-
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ten Wert erreicht, wird Chlor mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit
in den Reaktor eingeführt. Diese Geschwindigkeit beträgt im allgemeinen 5,4 bis 6,8 kg/Std (12 bis 15 lbs
per hour), bis die Chlorierung vollständig abgelaufen ist, was durch gaschromatographische Analyse untersucht wird, die zeigt,
daß im wesentlichen das gesamte Trichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid-Zwischenprodukt
chloriert worden ist.
Nach Beendigung der Reaktion wird ein Teil des Lösungsmittelmediums
entfernt, um die Konzentration des Produkts in der Reaktionsmischung zu steigern. Die erhaltene Reaktionsmasse
wird dann abgekühlt, worauf das feste Produkt durch Abzentrifugieren und Trocknen isoliert wird.
Führt man die substituierende Chlorierungsreaktion mit Hilfe einer organischen Peroxyverbindung als Katalysator statt unter
Anwendung der bisher eingesetzten aktinischen Strahlung durch, so erzielt man in Reaktionszeiten von bis zu 30 Stunden wesentlich
höhere Ausbeuten, das heißt Ausbeuten von 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid,
die mehr als 70% der Theorie betragen. Im Gegensatz dazu sind bei der Photochlorierung zur
Erzielung signifikanter Ausbeuten Reaktionszeiten von 40 bis 60 Stunden notwendig.
Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der
Chlorwirkungsgrad ebenfalls erheblich gesteigert werden. Dieser Wirkungsgrad wird durch übliche Verfahrensweisen bestimmt, beispielsweise
durch Auffangen des Abgases und Titrieren des Chlorgehalts, durch Bestimmen der Chlorwasserstoffsäuremenge
in dem Wasser von abgemessenen aliquoten Anteilen des Abgases und dergleichen. Im Gegensatz zu einem durchschnittlichen Chlorwirkungsgrad
von 20 bis 25%, der bei Durchführung der substituierenden Chlorierungsstufe unter Anwendung von aktinischer
Strahlung erreicht wird, kann erfindungsgemäß ein Chlorwirkungsgrad
von mehr als 80% erzielt werden.
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Die Eignung von 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-i,1-dioxid
als Fungizid, Bakterizid, Neraatozid und gegen Pilze
wirkendes Saatschutzmittel ist in der US-PS 2 957 887 beschrieben.
Die Verbindung kann weiterhin allein oder in Kombination mit anderen Chemikalien zur Bekämpfung der Schleimbildung in
industriellen Prozeßwässern oder Kühlwassersystemen eingesetzt
werden, wie es beispielsweise in den US-Patentschriften 3 862 und 3 865 724 beschrieben ist.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
A) Erste Chlorierungsstufe
Man beschickt einen mit einem Mantel versehenen, mit Glas ausgekleideten
Reaktor (Fassungsvermögen = 378,5 1) mit 64,6 kg (0,547 Mol) Butadiensulfon und 430,8 kg Tetrachlorkohlenstoff.
Dann verschließt man den Reaktor und entfernt die Luft durch Spülen mit Stickstoff. Man führt Kühlwasser mit einer Temperatur
von 9 i 10C durch den Mantel des Reaktors und beschickt ihn
mit Chlor mit einer Menge von 6,8 kg/Std. Während der Chlorierung steigt die Temperatur der Reaktionsmischung auf 330C, währenddem
das dem Mantel zugeführte Kühlwasser bei 9°C gehalten wird. Nachdem 39,8 kg Chlor zugegeben sind, ist die Chlorierung vollständig
(nach einer Reaktionszeit von 5 1/2 Stunden).
B) Zweite Chlorierungsstufe
Man erhöht die Temperatur des in den Reaktormantel eingeführten Wassers auf 880C und stellt die Geschwindigkeit der Chlorzuführung
auf 5,9 kg/Std ein. Man erhöht den Druck mit Stickstoff auf 3,81 kg/cm2 (40 psig). Dann bereitet man eine Katalysatorlösung,
die 227 g Benzoylperoxid pro Liter Chloroform enthält. Die Katalysatorförderpumpe wird derart eingestellt, daß sie 1000 ml
dieser Lösung pro Stunde fördert. Nachdem die Temperatur der Reaktionsmischung 50°C erreicht hat, wird die Katalysatorförderpumpe
angeschaltet und der Katalysator kontinuierlich während der gesamten Reaktionszeit zugeführt. Die Reaktions-
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mischung wird auf 830C erhitzt und bei dieser Temperatur gehalten.
Die verwendete Katalysatormenge beträgt 10,2 Gew.-%, bezogen auf Butadiensulfon. Die Chlorierungszeit für diese Reaktionsstufe
beträgt 29 Stunden, wobei ein gesamter Chlorwirkungsgrad von 58,6% erreicht wird.
Nach Beendigung der Reaktion destilliert man 132,5 1 Tetrachlorkohlenstoff
aus der Reaktionsmischung ab, worauf man die zurückbleibende Reaktionsmasse auf 10°C abkühlt. Die erhaltene
dicke Aufschlämmung wird in eine Zentrifuge gepumpt und weiter von dem Lösungsmittel befreit. Das in Form eines feuchten Kuchens
anfallende Produkt wird dann getrocknet, wobei man das Produkt mit einer Ausbeute von 73% der Theorie erhält, das aufgrund der
Dampfphasenchromatographie 94% des gewünschten 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1,-dioxids
enthält.
Unter Anwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise befreit man eine Mischung aus 64,4 kg Butadiensulfon und 283,9
Tetrachlorkohlenstoff von Luft und chloriert die Mischung bei einer Temperatur von 30°C bei Atmosphärendruck. Dazu wird Chlor
in einer Menge von 5,0 bis 5,44 kg/Std (11 bis 12 lbs/hour) zugeführt. Diese Reaktionsstufe ist nach 8 Stunden vollständig
abgelaufen.
Die substituierende Chlorierung wird dann während 21 Stunden bei 830C unter Einsatz von insgesamt 4,54 kg Benzoylperoxid
(in Chloroformlösung),was 7,0 Gew.-% des Butadiensulfons entspricht,
durchgeführt. Der errechnete gesamte Chlorwirkungsgrad des Verfahrens nach diesem Beispiel beträgt 81,6%.
Das Produkt wird nach der in Beispeil 1 beschriebenen Weise gewonnen
und getrocknet. Man erhält das Material in einer Menge von 117,46 kgf was einer Ausbeute von 79,3% der Theorie entspricht,
das 95% des gewünschten 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1,-dioxids
enthält.
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Man wiederholt das in Beispiel 2 beschriebene Verfahren. Die Chloradditionsreaktion wird während 5 1/2 Stunden bei einer
maximalen Temperatur von 350C durchgeführt. Die substituierende
Chlorierung erfolgt während 18 Stunden bei 83 bis 850C, wozu
man insgesamt 11,2 Gew.-% des Benzoylperoxidkatalysators,
bezogen auf das Butadiensulfon einsetzt. Bei diesem Beispiel wird der in Chloroform gelöste Katalysator mit einer Geschwindigkeit
von 0,454 kg/Std in den Reaktor eingeführt. Der gesamte Chlorwirkungsgrad beträgt bei diesem Beispiel 43,5%.
Man wiederholt das in den vorhergehenden Beispielen beschriebene Verfahren, wobei man die Chloraddition während 5 1/2 Stunden
bei einer maximalen Temperatur von 40°C bewerkstelligt. Die substituierende Chlorierung wird während 26 1/2 Stunden bei
830C durchgeführt, wobei man den in Chloroform gelösten Katalysator
mit einer Geschwindigkeit von 0,227 kg/Std zuführt, bis insgesamt 5,44 kg des Katalysators in die Reaktionsmasse eingepumpt
sind. Die gesamte verwendete Katalysatormenge beträgt 8,8 Gew.-%, bezogen auf Butadiensulfon. Der gesamte Chlorwirkungsgrad
beträgt 58,7%.
Das in einer Ausbeute von 77,7% erhaltene Endprodukt enthält 96% 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-i,1-dioxid.
Man beschickt den in den vorhergehenden Beispielen eingesetzten ummantelten Reaktor mit einem Fassungsvermögen von 378,5 1 mit
208,2 1 Tetrachlorkohlenstoff. Dann erhitzt man das Lösungsmittelmedium
zur Entfernung der eingeschlossenen Luft zum Siedepunkt. Nachdem sich das Lösungsmittel abgekühlt hat, gibt man 61,3 kg
(0,519 Mol) Butadiensulfon zu, verschließt den Reaktor und prüft ihn auf Lecks. Nach der Zuführung von Kühlwasser mit einer
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Temperatur von 60C in den Reaktormantel beschickt man den Reaktor
mit Chlor mit einer Geschwindigkeit von 6,8 kg/Std. Die Chloraddition ist in 5 1/4 Stunden vollständig.
Dann erhitzt man die Reaktionsmischung langsam bei einem Druck von 3,81 kg/cm2 (40 psig) auf 8O0C und führt gleichzeitig eine
227 g Bernsteinsäureperoxid pro Liter Tetrachlorkohlenstoff enthaltende Aufschlämmung zu. Der Katalysator wird in einer Menge
von 227 g/Std zugeführt, bis man insgesamt 5,0 kg des Katalysators zugesetzt hat (8,1% des Katalysators, bezogen auf das
Gewicht des Butadiensulfons). Die gesamte Chlorierungszeit beträgt
30 Stunden, wobei sich ein mittlerer Chlorwirkungsgrad von 4 5% ergibt.
Nach dem Abdestillieren eines Teils des Lösungsmittels aus der
Reaktionsmischung und Abfiltrieren der Reaktionsmasse gewinnt man 170,36 kg eines feuchten Kuchens,, der 33% des Lösungsmittels
enthält. Nach dem Trocknen gewinnt man 114 kg (Ausbeute = 76,8%) des Produkts, das 90% des gewünschten 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1,-dioxids
enthält.
Vergleichsbeispiel
Herkömmliches Photochlorierungsverfahren
Zu Vergleichszwecken beschickt man einen mit einem Mantel ausgerüsteten,
mit Glas ausgekleideten Reaktor (mit einem Fassungsvermögen von 378,5 1) mit 68,02 kg Butadiensulfon und 227 1
Tetrachlorkohlenstoff. Dann verschließt man den Reaktor und
entfernt die Luft durch Spülen mit Stickstoff. Man kühlt die Reaktionsmischung auf 130C und führt dann die Chlorierung
während 5 1/2 Stunden durch, wobei man während dieser Zeitdauer die Temperatur der Reaktionsmischung nach und nach auf 31 0C
steigert.
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Dann erhöht man die Reaktionstemperatur auf 5O°C, schaltet
das Ultraviolettlicht ein und führt Chlor in die Lösung ein. Man erhöht die Reaktionstemperatur dann auf 8O0C und führt
die Chlorierungsreaktion unter einem Stickstoffdruck von
3,81 kg/cm2 (40 psig) bei einer Temperatur von 79 bis 820C
durch. Die Reaktion ist in 4 2 1/2 Stunden vollständig abgelaufen und ergibt das Produkt mit einer Ausbeute von etwa 65%.
Der durchschnittliche Chlorwirkungsgrad dieser Phase der Reaktion beträgt lediglich 23,5%.
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Claims (8)
- Patentansprüche' 1. Verfahren zur Herstellung von 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrov-'/ thiophen-1,1-dioxid, dadurch gekennzeichnet, daß man
•1. durch Chlorieren von Butadiensulfon in einem inerten Lösungsmittelmedium bei einer Temperatur von nicht mehr als 5O°C Chlor an die äthylenisch ungesättigte Doppelbindung des Butadiensulfons addiert; - 2. das erhaltene,gesättigte 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid mit Hilfe einer organischen Peroxidverbindung als Chlorierungskatalysator, die unter der Benzoylperoxid oder Bernsteinsäureperoxid umfassenden Gruppe ausgewählt ist, in einem inerten Lösungsmittelmedium bei einer Temperatur von 7 5 bis 9O°C und einem Druck von 3,81 bis 5,22 kg/cm2 chloriert; und
- 3. 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-i,1-dioxid als Produkt mit einer Ausbeute von mehr als 70% isoliert.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als organische Peroxyverbindung Benzoylperoxid verwendet.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als organische Peroxyverbindung Bernsteinsäureperoxid einsetzt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man sowohl in der ersten als auch in der zweiten Chlorierungsreaktion als inertes Lösungsmittelmedium Tetrachlorkohlenstoff verwendet.6 0 9 8 8 5/1151
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die organische Peroxyverbindung in einer Menge von 5,0 bis etwa 15,0%, bezogen auf das Gewicht des Butadiensulfons, einsetzt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß man die zweite Chlorierungsreaktion während etwa 15 bis 30 Stunden durchführt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichne t,daß man bei einem gesamten Chlorwirkungsgrad von mehr als 40% arbeitet.
- 8. Verfahren zur Herstellung von 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid durch1. Chlorieren von Butadien unter Addition von Chlor an die äthylenische Doppelbindung dieses Materials und unter Bildung des als Zwischenprodukt anfallenden, gesättigten 3,4*-Dichlortetrahydrothiophen-1 ,1-dioxids und2. Weiterchlorieren dieses Produkts unter Bildung von 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1,1-dioxid,dadurch gekennzeichnet, daß man das als Zwischenprodukt erhaltene, gesättigte 3,4-Dichlortetrahydrothiophen-1 ,1-dioxid mit Hilfe eines organischen peroxids als Chlorierungskatalysator zu 3,3,4,4-Tetrachlortetrahydrothiophen-1 ,1-dioxid chloriert, um dieses Material in Chlorierungszeiten von 15 bis 30 Stunden mit einer Ausbeute von mehr als 70% zu bilden.609885/1 151
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