DE2618419A1 - Heterogenes spezifisches bindungsverfahren zur bestimmung eines liganden in einem fluessigen medium und mittel zu dessen durchfuehrung - Google Patents
Heterogenes spezifisches bindungsverfahren zur bestimmung eines liganden in einem fluessigen medium und mittel zu dessen durchfuehrungInfo
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Description
betreffend:
"Heterogenes spezifisches Bindungsverfahren zur Bestimmung eines Liganden
in einem flüssigen Medium
Die Erfindung betrifft ein heterogenes spezifisches Bindungs-Bestimmungsverfahren, bei dem eine Substanz mit
Reaktionsfähigkeit angewandt wird, d.h. ein Reagens als Markierungssubstanz zum Nachweis eines Liganden in
einem flüssigen Medium. Das Verfahren wird durchgeführt mit Hilfe eines Reaktions- das als markierten
Bestandteil ein Konjugat umfaiit, das gebildet worden
ist aus einer spezifisch bindenden Substanz, die an das Reagens gebunden ist. Das Reagens ist günstigerweise
ein enzymatisch^s Reagens, wie ein Enzymsubstrat
oder Coenzym. Die Aktivität des konjugierten Reagenses als Bestandteil eines vorher bestimmten Reaktionssystems
wird angewandt als Mittel zur Überwachung bzw. zum Nachweis des Ausmaßes der Bindung des markierten Bestandteils
in üblichen heterogenen spezifischen Bindungs-Bestimmungsverfahren. Das Vorliegen eines Liganden in
einem flüssigen Medium kann bestimmt werden nach üblichen Konkurrenz-Bindungsverfahren. Nach der erforderlichen
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Trennung der gebundenen von der freien Phase, die bei dem spezifischen Bindungs-Reaktionssystem auftreten,
xirird das Ausmaß der Bindung des markierten Bestandteils bestimmt, indem man eine der Phasen mit
den erforderlichen Substanzen zusammenbringt, um das vorher bestimmte Jtfachweisreaktionssystem zu bilden,
bei dem die Markierungssubstanz aktiv ist und die Reaktionsfähigkeit darin bestimmt.
Die Erfindung betrifft Verfahren und Mittel zur Bestimmung des Vorhandenseins von Liganden in einem flüssigen
Medium auf der Grundlage der Affinität des Liganden zu einem spezifisch bindenden Partner dazu. Besonders
betrifft die Erfindung Verfahren und Mittel zur Anwendung bei spezifischen Bindungsbestimmungen, bei
denen keine radioaktiven Substanzen oder modifizierten Enzyme als Markierungssubstanz angewandt werden.
Der Bedarf an einem bequemen zuverlässigen und nicht gefährlichen Mittel zur Bestimmung des Vorhandenseins
geringer Konzentrationen von Substanzen in Flüssigkeiten,
ist selbstverständlich. Das ist besonders der Fall auf dem Gebiet der klinischen Chemie, \ίο Bestandteile von
Körperflüssigkeiten, die in so geringen Konzentrationen,
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wie 10 molar pathologische Bedeutung besitzen können.
wie 10 molar pathologische Bedeutung besitzen können.
Die Schwierigkeit, derartig geringe Konzentrationen nachzuweisen, tritt besonders auf auf dem Gebiet der klinischen
Chemie, wo die Probengrö^e üblicherweise sehr begrenzt ist.
Klassisch werden Substanzen in Flüssigkeiten nachgewiesen aufgrund eines Reaktionsschemas, bei dem die nachzuweisende
Substanz ein notwendiges Reagens ist. Das Vor-
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handensein der unbekannten Substanz wird angezeigt durch das Auftreten eines Reaktionsproduktes oder
das Verschwinden eines "bekannten Reagenses. In einigen
Fällen kann ein solches Bestimmungsverfahren quantitativ sein aufgrund der Messung von entweder der Geschwindigkeit,
mit der das Produkt auftritt oder das Reagens verschwindet oder durch Messung der Gesamtmenge
an entstandenem Produkt oder verbrauchtem Reagens "bei Erreichung des Gleichgewichts. Jedes Bestimmungs-Reaktionssystem
ist notwendigerweise entweder auf die Anwendung zum Nachweis nur einer kleinen Gruppe
von Substanzen "beschränkt oder es ist nicht spezifisch.
Die Suche nach Bestimmungsverfahren, die hochspezifisch aber auf den Nachweis eines weiten Bereiches von
Substanzen anwendbar sind, hat zu den radioimmunologi- ·
sehen Bestimmungsverfahren geführt. Bei diesem System läßt man eine bekannte Menge einer radioaktiv markierten
Form der nachzuweisenden Substanz mit der unbekannten Substanz bzw. unbekannten Menge der Substanz um eine
begrenzte Menge von Antikörper, der zu der nachzuweisenden Substanz spezifisch ist, in Konkurrenz treten.
Die Menge an markierter Form, die an den Antikörper gebunden wird, ändert sich umgekehrt mit der Menge an der
nachzuweisenden Substanz. Bei radioimmunologischen Bestimmungsverfahren
ist es unumgänglich notwendig, die markierte Form der nachzuweisenden Substanz, die an
den Antikörper gebunden ist - die gebundene Phase-von dem nicht gebundenen Teil-der freien Phase-zu trennen.
Während verschiedene Wege entwickelt worden sind, diese erforderliche Trennung zu erreichen (US-PS 3 505 019 5
3 555 W, 3 646 $46, 3 720 760 und 3 793 445) ist bei
allen ein getrennter Schritt, wie Filtrieren, Zentrifugieren, Waschen oder Abziehen des flüssigen Anteils aus
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I _ 4 -
einer Säule erforderlich, um eine wirksame Trennung der gebundenen von der freien Phase sicherzustellen.
Eine solche Trennung wird häufig erreicht durch Bildung eines Systems,umfassend einen unlöslichen Anteil, enthaltend
die gebundene Phase und einen flüssigen Anteil, enthaltend die freie Phase, so daß die Menge an radioaktiv
markierter Substanz in jedem Anteil eine i'unktion des Ausmaßes der Bindung der markierten Substanz ist
und damit eine .Funktion der in der zu untersuchenden Probe vorhandenen Menge an Liganden. Der Ausdruck "heterogen"
, wie er allgemein in der wissenschaftlichen Literatur
verwendet wird und hier angewandt wird, bezeichnet die- jenigen spezifischen Bindungsbestimmungen, bei denen
eine Trennung der gebundenen von der freien Phase durchgeführt wird. Eine solche Trennung ist erforderlich,
um eine spezifische Bindungsbestimmung durchzuführen, bei der die markierte Substanz in der gebundenen Phase
nicht unterscheidbar ist von derjenigen in der freien Phase.
Aufgrund der gefährlichen und schwierigen Handhabung
von radioaktiven Substanzen sind zahlreiche Versuche unternommen worden, bequeme spezifische Bindungs-Bestimmungssysteme
zu entwickeln, die ebenso empfindlich und schnell sind wie radioimmunologische Bestimmungen,
aber die andere Eigenschaften als die Radioaktivität als Mittel zum .Nachweis bzw. zur Überwachung der Bindungsreaktion
anwenden. Wie später näher diskutiert wird, umfassen Substanzen, die als Markierungssubstanz
anstelle von radioaktiven Atomen oder Molekülen angewandt worden sind, verschiedene Substanzen, wie Enzyme,
ffluoreszens-Moleküle und Bacteriophagen.
Beispiele für Verfahren, bei denen ein Enzym als Markierungssubstanz
verwendet wird, sind beschrieben in den
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US-PS 3 654 090, 3 791 932, 3 839 153, 3 850 752 und
3 879 262 und in Journal of Immunological Methods 1 , 247 (1972) und in Journal of Immunology 109, 129 (1972).
Bei jedem dieser beschriebenen Verfahren wird ein Enzym
chemisch entweder an den- nachzuweisenden Ligand'en oder
einen Bindungspartner davon gekuppelt und dadurch ein entsprechendes heterogenes spezifisches Bindungs-Reaktionsschema
gebildet, wodurch nach der Inkubation mit einer Probe die Menge an Enzymaktivität, die entweder mit dem
unlöslichen Teil oder mit dem flüssigen Teil verbunden ist, eine Funktion ist der Ligandenmenge in
der Probe. Die mit der Synthese und Charakterisierung von
Enzymkonjugaten verbundenen Probleme sind ernste Wachteile dieser Verfahren.
Interessant ist das in der US-PS 3 817 837 beschriebene
immunologische Bestimmungsverfahren, bei
dem mit Enzym markierte Substanzen angewandt werden. Bei diesem Verfahren wird kein zweiteiliges (partitioned)
(d.h. unlöslicher Teil/flüssiger Teil) spezifisches Bindungsreaktionssystem angewandt und dadurch das
Trennungsverfahren vermieden, da der mit Enzym markierte Ligand so ausgewählt ist, daß er nach Umsetzung mit
dem bindenden Partner des Liganden die Enzymaktivität hemmt. Dadurch kann das Verhältnis von gebundener
markierter Substanz zu derjenigen in freier Form bestimmt werden, indem man die Änderungen der Enzymaktivität
nachweist. Bei diesem Verfahren tritt jedoch trotzdem die Schwierigkeit auf, gut charakterisierte enzymmarkierte
Konjugate herzustellen und Enzyme zu finden, die für dieses System geeignet sind.
In den GB-PS 1 392 403 und FR-PS 2 201 299 sind spezifische
Bindungsbestimmungen beschrieben, bei denen eine
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nicht-aktive Vorstufe einer spektrophotometrisch aktiven
Substanz als Markierungssubstanz angewandt wird. Nach
Inkubation der Probe mit dem spezifischen Bindungsreaktionssystem
werden der unlösliche und flüssige Teil voneinander getrennt und die in dem flüssigen Teil vorhandene Menge der Markierungssubstanz, die eine iunktion
der nachzuweisenden Ligandenmenge in der Probe ist, bestimmt durch Durchführung von Reaktionsstufen, die
die inaktive Markierungssubstanz in eine chromogen oder fluorometrisch aktive Substanz umwandeln, die dann auf
übliche Weise gemessen wird.
Andere spezifische Bindungs-Bestimmungsverfahren, bei denen unterschiedliche Arten von Markierungssubstanzen
angewandt werden, sind in der US-PS 3 850 578 beschrieben,
bei der die Elektronen-spin -Resonanz als Markierung
angewandt wird. In der US-PS 3 901 652I- wird die Anwendung
von fluoreszensauslöschenden und verstärkenden Substanzen zur Markierung beschrieben. In dem Report
Nr. PB-224 875 &es National Technical Information Service
(NTIS) des United States Department of Commerce (1973) ist ein erfolgloser Versuch beschrieben, Häminchlorid
als Markierungssubstanz in einem heterogenen Bestimmungssystem anzuwenden, das durch Chemilumineszens überwacht
wird. In Nature 219, 186 (1968) sind sehr im Detail bestimmte radioimmunologische Bestimmungsverfahren
beschrieben und sehr allgemein die Möglichkeit, Coenzyme und Viren anstelle von Radioisotopen als
Markierungssubstanzen zu verwenden, erwähnt. Es ist jedoch nichts darüber ausgesagt, wie ein Bestimmungsverfahren
mit Hilfe dieser alternativen Markierungssubstanzen durchgeführt werden kann oder darüber, ob
ein derartiges Verfahren tatsächlich durchführbar ist. Ferner wird auf Principles of Competitive Protein-Bindung Assays,
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Herausg. Odell und Daughaday (J.B. Lippincott Co.,
Philadelphia, 1972) verwiesen, wo die verschiedenen "bekannten Bestimmungsschemata ausführlich diskutiert
werden und einige unterschiedliche Substanzen und Eigenschaften, die zur Markierung von spezifischen BindungsbeStimmungen
angewandt werden.
Obwohl viele neue Arten von spezifischen Bindungsbestimmungen beschrieben und untersucht worden sind, bleiben
die radioimmunologischen Bestimmungen und die verschiedenen immunologischen Bestimmungen mit Hilfe enzymmarkierter
Substanzen, die am weitesten angewandten und verbesserten. Beide Systeme besitzen jedoch offensichtliche
Nachteile und zwar die radioimmunologischen Bestimmungen durch die Anwendung von radioaktiven Substanzen,
die gefährlich sind und eine vorsichtige Handhabung erfordern und die mit Enzym markierten immunologi-'
sehen Bestimmungen durch die Schwierigkeit, geeignete enzymmarkierte Konjugate herzustellen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein
neues Verfahren und Mittel zum Iiachweis eines Liganden
in einer Flüssigkeit zu entwickeln, bei dem keine unbequemen radioaktiven Substanzen oder modifizierten
Enzyme als Markierungssubstanz angewandt werden. Das
heterogene spezifische Bindungsbestxmmungsverfahren und
die dafür verwendeten Mittel sollen vielseitiger anwendbar sein und bequemer als die bekannten; dabei soll
eine Markierungssubstanz verwendet werden, die mit dem
liganden oder einem spezifischen Bindungspartner davon leichter gekuppelt werden kann als ein Enzym und leichter
nachgewiesen werden kann mit Hilfe einer Vielzahl empfindlicher Nachweis- bzw. Überwachungsreaktionssysteme
als ein Enzym.
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Die Erfindung "betrifft ein sehr bequemes vielseitig
anwendbares und empfindliches heterogenes spezifisches Bindungsbestimmungsverfahren und Mittel zu dessen
Durchführung, bei denen als Markierungssubstanz eine
Substanz angewandt wird, die'als Bestandteil eines vorher
bestimmten Reaktionssystems reaktionsfähig ist und im folgenden als Reagens bezeichnet wird. Die erfindungsgemäß
angewandte liarkierungssubstanz kann nach irgend einem
der üblichen heterogenen spezifischen Bindungsbestimmungsschemata angewandt werden. Die Menge des entweder
in gebundener oder freier i'orm vorliegenden Reagenses wird bestimmt, indem man eine der Phasen mit
mindestens einem Reagens zusammenbringt, das mit dem ersten Reagens, das vorher bestimmte Reaktionssystem
bildet, das als Mittel zum Nachweis der spezifischen Bindungsreaktion dient. Quantitative Bestimmungen können durchgeführt
werden, indem man die Reaktionsfähigkeit, die in
einer Phase gemessen wird, mit derjenigen vergleicht, die bei dem gleichen Bestimmungsverfahren bei einem flüssigen
Medium erhalten wird, das bekannte Mengen des zu bestimmenden Liganden enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt allgemein die folgenden Stufen:
(a) Zusammenbringen des flüssigen, zu untersuchenden Mediums mit Reagentien, umfassend einen markierten Bestandteil,
bestehend aus einem iConjugat eines Reagenses
- wie oben beschrieben - als Markierungssubstanz und einer Bindungskomponente, das mit dem zu bestimmenden
Liganden ein Bindungsreaktionssystem bildet und zu einer
gebundenen Phase und zu einer freien Phase des markierten Bestandteils führt, wobei die Menge der Markierungssubstanz
in der entstehenden gebundenen Phase eine Funktion ist der Menge des in der zu untersuchenden Flüssigkeit vor-
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liaiidenen Liganden;
Cb) Trennung der gebundenen von der freien Phase und
(c) Bestimmung der Menge des Reagenses in der gebundenen oder freien Phase und dadurch der Menge des in dem
zu untersuchenden Medium vorhandenen Liganden durch Bestimmung der Reaktionsfähigkeit. Wie später näher diskutiert
wird, kann das Bindungsreaktionssystem entsprechend irgend einem der bekannten üblichen Verfahren ausgebildet
sein, wie sie für radioimmunologische Bestimmungssysteme und für heterogene enzymimmunoIogisehe Bestimmungssysteme angewandt werden.
Das Nachweisreaktionssystem ist vorzugsweise enzymkatalysiert. Üblicherweise wird ein Nachweisreaktionssystem
ausgewählt, das hoch empfindlich ist für das Reagens in dem Konjugat. Lumineszens- oder ITuoreszens-Reaktionssysteme
sind in diesem Zusammenhang sehr geeignet. Besonders bevorzugt sind cyclische Reaktionssysteme, besonders solche, bei denen das Reagens das
cyclisierte Material ist. Bei den bevorzugten cyclischen Reaktionssystemen sind die enzymkatalysierten besonders
günstig. Das Reagens in dem Konjugat ist üblicherweise
ein enzymatisches Reagens, wie ein Enzymsubstrat, oder vorzugsweise ein Coenzym und besitzt vorzugsweise ein
Molekulargewicht von weniger als 9 000.
In der vorliegenden Beschreibung werden die folgenden Ausdrücke entsprechend den angegebenen Definitionen
angewandt: Ligand ist die Substanz oder Gruppe von Substanzen, deren Vorhandensein oder Menge in einem flüssigen
Medium bestimmt werden soll; spezifisch bindender Partner zu dem Liganden ist irgend eine Substanz oder Gruppe von
Substanzen, die eine spezifische Bindungsaffinität für den Liganden unter Ausschluß anderer Substanzen besitzt
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und spezifisch bindendes Analoges des Liganden ist irgend eine Substanz oder Gruppe von Substanzen, die
sich in Beziehung auf die Bindungsaktivität zu dem spezifisch bindenden Partner zu dem Liganden im wesentlichen
genauso verhält wie der Ligand.
Das spezifisch bindende Beagens kann irgend eine verschiedener
Formen annehmen'. Im allgemeinen umfaßt ein solches Mittel drei grundlegende Bestandteile und zwar:
(1) den nachzuweisenden Liganden, (2) einen spezifisch
bindenden Partner des Liganden und (3) einen markierten Bestandteil der üblicherweise die markierte Form von
(a) dem Liganden, (b) einem spezifisch bindenden Analogen des Liganden oder (c) dem spezifischen Bindungspartner ist.
Die Bestandteile der Bindungsreaktion werden gleichzeitig oder in einzelnen Stufen zusammengegeben und innerhalb
einer geeigneten Inkubationszeit oder -zeiten wird der markierte Bestandteil an seinen entsprechenden konkurrierenden
Bindungspartner gebunden, so daß das Ausmaß der Bindung, d.h. das Verhältnis der Menge an markiertem
Bestandteil, die an den Bindungspartner gebunden ist, zu der ungebundenen Menge eine Funktion der Menge des
vorhandenen Liganden ist. Später sind einige unterschiedliche Bindungsreaktionsschemata angegeben, die zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens angewandt werden können.
Während bei den üblichen heterogenen spezifischen Bindungsbe
stimmungsverfahren, xirie den radioxmmunologi sehen Bestimmungen
und heterogenen Enzyme-verwendenden immunologischen Bestimmungsverfahren die Markierungseigenschaften
in dem markierten Konjugat, wie die Eadioaktivität oder
enzymatisch^ Aktivität im wesentlichen gleich sind für die
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gebundenen und freien Formen des Konjugats wird erfindungsgemäß
die Aktivität des Reagenses als Markierungssubstanz*
beeinflußt durch die Bindung des markierten Konjugats.
In einer solchen Situation zeigt die Nachweisreaktion einen verhältnismäßig konstanten Charakter, wenn der
Ligand in dem flüssigen Medium nicht vorhanden oder in einer unbedeutend kleinen Menge vorhanden ist. Wenn der
Ligand in dem flüssigen Medium vorhanden ist, wird ein Charakteristikum oder eine Eigenschaft der Nachweisreaktion
verändert. Allgemein ist die Aktivität des konjugierten Reagenses das Ausmaß oder die Geschwindigkeit,
mit der das Reagens imstande ist, an der Nachweisreaktion teilzunehmen, So wird der Charakter der Nachweisreaktion
verändert durch das Vorhandensein des Liganden in dem flüssigen Medium, üblicherweise entweder in Beziehung auf
die Gesamtreaktionsgeschwindigkeit oder die Menge an einem oder mehreren Reaktionsprodukten, die im Gleichgewichtszustand
vorhanden sind. Üblicherweise wird in einem solchen Falle die Fähigkeit des konjugierten Reagenses,
an der Nachweisreaktion teilzunehmen, durch Reaktion zwischen der spezifisch bindenden Substanz,mit. der es
konjugiert ist. und einem spezifisch bindenden Partner
einer solchen spezifisch bindenden Substanz verringert, d.h. das Konjugat ist in freier Form reaktionsfähiger
in der Nachweisreaktion als in gebundener Form.
*in bestimmten Fällen
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In den folgenden Diagrammen werden die folgenden Symbole und Abkürzungen verwendet:
L nachzuweisender Ligand
(L) Ligand oder spezifisch bin
dendes Analoges dazu
B Bindungspartner für den
Liganden
* Markierungssubstanz, d.h. Reagens
H , unlösliche Phase
^ Inkubationszeit und anschlies-
sende Trennung
(lim) limitiert; in einer Menge
vorhanden, die geringer ist als diejenige, die von den gesamten bindenden ^teilen
unter den fieaktionsbedingungen
während der angewandten Inkubationszeit gebunden werden kann, d.h. der Bestandteil,
um den die anderen Bestandteile in Konkurrenz treten, um mit ihm Bindungen einzugehen
(exe) Überschuß; in einer ilenge
vorhanden, die größer ist als diejenige, die imstande ist, von den gesamt-verfügbaren
bindenden Stellen unter den Keaktionsbedingungen während
der angewandten Inkubationszeit gebunden zu werden
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Schemata für heterogene Bestimmungen 1. Konkurrenzbindungsreaktionen
(a) L + (L) + B(lim) ^- + unlöslich machendes *
Mittel für. B oder (L)
Das ist das klassische Schema einer Konkurrenzbindungsreaktion.
Beispiele für die unlöslich machenden Mittel sind spezifische ausfällende Antikörper, spezifische
unlöslich gemachte Antikörper und, wenn B oder (L) ein proteinartiges Material ist, proteinausfällende Substanzen,
wie Ammoniumsulfat, oder wenn B oder (L)* ein
kleines adsorbierbares Molekül ist, mit Dextran überzogene Aktivkohle. Ähnliche Systeme sind beschrieben in Biochem.
J. 88, 137 (1963) und US-PS 3 839 153-
(b) L +©* + i-E(lim)
Diese Reaktion wird allgemein als Festphasen-Verfahren (solid-phase technique) bezeichnet. Die Beschreibung
ähnlicher radioimmunologischer oder enzymatischer
immunologischer Bestimmungsverfahren findet sich in US-PS 3 505 019, 3 555 143, 3 646 346 und 3 654 090. .
(c) L + B* + L(L) (lim) >
(US-PS 3 654 090)
(d) L + |~(L) + B* (lim) (US-PS 3 850 752).
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2. Aufeinanderfolgende Sättigungsverfahren
(a) L + B(exe) > + (L) (exe) —>
+ unlöslich ma
chendes Mittel für B oder (£)*
Bei dem aufeinanderfolgenden Sättigungsverfahren (sequential saturation technique) werden einige oder alle bindenden
Stellen von B, die nach der ersten Inkubationszeit noch verbleiben, durch den markierten Bestandteil
gebunden.
(b) L + U-B(exc) > + (£)* (exe) >
Beschreibungen ähnlicher radioimmunologischer und enzymatisch
immunologischer Bestimmungsverfahren finden sich in US-PS 3 720 760 und J.Immunol. 209, 129 (1972).
(c) L + B*(exc) > + J-@(exc) *
3· "Sandwich"-Verfahren
L + |- B(exc) > B (exe) ^
Bei dem "Sandxifich"-Verfahren iirerden einige oder alle
Ligandenmoleküle an die unlöslich machenden Bindungspartner über den markierten Bestandteil gebunden
(US-PS 3 720 760).
4. IPestphasen-Verdünnungsverfahren
L +(L) + -(nicht-spezifisch) ^ + B(lim) >
Bei diesem Verfahren werden der Ligand und der markierte Bestandteil an eine nicht-spezifische Substanz gebunden
und anschließend proportionale Mengen durch Bindung mit einem Bindungspartner mit einer größeren Affinität
zu dem Liganden und den markierten Bestandteil abgespalten.
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Bei der günstigsten Form dieses Verfahrens wird eine Säule eines nicht-spezifischen bindenden Mittels angewandt
(US-PS 3 659 104). Ein solches Verfahren ist geeignet,
wenn der Ligand in der Probe an endogene bindende Substanzen gebunden ist, die, wenn sie nicht entfernt
werden, bei der Konkurrenz-Bindungsreaktion stören würden.
Nach der Bindung an das nicht-spezifische Bindungsmittel können die endogenen bindenden Substanzen durch
entsprechendes Auswaschen entfernt werden.
Bezüglich der weiteren Diskussion von Parametern, die bei üblichen heterogenen Bestimmungsverfahren eine Rolle spielen
sowie die mehr ins einzelne gehende Beschreibung von Bestimmungsverfahren und alternativen Trennverfahren wird
auf Principles of Competitive Protein-Bindung Assays, Herausg. Odell und Daughaday (J.B. Lippincott Co.,
Philadelphia, 1972) verwiesen.
Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, andere Verfahrensarten anzuwenden, wie andere Reihenfolgen
der Zugabe und andere Bindungsreaktionstechniken zur Durchführung von heterogenen spezifischen BindungsbeStimmungen.
Die Bestimmung der Aktivität des konjugierten Reagenses als Bestandteil des vorher bestimmten Nachweisreaktionssystems
entweder in der gebundenen oder in der freien Phase wird bequem erreicht, indem man diese Phase mit
mindestens einer Substanz zusammenbringt, die mit dem konjugierten Reagens die Nachweisreaktion bildet und
ein Gharakteristikum dieser Reaktion mißt. Das Nachweisreaktionssystem
kann eine einzelne chemische Umwandlung oder eine Vielzahl oder Reihe von chemischen Umwandlungen
umfassen.
\
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Wenn ein enzym-katalysiertes Reaktionssystem angewandt
wird, umfaßt es neben dem konjugierten Reagens mindestens ein Enzym und kann auch, ein oder mehrere enzymatisch^
Reagentien, wie Substrate und Coenzyme umfassen. Ein derartiges enzymkatalysiertes Reaktionssystem kann
eine einzelne einfache enzymatisch^ Reaktion oder eine komplexe Reihe von enzymatischen und nicht-enzymatischen
Reaktionen umfassen. Z.B. kann das enzymkatalysierte Reaktionssystem aus einem einzigen enzymkatalysierten
Abbau oder einer Dissoziationsreaktion bestehen.
In einem solchen System ist das konjugierte Reagens das Enzymsubstrat, das abgebaut oder dissoziiert wird
und die einzige Komponente des Reaktionssystems, die mit der gebundenen oder freien Phase in Berührung
gebracht werden muß, ist ein Enzym, das den Abbau oder die Dissoziationsreaktion katalysiert. Ein komplexeres
enzymkatalysiertes Reaktionssystem kann aus einer einzelnen
enzymatischen Reaktion bestehen, umfassend zwei oder mehrere Reaktionsteilnehmer, oder es kann aus einer Reihe
von Reaktionen bestehen, umfassend verschiedene Reaktionsteilnehmer, von denen mindestens eine Reaktion enzymkataly-
i ■
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siert ist. In einem solchen System wäre das konjugierte Reagens einer der enzymatisehen Eeaktionsteilnehmer der
enzymkatalysierten Reaktion und die gebundene oder feste Phase würde mit dem entsprechenden Enzym und
den anderen Komponenten der Reaktion außer dem Konjugat
zusammengebracht, die erforderlich sind, um das.gewünschte
enzymkatalysierte Reaktionssystem zu ergeben.
Das enzymkatalysierte Reaktionssystem kann ferner ein
biochemisches System umfassen, das so komplex ist wie das Stoffwechselsystem einer biologischen Zelle, wie
eines Mikroorganismus. Z.B. kann eine Nährsubstanζ, die
für das Wachstum eines speziellen Mikroorganismus wesentlich ist, als Reagens in dem Konjugat angewandt werden.
Die Aktivität des Reagenses würde zu einer Änderung der Wachstumseigenschaften des Mikroorganismus wie der Geschwindigkeit
führen, wenn ein solcher Mikroorganismus in eine Umgebung gebracht werden würde, in der die einzige
Quelle für die Nährsubstanz das Konjugat ist.
Die entsprechenden Reaktionsbestandteile, die zusammen mit dem Reagens in dem Konjugat das Nachweisreaktionssystem
bilden, können mit dem Gemisch der abgetrennten
Phase einzeln oder in irgend einer Kombination
τ» -i . , .j... j τ--. · η ^- /Auslösung der
vor he ^gleichzeitig oder anschließend an die'spezifischen
Biiidungsreaktion zusammengebracht werden. Nach Beginn
der spezifischen Bindungsreaktion wird das Reaktionsgemisch, das irgend eine oder alle der erforderlichen
Bestandteile für die Nachweisreaktion enthalten kann, üblicherweise eine vorher-bestimmte Zeit inkubiert, bevor
eine Änderung der Aktivität des Reagenses in dem Konjugat
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bestimmt wird. Nach der Trennung werden irgendwelche Bestandteile, die für die Nachweisreaktion
erforderlich sind und die nicht schon in ausreichenden Mengen in dem Reaktionsgemisch vorhanden sind,
zugegeben, und eine Wirkung auf die Nachweisreaktion bestimmt als Zei chen für das Vorhandensein oder die
Menge des. Liganden in dem flüssigen Medium.
Venn die Reaktionsgeschwindigkeit der Nachweisreaktion
das Charakteristikurn ist, das angewandt
- 19 -
$09845/1872
wird, um die Reaktionsfähigkeit der gebundenen oder freien* wie es bevorzugt ist, wird eine derartige Geschwindigkeit
üblicherweise bestimmt durch Messung der Geschwindigkeit, in der ein Reaktionspartner verschwindet
oder der Geschwindigkeit, mit der ein Reaktionsprodukt auftritt. Eine derartige Messung kann durch
viele verschiedene Verfahren durchgeführt werden, wie die üblichen chromatographischen, gravimetrischen, potentiometrischen,
spektrophotometrischen, fluorometrisehen, Trübungsmessungen und volumetrischen Bestimmungen.
Da das erfindungsgemäße Verfahren in erster Linie bestimmt
ist zum Nachweis geringer Konzentrationen an Liganden, wurden sehr empfindliche Reaktionssysteme
entwickelt zur Anwendung im Zusammenhang mit dem neuen spezifischen Bindungsr eaktions syst em_J| Eine bevorzugte
Form der Nachweisreaktion umfaßt ein Luminesζensreaktionssystem,
vorzugsweise ein enzymkatalysiertes, wie eine Reaktion, die Biolumineszens oder Chemilumineszens ergibt.
Das Reagens in dem Konjugat kann entweder ein
Reagens in der lichterzeugenden Reaktion sein oder in
einer Reaktion, die einer enzymatischen oder nichtenzymatischen Lumineszensreaktion vorausgeht.
Die Aktivität des konjugierten Reagenses kann bestimmt werden durch Messung der
Geschwindigkeit der
Lichtbildung oder der Gesamtmenge, Spitzenitensität oder dem Charakter des entstehenden Lichtes. Beispiele
für Lumineszensreaktionssysteme sind in Tabelle A
angegeben, bei der die folgenden Abkürzungen angewandt werden:
ATP Adenosintriphosphat
AMP Adenosinmonophosphat
NAD Nicotinamidadenin-dinucleotid
*Phase zu bestimmen,
6(39845/1072
NADH reduziertes Nicotinamid-adenin-dinucleotid ΪΊΊΝ fflavinmononucleotid
- reduziertes Flavinmononucleotid
elektromagnetische Strahlung, üblicherweise im IE-, sichtbaren oder UV-Bereich.
6Ö9Ü5/1072
A-, A-TB + reduziertes Luciferin
hv' + -AHP + oxi- ATP oder reduziertes ,
diertes Luciferin Luciferin
B. PMNH0 + ls,ngkettige,r Aldehyd + 0p
MH2 oder langkettiger d ei \σ , iibuuii; <- Aldehyd
Iri + EMN + langkettige Säure + H20:
c 1> HADH * im + H®
HAJ + WE NADH oder
2) FMNH2 +■ langkettiger- Aldehyd + O
-Λ
^ hV- +■ EIW + langkettige Säure + H5O
-4 Sulfat-
D. T) 5',5'-Adenosin-diphosphat + reduziertes Luciferin-sulfat ferase
—J» Adenosin-3'-phosphat-5'-phosphosulfat + reduziertes Luciferin
2) reduziertes Luciferin + O2 >
h.V + oxidiertes Luciferin
3',5'-Adeno sindipho sphat
oder reduziertes Luciferin
CD
OO
Forts- zu TABELLE A
Lumineszens-Reaktionssystem
E. reduziertes Luminol + HpC
F. reduziertes Pyrogallol +
Peroxidase *,
Peroxidase * + oxidiertes Luminol + HpO
■> hv + oxidiertes Pyrogallol+
G. reduziertes Luminol + Op
^y + oxidiertes Luminol
H. reduziertes Pyrogallol + O2
hv + oxidiertes Pyrogallol
- Isoluminol
«4, J. Isoluminol +
ο
hv + Aminophthalat +
* oder Catalase konjugiertes.-Reagens
reduziertes Luminol
reduziertes Pyrogallol
reduziertes Luminol
reduziertes Pyrogallol
Isoluminol
Isoluminol
CJ)
00
Weitere Einzelheiten und Diskussionen "bezüglich von
Lumineszensreaktionssystemen, die für das erfindungsgemäße Verfahren angewandt werden können, sind angegeben
in:
J. Biol. Chem. 236:4801961).
J. Amer. Chem. Soc. 89:3944 (196?).
Cornier et al., Bioluminescence in Progress, Ed. Johnson et al., Princeton University-Press
(New Jersey, 1966), S. 363 - 84.
Kries, P. Purification and Properties of Renilla
Luciferase, doctoral thesis University of Georgia (1967).
Am. J. Physiol. 41:454 (1916).
Biol. Bull. 51:89 (1926).
J. Biol. Chem. 243:4714 (1968).
Eine andersartige "bevorzugte empfindliche Nachweisreaktion
umfaßt das Phänomen der Fluoreszens und ist enzymkatalysiert. Bei einem solchen Reaktionssystem
ist das Reagens in dem Eonjugat ein Substrat für eine
enzymatische Reaktion, die ein Produkt liefert, das i'luoreszenseigenschaften besitzt, die es von
dem konjugierten Substrat unterscheiden. Jede auftretende Änderung in der Aktivität des konjugierten enzymatischen
Reagenses, die durch die spezifische Bindungsreaktion bewirkt" wird^ührt zu einer Änderung in den Pluoreszenseigenschaften
des Reaktionsgemisches. Ein allgemeines Reaktionsschema für eine derartige enzymkatalysierte
Reaktion ist das folgende:
enzymatisches /··&„„ m\
Reagens-X^-Z Produkt ,
(Substrat)
wobei X eine enzymatisch ,spaltbare Bindung oder Bindungsgruppe ist, wie eine Ester- oder Amidogruppe und Z eine
609845/1072
spezifisch, bindende Substanz, die in Abhängigkeit von
der angewandten spezifischen Bindungsreaktion der Ligand ein spezifisch, bindendes Analoges des Liganden oder ein
spezifisch bindender Partner des Liganden ist. Spezifische Konjugate, die für ein derartiges Reaktionssystem angewandt
werden können, sind verschiedene durch Enzym spaltbare Derivate von Fluorescein, Umbelliferon,
3-Indol, ß-Naphthol, J-Pyridol, Resorufin,
usw.; Beispiele für mögliche Strukturformen derartiger Derivate sind:
Derivat
Formel
Eluoresc ein Umbelliferon
3-Indol
•N·
ß-Uaphthol
6Ö984S/1072
R2
3-Pyridol
O Resorufin
J ■ ' | |
Γ J | |
wobei R -OH oder -X-Z (wie oben angegeben), R -X-Z und R^ -H oder -GH, ist.
Ein Reaktionssystem, das besonders bevorzugt ist zur Bestimmung der Aktivität des konjugierten Reagenses in der*
ein cyclisch.es Reaktionssystem (Ringreaktion). Bei einem
derartigen Reaktionssystem wird ein Produkt einer ersten Reaktion in einer zweiten Reaktion umgesetzt, wobei in
der zweiten Reaktion ein Produkt entsteht, das auch ein Reagens für die erste Reaktion ist.
Das folgende Diagramm zeigt ein Modell für ein derartiges
cyclisches Reaktionssystem:
Produkte A ^ ^.cyclisiertes Material. Reagentien B
REAKTION A V ) REAKTION B
Reagentien A' ^- cyclisiertes Material *<
-'Produkte B
(ϊοπη 2)
Bei dem oben angegebenen Modell eines cyclischen Reaktionssystems bildet eine kleine Menge des cyclisierten Materials,
wenn ihr ausreichende Mengen der Reaktionspartner A und B zur Verfügung stehen, große Mengen an Produkten A und B.
Da die Reaktionsgeschwindigkeit und Menge an Produkten, die
*ausgewählten Phase ist
t
G0984B/1072
G0984B/1072
'■ - 26 -
durch die Reaktionen/ aie aas cyclische Reaktionssystem
bilden, sehr empfindlich sind gegenüber
der vorhandenen Menge an cyclisiertem Material, ist es besonders bevorzugt, dieses cyclisierte Material als
Reagens in dem erfindungsgemäßen Konjugat zu verwenden.
Beispiele für cyclische Reaktionssysteme,die im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen spezifischen Bindungsreaktionssystem angewandt werden können, sind in den
folgenden Tabellen B, C und D angegeben.
TABELLE B und C:
6Ö984S/1072
Produkt A">k >»"NAD*-\ ^-Reagens- B Enzym· Enzym A ' A |
Enzym | Reagens B oder Produkt A |
|
Reagens A/\JiAOH**y\^Produkt B | Alkohol-dehydro- genase |
Propandiol | |
Reaktion | Reagens A oder Produkt B |
Glutaminsäure- dehydrogenäse |
Glutamat |
Ί 1 |
Lactaldehyd | Äpfelsäure- dehydrogenase |
Malat |
2 | oc-Ketoglutarat + NEU |
Alkoholdehydro- genase |
Äthanol |
3 | Oxaloacetat | Isocitronen- säure-dehydro- genase |
Isocitrat |
Acetaldehyd | a-Glycerin- phosphat- dehydrogenase |
Ii-a-tGELycerin- phosphat |
|
5 | cx-Ke t ο glut ar at + GO2 |
Milchsäure- dehydrο gena s e |
Lactat |
6 | D ehydr oxyac e t on- pho sphat |
Glyc eraldehyd- 3-phosphat- dehydrogenase |
Glyc eraldehyd- 3-phosphat + Phosphat |
7 | Pyruvat | ||
8 | 1,3-Dephospho- glycerat |
* Nicotinamid-adenin-dinucleotid ** reduziertes NAD
B09845/1072
0 | 6-Pho sphogluconat | Enzym | ; B | |
oxidiertes Glutathion |
Glueöse-6- phosphat- dehydrοgenäse |
Reagens B oder Produkt A |
||
-^~v / Reagens B Enzym l |
p-Benzochinon | Glutathion- reductase |
Glucose-6- phosphat |
|
TABELLE | Reagens A^/V__ NADPH^^V^Produkt | Nitrat | Chinon- reductase |
reduziertes Glutathion |
Produkt A ""«x S~ NADP* •Enzym |
Reagens A oder Reaktion Produkt B |
a-Xe tο glutarat + NH3 |
Mtrat- reductase |
Hydrochinon |
1 | Glutamin säure - dehydrogenase |
Nitrit | ||
2 | Glutamat | |||
3 | ||||
* ITicotinamid-adenin-dinucleotid-phosphat
** reduziertes NADP
609845/1072
Es ist zu "bemerken,daß die in den Tabellen B und C
angegebenen cyclischen Reaktionssysteme eine Kombination irgend einer der in den jeweiligen Tabellen angegebenen
Reaktionen mit einer anderen dort angegebenen Reaktion umfaßt. Z.B. kann die Reaktion 1 in Tabelle B mit
irgend einer der Reaktionen 2 bis 9 kombiniert x^rerden, um ein geeignetes cycliscb.es Re akt ions sys tem zu ergeben.
So geben die Tabellen B und C 56 bzxv. 20 mögliche
Reaktionssysteme für das erfindungsgemäße Verfahren an.
lieben den in den Tabellen B und G angegebenen cyclischen Reaktionssystemen ist es möglich, daß eine der Reaktionen
in dem cyclischen Reaktionssystem die enzymatische oder
nicht-enzymatische Umwandlung eines spektrophotometrischen Indikators umfaßt, vorzugsweise kolorimetrisch.
Ein Beispiel
für eir/cyclisches Reaktionssystem, umfassend eine Änderung
eines Indikators, ist das System, das gebildet wird durch Kombination der Reagenses B Produkt B Reaktionen in
Tabelle B mit einer Reaktion ,umfassend einen Oxidations-Reduktions-Indikator
und ein elektronenübertragendes Mittel. Als elektronenübertragendes Mittel kann Phenazinmethosulfat
angewandt werden. Geeignete Indikatoren umfassen die oxidierten Formen von Nitrotetrazolium, Thiazoylblau
und Dichlorphenolindophenol.
609845/1072
2618413
reduziertes Cytochrom-C
oxidiertes Cytochrom-C
Cytochrom-C-reductase
-FMNH,-
NABPH
Cytochrom-C-reductase
ADP
Flavin-mononucleotid reduziertes I)1MN
D-Amino säure
D-Aminosäure- D-Aminosäureoxidase
oxidase
I1ADH.
c-Keto säure
+ NH,
'Flavin-adenin-dinucleotid reduziertes FAD
α-Ketoglutarat ^r π α-Aminosäure
Transaminase Glutamat/ ^voc-Ke to säure
0.
L-Amino säureoxidase
X2U2
60984S/ 1 07
Ports, zu TA | BEL | LE D |
Phosphat ^l ^^ | ADPe - | -». Phosphoenol ^\jT pyruvat |
Adenosin- tripho sphatas e |
Pyruvat- 1 kinase A. |
|
ATPf ^ | r ^^Pyruvat | |
eAdeno s in-dipho sphat |
f
Adeno s in-1ripho sphat
Adeno s in-1ripho sphat
Succinat + GTPg ^, Coenzym A--^ a-Ketoglutarat
Bernsteinsäure- a-Ketoglutaratthiokinase
dehydrοgenäse
Phosphat + GDPh / X.Succinyl-
cοenzym-A
^Guanosin-triphosphat Guano sin-dipho sphat
Ascorbat ^ Ä oxidiertes ^ ^ NADPH
Glutathion
Dehydroascorbat- Glutathionreductase
reductase
Dehydro- / \ reduzier-fei. ^. NADP
ascorbat —-^ \^ ^ tes Glutathion
609845/1072
Ports, zu
2 61 8 Λ 1 9
oxidiertes Glutathion
Ascorbat
Dehydroascorbatreductase
reduziertes Glutathion
AscorlDat oxidase λ
Dehydroascorbat
ADP '
GTP
Hucleosiddiphosphat- kinasei
ATP
GDP
Oxaloacetat
Phosphoenolpyruvat-kinase
'hosphoenolpyruvat
oxidiertes Cytochrom-C
NADPH
Cytochrom-G-peroxidase
Cytochrom-C-reductase
reduziertes Cytochrom-G
NADP
NADPH
oxidiertes Perridoxin
Pyridinnucleotid-reductase
NADP
reduziertes Ferridoxin Hydrogenäse
S09845/1072
Bei Bildung irgend eines der in den Tabellen B, C und D
angegebenen cyclischen Reaktionssysteme, wenn eine der Komponenten des Reaktionssystems in ionischer Form
vorliegt, kann sie natürlich in Form des Salzes oder der Säure vorliegen, wenn diese bei Berührung mit dem
flüssigen Medium ionisieren. Ein wasserlösliches Salz oder eine Säure ist natürlich "bevorzugt.
Es kann auch ein exponentiales cyclisches Reaktionssystem
bei der Nachweisreaktion angewandt werden. Ein Beispiel für ein exponentiales cyclisches Reaktionssystem ist
das folgende:
ATP
ADP + PEP , ATp + Pyruvat
Eine solche cyclische Reaktion ist autokatalytisch in dem
Sinne, daß während jedes Cyclus die Menge an zurückgeführtem (cyclisiertem) Material verdoppelt wird. Die Cyclisierungsgeschwindigkeit
nimmt daher exponential mit der Zeit zu und ergibt eine sehr hohe Empfindlichkeit. Weitere Einzelheiten
und eine nähere Diskussion bezüglich derartiger cyclischer Reaktionen findet sich in J. Biol. Chem.
24?, 3558-70 (1972).
Wenn ein cyclisches Reaktionssystem angewandt wird als
Mittel zur Bestimmung der· Aktivitätsänderung des konjugierten Reagenses kann die Geschwindigkeit, mit der ein Reagens
verschwindet oder ein Reaktionsprodukt auftritt, durch übliche Verfahren bestimmt werden oder mit Hilfe eines
oder mehrerer cyclischer Systeme und anschließende übliche Bestimmung der Gesamtreaktionsgeschwindigkeit.
\
609845/107
609845/107
Die Anwendung eines cyclischen Eeaktionssystems in Verbindung mit dem heterogenen System der spezifischen Bindungsreaktion ergibt eine breite Anwendbarkeit sowie hohe
Empfindlichkeit. Ein einziges Konjugat aus Reagens und
spezifisch bindender Substanz kann für eine Vielzahl von Reaktionen angewandt werden, um cyclische Systeme zu bilden
mit Empfindlichkeiten, die über einen weiten Bereich variieren und zu einer Vielzahl von Umwandlungen
die mit Hilfe der Sinne oder künstlicher Mittel . nachgewiesen
werden können. Eine derartige vielseitige Anwendbarkeit besitzen bekannte Bestimmungssysteme nicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann angewandt werden auf den Nachweis irgend eines Liganden, zu dem es einen
spezifisch bindenden Partner gibt. Der Ligand ist üblicher-
609846/1072
weise ein Peptid, Protein, Kohlenhydrat, Glycoprotein, Steroid oder ein anderes organisches Molekül, so daß
es einen spezifisch bindenden Partner in "biologischen Systemen gibt oder ein solcher synthetisiert werden
kann. Der Ligand wird - allgemein gesprochen - ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Antigenen und Antikörpern
dazu, Haptenen und Antikörpern dazu, Hormonen, Vitaminen, Metaboliten (Stoffwechselprodukten) und
pharmakologisehen Mitteln und ihren Rezeptoren und bindenden
Substanzen. Spezifische Beispiele für Liganden, die erfindungsgemäß nachgewiesen werden können, sind
Hormone, wie Insulin, Choriongonadotropin, Thyroxin, Liothyronin und Östriol, Antigene und Haptene, wie
Ferritin, Bradykinnin, Prostaglandine und tumorspezifische Antigene, Vitamine, wie Biotin, Vitamin B^,
!Folsäure, Vitamin E und Ascorbinsäure, Metaboliten, wie 3',5'-Adenosinmonophosphat und 31,5'-Guanosinmonophosphat,
pharmakologische Mittel, wie Dilantin, Digoxin, Morphin, Digitoxin und Barbiturate, Antikörper,
wie mikrosome Antikörper und Antikörper gegen Heptatis und Allergene und spezifisch bindende Rezeptoren, wie
thyroxinbindendes Globulin, Avidin, Intrinsicfaktor
und Transcobalamin.
60984S/1Q72
Bei dem erfindungsgemäßen Konjugat ist das Reagens an eine
spezifisch "bindende Substanz gekuppelt oder gebunden, die der Ligand, ein spezifisch bindendes Analoges des
Liganden oder ein spezifisch bindender Partner des Liganden ist, je nach dem ausgewählten Bestimmungsverfahren, so daß
eine meßbare Menge an Aktivität des Reagenses erhalten bleibt. Die Bindung zwischen dem Reagens und der spezifisch
bindenden Substanz ist üblicherweise im wesentlichen unter den Bestimmungsbedingungen irreversibel, wobei die ifachweisreaktion,
in der das Reagens Aktivität besitzt, nicht so gestaltet ist, um eine solche Bindung chemisch zu zerstören,
wie bei dem oben erwähnten Lumineszens- und cyclischen Reaktionssystem. In einigen Fällen wird jedoch
eine solche Bindung (by design) zerstört oder auf andere Weise angegriffen durch die ausgewählte Nachweisreaktion
als Mittel zur Bestimmung der Reagensaktivität. Ein solcher Fall liegt vor bei dem oben erwähnten
enzymatischen Fluoreszens-Substrat-Reaktionssystem.
Das Reagens kann direkt an die spezifisch bindende Substanz gekuppelt sein, so daß das Molekulargewicht des Konjugates
geringer ist als oder gleich so groß ist wie das Gesamt-
809845/1072
molekulargewicht des Reagenses der spezifisch "bindenden
Substanz, Üblicherweise sind jedoch das Reagens und die spezifisch bindende Substanz über eine Brückengruppe,
enthaltend 1 bis 50? vorzugsweise 1 bis 10
Kohlenstoffatom oder Heteroatome, wie Stickstoff-, Sauerstoff-, Schwefel-, Phosphoratome usw. miteinander verbunden.
Beispiele für eine Brückengruppe, umfassend
en
ein einziges Atom, ist die Methylgruppe (ein Kohlenstoffatom) und die Aminogruppe (ein Heteroatom). Die Brückengruppe
besitzt üblicherweise ein Molekulargewicht von nicht mehr als 1 000 und vorzugsweise weniger als 200.
Die Brüekengruppe umfaßt eine Kette von Kohlenstoffatomen oder Heteroatomen oder eine Kombination von beiden und
ist mit dem Reagens und der spezifisch bindenden Substanz
oder einem .aktiven Derivat davon über eine verbindende Gruppe gebunden, üblicherweise in Form einer Ester-,
Amido-, Äther, Thioester-, Thioäther-, Acetal-, Methylenoder Aminogruppe..
Das Reagens in dem erfindungsgemäßen Konjugat kann irgend
eine Substanz sein mit einer vorgegeben (d.h. fixierten
/keit oder bekannten) Reaktionsfähig' als Bestandteil einer
vorher festgelegten Nachweisreaktion. Besonders bezeichnen im Rahmen dieser Beschreibung die Ausdrücke "Reagens"
und "Substanz mit Reaktionsfähig/ irgend eine chemische Substanz, die imstande ist, am Ende eine meßbare chemische
Umwandlung einzugehen, die ein oder mehrere Produkte liefert, die sich von der Substanz unterscheiden und
die, nachdem eine Wechselwirkung oder Reaktion zwischen diesem Reagens und den die Reaktion einleitenden Mitteln,
wie einer chemischen Substanz (d.h. einem anderen Reagens, einem Katalysator oder einer anderen Substanz, die in einer
solchen chemischen Umwandlung teilnimmt), elektromagnetischer Strahlung, thermischer Energie oder Schallenergie auftritt.
Die Gruppe von Substanzen, die hier als "Reagentien" bezeich-
609845/1072
2818419
net werden, umfaßt übliche anorganische und organische
Reagentien und verschiedene biochemische Substanzen, aber nicht Substanzen, wie Katalysatoren, einschließlich
Enzymen und radioaktiven Isotopen, die keine Reagentien bzw. Reaktionspartner für die .Nachweisreaktion darstellen.
Es ist zu bemerken, daß, während eine spezielle chemische Substanz in verschiedene Kategorien eingeordnet werden
kann, da sie imstande ist, in verschiedener Veise zu wirken, je nach der chemischen Umgebung, es die Aktivität
einer solchen Substanz gegenüber der ausgewählten Nachweisreaktion ist, die bestimmt, was für eine funktionelle
Identität eine solche Substanz im Zusammenhang mit der Erfindung besitzen soll.
Vorzugsweise ist das Reagens ein enzymatisches Reagens,
wie ein Enzymsubstrat, ein Coenzym oder eine aktive Modifikation
öder ein Derivat davon. Ein Enzymsubstrat ist eine Verbindung oder Gruppe, die imstande ist, eine
chemische Umwandlung einzugehen,, die durch ein Enzym
katalysiert wird. Wenn ein Substrat als konjugiertes Reagens
angewandt wird, beträgt das bevorzugte Molekulargewicht vorzugsweise weniger als 9 000 und besonders weniger als
5 000. Substrate solcher Größe sind aufgrund ihres Mangels an Molekularkomplexität besonders bequem für die Herstellung
eines solchen Konjugats.
Beispiele für
Enzymsubstrate, die für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sind, umfassen die enzymatisch spaltbaren Eluores—
ζ ens subs träte, die oben erwähnt sind, wie .Fluorescein-und
Umbelliferonderivate, pH-Indikatoren und spektrophotometrische
Indikatorfarbstoffe, besonders chromogene farbstoffe.
809845/1072
Aus den oben angegebenen Gründen und aus Gründen der Anwendbarkeit und Anpaßbarkeit sind Coenzyme als Reagentien
für die erfindungsgemäßen Konjugate besonders geeignet.
Ein Coenzym ist ein Nichtprotein-Molekül, das von einem Enzymprotein zu einem anderen, wandert und dadurch, die
Wirksamkeit der katalytischen !Punktion des Enzyms verbessert. Alle bekannten Coenzyme besitzen ein Molekulargewicht
von weniger als 9 000. Die bevorzugten Coenzyme
besitzen ein Molekulargewicht von weniger als 5 000. Geeignete Coenzyme umfassen die Nucleotidcoenzmye,. besonders
solche, enthaltend Adeningruppen, wie die Adenosinphosphate
(d.h. die Mono-, Di- und Triphosphatformen), Nicotinamidadenindinucleotid und dessen reduzierte Formen
und Nicotinamidadenindinucleotidphosphat und dessen reduzierte Formen. Andere geeignete Coenzyme umfassen
die Guanosinphosphate, Flavinmononucleotid und dessen
reduzierte Formen, Flavinadenindinucleotid und dessen reduzierte Formen, Coenzym A und dessen Thioester einschließlich
Suecinyl-Ooenzym A, 3',5'-Adenosindiphosphat
und Adenosin-3'-phosph.at-5'-phosphosulfat.
Geeignete coenzymaktive Konjugate umfassen Hucleotidcoenzyme
mit einer Adeningruppe, an die die spezifisch bindende Substanz, d.h.. ein Ligand, ein spezifisch bindendes
Analoges des Liganden oder ein spezifisch bindender Partner eines Liganden über eine direkte Bindung oder
über eine Brückengruppe, wie oben angegeben, gebunden ist. Solche coenzymaktiven Konjugate, die ein Adenosinphosphat,
Nicotinamidadenindinucleotid oder dessen reduzierte Form oder Nicotinamidadenindinucleotidphosphat oder
dessen reduzierte Form umfassen, besitzen die folgende allgemeine Formel:
609845/1072
OH R'
wobei. R1 =
λΘ
-Ο-Ρ-0
0Θ O0 I G
-Ο-Ρ-Ο-Ρ-0
Ä ο
οΘ οθ οΘ
οΘ οΘ
-P-O-P-O-P-O0 oder -O-P-O-P-O-CH
■ . 'SÄ
■0-Ρ-Ο-Ρ-Ο-Ρ
Il Il Il
0 0 0
2 O.
OH OH
O^
wobei
-OH or -0-P-O0;
wobei R3 = NH,
R ■ f
NHR'
09 845/1072
4 wobei R
ψ odß-r
Θ \
CONH,
CONH.
ist,
in der E = -X-Z ist, wobei X eine Bindung oder eine Brückengruppe bedeutet; und Z einen Liganden, ein spezifisch
bindendes Analoges eines Liganden oder einen spezifisch bindenden Partner eines Liganden bedeutet. Die
oben angegebene Formel zeigt die ionisierten Formen der cοenzymaktiven Konjugate, die protonisierten oder
Säureformen sind jedoch gleichermaßen geeignet. Das Ausmaß der Protonisierung hängt von dem pH-Wert der Umgebung
ab. Auch die Salze derartiger !Conjugate können angewandt werden. *)
Die Synthese derartiger Verbindungen kann auf eine Vielzahl von Arten erreicht werden. Es ist möglich, daß
die Synthesewege, die schematisch unten angegeben sind, vorteilhaft angewandt werden zur Herstellung der
geeigneten Verbindungen. Bei den gezeigten Synthesen sind die Stellungen an dem Adeninringsystem entsprechend
der folgenden Formel angegeben:
*) y ist vorzugsweise eine Brückengruppe mit einem Molekulargewicht
von<2000, besonders <200 und enthält besonders 1 bis 10 Kohlenstoffatome und/oder Heteroatome.
609845/1072
fH
7 ^Kh 3
Außerdem werden die folgenden Abkürzungen angewandt: .
— CH, Rib ist die Ribosegruppe:
Eib ist die phosphatierte
Rib ο s e grupp e:
Rib ο s e grupp e:
Ph ist eine Phosphatgruppe:
AP-Derivate bezeichnen Derivate von Adenosin-51-phosphat,
d.h. die Mono- (AMP), Di- (ADP) oder Tri- (ATP) phosphatform;
NAD-Derivat bezeichnet ein Derivat von entweder Nicotinamidadenindinucleotid
oder einer reduzierten Form davon;
NADP-Derivat: bezeichne.t ein Derivat von entweder Nicotinamidadenindinucleotidphosphat
oder einer reduzierten Form davon;
E bezeichnet eine spezifisch bindende Substanz oder eine
Modifikation davon und
X bezeichnet eine austretende Gruppe, üblicherweise ein Halogenatom.
8098 4 5/1072
1- Der -i vat von AP
NH,
HO-Rib
Adenosin
Adenosin
POC13/H2O
CD
i-thylen-imin
pH 6,0; 60 h
pH 6,0; 60 h
(CH2CH2O)3PO
Phosphorsäure Carbonyl-^
diimidazol
- (CH2) 2 -NHR
H-Ph-Rib
AMP-D er ivat
P/rophosphor- . säure /Carbonyl— diimidazol
(1) Guilford, H.,- et al., Chemica Soripta 2:165 (1972).
(2) Trayer, I. P., et al., Bioohem. J. 139:609 (1974).
- (CH2)2-NHR
HO-Rib
NH.
H-(Ph)2-Rib
ADP-D erivat
N -(CH2)2-NHR
H-(Ph)3-Rib
ATP-D erivat
CD OO
CD
t-O
X O I
(D
CD
C>J
iOl-:
rs.
a:
O
U
•Η
•Η
J-I
cö
O
cd | "-a | |
•H | ||
JQ | a) | d |
Pi | ||
I | ||
I | „ | |
P! | ||
cd | ||
Ph | i-l | |
Ph | ||
I | cd | |
Xl •H
609845/1072
ΓΜ
CVl
X) ι
CSJ
CVl
ι-Ι
CsI
:z:V_/.£;—Ί
•Η
•Η
•Η
•Η U Oi
CX, Q
Ol
Ss
cd
U O
609845/1072
2~_D e r i ν a
von A?
NH-
N
N' "Cl
N' "Cl
RNH-
a-Chlor-triacetyl- ft
bofuranos
2) NH-/CH-OH NH2
POC13/H2OC8)
(CH3CH2O)3PO
H-Ph-Rib
AMP-Derivat
Phosphorsäure
NHR
Garbonyl-diimidazol
<?X91
H-(Ph)2-Rib ADP derivat
Pyrophosphor.säure
O)
pp Oarbonyl—-diimidazol
(5) Acheson, R.M., An Introduction to the H-(Ph) -Rib
Chemistry of Heterocyclic Compounds3 ^ J3
Interscience Publ. (New York.1962), S. 308.
(6) Fischer, E., Ber. 30:2239 (1897).
(7) Davoll et al., J. Chem. Soc3 967 (1948).
(8) Guilford, H., et al., supra.
(9) Trayer, I.P., et al., supra.
NHR
NH,
CT)
OO -*>
CD
2—D e r i v a t νοΏ· XAD
NHR
Nicotinamid ' ί10)
mononucleotid_ χ Dicyclohexyl-~ carbodiimid
H-Ph-Rib
AMP-Derivat
(10) Hughes, -N.A., et al., J. Chem. Sog., 3733 (1957)
Rib - Ph - Ph - Rib
NAD-Darivat
NAD-Darivat
NHR
2-Derivat von. NADP
NHR
2) Cl2
(11)
.N
3) H7O
H-Ph-Ribf
AMP-D er ivat
(11) Hughes, N.Α., et al., supra,
NH.
NHR
Nicotinamid mononucleoti-d Dicyclohexylcarbodiimid
(11)
CONH,
Rib - Ph - Ph - Rib1 NADP -lerivat
ro oo
3-3 e r i v a t, ,
von
Äthylen-in in
C12,13)yN
1) α-Chlor-triacetyl- ^15-* w
ribofuranosid
2) NH3(CH3OH)
HO-Rib
NH,
(CH2)2-NH2
(CH3CH2O)3PO
NH,
N-
"N
(CH2)2-NHR
Ag (CH2)2-NHR
P hosphor säure CaTbonyl-NH2
diimidazol
,N-
-Fr OD
1Ni
H-(Ph)2-RIb ^.
ADP-D erivat
-NhR
(CH2)2-NHR H-Ph-Rib (CH2)2-NHR
AMP-D erivat'
(12) Lister, J.H., in Advances in Heterocyclic Chemistry, ed. Kabri'tzky et al., Academic
Press (New York, 1966), S-33.
(13) Leonard, N.J., and Fujii, T.J., J. Amer. Chem.
Soc. 85:3719 (1963).
(14) Fischer, E., supra.
(15) Davoll et al., supra.
(16) Guilford, H., et al., supra.
(17) Trayer, I.P., et al., supra.
Pyrophosphorsäure
.(17)
Carbonyl-diimidazol
H-(Ph)3-RIb (CH9)9-NHR
ATP-Derivat
3-.D e r j-v a f
NAD
H-Ph-Rib
Nicotinamid-^18^
mononucleotid
Li cyclohexylcarbodiimid
(CH2)2-NHR
AMF-D 'erivat
οι (18) Hughes, N.Α., et al., supra.
CONH,
Rib - Ph - Ph - Rib (CH2)2-NHR
NAD-D erivat
3--Derivat - von ' NADP
H-Ph-Rib
2) Cl2
3) H2O (CH7)7-NHR
AMP-Derivat
mononucleotid Bicyclohexylcarbodiimid
H-Ph-Rib' CCH-),-NHR
2^2
(19) Hughes, N.Α., et al., supra.
ONH,
Rib - Ph - Ph - Rib'
NADP-Derivat:
Cch2)2-NHR
_ ΰ e r i v a
von
. AP
NH-(CH2)6-NH2
1N
RX
H-Ph-Rib
(20)
NH-(CH2)( | 5-NHR | ψ | NH-(CH2)6-NHR | |
Γη F | Phosphorsäure | (Ph2)-Rib | ä N |
|
V | Ni ^ | Ga-bonyl-diimidazol'' | ||
I H-Ph-Rib |
H- | ADP-Derivat ι | ||
AMP-Dejc ivat" | ||||
^yrophosphorsäure Carbonyl—diimidazol
NH-(CH2)6-NHR
H-(Ph)--Rib
(20) Guilford, H., et al., supra
(21) Trayer, I;P., et al., supra
ATP-D'erivat
CD
CM
eg
Cs]
co
CS)
cd
CS]
55
CSI
/—-χ CSJ
- 51 -
•H
LO
oo
•Η
U
Q)
Pi
CsJ
CS!
CS)
γΗ
CSJ
CS] CS]
LO
(S)
Vf)
/rS\ ■ ην/κ—
CSJ
X,
6098
CSl
O
U
Ph
Ph
Χ>
•Η
Pi
CS)
Cs]
Cs]
ι—\
CSi
•Η
•Η
•Η
■Χ)
O
,α
U
cd
55-
4Ο>-
,Ω
•Η
CsJ
•Η
Cf
O CD
ο ο
1072
η:
cd
•Η
VD CTi
νθ
«Ο
cd
Ph
cd
CU rH rH (U
Cs] C-J
6 — Derivat von ■ NADP
NH,
Rib
,.- CONH,
Ph - Ph - Rib' NADP
1) Glucose-6-phosphat dehydrogenase ^
2) pH 11, 7O0C, 1 h .
3) ^lutamat- dehydrogenase
ICH2CO2H
pH 6.5: 10 d.
CONH,
CONH,
Rib - Ph - Ph - Rib
Rib - Ph - Ph - Rib
NH-CH2-CO2H
-CH2-CO2H
NH-CH2-CONHRi
RNH,
CONH,
SCO"
Rib - Ph - Ph - Rib'
NADP-D er ivat
NADP-D er ivat
(23) Lowe, CR., und Mosbach, K., supra. cn
oo
-ir-
/κ
Pi
«5
(Λ
■Ρ
4)
J-I
CNJ
ιη
609845/1072
8-Herivat von NADP
-CON1H.
ν | -Ph-Ph NADP |
r | |
CD
OO |
Rib | : Rib | |
cn | |||
ο | |||
NH.
Br,
1) Giucose-6-phosphat-t ^
dehydrogenase
2) RXH2; Δ
3) Giutamatdehydrogenase
(26) Lee, C-Y, et al., supra.
(27) Lowe, C.R.und Mosbach, R., supra,
Rib - Ph - Ph - Rib'
RHN
Rib - Ph - Ph - Rib'
NADP-Derivat.
9 -. D e r i ν a
von AP
H2N- (CH2)
ithy 1 en- imin
Adenin
RHN-(CH
(28)
RHN-(CH7) JjH2
RHN-(CH2)
N AgOH
(30)
l)a-Chlor-triacetylribofuranosid
2) NH3/CH3OH
RHN-(CH2)2NH2
RHN-
HO-Rib
(28) Leonard, N.J., Fujii, T.J., supra.
(29) Lister, J.H., supra. (50) Fischer, E., supra.
(31) Davoll, et al.,' supra.
(32) Guildford, H., et al., supra.
(33) Trayer, I.P., et al., supra.
(CH3CH2O)3PO' NN
H-Ph-Rib
AMP-Derivat
r33 Pyrophosphor.säure v
N phosphorsäure .
Carbonyl-diimidazol
H-(Ph)2-Rib
RHN- (CH-,) οyH2 ADP-Derivat.
RHN- (CH-,) οyH2 ADP-Derivat.
G arbonyl-diimidazol
H-(Ph)3-Rib
ATP-Derivat
9—1D e r i ν a t τοπ NAD
RHN- (CH2) ^
I
H-Ph-Rib
H-Ph-Rib
Nicotinamid-^34^ mononucleotid ' ^
.uicyclohexylcarbodiimid
o ._ AMP-Derivat
co
co
NH9 RHN-(CH9)?I 2
COXH9 ©' i\^
Ph-Ph- Rib NAD-De ri vat.
(34) Hughes, N.Α., et al., supra.
von NADP
_jk 9—Derivat
ο —'
ο —'
to RHN- (CH2) 2^
ΘΝ λ
ΘΝ λ
. RHN-(CH9) ι L
1) PCl
H-Ph-Rib
• AMP-Derivat
• AMP-Derivat
2) Cl2
3) H2)
H-Ph-Rib
Nicotinamid- ^ -1
mononucleotid
Dicyclohexylcarbodiimid
(35) Hughes, N.A., et al., supra.
RHN-(CH9; ^CONH2 I1 2 |
NH9 K |
NJi cn |
|
\Q1 N^" j |
|||
Rib | -Ph-Ph- Rib | ||
NADPrDerivat |
Außer den oben erwähnten Verbindungen umfassen geeignete cοenzymaktive Konjugate die Adenosinphosphate, an die
die spezifisch bindende Substanz über die Phosphatgruppierung gebunden ist. Derartige Verbindungen besitzen
die folgende allgemeine Formel:
in der R is -0-P-O-R
,Θ
Λ©
-Q-P-O-P-O-P-Q-R Ii Il Il
0 0 0
-0-P-O-P-O-R Ii ι:
0 0
ist
oder
wobei E = -X-Z ist und X eine Bindung oder eine Brückengruppe und Z ein Ligand, ein spezifisch bindendes Analoges
des Liganden oder ein spezifisch bindender Partner eines Liganden ist. Auch die protonxsxerten oder Säureformen
sowie die Salzformen können: angewandt werden.
Die Synthese derartiger Verbindungen kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die im folgenden schematisch gezeigten
Synthesewege können vorteilhaft zur Herstellung der geeigneten Verbindungen angewandt werden. Die oben
angegebenen Abkürzungen treffen auf die folgenden Reaktionsschemata, ebenfalls zu.
609845/1072
Derivate von /\P
Phosphor, säure . RX
1) H2N-(CH2)n-OH ~ * H2X-(CH2)n-Ph-H ""* RHX- (CH2)n-Ph-H
XH9
monophosphat. ■ <Y \\f ) j oo
Carbonyl-diimidazol
RHX-CCH9) -(Ph) ο-Rib
ADP-Z)G-rivat
(36) Trayer, I.P., et al., Bioahem. J. 139:609 (1974).
OO -ΓΟΟ
Derivate von AP C Forts. ·)
Pyrophosphorsäure ' 2) H2N-(CH2Dn-OH >
-H2N-(CH2Dn-(Ph)2-H
n=l-10
A denosin-
(37D
__ monophosphat Carbonyl-diimidazol
RHN-(CH2Dn-CPhD3-RIb
ATP-D erivat. * RHN-(CH2Dn-(PhD2-H
3) H2N-(CH2Dn-OH
P hosphor.säure
H2N-(CH2Dn-Ph-H
C37D Trayer, I.P., et al., supra.·
RHN- | - | AMP-D. | -Ph-Rib | NH Ϊ |
I | 2 | |
erivat | 'N | ||||||
Adenosin | |||||||
Dicyclohexyl- carbodiimid |
|||||||
K5
CJ) |
|||||||
OO
Bei einer Durchführungsform des erfindungsgemäeen Verfahrens
liegen die Komponenten der spezifischen Bindungsreaktion, die mit dem flüssigen Medium, in dem der Ligand
vermutet wird, zusammengegeben werden sollen, in flüssiger
oder fester Form vor. Das Bestimmungsverfahren kann in
einem Standardlaborgefäß, wie einem Reagensglas, durchgeführt
werden, wobei die Bestandteile der spezifischen Bindungsreaktion und die Komponenten des Eeaktionssystems
in fester oder flüssiger Form zugegeben werden.
Es ist auch möglich, daß eine oder mehrere der Komponenten der spezifischen Bindungsreaktion und/oder eine oder
mehrere der Komponenten der Nachweisreaktion zusammen mit einem Träger zugegeben werden. Der Träger kann ein
Flüssigkeitsbehälter, wie ein Reagensglas oder eine Kapsel, enthaltend eine solche Komponente oder Komponenten in
einem unteren Teil, z.B. in Form einer Flüssigkeit oder eines losen Feststoffs oder eines Überzugs auf der Innenseite
des Gefäßes^sein. Der Träger kann auch die Form einer Matrix besitzen, die unlöslich und porös ist und
vorzugsweise in Beziehung auf das zu untersuchende flüssige Medium absorbierend ist. Eine solche Matrix kann in
Form von saugfähigen Papieren, polymeren Filmen, Folien, Membranen, Flächen oder Blöcken, Gelen usw. vorliegen.
Bei einer solchen Form würde das Prüfmittel bzw. die Vorrichtung ein bequemes Mittel darstellen, um das zu untersuchende
flüssige Medium zur Durchführung der spezifischen
6098A5/1072
Durchführung der /erxoraerlicnen
Bindungsreaktion und/oder der Nachweisreaktioit, und n
zur Beobachtung der auftretenden Veränderung zusammenzubringen.
Das zu untersuchende flüssige Medium kann eine natürlich
vorkommende oder künstlich hergestellte Flüssigkeit
/oder bekannt is.t sein, von der angenommen wird', daß sie den Liganden
enthält und ist üblicherweise eine biologische Flüssigkeit oder eine Flüssigkeit, die durch Verdünnung oder andere
Behandlung einer solchen biologischen Flüssigkeit entsteht. Biologische Flüssigkeiten, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren untersucht werden können, umfassen Serum, Plasma, Urin und amniotische Flüssigkeit, Cerebralflüssigkeit
und Spinalflüssigkeit. Andere Substanzen, wie Feststoffe, z.B. Gewebe oder Gase, können untersucht
werden, indem man sie in flüssige Form überführt, z.B. durch Lösen des Feststoffs oder Gases in einer Flüssigkeit
oder durch die Flüssigkeitsextraktion des Feststoffes.
Im Gegensatz zu dem bekannten Bestimmungssystem können biologische Flüssigkeiten, die Substanzen
enthalten, die eine ähnliche oder identische Reagensaktivität besitzen wie diejenige der konjugierten Markierungssubstanz,
auf dem Liganden untersucht werden, ohne Störung durch Hintergrundreaktionen. Endogene Hintergrund-Reagensaktivität
kann leicht auf verschiedene Weise eliminiert werden. Die biologische Flüssigkeit
kann behandelt werden, um die endogene Reagensaktivität selektiv zu zerstören. Eine solche Behandlung kann die
Wirkung eines Klärmittels (clearing agent) umfassen, das chemisch die endogene Aktivität zerstört und anschließende
Behandlung, um die zerstörende Wirkung eines solchen Klärmittels zu inaktivieren«
609845/1072
Z.B. kommen reagensabbauende Enzyme häufig natürlich
in biologischen Flüssigkeiten vor, besonders wenn das Reagens ein Coenzym, wie NAD, NADP oder ATP ist.
Es gibt viele Hemmstoffe für solche coenzymabbauenden Enzyme,z.B. Chelatxerungsmittel, die so wirken, daß
sie wesentliche Fletallionei-Aktivatoren aus den Enzymen
entfernen. Als spezielles Beispiel finden sich NAD-abbaubare Enzyme im normalen Serum und besitzen ausreichend
Enzymaktivität, um im wesentlichen alle endogene NAD-Aktivität von isoliertem Serum innerhalb weniger
Stunden zu entfernen. Die Abbauaktivität solcher Enzyme kann wirksam gehemmt werden durch Zugabe eines Chelatierungsmittel,
wie Äthylendiamintetraessigsäure. Die Eliminierung der abbauenden Aktivität kann auch erreicht
werden durch Zugabe eines spezifischen Enzymhemmstoffes. Z.B. können ATP-abbauende Enzyme gehemmt werden durch
Zugabe von % -Methyl en- ATP oder oc,ß-Methylen-ATP.
Die folgenden nicht-einschränkenden Beispiele erläutern die Erfindung näher.
Herstellung von Nicotinamid-6-(2-aminoäthylamino)-purin-dinucleotid
2 g Nicotinamid-adenin-dinucleotid (NAD) wurden in 10 ml Wasser gelöst und 0,6 ml A'thylenimin zugetropft
und der pH-Wert durch Zugabe von 1m Perchlorsäure
<7 gehalten. Nach vollständiger Zugabe des A'thylenimins
wurde der-pH-Wert auf 4,5 eingestellt und die Reaktion bei 20 bis 25°C inkubiert. In Intervallen von
24- h wurden 0,6 ml Äthylenimin zugegeben und der pH-Wert
erneut auf 4,5 eingestellt. Nach 96 h wurde die Lösung in 10 Volumina Aceton von -100C gegossen. Das entstehende öl
809845/1072
wurde gesammelt, mit Äther gewaschen und in ungefähr 50 ml Wasser in einem Kolben gelöst.
Die entstehende Lösung wurde mit 1n Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 7,0 bis 7>5 gebracht und 1 g
Natriumbicarbonat zugegeben. Dann wurde 4 bis 5 min
lang Stickstoff durch die Lösung geleitet und 1 g Natriumhydrosulfit zugegeben. Der Kolben v/urde dicht verschlossen
und 45 min bei Raumtemperatur stehengelassen. Die Lösung wurde dann 15 min mit Sauerstoff behandelt und mit Natriumhydroxid
auf einen pH-Wert von 11,3 gebracht. Die Lösung
1 Q
wurde 1 h/ auf 75 G erhitzt. Dann wurde das Reaktionsgemisch
auf Raumtemperatur abgekühlt, 0,6 g Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan
zugegeben und anschließend 5n Salzsäure, um den pH-Wert auf 7?5 einzustellen. Zu der
entstehenden Lösung wurden 1 000 internationale Einheiten Alkoholdehydrogenase und 1 ml Acetaldehyd gegeben.
Die Abnahme der optischen Dichte des Reaktionsgemisches wurde bei 340 nm überwacht und als keine weitere Abnahme
beobachtet wurde, wurde der pH-Wert auf 3,5 eingestellt.
Die Lösung wurde in 10 Volumina Aceton von -10· C gegossen. Das entstehende Öl wurde abgetrennt und mit Äther gewaschen
und anschließend in 10 bis 15 ml Wasser gelöst.
Die entstehende Lösung wurde in eine 2,5 x 90 cm-Säule
von Sephadex G-10 der Pharmacia AB, Uppsala, Schweden, die mit Wasser äquilibriert war, gegeben. Fraktionen von
12 ml wurden gesammelt. Die Wellenlänge der maximalen optischen Absorption im UV-Bereich und die optische Dichte
bei einer derartigen Wellenlänge wurden für jede Fraktion bestimmt. Außerdem wurde die optische Dichte bei 340 nm
für jede Fraktion nach-Reduktion mit Alkoholdehydrogenase
bestimmt. Die Fraktionen, die ein optisches Absorptionsmaximum bei 275 nm besaßen und ein Verhältnis der optischen
Dichte bei 340 nm zu derjenigen bei 265 nm von mehr als
609845/1072
0,05 wurden zusammengegeben. Die zusammengegebenen
Substanzen wurden auf 15 "bis 20 ml auf einem Rotationsverdampfer
eingedampft und durch, eine 2,5 x 28 cm-Säule mit Dowex 1-X8 der Bio-Ead Laboratories, Eichmond,
California, die mit Wasser äquilibriert war, gegeben. Es wurde weiteres Wasser zugegeben, um die zusammengegebenen
Substanzen durch die Säule zu waschen und Fraktionen von 10 ml gesammelt. Die Fraktionen, die ein
Verhältnis von optischer Dichte bei 34-0 mn zu optischer
Dichte bei 264 nm von mehr als 0,1 besaßen, wurden zusammengegeben.
Die zusammengegebenen Substanzen wurden durch eine 5 x *5 cm-Säule
mit Dowex 50-X2 der Bio-Ead Laboratories, Eichmond, Kalifornien, die mit Wasser äquilibriert war, geleitet.
Es wurde weiteres Wasser zugegeben und die zusammengegebenen Substanzen durch die Säule gewaschen und 20 ml Fraktionen
gesammelt. Die Fraktionen mit einem Maximum der optischen Absorption bei 264 nm und einem Verhältnis der optischen
Dichte bei 540 nm zu derjenigen bei 265 nm von mehr
als 0,18 wurden zusammengegeben. Die zusammengegebenen Substanzen wurden auf 4 bis 5 ml eingeengt und folgendermaßen
durch Elektrophorese gereinigt:
Die konzentrierten Substanzen wurden auf ein Blatt Whatman 3MM-Papier der Eeeve Angel, Clifton, New Jersey in
1 bis 2 cm breiten Streifen senkrecht zu der Eichtung des Stromes aufgebracht. Das Papier wurde dann mit
0,02m Natriumphosphat bei einem pH-Wert von 6,0 behandelt. Die Elektrophorese wurde nach dem Verfahren von Durrum
mit hängendem Papier (Science 121", 829 (1955) ) 4 bis 7 h
mit einem Potentialgradienten von ungefähr 8,5 V/cm durchgeführt. Die Lage des gewünschten Pyridinnucleotid-
609845/1072
derivate wurde bestimmt durch die Fluoreszens, die sich
nach Besprühen eines Teststreifens des Papiers mit 0,5m
Natriumcyanid entwickelte (J. Biol. Chem. 191, 447 (1951) )·
Der Bereich, der das gewünschte Derivat enthielt, wurde aus dem Papier ausgeschnitten und mit 3 x 50 ml
Wasser extrahiert. Die entstehenden Auszüge, enthaltend Nicotinamid-6-(2-aminoäthylamino)purindinucleotid
wurden zusammengegeben, auf 3 bis 4 ml eingeengt und bei -2O0C gelagert.
B e i s ρ i el 2
Herstellung vonliicotinamidadenindinucleotid-Biotin-Konjugat
16 mg Biotin wurden in 1ml Wasser, enthaltend 22 mg Nicotinamid-6-(2-aminoäthylamino)purindinucleotid,
entsprechend Beispiel 1, suspendiert. Zur Erleichterung
/des Biotins
der Lösung'wurden einige Tropfen 0,1n Natriumhydroxid
der Lösung'wurden einige Tropfen 0,1n Natriumhydroxid
zugegeben. Dann wurden 240 mg 1-Cyclohexyl-3-(2-morpholinoäthyl)-carbodiimid-metho-p-toluolsulfonat
zu der entstehenden Lösung zugegeben und durch Zutropfen von
0,1n Salzsäure in Lösung gebracht. Das Reaktionsgemisch wurde 5 h bei Raumtemperatur inkubiert und dann in
10 ml Aceton von -1O°G gegossen. Das entstehende Öl wurde
abgetrennt, 2 χ mit ml Äther gewaschen und in 1 bis 2 ml Wasser gelöst. Die entstehende Substanz wurde
durch Elektrophorese auf Papier, entsprechend Beispiel 1, gereinigt. Es erschienen zwei Fluoreszensbänder nach
Besprühen mit Natriumcyanid. Das eine wanderte gegen
die Kathode und das andere gegen die Anode. Das zuletzt genannte enthielt das WAD-Biotinr-Koiougat und wurde
mit Wasser eluiert und bei -200G gelagert.
609845/Ί072
Herstellung von Biotin-Umbelliferon-KonJugat
(2-0xo-2-H-'1-benzopyran-7-yl)-5-/~cis-iiexahydro-2-oxo-iH-thieno-(3,4--d-)-imdazol_7valeriansäureester
Eine Lösung von 3OO mg (1,2 mMol)wasserfreiem Biotin
in 20 ml trockenem Dimethylformamid wurde bei -100G
unter trockenem Stickstoffgas gerührt und 0,17 ml
(1,2 mJVbl)brockenes Triäthylamin zugegeben. Eine Lösung
von frisch destilliertem Äthylchiorformiat (0,141 ml
in 3 ml trockenem Äther) wurde zugetropft. Nach 30 min
lan'gem Inkubieren unter Rühren wurde der entstehende Niederschlag unter trockener Stickstoffatmosphäre abfiltriert
und sofort auf -1O°C gekühlt und zu dem filtrierten Rückstand wurde eine Lösung von 197 mg
(1,2 mMol)wasserfreiem 7-Hydroxycumarin in 3 ml
trockenem Pyridin zugegeben und 1 h bei -100C und
anschließend 20 h bei 25°C gerührt. Das Lösungsmittel wurde unter Hochvakuum bei 400C abdestilliert. Nach
dem Kühlen wurde der verbleibende Feststoff filtriert und aus Methanol umkristallisiert. Man erhielt das
gewünschte Produkt. Ip. 216 bis 218°C.
Berechnet für C19H20N3P5S : 48,75 4,19 7,21
Gefunden: 58,4 5,12 6,86
609845/1072
Beispiel 4
*
Bindungs-Biolumineszens-Bestimmungsverfahren
für Konkurrenz-Biotin; V/irkung verschiedener Gehalte an Bioti auf die Spitzenlichtintensität.
Das Biolumineszens-Reaktionssystem dieses Beispiels beruhte auf folgenden Gleichungen:
(a) MAD-Lisana + Äthanol
NADH-Ligand + Acetaldehyd
(b) NADH-Ligand + FMlT* + H® NADfI- ^
dehydrogenase'
NAD-Ligand + FMNH2
(c) IMNH2 + langkettiger Aldehyd + O2
Fl-IN + langkettige Säure + H2O + hV
* Flavinmononucleotid
A. Herstellung einer Licht erzeugenden Lösung
A. Herstellung einer Licht erzeugenden Lösung
Eine licht erzeugende Lösung zur Durchführung der
Reaktionen (b) und (c) wurde folgendermaßen hergestellt.
Ein Reagensgemisch wurde hergestellt,enthalt end 0,13 m Phosphatpuffer, pH 7,0, 0,67 Gew.-%
Rinderserumalbumin, 15,7/um Flavinmononucleotid
(FMN), enthaltend 13,3 nun Natriumacetat und dieses
Gemisch in der Dunkelheit bei -200C aufbewahrt.
Eine Emulsion von 5/"U-I Dodecanal in 5/u.l Wasser wurde
an dem Tag hergestellt, an dem die lichtentwickelnde Lösung angewandt werden sollte. Lyophilisierte Luciferase,
extrahiert aus Photobacterium fisheri (Worthington Biochemical Corp., Freehold, New Jersey) wurde zu
0,013 m Phosphatpuffer, pH 7?3, "bis zu einer Konzentration
von 20 mg/ml zugegeben. Nach 30 min wurde die entstehende Suspension mit 1500 g 10 min zentrifugiert und die
Perle verworfen. Die lichtentwickelnde Lösung wurde dann 5 min. vor Anwendung hergestellt durch Zusammengehen
von 75/1I cles Reagensgemisches, 5/ul Dodecanalemulsion
und 20/Ul L!uciferaselösung.
" 609845/1072
B. Herstellung; von unlöslich gemach.te.rn Bindungspartner
Avidin, das eine Bindungsaffinität gegenüber Biotin besitzt, wurde unlöslich gemacht, indem es folgendermaßen
kovalent an wasserunlösliche Polymerperlen gebunden wurde. Eine Menge Sepharose 4B (Pharmacia #.ß,
Uppsala, Schweden) wurde aktiviert zur Bindung mit Avidin nach dem Verfahren von March et al, Analytical
Biochemistry 60, 149 (197^)· Ungefähr 4 ml der aktivierten
Sepharose 4B wurden in 8 ml 0,1 m Citratpuffer, pli 7,0, suspendiert. Zu der Suspension wurden
6 mg Avidin mit einer Aktivität von 959 Einheiten pro mg
in 3 ml Wasser zugegeben. Eine Einheit Avidinaktivität ist die Menge an Avidin, die imstande ist, 1 /ug Biotin
zu binden. Das entstehende Reaktionsgemisch wurde 6 h bei 7°C gerührt. Die Sepharose 4B, an die das Avidin
gebunden war, wurde filtriert, mit 100 ml 0,1 m Natriumbicarbonat-Puffer,
pH 9,0, gewaschen und erneut in 240 ml 0,1 in Tris-(hydroxymethyl)aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 8,0, suspendiert.
C. Vergleichsversuche
Es wurden neun spezifische Bindungsreaktionsgemische
hergestellt jeweils mit einem Gesamtvolumen von 0,19 ml
und jeweils enthaltend 0,1 m Tris-(hydroxymethyl)-aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 8,0, 0,6 m Äthanol, 0,01 m Semicarbazidhydrochlorid und je\feils die in
Tabelle I angegebenen Mengen bzw. Konzentrationen an NAD, NAD-Biοtin-Konjugat, Suspension von an Sepharose
4B gebundenem Avidin (entsprechend Teil B dieses Beispiels) und Sepharose-4B-Suspension (hergestellt durch Suspendieren
von 1 ml (packed) Sepharose 4B in 60 ml 0,1 m Tris-(hydroxyäthyl)aminomethanhydro chlorid-Puffer,
pH 8,0). Die Reaktionsgemische wurden 15 min bei
Raumtemperatur leicht geschüttelt. Dann wurden 0,22 inter-
609845/1072
nationale Einheiten Alkoholdehydrogenase zu jedem
Heaktionsgemisch gegeben, um die Reaktionsreduktion einzuleiten. Das Semicarbazid verband sich mit dem in
Reaktion (a) gebildeten Acetaldehyd unter Bildung eines ftemicarbazons, wodurch die Reaktion (a) in die
gewünschte Richtung geführt wurde.
Die Reaktionsgemische wurden erneut 15 min. bei Raumtemperatur
geschüttelt. 10 /ul der überstehenden Flüssigkeit jedes Reaktionsgemisches wurden dann in eine getrennte
Kürette injiziert, die in einem DuPont Modell 760 Bioluminescence
Photometer (E.I. duPont de Nemours, Willmington, Delaware) befestigt war und 100 /ul der vorher
hergestellten lichterzeugenden Lösung enthielt,die
vorher 2 bis 3 min. bei 25°C inkubiert worden war. Man
erhielt die in Tabelle I angegebenen Ergebnisse.
609845/1072
Reaktions- MD-Kon- HAD-Biotingemisch
zentration Konjugat-
(nm) Konzentration (nm)
1 | —— | ||
2 | 21 | — | |
3 | 21 | — | |
CD | ___ | 10 | |
OO | 5 | 21 | |
cn | 6 | 21 | |
7 | 21 | _— | |
CD | |||
■<! | 8 | 21 | |
N> | 9 | __ |
Suspension, von an Sepharose 4B
gebundenem Avidin (/al)
20
Sepharose-4B- | Spitzenlicht- | I |
Suspension | intensität | O |
(/Ul) | I | |
___ | 1,2 | |
159 | ||
147 | ||
45,9 | ||
110 | ||
28,5 | ||
10 | 154 | |
10 | 114 | |
——— | 1,6 | |
CD
CD
_ Ti
/ι —
261 8Λ1
Die Ergebnisse der Vergleichsreaktionen 1 und 9 zeigen, daß in Abwesenheit von NAD -und dem NAD-Biotin-Konjugat
nur sehr wenig Licht erzeugt wurde. Die Reaktionen
2 und 3 führten zu Ergebnissen, die zeigen, daß die lichterzeugende Reaktion eintrat, wenn freies NAD
zugegeben wurde und daß eine derartige Reaktion im wesentlichen nicht beeinflußt wurde durch das Vorhandensein
von an Sepharose 4-B gebundenem Avidin. Die Ergebnisse
der Reaktionen 4, 5 und 6 zeigen, daß das NAD-Biotin-Konjugat
in der lichterzeugenden Reaktion aktiv war,
daß die Spitzenlichtintensität zunahm, je mehr NAD-Biotin-Kpnjugat
vorhanden war und daß das Vorhandensein von an Sepharose 4B gebundenem Avidin die Lichterzeugung
hemmte. Ein Vergleich der Ergebnisse der Reaktionen
3 und 5 mit denjenigen der Reaktionen 7 und 8 zeigt,
daß die lichterzeugende Reaktion durch das Vorhandensein von purer Sepharose 4B nicht beeinflußt wurde.
D. BeStimmungsverfahren
Es wurden fünf weitere spezifische Bindungsreaktionsge mische hergestellt jexveils mit einem Volumen von 0,19
und jeweils enthaltend 0,1 m Tris-(hydroxymethyl)-aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 8,0, 0,6 m Äthanol, 0,01 m Seinicarbazid und jeweils die in Tabelle II ange
gebenen Mengen bzw. Konzentrationen an NAD-Biotin-Konjugat,
freiem Biotin und an Sepharose 4B gebundenem Avidin in Suspension. Jedes Reaktionsgemisch wurde
auf die gleiche Weise behandelt wie die Vergleichsreaktionsgemische
in Teil G dieses Beispiels. Die Ergebnisse sind in Tabelle II angegeben.
60984 5/1072
II
Reaktionsgemisch
HAB-Biotin-KonJugat-Konz
entration (mn)
Biotin- Suspension von
Xonzen- an Sepharose 4B
tration gebundenem Avidin (mn) (/Ul)
Spitzenlicht intensität
10 | |
CD
O- |
11 |
CO | 12 |
OO | |
13 | |
cn | |
■*^ | 14 |
O | |
NJ |
21 | 79,1 | ||
21 | 20 | 17,4 | |
21 | 79 | 20 | 43,1 |
21 | 158 | 20 | 59,9 |
21 | 158 | 79,7 |
Die Ergebnisse der Reaktionen 11, 12 und 13 zeigen,
daß freies Biotin und das NAD-Biotin-Konjugat wirksam
um die bindenden Stellen des unlöslich gemachten Avidins in Konkurrenz treten, da die Spitzenlichtintensität
abhängt von der Menge an freiem vorhandenen Biotin. Die Reaktionen 1P und 14 führten zu Ergebnissen,
die zeigen, daß in Abwesenheit von unlöslich
gemachtem Avidin die Spitzenlichtintensität für stark unterschiedliche Konzentrationen an freiem Biotin
konstant ist.
Es konnte so in diesem Beispiel gezeigt werden, daß 'die in der flüssigen Phase vorhandene Menge an NAD-Biotin-Konjugat
umgekehrt proportional ist der Menge an vorhandenem freien Biotin und das erfindungsgemäße
Verfahren und Mittel daher geeignet sind zur Bestimmung eines Liganden in einer unbekannten Flüssigkeitsprobe.
Spezifische Bindungsbestimmung für Avidin und Biotin unter Verwendung eines Enzymsubstrats als Markierungssubstanz
Die in diesem Beispiel angewandten spezifischen Bindungssysteme beruhten auf der folgenden Reaktionsgleichung:
609845/107
E sterase H2O5 pH 8,0*
B iotin-Unbelliferon-Konjugat
+ H® + Biotin
(max. -B'luoreszens "bei 448 nm)
A. Herstellung von unlöslich gemachtem Bindungspartner
Avidin wurde unlöslich gemacht,Indem es !covalent an
v/asserunlösliche Polymerperlen gebunden vnirde entsprechend
Teil B von Beispiel 4- mit der Ausnahme, daß nach dem Waschen mit 100 ml 0,1 m Natriumbicarbonat-Puffer,
pH 95O, die das Avidin gebunden enthaltene Sepharose 4B.
in 12 ml 0,1 m Tris-(hydroxymethyl)aminomethanhydrochlorid-Puffer,
pH 8,0, suspendiert und 1:1 mit 0,1 m Bis-hydroxyäthylglycinliydrochlorid-Puffer,
pH 7jO? verdünnt wurde.
B. Konkurrenz-Bindungsbestimraung von Biotin; Wirkung
verschiedener Biotingehalte auf die freigesetzte Umbelliferonmenge
Es xvurden acht spezifische Bindungsreaktionsgemische
hergestellt, jeweils mit einem Gesamtvolumen von 0,2 ml und jeweils enthaltend 0,1 m Bis-hydroxyäthyl
glycinhydrochlorid-Puffer, pH 7?0? 0,3/um Biotin-Umbelliferon-Konjugat
(entsprechend Beispiel 3)5 15/Ul der das Avidin gebunden enthaltenen Sepharose
609845/1072
Suspension entsprechend Teil A dieses Beispiels und Biotin in den in Tabelle III angegebenen Konzentrationen.
Die Reaktionsgemische xirurden unter leichtem
Schütteln 20 min bei Raumtemperatur inkubiert. Jedes Reaktionsgemisch wurde zentrifugiert und 100 /ul der
überstehenden flüssigkeit mit 2 ml 0,1 m Bis-hydroxyäthylglycinhydrochlorid-Puffer,
pH 8,2, enthaltend 1,08 Einheiten Schweineesterase, zusammengegeben.
Nach 5 min langem Inkubieren bei Raumtemperatur
wurde die Intensität der Fluoreszens in jedem Reaktionsgemisch bei 448 nm mit einer Anregung von 364 nm
mit Hilfe eines Amico-Bowman-Spektrophotofluometers gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle III angegeben.
TABELLE III
Reaktions gemisch |
Biotin-Kon- zentration (yum) |
-B'luoreszens- intensität |
1 | 0,00 | 0,355 |
2 | 0,10 | 0,495 |
3 | 0,20 | 0,469 |
4 | 0,30 | 0,503 |
5 | 0,40 | 0,547 |
6 | 0,50 | 0,502 |
7 | 0,75 | 0,580 |
8 | 1,00 | 0,688 |
Es konnte so in diesem-Beispiel gezeigt werden, daß die
in der flüssigen Phase vorhandene NAD-Biotin-Menge direkt proportional war der Menge an vorhandenem freien
Biotin und damit das Bestimmungsverfahren und die Mittel geeignet sind zur Bestimmung eines Liganden
in einer unbekannten flüssigen Probe.
PATENTANSPRÜCHE:
£09845/1072
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE/ίο)(1)J Heterogenes spezifisches Bindungsverfahren Vanr Bestimmung eines Liganden in einem flüssigen Medium, wobei man(a) das flüssige Medium mit Mitteln (Keagentien) zusammenbringt, die einen markierten Bestandteil enthalten, umfassend ein Konjugat aus einer Markierungssubstanz und einer bindenden Komponente, das mit dem Liganden ein Bindungsreaktionssystem bildet und eine gebundene Phase ergibt, in der der markierte Bestandteil in gebundenem Zustand enthalten ist und eine freie Phase, in der der markierte Bestandteil in freier Eorm auftritt, wobei die Menge der Markierungssubstanz in der gebundenen/von
Phase eine Funktion ist/der Menge des in dem flussigen Medium vorhandenen Liganden;(b) die gebundene Phase von der freien Phase trennt und(c) die'Menge der Markierungssubstanz bestimmt, die entweder in der gebundenen oder in.der freien Phase vorliegt, dadurch gekennzeichnet , daß man eine Markierungssubstanz verwendet, die in einem vorher bestimmten Nachweisreaktionssystem Reaktions-/γοη Stufe
fähigkeit besitzt und (cj mir der gebundenen oder freien Phase das Nachweisreaktionssystem bildet und die Reaktionsfähigkeit bei der Nachweisreaktion als Maß für die Menge der in der jeweiligen Phase vorhandenen Markierungssubstanz heranzieht.6Ό9845/107 2ORIGINAL INSPECTED(2) Verfahren nach. Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß die zuerst genannte Markierungssubstanz ein Reagens in einer enzymatisehen Reaktion ist.(3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Markierungssubstanz ein Coenzym oder eine aktive Modifikation davon ist.(4) Verfahren nach Anspruch Λ bis 4, dadurch gekennzeichnet ', daß die Markierungssubstanz ein Nucleotid-Coenzym oder eine aktive Modifikation davon ist.(5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Markierungssubstanz ein Adenosinphosphat, Hicotinamidadenindinucleotidoder eine reduzierte Form davon oder Wicotinamidadenindinucleotidphosphat oder eine reduzierte Form oder.aktive Modifikation davon ist.(6) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Markierungssubstanz liicotinamidadenindinucleotid oder eine reduzierteForm davon oder aktive Modifikation davon ist.(?) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Markierungssubstanz ein Reagens in einem lichterzeugenden Reaktionssystem ist.(8) Verfahren nach Anspruch 7? dadurch gekennzeichnet , daß die Markierungssubstanz Luminol, Isoluminol oder eine Modifikation davon ist.aktive6!0 98 4 5 / 1 07 2(9) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k einzeichnet , daß die Markierungssubstanz ein Reagens in einem Reaktionssystem ist, bei dem ein Produkt entsteht, das i'luoreszenseigenschaften besitzt, die es von dem ivonjugat unterscheiden.(10) Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die MarkierungssubstanzaktiveUmbelliferon oder eine /rlodifikation ode_r. ein Derivat' aktivedavon ist oder Fluorescein oder eine/Modifikation oder ein Derivat davon ist.(11) Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß die Markierungssubstanz ein Molekulargewicht von weniger als 9 000, vorzugsweise weniger als 5 000 besitzt.(12) Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß man die Reaktionsfähigkeit in der gebundenen oder freien Phase dadurch bestimmt, daß man die jeweilige Phase mit mindestens einer Substanz zusammenbringt, die zusammen mit der Markierungssubstanz das vorher bestimmte Nachweis— reaktionssystem ergibt, die Menge der in der Phase vorhandenen Reaktionsfähigkeit mißt und die gemessene Reaktionsfähigkeit mit derjenigen vergleicht, die nach dem gleichen Verfahren bei einem flüssigen Medium erhalten wird, das bekannte Mengen des Liganden enthält.(13) Verfahren nach Anspruch 12, dadurch g e k e η η zeichnet , daß man die Reaktionsfähigkeit mißt durch Bestimmung der Reaktionsgeschwindigkeit des vorher bestimmten Reaktionssystems.6*0 9845/10722618413(14) Verfahren nach. Anspruch 12 "bis 13, dadurch gekennzeichnet , daß das vorbestimmte Nachweis-Reaktionssystem eine cyclische Reaktion umfaßt.(15) Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß die bei der cyclischen Reaktion cyclisierte (zurückgeführte) Substanz die zuerst erwähnte Markierungssubstanz ist.(16) Verfahren nach Anspruch 14 oder 15» dadurch gekennzeichnet , daß die cyclische Reaktion eine exponentielle cyclische Reaktion ist.(17) Verfahren nach Anspruch 12 bis 16, dadurchgekennzeichnet ., daß das vorher be-Chemiestimmte Reaktionssystem eine Lumineszensreaktion 'umfaßt.(18) Verfahren nach Anspruch 17» dadurch gekennzeichnet , daß das Charakteristikumoderdie Gesamtmenge /die Spitzenintensität des entstehenden Lichtes ist.(19) Verfahren nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet , daß man die Reaktionsfähigkeit mißt durch Bestimmung der Geschwindigkeit der Änderung der iTuoreszensintensität oder der Gesamtänderung der Fluoreszensintensität.(20) Verfahren nach Anspruch 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet , daß man in Stufe (a) den spezifisch bindenden Partner im wesentlichen gleichzeitig mit dem flüssigen Medium und dem Konjugatunter Bildung eines Gemisches zusammenbringt. .6^9845/1072SO(21) Verfahren nach Anspruch 1 "bis 20, dadurch gekennzeichnet , daß man einen löslichen spezifischen Bindungspartner in dem Gemisch verwendet und eine vorher bestimmte Zeit nach dem Zusammenbringen des Mediums mit dem Konjugat und dem bindenden Partner ein Mittel zusetzt, das den bindenden Partner gegenüber dem Gemisch unlöslich macht.(22) Verfahren nach Anspruch 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet , daß man einen spezifischen Bindungspartner verwendet, der in dem Gemischunlöslich ist.(23) Verfahren nach Anspruch 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet , daß man in Stufe (a) das flüssige Medium mit dem spezifischen Bindungspartner zusammenbringt und nach einer vorher bestimmten Zeit das Konjugat zu dem Gemisch zusetzt.(24) Verfahren nach Anspruch 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet , daß man in Stufe (a) ein nicht-spezifisch bindendes Mittel für den Liganden im wesentlichen gleichzeitig zu dem flüssigen Medium und dem Kcngugat zusetzt und nach einex1 vorher bestimmten Zeit das bindende Mittel mit dem spezifisch bindenden Partner zusammenbringt.(25) Verfahren nach Anspruch 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet , daß man in Stufe (a) eine unlösliche iTorm des Liganden oder eines Analogen davon im wesentlichen gleichzeitig mit dem flüssigen Medium und dem Eonjugat zusammenbringt.SQ9845/1072(26) Verfahren nach Anspruch 21 Ms 24, dadurch gekennzeichnet , daß man in Stufe (a) das flüssige Medium und das Konjugat zusammenbringt und nach einer vorher bestimmten Zeit die unlösliche Form des Liganden oder Analogen des Liganden dazu gibt. ■(27) Verfahren nach Anspruch 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet , daß man ein Reagens als Markierungssubstanz verwendet, dessen Aktivität beeinflußt wird durch die Bindung des markierten Bestandteils des Reagenses in dem Bindungsreaktionssystem.(28) Verfahren nach Anspruch 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet , daß man ein Reagens verendet, das eine unlösliche Porm eines Konjugats, umfassend die Markierungssubstanz, die an den spezifisch bindenden Partner des Liganden gebunden ist, umfaßt.(29) Verfahren nach Anspruch 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet , daß der Ligand ein Antigen oder ein Antikörper dazu, ein Hapten oder Antikörper dazu, ein Hormon, Vitamin, Metabolit, pharmakologisches Mittel oder Rezeptor dazu oder bindende Substanz ist.(30) Verfahren nach Anspruch 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet , daß das flüssige Medium eine biologische flüssigkeit ist.(31) Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 30? enthaltend einen markierten Bestandteil der ein Konjugat aus einer Markierungssubstanz und6r0 9 8 4 5 / 1 0 7 2«3einer bindenden Komponente enthält und imstande ist, mit dem Liganden ein Bindungsreaktionssystem zu bilden, das eine gebundene und freie Phase des markier ten Bestandteils ergibt, dadurch gekennzeichnet , daß die Markierungssubstanz Reaktionsfähigkeit besitzt in einem vorbestimmten Eeaktionssystem zum Nachweis der Menge der Markierungs substanz in der jexueiligen Phase.(32) Mittel nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet , daß die Markierungssubstanz Nicotinamidadenindinucleotid, eine reduzierte JForm von Nicotinamidadenindinucleotid oder eine aktive Modifikation davon ist und als eine die Nachweisreaktion bildende Substanz:(A) (a) Lactaldehyd und Alkoholdehydrogenase;(b) oc-Ketoglutarat, eine Substanz, die imstande ist, bei Berührung mit dem flüssigen Medium Ammoniak freizusetzen und Glutaminsäuredehydrogenase;(c) Acetaldehyd und Alkoholdehydrogenase;(d) a-Ketoglutarat, eine Substanz, die imstande ist, bei Berührung mit dem flüssigen Medium Kohlendioxid freizusetzen und Isocitronensäuredehydrogenase;(e) Dihydroxyacetonphosphat und oc-Glycerinphosphatdehydrogenäse;(f) Pyruvat und Milchsäuredehydrogenäse;6r0 9 8 4 5 / 1 0 7 2
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