DE2617319A1 - Stabilisierungssystem fuer flugzeuge - Google Patents

Stabilisierungssystem fuer flugzeuge

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DE2617319A1 DE19762617319 DE2617319A DE2617319A1 DE 2617319 A1 DE2617319 A1 DE 2617319A1 DE 19762617319 DE19762617319 DE 19762617319 DE 2617319 A DE2617319 A DE 2617319A DE 2617319 A1 DE2617319 A1 DE 2617319A1
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    • G05D1/08Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw
    • G05D1/0808Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw specially adapted for aircraft
    • G05D1/0816Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw specially adapted for aircraft to ensure stability

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Description

  • Stabilisierungssystem für Flugzeuge
  • Die Erfindung betrifft ein Stabilisierungssystem für Flugzeuge zur Stabilisierung der Flugzeugbewegung Um die Nickachse, enthaltend: ein ilöhenruder, das von einem Stellsystem verstellbar ist, einen Kommandogeber zur Erzeugung eines Nickgeschwindigkeitskommandos, einen Nickgeschwindigkeits fühler zur Erzeugung eines Nickgeschwindigkeitssignals, Mittel zur Bildung der Differenz von Nickgeschwindig keitssignal und Nickgescbwindigkeitskommando, welche im Sinne einer damit gleichsinnigen Veränderung des Höhenruderausschlages auf das Stellsystem aufschaltbar ist, und einen Anstellwinkelfühler, der ein Signal nach Maßgabe des Anstellwinkels liefert, welches ebenfalls auf das Stellsystem geschaltet ist.
  • Konventionelle Flugzeuge besitzen eine Eigenstabilität und Eigendämpfung: Wird die Fluglage gegenüber der Strömung der Luft, d.h. der Anstellwinkel, verändert, so sucht diese Strömung durch das veränderte Strömungsprofil wie bei einer Windfahne einer solchen Änderung entgegenzuwirken. Das ist die Eigenstabilität. Die dabei auftretenden Schwingungen sind gedämpft, auch wenn kein der Fluglageänderung entgegenwirkender Eingriff über eine Steuerfläche erfolgt. Das ist die Eigendämpfung. Bei neueren Flugzeugentwürfen, insbesondere bei Kampfflugzeugen, sind aus Gründen der Flugleistung in zunehmendem Maße die Eigenstabilität und Eigendämpfung des Flugzeugs vermindert. Das hat zur Folge, daß die Steuerung derartiger Flugzeuge sehr schwierig und ermüdend und in einigen Fällen für den Mensch-Piloten gar nicht mehr beherrschbar ist. Es ist daher bekannt, in das Flugzeug Stabilisierungssysteme einzubauen. Solche Stabilisierungssysteme enthalten Fühler, die auf Änderungen der Fluglage, insbesondere auf die Nickgeschwindigkeit und den Anstellwinkel, ansprechen und solchen Änderungen durch Bewegung von Steuerflächen stabilisierend und dämpfend entgegenwirken. Es ist weiterhin bekannt, einem solchen Stabilisierungssystem durch den Piloten gewisse Sollwerte, z.B. mittels eines Steuerknüppels, vorgeben zu lassen. Man spricht dann von einem Kommando- und Stabilisierungssystem (CSAS= Command and Stability Augmentation System).
  • Es müssen im gesamten Flugbereich definierte Steuerbarkeitskriterien erfüllt sein. Dabei ist zu berücksichtigen, daß das dynamische Verhalten neuzeitlicher Hochleistungsflugzeuge sehr stark schwanken kann, und zwar in Abhängigkeit von der Fluggeschwindigkeit, der Flughöhe und ggf. Konfigurationsänderungen, wie z.B. Flügelschwenkungen. Die Fluggeschwindigkeit schwankt ungefähr zwischen X2 und 2 Mach, die Flughöhe kann bis zu 17 000 Meter betragen. Das dynamische Verhalten des Flugzeugs allein- ohne Stabilisierungssystem- wird im wesentlichen von einer kurzperiodischen Schwingung beherrscht, deren Frequenz f im Bereich zwischen 0,1 Hertz und 1 Hertz und deren relative Dämpfung D zwischen 0,06 und o,6 liegt. Durch das Stabilisierungssystem sollen demgegenüber bestimmte vorgegebene Werte der Frequenz und Dämpfung der kurzzeitigen Schwingung über den gesamten Betriebsbereich des Flugzeuges hinweg erreicht werden. Außerdem ist eine maximale Knüppelkraft pro Lastvielfaches vorgeschrieben. Das bedeutet: Eine mit dem Steuerknüppel kommandierte Wendegeschwindigkeit macht sich am Steuerknüppel als eine bestimmte zugeordnete Knüppelkraft bemerkbar. Diese Wendegeschwindigkeit führt zu einer Zentrifugalbeschleunigung, welche ein entsprechendes Vielfaches des Flugzeuggewichts ist. Die Knüppelkraft zum Kommandieren einer Wendegeschwindigkeit mit einer Flugzeuggewicht entsprechenden Zentrifugalbeschleunigung ist ebenfalls über den gesamten Flugbereich hinweg vorgeschrieben (Vgl. z.B. für militärische Flugzeuge: "Flying Qualities of Piloted Airplaneslt MIL-F-8785 B vom 7.8.1969).
  • Zur Erfüllung dieser Forderungen wird nach dem Stand der Technik folgendermaßen vorgegangen: Die mangelnde Nickdämpfung wird durch Messung der Nickdrehgeschwindigkeit q verbessert, die mit einem geeigneten Aufschaltfaktor auf das Höhenruder aufgeschaltet wird. Die schwache statische Eigenstabilität, gekennzeichnet durch ein schwaches Anstellwinkel-Nickmoment, d.h. Nickmoment aufgrund eines Anstellwinkels a, wird durch eine Messung des Anstellwinkels verbessert, der ebenfalls auf das Höhenruder aufgeschaltet wird. Als Maß für den schwierig direkt zu messenden Anstellwinkel s dient dabei die Normalbeschleunigung az, die in dem interessierenden Frequenzbereich mit umgekehrtem Vorzeichen proportional dem Anstellwinkela α ist (Vgl. McRuer u.a. "Aircraft Dynamicsand Automatic Controlte Princetown University Press, S 446 ff).
  • Die bekannten Stabilisierungssysteme enthalten zu diesem Zweck einen Nickgeschwindigkeitsfühler zur Erzeugung eines Nickgeschwindigkeitssignals. Das ist üblicherweise ein Wendekreisel. Sie enthalten weiterhin einen Normalbeschleunigungsfühler zur Erzeugung eines Nonnalbeschleunigungssignals. Dem Nickgeschwindigkeitssignal wird ein Nickgeschwindigkeitskommando entgegengeschaltet, das von einem Konandogeber in Gestalt eines Steuerknüppels geliefert wird. Die Signale werden in einem Rechner verarbeitet und beaufschlagen ein Stellsystem zur Betätigung des Höhenruders.
  • Stabilisierungssysteme dieser Art sind beispielsweise beschrieben von D.C. Anderson u,a. "Maneuver Load Control and Relaxed Static Stability AppEied to a Contemporary Fighter Aircraft in AIAA Guidance and Control Conference, Stanford, Calif.
  • Paper No. 72-870.
  • Dieses Stabilisierungsprinzip läßt sich in einem Signalflußdiagramm veranschaulichen, das in Figur 1 dargestellt ist und in dem die Signalflußstruktur des Flugzeuges auf die wesentlichen Größen vereinfacht ist. In dem Diagramm ist # = Höheruderausschlag q r Nickgeschwindigkeit # = Nickwinkel ar Anstellwinkel.
  • Die durchgehend gezeichneten Linien symbolisieren, daß eine Größe die andere beeinflußt, wobei die Pfeile die Richtung des Signalflusses darstellen. Strichpunktierte Linien symbolisieren schwach ausgebildete Wechselwirkungen.
  • Gestrichelte Linien symbolisi.ren die Rückführungen des bekannten Stbilisierungssystems. Die Vorzeichen t oder -geben an, ob sich die beeinflußte Größe gleich- oder gegensinnig mit dor beeinflussenden Größe ändert.
  • Ein Höheruderausschlag # bewirkt ein Moment um die Nickachse, d.h. eine Nickbeschleunigung q. Die Nickbeschleunigung qist gegensinnig zu dem Ruderausschlag, d.h. ein Ruderausschlag im Uhrzeigersinn erzeugt eine Nickbeschleunigung gegen den Uhrzeigersinn. Die Nickbeschleunigung q führt integrierend zu einer Nickgeschwindigkeit q, und die Nickgeschwindigkeit q führt integrierend zu einem Nickwinkel e Eine Nickgeschwindigkeit q führt zu einer damit gleichsinnigen Anstellwinkelgeschwindigkeit , da sich die Nicklage des Flugzeugs im Raum und damit zunächst auch die Lage des Flugzeugs zur Luftströmung ändert. Die Anstellwinkelgeschwindigkeit führt integrierend zu einer Änderung des Anstellwinkels a . Eine solche Änderung des Anstellwinkels a wirkt wiederum, wie durch die bogenförmige Verbindungslinie in Figur 1 angedeutet ist, der Anstellwinkelgeschwindigkeit entgegen, da sich durch Anderung des Anstellwinkels auch der Fluggeschwindigkeits vektor ändert.
  • Es besteht weiterhin eine Wechselwirkung zwischen dem Anstellwinkel « und der Nickbeschleunigung q, wobei die durch den Anstellwinkel hervorgerufene Nickbeschleunigung im allgemeinen jeweils einer Vergrößerung des Anstellwinkels entgegen wirkt, wie durch das Minuszeichen angedeutet ist.
  • Das ist die eingangs -schon erwähnte Windfahnenstabilität.
  • Schließlich besteht eine Wechselwirkung zwischen der Nickgeschwindigkeit q und der Nickbeschleunigung q, d.h. dem Nickmoment. Bei Auftreten einer Nickgeschwindigkeit q wirkt ein Nickmoment dieser Nickgeschwindigkeit entgegen. Das ist die vorerwähnte Eigendämpfung.
  • Die bisher beschriebenen Beziehungen zwischen den verschiedenen Größen ergeben sich allein aus der Aerodynamik des Flugzeugs. Wie in Figur 1 dargestellt ist, sind dabei bei Hochleistungstlugzeugen die Wechselwirkungen zwischen Anstellwinkel 1 und Nickbeschleunigung (Windfahnenstabilität) und zwischen Nickgeschwindigkeit und Nickbeschleunigung (Eigendämpfung) nur schwach ausgeprägt.
  • Die bekannten Stabilisierungssysteme suchen nun die Steuerbarkeitskriterien dadurch zu erfüllen, daß Rückführungen mit positivem Vorzeichen von der Nickgeschwindigkeit q auf den Ruderausschlagaund von dem Anstellwinkelauf den Ruderausschlag vorgesehen werden. Es soll dann von der Nickgeschwindigkeit q über den RuderausschlagAund dessen mit negativem-Vorzeichen erfolgende Einwirkung auf die Nickbeschleunigung q die schwache direkte Einwirkung von q auf q verstärkt werden. Entsprechend soll die schwache direkte Einwirkung des Anstellwinkels a auf die Nickbeschleunigung q durch eine Rückführung auf den Ruderausschlag mit positivem Vorzeichen und dessen Einwirkung auf die Nickbeschleunigung verstärkt werden.
  • Es hat sich gezeigt, daß es in manchen Fällen schwierig oder sogar unmöglich ist, die gestellten Steuerbarkeitskriterien zu erfüllen (Vgl. R.L. Kisslinger, G.J. Vetsch: Synthesis and Analysis of a Flight-by-wire Flight control System for an F-4 Aircraft" in AIAA Guidance and Control Conference, Stanford, Calif. 14-16.8.72, Paper No 72-880).
  • Ein Hauptproblem stellt dabei ein zu starkes Überschwingen der Nickgeschwindigkeit dar, das die ständige Aufmerksamkeit des Piloten erfordert.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stabilisierungssystem der eingangs definierten Art zu schaffen, welches die Steuerbarkeitseigenschaften von Hochleistungsflugzeugen verbessert.
  • Der Erfindung liegt speziell die Aufgabe zugrunde, die Dämpfung der kurzperiodischen Schwingungen um die Nickachse auch in kritischen Grenfällen auf das gewünschte Maß zu erhöhen, das Überschwingen zu begrenzen und im ganzen Flugbereich ähnliche dynamische Charakteristiken zu erzielen.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Signal des Anstellwinkelfühlers im Sinne der Erzeugung einer indifferenten Gleichgewichtslage des Flugzeugs auf das Stellsystem aufgeschaltet ist, und daß das Stellsystem weiterhin von einem dem Nickwinkel entsprechenden Signal im Sinne einer Veränderung des Ruderausschlages gleichsinnig mit dem Nickwinkel beaufschlagt ist.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Ursache für das starke Überschwingen eine Folge des zum Teil künstlich erhöhten Anstellwinkel-Nickmomentes ist, d.h.
  • des Nickmomentes, das entweder direkt durch die Windfahnenstabilität oder indirekt über einen Ruderausschlag (vgl. Figur 1) durch einen Anstellwinkel 5 hervorgerufen wird. Dieses Anstellwinkel-Nickmoment besitzt eine kräftig rückstellende Wirkung und führt daher bei Kommando eingaben zu einer starken Verminderung der stationären, d.h. der sich im Gleichgewichtszustand einstellenden Drehgeschwindigkeit. Andererseits ist beim Stand der Technik die Rückführung vom Anstellwinkel auf den Ruderausschlag erforderlich1 um das Flugzeug überhaupt stabil zu bekommen.
  • Nach der Erfindung. wird dagegen die Stabilität nicht durch eine künstliche Erhöhung des Anstellwinkel-Nickmomentes erzielt. Im Gegenteil: Es wird durch die Rückführung vom AnstellwinkelXauf den HöhenruderausschlagX die Eigenstabilität (oder auch Instabilität) des Flugzeuges kompensiert; die in Figur 1 durch die strichpunktierte Linie vonflzu-q dargestellt ist. Das Flugzeug wird so zunächst in eine indifferente Gleichgewichtslage gebracht. Zur Erzielung der gewünschten dynamischen Eigenschaften des Flugzeuges ist stattdessen eine Rückführung der Nicklage, d.h.
  • des Nickwinkel89 auf den Höhenruderausschlag zusätzlich zu der Rückführung von der Nickgeschwindigkeit q auf den Höhenruderausschlag vorgesehen.
  • Nach der Erfindung ist somit bei Vorhandensein einer Windfahnenstabilität des Flugzeugs das Signal des Anstellwinkelfühlers in einem der Windfahnenstabilität entgegenwirkenden Sinne auf das Stellsystem geschaltet.
  • Die Erfindung ist nachstehend an Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert: Fig. 2 zeigt ein Signalflußdiagramm ähnlich Figur 1 für ein nach der Erfindung ausgebildetes Stabilisierungssystem.
  • Fig. 3 ist ein Blockdiagramm eines in analoger Technik ausgeführten Stabilisierungssystems.
  • Fig. 4 ist ein Blockdiagramm eines digital mit Abtastung der Fühlersignale und Steuerkommandos arbeitenden Stabilisierungssystems.
  • In Figur 2 sind die sich aus der Flugzeug-Aerodynamik ergebenden Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Größ*n die gleichen wie in Figur 1. D.r Anstellwinkel # beeinflußt; die Nickbeschleunigung q mit relativ schwacher Wechselwirkung und negativem Vorzeichen, d.h. es wird ein schwaches Anstellwinkel-Nickmoment erzeugt, das einer Vergrößerung des Anstellwinkel α entgegenwirkt. Es ist somit eine geringe aber doch vorhandene Eigenstabilität gegeben. Diese Eigenstabilität wird durch die Rückführung vom nstellwinkel α zum Höhenruderausschlag # jedoch nicht unterstützt sondern sie wird kompensiert.
  • Im Gegensatz zu Figur 1 wird in Figur 2 der Anstellwinkele bei sonst gleichen Verhältnissen nicht mit positivem sondern mit negativem Vorzeichen auf den Höhenruderausschlag aufgschaltet Diese Rückführung bewirkt, daß bei eine Veränderung des Anstellwinkels a im Uhrzeigersinn der Höhenruderausschlag tentgegon dem Uhrzeigersinn verändert wird. Diese Veränderung des Höhenruderausschlages entgegen dem Uhrzeigersinn erzeugt ein im Uhrzeigersinn wirksames Nickmoment und ein entsprechendes q. Dieses Nickmoment wirkt also im Sinne einer Vergrößerung des Anstellwinkelsr . Dem so über das Höhenruder erzeugten Nickmoment wirkt das entgegengesetzt dazu, d.h. entgegen dem Uhrzeigersinn wirksame Nickmoment entgegen, das sich unmittelbar aus der Aerodynamik des Flugzeugs als Windfahnenstabilität ergibt und durch den strichpunktierten Pfeil von M nach 4 mit negativem Vorzeichen symbolisiert ist. Die Rückführung von anachq ist so bemessen, daß das letztere Nickmoment stets gerade im wesentlichen kompensiert wird.
  • Das Flugzeug würde sich dann in einem indifferenten Gleichgewicht befinden, könnte also mit diesem Teil des Stabilisierungssystems allein jeden einmal eingenommenen Anstellwinkel α ohne Rückstellmoment beibehalten.
  • Zur Stabilisierung erfolgt bei der Ausführung nach Figur 2 noch eine Rückführung von dem Nickwinkel 9 auf den Höhenruderausschlag # Auf diese Weise ist der Einfluß der Windfahnenstabilität, der sehr stark von der Fluggeschwindigkeit, Flughöhe und Flugzeugkonfiguration abhängt, vollständig eliminiert. Stattdessen wird nur noch der Nickwinkel 9 zur Stabilisierung um die Nickachse herangezogen, so dz die Stsoilisierung über den gesamten Flugbereich des Flugzeugs hinweg mittels einer von den Betriebsparametern unbeeinflußten Meßgröße erfolgt. Es kann dadurch das Überschwingen der Nickgeschwindigkeit q im gesamten Flugbereich auf ein etwa gleichbleibendes gewünschtes Maß eingestellt werden.
  • Figur 3 zeigt ein in analoger Technik aufgebautes Ausführungs beispiel.
  • Mit 10 ist ein Flugzeug bezeichnet, das sich mit einer durch den Vektor v dargestellten Geschwindigkeit durch die als ruhend angenommene Luft bewegt. Die Flugzeuglängsachse 12 bildet mit dem Vektor v den Anstellwinkelr . Mit der Horizontalen bildet sie den Nickwinkel9 . Das Höhenruder 14 bildet mit der Flugzeuglängsachse den Höhenruderwinkel # Senkrecht zu der die Flugzeuglängsachse und die Querachse enthaltenden Ebene wird mittels eines Beschleunigunge messers 16 die Normalbeschleunigung a gemessen. Es ist a « ~, d.h. diese Normalbeschleunigung a ist mit negativem Vorzeichen proportional dem Anstellwinkel a . Diese Normalbeschleunigung az wird mit positivem Vorzeichen auf das Stellsystem 18 geschaltet, welches in üblicher Weise eine Verstellung des Höhenruders 14 nach Maßgabe der aufgeschalteten Signale bewirkt. Die Aufschaltung der Normalbeschleunigung a mit positivem Vorzeichen entspricht z einer Rückführung des Anstellwinkels α mit negativem Vorzeichen entsprechend Figur 2.
  • Es ist weiterhin ein Wendekreisel 20 vorgesehen, der ein Signal proportional der Nickgeschwindigkeit q liefert. Diesem Signal ist in einem Sumeationspunkt 22 ein Nickkommando entgegengeschaltet, das von einem Kommandogeber 24 geliefert wird. Der Kommandogeber 24 enthält einen Steuerknüppel 26, der in einem Schwenkpunkt 28 gelagert und durch Federn 30 an eine Ruhelage gefesselt ist. Die Auslenkung des Steuerknüppels aus der Ruhe lage erfordert dabei eine Kraft FST' und das von dem Kommandogeber 24 abgegebene Nickkommando ist proportional dieser Knüppelkraft.
  • Die Differenz von Nickgeschwindigkeitssignal q und Nickkommando wird über ein Übertragungsnetzwerk 32 mit einem Faktor Kq proportional auf das Stellsystem 18 geschaltet.
  • Das entspricht der Rückführung von q nach # in Figur 2.
  • £s wird nun weiterhin der Nickwinkel 9 auf das Stellsystem 18 geschaltet entsprechend der Rückführung von # nach # in Fig. 2.
  • Es wird nun weiterhin der Nickwinkel 9 auf das Stellsystem 18 geschaltet entsprechend der Rückführung von enach #in Figur 2.
  • Aus Gründen der Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkit wMre es in der Praxis unzweckmäßig, die Nicklage mittels eines Lotkrezzels zu dessen. Vielmehr wird der Nickwinkel #durch Integration der Nickgeschwindigkeit q getonnen. Es gilt allgemein die kinematische Beziehung q=#cos#+#sin#cos# wobei # = Rollwinkel # = Wendegeschwindigkeit des Flugzeugs ist. Daraus ergibt sich für verschwindende Rollwinkel unmittelbar Im Kurvenflug, d.h. bei nicht verschwindendem Rollwinkel # und einer bestimmten Wendegeschwindigkeit # wurde jedoch das Integral unbegrenzt anwachsen. Aus diesem Grunde erfolgt die Integration bei dem beschriebenen Ausfühnungsbei spiel als "Pseudointegration" mittels eines Verzögerungsfilters.
  • Das der Nickgeschwindigkeit q proportionale Signal des Wendekreisels 20 wird somit ebenfalls auf ein Verzögerungsfilter 34 mit einer Übertragungsfunktion #K# 1+# s gegeben, webei # die Zeitkonstante des Filters, 5 die Variable der Laplace-Transformierten und K# der Faktor ist, mit dem der Nickwinkel# aufgeschaltet werden soll, Die Zeitkonstante # ist dabei so gewählt, daß sie größer ist als die zu erwartende Zeitdauer der Anstellwinkelschwingung und andererseits klein gegenüber der mittleren Dauer eine Kurvenfluges. Bei einem typischen Beispiel eines Stabilisierungssystems für ein heutiges Kampfflugzeug liegt die Zeitkonstante in der Größenordnung von 2 Sekunden. Es ergibt sich somit während jeder Schwingung ein stabilisierendes9-Signal durch Integration von q, während die aus dem Kurvenflug herrührenden Anteile des Integrale in engen Grenzen gehalten werden.
  • Figur 4 zeigt als Blockschaltbild ein digital mit Abtastung der Gebersignale arseitendes Stabilisierungs system. Entsprechende Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in Figur 3.
  • Die Signale q und az der am Flugzeug 10 vorgesehenen Nickgeschwindigkeits- bzw. Normalbeschleunigungsfühler sowie das Nickkommando des Kommandogebers 24 werden von einem Analog-Digital-Interface 36 in einem festen Takt T abgetastet und die gemessenen Werte in Digitalsignale umgesetzt. Die Digitalsignale werden in einem entsprechend programmierten Rechner 38 nach einem sequentiellen Programm wie angedeutet verarbeitet. Die erhaltenen digitalen Ausgangssignale werden mit dem Takt T von einem Digital-Analog-Interface 40 abgetastet, in einen analogen Spannungswert zurückverwandelt und in einem Halteglied 42 bis zum nächsten Tastzeitpunkt gespeichert. Dor Spannungswert am Halteglied 42 beaufschlagt das Stellsystem 18, das wie in Figur 3 das Höhenruder verstellt.
  • L e e r s e i t e

Claims (6)

  1. Patentansprüche 1. Stabilisierungssysteme für Flugzeuge zur Stabilisierung der Flugzeugbewegung um die Nickachse, enLhaltend: ein Höhenruder, das von einem Stellsystem verstellbar ist, einen Kommandogeber zur Erzeugung eines Nickgeschwindigkei tskommandos, einen Nickgeschefixldiglceitsfühler zur Erzeugung eines Nickgeschwindigkeitssignals, Mittel zur Bildung der Differenz von Nickgeschwindigkeitssignal und Nickgeschwindigkeitskommando, welche im Sinne einer damit gleichsinnigen Veränderung des Llöhenruderausschlags auf das Stellsystem aufschaltbar ist, und einen Anstellwinkelfühler, der ein Signal nach Maßgabe des Anstellwinkels liefert, welches ebenfalls auf das Stellsystem geschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal des Anstellwinkelfühlers im Sinne der Erzeugung einer indifferenten Gleichgewichtslage des Flugzeuges auf das Stellsystem aufgeschaltet ist, und daß das Stellsystem weiterhin von einem dem Nickwinkel entsprechenden Signal im Sinne einer Veränderung des Ruderausschlags gleichsinnig mit dem Nickwinkel beaufschlagt ist.
  2. 2. Stabilisierungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Nickwinkel entsprechende Signal durch zeitliche Integration eines von dem Nickgeschwindigkeitsfühler gelieferten Nickgeschwindigkeitssignals gebildet ist.
  3. 3. Stabilisierungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitliche Integration des Nickgeschwindigkeitssignals durch ein Verzögerungsfilter mit einer Übertragungsfunktion von der Form 1 +r s erfolgt.
  4. 4. Stabilisierungssytem nach Anspruch 3, dadurch ge kennzeichnet, daß die Zeitkonstante # df!t -tragungsfunktion größer ist als die Per@@@ der zu erwartenden Anstellwinkelschwingung aber klein gegen die mittlere Dauer eines Kurvenfluges.
  5. 5. Stabilisierungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Anstellwinkelfühler ein Normalbeschleunigungsmesser vorgesehen ist.
  6. 6. Stabilisierungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein einer Windfahnenstabilität des Flugzeugs das Signal des Anstellwinkelfühlers in einem der Windfahnenstabilität entgegenwirkenden Sinne auf das Stellsystem geschaltet ist.
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