DE2616112B2 - Vorrichtung zum pneumatischen ausstreuen von granulatartigen produkten auf dem boden - Google Patents
Vorrichtung zum pneumatischen ausstreuen von granulatartigen produkten auf dem bodenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Merkmalen.
Eine solche Vos richtung ist aus der DT-OS 19 940 bekannt.
Bei der bekannten Vorrichtung ist jeder Rohrleitung ein rechtwinklig gekrümmtes Mundstück zugeordnet,
aus dem — etwa nach oben gerichtet — der mit Produkt beladene Luftstrom austritt und auf ein Prallblech trifft,
von dem die Granalien dann zurückspringen und in Richtung auf den Boden umgelenkt werden.
Die Verteilung des Produktes, die man so erzielt, unterliegt zahlreichen Unregelmäßigkeiten, die von den
Prallblechen herrühren. Die Unterschiede der physikalischen Eigenschaften des Granulats nämlich führen dazu,
daß das Auftreffen auf eine feste Oberfläche nicht gleichförmig erfolgt. Ferner führt die Fahrbewegung
der Vorrichtung auf dem Feld dazu, daß die Verteilung
sich ändert, weil die einzelnen Körnchen parabolischen,
Bahnen nach dem Auftreffen folgen und der Abstand ihres Fallpunktes zu der Vertikalen der Auftrefffläche
eine Funktion der Höhe derselben über dem Erdboden ist, die sich ihrerseits dauernd ändert. Darüber hinaus
sind die Einzelteilchen des Produktes umso empfindlicher gegen die Wirkung von Wind, weil sie ihre
kinetische Energie beim Auftreffen auf die Auftreffoberfläche weitgehend verloren haben, und im wesentlichen
infolge der Schwerkraft fallen, wobei der Fallweg lang ist. Schließlich können die Prallbleche unabsichtlich
verformt worden sein, was im gleichen Maße die von den einzelnen Körnchen nach dem Auftreffen durchlaufenen
Bahnen siark verändert. Aus diesem Grunde werden bei der bekannten Vorrichtung die Mündungen
mit den Prallblechen möglichst hoch angeordnet, was aber die obenerwähnten Unregelmäßigkeiten bei der
Ausbringung noch vergrößert.
Aus der DT-OS 15 57 967 ist weiter eine Vorrichtung
bekannt, bei der nur eine einzige Rohrleitung großen Querschnitts vorgesehen ist, in deren Luftströmung die
Düngerteilchen injiziert werden. Die Leitung weist einen etwa horizontalen Abschnitt auf, in dem vor der
Mündung vertikale Leitwände eingebaut sind, die die Ausbreitung der Strömung unterstützen sollen. Die
produktbeladene Luft strömt horizontal nach hinten, wobei die Teilchen einer Wurfparabel folgen. Deren
Verlauf ist, wie bei der erstgenannten bekannten Vorrichtung, unter anderem windabhängig, so daß man
je nach den Windverhältnissen eine Art Schutzhaube vorsehen kann, die den Fallbereich überdeckt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Merkmalen so auszubilden, daß beim Austrag der einzelnen Teilchen Abweichungen in der Verteilung auf
einem Minimum gehalten werden, wobei davon ausgegangen wird, daß diese Abweichungen umso
kleiner sein werden, je länger die Teilchen bis zu ihrem Auftreffen auf den Boden geführt werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 vorgesehen; weitere
Merkmale, deren Bedeutung bei der Erläuterung von Ausführungsbeispielen erwähnt wird, sind in den
Unteransprüchen definiert.
Demgemäß wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung davon ausgegangen, daß eine Vielzahl von
Verteilungsstellen jeweils getrennt mit einem granulatbeladenen Luftstrom zu beschicken ist, und da die
Freigabe der Teilchen sehr dicht über dem Boden erfolgen soll, dürfen diese Verteilungsstellen voneinander
nur einen geringen Abstand haben. Das wiederum würde zunächst bedingen, daß eine entsprechende
Vielzahl von Rohrleitungen mit entsprechend geringem Querschnitt vorgesehen werden müßte, was die
Vorrichtung schwer und teuer machen müßte. Daher wird mittels der Leitflächen, die vorzugsweise als nach
unten offene Deflektoren ausgebildet sind, der Gutstrom jeweils einer Rohrleitung auf mindestens zwei
Verteilungspunkte verzweigt, wo jeweils ein einzelner, definierter Strahl austritt.
Die Leitflächen erfüllen also hier nicht dieselbe Aufgabe wie bei der aus der DT-OS 15 57 967
bekannten Vorrichtung, wo die konzentrierte Strömung gleichförmig aufgefächert werden soll: Erdfindungsgemäß
wird die Strömung nicht aufgefächert, sondern in konzentrierte Teilströme zerlegt.
Da erfindungsgemäß die konventionelle Auftreffoberflächen weggelassen werden und das Granulat
direkt auf den Boden gefördert wird, werden die Hauptursachen der Unregelmäßigkeiten in der Verteilung,
die oben erwähnt wurden, vermieden; die Position der Abwerfpunkte des Granulats wird nämlich kaum
mehr von der Fahrt der Vorrichtung beeinflußt, um die einzelnen Körnchen, die auf dem Boden auftreffen,
haben Fallbahnen, die wegen des Weglassens der Auftreffflächen viel weniger empfindlich sind gegenüber
Änderungen der physikalischen Eigenschaften der Teilchen selbst. Ferner ist der Einfluß des Windes auf die
mit K raft direkt auf den Boden geschleuderten Teilchen praktisch null, da diese eine hinreichend hohe kinetische
Energie besitzen, um nicht von ihrer geradlinigen kürzeren Bahn abgelenkt zu werden.
Ausführungsbeispiele für eine Vorrichtung gemäß der Erfindung werden nachstehend untei Bezugnahme auf
die Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Streuvorrichtung gemäß der Erfindung,
F i g. 2 zeigt eine Profilansicht eines Endstücks gemäß der Erfindung,
F i g. 3 zeigt eine Draufsicht auf dieses,
F i g. 4 zeigt ein Leitflächenelement,
Fig.5 zeigt eine Ansicht von unten des Leitflächenelements
nach Fig. 4,
F i g. 6 zeigt in Teilansicht von hinten eine besondere Ausführungsform der Vorrichtung.
Wie in F i g. 1 angedeutet, umfaßt eine gezogene pneumatische Streuvorrichtung ein Chassis 3, das von
einem auf Rädern 2 abgestützten Rahmen 1 getragen wird. Das Chasis 3 trägt einen zentralen Behälter 4 und
zwei metallische Armaturen 5, die sich seitlich von jeder Seite des Behälters 4 wegerstrecken. Jede seitliche
Armatur 5 ruht am Ende auf einem Rad 6 und trägt einen Fächer von geraden Rohrleitungen 7 unterschiedlicher
Länge, die dazu dienen, das von dem zentralen Behälter kommende Granulat bis zu den Verteilerpunkten
8 zu kanalisieren, wo das Granulat direkt auf die Erde im Form von Strahlen ausgetragen wird.
Im Falle einer getragenen Streuvorrichtung hat diese
einen ähnlichen Aufbau mit Ausnahme des Rahmens 1 und der Räder 2 und 6, da dann die gesamte Vorrichtung
an der Rückseite einer Zugmaschine aufgehängt ist.
Am Auslaß jedes Rohres 7 der Vorrichtung ist fest oder lösbar ein Endstück in Form eines Krümmers
befestigt (Fig.2· Dieser Krümmer ist einfach auf das
Rohrende aufgeschoben und wird gehalten von einer Befestigungslasche 16 und einer Klammer 17 in einem
Auge 18 eines an der Streuvorrichtung befestigten Fortsatzstückes 19. Jeder Krümmer umfaßt eine
Befestigungsmanschette 11, die auf das Ende eines Rohres 7 aufschiebbar ist, wo sie gegebenenfalls
beispielsweise mittels eines (nicht dargestellten) Spannkragens gesichert werden kann. Diese rohrförmige
Manschette 11 verlängert sich um zwei Leitflächen 12 und 13 unterschiedlicher Länge, die Seite an Seite
angeordnet sind und jeweils die Form eine" Rinne besitzen, die in einen Bogen 14 bzw. 15 ausläuft und zum
Boden gerichtet ist; jede Rinne hat einen umgekehrt U-förmigen Querschnitt und ist damit nach unten offen,
um die Reinigung zu erleichern.
Man erkennt, daß die Bögen der Leitflächen einen so großen Krümmungsradius haben, daß die Austragströmung
des Granulats nicht gestört wird, das in Richtung zum Boden geführt wird, wobei die das Granulat im
Rohr 7 transportierende Strömung in zwei gleiche Teile an dessen Auslaß aufgeteilt und durch die mittlere
Wandung, die die beiden Leitflächen voneinander trennt. Jeder Teil der Strömung wird durch den
zugeordneten Bogen konzentriert, um einen auf den Boden gerichteten Strahl auszubilden.
In Fig.4 und 5 ist ein Bogen 20 dargestellt, dessen
Leitflächen zwei Krümmungen 21, 22 — voneinander durch ein Mittelwandelement getrennt — aufweist, was
es gestattet, den Austrag des Granulats in zwei winkelmäßig getrennte Richtungen zu lenken, so daß
der aus dem Bogen austretende Strahl sich verzweigt. Ein solcher Bogen 20 wird vorzugsweise an den
Rändern der Streuzone eingesetzt, um die Ungleichförmigkeit der Bahnen am Rand zu kompensieren und das
Produkt richtig auf den Boden zu verteilen. Die Verteilungskurve des Materials, die auf diese Weise
erzielt wird, fällt ausgehend von einer mittleren Zone der Streubreite in Richtung auf die Kanten derselben ab.
Diese Art der abnehmenden Verteilung an den Rändern kann man erhalten entweder, indem man den
Durchsatz des verteilten Granulats in den Randzonen der Streubreite verringert, oder indem man die
Abstände zwischen den Austragspunkten vergrößert, die sich an der Außenseite dieser Breite befinden, mit
entsprechender Verbreiterung der randnahen Strahlen mit Hilfe eines Endstücks mit Doppelbogen, wie in
F i g. 4 und 5 dargestellt, oder durch progressive Neigung der Strahlachse schräg bezüglich des Bodens in
Richtung zum Äußeren der Streubreite, wie in F i g. 6 dargestellt.
Die Vorrichtung gemäß F i g. 6 umfaßt in der mittleren Zone der Streubreite der Vorrichtung
Endstücke 10, entsprechend F i g. 2, während Endstücke 24 etwas modifiziert an den äußeren Enden vorgesehen
sind, wo sie Leitflächen 25 und 26 aufweisen, die schräg bezüglich der Achse ihrer Rohrmanschette verlaufen
derart, daß ein verbreiteter Granulatstrahl schräg auf den Boden gerichtet ist, und damit die Verteilung
verbreitert wird, wobei die Leitflächen wie der Bogen 20 aus F i g. 4 profiliert sind. Um das Granulat gleichförmig
auf dem Boden zu verteilen und Fehlstellen zu verhindern, ist der Abstand zwischen den Bögen unter
30 cm vorgesehen, und vorzugsweise beträgt der Abstand 25 cm.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Pneumatisch arbeitende fahrbare Vorrichtung zum Ausstreuen granulatartigen Materials auf
landwirtschaftlichen Nutzflächen mit einem Vorratsbehälter und einer Mehrzahl von quer zur
Fahrtrichtung horizontal verlaufenden und mit gekrümmten Leitflächen endenden Rohrleitungen,
die von dem Vorratsbehälter zu gleichzeitig über die Streubreite der Vorrichtung verteilt angeordneten
Ausbringstellen führen, von denen aus das Streugut in Richtung auf den Boden zu beschleunigt wird,
dadurch gekennzeichne!, daü die jeder
Rohrleitung (7) zugeordneten Leitflächen (12, 13) jeweils an einem besonderen Endstück (10) angeordnet
sind, von denen jedes mindestens zwei getrennte derartige Leitflächen aufweist, deren Krümmung
gegen den Boden gerichtet ist und die in Richtung der Rohrleitungsachse zueinander versetzt angeordnet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Endstück (10) eine rohrförmige Manschette (11) umfaßt, verlängert um mindestens
zwei Deflektoren (12, 13) unterschiedlicher Länge, die seitlich nebeneinander angeordnet sind, und daß
jeder Deflektor rinnenförmig ausgebildet ist und in ein gegen den Boden gerichtetes Bogenstück (14,15)
ausläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Endstücke aller Rohrleitungen
(7) untereinander gleich ausgebildet sind und senkrecht auf den Boden gerichtete Leitflächen
aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Randbereichen der
Streubreite zugeordneten Endstücke schräg gegen den Boden gerichtete Leitflächen (25,26) aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Randbereichen der
Streubreite zugeordneten Endstücke jeweils mindestens zwei unterschiedliche Krümmungen aufweisende
Leitflächen (21,22) aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Endstückmündungen
voneinander einen Abstand von unter 30 cm aufweisen.
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