DE2614099C3 - Fotografisches Kopiergerät mit Belichtungssteuereinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein fotografisches Kopiergerät mit einem Kopiermaterialträger, einer Linsengruppe mit in den Strahlengang des Kopiergerätes wahlweise einbringbaren Mehrfachlinsenanordnungen, sowie mit einer Einrichtung zum Steuern der Belichtung von mittels des Kopiermaterialträgers abgestütztem Kopiermaterial.

Bei bekannten Kopiergeräten ist die Belichtungssteuereinrichtung als Klapp- oder Schwenkverschluß ausgebildet Insbesondere in Fällen, in denen der Verschluß zwischen der Linsenanordnung und dem Kopiermaterial sitzt um die Linsenanordnung auswechseln zu können, ohne daß das Kopiermaterial belichtet wird, stellt sich das Problem, für eine gleichförmige Belichtung im Bereich einer verhältnismäßig großen Fläche zu sorgen. Wird nämlich beispielsweise verlangt wahlweise eine Belichtung über sechzehn oder mehr dicht am Verschluß und dem Kopiermaterial sitzende Linsen zur gleichzeitigen Herstellung einer entsprechenden Mehrzahl von kleinen Kopien oder über eine einzige, vom Verschluß und dem Kopiermaterial weiter abliegende, große Linse zur Herstellung von großen Einzelkopien vornehmen zu können, muß der Verschluß eine Öffnungsfläche steuern, die wesentlich größer ist als bei Anordnung des Verschlusses zwischen Kopier^ lichtquelle Und Linsenanordnung oder bei Fehlen von Mehrfachlinsenanordnungen und dichter an der einzigen Linse sitzendem Versöhluß; Die Freigabe und Sperrung derart großer Öffnungsflächen erfordert aber Zeitspannen, die keineswegs mehr vernachlässigbar klein gegenüber der gewünschten Belichtungsdauer sind. Daher Wird der Bildbereich auf der Seite, auf der die Bewegung des Klapp- oder Schwenkverschlusses beginnt und endet merklich langer belichtet als der an der gegenüberliegenden Seite der VerschluBöffnung befindliche Bildbereich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kopiergerät zu schaffen, bei dem trotz großer Verscblußöffnungsfläche eine weitestgehend gleichförmige Belichtung möglich ist
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst

ίο daß die Belichtungssteuereinrichtung zwei unabhängig verstellbare Blendenelemente aufweist, mittels deren der Strahlengang wechselweise absperrbar ist und von denen das eine in einer von dem anderen Blendenelement wegführenden Richtung aus dem Strahlengang herausbewegbar ist, während der Strahlengang mittels des jeweils anderen Blendenelements durch Verstellen in dieser Richtung abdeckbar ist

Bei der Anordnung nach der Erfindung beginnt die Belichtung immer auf der einen Seite der öffnung, während sie auf der jeweils anderen Seite endet Auch bei großer Öffnungsfläche bedingt daher die aus konstruktiven Gründen nach oben begrenzte Bewegungsgeschwindtgkeit der Verschlußteile keine Ungleichmäßigkeiten der Belichtungsdauer. Es wird vielmehr mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich, äußerst gleichförmige Belichtungen auf großer Fläche durchzuführen Weil ferner die Blendenelemente unabhängig voneinander verstellbar sind und der Strahlengang infolgedessen von beiden Seiten aus, d. h., in beiden Bewegungsrichtungen, freigebbar ist, brauchen die Blendeneiemente nicht nach jedem Belichtungsvorgang zunächst in eine Ausgangsstellung zurückgebracht zu werden, bevor der nächste Belichtungsvorgang erfolgen kann.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die die Blendenelemente aufweisende Belichtungssteuereinrichtung als eine von der Linsengruppe baulich unabhängige, ein Herausnehmen der Linsengruppe aus dem Kopiergerät ohne Belichtung dps Kopiermaterials erlaubende Baugruppe ausgebildet. Dies vereinfacht den Austausch der Linsengruppe erheblich. Ein Se icher Austausch wird bei normalem Tageslicht möglich.

Ein Höchstmaß an Gleichförmigkeit der Belichtung wird erreicht wenn dafür gesorgt ist daß die Blendenelemente mit im wesentlichen gleicher Geschwindigkeit verstellbar sind.

Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert In den Zeichnungen zei&t

so F i g. t eine schematische, teilweise aufgebrochene Frontansicht eines fotografischen Kopiergerätes, und

F i g. 2 eine schematische perspektivische Ansicht der Belichtungssteuereinrichtunji, die bezogen auf die bevorzugte Lage in dem Gerät nach F i g. 1 auf dem Kopf stehend dargestellt ist.

Entsprechend Fig. 1 weist das Kopiergerät ein Gestell 10 mit einer Tischplatte 12 auf, die einen mit einer Auflageplatte 110 versehenden Negativhalter 11 trägt der über ein Gestänge 138 mittels eines Pedals 134 geöffnet und geschlossen werden kann.

Lichtempfindliche fotografisches Kopiermaterial 13 wird in einer Befichtungsstation mittels einer Bühne 14 in flachem Zustand gehalten, die in einer abgetrennten Kammer 15 mit Fiöntplatte 77 über dem Negativhalter

11 sitzt. Das Kopiermatiiriai 13 läuft von einer Vorratsspule Ir aus über Führungsrollen 18 und eine Spannrolle 19, tritt durch die Belichtungsstation unter der Bühne 14 hindurch, durchläuft Antriebsrollen 20 und

gelangt über eine Spannrolle 21 und eine Führungsrolle 22 zur Aufwickelspule 23.

Eine Kopierlichtquelle 24 sitzt auf der von dem Kopiermaterial 13 abliegenden Seite des Negativhalters 11, Zwischen dem Negativhalter 11 und der Bühne 14 befindet sich ein Gehäuse 25, das eine Linsengruppe 58 nut in den Strahlengang des Kopiergerätes wahlweise einbringbaren Mehrfachlinsenanordnungen aufnimmt, die das von der Kopierlichtquelle kommende Licht auf dem an der Bahne 14 befindlichen Kopiermaterial fokussieren. Die Linsengruppe läßt sich austauschen, indem sie mit Hilfe von auf ihrer Frontplatte 74 angebrachten Griffen 59, 60 aus dem Gehäuse 25 gezogen wird.

Dit· gesamte Kammer 15 besteht aus Lichtundurchläissigen Wänden. Eine Belichtungssteuereinrichtung 90 befindet sich zwischen der im Gehäuse 25 untergebrachten Linsengruppe und dem Kopiermaterial 13 im Bereich der Bühne 14. Die Belichtungssteuereinrichtung 9(3 steuert die Absperrung und Freigabe eines Fensters 91 (F i g. 2), das in die Kammer 15 hineinführt Sie dient daher als Verschluß. Die Belichtungssteuereinrichtung 90 weist zwei Blendenelemente 92 und 93 auf, bei denen ei» sich zweckmäßig um gleitbewegliche Platten handeln kann. Die Blendenelemente sind in Schienen 94 und 95 gileitbeweglich geführt, die mit entsprechenden Nuten ausgestattet sind oder U-förmigen Querschnitt haben. Ein Flansch % bzw. 97 steht von jedem Blendenelement 9.Ϊ und 93 nach unten. Stangen 98 und 99 erstrecken sich von Antriebszylindern 100 und 101 nach außen. Sie sind an dem betreffenden Flansch 96 bzw. 97 des Blendenelements 92 bzw. 93 befestigt Die Blendenelemiente werden mittels der Zylinder 100 und 101 verstellt Die Zylinder 100 und 101 sind über Bügel 102 und 103 mit einem Rahmenelement, beispielsweise den Schienen 94 und 95, verbunden. Es können pneumatisch oder über Magnetventile betätigte Zylinder vorgesehen sein; auch andere Mittel lassen sich für das Betätigen der Zylinder 100 und 101 benutzen.

Jedes der Blendenelemente 92,93 kann als Hauptelement wirken, um das Fenster 91 freizugeben, während das andere Element dann als Nachlauf- oder Folgeelement arbeitet und das Fenster abdeckt Die Freigabe erfolgt von beliebiger Richtung aus; die Absperrung geschieht dann in der gleichen Richtung wie die vorhergehende Freigabe, Die Blendenelemente 92, 93 können vnn Hand betätigt werden. Vorzugsweise erfolgt jedoch eine automatische Steuerung, die eine genauere Vorgabe der Belichtungsdauer erlaubt Der automatische Betrieb kann auf verschiedenartige Weise vorgenommen werden. So kann ein tastenbetätigter Schalter einen einzelnen elektrischen Impuls an ein Zeitverzögerangsrelais geben, das einem Flipflopschal-

to ter zugeordnet ist Der anfängliche Impuls läßt eines der Magnetventile ansprechen und stellt gleichzeitig den Flipflopschalter um, so daß der vom Relais komn-.ende verzögerte Impuls das andere Magnetventil betätigt Wenn der Tastenschalter das nächste Mal gedruckt wird, läuft der anfängliche Impuls über das Zeitverzögerungsrelais zu dem Magnetventil, das beim vorhergehenden Arbeitsspiel als letztes verstellt wurde, während der verzögerte Impuls an das andere Magnetventil geht Die Steuerschaltung für die Programmierung der Blendenbetätigung kann in an sich bekannter Weise beliebig verfeinert und ausgebaut wet -^n.

Die veranschaulichte Blendeneinrichtut g erlaubt eine sehr genaue Steuerung des Lichtdurchgangs zu dem Kopiermaterial. Die Belichtungszeit kann für jedes Teilstück entlang dem Fenster gleich gehalten werden, indem d^;s Blendenelemente mit gleicher Geschwindigkeit verschoben werden. Letzteres läßt sich einfach dadurch erreichen, daß einander gleiche Antriebe 100 und 101 vorgesehen werden.

Weil die Belichtungssteuereinrichtung· zwischen dem Kopiermaterial und der Linsengruppe sitzt und im Ruhezustand das Fenster 91 der das Kopiermaterial aufnehmenden, im übrigen lichtdicht abgeschlossenen Kammer 15 absperrt, kann Licht von der Kammer 15 vollständig abgehalten werden. Infolgedessen können viele Tätigkeiten unter normalen Zimmerlichtbedingungen ausgeführt werden, ohne daß das lichtempfindliche fotografische Kopiermaterial in der Kammer belichtet oder unerwünscht, beeinflußt wird. Insbesondere kann die Linsengruppe unter normalen Lichtverhältnissen herausgenommen, ausgewechselt oder in sonstiger WeUe manipuliert werden, ohne daß das Kopiermaterial Schaden leidet

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Fotografisches Kopiergerät mit einem Kopiermaterialträger, einer Linsengruppe mit in den Strahlengang des Kopiergerätes wahlweise einbringbaren Mehrfachlinsenanordnungen, sowie mit einer Einrichtung zum Steuern der Belichtung von mittels des Kopiermaterialträgers abgestütztem Kopiermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß die Belichtungssteuereinrichtung (90) zwei unabhängig verstellbare Blendenelemente (92, 93) aufweist, mittels deren der Strahlengang wechselweise absperrbar ist und von denen das eine (92 oder 93) in einer von dem anderen Blendenelement wegführenden Richtung aus dem Strahlengang herausbewegbar ist, während der Strahlengang mittels des jeweils anderen Blendenelements (93 oder 92) durch Verstellen in dieser Richtung abdeclcbiir ist

Z Fotografisches Kopiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Blendenelemente (92, 93) aufweisende Belichtungssteuereinrichtung (90) als eine von der Linsengruppe (25) baulich unabhängige, ein Herausnehmen der Linsengruppe aus dem Kopiergerät ohne Belichtung des Kopiermaterials (13) erlaubende Baugruppe ausgebildet ist

3. Fotografisches Kopiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Blendenelemente (92, 93) mit im wesentlichen »leicher Geschwindigkeit verstellbar sind.