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Katheter
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Die Erfindung bezieht sich allgemein auf als Katheter bezeichnete
medizinische Instrumente, welche zum Einführen von Stoffen in bzw. zur Entnahme
von Stoffen aus.dem menschlichen Körper dienen Dabei betrifft die Erfindung insbesondere
ein Instrument mit teleskopisch relativ zueinander verschieblichem Innen- und Außenrohr,
wobei die Rohre, die-mit ihren distalen Enden zur Anordnung innerhalb des-menschlichen
Körpers und mit ihren proximalen Enden zu einer Anordnung außerhalb des menschlichen
Körpers bestimmt sind, an ihren distalen Enden miteinander verbunden und am Außenrohr
in der Nähe dessen distalen Endes infolge axialer Relativbewegung der Rohre ausbreitbare
Flügel vorgesehen sind.
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Derartige Instrumente sind jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß zwischen
den beiden Rohren oder Röhren die jeweiligen Stoffe zum Austreten oder Herauslecken
neigen, da zwischen den Rohren im Interesse einer guten Verschieblichkeit ein hinreichendes
Spiel
vorhanden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Instrument der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, bei welchem kein Austreten des dem Körper zuzuführenden
oder aus dem Körper entnommenen Stoffes zwischen den beiden Rohren zu befürchten
ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich
des proximalen Endes des Außenrohres eine Dichtungseinrichtung vorgesehen ist, mit
deren Hilfe ein Austreten von Stoffen zwischen den Rohren wenigstens dann verhinderbar
ist, wenn sich die Flügel in ihrer ausgebreiteten Stellung befinden, und daß die
Flügel mit Hilfe der Dichtungseinrichtung in ihrer ausgebreiteten Stellung verriegelbar
sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Mittelachse einer Ausführungsform
der Erfindung, Fig. 1A eine im wesentlichen Fig. 1 entsprechende Darstellung, die
jedoch eine andere Stellung der Einzelteile wiedergibt, Fig. 2 und 3 im wesentlichen
Fig. 1 entsprechende Darstellungen, die jedoch unterschiedliche Ausführungsformen
der Dichtungseinrichtung zeigen und Fig. 4 und 5 Fig. 1 entsprechende Darstellungen,
die jedoch andere Ausführungeformen der distalen Rohrenden und der ausbreitbaren
Flügel zeigen.
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Wie der Zeichnung (Fig. 1) zu entnehmen, besitzt das Katheter 10 ein
äußeres Kunststoffrohr 12 und ein inneres verschiebliches Kunststoffrohr 14, wobei
die distalen Enden durch eine Kunststoffschweißung 16 miteinander verbunden sind.
Das Außenrohr ist mit einer Vielzahl von winkelmäßig in gleichen Abständen angeordneten
Schlitzen 18 versehen, wobei beispielsweise 4 Schlitze gleichmäßig über den Umfang
des Rohres verteilt sind.
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Diese Schlitze, bzw. die zwischen den Schlitzen ausgebildeten Stege,
bilden bei einer axialen Relativbewegung der Rohre ausbreitbare Flügel 20, deren
ausgebreitete Stellung in Fig. 1A dargestellt ist. Im Innenrohr 12 ist eine Öffnung
22 vorgesehen, welche eine Verbindung zwischen dem linken oder proximalen Ende des
Rohres 12 und einem Körperorgan oder dergl. herstellt. Die Flügel 20 gestatten in
ihrem zusammengefalteten Zustand ein Einführen des Katheter durch einen Körperausgang
oder dergl. und verhindern in ihrem ausgebreiteten Zustand eine Entfernung des Katheters,
wobei das Ausbreiten üblicherweise im Bereich des distalen Endes der Körperöffnung
erfolgt. Das Spiel zwischen den Rohren ist gewöhnlich derart, daß ein Strömungsmittel
zwischen den beiden Rohren entlangströmen kann, wobei jedoch jegliche Strömung zum
Äußeren des Katheters unterbunden ist, wozu eine Einrichtung dient, die im folgenden
beschrieben wird.
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Ein kreisförmiger Kunststoffbecher 24 mit einem Tragen oder Bund 26
ist am Außenrohr 12 auf geeignete Weise, wie durch Kunststoffschweißung oder Zementierung,
befestigt und ein entsprechendes becherförmiges Glied 28 ist in gleicher Weise an
einer Verbindungsstelle 30 mit dem erstgenannten Becherglied 24 verbunden. Wie aus
der Zeichnung ersichtlich, bilden die beiden Becherglieder eine im Querschnitt zylindrische
Kammer 32, die an ihrem einen Ende eine kegelstumpfförmige Wandung 34 besitzt.
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Ein teitungsfitting 36 mit einer im Schnitt zylindrischen Lagerbüchse
38 ist am Innenrohr 14 befestigt, wobei die Lagerbüchse innerhalb einer in der Wandung
34 ausgebildeten kreisförmigen Cffnung verschieblich ist. Das rechte oder distale
Ende der lagerbüchse ist mit einem flexiblen kreisförmigen (zylindrischen) Flansch
40 versehen und zwei einander gegenüberliegend angeordnete Verzahnungen 42 sind
am vom Flansch entfernten Punkten angeordnet. Wird das Fittingglied 36 aus der Stellung.
gemäß Fig. 1 in die in Fig. 1A dargestellte Stellung bewegt, so gelangen die Verzahnungen
42 durch die in der Wandung 34 ausgebildete Öffnung und fallen riegelartig in die
Außenkante der Öffnung ein. In dieser Stellung befindet sich der Flansch 40 in Anlage
an der kegelstumpfförmigen Wandung 34, wobei sich wenigstens die Außenbereiche des
Flansches durch Anlage an der Wandung 34 verbiegen, wodurch eine Dichtwirkung längs
der Flansch-Außenkante erreicht wird. Wie gleichfalls am besten Fig. 1A zu entnehmen,
sind bei der gezeigten Betriebsstellung die Flügel 20 in ihrer ausgebreiteten tage
verriegelt. Am linken oder proximalen Ende des Fittinggliedes 36 ist eine kegelstumpfförmige
Wandung 43 ausgebildet, in welche ein AnschlußzaPfen eingefügt werden kann, wobei
ein solcher Anschlußzapfen an einen Schlauch zur Zufuhr von Stoffen zum Innenrohr
14 oder zum Abziehen von Flüssigkeit aus demselben angeschlossen werden kann.
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Das Katheter gemäß Fig. 1 und 1A dient, soweit wie beschrieben, zur
üblichen Einführen durch einen bogenförmigen oder gekrümmten Körperkanal, da solche
teleskopierbaren Röhren hinreichend flexibel sind, um sich an#die Biegung des Kanals
oder Durchtrittes anzupassen. In manchen Fällen wird jedoch ein starres oder steifes
Katheter zum Einschieben durch einen tErperbereich, wie durch den Brustkorb, benötigt.
Um die erforderliche Steiflgkeit zu erzielen, ist ein Versteifungsdriht 44 aus fletall,
wie aus nichtrostendem Stahl, vorgesehen, welcher
in das Innenrohr
14 eingeschoben werden kann. Der Draht besitzt eine scharfe konisch ausgebildete
Spitze 46 an seinem distalen Ende, welche leicht über die distalen Enden der Rohre
12, 14 vorsteht. An seinem proximalen Ende ist der Versteifungsdraht mit einem kegelstumpfförmig
gebildeten Glied 48 zur Aufnahme eines Fingers ausgebildet, wobei das Glied 48 innerhalb
eines kegelstumpfförmig ausgebildeten Äufnahmefittings 36 auf genommen ist. Ist
das Katheter zusammen mit seinem Versteifungsdraht in die angestrebte Position gebracht
worden, so wird der Versteifungsdraht entfernt und werden die Flügel in der bereits
beschriebenen Weise in ihre ausgebreitete Stellung gebracht.
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Eine andere Ausführungsform der Dichtung ist in Fig. 2 dargestellt.
Dort ist am Innenrohr 14 ein Glied 52 befestigt, welches einen Bereich 54 besitzt,
in welchem das Außenrohr 12 verschieblich aufgenommen ist. Ferner gehört zu dem
Bereich 54 ein konischer Abschnitt 56, der um das Außenrohr kontrahierbar ausgebildet
ist. Zum Kontrahieren dieses Abschnittes 56 dient ein am Außenrohr befestigter ringförmiger
Kragen 58 mit Knöpfen 60, die sich durch winkelmäßig im Abstand voneinander angeordnete
Schlitze 62 kindurcherstrecken. Werden die beiden Rohre durch eine nach auswärt
gerichtete Relativbewegung des Gliedes 52 und der Knöpfe 60 relativ zueinander bewegt,
so bewegt sich der Kragen 58 auf den konischen Abschnitt 56, wodurch dieser Abschnitt
56 kontrahiert bzw. gegen das Außenrohr gedrückt wird, was wiederum ein Anpressen
des Außenrohres an das Innenrohr zur Folge hat, wodurch eine Dichtung zwischen den
beiden Rohren herbeigeführt wird. Die Verzahnung 61, die die Gestalt eines Flansches
besitzen kann, fällt dann in eine Nut 63 ein, wodruch die Flügel in ihrer ausgebreiteten
Stellung festgehalten werden.
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Noch ein weiteres Ausführungebeispiel der Erfindung ist in Fig. 3
dargestellt. Wie der Zeichnung zu entnehmen, umfaßt die Dichtung bei diesem Ausführungsbeispiel
ein Glied 52a, welches wie bei dar Ausführungsform gemäß Fig. 2 am Innenrohr 14
befestigt ist. Ferner ist ein Balg 64 vorgesehen, dessen eines Ende mit dem Glied
52a verbunden ist, während das andere Ende an das Außenrohr 12 angeschlossen ist.
Der Balg ist vorzugsweise nachgiebig elastisch und in seiner nicht dargestellten
ausgebreiteten Stellung mit Flügeln 20 versehen, die im expandierten Zustand des
Balgs sich in ihrer ausgebreiteten Stellung befinden. Sollen die Flügel zusammengelegt
werden, so werden die Rohre relativ zu der dargestellten Stellung verschoben, bis
der Balg zusammenfällt. Wie in der Zeichnung dargestellt, kann der Balg mit Hilfe
einer geeigneten Verriegelungseinrichtung 66 in seiner zusammengefallenen Stellung
gehalten werden. Sind die Rohre in eine Körperöffnung oder einen Körperausgang eingeführt
worden, so wird die Verriegelungseinrichtung 66 entfernt und infolge der Elastizität
des Balges bewegen sich die Flügel jeweils in ihre ausgebreitete Stellung Es wird
bemerkt, daß die letztgenannte Dichtungseinrichtung sich etwas von den übrigen erfindungsgemäßen
Dichtungseinrwohtungen unterscheidet, da bei der in Rede stehenden Ausführungsform
ein Stoffaustritt oder Becken zwischen den Rohren 12 und 14 zu allen Zeiten verhindert
ist, während bei den übrigen Ausführungsformen Leckverluste nur dann verhinderbar
sind, wenn die Flügel in ihre ausgebreiteten Stellungen bewegt worden sind. Darin
ist nun jedoch kein Nachteil zu sehen, da Leckverluste nur dann ein Problem darstellen,
wenn das Katheter in Gebrauch ist. Im Gebrauch sind jedoch die Katheterflügel ausgebreitet.
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Fig. 4 zeigt eine bevorzugte Befestigungsweise zum Zusammenfügen der
distalen Rohrenden. Das Außenrohr 12 ist mit einem gefalteten oder zurückgebogenen
Ende 68 versehen, welches durch Kunststoff schweißung mit dem Ende des Innenrohres
14 verbunden ist. Diese Bauweise gestattet das Ausbilden von Schlitzen 18 und Flügeln
20 in einem geringeren Abstand von den Enden der Rohre 12 und 14, mit dem Ergebnis,
daß das Katheter weniger über die Flügel vorsteht.
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Fig. 5 zeigt eine weitere Ausfuhrungsform der Flügel. Wie der Zeichnung
zu entnehmen, ist eine Vielzahl von schraubenförmigen Schlitzen 18a vorgesehen,
die in einer Anzahl von beispielsweise 6 eine Vielzahl von Schlitzen 20a entstehen
lassen. Auch die distalen Enden der Rohre enden, wie in der Zeichnung dargestellt,
unter einem Winkel gegenüber ihren Lmngachsen. Der Hauptnutzen der schraubenförmigen
Flügel besteht in der Entfernung von Blutgerinnseln aus Blutgefoßen. Zur Verwendung
werden die mit schraubenförmigen Flügeln versehenen Katheter durch das HLutgerinnsel
hindurch und über dasselbe hinaus in das Blutgefäß eingeschoben und dann die Flügel
soweit ausgebreitet, daß sie die Wandung des Blutgefäßes erreichen. Das Entnehmen
dieses Katheters erfolgt üblicherweise mit Hilfe von im Innenrohr ausgeübter Saugwirkung,
wodurch das Blutgerinnsel vor die Flügel gelangt. Der Schraubenwinkel und die Länge
der schraubenförmigen Schlitze sind vorzugsweise so gewählt, daß die ausgebreiteten
Flügel vor dem Blutgerinnsel einen Stopfen bilden, um Leckverluste zwischen den
Enden der Flügel zu verhindern, die auftreten würden, wenn die ausgebreiteten Flügel
parallel zum Außenrohr angeordnet waren, wie bei den anderen Au sführungsbei spielen.
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Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Dichtungseinrichtungen
können zur Verhinderung von Leckagen zwischen dem Innenrohr und dem Außenrohr O-Dichtungsringe
verwendet werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, da diese lediglich zur Er läuterung des Erfindungsgedankens dienen.
Innerhalb des Erfindungsgedankens sind dem Fachmann mnnnigfaltige-.Eombinationen
der Dichtungseinrichtungen und Ausführungen der Distalenden unter Einschluß von
Versteifungsdrähten möglich.
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L e e r s e i t e