DE2610703B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Bedrucken von keramischen Platten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Bedrucken von keramischen Platten

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bedrucken von keramischen Platten, insbesondere Fußboden- und Wandplatten, im Siebdruckverfahren.
Beim Siebdruckverfahren wird eine farbige oder farblose plastische Paste mit Hilfe einer Rakel auf eine das zu druckende Muster enthaltene Siebschablone verteilt und durch die offenen Siebmaschinen auf den zu bedruckenden Gegenstand hindurchgedrückt. Soweit es das Bedrucken von keramischen Platten betrifft, sind zwei spezielle Siebdruckverfahren bekannt Bei Fußbo-
denplatten wird zunächst der sogenannte Rohling vorgepreßt und dann in der vorbeschriebenen Weise bedruckt. Bei Wandplatte findet in aller Regel neben der Vorpressung auch bereits ein Vorbrand statt, bevor die Platten bedruckt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Siebdruckverfahren zum Bedrucken von keramischen Platten zu entwickeln, bei dem das Drucken wahlweise — wie bisher — auf den gepreßten Rohling oder eine bereits vorgebrannte Platte bzw. auch auf der noch ungepreßten, lediglich in die Preßform eingefüllten keramischen Masse erfolgen kann.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß das zu druckende Muster über eine Siebdruckschablone als trockenes Farbpulver aufgestreut wird. Soweit dieses Aufstreuen auf die ungepreßte keramische Masse oder einen vorverdichteten Rohling erfolgt, wird anschließend der Rohling gepreßt bzw. der vorverdichtete Rohling unter dem gewünschten Enddruck fertiggepreßt und dann in an sich bekannter Weise weiter-
^o bearbeitet. Soweit das Aufstreuen auf den fertiggepreßten Rohling oder eine vorgebrannte Platte erfolgt, erfolgt die Weiterverarbeitung durch Einbrennen des gedruckten Musters.
Zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsge-
J5 maß eine Siebschablone mit einer darüber bewegbaren Bürste zum Durchbürsten des Farbpulvers vorgesehen. In zweckmäßiger Weise werden zwei Bürsten hintereinander angeordnet, um ein exaktes Arbeiten zu gewährleisten.
•*o Es ist ferner sinnvoll, die Bürstenhaare nur etwa 5 bis 10 mm lang auszubilden, weil bei längerer Ausbildung ein nicht so guter Verteilungseffekt des Farbpulvers erzielt wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist
« vorgesehen, daß die Bürste bzw. Bürsten mit einer Schubmechanik in Verbindung stehen. Diese Schubmechanik dient dazu, die Bürsten gleichmäßig über die Siebschablone hinwegzubewegen. In bevorzugter Ausführungsform besteht die Schubmechanik aus einem hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagbaren Zylinder.
Die Vorrichtung soll gemäß der Erfindung ferner oberhalb der Bürsten einen zusammen mit den Bürsten verschiebbaren Meßbehälter zur Aufnahme des für den jeweiligen Druckvorgang erforderlichen Farbpulvers aufweisen. Aus diesem Meßbehälter kann dann während des Verschiebens der Bürste das Farbpulver kontinuierlich auf die Siebschablone aufgestreut werden. Vorzugsweise bilden die Bürsten und der Meßbehälter eine Baueinheit, an der die Schubtechnik angreift. Es ist ferner sinnvoll, die Siebschablone, die Bürsten, den Meßbehälter und die Schubmechanik als eine verfahrbare Baueinheit auszubilden. Dadurch kann diese gesamte Baueinheit ohne Schwierigkeiten in die Preßform, in der
()Γ) sich die noch ungepreßte keramische Masse in der Matritze befindet, eingefahren und dort das Muster aufgedrückt werden.
Vorzugsweise ist die vorgenannte verfahrbare Bau-
einheit mechanisch betätigbar.
Schließlich sieht die Erfindung vor, daß oberhalb des Meßbehälters noch eine Aufgabeeinrkhtung für das Farbpulver in den Meßbehälter vorgesehen ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand einer schematisch gehaltenen Darstellung der Vorrichtung näher veranschaulicht
Die Presse 1 weist einen heb- und senkbaren oberen Preßstemnel 2 und unteren Preßstempel 3 auf. Der untere Preßstempel 3 ist in einem Preßtisch 4 geführt. Zum Einfüllen der keramischen Masse wird der Preßstempel 3 so weit abgesenkt, daß sich in dem Preßtisch 4 die Einfüllmatritze bildet
Ir der gezeigten Stellung ist die Presse 1 geöffnet und die ungepreßte, halbfeuchte Masse 5 liegt in der Form.
Zum Bedrucken der Masse S dient die im ganzen mit 6 bezeichnete Siebdruckeinrichtung. Diese weist u. a. die eigentliche Siebdruckschablone 7, zwei !untereinander angeordnete Bürsfen 8 sowie oberhalb der Bürsten 8 einen Meßbehälter 9 auf. Die Bürsten 8 und der Meßbehälter 9 sind als Baueinheit mit einem hydraulisch oder pneumatisch betätigbaren Zylinder 10 verbunden, der diese Baueinheit auf die Siebdruckschablone 7 verschieben kann.
Die Bürsten 8, Meßbehälter 9 und Zylinder 10 bilden insgesamt wiederum eine verfahrbare Baueinheit 11, die über einen motorisch angetriebenen Schwenkarm 12 hin- und herschiebbar ist. Damit kann die Baueinheit 11 in die Presse 1 ein- und ausgefahren werden. Zu diesem Zweck liegt im übrigen die Baueinheit 11 auf ortsfesten Rollen 13 auf und trägt darüber hinaus an der Vorderkante an jeder Seite Räder 14.
An der Presse 1 ist noch eine Aufgabeeinrichtung 15 montiert, über die das Farbpulver in den Meßbehälter 9 eingebracht werden kann. In dem gezeigten Beispiel besitzt die Aufgabeeinrichtung 15 einen Vorratsbehälter 16 mit einer elektrischen Vibrationsaufgaberinne 17, von der das Farbpulver über einen Trichter 18 in den Meßbehälter 9 fällt.
Zum Bedrucken wird die Baueinheit 11 in die Presse 1 eingefahren und, sobald die Siebdruckschablone 7 in der gewünschten Weise oberhalb der Masse 5 liegt, der Zylinder 10 betätigt. Dadurch werden die Bürsten 8 auf der Siebdruckschablone 7 hin- und herbewegt, während das Siebdruckpulver aus dem Meßbehälter 9 herausfällt. Über die Bürsten 8 wird das Pulver durch die offenen Siebmaschen hindurchgedrückt und somit das Siebdruckschablonenmuster auf die Oberfläche der Masse 5 übertragen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (13)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Bedrucken von keramischen Platten, insbesondere Fußboden- und Wandplatten, im Siebdruckverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß das zu druckende Muster über eine Siebdruckschablone als trockenes Farbpulver aufgestreut wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbpulver auf die ungepreßte keramische Masse oder einen vorverdichteten Rohling aufgestreut und anschließend der Rohling gepreßt bzw. der vorverdichtete Rohling unter dem gewünschten Enddruck fertiggepreßt und die fertiggepreßten Rohlinge in bekannter Weise weiterverarbeitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbpulver auf den fertiggepreßten Rohling oder eine vorgebrannte Platte erfolgt und anschließend das so gedruckte Muster eingebrannt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Siebdruckschablone (7) mit einer darüber bewegbaren Bürste (8) zum Durchbürsten des Farbpulvers.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei hintereinander angeordnete Bürsten (8) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürstenhaare nur etwa 5 bis 10 mm lang sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste bzw. Bürsten (8) mit einer Schubmechanik in Verbindung stehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubmechanik aus einem hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagbaren Zylinder (10) besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Bürsten (8) ein zusammen mit den Bürsten (8) verschiebbarer Meßbehälter (9) zur Aufnahme des für den jeweiligen Druckvorgang erforderlichen Farbpulvers vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch!), dadurch gekennzeichnet, daß die Bürsten (8) und der Meßbehälter (9) eine Baueinheit bilden, an der die Schubmechanik angreift.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebdruckschablone (7), die Bürste (8), der Meßbehälter (9) und die Schubmechanik als eine verfahrbare Baueinheit ausgebildet werden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die verfahrbare Baueinheit (7, 8,9t 10) mechanisch betätigbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Meßbehälters (9) noch eine Aufgabeeinrichtung für das Farbpulver in den Meßbehälter (9) vorgesehen ist.
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LU76262A1 (de) 1977-05-23
BE848945A (fr) 1977-04-01
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