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PEGELMESSVORRICHTUNG
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung des Pegels eines
Fließmittels, insbesondere Motoröl in Kraftfahrzeugen, mit einem Meßstab.
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Die Erfindung wird im folgenden anband einer Ölstandmeßvorrichtung
in Kraft fahrzeugen be scIiri eben, wobei j wobei jedoch beton sei, daß die Erfindung
auf dieses spezielle Anwendungsgebiet nicht bescIiränkt ist, sondern auch andere
Fließmittel ggf. erfindungsgemäß mit der neuen Meßvorri clii ung versehen und gemessen
werden können.
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Bei Kraftfahrzeugen ist es bekannt, in zeitlich kurzen Abständen beim
Tanken und beim Warten des Kraftfahrzeuges den Öl stand des Motors zu messen. Dies
erfolgt bekanntlich durch einen
federnd festgeklemmten Meßstab,
der an seinem oberen Ende einen Handgriff zum Herausziehen und an seinem unteren
Ende Marken für den maximalen bzw. den minimalen Ölstand aufweist.
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Der Nachteil der bekannten Ölstandsmesser besteht darin, daß immer
der Meßstab zunächst herausgezogen und mittels eines Tuches oder Papiers gereinigt,
d.h. abgestreift werden muß, um eine saubere Anzeige des Ölstandes zu erhalten.
Danach wird der Meßstab in mehr oder weniger einfacher Weise, nämlich je nachdem
wie tief und an welcher Stelle die Einführöffnung für den Meßstab am Motor angeordnet
ist, in diese Öffnung hineingeführt und bis zum Anschlag herunter gedrückt, um die
Markierungen in die vorbestimmte Höhe zu bekommen und damit eine einigermaßen genaue
Ölstandsanzeige zu erhalten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pegelmeßeinrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei deren Benutzung man nicht mehr auf ein
Abstreiftuch bzw. papier angewiesen ist und der Meßstab zur Reinigung nicht ganz
aus der Gehäuseöffnung für den Meßstab herausgezogen und dann wieder hineingesteckt
werden muß.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine den Meßstab
umgreifenden, am Gehäuse des Fließmittelbehälters befestigbare Abstreifeinrichtung
mit mindestens einem gegen mindestens eine entsprechend angepaßte Seite des Meßstabes
anliegenden,
elastisch vorgespannten Abstreifteil, wobei der Meßstab um 900 derart um seine Längsachse
drehbar ist, daß das Abstreifteil in der gedrehten Stellung nicht an der genannten
Seite des Meßstabes anliegt. Die neue Abstreifeinrichtung, die übrigens aus den
verschiedensten, auf dem Markt zur Verfügung stehenden Materialien einschließlich
Metallen und Kunststoff hergestellt sein kann, umgreift hülsenförmig den Meßstab
und haltert ihn somit auch. Sie ist am Gehäuse des Fließmittelbehälters, z.B. am
Motorblock befestigt und stellt die Einstecköffnung für den Meßstab dar, wenn dieser
zum Ablesen herausgezogen wird. Die neuartige Methode erfolgt derart, daß man den
auf einer Seite speziell ausgebildeten Meßstab, der z.B. eine in bestimmter Weise
gekrümmte runde, eine V-förmige, eine Z-förmige oder eine flache Seite aufweist,
so von außen entgegen dem an der Meßstabseite anliegenden, elastisch vorgespannten
Abstreifteil dreht, daß die betreffende Seite mit den Markierungen zum Ablesen durch
das Abstreifteil gereinigt wird, wenn man den Meßstab ein Stück weit hochzieht.
Danach wird der Meßstab entweder sogleich um 900 gedreht und wieder heruntergedrückt
oder erst heruntergedrückt und dann um 900 gedreht. Die Drehung um 900 um die Längsachse
des Meßstabes dient dazu, das Abstreifteil durch eine oder mehrere andere Seitenflächen
des Meßstabes abzustützen - auch beim Hochziehen des Meßstabes vor dem Herausziehen
- damit di mit dem Fließmittel, z.B. dem Motoröl, benetztespeziell geformte Seite
beim nochmaligen Vorbeiziehen im Bereich des Abstreifteiles von diesem nicht mehr
gereinigt
wird. Bei diesem nochmaligen, d.h. zweiten Hochziehen, hebt man den Meßstab ganz
heraus und liest ihn in der üblichen Weise ab. Mit der neuen Pegelmeßvorrichtung
ist es also möglich, das Abstreifen ohne äußere Hilfsmittel zu bewerkstelligen,
wobei man den Meßstab nur einmal, nämlich zum Ablesen ganz vom Motorblock entfernen
muß.
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Die Erfindung ist in vorteilhafter Weise dadurch weiter ausgestaltet,
daß das Abstreifteil eine federnd vorgespannte Backe ist und der Meßstab mindestens
eine ebene Flachseite und eine Anzeigeeinrichtung für seine gedrehte oder nichygedrehte
Stellung aufweist. Diese Anzeigeeinrichtung kann ganz einfach eine zur Seite hin
gebogene Verlängerung des Meßstabes sein, an deren Stellung man dann sofort erkennt,
ob sich der Meßstab in seiner gedrehten Stellung befindet, in welcher beim Hochzieht
die speziell ausgeformte Seite, im Falle der bevorzugten Ausführungsform die ebene
Flachseite, vom Eingriff der Abstreifbacke freigehalten ist. Der Benutzer wird also
für die Durchführung der Messung zunächst die Anzeige einrichtung bzw. den Drehhebel
in die nicht gedrehte Stellung" bringen, so daß die federnd vorgepannte Abstreifbacke
beim Hochziehen die Flachseite mit den Markierungen zur Ölstandsmessung abwischt.
Vor oder nach dem ilerunterfahren wird der Benutzer dann den Griff, den Hebel bzw.
die Verlängerung drehen, so daß sich der Meßstab in seiner gedrehten Stellung" befindet,
damit er dann den Meßstab ganz herausziehen und vom Motorblock dicht vor das Auge
führen
kann, ohne daß die Abstreifbacke die in bestimmter Höhe unter oder über der Pegelmarkierung
die ebene Flachseite des Meßstabes benetzende Flüssigkeit abstreift.
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Zweckmäßig ist es gemäß der Erfindung ferner, wenn quer zur Längsachse
des Meßstabes auf dessen gegenüberliegenden Seiten zwei Abstreifbacken vorgesehen
sind. Zum Beispiel ist eine einfache Herstellung eines möglichen Meßstabes gemäß
der Erfindung so konzipiert, daß der Meßstab im Querschnitt rechteckig ausgebildet
ist. Dann weist der Meßstab zwei schmale und zwei breite Flachseiten auf, wobei
die Ölstandsmarkierungen praktischerweise auf den Breitseiten oder auf einer Breitseite
eingebracht sind. Die beiden Abstreifbacken liegen af den gegenüberliegenden ebenen
Seiten des Meßstabes an und reinigen diesen jedesmal beim Vorbeiführen der entsprechenden
Stelle an dem Abstreifbereich.
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Erfindungsgemäß kann der Meßstab im Querschnitt aber auch halbmondförmig
ausgebildet sein, wobei erwünschtenfalls auch die eine Seite der Abstreifbacke halbkreisförmig
geformt ist.
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Es können aber auch bei halbmondförmig im Querschnitt ausgebildetemMeßstab
beide federnd vorgespannte Abstreifbacken flache, am Meßstab anliegende Frontflächen
haben, so daß die betreffende abzustreifende Fläche eben nicht die gekrümmte, sondern
die ebene Fläche ist.
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Die Abstreifeinrichtung gemäß der Erfindung ist eine kleine, im Bereich
der Abstreifbacken zu deren Halterung und Führung etwas erweiterte Hülse, die ein
so angepaßtes unteres Teil aufweist , daß dieses direkt in die Öffnung am Motorgehäuse
für den herkömmlichen Meßstab einsetzbar oder einpaßbar ist.
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Dann kann man also sämtliche auf dem Markt befindlichen Fahrzeuge
jederzeit mit der neuen Pegelmeßvorrichtung ausrüsten, ohne vorher den Motorblock
umrüsten zu müssen.
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Vorteilhaft ist es gemäß der Erfindung auch, wenn die Abstreifbacke
durch eine in dem Gehäuse der Abstreifeinrichtung gehalterte Feder auf den Meßstab
hin vorgespannt ist. Während man sich denken kann, daß elastische Mittel, wie z.B.
Kautschuk oder Kunststoffe für die Federung sorgen, sei es, daß sie hinter eine
Abstreifbacke als anderem Material eingelegt sind, sei es, daß sie einstückig mit
der Abstreifbacke ausgebildet sind und praktisch am vorderen Ende selbst die Abstreifung
übernehmen, hat es sich bei einer speziellen Ausführungsform für die Herstellung
für sehr einfach erwiesen, kleine Druckfedern zum Teil in das Gehäuse in einer Sackbohrung
einzulassen und zum Teil auf der Rückseite der Abstreifbacke in einer Ausnehmung
zu befestigen.
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Günstig ist es weiterhin gemäß der Erfindung, wenn die Abstreifbacke
und/oder die obere Gehäuseöffnung für den Meßstab eine zum Meßstab hin nach unten
abgeschrägte Fläche aufweist und/oder der Meßstab sich zu seinem unteren Ende hin
verjungen
ausgebildet ist. Diese Maßnahmen dienen der Erleichterung
des Einsteckens des Meßstabes, nachdem dieser zum Ablesen aus der Abstreifeinrichtung
herausgezogen ist. Außerdem wiS durch die nach unten abgeschrägte Fläche der Abstreifbacken
ein besseres Zurückweichen entgegen ihrer Vorspannfederkraft gewährleistet, wenn
der Meßstab nach dem Ablesen wieder zwischen die dann aufeinandeizu- und zusammengefahrenenen
Abstreifbacken geschoben wird.
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Als sehr zweckmäßig hat es sich auch erwiesen, wenn erfindungsgemäß
am unteren Ende des Meßstabes eine Sicke angebracht ist.
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Die Bemessung ist so zu wählen, daß in der einen, nämlich der nicht
gedrehten Stellung, die Sicke mit ihrem ausgebeulten Teil so gegen die Abstreifbacke
anfährt, daß ein vollständiges Heraus ziehen des Meßstabes nicht möglich ist. Diese
Maßnahme dient dem Abstreifen, wobei die Sicke so weit am unteren Ende des Meßstabes
angebracht ist, daß die Ablesestelle an der betreffenden Seite des Meßstabes mit
Sicherheit vor dem Anschlag der Sicke an der Abstreifbacke abgestreift und gereinigt
ist.
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Nach dem Drehen des Meßstabes in die gedrehte Stellung fährt die Sicke
zwischen die weiter auseinandergedrückten Abstreifbacken ohne Behinderung nach oben
heraus.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung die Pegelmeßvorrichtung
gemäß der Erfindung in einer speziellen Ausführungsform, Fig. 2 eine Querschnittsansicht
entlang der Linie B-B durch diese Vorrichtung, wobei der Meßstab jedoch in abgebrochen
gezeigt ist und gestrichelten Linien die nicht gedrehte Stellung" des Meßstabes
dargestellt ist, Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie A-A der Fig. 2, Fig.
5-7 ähnliche Schnittansichten wie Fig. 3, wobei jedoch andere Ausführungsformen
gezeigt sind, bei denen der Meßstab gemäß den Fig. 0 und 5 im Querschnitt halbmondförmig
ist und gemäß der Ausführungsform der Fig.
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6 und 7 im Querschnitt die Form eines schmalen und langen Rechteckes
annimmt.
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In Fig. 1 ist die Pegelmeßvorrichtung als spezielle Ausführungsform
zur Ölstandsmessung in Kraftfahrzeugen mit einem Meßstab und einer diesen umgreifenden,
an dem nicht gezeigten Gehäuse des Motorblockes befestigbaren Abstreifeinrichtung
2 gezeigt. Diese besteht aus einem unteren Zylinderteil 3 mit kleinem Durchmesser,
einem oberen ki zeren Zylinderteil 4 mit größerem Durchmeer und einem mittleren
Zylinderteil 5 noch größeren Durchmessers, in dem im wesentlichen der Abstreifbereich
liegt. Am oberen Ende ist der Meßstab zu einer Handhabe oder Drehhebel 6 um 900
umgebogen,
wobei dieser Hebel dazu vorgesehen ist, den Meßstab
1 um seine Längsachse 7 zu drehen. Bevorzugt ist eine Drehung von 900, weil in der
Ausführungsform der Fig. 1-3 sowie 6 und 7 der Meßstab im Querschnitt rechteckig
ausgebildet ist.
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Die breite, ebene Flachseite, auf welcher der Ölstand abgelesen wird,
ist die auf den Betrachter der Fig. 2 gerichtete Fläche mit den Maximum/Minimum-Markierungen
8. Blickt man in Fig. 1 von rechts nach links, so blickt man auf diese Flachseite,
d.h. auf die Darstellung der Fig 2. Am unteren Ende weist der Meßstab eine Sicke
9 auf, und an seinem freien unteren Ende ist er verjüngt ausgebildet, d.h. mit zwei
(oder wie nicht dargestellt: 4) schrägen Flächen 10 versehen.
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Die Abs treife inrichturg 2 befindet sich im wesentlichen in dem mittleren
Zylinder 5 mit dem großen Durchmesser und weist in allen Ausführungsformen, die
hier in den Figuren dargestellt sind, zwei Abstreifbacken 11 auf, wobei nur in den
Fig.
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4 und 5 die linke Abstreifbacke 11' eine halbmondförmige Ausnehmung
aufweist. Der Zylinderteil 5 ist mit ebenen oberen Flächen 12 und Bodenflächen 13
sowie Seitenflächen 14 gemäß den Figuren 3-7 versehen. Dadurch ist eine gute Führung
gewährleistet, so daß die Abstreifbacken 11 aus der in den Fig.
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2 und 3 mit ausgezogenen Linien gezeigten Stellung in die mit gestrichelten
Linien gezeigte Stellung - und umgekehrt - bewegt werden können. Die Vorderflächen
der Abstreifbacken 11 liegen gemäß der Ausführungsform der Fig. 3 mit den schmalen
Flächen des Meßstabes 1 in Eingriff, während in der gestrichelt
gezeicllneten
Stellung die Backen 11 an den breiten Flachseiten anliegen. Die Federn 15, die in
dem Zylinderteil 5 außen in Ausnehmungen 16 gehaltert und geführt sind, sind auf
der Rückseite der Abstreifbacken 11 befestigt und drükken letztere auf die Mitte
und auf den Meßstab 1 zu.
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Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 4-7 ist die Feder 15 nicht
in einer Ausnehmung gehaltert, sondern auf anderweitige, zweckmäßige Weise am Gehäuse
befestigt.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 4 und 5 hat der Meßstab die
Querschnittsform eines Ilaibmondes und steht in der Stellung gemäß Fig. 4 zum Abstreifen
bereit. Man erkennt aus der Stellung gemäß Fig. 5, daß sich der Meßstab 1 in seiner
"gedrehen Stellung" befindet, bei welcher die ebene Flachseite, auf der stich die
Markierungen 8 befinden, beim Hochziehen durch die Abstreifzone nicht mit den Abstreifbacken
11 in Eingriff ist.
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Die Ausführungsform nach den Fig. 6 und 7 ist sehr ähnlich der gemäß
Fig. 2 und 3, wobei lediglich die Rechteckgestalt des Querschnitts des Meßstabes
1 gestreckter ausgebildet ist, d.h.
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die ebene Flachseite breiter ist, so daß in der Stellung der Fig.
7, der "gedreilten Stellung" die beiden Abstreifbacken 11 weiter auseinande r gefallren
sind.
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Die Abstreifbackeii 11 haben gemäß Darstellung der Fig. 2 oben eine
zum Meßstab 1 hin nach unten abgeschrägte Fläche 17, und
auch die
Gehäuseöffnung 18 im oberen zylindrischen Teil 4 der Abstreifeinrichtung 2 ist mit
nach unten abgeschrägten Flächen 19 versehen. Diese Schrägflächen 17 und 19 dienen
einem leichteren Einführen des Meßstabes 1 in Verbindung mit den Schrägflächen 10
am unteren freien Ende des Meßstabes 1.