DE258772C

DE258772C -

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Publication number: DE258772C
Application number: DENDAT258772D
Authority: DE
Priority date: 1912-11-08
Also published as: DE303707C; GB191225665A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ja 258772 -KLASSE 49«. GRUPPE

HERMANN ZEITZ in KIEL

Bohr- und Schleifvorrichtung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Dezember 1909 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft ein Bohr werk, welches auch als Schleifapparat dienen kann. Die Erfindung besteht in der besonderen Ausgestaltung einer Einrichtung, mittels welcher während des Betriebes der Durchmesser des von dem Werkzeuge beschriebenen Kreises verändert werden kann.

Fig. ι zeigt die Vorrichtung in der Seitenansicht, und die

ίο Fig. 2 bis 6 zeigen Längs- und Querschnitte durch die Vorrichtung.

In einem Ständer ι ist die Bohrwelle 2 dreh- und verschiebbar gelagert. Die Drehbewegung der Bohrwelle wird durch Schneckenradantrieb 3 oder in sonst geeigneter Weise bewirkt. Der Kopf der Bohrwelle ist drehbar im Schlitten 4 gelagert, welch letzterer in der Führung des Ständers 5 durch Spindel 6 hin und her bewegt werden kann und so die Längsbewegung der Bohrwelle bewirkt.

In der hohlen Bohrwelle 2 ist eine zweite hohle Welle 7 gelagert, welche als Einstellspindel für den Werkzeugträger dient, und in dieser Welle 7 ist wieder Welle 8 gelagert, welche die Schleifspindel 9 antreibt. Welle 8 erhält ihre Bewegung durch Riemenscheibe 10 oder in anderer Weise.

Das untere Ende "der Bohrwelle 2 trägt einen Schuh 11, in welchem der Werkzeugträger 12 derart gelagert ist, daß er sich um eine Achse 13 dreht, welche exzentrisch zur Mitte der Bohrwelle 2 liegt. Im Werkzeugträger 12 ist ferner die Schleifspindel 9 wiederum exzentrisch zur Drehachse 13 des Werkzeugträgers gelagert.

Der Werkzeugträger 12 wird durch einen an ihm befindlichen Zahnkranz 14, in den das Triebrad 15 der Einstellspindel 7 eingreift, gedreht. Hierdurch wird derN^bstand der Achse der Spindel 9 von der Achse der Bohrwelle 2 ganz nach Bedarf eingestellt.

Die Übertragung der Bewegung von Welle 8 auf Schleifspindel 9 erfolgt durch Welle 16 mit Universalgelenken oder, wie in Fig. 6 dargestellt, durch die Räder 17-21.

Um während des Betriebes den Achsenabstand zwischen den Wellen 9 und 2 verändern zu können, trägt der Schlitten 4 einen Radkranz 22 und dieser wieder einen zweiten Radkranz 23. Beide haben gleiche Innenverzahnung, wobei aber zu beachten ist, daß der Zahnkranz 23 gegen den undrehbar mit dem Schlitten 4 verbundenen Zahnkranz 22 verdreht werden kann.

Die Bohrwelle 2 und die Einstellspindel 7 haben andererseits gleiche Außenverzahnung 24 bzw. 25.

Auf Bohrwelle 2 ist drehbar gelagert ein Arm 28, in welchen eine Welle mit zwei Stirnzapfen fest eingesetzt ist. Auf diesen Stirnzapfen sind drehbar angeordnet zwei gleich große Zahnräder 26, 27, welche also, wie aus der Zeichnung ersichtlich, einerseits in die Zahnkränze 22 und 23, andererseits in die Zahnräder 24 und 25 eingreifen.

Rad 23 ist auch noch außen mit einer Verzahnung versehen, in welche das Zahnrad 29 eingreift; welches durch Welle 30 gedreht wird (Fig. i).

Sobald nun Rad 29 bewegt wird, tritt eine Verdrehung der Zahnkränze 22 und 23 gegeneinander ein und damit auch der Welle 7 gegen Welle 2. Dadurch wird auch Rad 15 in Tätigkeit gesetzt und so der Kopf 12 um Achse 13 gedreht. Wenn Bohrarbeiten ausgeführt werden sollen, wird Schleifscheibe 31 entfernt und auf den Kopf 12 der Stahlhalter 32 aufgesetzt.
Um sich den eigenartigen Bewegungsvorgang

ίο klarzulegen, stelle man sich vor, daß Zahnkranz 23 stillsteht (ebenso wie Zahnkranz 22). Wenn sich nun Bohrwelle 2 dreht, so wird Rad 26 mitgedreht und wickelt sich auf Zahnkranz 22 ab, wodurch der Halter 28 eine um die Bohrwellenachse kreisende Bewegung erhält. Rad 27 muß dann naturgemäß die gleiche Bewegung wie Rad 26 machen, da es sich auf dem gleich großen Zahnkranz 23 abwickelt. Die Folge ist, daß sich Rad 25 mit gleicher Winkelgeschwindigkeit und in gleichem Sinne dreht, wie Rad 24. So lange also Zahnkranz 23 unbeweglich bleibt, wird Welle 7 sich stets mit gleicher Geschwindigkeit drehen, wie Welle 2 und es findet keine Beeinflussung des Zahnkranzes.14 durch Rad 15 statt. Wird dagegen Zahnkranz 23 gedreht, so muß naturgemäß eine Relativbewegung der Welle 7 gegen Welle 2 erfolgen und dadurch eine Verstellung des Werkzeugträgers herbeigeführt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι. Bohr- und Schleifvorrichtung, bei der während des Betriebes der Durchmesser des von dem Werkzeuge beschriebenen Kreises verändert werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrwelle (2) und die darin konzentrisch gelagerte Einstellspindel (7) gleiche Außenverzahnung (24, 25) besitzen, in welche zwei Räder (26, 27) von gleichem Durchmesser eingreifen, die mittels eines Halters (28) um die Achse der Bohrwelle (2) kreisen, und welche andererseits in zwei Radkränze (22, 23) mit gleicher Innenverzahnung eingreifen, von denen d>er eine gegen den anderen verstellt werden kann, wodurch eine Relativbewegung der Einstellspindel (7) gegen die Bohrwelle (2) herbeigeführt wird, und daß ferner die Einstellspindel an ihrem anderen Ende ein Zahnrad (15) trägt, welches in einen exzentrisch dazu an der Bohrwelle (2) drehbar angeordneten, und mit dem Werkzeugträger (12) in fester Verbindung stehenden Innenzahnkranz (14) eingreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Einstellspindel (7) der Antrieb (8) für die Schleifscheibe (31) vorgesehen ist. ,

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.