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Glukoseanalyse
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Bestimmung und Analyse von Glukose. Insbesondere bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf die Analyse von Glukose in physiologischen Medien, wie zum Beispiel
Elut und Urin, und anderen wäßrigen Proben, die von medizinischem und industriellem
Interesse sind.
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Im medizinischen Bereich liegt ein großer Bedarf an einem schnellen
und genauen analytischen Verfahren zur Bestimmung von Glukose im Blutserum heutzutage
vor. Als Ergebnis der jüngsten Fortschritte in der Enzym-Chemie wurde der Entwicklung
analytischer Methoden für Glukose, die auf der enzymatischen Oxidation von Glukose
in Gegenwart von Glukose-Oxidase basieren, viel Aufmerksamkeit gewidmet. Die Reaktion
läuft entsprechend folgender Gleichung ab:
Glukose + Sauerstoff
Glukose-Oxidase Glukonsäure + Wasserstoffperoxid.
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Diese Gleichung ist eine Vereinfachung des komplexen Gleichgewichtes,
das zwischen den Alpha- und Beta-Anomeren der Glukose, Wasserstoffperoxid, Glukolacton,
und Glukonsäure in Gegenwart von Glukose-Oxidase vorliegt, und zeiot, daß die Glukose
als Funktion des Sauerstoffverbrauches oder der Zunahme an Wasserstoffperoxid oder
Glukonsäure gemessen werden kann, Viele Verfahren, die auf dieser Gleichung beruhen,
sind bisher beschrieben worden. Wie aus der folgenden Erläuterung deutlich wird,
unterliegen diese Verfahren einer oder mehreren ernstlichen Beschränkungen, die
ihre Verwendung im klinischen Labor beeinträchtigen. Viele dieser Ausführungsarten
beinhalten einen Massentransport von entweder Sauerstoff oder Glukose durch eine
semipermeable Membran und durch eine Membran-Flüssigkeit-Grenzfläche und sind dadurch
nur mit Einschränkungen anwendbar.
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Ein solches Verfahren ist beschrieben in dem Artikel "An Enzyme Electrode
for the Amperometric Determination of Glucose" von G. G, Guilbault und G.J. Lubrano
in Analytica Chimica Acta 64, (1973) Seiten 439-455. Dieser Artikel beschreibt ein
Enzym-Elektrodenverfahren zur Bestimmung- von Glukose durch direkte amperometrische
Messung von Wasserstoffperoxid. Die Enzymelektrode ist so aufgebaut, daß Glukose-Oxidase
in oder unter einer glukosepermeablen Membran auf einer polarographischen Elektrode
immobilisiert wird. Wenn diese Elektrode in eine Glukoselösung gebracht wird, diffundiert
Glukose durch die Membran, wo sie durch die
Glukose-Oxidase oxidiert
wird, um Wasserstoffperoxid zu ergeben.
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Während diese Vorrichtunq für viele Zwecke geeignet ist, ist sie von
sich aus durch die Permeation der Glukose durch die Membran begrenzt. Außerdem macht
die Immobilisierung der Glukose-Oxidase direkt auf der Elektrode eine Auswechslung
oder Instandsetzung der vollständigen Elektrodenanordnung notwendig, im Fall daß
die Glukose-Oxidase denaturiert wird.
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Dies kann in einem modernen analytischen Labor, wo einige Hundert
Blutproben täglich bearbeitet werden, zeitraubend und teuer sein.
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US-Patent 3 539 455 offenbart ein anderes polarographisches Membran-Elektrodenverfahren
zur Glukoseanalyse. Nach dieser Ausführungsart durchdringt die Glukose der Probe
eine Membran, um mit einer Menge einer Lösung löslicher Glukoseoxidase zu reagieren,
um Wasserstoffperoxid zu erzeugen, das polarographisch gemessen wird. Diese Arbeitsweise
ist meinbranabhängig und entsprechend beschränkt und setzt keine immobilisierten
Enzyme ein.
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Viele andere polarographische Membranverfahren sind vorgeschlagen
worden, bei denen die enzymatische Oxidation von Glukose zu Glukonsäure und Wasserstoffperoxid
als Funktion der verbrauchten Sauerstoffmenge gemessen wird. Solche Verfahren verwenden
normalerweise eine Sauerstoffelektrode mit einer Membran des Typs, der im US-Patent
2 913 836 offenbart worden ist. Solche Verfahren
werden in den US-Patenten
3 512 517; 3 542 662; sowie in den Artikeln "A New Principle of Enzymatic Analysis"
von H.U.
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Bergmeyer und A. Hagen aufgezeigt, die in der Z. Anal. Chem.
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261, 333-336, (1972) erschienen sind; sowie "The Enzyme Electrode"
von S.J. Updike und G.P. Hicks, erschienen in Nature, Vol. 214, 986-988, (1967);
Studies on Conditions for the Polarographic Determination of Glucose with Glucose
Oxidase" von M. Jemmali und R. Rodriquez-Kabana, erschienen in Clinica Chimica Acta
42 (1972) 153-159; und "Immobilized Enzymes A Prototype Apparatus for Oxidase Enzymes
in Chemical Analysis Utilizing Covalently Bound Glucose Oxidase" von M.K.
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Weibel, W. Dritschilo, H.J. Bright und A.E. Humphrey, erschienen in
Analytical Biochemistry 52, 402-414 (1973).
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Diese Meßverfahren sind von sich aus durch die Diffusion des Sauerstoffs
durch eine permiselektive Membran begrenzt.
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Im US-Patent 3 707 455 wird eher ein potentiometrisches als ein polarografisches
Verfahren gezeigt, bei dem die Glukose eine Membran zur Reaktionskammer durchdringt,
die lösliche Glukose-Oxidase enthält, und die entstandene Zunahme an Glukonsäure
wird potentiometrisch ermittelt.
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Andere Ausführungsarten von allgemeinerem Interesse, die die Glukose
als Funktion verschiedener sekundärer chemischer Reaktionen messen, werden in den
US-Patenten 3 591 480; 3 623 960; 3 770 607 offenbart, sowie in den Artikeln "Electrochemical-Enzymatic
Analysis of Blood Glucose and Lactate" von D.L. Williams, A.R. Doig, Jr., und A.
Korosi,
erschienen in Analytical Chemistry, Vol. 42, No. 1, (1970);
"Ion-Electrode Based Automatic Glucose Analysis System?1 von R.A. Lienado und G.A.
Rechnitz, erschienen in Analytical Chemistry, Vol. 45, No. 13, (1973); und Enzyme
Electrode for Glucose Based on an Iodide Membrane Sensor" von G. Nagy, L.H. Von
Storp und G.G. Guilbault, erschienen in Analytical Chimica Acta, 66, (1973), 443-455.
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Bei den oben beschriebenen bekannten polarografischen Systemen zur
Messung von Glukose, bei denen Wasserstoffperoxid direkt bestimmt wird, wird immer
eine Membran wegen der möglichen Beeinflussung und der Vergiftung der Elektrode
mit Fremdstoffen aus der Probe benötigt. Die vorliegende Erfindung sieht ein analytisches
Verfahren für Glukose durch direkte polarografische Bestimmung von Wasserstoffperoxid
vor, das keine Membran benötigt.
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Bei der vorliegenden Erfindung durchläuft eine geringe Menge der Glukoseprobe,
verglichen mit dem Volumen eines beständig fließenden wäßrigen, gepufferten Verdünnungsstroms,
durch eine Reaktionskammer, die eine Schicht immobilisierter Glukoseoxidase enthält,
wo sie zu Wasserstoffperoxid oxidiert wird, während sie die Schicht durchdringt
oder durchsickert. Die Reaktionskammer besitzt einen Probeneinlaß und einen Reaktionsprodukt-Auslaß.
Der Strom des Reaktionsproduktes führt von der Kammer zu einer polarografischen
Zelle. Dies bewirkt eine kurze Berührungszeit zwischen den Elektroden und der Glukoseprobe,
und eine Elektrodenbeeinflussung und Vergiftung ist nicht wesentlich, so daß eine
Membran nicht benötigt wird. Die
Elektrode spricht sehr viel schneller
an, und die Empfindlichkeit und die Reproduzierbarkeit sind bei der vorliegenden
Erfindung gesteigert, vergl-ichen mit den Verfahren, die durch einen Membran-Diffusionsschritt
beschränkt sind.
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Dementsprechend bewältigt die vorliegende Erfindung diese Nachteile
des Standes der Technik dadurch, daß sie eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Oxidation von Glukose schafft, bei denen die Glukose in einer Schicht immobilisierter
Glukoseoxidase unter Bildung von Masserstoffperoxid und Glukonsäure oxidiert, danach
das entstandene Wasserstoffperoxid in einer polarographischen Zelle direkt polarographisch
bestimmt und anschließend der polarographische Meßwert auf- das Glukoseäquivalent
der ursprünglichen Probe umgerechnet wird.
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Eines der wesentlichen Merkmale der vorliegenden Erfindunq liegt darin,
daß die Schicht der immobilisierten Glukose-Oxidase physikalisch von der polarographischen
Zelle getrennt ist. Dies stellt eine bedeutende Verbesserung gegenüber den oben
besprochenen Typen von Enzymelektroden dar, bei denen Wasserstoffperoxid eine Membran
durchdringen muß, die den Fühlteil der polarographischen Elektrode abschirmt.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in
Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 ein schematisches Flie-ßdiagramm eines Verfahrens
nach der vorliegenden Erfindung:
Fign. 2 und 3 schematische Fließdiagramme,
die die Einzelheiten von polarographischen Zellen, die in Verbindung mit Fig. I
verwendet werden können, zeigen.
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Nach Fiq.. 1 strömt eine wäßrige Probe, die Glukose enthält, in eine
Reaktionskammer, die eine Schicht immobilisierter Glukose-Oxidase enthält, wo die
Probe genügend lange bei ausreichender Temperatur gehalten wird, um die Glukose
zu Glukonsäure und Wasserstoffperoxid zu oxidieren. Die Reaktionskammer ist mit
einem Probeneinlaß und einem Reaktionsprodukt-Auslaß ausgerüstet.
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Kennzeichaenderweise läuft diese Oxidation innerhalb weniger Sekunden
bis 30 Minuten oder langer bei TemPeraturen im Bereich von 0°C bis etwa 500C vollständig
ab. Eine Zei-tspanne von weniger als 1 Minute bei Paumtemperatur reicht normalerweise
zur Oxidation der Glukose aus.
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Da die Glukose-Oxidase ihre beste Wirkung zur Oxidation von Glukose
im; pH-Bereich von 4 bis 8 hat, wird die Glukose-Probe vor dem Kontakt mit der Glukose-Oxidase
mit einem wäßrigen Verdünner verdünnt, der gepuffert ist, um zu verhindern, daß
sein pH-Wert aus dem pH-Bereich auswandert, in welchem die Glukose-Oxidase ihre
beste Wirkung zur Oxidation von Glukose hat, Vorzugsweise liegt zwecks nuten Wirkungsgrad
der Oxidation der Glukose durch Glukose-Oxidase der pH-Wert des gepufferten Verdünners
im Bereich von etwa 5 bis 7. Als Verdünner besonders geeignet sind wäßrige, gepufferte
Lösungen von Natriumacetat und Essigsäure,
Andere geeignete Puffer
sind unter anderem Natriumcitrat und wasserlösliche Phosphate und Phthalat-Salze
in 0,001 bis 0,5-molarer Konzentration.
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Der für diese Oxidationsreaktion benötigte Sauerstoff wird durch die
Sauerstoff-Konzentration, die normalerweise in der Glukoseprobe und dem gepufferten
Verdünner bei Raumtemperatur gelöst ist, geliefert. Bei dieser Konzentration liegt
normalerweise genügend Sauerstoff vor, um ausreichend Glukose für eine verläßliche
und reproduzierbare polarographische Erfassung zu oxidieren. Es ist nicht notwendig,
daß die gesamte Glukose unter Bildung von Wasserstoffperoxid oxidiert wird. Es ist
lediglich notwendig, daß die prozentuale Umwandlung verläßlich und von einem Standard
auf unbekannte Proben innerhalb einer gegebenen Anzahl von Laborbedingungen reproduzierhar
ist.
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Auf diese Weise schafft ein reproduzierbarer Wert einer 60°igen Umwandlung
von Glukose eine genaue polarographische Ansprache zum Zweck der Kalibrierung und
Analyse. Bei der bevor zugten Ausführungsform wird im wesentlichen die gesamte Glukose
oxidiert um Wasserstoff@eroxid zu bilden so daß jeder mögliche Fehler durch Veränderung
der Umwandlungsrate von Probe zu Probe beseitigt ist. Um eine solche vollständige
Umwandlung von Glukose zu erreichen, kann gewünschtenfalls Zusatz-Sauerstoff aus
einer äußeren Quelle (z.B. eine Einblasvorrichtung für Sauerstoff oder ein Sauerstoff
enthaltendes Gas) in die Probe eingeführt werden, obwohl dies selten erforderlich
ist, Geringe Schwankungen können in der Konzentration des gelösten
Sauerstoffs
in der Glukoseprobe und im gepufferten Verdünner als eine Funktion der Veränderungen
im Druck oder der Temperatur auftreten. Solche Schwankungen sind unbedeutend, und
die Gegenwart von ausreichendem Sauerstoff wird sichergestellt, wenn das Nachweisverfahren1
die Probenmenge und die Konzentrationen, die hier spezifiziert worden sind, verwendet
werden. Dies ist ein bedeutender Vorteil gegenüber den Verfahren, die den Glukosegehalt
als Funktion der Sauerstoff-Abnahme messen.
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Das Verhältnis der Verdünnung der Glukoseprobe im gepufferten Verdünner
verändert sich mit der Konzentration der Glukose in der Probe. Bei physiologischen
Medien, wie zum Beispiel Blut und Urin, die eine unbekannte Konzentration innerhalb
des erwarteten Konzentrationsbereiches besitzen, ist eine Verdünnung von 2,5 Mikroliter
der Probe in einem Strom des gepufferten Vordünners, der mit einer Geschwindigkeit
von 0,1 bis 5 und vorzugsweise 0,1 bis 2 ml pro Minute fließt, für eine bedeutsame
polarografische Empfindlichkeit geeignet. Normalerweise wird wegen der Wirksamkeit
und der Wirtschaftlichkeit eine geringe Glukoseprobe (z.B. ungefähr 2 bis 10 Mikroliter)
in den Strom des gepufferten Verdünners eingespritzt, der mit einer Geschwindigkeit
von 0,1 bis 10 ml pro Minute beim Eintritt in die Schicht der immobilisierten Glukose-Oxidase
fließt.
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Der gepufferte Verdünner wird durch eine kleine Dosierpumpe üblicher
Bauart zum Fließen gebracht.
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Es ist wünschenswert, zusätzlich zum Puffern Salze hinzuzufügen, wie
z.B. Kaliumchlorid oder Natriumchlorid, die dazu dienen,
ein Referenzpotential
zu bilden, wenn Silber-Silberchlorid-Referenzelektroden eingesetzt werden, die die
Probe als Füll-Lösung verwenden. Ein Bakterien-Inhibitor kann mit dem gepufferten
Verdünner vereinigt worden, um die Beeinflussung durch Bakterien zu verringern.
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Jedes der bekannten Verfahren zur Immobilisierung von Glokose-Oxidase
auf einem unlöslichen Träger unter Bildung einer Schicht immobilisierter Glukose-Oxidase
kann bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel
kann Glukose-Oxidase kovalent an einen porösen Glasträger mit einem amino-funktionellen
Silan-Kupplungsreagenz gebunden sein, wie in dem Artikel "Immobilized Enzymes: A
Prototype Apparatus for Oxidase Enzyme in Chemical Analysis Utilizing Covalently
Bound Glucose Oxidase" von M.K. Weibel et al, erschienen in Analytical Biochemistry,
52, 402-414 (1973) offenbart worden ist; Glukose-Oxidase kann auf einer Fullkörpersäule
immobilisiert werden, wie im Artikel "A New Principle of Enzymatic Analysis" von
H.V. Bergmeyer und A. Hagh,erschienen in Z. Anal. Chem. 261, 333-336 (1972) beschrieben
wird; Glukose-Oxidase kann in Polyacryl-Polymeren immobilisiert werden, wie in dem
Artikel "Enzyme Electrodes for Glucose Based on an lodide Membrane Sensor von G.
Nagy et al, erschienen in Analytica Chemica Acta, 66, (1973), 443-455 beschrieben
wird; Glukose-Oxidase kann in einem Polyacrylamid-Gel immobilisiert werden, wie
im Artikel "An Enzyme Electrode for the Amperometric Determination of Glucose" von
G. Guilbault et al, erschienen in Analytica Chemica Acta 64, (1973), 439-455 or
im US-Patent 3 542 662
beschrieben wird; Glukose-Oxidase immobilisiert
auf Nickelkieselerdcaluminiumoxid, wie im Artikel "Immobilization of Glucose Oxidase
on Nickel-Silica-Alumina" von W.M. Herring et al, erschienen in Biotechnology and
Bioengineering, Vol.
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XIV, Seiten 975-984, (1972) beschrieben wird; ebenfalls kann Glukose-Oxidase
mit Bromcyan immobilisiert werden entsprechend dem Verfahren des US-Patentes 3 645
852 "Method of Binding Water-soluble Proteins and Water-soluble Peptides to Waterinsoluble
Polymers Using Cyanogen Halide" von R. Axen, J.
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Porath und E. Ernbach. Die Offenbarungen dieser Vorveröffentin lichungen
sind nunmehr mittels Bezug/dieser Anmeldung aufgenommen Deshalb ist es in der Technik
bekannt, die Schicht immobilisierter Glukose-Oxidase unter Auswahl der Trägermaterialien
zu bilden, wi.e z.B. poröses Glas; in Partikeln auftretendes und vorzugsweise poröse
feuerfeste Oxid, wie z.B. Aluminiumoxid, Titanoxid, Zirkonoxid, Siliziumoxid, Magnesiumoxid,
Magnesiumsilikat und Thoriumoxid; Glasmasse; in Partikeln auftretendes Porzellan;
verdichtete und gesinterte feuerfeste Oxide; Ton; wasserunlösliche Polymere, und
daß die Glukose-Oxidase darauf durch chemische oder physikalische Mittel immobilisiert
wird.
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Es ist lediglich erforderlich, daß die Schicht für die Probe durchlässig
sein muß, während eine im Verhältnis zum Volumen große Fläche geschaffen wird, um
einen ausreichenden Kontakt zwischen der Glukose-Oxidase und der Glukoseprobe sicherzustellen.
Eine dichte Schicht von Glukose-Oxidase, die auf einem inerten In Partikeln auftretenden,
porösen, fibrösen
oder gelartigen Träger immobilisiert wird, wird
für diesen Zweck bevorzugt. Wenn in Partikeln auftretende feuerbeständige Oxide
verwendet werden, sind Partikelgröße und prozentuale Durchlässigkeit nicht besonders
kritisch, solange ein ausreichender Kontakt zwischen Glukose und Glukos-Oxidase
geschaffen wird. Es hat sich herausgestellt, daß eine Volumendurchlässigkeit im
Bereich von ungefähr 10 bis ungefähr 60% mit einem Durchschnittsdurchmesser der
Porengröße im Bereich von ungefähr 0,01 bis 10 Mikron wirksam und ohne waheres erhältlich
ist . In Partikeln auftretende feuerbeständige Oxide, die einen Durchmesser der
Partikelgröße im Bereich von ungefähr 1 bis ungefähr 1000 Mikron besitzen, sind
ohne weiferes mit einem Durchmesser der Partikelgröße im Bereich von ungefähr 100
Mikron bis 400 Mikron erhältlich und für die vorliegenden Absichten sehr zweckmäßig.
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Nach der Oxidation der Glukose in der Schicht der immobilisierten
Glukose-Oxidase fließt die entstandene Reaktionsmischung zur polarografischen Zelle.
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung wird der wäßrige gepufferte
Verdünner kontinuierlich durch die Reaktionskammer gepumpt, die die Schicht der
immobilisierten Glukose-Oxidase und die polarografische Zelle enthält. Die Glukoseprobe
wird mit einer Injektionsnadel in die Schicht der immobilisierten Glukose-Oxidase
durch eine Einspritzöffnung eingespritzt, die in der Form eines Mischventils mit
einem Gummidiaphragma bedeckt sein kann.
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Während die Glukose das Bett der immobilisierten Glukose-Oxidase
durchfließt
und durchdringt, wird sie zu Wasserstoffperoxid und Glukonsäure oxidiert, die als
Reaktionsprodukte in der Probe bleiben. Diese Reaktionsmischung fließt dann in die
polarogra fische Zelle, wo Wasserstoffperoxid polarografisch durch direkten Kontakt
mit den polarografischen Elektroden nachgewiesen wird. Die polarografische Ansprache
aus der Messung von Wasserstoffperoxid wird durch eine Strommeßvorrichtung gemessen,
wie z.B. einen Stromschreiber. Dieser Wert wird dann auf das Glukoseäquivalent der
ursprünglichen Probe umgerechnet.
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Das Glukoseäquivalent der ursprünglichen Probe wird normalerweise
in mg Glukose/100 ml (d.h. mg-Prozent) der Probe angegeben.
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Diese Einheiten sind bei klinischen Anwendungen üblich.
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Zwei Ausführungsarten der in Fig. 1 aufgezeigten polarografischen
Zelle werden schematisch in den Figuren 2 und 3 gezeigt. Diese Zellen werden 'lDurchfluß"-Zellen
genannt, da die in der Analyse befindliche Probe kontinuierlich durch die Zelle
fließt.
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In Fig. 2 ist der Zellkörper 10 aus einem festen inerten elektrisch
isolierenden Material aufgebaut, wie z.B. Glas oder Kunststoff. Polymethyl-Methacrylat-Kunststoffe
haben sich für diesen Zweck als sehr zufriedenstellend erwiesen. Der Zellkörper
10 ist mit einem engen Durchgang 11 versehen, durch den die Probe der Reaktionsmischung,
die Wasserstoffperoxid enthält, in den Zellhohlraum 15 fließt. Der Hohlraum 15 ist
so bemessen, daß ein wirksamer Kontakt zwischen der Probe und den polarografischen
Elektroden sichergestellt wird, während das Totvolwnen möglichst gering gehalten
wird. Die in den Beispielen verwendete
Zelle ist aus Kunststoff
und besitzt einen Hohlraum von ungefähr 0,25 cm Breite, 1,25 cm Länge und ungefähr
0,05 cm Tiefe.
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Die Elektroden sind von der Oberseite der Zelle eingeführt und sind
entlang der Längsrichtung angebracht.
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In Fig. 2 ist ein Satz von zwei polarografischen Elektroden 12 und
13 im Zellkörper 10 angebracht, so daß die Fühlspitzen der Elektroden in direktem
Kontakt mit der Probe im Hohlraum 15 sind. Die Elektrode 12 fungiert sowohl als
Gegenelektrode wie auch als Referenzelektrode. Die Elektrode 12 ist von üblicher
Bauart und kann ein Silberdraht, der mit Silberchlorid übereine zogen ist, oder
Kalomel-Elektrode sein. Bevorzugt wird eine Silber-Silberchlorid-Referenzelektrode,
da die zu messende Probe als Referenzelektroden-Füllösung fungieren konn, indem
Chloridionen darin eingetragen werden. Die anderen Typen der Referenzelektroden,
die ihre eigene abgefüllte Füllösung verwenden, können, wenn es gewünscht wird,
verwendet werden.
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Die Elektrode 12 ist mit einer Quelle eines konstanten Gleichstrompotentials
verbunden (normalerweise ungefähr o,6 Volt), wie bei der üblichen Polarografie.
Die Elektrode 13 ist eine Arbeitselektrode in Form von Platin, Palladium, Gold,
Graphit oder Kohlenstoff oder einem anderen inerten leitenden Material.
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Das Wasserstoffperoxid in der Probe depolarisiert leicht po larografische
Elektroden, und der Stromfluß, der durch die Strommeßvorrichtung bei einer vorgegebenen
angelegten Spannung gemessen wird, ist proportional zur Wasserstoffperoxid-Konzentration.
Dieser Stromfluß wird umgerechnet auf das Glukose
äquivalent der
ursprünglichen Probe. In der in Fig. 2 gezeigten polarografischen Zelle muß die
Referenzelektrode auch als Gegenelektrode fungieren und nimmt an der Redox-Reaktion,
die in der Zelle stattfindet, teil. Der IR- Spannungsabfall wird nicht kompensiert,
und die Potentialdifferenz zwischen der Referenzelektrode und der Arbeitselektrode
kann sich ändern.
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Die Zelle der Fig. 3 wird bevorzugt gegenüber der Zelle der Fig. 2.
In der Zelle der Fig. 2 ist die Referenzelektrode die einzig andere Elektrode im
Stromkreis, so daß der Strom gezwungen wird, durch sie zu fließen. Dieses kann eine
Veränderung in der Potentialdifferenz zwischen den Elektroden aufgrund des IR-Spannungsabfalls
durch die Probe bewirken. Außerdem wird der Silberchlorid-Überzug, wenn eine Silber-Silberchlorid-Referenzelektrode
verwendet wird, schließlich durch die Redex-Reaktion angegriffen. Dementsprechend
ist die Verwendung einer solchen Zelle, auch wenn die Elektrode dicht an der Arbeitselektrode
liegt, nicht so genau wie die Zelle der Fig. 3.
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Wenn die Zelle der Fig. 3 in einem Routinelabor verwendet wird, kann
ein Spitzenwert-Detektor und eine Proben- und Halteschaltung verwendet werden uin
den höchsten Strom über einer Grundlinie des Stroms zu messen, und diese Differenz
ist dann proportional zur Wasserstoffperoxid-Konzentration in der Probe und ist
deshalb proportional zur Glukosekonzentration.
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Bei einer bevorzugten polarografischen Zelle, die in Fig. 3 gezeigt
wird, ist die polarografische Zelle potentiostatisch.
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Dies ist die sogenannte "Dreielektroden-Polarographie", sie in dem
Artikel "The Renaissance in Polarographic and Voltammetric Analysis" von Jud B.
Flato offenbart worden ist, erschienen in Analytical Chemistry, Vol. 44, September
1972, deren Lehren hier durch Bezug aufgenommen worden sind.
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Fig. 3 zeigt einen Zellkörper 10 und einen Hohlraum 15, wie die Zelle
der Fig. 2. Die Zelle der Fig. 3 ist mit einer Referenzelektrode 23 in Form eines
Silberdrahtes ausgerüstet, der mit Silberchlorid überzogen ist und so dicht wie
möglich an der Arbeitselektrode 21, die aus einem Platindraht besteht, liegt.
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Die angelegte Spannung (+ 0,6 Volt Gleichspannung) wird am Eingang
des Steuerungsverstärkers 30 angelegt, mit dem die Referenzelektrode 23 ebenfalls
durch den spannungsfolger 31 verbunden ist. Der Ausgang des Steuerungsverstärkers
30 ist mit der Gegenelektrode 20 verbunden, die aus Platindraht besteht. Durch diesen
Aufbau ist gewährleistet, daß im wesentlichen kein Strom durch die Referenzelektrode
23 fließt und ausreichend Kompensationsspannung an der Gegenelektrode 20 anliegt,
um die Spannungsdifferenz zwischen der Referenzelektrode 23 und der Arbeitselektrode
21 aufrechtzuerhalten. Die Arbeitselektrode 21 ist mit einer kleinen üblichen Strommeßvorrichtung
verbunden, die eine Strommessung vorsieht, die auf das Glukoseäquivalent der ursprünglichen
Probe umgerechnet wird. Andere übliche Elektroden, wie sie in Verbindung mit Fig.
2 beschrieben worden sind, können bei der Ausführungsart der Fig. 3 verwendet werden,
falls es gewünscht wird.
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In den folgenden Beispielen sind alle Teile Gewichtstoile, alle Prozente
Gewichtsprozente, und alle Temperaturen sind in °C, wenn es nicht anders angedeutet
wird.
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Beispiel 1 Teil A Immobilisierte Glukose-Oxidase auf Aluminiumoxid-Pulver
1 g zerteilten Aluminiumoxids wird gründlich mit destilliertem Wasser gewaschen.
Das zerteilte Aluminiumoxid besitzt eine Partikelgröße im Bereich von minus 40 bis
+ 70 mesh (US-Siebe) und einen durchschnittlichen Durchmesser der Porengröße von
0,1 bis 0,2 Mikron.
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50 mg Glukose-Oxidase (mit einer angegebenen Aktivität von 140 i.E./mg)
wird dem nassen zerteilten Aluminiumoxid in 40 ml einer wäßrigen Lösung zugefügt,
die auf einen pH von 5>5 mit einem Standardpuffer gepuffert worden ist, der eine
Mischung von Kaliumdihydrogenphosphat und Dinatriumhydrogen0 phosphat enthält. Die
entstandene Mischung wird für eine halbe Stunde bei 6 bis 80C leicht gerührt, um
das Enzym zu sorbieren.
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Zu dieser Mischung wird ein Vernetzungsreagenz hinzugefügt, das durch
Vermischung von 20 ml Methanol, 10 ml destilliertem Wasser, 0,15 ml konzentrierter
Salzsäure, 0,08 ml Diaminopropan und 0,02 ml Dibromäthan gebildet wird. Die vereinigte
Mischung von Aluminiumoxid, Glukose-Oxidase und dem Benetzungsreagenz wird leicht
mit einem magnetischen Rührer bei 6 bis 80C über Nacht gerührt , um die Glukose-Oxidase
auf dem Aluminiumoxid zu
immobilisieren. Die entstandene immobilisierte
Glukose-Oxidase/ Alumiumoxid-Zusammensetzung wird mit ungefähr 2 1 destilliertem
Wasser gewaschen und in destilliertem Wasser aufbewahrt.
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Teil B Eichung der immobilisierten Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Zusammensetzung
zur Die katalytische Aktivität der immobilisierten Glukose-Oxidase/ Aluminiumoxid-Zusammensetzung
des Teils A wird aus der gemessenen Geschwindigkeit der Oxidation von ß-D-Glukose
zu Glukonsäure durch Parabenzochinon in Gegenwart der Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Zusammensetzung
berechnet. Die Reaktion wird durch folgende Gleichung dargestellt: ß-D-Glukose+Parabenzochinon+H2O
Glukose-Oxidase Glukonsäure + Hydrochinon.
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Die Reaktion wird anhand der potentiometrischen Messung der Konzentrationsveränderung
des Hydrochinons mit der Zeit verfolgt. Eine Platin-Detektorelektrode wird mit einer
Doppelverbindungs-Kalomel-Silber/Silberchlorid-Referenzelektrode verwendet. Standardlösungen
zur Eichung des Elektrodensystems werden aus Hydrochinon mit ungefähr 100 molarem
Überschuß von Parabenzochinon, das ebenfalls in den wäßrigen Lösungen vorliegt,
hergestellt. Eine Eichkurve wird dadurch gezeichnet, daß die Hydrochinonkonzentration
gegen die Millivolt-Ableswerte des Potentiometers aufgetragen werden.
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Das Reaktionsmedium, in dem die Oxidation der Glukose stattfindet
ist eine wäßrige Lösung, die 0,1-molar an Dextrose ist und 0,01-molar an Phosphat-Puffer
bei einem pH von 5>5
ist. Es wird über Nacht gerührt, um sicherzustellen,
daß das Gleichgewicht zwischen den Alpha- und Beta-D-Glukoseformen erreicht ist.
Es wird ausreichend Parabenzochinon und Hydrochinon hinzugefügt, um die endgültige
Lösung 1,0 x 10-² molar und 1,0 x 10-4 molar in bezug auf die letzwren Komponenten
zu machen. Eine bekannte enge der Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Zusammensetzung
wird zu einem bestimmten Volumen des Reaktionsmediums hinzugefügt, und die Veränderung
des Potentials der in der Lösung eingetauchten Elektrode wird mit der Zeit unter
Verwendung des oben beschriebenen Elektrodensystems verfolgt.
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Aus den Nillivolt-Ablesewerten wird die entsprechende Hydrochinonkonzentration
aus der Eichkurve bestimmt und ein Diagramm der Konzentration der Versuchslösung
gegen die Zeit hergestellt. Die Aufangsneigung dieser Kurve stellt die Oxidationsgeschwindigkeit
der p-D-Glukose dar die durch das immobilisierte Enzym katalysiert worden ist. Die
Aktivität wird dann aus folgender Beziehung berechnet: Aktivität = Oxidations@eschwindigkeit
Aluminiumoxid-Volumen Bei Verwendung dieses Eichverfahrens stellt sich heraus daß
die Clukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Zusammensetzung des Teils A eine Aktivität von
995 i.E. Glukoso-Oxidase pro ml der Glukose=Oxidase/Aluminimumoxid-Zusammensetzung
besitzt. 10 Tage später, nachdem die Zusammensetzung in destilliertem Wasser bei
4°C aufbewahrt worden ist, ist die Aktivität 825 i.E.
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Glukose-Oxidase pro ml der Glukose-Oxidasc/Aluminiumoxid-Zusammensetzung.
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Eine internationale Einheit einer biologischen Aktivität ist als diejenige
Menge eines aktiven Enzyms festgelegt worden, die ein Substrat zu einem Produkt
mit einer Geschwindigkeit von einem Mikromol pro Minute umwandelt.
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Teil C Herstellung einer Schicht immobilisierter Glukose-Oxidase
zur Verwendung in Fig. 1 Eine Glassäule wird aus einem 50 mm Borsilikat-Glasrohr
mit einem Innendurchmesser von 2,8 mm und einem Außendurchmesser von 6 min hergestellt.
Eine 400 mesh Nylonscheibe wird an einem Ende der Säule angebracht. Die immobilisierte
Glukose-Oxidase/ Aluminiumoxid-Zusammensetzung des Teils A wird darin eingetragen,
um das Rohr zu füllen. Das Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid wird durch die Schwerkraft
in der Säule dicht eingetragen, und das andere Ende der Säule wird ebenfalls mit
einer 400 mesh Nylonscheibe versehen, nachdem die Säule gefüllt worden ist. Das
Volumen der Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Zusammensetzung beträgt ungefähr 0,3 ccm.
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Die Säulenenden werden dann mit Kunststoffverbindungsrohren versehen,
von denen eines T-förmig zur Probeneinspritzung ist.
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Das Einspritzungs-T wird mit einer Gummimembran zur Probeneinspritzung
mit einer Injektionsnadel versehen.
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Teil D Analyse der Glukose Ein gepuffert Verdünner für die Glukoseprobe
wird hergestellt aus: 50 ml einer gesättigten wäßrigen Lösung von 2-Chlor-4-
Phenylphenol;
10 ml von 1,0-normalem Kaliumchlorid; 8,2 g (0,1 Mol) Natriumacetat; ausreichend
1,0 molare Essigsäure, um den pH auf 5,6 einzustellen; und zusätzlich Wasser, um
einen Liter Lösung herzustellen. Der Puffer ist auf diese Weise ungefähr 0,1-molar
an Acetat, 0,01-molar and Kaliumchlorid und enthält eine Spur des Bakterizids 2-Chlor-4-Phenylphenol.
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Die polarografische Zelle ist die in Fig. 3 gezeigte und ist schon
oben beschrieben worden. Die Elektroden sind mit einem polarografischen Analysator
verbunden.
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Die zur Eichung der polarografischen Zelle verwendete Standardlösung
ist eine 0,01 molare wäßrige Glukoselösung, die 0,1 molar an Natriumchlorid als
Referenzelektroden-Füllösung ist.
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Beide Chemikalien sind als Reagenzien geeignet. Die Standerdlösung
wird weit vor dem Gebrauch hergestellt, um ein chemisches Gleichgewicht sicherzustellen.
D.h. im allgemeinen klinischen Sprachgebrauch, daß dieser Standard eine Glukose-Konzentration
von 180 mg Glukose pro 100 ml der Probe (d.h. 180 mg-% Glukose) darstellt.
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Der gepufferte Verdünner wird durch die in Fig. 1 beschriebene Vorrichtung
mit einer Geschwindigkeit von 1,0 m1 pro Minute gepumpt. Dieses ergibt. einen Grundlinienstrom
von annähernd einem Nanoampere, Eine 3,0 Mikroliter Probe der 0,1 molaren Glukose-Standardlösung
wird mit einer Injektionsnadel
durch das Einspritzungs-T in die
Säule des immobilisierten Enzyms eingespritzt, wie in Fig. 1 gezeigt wird. Der Strom
steigt schnell auf einen Höchststrom von 250 Nanoampere über einen 10-Sekunden-Zeitraum
an, und nimmt schnell über einen 30-Sekunden-Zeitraum auf einen Wert ab, der sich
dem Grundlinienwert nähert. Der Eichfaktor von Strom zur Konzentration ist deshalb
1,39 Nanoampere pro mg-% Glukose für eine 3 Mikroliter-Probe.
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Zehn getrennte 3,0 Mikroliter-Proben einer Standard-Blutserumprobe
(die @@@ @3,5 mg % Glukose angegeben ist) werden nacheinander in den Strom des gepufferten
Verdünner eingespritzt, der in die Schicht der immobilisierten Glukose-Oxidase fließt1
und das entstandene Peroxid wird wie oben polarografisch analysiert, und die entsprechenden
Strommachlauf-Ablesewerte werden aufgezeichnet. Unter Verwendung des Eichfaktors
wird der Strom auf die Konzentration umgerechnet; es stellte sich heraus, daß die
Proben einen Durchschnittswert von 80 mg Glukose/100 ml Probe (80 mg-%) mit einem
Abweichungskoeffizienten von 0,7% enthielten.
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Eine zweite, ungewöhnliche Standardblutscrum-Probe (mit 197 mg Glukose-Gehelt
angegehen) wird in der oben beschriebenen Vorgangsweise analysiert. Von den gesamten
20 Analysen ergibt sich ein Durchschnittswert von 200,5 mg Glukose/100 ml mit einem
Standardabweichungskoeffizienten von 1,3%.
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Beispiel II Teil A Herstellung von immobilisierter Glukose-Oxidase
5 g in Partikeln vorliegenden Aluminiumoxids, das eine Partikelgröße im Bereich
von -70 bis + 80 mesh (US-Sieb) und einen durchschnittlichen Porendurchmesser von
0,1 bis 0,2 Mikron besitzt, wird durch zweistündiges Erhitzen bei 10600C getrocknet.
Nach dem Abkühlen wird das Aluminiumoxid in 1-normaler Salzsäure für 2 bis 4 Stunden
eingeweicht und mit destilliertem Wasser gewaschen, um absorbierte Luft zu entfernen.
Das gewaschene Aluminiumoxid wird mit ungefähr 10 ml eines 0,01 molaren Phosphatpuffers
(pH 6,0) in ein Becherglas gebracht.
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Glukose-Oxidase wird wie im Beispiel I (250 mg) zu dem in Partikeln
auftretenden Aluminiumoxid mit genügend destilliertem Wasser hinzugefügt, um das
Volumen der Mischung auf ungefähr 40 ml zu bringen. Die Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Mischung
wird mit einem Magnetrührer bei Raumtemperatur für ungefähr eine halbe Stunde leicht
gerührt.
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EinVnetzungsreagenz wird aus 20 ml Methanol, 10 ml Wasser, 0,15 ml
konzentrierter Salzsäure, 0,05 ml Diaminopropan und 3 ml einer 10 Gew.-%-Lösung
von Glutaraldehyd hergestellt.
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Dieses Reagenz wird tropfenweise zur Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Mischung
wie oben beschrieben hinzugefügt. Der Zusatz wird bei Raumtemperatur vorgenommen,
und die fertige Reaktionsmischung wird über Nacht bei OOC stehengelassen. Dann wird
sie in einem
0,001 molaren Phosphatpuffer (pH 5,5) gewaschen und
in destilliertem Wasser bis zur Probe aufbewahrt.
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Der Probenablauf ist der gleiche wie im Beispiel I, Teil B beschrieben
worden ist. Es ergab sich eine Aktivität von ungefahr 150 i.E. pro ml von Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Zusammensetzung.
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Teil B Glukose-Analyse Eine Schicht immobilisierter Glukose-Oxidase
wird, wie im Beispiel I beschrieben worden ist, unter Verwendung der Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Zusammensetzung,
die oben im Teil A beschrieben worden ist, hergestellt.
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Das Verfahren für das analytische System ist im wesentlichen das gleiche wie das
im Teil D des Beispiels I.
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Die Fließgeschwindigkeit dos gepufferten Verdünneisbeträgt 1,0 ml
pro Minute; er hat die gleiche Zusammensetzung wie im Beispiel I. Eine 3,0 Mikroliter
Standard-Glukoselösung (die 180 mg % Gllikose enthält) ergibt einen Ablesewert von
590 Nanoampere. Der Eichfaktor ist deshalb 3,28 Nanoampere pro mg-% Glukose für
die 3 Mikroliter-Probe.
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Zehn getrennte 3,0 Mikroliter-Proben einer Standard-Blutserumprobe
(mit 83,5 mg Glukose/100 ml angegeben) werden nacheinander in die Schicht der immobilisierten
Glukose-Oxidase
wie oben beschrieben, eingespritzt, und die entsprechenden
Stromablesewerte werden aufgezeichnet. Unter Verwendung des Eichfaktors zur Umrechnung
des Stroms auf die Glukose-Konzentration werden die Proben analysiert, und man ethäll
einen Durchschnittswert von 82 mg Glukose pro 100 ml mit einem Abweichungskoeffizienten
von 1,5%.
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Eine zweite, ungewöhnliche, Standard-Blutserumprobe (die 197 mg o
Glukose enthalten soll) wird wie oben beschrieben analysiert.
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Aus einer Summe von zehn Versuchen wird ein Durchschnittswert von
197,2 mg Glukose/100 ml mit einem Standard-Abweichungskoeffizienten von 1,0% erhalten.
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Beispiel III Teil A Herstellung immobilislerter Glukose-O@idase 5
g in Partikeln @orliegenden Aluminiumoxids, das eine Partikelgröße im Bereich von
-60 bis +70 mesh (US-Sieb) und einen durchschnittlichen Porendurchmesser von 0,1
bis 0,2 Mikron besitzt werden auf 1150°C für zwei Stunden erhitzt. Nach dem Abkühlen
wird das in Partikeln votliegende Aluminiumoxid über Nacht in 1-normaler Salzsäure
aufgeweicht. Dann wird es mit destilliertem Wasser gewaschen und in ein Becherglas
mit 50 ml eines 0,001-molaren Phosphatpuffers (pH 6,0) für eine halbe Stunde gebracht,
bevor 25 ml der Glukose-Oxidase-Lösung hinzugefügt wenn. Die Glukose-Oxidase (Asperilligus
niger) ist in der Technik in einer gepufferten Lösung (pH 4,0) erhältlich und besitzt
eine angegebene Aktivität von 1000 i.E./ml.
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Die entstandene Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Mischung wird für eine
halbe S-tunde bei 3 bis 80C leicht gerührt.
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Ein Vernetzungsresgenz wird durch Vermischen von 20 ml Methanol, 0,01
ml Diaminopropan, 0,15 ml konzentrierter Salzsäure, 0,03 ml Dibromäthan und 10 ml
Wasser hergestellt. Dieses Reagenz wird mit einer Geschwindigkeit von 0,15 bis 0,20
ml pro Minute zur Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Mischung hinzugefügt, während mit
einem Magnetrührer leicht gerührt wird und die Temperatur bei 3 bis 80C für 16 bis
20 Stunden gehalten wird. Die entstandene immobilisierte Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Zusammensetzung
wird mit 2 1 destilliertem Wasser gewaschen und in destilliertem Wasser bis zur
Probe aufbewahrt.
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Die Probendurchführung ist die gleiche wie die, die im Beispiel I
beschrieben worden ist. Die Aktivität der Probe beträgt 2.300 i.E./ml immobilisierter
Glukose-Oxidase/Aluminiumoxid-Zusammensetzung.
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Teil B Glukose-Analyse Eine Schicht immobilisierter Glukose-Oxidase
wird wie im Beispiel I beschrieben unter Verwendung der Glukose-Oxidase/ Aluminiumoxid-Zusammensetzung,die
im Teil A oben beschrieben worden ist, hergestellt. Das Volumen der Säule beträgt
jedoch in diesem Fall nur 0,2 com.
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Das Standardisierungsverfahren für das analytische System ist
im
wesentlichen das gleiche wie das im Teil D des Beispiels I.
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Die Fließgeschwindigkeit des gepufferten Verdünner der Zusammensetzung
des Beispiels I beträgt 0, ml pro Minute. Eine 2,5 Mikroliter-Probe des Glukose-Standards,
der 180 mg % von Glukose enthält, ergibt einen Strom von 150 Nanoampere. Der Eichfaktor
beträgt deshalb 0,83 Nanoampere pro mg-% Glukose für die 2,5 Mikroliter-Probe.
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Neun getrennte 2,5 Mikroliter-Proben einer Standardblutprobe werden
nacheinander in die Schicht der immobilisierten Glukose-Oxidase wie oben beschrieben
eingespritzt, und der entsprechende Stromablesewert wird aufgezeichnet. Unter Verwendung
des Eichfaktors zur Umrechnung des Stroms auf die Konzentration ergibt sich für
die Proben ein Durchschnittswert von 79,7 mg Glukose/ 100 ml mit einem Standardabweichungskoeffizienten
von 1,5%. Der angegebene Wert beträgt 83,5 mg Glukose/100 ml.
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Eine zweite, abweichende Standardblutserumprobe, die 197 mg ing Glukose
enthält, wird wie oben beschrieben analysiert. Aus einer Summe von 11 Versuchen
wird ein Durchschnit-tswert von 205,6 mg Glukose/100 ml mit einem Standardabweichungskoeffizienten
von 1,3% erhalten.
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Man erhält ähnliche Ergebnisse bei der oben beschriebenen Verfahrensweise
für die Glukoseanalyse, wenn die Schicht immobilisierter Glukose-Oxidase dadurch
hergestellt wird, daß die Glukose-Oxidase auf einem vernetztem Polydextran hergestellt
wird.
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Eine 1,25 g Probe von Polydextran wird mit 2 1 destilliertem Wasser
gewaschen und ein einheitliches Gel wird durch Vermischen mit Wasser hergestellt.
4 g Brom@yan werden in einem Mörser zerstoßen und schnell zum Polydextran-Gel überführt.
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Der pH des dispergierten Gels wird schnell auf ungefähr 10,5 mit einer
3-normalen Hydroxid-Lösung eingestellt und bei diesem pH durch den allmählichen
Zusatz von weiterem 3-normalen Natriumhydroxid aufrechterhalten.
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In Abständen wird zerstoßenes Eis, das aus entionisiertem Wasser hergestellt
worden ist, hinzugefügt, um die Temperatur der Reaktionsmischung bei ungefähr 200
zu halten. Die Einführung von Base wird eingestellt, wenn keine weitere Veränderung
im pH auftritt und die Bromzyan-Kristalle verbraucht worden sind. Die Mischung wird
kontinuierlich während der Reaktion gerührt. Insgesamt werden ungefähr 13 ml einer
Natriumhydroxid-Lösung benötigt.
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Eine große Eismenge wird hinzugefügt, und die Mischung wird zu einem
gesinterten Glasfilter-Trichter überführt, Das Produkt wird unter Vakuum gewaschen,
wobei zuerst 300 ml eines 0,01-molaren Tri-Hydroxymethyl-Aminomethan-Puffers (mit
HCl auf einen pH 7 eingestellt) und dann 300 ml eines 0,01 molaren Phosphatpuffers
(pH 5,6) verwendet werden. Beide Waschlösungen wurden vorher in einem Eisbad gekühlt.
Der Boden des Filtertrichters wird dann mit einem Stück eines Wachs filmes geschlossen.
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Zu dem entstandenen durch Bromzyan aktivierten Polydextran, das noch
auf dem Filtertrichter ist, wird eine kalte Lösung von 50 mg Glukose-Oxidase in
20 ml eines 0,01 molaren Phosphatpuffers (pH 5,6) hinzugefügt. Das entstandene Produkt
wird mit einer Glas stange auf dem Filtertrichter gerührt und dann zu einem Becherglas
überführt. Das Waschen des durch Bromzyan aktivierten Polydextrans und das anschließende
Vermischen mit der Glukose-Oxidase-Lösung auf dem Trichter wird sehr schnell vorgenommen,
d.h. in einer Gesamtzeit von ungefähr 90 Sekunden.
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Die Glukose-Oxidase/Polydextran-Mischung wird dann mit einem Magnetrührer
für 16 bis 20 Stunden bei 0°C leicht gerührt.
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Sie wird dann mit 1 bis 2 1 von destilliertem Wasser gewaschen und
in einem 0,1 molaren Phosphatpuffer, pH 5,6, aufbewahrt.
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Nach 65 Tagen beträgt die Aktivität 450 i.E./ml Glukose-Oxidase Polydextran-Gelzusammensetzung.
Die Glukose-Oxidase/Polydextran Gelzusammensetzung wird in eine Säule dicht eingefüllt
zur die Glukoseproben werden wie in Beispiel I analysiert.
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Ähnliche Ergebnisse werden ebenfalls bei der oben beschriebenen Vorgangsweise
zur Glukoseanalyse erhalten, wenn die immobilisierte Enzymschicht Glukose-Oxidase
umfaßt, die auf einem porösen in Partikeln auftretenden Anionen-Austauscherharz
immobilisiert worden ist. Das verwendete Harz ist die Chloridform eines Styrol-Divinylbenzol-Copolymers
mit Austauschgruppen eines quarternären Aminions.
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Eine 250 mg Probe eines Anionenharzes wird mit 30 ml einen 0,1 molaren
Natriumboratpuffers (pH 8,5) kräftig gerührt.
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Sie wird dann für 20 Minuten bei 12000-facher Erdanzichung zentrifugiert.
Überschüssiges wird dekantiert'und der Weschvorgang wird zweimal wiederholt. Die
Endwäsche wird ill der gleichen Weise unter Verwendung eines 0,1-molaren Accet@tpuffers,
pH 5,0, durchgeführt.
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Das gewaschene Harz wird in ungefähr 50 ml des Acetatpuffers dispergiert
und für 15 bis 20 Minuten bei 5 bis 100C leicht gerührt, bevor 100 mg Glukose-Oxidase
in kleinen Schritten hinzugefügt wird. Zu dieser Mischung wird dann 0,5 ml Dibrompropan,
das in 2 ml Aceton aufgelöst ist, hinzugefügt. Die Endmischung wird dann für eine
Stunde bei 5 bis 100C leicht gerührt. Das Reaktionsprodukt wird bei 120-facher Erdanziehung
zentrifugiert und Überschüssiges verworfen. Die Glukose-Oxidaso-Ionenaustauscherharz-Zusammensetzung
wird weiter mit 40 ml einer Acetatpufferlösung (pH 5,0) behandelt, die 0,05 Molar
in 2-Aminoäthanol ist. Es wird für eine Stunde bei 0° gerührt, filtriert und mit
1 bis 2 1 destilliertem entionisiertem Wasser gewaschen, in dem es dann anschließend
bei 4°C autbewahrt wird.
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Nach einer Woche beträgt die Aktivität 15 i.E./ml immobilisierter
Glukose-Oxidase/Harz-Zusammensetzung. Die Gelzusammensetzung wird in eine Säule
eingetragen, und die Glukoseproben werden wie in Beispiel I analysiert.