DE2550641B1 - Werkzeug zum aufbrechen von glasampullen - Google Patents
Werkzeug zum aufbrechen von glasampullenInfo
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Description
Flüssige oder pulverförmige Medikamente werden üblicherweise durch den Hersteller in einer Glasampulle
verpackt. Das Glas schließt das Medikament vollständig ein und ist insoweit sehr vorteilhaft, als es im
wesentlichen inert ist und weder mit dem Inhalt reagiert noch diesen absorbiert. Der Schmelzverschluß hält die
Medikamente in einem sterilen oder aseptischen Zustand. Zum Zeitpunkt des Gebrauchs wird die
Ampulle, die einen verengten oder zurückgesetzten Bereich bzw. einen Bereich mit verringertem Querschnitt
in der Nähe ihres oberen Endes oberhalb des Füllpegels des Medikaments aufweist, von Hand durch
Aufbringung einer Biegekraft mit den Fingern aufgebrochen, so daß die oberen und unteren Bereiche der
Ampulle entlang einer zackigen Glaskante im Halsbereich getrennt werden. Der Arzt oder die Schwester
entnehmen anschließend den medizinischen Inhalt der Ampulle, beispielsweise mit einer hypodermischen
Spritze.
Ein Problem bestand bisher darin, daß beim Aufbrechen der Glasampullen zur Entnahme des
Medikaments das medizinische Personal der Gefahr ausgesetzt war, sich an der zackigen Glaskante die
Finger zu verletzen. Darüber hinaus enthält eine
ίο Glasampulle aufgrund von Materialfehlern in dem Glas
oder einer rauhen Behandlung bei Transport und Handhabung Haarrisse, die auseinanderbrechen, wenn
mit den Fingern eine Biegekraft zum Öffnen der Ampulle aufgebracht wird, so daß die Ampulle in der
Hand auseinanderfällt und gefährliche Schnitte und Verletzungen an den Fingern und der Hand hervorrufen
kann.
Die Erfindung ist auf eine einfache Überwindung dieser Probleme gerichtet.
Das erfindungsgemäße Werkzeug ist gekennzeichnet durch zwei in entgegengesetzte Richtungen offene, auf
der einander zugewandten Seite geschlossene und dort durch einen Steg miteinander verbundene und miteinander
ausgerichtete Zylinder, deren Wände aufgrund ihres Materials und/oder ihrer Dicke durch Fingerkraft nach
innen elliptisch und rückfedernd verformbar sind, welche Zylinder eine Länge zur Aufnahme nur des
oberen, abzubrechenden Bereiches einer Ampulle und unterschiedliche Durchmesser zur losen Aufnahme
dieses oberen Bereiches aufweisen.
Der untere Bereich einer Ampulle ragt über das Ende der Zylinder hinaus. Die Wände der Zylinder können
von außen elliptisch nach innen mit Hilfe der Finger gegen den erwähnten oberen Bereich einer Ampulle
verformt werden, so daß der obere Bereich festgehalten werden kann, während der untere Bereich der Ampulle
mit der anderen Hand erfaßt wird, so daß der obere und untere Bereich durch Aufbringung einer Biegekraft mit
den Fingern auseinandergebrochen und getrennt werden können.
Das erfindungsgemäße Werkzeug dient insbesondere zum Schutz des Personals beim Öffnen von Glasampullen
mit der Hand, so daß Schnitte oder Verletzungen beim Öffnen, insbesondere auch aufgrund von nicht
sichtbaren Haarrissen in einer Ampulle verhindert werden.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert.
F i g. 1 ist eine Draufsicht auf eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Werkzeugs;
F i g. 2 ist ein Schnitt entlang der Linie 2-2 in F i g. 1;
F i g. 3 ist ein Schnitt entlang der Linie 3-3 in F i g. 2;
F i g. 4 ist ein Schnitt entlang der Linie 4-4 in F i g. 1;
F i g. 2 ist ein Schnitt entlang der Linie 2-2 in F i g. 1;
F i g. 3 ist ein Schnitt entlang der Linie 3-3 in F i g. 2;
F i g. 4 ist ein Schnitt entlang der Linie 4-4 in F i g. 1;
F i g. 5 ist ein Schnitt entlang der Linie 5-5 in F i g. 1;
Fig.6 ist eine perspektivische Darstellung zur
Veranschaulichung des Gebrauchs des erfindungsgemäßen Werkzeugs beim Öffnen einer typischen Glasampulle
für Medikamente.
Das erfindungsgemäße Werkzeug, das allgemein mit 10 bezeichnet ist, weist zwei in entgegengesetzte
Richtungen weisende Zylinder 12 und 14 mit gemeinsamer Längsachse auf. Jeder Zylinder ist am äußeren Ende
16 und 18 offen. Ferner weist jeder Zylinder ein geschlossenes Ende 20,22 auf. Die geschlossenen Enden
sind verbunden und getrennt durch einen Steg 23. Die Wände jedes Zylinders 12 und 14 sind derart aufgebaut
und in ihrer Dicke bemessen, daß die Wände 24 in der
Nähe des offenen Endes nach innen elliptisch mit Hilfe
der Finger verformbar sind und nach dem Nachlassen des Fingerdruckes in die zylindrische Ausgangsform
zurückkehren. Die Zylinder 12 und 14 haben unterschiedliche Durchmesser. Jeder der Zylinder weist eine
Länge auf, die derart bemessen ist, daß nur der obere Bereich 26 einer aufzubrechenden Ampulle 28 aufgenommen
wird, so daß der untere Bereich 30 der Ampulle 28 über das Ende des Zylinders hinausragt. Jeder der
Zylinder 12 und 14 hat einen derartigen Durchmesser, daß der obere Bereich 26 der Ampulle 28 mit Spiel
aufgenommen wird, so daß die Wände 24 von außen mit den Fingern elliptisch gegen den oberen Bereich 26 der
Ampulle 28 verformt werden können und der obere Bereich 26 gehalten werden kann, während der untere
Bereich 30 der Ampulle 28 mit den Fingern der anderen Hand gehalten wird, so daß der obere und untere
Bereich 26, 30 durch die Biegekraft der Finger auseinandergebrochen und getrennt werden können.
Die Wände 24 bestehen normalerweise aus Polyäthylen oder Polypropylen hoher Dichte. Die Dicke dieser
Wände ist so bemessen, daß sie mit den Fingern verformbar sind. Die entsprechende Dicke kann leicht
bei einem gegebenen Kunststoffmaterial oder anderem Baumaterial bestimmt werden.
Wie bereits erwähnt, haben die Zylinder 12 und 14 einen unterschiedlichen Durchmesser. Der Zylinder 12
mit größerem Durchmesser dient zur Aufnahme des oberen Endes einer üblichen oder genormten Medikamenten-Glasampulle
mit 2 cm3. Der Zylinder 14 mit kleinerem Durchmesser ist vorgesehen für die Aufnahme
des oberen Endes einer üblichen oder genormten Medikamenten-Glasampulle mit 1 cm3 Inhalt. Die Tiefe
oder Länge des Zylinders 12 entspricht im wesentlichen der Länge des oberen Bereiches einer nicht gezeigten
Ampulle mit 2 cm3. Der obere Bereich ist der Bereich oberhalb der normalen Bruchlinie des verengten oder
zurückgesetzten Bereiches der Ampulle, der zur Entnahme des Medikamenteninhaltes gebrochen werden
soll.
Entsprechend ist die Tiefe des Zylinders 14 im wesentlichen gleich der Länge des oberen Bereiches 26
einer Ampulle 38. Der Ausdruck »oberer Bereich« ist hier im selben Sinne zu verstehen wie im vorangegangenen
Absatz.
Wie am besten aus F i g. 2 hervorgeht, nimmt der Zylinder 14 den oberen Bereich 26 einer Ampulle 28 mit
1 cm3 mit einigem seitlichen Spiel auf, wie bereits erwähnt wurde. Der kuppeiförmige Endbereich 32 des
oberen Bereichs 26 wird durch einen kleineren, zylindrischen Bereich 34 aufgenommen, der als Teil des
Zylinders 14 betrachtet werden kann und mit diesem ausgerichtet ist. Der Bereich 34 dient dazu, die seitliche
Verschiebung oder übermäßige seitliche Bewegung des Endbereichs 32 der Ampulle einzuschränken, wenn eine
Biegekraft zum Aufbrechen der Ampulle 28 an der Bruchlinie 36 aufgebracht wird. Die Wände des
Zylinders 14 in dem Bereich 34 müssen nicht notwendigerweise mit den Fingern verformbar sein, da
eine derartige Verformung hier nicht erforderlich ist. Die Wände können in diesem Bereich, wenn es
herstellungstechnisch günstig ist, verformbar sein, jedoch ist dies nicht notwendig.
Im Gebrauch wird der obere Bereich 26 der Ampulle in den Zylinder 14 geschoben, so daß die Bruchlinie 36 in
Höhe des offenen Endes 18 liegt. Die Finger der linken Hand erfassen den freien unteren Bereich 30 der
Ampulle 28, während die Finger der rechten Hand die äußere Oberfläche des Zylinders 14 ergreifen, der den
oberen Bereich 26 der Ampulle einschließt, und die Wände 24 gegen den oberen Bereich 26 drücken. Durch
eine Biegekraft zwischen den Händen wird die Ampulle 28 entlang der Bruchlinie 36 aufgebrochen.
Selbstverständlich kann das andere Ende des Werkzeugs 10 zum Aufbrechen von Ampullen mit 2 cm3
verwendet werden.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß das Werkzeug eine Verletzung der Finger durch
gebrochenes Glas verhindert, wenn die Ampulle aufgrund von Haarrissen auseinanderbricht. Diese
Haarrisse treten normalerweise nur im oberen, dünneren Bereich der Ampulle auf.
Die freie oder nicht benutzte Länge des Werkzeugs 10 dient bei jedem Öffnungsvorgang als Hebel, so daß
der Arzt oder die Schwester die notwendige Biegekraft auf den relativ kurzen oder stummeiförmigen oberen
Bereich der Ampulle aufbringen können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Werkzeug zum Aufbrechen von Glasampullen für Medikamente und andere flüssige oder trockene
Materialien, gekennzeichnet durch zwei in entgegengesetzte Richtungen offene, auf der einander
zugewandten Seite geschlossene und dort durch einen Steg (23) miteinander verbundene und miteinander
ausgerichtete Zylinder (12, 14), deren Wände aufgrund ihres Materials und/oder ihrer
Dicke durch Fingerkraft nach innen elliptisch und rückfedernd verformbar sind, welche Zylinder (12,
14) eine Länge zur Aufnahme nur des oberen, abzubrechenden Bereiches (26) einer Ampulle (28)
und unterschiedliche Durchmesser zur losen Aufnahme dieses oberen Bereiches (26) aufweisen.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände (24) der Zylinder (12, 14)
aus Polyäthylen oder Polypropylen hoher Dichte bestehen.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Zylinder (14) eine
Länge und einen Durchmesser zur Aufnahme nur des oberen Bereiches (26) einer üblichen oder
genormten Medikamentenampulle mit 1 cm3 Inhalt aufweist.
4. Werkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (12) am entgegengesetzten
Ende eine Länge und einen Durchmesser zur Aufnahme nur des oberen Bereiches (26) einer
üblichen oder genormten Medikamentenampulle mit 2 cm3 Inhalt aufweist.
5. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der die
Zylinder (12,14) verbindende Steg eine ausreichende Länge zur Bildung eines Hebels beim Aufbrechen
einer Ampulle entlang der Bruchlinie (36) aufweist.
6. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder
(12, 14) in der Nähe ihres geschlossenen Endes (20,22) einen Bereich (34) verringerten Innendurchmessers
zur Einschränkung der seitlichen Bewegung des kuppeiförmigen Endbereiches einer üblichen
Medikamentenampulle aufweisen.
7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände des Bereiches (34) mit
geringerem Innendurchmesser gegenüber einem Fingerdruck starr sind.
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