DE2547034A1 - Verfahren zur indirekten kuehlung von heissen gasen, insbesondere koksofengasen - Google Patents
Verfahren zur indirekten kuehlung von heissen gasen, insbesondere koksofengasenInfo
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Description
Dr.F/Bk Recklinghausen, -2o.lo.1975
-3. 25A7034
der
Firma Carl Still, Recklinghausen
Verfahren zur indirekten Kühlung von heißen Gasen, insbesondere Koksofen—
gasen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur indirekten Kühlung von
heißen Gasen, insbesondere Köksofengasen, mit verhältnismäßig
«armen Kühlwasser und zum Wärmeaustausch im Kreislauf über eine
mit verdampfenden und kondensierenden Kältemitteln arbeitende Kältemaschine geführten Kühlmitteln auf eine Endtemperatur unter
oder mindestens auf die Kühlwassertemperatur.
Solche Verfahren sind wichtig für Industrieländer mit verhältnismäßig
hohen Jahresdurchschnittstemperaturen, in denen das ganze Jahr hindurch Kühlwasser aus Flüssen und Seen sowie anderen Vorkommen ζ·Β. nur mit Temperaturen zwischen 2Qr- Und 30 C und auch
höher zur Verfügung stehen·
In diesen Ländern werden heiße Gase, auch Koksofengase, in der eingangs beschriebenen Art gekühlt, jedoch dieses Verfahren 1st
verhältnismäßig kostenaufwendig, weil für den Betrieb der Kompressoren einer Verdichter-Kältemaschine oder die Verdampfungsstufe einer Absorber—Desorber—Kältemaschine viel Energie in Form
von elektrischem Strom bzw. Dampf aufgewendet werden muß. Die
hohen Kosten für die Kühlung gehen in die Kosten des ausgeübten GesamtVerfahrens ein und beeinflussen seine Wirtschaftlichkeit
ungünstig.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht ; däxin*, für
Länder mit hohen Jahresdurchschnittstemperaturen ein Kühlver—
fahren für heiße Gase zu finden und vorzuschlagen, bei dem wenigstens ein Teil der bei bekannten Verfahren aufzuwendenden
Energie eingespart wird.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das heiße Gas in mindestens drei Stufen gekühlt wird und zwar in der ersten imit eine« Kühlmittel,
das in der Desorber—Stufe einer Absorber—Oesorber—Kältemaschine als Heizmittel dient, in der zweiten mit dem verhältnismäßig
warmen Kühlwasser und in der dritten mit einem Kühlmittel,
das in der Verdampferstufe der Absorber-Desorber—Kältemaschine
als Heizmittel dient.
Dabei kann es zweckmäßig sein, die zweite Kühlstufe, die Kühl—
wasserstufe, in mehrere Stufen, z.B. zwei Stufen, zu unterteilen. Als Kühlmittel können in der ersten und dritten Stufe, den an die
Kältemaschine gebundenen Kühlstufen, Lösungen, die Salze, z.B. Kalziumchlorid, oder Verbindungen die mehrwertige Alkohole, z.B·
Gykole, enthalten zwischen den Wärmeaustauschern und der Kältemaschine umlaufen. Die Kältemaschine wird zweckmäßig mit wässrigem
Ammoniak als Kältemittel betrieben.
Dabei hat sich für Kühlwassertemperaturen zwischen 20 und 30° C wässriges Ammoniak mit einem Gehalt von 60 bis 70 % NH3 als besonders günstig erwiesen.
Energie wird bei dem Verfahren gemäß der Erfindung nur zum Antrieb
von Umlaufpumpen und sonst zu keinem anderen Zwecke benötigt; an anderen Stellen dieses Kühlverfahrene findet kein Energieeinsatz
statt. Dieser Energiebetrag ist vergleichsweise niedrig; er beträgt beispielsweise 60 bis 70 kW, wohingegen für den gleich
Kühleffekt bei bekannten Verfahren 160 bis 170 kW aufgewendet werden müssen.
Die Erfindung wird durch ein Beispiel zu dem eine Schemaskizze g<
hört, näher erläutert.
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Es sollen stündlich 16 250 Km wassergesättigtes Koksofengas von 81° C auf 20° C gekühlt werden und es steht Kühlwasser von 28° C
zur Verfügung. Mit diesem Kühlwasser allein ist eine Gaskühlung unter 30° C nicht erreichbar· Durch Leitung 1 tritt da3 Gas in
den Gasvorkühler 2 ein um durch Leitung 3 treten 20 ta Spülwasser von 80° C (sogf ΝΗ,,-Wasser, Kohlewasser) ein und werden
durch eine nicht gezeichnete Verteilereinrichtung so in den Vor— kühler verteilt, daß das gesamte Gas in dem Querschnitt de» Vor—
kühlers berieselt wird· "----">
. ·'
Vorteilhaft wird teerhaltiges Ammoniakwasser verwendet, weil dieses
die Entstehung von Naphthalinansätzen im Gasvorkühler und an seinen Einbauten verhindert.
Die erste Stufe der Kühlung, die Warmwasserstufe, besteht aus
dem mit 340r|ft Weichwasser beschickten Kreislauf der Kältemaschine,
der aus den Kühlaggregaten 4 sowie den Zu— und Ableitungen 5-8, der Umlaufpumpe 31 und den Wärmetauschern 9 und 10 in dem
Niederdruckabsorbersystem 11 und dem Kochdruckabsorber 12 der Kältemaschine besteht. Das Weichwasser fließt den Kühlaggregaten
4 mit 70° C zu und tritt mit 75° C wieder aus. Das Gas wird in der
ersten Stufe auf etwa 77,5° C gekühlt. In der zweiten Stufe, der Kühlwasserstufe, wird das Gas in den Kühlwasseraggregaten 13 rait
den Zu- und Ableitungen 14 und 15 mit dem 28° warmen Kühlwasser auf
etwa 35° C gekühlt, wobei es auf etwa 40° C angewärmt wird· In
der dritten Stufe, der Kaltwasserstufe der Kältemaschine wird es weiter gekühlt auf 20° C durch die Kühlaggregate 16 in dem Kreislauf
mit den Zu- und Ableitungen 17 und 18, der Umlaufpumpe 33 sowie dem Verdampfer 19. Das gekühlte Gas tritt durch Leitung 20 aus
dem Vbrkühler 2 aus und durch Leitung 21 werden mit 20 m Spül-
3 ' 3
wasser 12,1 m Gaskondensat, insgesamt also 32,1 m Wasser abgezogen· Vervollständigt wird die Anlage durch die Kühlaggregate
und 23 in dem Hochdruck und Niederdrucksystemen 12 und 11 lait den
Zuleitungen 24 und 25 und nicht gezeichneten Ableitungen. Das hierfür
verwendete Kühlwasser hat vorher den Ammoniakkondensator 27 passiert, der durch die Leitungen 26 und 2Ö sowie das Ventil 29
mit dem Verdampfer 19 verbunden ist, der verdampftes Ammoniak durch
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Leitung 30 in das Hiedardruckabsorbersystem 11 liefert. Der
Desorberteil 9 des Niederdruckabsorbersystems 11 ist durch die Leitung 31 dem Bochdruckabsorbersystetn 12 verbunden, schließlich
besteht auch noch die Rücklauf leitung 34 zwischen d&n Hochdruck—
ab sorber system 12 und dem Niederdruckabsorbersystem 11·
Wesentliche Energien werden lediglich für den Antrieb der Umlauf pumpen 32. und 3:2 benötigt«
Daten und Angaben, soweit sie für das Verständnis der Erfindung
notwendig sind, befinden sich in der schematischen Figur.
Bilanz
Eingangswärme des Gases 8.400.000 Kcal
Eingangswärme des Spülwassers 1.600.000 Kcal
Summe der Warme 10.000.000 Kcal
Diese Wärmemenge wird in einem dreistufigen System,bestehend aus
einer Warmwasser—,Kühlwasser urriKaltwasserstufe abgeführt, wovon
die erste und die dritte Stufe über eine Kältemaschine geführte
Kreisläufe sind*
Die Kühlung des Gases mit dem Kühlwasser von 28° C erfolgt bis
auf 35° C, dabei beträgt die Restwärme im Gas und Wasser noch 1.780.000 Kcal/h. Die weitere Abkühlung des Gases auf 25° C
erfolgt mittels Kaltwasser von 18° C aus der Absorberkälteraa—
schine. Die Restwärme im Gas und Wasser bei 25° C beträgt
1.090.000 Kcal/h, d.h. es müssen 690 000 Kcal/h mit dem Kaltwasser abgeführt werden. Die Kaltwassermenge beträgt bei einer
Anwärnrung von 7° C 99 t/h. Das Kaltwasser wird in dem. NH,-
Verdampfer 16 erzeugt. Das flüssige NH- verdampft bei + 10 C
und 6,2 bar. Die NH3-Menge beträgt 2»660 Kg/h.
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Zur Erzeugung von 690 000 Kcal/h Kälte von + 10° C sind ca· 1.700.000 Kcal/h Wärme notwendig, welche, in Forin von Warm—
wasser mit 75 C in den oberen Teil des Gasvorkühlers 2 erhalten wird, wobei sich das Gas auf 77,5° C abkühlt. Die
Wärmemenge für die Kühlwasser stufe 9 der Vorkühlers 2 reduziert sich somit von 8.220.000 Kcal/h auf 6,522.000 Kcal/h.
Diese Kühlwassermenge ist somit 543 m /h bei einer Anwänaung
um 12° C.
Das verdampfte NH, des Verdampfers 19.der K-altwasserstufß wird
in dem Niederdruck-Absorber Ii. bei 6,2 bar und 35/45° C "absorbiert. Das Konzentrationsgefälle im Absorber liegt bei 5G
auf 57 Gew.%. Im Desorberteil wird die Lösung bei 10 bar re-*v ^
generiert und das NH^-HpO-Gemisch vom Hochdruck—Absorber ab— *·
sorbiert. Die SiGdeterrperatur im Niederdruckdesorber ist 62°'C
bei 10 bar.
Ίχα Hochdruckäb'sorber 12 beträgt' das Konzentrationsgefälle 63
auf 80 Gew.%. Im Hochdruck-Desorber wird die Losung bei 16 bar
mit dem umgekehrten Gefälle regeneriert. Die Siedetemperatur ist bei 16 bar ebenfalls 62° C. Das NH~ wird bei 16 bar kondensiert
und mit 40 C zum Verdampfer 19 gefördert. Gegebenenfalls kann das flüssige NH^ (70° C) im Gegenstrom mit dem dampfförmigen
NH3'-! v(i0° C) unterkühlt werden.
Die Beheizung der beiden Absorbersystem Ii und 12 erfolgt mit
Warmwasser von 75° C, welches dabei auf 70° C abkühlt. ·
Das Kühlwasser von 28° C wird erst durch den Kondensator 26 ge-*-
schickt und anschließend durch die beiden Absorber 12 und 11, welche bei einer Aborptionstemperatur von 35 bis 45° C arbeiten«
Die Absorberkälteanlage, im Prinzip bekannter Bauart, kann ohne Schwier:
werden.
Schwierigkeiten bei Kühlwassertemperatur von 30° C betrieben
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Leerseite
Claims (5)
1.) Verfahren zur indirekten Kühlung von heissen Gasen,
insbesondere Koksofengasen, reit verbaltnismässig warme«
Kühlwasser und zum Wärmeaustausch im Kreislauf über eine mit verdampfenden und kondensierenden Kältemitteln
arbeitende Kältemaschine geführten Kühlmitteln auf
eine Endtemperatur Unter oder mindestens auf die Kühlwasser temperatur, dadurch gekennzeichnet, dass die
heissen Gase in mindestens drei Stufen gekühlt werden, und zwar in der ersten mit einem Kühlmittel, dass in
der Desorber-Stufe einer Absorber-Desorber-Kältemaschine als Heizmittel dient, in der zweiten mit dem
verhältnismässig warmen Kühlwasser und in der dritten
mit eine» Kühlmittel, das in der Verdampferstufe der Absorber-Desorber-Kältemaschine als Heizmittel dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet»
dass die zweite Kühlstufe, die Kühlwasserstufe, in mehrere Stufen, z.B· zwei Stufen, unterteilt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten und dritten Stufe, den an die
Kältemaschine gebundenen Kühlstufen, Wasser oder wässrige Lösungen, die Salze, z.B. Kalziumchlorid oder
Verbindungen wie mehrwertige Alkohole, z.B. Glykole ' enthalten, umlaufen.
4. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kältemaschine mit wässrigen
Ammoniak oder einer Lithium-Bromid-Lösung als Kältemittel betrieben wird·
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5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 47"*dadurch
gekennzeichnet, dass ein Kühlwasser von 2o bis 3o°C und wässriges Ammoniak mit 6o bis 7o Prozent NH^ als
Kältemittel angewandt wird.
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