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Schaltungsanordnung für eine Fernsprechnebenstellenanlage mit Ämtsverkehr
und mit großer RückfluBdampfung durch Gleichstrompolari sierung.
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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für eine Fernsprechnebenstellenanlage
mit Amtsverkehr, bei der die Gleichstromspeisung der Nebens-tellenseite von einem
auf der Amtsseite fließenden Gleichstrom mittels eines Übertragers getrennt ist
und bei der die nebenstellenseitige Wicklung (Primärseite) dieses Übertragers aus
zwei mittels eines Kondensators galvanisch getrennten, mittelpuhktsgespeisten Wicklungen
besteht.
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Es sind bereits Schaltungsanordnungen für solche induktive Kopplungsstellen
zwischen Nebenstellenseite und Amtsseite vorgeschlagen worden, wobei sowohl die
zur Nebenstellenseite als auch die zur Amtsseite gehörende Wick'ung aus zwei Wicklungsabschnitten
besteht, die jeweils mit Hilfe eines Kondensators mittelpunktsmäßig voneinander
getremt sind und bei der die nebenstellenseitige Einspeisung der Speisegleichspannung
mit jeweils einem Pol der Gleichspannungsquelle über je eine Drossel zu je einer
Sprechader führt und bei der parallel zur Amtsseite des Übertragers für den amtsseitigen
Gleichstrom-Prüfstromkreis eine Amtshaltedrossel angeordnet ist. In dieser Weise
ist es möglich, eine ausreichende Rückflußdämpfung einer solchen Schaltungsanordnung
zu erreichen. Dabei ergibt sich jedoch der Nachteil, daß die notwendigen Drosseln
(magnetische Bau.elemente) als relativ teure Bzuelemente die Wirtschaftlichkeit
der Schaltungsanordnung herabsetzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine in ihrer Wirkungsweise
gleichartige Schaltungsanordnung zu schaffen, bei der die aufwendigen Drosseln entfallen
bzw. durch wesentlich billigere Bauelemente ersetzt werden können.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß auf der Amtsseite
(Sekundärsei.te) des Übertragers zur Einhaltung der notwendigen RUckSluBdampfung
eine die Wicklung der Amtsseite (Sekundärseite) des Ubertragers in Bezug auf die
nebenstellenseitigen (primärseitigen) Wicklungen mit Hilfe des amtsseitig (sekundärseitig)
fließenden Gleichstromes entgegengesetzt polarisierende Gleichrichterbrückenschaltung
zwischen den Ausgängen der Ubertragerwicklung auf der Amtsseite (Sekundärseite)
und den von der Amtsseite her anliegenden und die von dort eingespeiste Gleichspannung
führenden Sprechadern angeordne-t ist.
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Daraus ergibt sich der Vorteil, daß auf der Primärseite eine an sich
bekannte Mittelpunktseinspeisung erfolgen kann und daß gleichzeitig auf der Sekundärseite
die Sekundärwicklung des Übertragers die Funktion der Amtshaltedrossel übernehmen
kann, wobei eine ausreichend große Rückflußdämpfung der Schaltungsanordnung gegeben
ist und wobei die auf der Primärseite bisher erforderlichen, der Gleichspannungsquelle
nachgeschalteten Drosseln und auf der Sekundärseite die .Amtshaltedrossel entfallen
können.
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Anhand der Figuren 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel mit den wichtigsten,
für das Verständnis des Gegenstandes der Erfindung notwendigen Einzelheiten dargestellt.
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Fig. 1 zeigt einen Übertrager Ul mit den Wicklungen W1 bis W4, den
Kondensatoren Cl und C2,.die Drosseln Dl bis D3, die zur Nebenstelle N führenden
Sprechadern a und b und die zum Amt A führenden Sprechadern a' und b'.
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Fig. 2 zeigt einen Übertrager U2 mit den Wicklungen W5 bis W7, dem
Kondensator C3, die Widerstände Rl und R2, eine GleichrichterblfUckenschaltung GL
mit den Dioden Gl bis G4 und den Anschlüssen gl bis g4, die zur Nebenstelle N führenden
Sprechadern a l.md b und die zum Amt A fUlrenden Sprechadern a' und b1.
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Im nachfolgenden soll der Gegenstand der Erfindung anhand der Figuren
1 und 2 erklärt werden. Dabei zeigt die Figur- 1-den Stand der Technik auf und dient
nur zur Erklärung der gestellten Aufgabe.
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Es wird in Fig. 1 gezeigt, daß an dem Übertrager Ul primärseltig die
für die Speisung der Nebenstelle N über die Drosseln D1 und D2 eingespeiste Gleichspannung
an den Wicklungen Wl und W2 anliegt. Der Gleichstrom fließt jedoch von der Spannungsquelle
(--) über die Drossel Dl, über die Sprechader a, die nicht dargestellte Nebenstelle
N, die Sprechader b und die Drossel D2 zum Erdpotential bzw. zum zweiten Pol der
Gleichspannungsquelle zurück. Über die Primärwicklung des Übertragers U1 fließt
kein Gleichstrom, da zwischen den Wicklungen W1 und W2 der Kondensator C1 angeordnet
ist. Die Drosseln Dl und D2 dienen dabei der Abblockung der wanrend eines Gespräches
auf den Sprechadern befindlichen Sprechströme, so daß diese nicht zur Gleichspannungsquelle
sendern über die Wicklungen Wl und W2 und den Kondensator Ci fließen.
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Die zum Amt A führende Sekundärseite des Übertragers U1 besteht aus
den Wicklungen W3 und W4 und dem zwischengeschalteten Kondensator C2. Diese Sekundärseite
wird während eines Gespräches von Sprechströmen durch£lossen, wogegen die über die
Sprechadern a' und b' vom Amt A her anliegende Gleichspannung über die parallel
zu der Sekundärseite des Ubertragers Ul angeordnete Amtshaltedrossel D3 fließt.
Dabei dient die Induktivität der Drossel D3 gleichzeitig zur entsprechenden Anpassung
der Schaltungsanordnung, d.h. um eine entsprechend große Rückflußdämpfung der Schaltungsanordnung
zu erreichen.
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Die vorstehend geschilderte Schaltungsanordnung ist - wie schon erwähnt
- als solche bereits vorgeschlagen und es sollen nach der Erfindung die wirtschaftlich
ungünstigen Drosseln entfallen bzw. durch kostenginstigere Bauelemente ersetzt werden.
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Eine Lösung der Aufgabe zeigt die Fig. 2. Zunächst wird auf der der
Nebenstelle N zugeordneten Primärseite des aufgezeigten Übertragers U2 eine Mittelpunktsspeisung
vorgenommen.
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Dabei fließt der Gleichstrom von der Speisespannungsquelle (-) über
den Widerstand Rl, die erste Wicklung W5 der Primärseite des Übertragers U2, die
Sprechader a, die nicht dargestellte Nebenstelle N, die Sprechader b, die zweite
Wicklung W6 der Primärseite des Übertragers U2 und den Widerstand R2 zur Speisespannungsquelle
zurück. Der zwischen die Einspeisungspunkte c und d der Speisespannungsquelle und
damit auch zwischen die Wicklungen W5 und w6 geschaltete Kondensator C3 verhindert
ein Kurzschließen der Speisespannungsquelle und bildet einen niederohmigen Weg für
die über die Sprechadern a und b und die Wicklungen W5 und W6 fließenden Sprechwechselströme.
Die Widerstände R1 und R2 dienen zum Einprägen des Speisestromes.
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Da im vorliegenden Falle keine Abblockung der Sprechwechselströme
gegenüber der Speisespannungsquelle notwendig ist, entfal.len zunächst auf der Primärseite
die in Fig. 1 dargestellten Dorsseln D1 und D2. Es ergibt sich gegenüber der Schaltungsanordnung
nach Fig. 1, daß in Fig. 2 die primärseitigen Wicklungen W5 und W6 gleichsinnig
von einem Gleichstrom durchflossen werden, wodurch sich zunächst der Nachteil ergibt,
daß durch Aufmagnetisierung.der Übertrager U2 in Richtung seiner Sättigungsgrenze
gesteuert wird.
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Auf der der Amtsseite A zugeordneten Sekundärseite des Übertragers
U2 ist nach dem Gegenstand der Erfindung nun gegenüber der Fig. 1 nurmehr eine Wicklung
W7 vorgesehen, durch die aufgrund des Wegfalls des Kondensators C2 jetzt nicht
nur
die Sprechströme, sondern auch der der amtsseitig anliegenden Speisegleichspannung
entsprechende Speisegleichstrom fließen kann. Damit kann die Amtshaltedrossel D3
nach Fig. 1 als Weg für diesen Gleichstrom entfallen. Fließt jetzt über die Sekundärwicklung
W7 des Übertragers U2 der amtsseitige Gleichstrom und zwar zufälligerweise im gleichen
Sinne wie der Gleichstrom durch die Wicklungen W5 und W6 der Primärseite des Ubertragers
U2, dann wird der Übertrager U2 durch Aufmagnetisieren seine Sättigungsgrenze erreichen
und für die Übertragung von Sprechwechselströmen untauglich werden. Ordnet man dagegen
zwischen den Ausgängen der Wicklung W7 und den ursprünglich dort anliegenden, zum
Amt führenden Sprechadern a' und b' eine Gleichrichterbrückenschaltung polungsmäßlg
in bekannter Weise so an, daß bezogen auf die primärseitige Speisespannungszufui1rung
der Gleichstrom durch die Wicklung W7 in entgegengesetzter Richtung wie der Gleichstrom
durch die Wicklungen W5 und~W6 fließt, dann heben sich die beiden Aufmagnetisierungen
des Übertragers U2 auf bzw. es bleibt nur noch eine Differenzaufr magnetisierung
und auf beiden Ubertrager.seiten können damit die die Sprechströme abblockenden
(Dl und D2) bzw.
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einen Gleichstrompfad bildenden (D3) und eine Anpassung bewirkenden
(D3) Drosseln entfallen.
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Liegt im vorliegenden Falle nach Fig. 2 amtsseitig z. B.
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an der Sprechader a' negatives Potential an, dann liegt dieses Potential
über den Gleichrichteranschlußpunkt g3, den Gleichrichter Gl und den Gleichrichteranschlußpunkt
gl an d.er Wicklung W7 an und der Gleichstrom verläuft über diese Wicklung W7 weiter
zum Gleichrichteranschlußpunkt g2, dem Gleichrichter G3 und dem Gleichrichteranschlußpunkt
g4 und über die Sprechader b' zur Gleichspannungsquelle zurück.
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Liegt das negative Potential an der Sprechader b' an, dann fließt
der Gleichstrom von dort über den Gleichrichteranschlußpunkt g4, den Gleichrichter
G4, den Gleichrichteranschlußpunkt gl, die Wicklung W7, den Gleichrichteranschlußpunkt
g2
den Gleichrichter G2 den Gleichrichteranschlußpunkt g3 und die Sprechader a' zur
Gleichspannungsquelle zurück. In beiden Fällen wird demnach die Sekundärwicklung
W7 des Übertragers U2 in der gleichen Richtung durchfloDsen und damit ergibt sich
automatisch eine Aufhebung der Vormagnetisierung des Ubertragers U2 bzw. es entsteht
nur noch eine einer Differenzgleichstromdurchflutung entsprechende geringfügige
Vormagnetisierung.
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Auf diese Weise wird unter Wegfall von relativ teuren Bauelementen
(Drosseln) bzw. Ersatz derselben durch ein einziges, wesentlich kostengünstigeres
Bauelement eine relativ große RaclKfluBdämpfung für eine solche Schaltungsanordnung
erreicht.
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BezQglich der sekundärseitig vorliegenden Sprechwechselströme ist
noch zu erwähnen, daß diese ohne weiteres über die Gleichrichterbrückenschaltung
G1 fließen können, da die entsprechenden Dioden durch den über sie fließenden Gleichstrom
für die Sprechwechselströme durchlässig gesteuert sind.
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1 Patentanspruch 2 Figuren