DE2535658C2 - Verfahren zur Herstellung von Calciumfluorid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CalciumfluoridInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F11/00—Compounds of calcium, strontium, or barium
- C01F11/20—Halides
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von synthetischem Calciumfluorid
durch Umsetzung einer wäßrigen Hexafluorokieselsäure mit einem H2SiF6-Gehalt von 5 bis
Gew.-% mit einer wäßrigen Calciumcarbonatsuspension mit einem CaCO3-Gehalt von 10 bis 35 Gew.-°/o im
Molverhältnis H2SiF6: CaCO3 von 1:3 bei einem
pH-Wert von 2 bis 4 und bei Temperaturen von 5 bis 400C in einem Rührbehälter, durch kontinuierliches
Abziehen des entstandenen Reaktionsproduktes, durch Filtrieren des Reaktionsproduktes und durch Waschen
und Trocknen des abfiltrierten Calciumfluorids.
Wäßrige Kieselflußsäure, die in immer größeren Mengen bei der Herstellung von Superphosphaten und
Naßphosphorsäure in Konzentrationen von 10-25 Gew.-% anfällt, stellt in vielen Fällen ein
unerwünschtes Nebenprodukt dar, da ihre direkte Verwertung — Einsatz zur Trinkwasserfluorierung oder
in Form ihrer Salze, z. B. MgSiF6 zum Bautenschutz —
nur zu einem mengenmäßig geringen Teil möglich ist.
Es existieren zwar auch einige Anlagen, in denen Kieselflußsäure zu Aluminiumfluorid oder Kryolith t>o
verarbeitet wird, die als Schmelzmittel in der Aluminiumindustrie Verwendung finden, doch ist auch dieser
Absatz mengenmäßig begrenzt.
Dazu kommt, daß der Versand von wäßriger Kieselflußsäure über längere Entfernung aufgrund des hs
hohen Wassergehaltes und der korrosiven Eigenschaften häufig unwirtschaftlich ist.
In den vergangenen Jahren sind auch mehrere Verfahren bekanntgeworden, welche die Herstellung
von Fluorwasserstoff als wichtigster Ausgangsverbindung der Fluorchemie aus Kieselflußsäure ermöglichen
sollep.
Soweit bekannt, wird jedoch keines dieser Verfahren technisch ausgeübt, der Grund dafür ist in den hohen
Verfahrenskostens zu sehen. Die industrielle Herstellung von Fluorwasserstoff geht auch heute noch
ausschließlich von natürlichem Flußspat aus, der in Form des sog. Säurespats mit mehr als 97% CaF2
eingesetzt wird.
Calciumfluorid hat aufgrund seines hohen F-Gehaltes
eine gute Transportform und kann aufgrund seiner extremen Schwerlöslichkeit gefahrlos und unproblematisch
gelagert oder auch deponiert werden.
Es besteht daher ein Bedürfnis nach Verfahren zur Verarbeitung von Kieselflußsäure zu Calciumfluorid,
der seinerseits als Säurespat bei der Herstellung von Fluorwasserstoff eingesetzt werden kann.
Das eingangs genannte Verfahren ist aus der DE-OS 23 07 897 bekannt. Bei diesem Verfahren wird die
Hexafluorkieselsäure mit einer vorgelegten Suspension von Calciumcarbonat umgesetzt Das vorgelegte Calciumcarbonat
kann dabei zunächst mit einem Überschuß an Hexafluorokieselsäure umgesetzt werden, worauf
durch Zugabe von weiterem Calciumcarbonat nachneutralisiert wird. Ergebnis des Verfahrens ist ein Produkt
mit einem Gehalt von 85 bis 86% CaF2, 3 bis 4% SiO2
und überschüssigem CaCO3. Ein derart durch SiO2
verunreinigter synthetischer Flußspat ist nur bedingt für einen Einsatz als Säurespat verwendbar. Außerdem
ergeben sich durch das Vorlegen der Calciumcarbonat-Suspension Schwierigkeiten bei der kontinuierlichen
Durchführung.
Ein anderes bekanntes Verfahren (DE-OS 23 07 925) setzt Kieselfluorwasserstoffsäure mit Calciumoxid bei
erhöhten Temperaturen und unter Druck unter Freisetzen von Siliciumtetrafluorid zu synthetischem
Flußspat um. Zwar wird bei diesem Verfahren ein nur noch geringfügig mit SiO2 verunreinigter Flußspat
erhalten. Auch kann das freigesetzte S1F4 in den Prozeß
zurückgeführt werden. Die Anwendung höherer Temperaturen und das Arbeiten unter Druck in Autoklaven
macht das Verfahren jedoch apparativ aufwendig und für kontinuierliches Arbeiten wenig geeignet. Als
Nachteil ist auch anzusehen, daß Calciumoxid eingesetzt werden muß und nicht von Calciumcarbonat ausgegangen
werden kann.
Ein gattungsähnliches Verfahren ist auch noch aus einer älteren, nicht veröffentlichten Anmeldung gemäß
DE-OS 25 33 128 bekanntgeworden. Dieses Verfahren sieht zwecks besserer Abtrennbarkeit des Reaktionsproduktes aus dem Reaktionsgemisch zwingend die
Zugabe von schnell reagierenden Protonenakzeptoren und gegebenenfalls von oberflächenaktiven Substanzen
und/oder Dispergiermitteln bzw. Emulgatoren und die Anhebung des pH-Wertes auf Werte zwischen 5,0 bis 6,4
unmittelbar vor der Abtrennung des Calciumfluorids aus dem Reaktionsmedium vor.
Schließlich beschreibt auch noch die ältere, nicht vorveröffentlichte Anmeldung gemäß DE-OS 24 07 238
ein gattungsähnliches Verfahren, das zwecks guter Filtrierbarkeit des Reaktionsproduktes die Zugabe von
Sulfat- und/oder Aluminium(lII)-Ionen vorschreibt.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, das eingangs genannte Verfahren so zu verbessern, daß gut
filtrierbares, SiO2- und CaCO3-armes Calciumfluorid
erhalten wird, ohne daß zusätzliche Stoffe dem
Reaktionsmedium zugesetzt werden müssen.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß man die Reaktanden kontinuierlich und
gleichzeitig in die Intensiv-Mischzone des Rührbehälters einführt, und das abgezogene Reaktionsprodukt
nach 5 bis 40 Minuten filtriert
Auf diese Art und Weise wird ein gut fiitrierbares, SiO2- und CaCC>3- armes Calciumfluorid erhalten.
Als förderlich für einen sehr niedrigen Gehalt des Reaktionsproduktes an Calciumcarbonat hat es sich
dabei erwiesen, wenn man das Reaktionsprodukt vor dem Filtrieren 5 bis 40 Minuten in einem Rührbehälter
langsam zum Verhindern des Absetzens rührt und chargenweise abzieht
Stattdessen kann man auch das Reaktionsprodukt vor dem Filtrieren mit einer Verweilzeit von 5 bis
40 Minuten durch eine Rührkaskade führen und kontinuierlich abziehen.
Die Verfahrensführung ist dann besonders einfach, wenn man die in die Intensiv-Mischzone einzuführenden
Reaktanden mittels Messung des pH-Wertes des Reaktionsproduktes dosiert
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die Konzentrationen der beteiligten Stoffe und die Verfahrensparameter
innerhalb der eingangs genannten Grenzen gewählt werden. So kann die Konzentration
der Calciumcarbonat-Suspension bevorzugt 15 bis 25 Gew.-% betragen, während sich ein pH-Bereich von
bevorzugt 3,0 bis 3,5 als zweckmäßig herausgestellt hat und die Temperatur bei der Umsetzung bevorzugt 15 bis
25°C beträgt Die mittlere Aufenthaltsdauer eines Teilchens in der Intensiv-Mischzone soll 1 bis 30,
bevorzugt 5 bis 15, Minuten betragen.
Bei chargenweisem Abzug kann dem Intensivrührbehälter ein Langsam-Rührwerk nachgeschaltet werden,
Man kann das Reaktionsprodukt während dieser Zeit auch in den Intensivrührbehälter belassen und den
Rührer langsam stellen oder weiter intensiv rühren lassen. Um in diesem Fall die Alisgangsreaktion nicht zu
unterbrechen, kann ein zweites Intensivrührwerk vorgesehen werden. Diese Maßnahmen beeinflussen die
Qualität des Produktes nicht und sind rein organisatorische, die jedem Leiter eines chemischen Betriebes
geläufig sind.
Das Reaktionsprodukt wird anschließend filtriert oder zentrifugiert, mit Wasser gewaschen und bei z. B.
1200C getrocknet Das Filtrat ist ein kieselsäurehaltiges
Sol mit sehr geringem Fluorgehalt, welches in bekannter
Weise aufgearbeitet werden kann.
Die folgenden Beispiele beschreiben das Verfahren gemäß der Erfindung.
In einem Rührgefäß I von 11 Inhalt mit Überlauf wurden 500 ml Wasser vorgelegt und unter intensivem
Rühren gleichzeitig 2,85 IZh einer CaCO3-Aufschlämmung,
die 255 g CaCO3Zl enthielt, und 1,17 l/h wäßrige
Hexafluorokieselsäure mit 242 g F-/1 zugeführt. Dabei stellte sich im Reaktor I ein pH-Wert von 3,0—3,5 ein.
Nach ca. 14 Minuten hatte die Füllhöhe des Rührreaktors den Überlauf erreicht das Reaktionsgemisch floß
— entsprechend der Zugabe der Reaktionskomponenten — in einen langsam laufenden Rührreaktor II. Aus
dem Reaktor II wurde jeweils nach einer Verweilzeit von ca. 30 Minuten die gesamte Reaktionscharge
abgezogen, einer Filternutsche zugeführt, mit 500 ml Wasser gewaschen und bei 120° C getrocknet.
Bei einer Versuchsdauer von über 6 Stunden wurden 3,6 kg getrocknetes Calciumfluorid mit l,88Gew.-%
SiO2 und 0,25 Gew.-% CaCO3 erhalten.
In einem Rührgefäß I von 1 I Inhalt mit Überlauf wurden 500 ml Wasser vorgelegt und unter intensivem
Rühren gleichzeitig 2,85 l/h einer CaCOrAufschlämmung, die 255 g CaCO3Zl enthielt, und 1,17 IZh wäßrige
Hexafluorokieselsäure mit 242 g F-Zl zugeführt. Dabei stellte sich im Reaktor I ein pH-Wert von 3,0—3,5 ein.
Nach ca. 14 Minuten hatte die Füllhöhe des Rührreaktors den Überlauf erreicht, das Reaktionsgemisch floß
— entsprechend der Zugabe der Reaktionskomponenten — in ein langsam laufendes Schneckenrührwerk mit
einem Volumen von 660 ml, woraus sich eine Verweilzeit von 10 Minuten ergibt Aus dieser wurde es
kontinuierlich Filternutscheri zugeführt und wie im Beispiel 1 behandelt.
Bei einer Versuchsdauer von über 6 Stunden wurden 3,6 kg getrocknetes Calciumfluorid mit 1,5% SiO2 und
0,2% CaCO3 erhalten.
Claims (4)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von synthetischem Calciumfluorid durch Umsetzung
einer wäßrigen Hexafluorokieselsäure mit einem H2SiF6-GeImIt von 5 bis 30Gew.-°/o mit einer
wäßrigen Calciumcarbonatsuspension mit einem CaCO3-Gehalt von 10 bis 35 Gew.-% im Molverhältnis
H2SiF6 : CaCO3 von ! : 3 bei einem pH-Wert von
2 bis 4 und bei Temperaturen von 5 bis 40° C in einem ι ο Rührbehälter, durch kontinuierliches Abziehen des
entstandenen Reaktionsproduktes, durch Filtrieren des Reaktorproduktes und durch Waschen und
Trocknen des abfiltrierten Calciumfluorids, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktanden
kontinuierlich und gleichzeitig in die Intensiv-Mischzone des Rührbehälters einführt, und
das abgezogene Reaktionsprodukt nach 5 bis 40 Minuten filtriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Reaktionsprodukt vor dem Filtrieren 5 bis 40 Minuten in einem Rührbehälter
langsam zum Verhindern des Absetzens rührt und chargenweise abzieht
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Reaktionsprodukt vor dem Filtrieren mit einer Verweilzeit von 5 bis 40 Minuten
durch eine Rührkaskade führt und kontinuierlich abzieht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Intensiv-Mischzone
einzuführenden Reaktanden mittels Messung des pH-Wertes des Reaktionsproduktes dosiert werden.
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Priority Applications (1)
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DE19752535658 DE2535658C2 (de) | 1975-08-09 | 1975-08-09 | Verfahren zur Herstellung von Calciumfluorid |
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DE19752535658 DE2535658C2 (de) | 1975-08-09 | 1975-08-09 | Verfahren zur Herstellung von Calciumfluorid |
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DE2535658C2 true DE2535658C2 (de) | 1984-04-05 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19752535658 Expired DE2535658C2 (de) | 1975-08-09 | 1975-08-09 | Verfahren zur Herstellung von Calciumfluorid |
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1975
- 1975-08-09 DE DE19752535658 patent/DE2535658C2/de not_active Expired
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