DE2530386B2 - Verfahren zum entfernen von von aussen in ein xylan- hydrolyse- und xylose-extraktionssystem zugefuehrter starker saeure und von bei der hydrolyse entstandener essigsaeure und ameisensaeure aus der erzeugten, diese komponenten enthaltenden waessrigen xyloseloesung unter verwendung von ionenaustauschern - Google Patents
Verfahren zum entfernen von von aussen in ein xylan- hydrolyse- und xylose-extraktionssystem zugefuehrter starker saeure und von bei der hydrolyse entstandener essigsaeure und ameisensaeure aus der erzeugten, diese komponenten enthaltenden waessrigen xyloseloesung unter verwendung von ionenaustauschernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von von außen in ein Xylan-Hydrolyse· und Xylose-Extraktionssystem
zugeführter starker Säure und von bei der Xylan-Hydrolyse entstar.dener Essigsäure und
Ameisensäure aus der erzeugten, diese Komponenten enthaltenden wäßrigen Xyloselösung unter Verwendung
von Ionenaustauschern.
Bei bekannten Verfahren erfolgt die Gewinnung einer Xyloselösung aus xylanhaltigen Rohstoffen in der
Weise, daß das Xylan durch Einwirkung von Säurelösungen hydrolysiert und die gebildete Xylose mit
Wasser extrahiert wird. Als Imprägniermittel wird hierbei häufig eine starke Säure verwendet, wobei
bekanntlich die Stärke einer Säure vom Grad ihrer Dissoziation abhängt, d.h. von ihrem Gehalt an
Wasserstoffionen.
Zu den stärksten Säuren gehören bekanntlich die Mineralsäuren wie Salz-, Salpeter- und Schwefelsäure.
Die Erfindung eignet sich insbesondere für solche Verfahren, bei welchen eine starke Säure, insbesondere
Salzsäure als Imprägniermittel verwindet wird.
Bei der Herstellung von Xyloselösung entstehen bei dem Prozeß aus den xylanhaltigen Rohstoffen außerdem
insbesondere Essigsäure und auch Ameisensäure, wobei letztere gegenüber der Essigsäuremenge nur in
einer vergleichsweise geringen Menge entsteht.
Aus der DT-AS 10 68 640 ist ein Verfahren zur Entsäuerung von Säurehydrolysaten aus Holz und
anderen zellulosehaltigen Rohstoffen bekannt. Bei dem bekannten Verfahren soll das Hydrolysat ausschließlich
mit Hilfe von Ionenaustauschern von den Säuren befreit werden.
Jedoch hat es sich die Erfindung demgegenüber zum Ziel gesetzt, eine auschließliche Abtrennung der in
wäßrigen Xyloselösung befindlichen Säuren durch Ionenaustauscher zu vermeiden. Ionenaustauscher sind
einerseits kostenaufwendige Apparate. Andererseits
W)
br> sind reine lonenausiauschverfahren nicht umweltfreundlich,
da bei der Regeneration von Ionenaustauschern mit Hilfe einer Lauge, die bei der Neutralisation
entstehenden Salze im Abwasser verbleiben wurden.
Die Erfindung hat es sich demgegenüber >.ur Aufgabe
gemacht, aus der gewonnenen wäßrigen Xyloselösung vor ihrer Weiterverarbeitung die in ihr enthaltenen
störenden Komponenten, wie z. B. insbesondere Salzsäure oder Schwefelsäure und Essig- und Ameisensäure
auf wirtschaftlichere Weise als bisher zu entfernen.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß in einem ersten Verfahrensschritt durch
Ionenaustausch die von außen zugeführte starke Saure aus der Lösung abgetrennt und in einem zweiten
anschließenden Verfahrensschritt die Lösung eingedampft wird, wobei Wasser, Essig- und Ameisensäure
dampfförmig entnommen und sodann kondensiert werden, während aus der, während des Eindampfens
entstandenen konzentrierten Xyloselösung die in der Lösung verbliebenen Essigsäure- bzw. Ameisensäurereite
durch Ionenaustausch abgetrennt werden.
Die Erfindung verbessert nun in erheblichem Maße das bekannte Verfahren zur Abtrennung von in der
gewonnenen Xyloselösung enthaltenen Säuren dadurch, daß die Abtrennung in verschiedenartigen Teilverfahren
erfolgt, und zwar dadurch, daß die Essig- und Ameisensäure größtenteils durch Eindampfen abgetrennt
wird, wodurch die Ionenaustauscher für die Abtrennung der organischen Säuren wesentlich, d. h. um
etwa 50% verkleinert werden können.
So wird zunächst die starke, korrosiv wirkende, in das Hydrolyse- und Extraktionssystem von außen zugeführte
Säure selektiv durch Ionenaustausch abgetrennt, so daß eine Beschädigung und unter Umständen eine
Zerstörung der nachgeschalteten Anlagenteile vermieden wird. Sodann werden die schwächeren Säuren, d. h.
Essig- und Ameisensäure durch Eindampfen aus der Xyloselösung abgetrennt und diese dabei eingedickt.
Schließlich werden aus der eingedickten Xyloselösung durch Ionenaustausch noch die in ihr enthaltenen Essig-
und Ameisensäurerestmengen abgetrennt. Da diese Ionenaustauscher im Vergleich zu denjenigen, die von
aus dem Hydrolyse- und Extraktionssystem stammenden Hydrolysat (Xyloselösung + starke Säure + Essig-
und Ameisensäure) durchsetzt werden, nur noch von einer wesentlich geringeren Menge durchsetzt werden,
sind nur kleine Apparate erforderlich. Somit werden die Kosten entsprechend reduziert und auch die bei der
Regeneration ins Abwasser geleiteten Salze sind nur noch in äußerst geringen Mengen vorhanden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht
darin, daß eine Teilmenge des Wassers und der Essig- und Ameisensäure, welche als Kondensat aus der
Eindampfung erhalten werden, in das Hydrolyse- und Extraktionssystem flüssig zurückgeführt wird. Durch
diese Maßnahme wird erreicht, daß die in das Hydrolyse- und Extraktionssystem eingeleitete Menge
an reinem Wasser entsprechend reduziert werden kann, und außerdem vergrößert sich die Konzentration der
nach dem Eindampfen erhaltenen Lösung. Daher vermindert sich der Aufwand an der weiteren
Aufbereitung. Beispielsweise kann in einem solchen Aufbereitungsprozeß durch Flüssig/Flüssig-Extraktion
reine Essig- bzw. Ameisensäure gewonnen werden oder in einem biologischen Abbauprozeß reines Wasser
wieder zurückgewonnen werden. Diese Aufbereitungsprozesse bilden jedoch nicht den Gegenstand der
Erfindung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. In
F i g. I ist ein Schema einer Gesamtanlage, bestehend aus einem Xylan-Hydrolyse- und Xylose-Extraktionssystern,
einem System für die Abtrennung der Säuren und einem System für die weitere Aufbereitung der Essig-
und Ameisensäurelösung,dargestellt;
Fig. 2 zeigt im Detail eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Systems für die Abtrennung
der Säuren aus der Xyloselösung.
In schematischer Weise ist in Fig. I ein Xylan-Ilydrolyse-
und Xylose-Extraktionssystem 1 zur Gewinnung einer Xyloselösung dargestellt. An das System ist
eine Zuführung 2 für einen xylanhaltigen Rohstoff, z. B. Buchenholz und eine Wegführung 3 für den behandelten
Rohstoff, sowie eine Zuführleitung 4 für Wasserdampf, eine Einspeiseleitung 5 für reines Wasser und eine
Einspeiseieitung 6 für eine starke Säure, insbesondere Salzsäure, angeschlossen. Aus der im System !
gewonnenen wäßrigen, die Säuren enthaltenden Xyloselösung wird, nachdem sie im Filter 7 von Schwebestoffen
befreit worden ist, in einer lonenaustauschervorrichtung 8, die im folgenden anhand der Fig. 2 eingehend
beschrieben wird, Salzsäure abgetrennt. In der Eindampfvorrichtung
9 wird aus der Lösung Wasser, Essig und Ameisensäure dampfförmig ausgeschieden, in
einem Kondensator 10 verflüssigt, eine Teilmenge in die Einspeiseleitung 5 zurückgeführt, während die Restmenge
entweder in ein Flüssig/Flüssig-Extraktionssystem 11 eingeleitet wird zur Gewinnung reiner Essig-
und Ameisensäure oder in ein biologisches Abbausystem 12 bekannter Ausführung, in welchem reines
Wasser zurückgewonnen wird.
Aus der Xylosekonzentratlösung werden in einer lonenaustauschervorrichtung 13 vor ihrer weiteren
Aufbereitung die Restmengen an Essig- und Ameisensäureabgetrennt.
Die in F i g. 2 dargestellte Anlage zur Abtrennung der in der wäßrigen Xyloselösung enthaltenen Säuren zeigt
im Detail die lonenaustauschervorrichtung 8, die Eindampfervorrichtung 9 und die lonenaustauschervorrichtung
13.
Die lonenaustauschervorrichtung 8 weist zwei parallelgeschaltete Ionenaustauscher 21 und 22 auf, die z. B.
eine Füllung von makroporösen Kunstharzen enthält. Diese Ionenaustauscher befinden sich abwechselnd im
Extraktions- bzw. Regeneralionsbetrieb. Während einer Zeitspanne wird das Hydrolysat durch die Leitung 20
bei geöffneten Ventilen 21a und 2\b (Ventile 21c und 21c/ sind geschlossen) in den Ionenaustauscher 21
eingespeist. Sobald der Ionenaustauscher mit Salzsäure beladen ist, werden die Ventile 21a und 21 b geschlossen
und die Ventile 21c und 2idgeöffnet, um den Inhalt an
Xyloselösung zu entleeren, dadurch, daß reines Wasser durch die Leitung 23 in den Ionenaustauscher 21
eingespeist wird. Sodann wird der Regenerationsprozeß eingeleitet, dadurch, daß eine wäßrige Lauge, z. B.
Natronlauge durch Leitung 23 in den Austauscher 21 eingespeist wird. Der Ionenaustauscher 22, in welchem
in einem vorangegangenen Zeitabschnitt Salzsäure aus dem Hydrolysat extrahiert worden ist, wird während
der Extraktionsphase des Ionenaustauschers 21 regeneriert. Hierzu wird bei geöffnetem Ventil 22c und 22c/
(Ventile 22a und 226 sind geschlossen) durch die Leitung 23 eine wäßrige Lauge in den Ionenaustauscher
eingeleitet und die bei der Neutralisation des lonenaus-
ί tauscherbettes entstandene Salzlösung aus dem Ionenaustauscher
in ein nicht dargestelltes Abwasserbecken weggeführt.
Im Eindampfer 9, der von einem Heizmittel, ζ. U.
Wasserdampf durch eine Leitung 24a beschickt wird
in und der den Eindampfer durch eine Leitung 24b als
Kondensat verlaßt, verdampft aus dem Hydrolysat in ihm enthaltene Essig- und Ameisensäure und Wasser.
Dieser Dampf wird im Kondensator 10 verflüssigt und eine Teilmenge durch die Leitung 25 in das Hydrolyse-
i-, und Extraktionssystem zurückgeführt, während die
restliche Teilmenge durch eine Leitung 26 entweder in ein Flüssig/Flüssig-Extraktionssystem 11 (vgl. I ig. 1)
oder in ein biologisches Abbausystem 12 (vgl. Fig. I)
eingespeist wird. Die Ventile 25a und 26a dienen zur
:o Mengeneinstellung.
Aus der im Eindampfer 9 eingedickten Xyloselösung werden im lonenaustauschersystem 13, welches aus
zwei parallelgeschalteten Ionenaustauschern 27 und 28 besteht, und die sich analog zum lonenaustauschersy-
:-, stern 8 ebenfalls wechselweise im Extraktions- bzw.
Regenerationsbetrieb befinden, die noch vorhandene Essigsäure- bzw. Ameisensäure abgetrennt. In den
Zuleitungen für reines Wasser und für das Regenerationsmittel, ebenfalls eine wäßrige Lauge, sind die
so Ventile 27cund 28c bzw. in den Ableitungen die Ventile
27c/ und 28d vorgesehen, während in den Zuleitungen
für das Xylosekonzentrat die Ventile 27a und 28a bzw. in den Ableitungen aus den Ionenaustauschern die Ventile
276 und 286 angeordnet sind. Da die Betriebsweise
η dieses Systems mit derjenigen des loncnaustausehersystems
8 übereinstimmt, wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf ein näheres Eingehen hierauf
verzichtet.
Durch Leitung 29 wird das von Säure befreite
in Xylosekonzentrat der weiteren Aufbereitung zugeführt,
während durch Leitung 30 die Salzlösung in ein nicht dargestelltes Abwasserbecken eingeleitet wird.
Nachstehend wird ein Zahlenbeispiel für das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel angegeben.
π Die Zahlenwerte beziehen sich auf Mengenangaben an
den Stellen A bis E in F i g. 2.
Zahlenbeispiel
A Hydrolysat
enthaltend 40 kg Salzsäure
A Hydrolysat
enthaltend 40 kg Salzsäure
90 kg organische Säuren
(Essig- und Ameisensäure)
(Essig- und Ameisensäure)
Vi B Hydrolysat
enthaltend 90 kg organische Säuren
C Kondensat
enthaltend 81kg organische Säuren
enthaltend 81kg organische Säuren
h0 D Xylosekonzentrat
enthaltend 9 kg organische Säuren
E Xylosekonzentrat frei von Säuren
Claims (2)
1. Verfahren zum Entfernen von von außen in ein Xylan-Hydrolyse- und Xylose-Extraktionssystem ,
zugeführter starker Säure und von bei der Hydrolyse entstandener Essigsäure und Ameisensäure aus der
erzeugten, diese Komponenten enthaltenden wäßrigen Xyloselösung unter Verwendung von Ionenaustauschern,
dadurch gekennzeichnet, daß in
in einem ersten Verfahrensschritt durch Ionenaustausch die von außen zugeführte starke Säure aus
der Lösung abgetrennt und in einem zweiten anschließenden Verfahrensschritt die Lösung eingedampft
wird, wobei Wasser, Essig- und Ameisensäu- ι >
re dampfförmig entnommen und sodann kondensiert werden, während aus der, während des Eindainpfcns
entstandenen konzentrierten Xyloselösung die in der Lösung verbliebene Essigsäure- bzw. Ameisensäurereste
durch Ionenaustausch abgetrennt wer- _>o den.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Teilmenge des Wassers und der
Essig- und Ameisensäure, welche als Kondensat aus der Eindampfung erhalten werden, in das Hydrolyse- y.
und Extraktionssystem in flüssiger Form zurückgeführt wird.
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