DE2528943B2 - Teilweise abbeizbare mehrschichtlackierung - Google Patents
Teilweise abbeizbare mehrschichtlackierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Mehrschichtlackierungen, vorwiegend auf Basis von Polyurethanharzen, die es
gestatten, selektiv nur die Polyurethandeckschichten abzubeizen.
Bei der Außenbeschichtung von Flugzeugen ist nach einiger Zeit wegen der extremen Abnutzung der
Decklackschicht eine Neulackierung erforderlich. Der Lackaufbau solcher Lackierungen ist relativ kompliziert,
um vor allem eine möglichst hohe Gebrauchsdauer zu gewährleisten. So wird normalerweise das vorbehandelte
Aluminium mit einer Wash-Primer-Schicht, der weitere Schichten mit besonders guter Haftfestigkeit
und gutem Korrosionsschutz folgen, beschichtet. In der Regel folgt auf den Primer eine aus mehreren Schichten
bestehenden Polyurethanlackierung. Die erste Schicht enthält meistens als rostschützendes Pigment Strontiumchromat.
Ist eine Ausbesserungslackierung notwendig, so werden bisher mit Abbeizmitteln sämtliche Schichten
abgelöst und es muß ein vollständig neuer Lackieraufbau geschaffen werden. Mitunter wird auch versucht, die
Lackierung durch Schleifen zu entfernen. Dies hat aber den großen Nachteil, daß mitunter auch die Metall-Oberflächenbehandlungsschicht
mit angeschliffen und beschädigt wird. Die Nachteile dieser Verfahren sind groß. In jedem Fall wird der bisherige Lackaufbau
restlos entfernt und muß durch einen neuen ersetzt werden, was sehr aufwendig ist. Die Aufgabe besteht
deshalb darin, einen Lackieraufbau zu finden, der es gestattet, lediglich die letzte korrodierte Schicht durch
einfaches Abbeizen zu entfernen und daß bei diesem Abbeizen die darunterliegenden Schichten nicht angegriffen
werden, so daß der gesamte Lackieraufbau intakt bleibt und nur die äußere Schicht ersetzt werden
muß.
Die Aufgabe wurde überraschenderweise gelöst durch eine teilweise abbeizbare Mehrschichtlackierung
mit zwei Schichten aus vernetzten Polyurethanharzen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den zwei
Polyurethanharzschichten eine nicht abbeizbare Zwischenschicht aus linearen, weitgehend unvernetzten,
elastischen Polyurethanharzen, die aus Diolen, modifizierten Diolen und Diisocyanaten erhalten werden,
deren K-Wert nach Fikentscher zwischen 40 und 65 liegt und die bis zu 0,1% OH-Gruppen enthalten
können, angeordnet ist.
Die Zwischenschicht wird erfindungsgemäß verwendet als festhaftende, nicht durch Abbeizmittel angreifbare
Schutz- und Sperrschicht für die darunter angeordneten Grundierschichten beim Abbeizen der über der
Zwischenschicht angeordneten Decklackschicht. Besonders vorteilhafte Ergebnisse werden erhalten bei
Verwendung dieser Zwischenschicht zwischen zwei Schichten aus zu Makro-Molekülen vernetzten Polyurethanharzen.
Bei Verwendung der Zwischenschicht als Abbeizsperrschicht
kann ohne weiteren Arbeitsaufwand nach dem Entfernen der Deckschicht erneut auf die
Abbeizsperrschicht eine neue Deckschicht aufgebracht und gehärtet werden. Die erfindungsgemäße Zwischenschicht
wird von den Abbeizmitteln für den Decklack nicht angegriffen und braucht deshalb auch nicht wieder
neu aufgetragen zu werden. Wesentlich ist es jedoch, daß die unter der Zwischenschicht befindlichen
Lackschichten voll intakt bleiben und durch das Abbeizmittel, das die Deckschichten entfernt, nicht
angegriffen werden.
Die Herstellung von Mehrschichtlackierungen ist bekannt Die Schichtstärken der einzelnen Schichten
richten sich nach der Art und Verwendung der Lackierung. Als Außenbeschichtung für Flugzeuge und
Kraftfahrzeugkarosserien sind diese Schichten einer starken Abnutzung ausgesetzt. Dementsprechend sorgfältig
muß bei der Herstellung einer Mehrschichtlackierung vorgegangen werden. So ist aus dem DT-Gbm
66 01 608 ein Schutzüberzug, insbesondere für die Außenflächen von Kraftfahrzeugwagenkästen bekannt,
bei dem zwischen zwei üblichen, verhältnismäßig harten Lackschichten des Überzuges eine elastische Schicht in
erheblicher Stärke angeordnet ist. Diese Zwischenschicht kann aus einem Überzugsmittel auf Polyvinylchlorid-,
Polyurethan- oder Epoxidbasis bestehen und hat die Aufgabe, den V/agenkasten vor Verschleißschäden
infolge einer mechanischen Abriebs- oder Schlagbeanspruchung durch durch den Fahrtwind aufgewirbelte
oder durch die Fahrzeugräder aufgeschleuderte Sandteilchen oder Steinsplitt zu schützen.
Die Zwischenschicht gemäß der vorliegenden Erfindung hat eine gänzlich andere Aufgabe. Durch die
besondere Auswahl eines ganz speziellen Polyurethanharzes wird diese Schicht durch Abbeizmittel nicht
angreifbar und schützt die darunter angeordneten Grundierschichten beim Abbeizen der über dieser
Zwischenschicht angeordneten Decklackschicht.
Ein üblicher Lackieraufbau auf Aluminiumblech kann beispielsweise aus folgenden Schichten be .n:
Nachdem Aluminiumblech einer üblichen Chron ..!vorbehandlung
unterworfen wurde, bringt man zur besseren Haftung einen Klebeprimer als geeigneten
Haftvermittler für die Grundschicht als erstes auf. Dieser besteht aus einer Epoxid-Phenolharz-Kombination
in einer Schichtdicke von 5 bis 6 μΐπ. Dieser
Klebeprimer wird eingebrannt. Anschließend erfolgt das Aufbringen einer geeigneten Polyurethanharzgrundierung,
die in der Regel noch Strontiumchromat als Schutzpigment enthält. Diese Grundierung hat nach
dem Aushärten eine Schichtstärke von 20 bis 30 μιη. Nach dem Aushärten wird in üblicher Weise ein
pigmentierter oder nicht pigmentierter Polyurethanlack als Decklack aufgebracht und ausgehärtet.
1st die Decklackschicht inzwischen verwittert oder beschädigt, so muß die Lackierung entfernt werden. Als
Folge dieser Behandlung wird nicht nur die Decklackschicht entfernt, sondern der gesamte Aufbau. Hier
greift nun die Erfindung ein.
Vor dem Aufbringen der Decklackschicht wird die erfindungsgemäße Zwischenschicht auf die Polyurethanharzgrundierung
aufgebracht. Zur Herstellung dieser Schicht verwendet man beispielsweise die Lösung eines linearen, weitgehend unvernetzten elastischen
Polyurethanharzes, das bis zu 0,1% OH-Gruppen enthalten kann, in einem Gemisch aus Äthylenglykol
und Äthylenglykolazetat. Die Schicht wird physikalisch an der Luft getrocknet. Es wird so viel der Lösung auf
die Polyurethanharzgrundierung aufgebracht, daß nach dem Trocknen eine Schichtstärke von ca. 25 μιη
entsteht. Auf diese Zwischenschicht wird dann die pigmentierte oder nicht pigmentierte Polyurethanlackschicht
als Decklack aufgebracht und gehärtet.
Wird jetzt der Polyurethanharzdecklack durch ein normales Abbeizmittel entfernt, so wird die Zwischenschicht
hierbei vom Abbeizmittel nicht angegriffen und bleibt völlig intakt und erhalten. Die Zwischenschicht
hat auf der Polyurethanharzgrundierung eine vorzügliehe Haftung. Nach dem Entfernen der Abbeizflüssigkeit
und dem Abspülen und Abtrocknen der Zwischenschicht kann diese sofort wieder mit einem Polyurethanlack
überlackiert werden. Es war überraschend und nicht zu erwarten, daß diese erfindungsgemäße
Zwischenschicht in der Lage ist, die Abbeizmittel von einem Angriff auf die Polyurethanharzgrundierung
abzuhalten. Es ist hier jetzt der Fall eingetreten, daß es erstmalig möglich ist, 2 Schichten aus dem gleichen
Harz selektiv zu behandeln und je nach Wunsch nur eine Schicht zu entfernen. Die Einschaltung einer Zwischenschicht
bedeutet eine erhebliche Einsparung an Zeitaufwand und Materialkosten, ohne daß eine
Qualitätseinbuße erfolgt. Dies stellt einen außerordentlichen technischen Fortschritt dar.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Zwischenschicht garantiert außerdem noch zusätzlich einen
ausgezeichneten einwandfreien Verbund mit den einzelnen Polyurethanschichten. Hierdurch wird die
Korrosionsschutzwirkung des Lackieraufbaues noch verstärkt.
Es ist bekannt, daß bei den üblichen Abbeizverfahren, bei denen die gesamte Lackierung entfernt wird, auch
die Metallvorbehandlung leidet. Die Nachlackierungen sind deshalb in der Regel schlechter im Korrosionsschutz
als die Erstlackierung. Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Zwischenschicht konnte dieser
Nachteil verhindert werden, weil die unter der Zwischenschicht liegenden Lackschichten nicht angegriffen
werden. Die Nachlackierung ist in diesem Fall im Korrosionsschutz genauso einwandfrei wie die Erstlakkierung.
Als filmbildendes Bindemittel für die Zwischenschicht wird ein lineares, weitgehend unvernetztes elastisches
Polyurethanharz verwendet. Solche Polyurethanharze sind bekanntlich Polyadditionsprodukte von Diisocyanaten
mit Verbindungen, die austauschbare H-Atome nach Zerewitinoff enthalten. Nähere Einzelheiten
über Art und Herstellung solcher Polyurethane finden sich z. B. in dem Kunststoffhandbuch, Band VlI,
erschienen im Kail Hanser Verlag, München mit dem Titel »Polyurethane«.
Lineare, weitgehend unvernetzte elastische Polyurethane
werden in bekannter Weise durch Polyaddition von aliphatischen und/oder aromatischen Diisocyanaten
an lineare, austauschbare Η-Atome nach Zerewitinoff enthaltende Dialkohole oder Polyester hergestellt.
Solche Polyester sind beispielsweise Polyester aus Adipinsäure und Glykolen wie Äthylenglykol oder auch
Propylenglykol.
Als aliphatische Diisocyanate sind geeignet 1,6-Diisocyanatohexan,
als aromatische Diisocyanate sind geeignet beispielsweise 1,4-Diisocyanato-benzol, 4.4'-Diisocyanatodiphenylmethan.
Die Diisocyanate sind handelsübliche Produkte, die sämtlich geeignet sind.
Besonders bevorzugt werden Polyurethane, die aus 1,4 Butandiol und 1,6-Diisocyanato-hexan entstehen,
sowie deren modifizierte Produkte mit anderen Glykolen. Das Molgewicht dieser Polyurethane liegt
zwischen 1500 und 4000, wobei die Polyaddition so weit durchgeführt ist, daß keine weiteren Reaktionsmöglichkeiten
von Isocyanaten mit H-Aiomen nach Zerewitinoff bestehen. Die Reaktionskomponenten werden
zweckmäßigerweise in äquimolekularen Mengen verwandt, wobei die Diisocyanatkomponente bis etwa 0,1
Mol im Überschuß eingesetzt werden kann. Die erhaltenen Polyurethanharze sind weitgehend unvernetzt.
Sie können bis zu 0,1% nicht umgesetzte OH-Gruppen enthalten. Bevorzugt werden solche
unvernetzten Polyurethanharze, die eine starke Kristallisationsneigung aufweisen. Der K-Wert dieser Polyurethanharze
nach Fikentscher (Cellulosechemie, Band 13. Seite 58,1932) beträgt zwischen 40 und 65.
Zur Herstellung der Zwischenschicht kann man so verfahren, daß eine Lösung der linearen, weitgehend
unvernetzten elastischen Polyurethanharze in organischen Lösungsmitteln hergestellt wird. Man bevorzugt
eine Lösung, die zwischen 2 und 10% der Polyurethanharze enthält. Als Lösungsmittel wird ein Gemisch
bevorzugt aus Äthylacetat, Butylacetat und Methylglykolacetat im Verhältnis 1 :2 :1 bis 2 :3 :2. Aus einer
solchen Lösung kann ein Überzug hergestellt werden. Es entsteht auf diese Weise ein durchsichtiger
Harzüberzug. In die Harziösung können aber auch in der in der Lackindustrie üblichen Weise Pigmente und
Füllstoffe eingearbeitet werden. Dies geschieht mit Hilfe von Kugelmühlen, Sandmühlen, Dreiwalzenstühlen,
Perlmühlen usw. Man erhält dann eine Lackfarbe, die ebenfalls an Stelle des Klarlackes zur Herstellung
der Zwischenschicht verwendet werden kann. Das Aufbringen der Zwischenschicht aus dem flüssigen
Produkt geschieht mit Hilfe der Spritzpistole, des Gießens oder Tauchens. Die linearen Polyurethanharze
sind physikalisch trocknende Harze, das heißt, sie geben nach dem Trocknen und Abdunsten der Lösungsmittel
bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Temperatur
Filme mit elastischen Eigenschaften.
Im Gegensatz zu den für die erfindungsgemäße Zwischenschicht verwendeten Polyurethanharzen sind
die für die Grundierung und für die Decklackierung verwendeten Polyurethansysteme chemisch anders
aufgebaut Während für die Zwischenschicht ein bereits fertiges Polyurethanharz verwendet wird, entstehen bei
den übrigen Lackschichten die Polyurethangruppen erst während dus Aushärtens der Filme unter gleichzeitiger
Vernetzung.
Solche Polyurethanlacke sind bekannt. Die flüssigen Überzugsmittel enthalten hydroxylgruppentragende
Alkydharze oder Polyesterharze. Vor der Verarbeitung dieser Überzugsmittel werden ihnen Polyisocyanate
zugesetzt. Unmittelbar danach erfolgt die Verarbeitung dieser Produkte. Die Härtung des Überzuges erfolgt
durch Vernetzung der Alkydharze mit den Isocyanaten unter Bildung von Polyurethanen.
Lackierungen aus vernetzten Polyurethanlacken usw. allgemein aus Alkydharzen und Nitrozelluloselacken
werden in der Regel durch sogenannte lösende Abbeizmittel entfernt. Dies sind Mischungen von
organischen Lösungsmitteln wie Aceton, Benzol, Toluol, Tetrachlorkohlenstoff, oder Tetralin. Damit die Lösungsmittel
nicht so rasch verdunsten, mischt man ihnen oft Wachse oder Celluloseäther bei. Durch Zusatz von
Chlorkohlenwasserstoffen, wie z. B. Äthylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, o-Dichlorbenzol wird die Entflammbarkeit
der Abbeizmittel herabgesetzt Netzmittelzusätze, z. B. Amine, Äthylenglykol-monomethyläther
erleichtern das Eindringen. Als besonders wirksam hat sich ein Abbeizmittel aus chlorierten
Kohlenwasserstoffen und Alkoholen im Verhältnis von 7:1 bis 7 :3 erwiesen, wobei ein Teil der Alkohole,
zweckmäßigerweise 1 bis 2 Teile, durch aromatische Lösungsmittel, wie Toluol oder Xylol, ersetzt werden
kann. Geeignete Abbeizmittel enthalten zusätzlich Emulgatoren und Verdickungsmittel in Form von
Cellulosederivaten, wie Methylcellulose.
Bei Verwendung dieser Abbeizmittel werden lediglieh die auf der Zwischenschicht befindlichen äußeren
Lackschichten abgebeizt. Die Zwischenschicht selbst und die darunter liegenden Lackschichten werdi η
weder abgebeizt noch angegriffen oder auch nur aufgequollen. Die Zwischenschicht is völlig unempfind-Hch
gegen diese Art von Abbeizmitteln. Sie schützt dadurch die darunter befindlichen Lackschichten vor
der Einwirkung der Abbeizmittel und sperrt diese Schichten als sogenannte Abbeizsperrschicht völlig ab.
Nachdem die Oberfläche der Zwischenschicht von restlichen Abbeizmitteln und abgebeizten Deckschichten
gesäubert ist, kann die Zwischenschicht wieder mit einer neuen Deckschicht versehen werden.
Das vor Korrosion zu schützende Metall bildet mit den Grundschichten und der darüber befindlichen
Zwischenschicht praktisch einen neuen Werkstoff, d^r
beliebig oft lackiert und abgebeizt werden kann, ohne daß sich dieser Werkstoff verändert.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sis einzuschränken. Unter Prozent
werden Gewichtsprozent verstanden, Teile sind Gewichtsteile.
Auf ein Aluminiumblech wird folgende Mehrschichtlackierung aufgebracht:
1. Haftgnmdierung auf Basis eines Epoxid-Phenolharzes
in einer Schichtstärke von 5 bis 6 μπι.
65
2. Auf die eingebrannte Primerschicht wird ein Polyurethanharzlack folgender Zusammensetzung
aufgebracht:
75 Teile eines handelsüblichen Polyesterpolyols, 80prozentig in Äthylacetat, werden in einer
Kugelmühle mit 25 Teilen Strontiumchromat zu einer Lackfarbe vermählen. Vor dem Verarbeiten
gibt man 30 Teile Tolyl-Diisocyanat zu und beschichtet unmittelbar danach die eingebrannte
Epoxidharzschicht mit Hilfe einer Spritzpistole in einer solchen Menge, daß nach dem Aushärten des
Überzuges eine Schichtstärke von 20 bis 30 μπι entsteht.
3. Auf die entstandene Polyurethanharzschicht wird eine Zwischenschicht als Abbeizsperrschicht aufgetragen.
Hierbei werden 5 Teile eines linearen, weitgehend unvernetzten, nicht reaktiven, elastischen
Polyurethans (Hydroxylgehalt ca. 0,1%, Dichte bei 20° C ca. 1,2 g/cm3, Lösungsviskosität ca.
12 Poise, gemessen als 15°/oige Lösung in Methyläthylketon bei 200C) in einer Mischung aus
22,5 Teilen Äthylacetat, 43 Teilen Butylacetat und 24,5 Teilen Methylglykolacetat gelöst. Das Lösen
erfolgt unter Rühren innerhalb von 20 Stunden. Zu der etwas viskosen Lösung werden dann 2 Teile
Zinkchromat, 2 Teile Strontiumchromat und 2 Teile Blanc fixe hinzugefügt und in einer Kugelmühle fein
dispergiert. Diese Mischung wird mittels einer Spritzpistole auf die zu überziehende Polyurethanharzschicht
aufgespreizt. Nach dem Trocknen an der Luft erhält man eine Schichtdicke von 20 bis
30 μπι.
4. Auf die Zwischenschicht wird schließlich ein handelsüblicher Polyurethanhandecklack, der nach
Bedarf Pigmente oder färbende Bestandteile enthält und dem vor dem Verarbeiten ein
Isocyanathärter zugesetzt wurde, aufgebracht. Die Schichtdicke dieses Decklackes beträgt nach dem
Härten 20 bis 45 m.
5. Nach 3monatiger Lagerung wird die Deckschicht abgebeizt. Dies geschieht durch Auftrag eines
Abbeizmittels aus
70 Teilen Methylenchlorid,
10 Teilen Methanol,
3 Teilen Methylcellulose,
2 Teilen eines nicht ionogenen Emulgators (Fettalkohol-Äthylenoxid-Addukt mit 25 Äthylenoxideinheiten pro Mol Fettalkohol),
25 Teilen Xylol.
10 Teilen Methanol,
3 Teilen Methylcellulose,
2 Teilen eines nicht ionogenen Emulgators (Fettalkohol-Äthylenoxid-Addukt mit 25 Äthylenoxideinheiten pro Mol Fettalkohol),
25 Teilen Xylol.
Mittels Aufbürstens oder mittels Spritzauftrag und Einwirkenlassens des Abbeizmittels während 5 bis
40 Minuten wird die Deckschicht von der Zwischenschicht völlig abgelöst, ohne daß die
Zwischenschicht angegriffen wird. Nach Entfernen des Abbeizmittels und Reinigen und Trocknen der
Oberfläche kann die Zwischenschicht in üblicher Weise eine neue unter 4 beschriebene Polyurethandecklackschicht
erhalten.
Beispiel 2
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Wird Beispiel 1 wiederholt mit dem Unterschied, daß die Zwischenschicht weggelassen wird, so werden durch
das Abbeizen in gleicher Weise alle Lackschichten in Mitleidenschaft gezogen, so daß eine vollständige
Entfernung sämtlicher Lackschichten bis zum Metall notwendig wird. Die Aluminiumoberfläche muß deshalb
den vollständigen in Beispiel 1 beschriebenen Aufbau erneut erhalten. Wie aus dem Beispiel 1 hervorgeht, ist
dieses Verfahren nicht notwendig, wenn eine Zwischenschicht vor der Endlackierung zwischengeschaltet wird.
Claims (3)
1. Teilweise abbeizbare Mehrschichtlackierung mit zwei Schichten aus vernetzten Polyurethanharzen,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den zwei Polyurethanharzschichten eine nicht
abbeizbare Zwischenschicht aus linearen, weitgehend unvernetzten, elastischen Polyurethanharzen,
die aus Diolen, modifizierten Diolen und Diisocyanaten erhalten werden, deren K-Wert nach F i k e η t scher
zwischen 40 und 65 liegt und die bis zu 0,1 % OH-Gruppen enthalten können, angeordnet ist.
2. Verfahren zur Herstellung einer teilweise abbeizbaren Mehrschichtlackierung mit zwei
Schichten aus vernetzten Polyurethanharzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
die beiden Polyurethanharzschichten eine Schicht aus einem linearen, weitgehend vernetzten elastischen
Polyurethanharz, das aus Diolen, modifizierten Diolen und Diisocyanaten erhalten wurde,
dessen K-Wert nach Fikentscher zwischen 40 und 65 liegt und das bis zu 0,1% OH-Gruppen
enthalten kann, aufgebracht wird, die es ermöglicht, nur die oberste Polyurethanharzschicht mit üblichen
Abbeizmitteln zu entfernen und durch eine neue Schicht zu ersetzen.
3. Verwendung der Zwischenschicht aus linearen, weitgehend unvernetzten elastischen Polyurethanharzen,
die aus Diolen, modifizierten Diolen und Diisocyanaten erhalten werden, deren K-Wert nach
Fikentscher zwischen 40 und 65 liegt und die bis zu 0,1% OH-Gruppen enthalten können, nach
Anspruch 1 als festhaftende, nicht durch Abbeizmittel angreifbare Schutz- und Sperrschicht für die
darunter angeordneten Grundierschichten beim Abbeizen der über der Zwischenschicht angeordneten
Decklackschichten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752528943 DE2528943C3 (de) | 1975-06-28 | 1975-06-28 | Teilweise abbeizbare Mehrschichtlackierung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752528943 DE2528943C3 (de) | 1975-06-28 | 1975-06-28 | Teilweise abbeizbare Mehrschichtlackierung |
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DE2528943B2 true DE2528943B2 (de) | 1977-11-10 |
DE2528943C3 DE2528943C3 (de) | 1978-07-13 |
Family
ID=5950191
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752528943 Expired DE2528943C3 (de) | 1975-06-28 | 1975-06-28 | Teilweise abbeizbare Mehrschichtlackierung |
Country Status (1)
Country | Link |
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Families Citing this family (4)
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FR2675512A1 (fr) * | 1991-04-22 | 1992-10-23 | Map Sa | Composition d'une peinture polyurethanne dite couche barriere pour realiser un decapage selectif et rapide ou pour proteger des materiaux composites du decapant chimique. |
GB9620246D0 (en) | 1996-09-26 | 1996-11-13 | Courtaulds Plc | Improvements in or relating to coating substrates |
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1975
- 1975-06-28 DE DE19752528943 patent/DE2528943C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2528943A1 (de) | 1976-12-30 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: BASF LACKE + FARBEN AG, 4400 MUENSTER, DE |