DE2514969C3 - Spritzgußform zum Herstellen von Spiegelscheiben aus Kunststoff für Sicherheitsspiegel - Google Patents
Spritzgußform zum Herstellen von Spiegelscheiben aus Kunststoff für SicherheitsspiegelInfo
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Description
25 Die Erfindung betrifft eine Spritzgußform zum
Herstellen von Spiegelscheiben aus Kunststoff für Sicherheitsspiegel, insbesondere für Kraftfahrzeug-Rückspiegel,
wobei mindestens eine innere Begrenzungswand der Spritzgußform aus einem auswechselbaren
Glaskörper besteht
Aus der DE-OS 22 04 830 ist es bekannt, die inneren
Begrenzungswände einer Spritzgußform zum Herstellen von hochpolymeren Formkörpern, insbesondere
zum Herstellen von Brillenscheiben, aus dickwandigen Glaskörpern aus Glaskeramik zu bilden. Durch die
Dickwandigkeit und aufgrund des extrem niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten von Glaskeramik soll
ein funktionsfähiger, als Formbegrenzungswand dienen-' der Glaskörper geschaffen werden. Derartige Körper
aus Glaskeramik sind verhältnismäßig kostenaufwendig, wobei durch deren dickwandige Ausbildung der
Materialeinsatz verhältnismäßig groß ist.
Aus der DE-OS 22 04 830 sind Versuche bekannt, Silikatglas, also Mineralglas, als Formenmaterial in die
Stammform einer Spritzgießmaschine einzusetzen. Diese Glaskörper wurden in die Stammform eingeklebt.
Sie zerbrachen bereits nach wenigen Abformvorgängen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spritzgußform der eingangs beschriebenen Art so
auszugestalten, daß mit einfachen Mitteln eine hohe Standzeit des Glaskörpers erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Glaskörper aus Mineralglas besteht und eine
Dicke von 1 bis 3 mm aufweist. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird erreicht, daß auch Glaskörper
aus Mineralglas, wenn sie nur sehr dünn gemacht werden, eine hohe Standzeit aufweisen. Die Erzeugung
absolut glatter Oberflächen, die wiederum zur Erzeu- &>
gung von absolut glatten Oberflächen von Spiegeln erforderlich ist, ist bei Mineralglas in sehr einfacher
Weise möglich. Eine besonders hohe Standzeit eines solchen Glaskörpers wird vorteilhafterweise dann
erreicht, wenn er aus vorgespanntem Einscheiben-Sicherheitsglas besteht. Dieses bekannte, besonders
harte Glas weist herstellungsbedingt unter Druckspannungen stehende Oberflächenschichten und einen unter
Zugspannung stehenden Kern auf. Wenn gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung der
Glaskörper auf einem verschiebbaren, mit Druck beaufschlagbaren Stempel angeordnet ist dann kann
während der Abkühlphase der gespritzten Spiegelscheibe dieser Stempel und mit ihm der zugehörige
Glaskörper fest gegen die Spiegelscheibe gepreßt werden, so daß sich die gespritzte Spiegelscheibe trotz
der beim Abkühlen erfolgenden Schrumpfung gegenüber dem flüssigen Zustand des Kunststoffes nicht
verziehen kann. Diese hierzu erforderlichen Verschiebungen des Stempels um eine kleine Strecke von nur
wenigen Zehntel Millimetern wird vorteilhafterweise dadurch ermöglicht, daß ein am Stempel anliegendes,
mit Druckflüssigkeit beaufschlagbares Hydraulikkissen vorgesehen ist
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert, die einen
Querschnitt durch eine Spritzgußform gemäß der Erfindung zeigt
Eine gemäß der Erfindung ausgestaltete Spritzgußform weist einen an sich bekannten Grundaufbau auf.
Sie ist zweiteilig ausgebaut wobei mindestens eine der beiden Formhälften 1 bzw. 2 von der jeweils anderen
Formhälfte weg bzw. hin bewegbar ist, was durch den Doppelrichtungspfeil 3 angedeutet ist Jede Formhälfte
1 bzw. 2 besteht aus einer Grundplatte 4 bzw. 5, auf der die eigentlichen Formenteile 6 bzw. 7, beispielsweise
mittels Schrauben 8, befestigt sind. Jedes Formenteil 6 bzw. 7 weist ausgehend von der Trennfläche 9 der
beiden Formenhälften 1 und 2 einen Teil des mit Kunststoff zu füllenden Formraums 10 auf, dessen Form
in zusammengefahrenem Zustand der beiden Formhälften 1 und 2 der Form des zu spritzenden Teils entspricht.
In den Formraum 10 mündet seitlich ein in der — üblicherweise — ortsfesten Formhälfte 2 angeordneter
Angußkanal Il ein, durch den der Kunststoff in geschmolzenem Zustand unter hohem Druck in die
Spritzgußfonn gespritzt wird.
Die Seiden großen Begrenzungsflächen des Formraums 10 weiden durch plattenförmige Glaskörper 12
bzw. 13 gebildet, die mit ihrer dem Formraum 10 abgewandten Seite satt auf einer beispielsweise durch
einen Stempel 14 bzw. 15 gebildeten Unterlage aufliegen. Der äußere Randbereich der Glaskörper 12
bzw. 13 liegt — gegebenentalls unter Freilassung eines Luftspaltes von wenigen Zehntel Millimetern — hinter
einem Bund 16 bzw. 17. Die als Stempel 14 bzw. 15 ausgebildeten Unterlagen für die Glaskörper 12 bzw. 13
sind seitlich spielfrei, zum Formraum 10 hin aber um wenige Zehntel Millimeter verschiebbar, in dem
jeweiligen Formteil 6 bzw. 7 geführt, wobei die dem Formraum 10 die größte Höhe gebende Lage dieser
Stempel 14 bzw.15 durch entsprechende Gewindebolzen 18 bzw. 19 gesichert wird. Zwischen der dem
Formraum 10 abgewandten Seite des Stempels 14 bzw. 15 und der jeweiligen Grundplatte 4 bzw. 5 ist in einem
entsprechend ausgebildeten Hohlraum 20 bzw. 21 ein sogenanntes Hydraulikkissen 22 bzw. 23, d. h. ein über
eine Druckflüssigkeit beaufschlagbarer Balg, angeordnet, das jeweils unmittelbar nach Beendigung des
Spritzvorganges, aber vor dem öffnen der Form, unter Druck gesetzt wird, so daß der zugehörige Stempel 14
bzw. 15 und mit ihm der zugehörige Glaskörper 12 bzw. 13 während der Abkühlphase des gespritzten Teils fesi
gegen dieses gepreßt wird, so daß sich das gespritzte Teil trotz der beim Abkühlen erfolgenden Schrumpfung
um etwa 8% seines Volumens gegenüber dem flüssigen
Zustand des Kunststoffes nicht verziehen kann. Da die zu spritzenden Scheiben nur wenige Millimeter dick
sind, braucht der Luftspalt 26 bzw. 27 zwischen dem Bund 16 bzw. 17 und dem Glaskörper 12 bzw. 13 beim
Spritzen nur wenige Zehntel Millimeter zu betragen, so daß keine Gefahr besteht, daß beim Spritzen Kunststoff
in diesen Luftspalt eindringt
Wenn die zu spritzende Scheibe vorderseitig mit einem reflektierenden Oberflächenüberzug versehen
werden soll, reicht es selbstverständlich aus, wenn nur !0
die diese Fläche 30 der zu spritzenden Scheibe bildende
Begrenzungswand des Formraums 10 durch einen Glaskörper gebildet wird. In diesem Fall können die
Auswerfer für die zu spritzende Scheibe in der anderen Formhälfte 1 bzw. 2 angeordnet werden. Wenn beide ,5
großen Oberflächen der zu spritzenden Scheibe »spiegelblank« sein sollen, d. h., wenn die Scheibe
rückseitig mit einem reflektierenden Oberflächenüberzug ve> sehen werden soll, dann ist es zweckmäßig, wenn
ausgehend von der Trennfläche 9 in der Formiiälfte 1
bzw. 2, in der die Auswerfer angeordnet sind, im Bereich der seitlichen Begrenzungswand 28 des Formraums 10
mindestens eine zusätzliche Ausnehmung 29 vorgesehen wird, die sich über einen zugeordneten hydraulisch
betätigbaren Auswerfer 30 erstreckt Der in dieser Ausnehmung 29 an die Scheibe angespritzte Steg wird
nach dem Auswerfen der Scheibe aus der Form abgebrochen. Da aus derartigen Scheiben gespritzte
Spiegel regelmäßig seitlich eingefaßt werden, spielt die Oberflächenqualität des im Bereich der seitlichen
Begrenzungswand 28 des Formraums 10 gebildeten Seitenrand in der Praxis keine Rolle.
Die seitliche Begrenzungswand 28 kann jeweils in der
Ecke am Übergang zum Glaskörper 12 bzw. 13 nach innen vorspringend abgerundet sein, so daß die zu
spritzende Scheibe abgerundete Kanten bekommt. Dies wirkt sich vorteilhaft auf den Schrumpfungsvorgang der
gespritzten Scheibe beim Abkühlvorgang aus.
Mit der erfindungsgemäßen Form können nicht nur planparallele Scheiben, sondern Scheiben beinahe
beliebigen Querschnitts gespritzt werden, ohne daß dies einen nennenswerten Zusatzaufwand zur Folge hat.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Spritzgußform zum Herstellen von Spiegelscheiben aus Kunststoff für Sicherheitsspiegel,
insbesondere für Kraftfahrzeug-Rückspiegel, wobei mindestens eine innere Begrenzungswand der
Spritzgußform aus einem auswechselbaren Glaskörper besteht, dadurch gekennzeichnet, daß
der Glaskörper (12 bzw. 13) aus Mineralglas besteht und eine Dicke von 1 bis 3 mm aufweist '
2. Spritzgußform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Glaskörper (12 bzw. 13) aus
vorgespanntem Einscheiben-Sicherheitsglas besteht.
3. Spritzgußform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Glaskörper (12 bzw. 13) auf ,s
einem verschiebbaren, mit Druck beaufschlagbaren Stempel (14 bzw. 15) angeordnet ist
4. Spritzgußform nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein am Stempel (14 bzw. 15)
anliegendes, mit Druckflüssigkeit beaufschlagbares Hydraulikkissen (22 bzw. 23) vorgesehen ist
Priority Applications (1)
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DE19752514969 DE2514969C3 (de) | 1975-04-05 | Spritzgußform zum Herstellen von Spiegelscheiben aus Kunststoff für Sicherheitsspiegel |
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DE2514969A1 DE2514969A1 (de) | 1976-10-14 |
DE2514969B2 DE2514969B2 (de) | 1977-06-30 |
DE2514969C3 true DE2514969C3 (de) | 1978-02-09 |
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