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Verbindung der aneinanderstoßenden Enden von Fördergurten oder dergl.
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Die Erfindung bezieht sich auf Verbindungen zwischen den aneinanderstoßenden
Enden von aus Gummi oder gummiähnlichen Kunststoffen mit in Längsrichtung in einer
Ebene ohne gegenseitige Berührung durchlaufenden eingebetteten fadenförmigen Festigkeitsträgern
hergestellten Fördergurten, Kraftübertragungsriemen oder dergl., mit einer die Verbindungsstelle
ilberdeckenden eingebetteten biegsamen Verstärkungseinlage.
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Die Endlosverbindungen beispielsweise in den sogenannten Stahlseilfördergurten,
d.h. den mit längs durchlaufenden Stahldrahtseilen armierten Gurttypen, unterliegen
den zum Teil einander entgegengerichteten Forderungen einmal nach hoher Festigkeit
möglichst in einer dem ungestörten Gurtquerschnitt entsprechenden Größenordnung
und zum anderen nach hoher Biegewilligkeit und zwar sowohl in Längsrichtung - des
einwandfreien Umlaufes um die Antriebs- und Umlenktrommeln wegen - als auch mit
Rücksicht auf die erwünschte Muldungsfähigkeit des Gurtes in Querrichtung. Gleiche
Bedingungen gelten in ähnlicher Form auch für Verbindungen oder Ausbesserungen an
Treibriemen und anderen technischen Gummi- oder Kunststoffartikeln. Es ist bekannt,
die Verbindungsstelle im Bereich der einander überlappenden oder zum Teil stumpf
aneinanderstoßenden Drahtseilenden durch Einbetten
von Geweben oder
gleichartigen Einlagen zu verstärken. Die damit möglichen Verbesserungen rückten
die Bruchlast der Verbindung aber noch nicht in den Bereich der Gurtfestigkeit,
und sie führten in aller Regel zu Beeinträchtigungen des Biegeverhaltens in der
Verbindungszone mit im ganzen verminderter dynamischer Standzeit der Gurte. Der
Erfindung liegt demgegenüber als Aufgabe zugrunde, die statische Belastbarkeit der
Verbindungen in Stahlseilfördergurten und vergleichbaren anderen Gummi- oder Kunststoffartikeln
über die bisher gezogenen Grenzen beträchtlich. anzuheben und gleichzeitig ihr dynamisches
Verhalten im Sinne gesteigerter Biegsamkeit zu verbessern.
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Nach der Erfindung ist für Verbindungen der eingangs geschilderten
Art vorgesehen, daß die aus mit gegenseitigen Abständen zueinander parallelen Fäden
oder Drähten aufgebaute Verstärkungseinlage mit quer oder im wesentlichen quer zu
den Festigkeitsträgern ausgerichteten Fäden eingebettet ist und daß jeweils benachbarte
Fäden von einer mittleren Zone der Verbindungsstelle nach beiden Richtungen hin
größer werdende gegenseitige Abstände aufweisen. Zweckmäßig sind die Fäden oder
Drähte der Verstärkungseinlage wesentlich kleiner als die Festigkeitsträger bemessen,
und zwar so, daß sie eine Querschnittsfläche von einem Bruchteil des Querschnittes
der Festigkeitsträger entsprechender Größenordnung aufweisen, während die über die
Länge der Verstärkungseinlage wechselnde Teilung der Fäden bzw. Drähte gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung so abgestuft sein kann, daß die Abstände in den Endbereichen
der Verstärkungseinlage eine Größenordnung von einem Mehrfachen des Abstandes zwischen
den mittleren Fäden oder Drähten aufweisen.
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Die Erfindung schafft mit vergleichsweise einfachen Hitteln eine Verbindung,
die den Forderungen der Praxis in überraschend enger Annäherung genügt. Die Uberdeckung
der Verbindungszone durch eine in Querrichtung orientierte Kordeinlage mit über
ihre Länge sich ändernder Fadenteilung hat eine beträchtliche Erhöhung der Ausreißfestigkeit
der Zugträger und der Zugfestigkeit zur Folge, wobei eine weitere Steigerung durch
Anordnen zweier Verstärkungseinlagen auf beiden Seiten der Festigkeitsträger, zweckmäßig
in gegeneinander versetzter Anordnung der gegenüberliegenden Fäden oder Drähte und
mit - in Gurtlängsrichtung gesehen - verkürzter Ausbildung der unteren, der Laufseite
des Gurtes zugekehrten Verstärkungseinlage, möglich ist.
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Der im wesentlichen rechtwinklige Verlauf der Fäden oder Drähte in
bezug auf die Seitenkanten wirkt sich auf das Biegeverhalten des Fördergurtes im
Umlaufbogen auf den Umlenktrommeln nicht störend aus.
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Andererseits Eat die mit zunehmendem Abstand von der mittleren Zone
der Verbindungsstelle zunehmende Teilung der Verstärkungsfäden bzw.
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-drähte einen entsprechend abgestuften Ubergang nach den anschließenden
Gurtabschnitten zur Folge, so daß auch die zum gemuldeten Führen des Gurtes erwünschte
Biegsamkeit in Querrichtung keine ins Gewicht fallende Behinderung erfährt. Die
erfindungsgemäße Verbindung zeichnet sich infolgedessen durch solche Werte ihrer
statischen Ausreißfestigkeit und dynamischen Standzeit aus, wie sie mit bekannten
Maßnahmen und Hilfsmitteln nicht zu erreichen waren. Als weiterer Vorteil kommt
hinzu, daß die Verbindungen aufgrund ihrer verbesserten Haltbarkeit unter Umständen
kürzer als bisher möglich ausgeführt werden können.
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Der Ausdruck "Fäden oder Drähte" umfaßt in dem vorliegenden Zusammenhonig
alle fadenförmigen Festigkeitsträger, die je nach den vorherrschenden Bedingungen
zum Aufbau der Verstärkungseinlagen geeignet sind. Es können dies beispielsweise
Textilfäden unterschiedlichster Provenienz, Zwirnung und Stufung, Metall- oder Kunststoffdrähte,
Seile, Kabel oder Litzen u. dergl. sein. Ebenso wenig sind aus der bevorzugten Anwendung
der Erfindung auf Fördergurtverbindungen Beschränkungen allein auf diese Artikel
herzuleiten.
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Gemäß einer Variante der Erfindung wäre es denkbar und auch mit nahezu
gleicher Wirkung möglich, die Verstärkungseinlage von mit von einer mittleren Zone
der Verbindungsstelle nach beiden Richtungen hin größer werdenden gegenseitigen
Abständen parallel zueinander quer oder im wesentlichen quer zu den Festigkeitsträgern
angeordneten Streifen zu bilden. Um die Herstellung dieser Streifen zu vereinfachen,
können die Fäden oder Drähte innerhalb der Streifen jeweils gleichbleibende gegenseitige
Abstände aufweisen. Der vorteilhafte Abstufungseffekt stellt sich in diesem Falle
aus der besonderen Abstandsbemessung der Streifen untereinander ein.
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Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispieles
in der Zeichnung verdeutlicht. In der Zeichnung ist: Fig. 1 eine Verbindungsstelle
in einem Stahlseilfördergurt in Längsschnittdarstellung und
Fig.
2 ein Teilstück der Verbindungsstelle gemäß Fig. 1 in Draufsicht mit abgenommener
Deckplatte.
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Der gezeichnete Fördergurt ist aus Gummi mit zwischen einer oberen
Deckplatte 3 und einer unteren Deckplatte 4 eingebetteten Stahldrahtseilen 5 hergestellt.
Die Drahtseile 5 bilden die einzigen elle Zugkräfte aufnehmenden Festigkeitsträger
und verlaufenparallel zueinander in enger, gleichmäßiger Teilung ohne. jede gegenseitige
Berührung von einem Ende des Fördergurtes bis zum anderen. Zur Herstellung einer
Endlosverbindung, zum Einsetzen eines Gurtteilstückes oder auch zum Ausbessern einer
größeren Schadensstelle werden die einander zugekehrten Seilenden freigelegt, auf
Länge geschnitten und nach bestimmten Stufungsmustern teils einander überlappend,
teils stumpf gegeneinanderstoßend zusammengesetzt. Die hierauf abzielenden Vorgänge
sind bekannt und einer Vielzahl von Variationsmöglichkeiten zugänglich.
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Erfindungsgemäß ist die Verbindungsstelle mit einer Lage unmittelbar
oder unter Zwischenfügung einer dünnen Gummischicht auf den Drahtseilen 5 aufliegender
Korddrähte fi überdeckt. Die Korddrähte 6, die ebenfalls Drahtseile oder aber auch
Textilfäden sein können, sind von deutlich geringerem Querschnitt als die Drahtseile
5 und kreuzen diese unter einem rechten Winkel, d.h. sie verlaufen parallel zueinander
in Querrichtung über die ganze Gurtbreite.
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Ihre gegenseitigen Abstände sind im Mittelbereich der Verbindung am
engsten, um zu den Endbereichen nach beiden Richtungen zunehmend größer zu werden.
Sie können il dieser Anordnung einzeln oder als
zusammenhängende
Kordbahn einheitlich in die vorbereitete Verbindungszone eingelegt werden.
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In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist auch unterhalb der Drahtseile
5 eine Lage Korddrähte 16 in die untere Deckplatte 4 des Fördergurtes eingebettet.
Die Korddrähte 16 sind gegenüber den der oberen Deckplatte 3 zugeordneten Korddrähten
6 versetzt angeordnet, und im ganzen ist die untere Verstärkungslage kürzer als
die obere ausgebildet, um trotz erhöhter Festigkeit der Verbindungsstelle das Biegeverhalten
des Fördergurtes möglichst wenig zu beeinträchtigen.
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Nach dem anschließenden Ergänzen der Deckplatte wird die verstärkte
Verbindung in bekannter Weise fertigvulkanisiert.