DE2508558B2 - Verfahren zur Erzielung von auf Brückenbildung beruhenden Veredlungseffekten - Google Patents
Verfahren zur Erzielung von auf Brückenbildung beruhenden VeredlungseffektenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzielung von auf Brückenbildung beruhenden Veredlungseffekten
mit verbesserten Oberflächeneigenschaften auf mindestens teilweise aus Cellulosefasem bestehendem
Textilgut.
Bei Hochveredlungsverfahren, die durch Erhöhung des zwischenmolekularen Zusammenhangs, insbesondere
durch Vernetzung auf cellulosehaltigen! Textilgut eine Verbesserung der Knittererholung im trockenen
und bzw. oder nassen Zustand, Bügelfreiheit, Dimensionsstabilität,
waschbeständige mechanische Verformungen und ahnliche Veredlungseffekte bewirken, hat
sich neben der Verschlechterung der Reiß- und Einreißfestigkeit die Herabsetzung der Scheuerfestigkeit
als schwerwiegender Nachteil erwiesen.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese ,Einbuße
durch Verwendung spezieller Veredlungsmittelkombinationen. Zusatz von Weichmachern und anderen
Zusätzen, oder durch Variation der Reaktionsbedingungen bei der Vernetzung den Scheuerwiderstand wieder
zu verbessern bzw. den Verlust an Scheuerwiderstand zu vermindern, jedoch ergaben solche Maßnahmen in
der Praxis keine nennenswerte Verbesserung der Gebrauchstüchtigkeit der Ware.
Bei einem bekannten Verfahren zur knitterfesten und bügelfreien Ausrüstung von cellulosehaltigen Geweben
(US-PS 3043 719) wird das Gewebe mit einer Lösung
ίο eines vorkondensierten Materials, wie Aminoplastbildnern
und eines Katalysators imprägniert und getrocknet, worauf die Härtung des Kunstharzes erfolgt Das
Lösungsmittel besteht zum überwiegenden Teil aus organischen Lösungsmitteln und enthält wenig oder gar
is kein Wasser, so daß keine: Phasentrennung eintreten
kann, was auch nicht beabsichtigt ist Das Verfahren bezweckt einen geringen Flottenauftrag und damit eine
(GB-PS 10 47 694), gemäß welchem das Textilgut mit wäßrigen Lösungen enthaltend Alkohole und Aldehyde,
welche zusammen zu Acetaten reagieren sowie einen sauren Katalysator imprägniert und nachfolgend getrocknet
und gehärtet wird. Die Verwendung von Wasser und organische Lösungsmittel enthaltenden
Mischungen ist nicht offenbart und es findet dementsprechend auch keine Phasentrennung statt
Gemäß einem weiteren Verfahren dieser Gattung (CH-PS 3 67 797) wird das Textilgut mit einer Lösung
von gegebenenfalls verätherten Aminoplastbildnern in Wasser oder in organischen Lösungsmitteln behandelt
Die Verwendung von Wasser und organische Lösungsmittel enthaltenden Mischungen wird dagegen nicht
offenbart und es erfolgt somit auch keine Phasentrennung.
Gemäß einem anderen bekannten Verfahren zum Krumpf- und Knitterfreiausrüsten von Baumwolltextilgut
(US-PS 30 46 079) wird dasselbe mit einer wäßrigen Lösung enthaltend 50—90% eines wasserlöslichen
Lösungsmittels, z. B. Essigsäure, einen Aldehyd sowie einen Katalysator behandelt Dabei besteht das
wesentliche Merkmal in der Erreichung eines bestimmten Quellungsgrades der Cellulose, was durch das
beanspruchte Verhältnis zwischen dem Wasser und dem organischen Lösungsmittel erreicht werden soll. Eine
Phasentrennung wird dagegen nicht angestrebt
Schließlich ist noch ein Verfahren zur Herstellung stabiler Öl-in-Wasser-Emulsionen bekannt (IN-PS
54 213), welche aus einem Kunstharz, einem Gemisch
so aus einem organischen Lösungsmittel · Jid Wasser sowie
einem Emulgiermittel besteht Solche Emulsionen zeichnen sich durch eine große Stabilität aus und eine
Phasentrennung tritt bei deren Verwendung für Ausrüstbehandlungen nicht ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das Verfahren zur Erzielung von auf Brückenbildung mit
den Hydroxylgruppen der Cellulose beruhenden Veredlungseffekten zu verbessern, wobei zur Brückenbildung
befähigte Veredlungsmittel und Vernetzungskatalysatoren in einer ein Gemisch aus Wasser und mindestens
einem organischen Lösungsmittel enthaltenden Lösung oder Emulsion auf das Textilgut aufgebracht und unter
daß die Gemischstabilität durch zum Gemisch zugegebene oder vorangehend in einer wäßrigen Lösung auf
das Textilgut applizierte, eine Aussalzung bewirkende, neutrale oder saure bzw. ootentielle saure Salze oder
eine Einsalzung bewirkende, organische Säuren gesteuert wird, wobei eine vollständige Trennung der
Phasen des Gemisches und eine Anreicherung der in die Wasserphase Obergehenden Veredlungsmittel im Innern
der Fasern bzw. des Faserverbandes erfolgt Dadurch wird überraschenderweise erreicht, daß bei der
waschfesten Fixierung der Veredlungsmittel die oberflächlichen Faserzonen unvernetzt bleiben und die
guten Festigkeiteseigenschaften, insbesondere die Scheuerfestigkeit des Ausgangsmaterials behalten.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren sind die Veredlungsmittel und Reaktionskatalysatoren im Wasser-Lösungsmittel-Gemisch
bei den üblichen Applikationstemperaturen von 20 bis 25°C löslich, d.h. es liegt eine
homogene Phase vor. Die durch entsprechende Steuerung erzielte Phasentrennung tritt bereits an der
Oberfläche des Faserverbandes und der Einzelfasern auf, und als Folge von auftretenden Oberflächenkräften
und der ebenfalls physikalisch-chemisch begründeten Wechselwirkungen zwischen dem Fasermaterial und
der wäßrigen Phase wird diese bevorzugt im Innern der
Faser und des Faserverbandes konzentriert Die mangels Löslichkeit der Veredlungsmittel praktisch
freie Lösungsmittelphase wird andererseits gezwungen, sich an der Oberfläche der Fasern bzw. des Faserverbands
anzusammeln. Als organische Lösungsmittel können solche verwendet werden, deren Siedepunkte
im Verhältnis zum wäßrigen System so liegen, daß beim nachfolgenden Trocknungsprozeß diese Lösungsmittel
zuerst verdampfen. Da eine Rückmischung bei höherer Temperatur ein typisch diffusionskontrollierter Vorgang
ist, sofern die kritische Lösungstemperatur des Systems unterhalb des Trocknu'Tigsber. '.ches liegt, wird
während der zur Verfügung stehenden Zeit die erneute Bildung einer homogenen Phase verunnV glicht Damit
wird eine Lokalisierung der Veredlungsmittel und Reaktionskatalysatoren im Innern der Einzelfasern und
des Faserverbandes bewirkt
Als zur Brückenbildung mit Hydroxylgruppen der Cellulose befähigte Veredlungsmittel eignen sich in
erster Linie Reaktantharze, wie Acetale, z. B. Reaktionsprodukte aus
!,S-Dimethylol-S-hydroxyäthylperhydrotriazon^,
verätherteMethylolmelaminverbindungen,
Diglycidäther des Athylenglykols.
Außerdem eignen sich Aldehyde wie
Außerdem eignen sich Aldehyde wie
Hexamethylendiäthylenharnstoff.
Als organische Lösungsmittel für das Wasser/Lösungsmittelgemisch eignen sich aliphatische Alkohole mit 1 —8 Kohlenstoffatomen in der Kette, 2. B.
Als organische Lösungsmittel für das Wasser/Lösungsmittelgemisch eignen sich aliphatische Alkohole mit 1 —8 Kohlenstoffatomen in der Kette, 2. B.
n-Butanol, Amylalkohol.
Ferner eignen sich niedrige, aliphatische Ketone, z. B.
Aceton, Methyl-Äthylketon, Isobutylketon,
niedrige aliphatische Ester, z. B.
Methylacetat und Äthylacetat
Aceton, Methyl-Äthylketon, Isobutylketon,
niedrige aliphatische Ester, z. B.
Methylacetat und Äthylacetat
Außerdem können Mischungen der verschiedenen Alkohole, Ketone und Ester verwendet werden. Für
Emulsionen eignen sich auch aliphatische chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Trichlorethylen und Perchloräthylen.
Als neutrale oder saure bzw. potentiell saure Salze
zur Erzielung des Aussalzeffektes eignen sich insbesondere Natriumchlorid, ferner Magnesiumchlorid, Magnesiumnitrat,
Zinkchlorid, Zinknitrat, Aluminiumchlorhydrat Zur Erleichterung eines Einsalzeffektes können
organische Säuren, wie Oxal-, Zitronen-, Wein-, Malein-,
Malon- und Fumarsäure verwendet werden. Ferner zeigen auch Kunstharze und Reaktanten eine einsalzende
Wirkung. Die neutralen oder sauren bzw. potentiell sauren Salze und die organischen Säuren können z. T.
auch gleichzeitig als Reaktionskatalysatoren dienen.-
Die Phasentrennung kann durch einen Aussalzeffekt herbeigeführt werden, wobei vorzugsweise eine Vorimprägnierung
des Textilguts mit der wäßrigen Lösung eines neutralen und bzw. oder sauren bzw. potentiell
sauren Salzes vorgenommen werden kann.
Das Wasser-Lösungsmittelgemisch kann auch den Aussalz- oder Einsalzeffekt auslösende Substanzen in
maskierter Form enthalten, wie thermisch instabile Meiailkomplexverbindungen oder durch Schutzkolloide
in Suspension gehaltene unlösliche Salze.
Bei der Verwendung von Emulsionen ist es ferner möglich, die thermische Instabilität des Wasser-Lösungsmittelgemisches
allein zur Steuerung der Gemischstabilität zu nützen.
Im weitern kann das Wasser-Lösungsmittel-Gemisch in organischen Lösungsmitteln lösliche, größtenteils in
die äußere Lösungsmittelphase übergehende Ausrüsthilfsmittel enthalten. Es kann sich dabei um Weichmacher,
Aufheller, Hydrophobiermittel, Griffappreturmittel handeln.
Die Applikation des die Veredlungsmittel enthaltenden Wasser-Lösungsmittel-Gemisches auf das Textilgut
Kann mit Flüssigkeitsaufnahmen zwischen 20 und 80%, vorzugsweise 20—50% vom Gewicht des Textilguts
erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auf textlien Flächengebilden, insbesondere Geweben und
Gewirken aus nativer Cellulose wie Baumwolle, ferner regenerierter Cellulose oder Cellulosederivaten sowie
Mischungen dieser Faserarten anwenden. Ferner können auch Mischgewebe oder -gewirke aus Cellulosefasern
und synthetischen Fasern wie z. B. Baumwoll-Polyester-Mischgewebe
verwendet werden.
Ferner kann das textile Flächengebilde nach der Applikation der Veredlungsmittel und des anschließenden
Trocknungsprozesses einer mechanischen Verfornung z. B. Anbringung von Falten und bzw. oder der
Verarbeitung zu Kleidungsstücken und erst danach der Hitzebehandlung zur waschfesten Fixierung der Veredlungsmittel
unterworfen werden.
Die Erfindung ist nachstehend anhand einiger Ausführungsbetspiele näher erläutert:
Ein Baumwoll-Kett-Satin, welcher entschlichtet, abgekocht,
mercerisiert und gebleicht worden war, wird im letzten Spülbad nach dem Bleichen mit einer
wäßrigen Lösung enthaltend 80 g/l Natriumchlorid
imprägniert und getrocknet Anschließend werden 180g/l Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff, 25 g/l ,Magnesiumchlorid
und 30 g/l eines Polyäthylenweichmachers, welche in einem homogenen Gemisch von 150 ml
Isopropanol, 100 ml n-Butanol und Wasser gelöst sind,
auf einen Gewebeabschnitt (Muster 1) appliziert Dabei erfolgt ein Auftrag von 45 Gewichts-% bezogen auf das
Trockengewicht des Gewebes. Anschließend wird das Gewebe bei 80° C getrocknet, worauf zur Herbeiführung
der waschfesten Fixierung der Veredlungsmittel während 4 Minuten auf 1500C erhitzt wird.
Auf einen zweiten Abschnitt desselben Gewebes (Muster 2) welches in der oben beschriebenen Weise
vorbehandelt worden ist, wird eine wäßrige Lösung, welche die gleichen Veredlungsmittel- und Katalysatormengen
enthält, mit gleicher Flüssigkeitsaufnahme appliziert, wobei unter gleichen Bedingungen getrocknet
und hitzefixiert wird
Die beiden behandelten Gewebeabschnitte sowie ein dritter, unbehandelter Abschnitt werden bei 60° C mit
Wasser enthaltend 2 g/l eines nichtionogenen Waschmittels
gewaschen und getrocknet, worauf die aus nachfolgende Tabelle I ersichtliche Bewertung erfolgt:
Unbehandelt
Knitterwinkel naß 108°
NaBknitterbild-Bewertung
NaBknitterbild-Bewertung
(Monsanto-Note) 1
*) GemäB Test SNV 198528
266°
280°
280°
4,5
9,3%
14,6 kp
9,3%
14,6 kp
254°
291°
291°
4,5
20,2%
13,2 kp
13,2 kp
(1968 Entwurf 4).
Die beiden behandelten Gewebeabschnitte sowie ein dritter unbehandelter Abschnitt werden, wie in 3eispiel
1 beschrieben, gewaschen und gemäß der nachfolgenden Tabelle FI bewertet
(Acce'-irotor-Scheuerung: Scheuerzeit 3 Min., Schlagflügel
A-9060, Schmirgeltuch 250 amerik., 3000 U/min).
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelte Gewebeabschnitt zeigt gegenüber dem konventionell
behandelten Gewebeabschnitt bei gleichen KnitterwinKeln
und gleicher Reißfestigkeit eine erheblich verbesserte Scheuerfestigkeit.
Ein merceriertes, gebleichtes Popeline-Mischgewebe enthaltend je 50% Baumwolle und Polyesterfasern wird
im letzten Spülbad nach dem Bleichen mit einer wäßrigen Lösung enthaltend 80 g/l Natriumchlorid
imprägniert und getrocknet. Anschließend wird eine Öl-in-Wasser-Emulsion bestehend aus 150 g/I Hexamethylol-Melamin,
20 g/l Magnesiumchlorid und 30 g/l Polyäthylenweichmacher sowie aus einem Gemisch von
100 ml Amylalkohol, 10 ml Isopropanol, Wasser und einem geeigneten Emulgator auf einen Gewebeabschnitt
(Muster 1) appliziert, wobei ein Auftrag von 45 Gewichts-% bezogen auf das Trockengewicht des
Gewebes erfolgt Anschließend wird das Gewebe bei 8O0C getrocknet und während 4 Minuten auf 1500C
erhitzt.
Ein Vergleichsabschnitt (Muster 2) wird in der oben beschriebenen Weise vorbehandelt und mit einer
wäßrigen Lösung enthaltend die gleichen Veredlungsmittelmengen imprägniert, getrocknet und hitzefixiert.
Tabelle Π | Unbe- | Muster 1 | Muster 2 |
handelt | |||
132° | 288° | 275° | |
Knitterwinkel trocken | 107° | 273° | 274° |
Knitterwinkel naß | 2 | 4,8 | 4,8 |
Monsanto-Note | 3,6% | 8,4% | 16,3% |
Scheuerverlust | 32,7 kp | 19,2 kp | 19,7 kp |
Reißfestigkeit | |||
B e i s ρ i · '. 3
Ein Baumwoll-Popelinegewebt, welches entschlichtet,
abgekocht, mercerisiert und gebleicht worden ist, wird im letzten Spülbad nach dem Bleichen mit einer
wäßrigen Lösung enthaltend 50 g/l Natriumchlorid und fi g/l Zinknitrat imprägniert und getrocknet Anschließend
werden 150 g/l Dimethylolpropylenharnstoff, 30 g/l eines reaktiven Polyacrylatweichmachers, 4 g/l
eines optischen Aufhellers, welche in einem homogenen Gemisch aus Äthanol und Amylacetat im Verhältnis
2 :1 und Wasser gelöst sind, auf einen Gewebeabschnitt (Muster 1) appliziert Dabei erfolgt ein Auftrag von 45
Gewichts-% bezogen auf das Trockengewicht des Gewebes. Abschließend wird das Gewebe bei 80%
getrocknet und während 4 Minuten auf 1500C erhitzt Ein Vergleichsabschnitt (Muster 2) wird in der oben
beschriebenen Weise vorbehandelt und mit einer wäßrigen Lösung enthaltend die gleichen Veredlungsmittelmengen
imprägniert und hitzeilxieri. Die beiden behandelten Gewebeabschnitte sowie ein dritter unbehandelter
Abschnitt werden, wie in Beispiel 1 beschrieben, gewaschen und gemäß nachfolgender Tabelle III
bewertet
eine Appreturflotte verwendet, bestehend aus 160 g/l
eines Dimethyloldihydrozyklischen Äthyknharnstoffderivats,
30 g/l eines reaktiven Polytcrylatweichmachers,
3 g/l Maleinsäure und 4 g/l eines optischen Aufhellen,
welche in einem homogenen Gemisch aus Äthanol und
es Methyläthylkwion im Verhältnis 1 :2 und Wasser gelöst
sind. Die Maleinsäure hat einerseits eine einsalzende
wirksam. Der Auftrag der Appreturflolte beträgt 50
Tabelle III | Unbe- | Muster 1 | Muster 2 |
handelt | |||
121° | 284° | 286° | |
Knitterwinkel trocken | 98° | 256° | 247° |
Knitterwinkel naß | 1 | 4,5 | 4,5 |
Monsanto-Note | 3,7% | 13,4% | 18,7% |
Schcucrvcrlust | 31,7 kp | .'8,9 kp | 17,3 kp |
Reißfestigkeit | |||
Gewichts-% bezogen auf das Trockengewicht des Gewebes. Das imprägnierte und getrocknete Gewebe
(Muster 1) wird während 30 Sekunden auf 165° C erhitzt.
Muster I, ein mit der wäßrigen Appreturflotte behandelter Vergleichsabschnitt (Muster 2) sowie ein
unbehandelter Gewebeabschnitt werden wie in Beispiel I beschrieben gewaschen und gemäß nachfolgender
Tabelle IV bewertet.
Unbehandelt
Knitterwinkel trocken
Knitterwinkel naß
Monsanto-Note
Scheuerverlust
KeiUlestigkeit
Knitterwinkel naß
Monsanto-Note
Scheuerverlust
KeiUlestigkeit
121°
98°
1
3,7%
98°
1
3,7%
262°
287°
4,8
14,5%
287°
4,8
14,5%
254°
256°
4,5
23,4%
256°
4,5
23,4%
31,7 kp 17,0 kp 16,2 kp
Gewebeabschnitt (Muster 1) appliziert Dabei erfolgt ein Auftrag von 40 Gewichts-% bezogen auf das
Trockengewicht des Gewebes. Das Magnesiumkarbonat wird in der Appreturflotte durch ein geeignetes
Schutzkolloid in Suspension gehalten und durch die unmittelbar nach der Applikation einsetzende, durch die
Maleinsäure bewirkte Lösung des Magnesiumkarbonats unter Freisetzung von CO2 wird als Folgereaktion die
Phasentrennung herbeigeführt. Abschließend wird das
ίο Gewebe bei 1100C getrocknet und während 3 Minuten
auf 160°C erhitzt.
Ein Vergleichsabschnitt (Muster 2) wird in der oben beschriebenen Weise vorbehandelt und mit einer
wäßrigen Lösung enthallend die gleichen Veredlungs-
i) mittelmengen imprägniert, getrocknet und hitzefixiert.
Die beiden behandelten Abschnitte sowie ein dritter unbehandelter Abschnitt werden wie im Beispiel 1
beschrieben, gewaschen und gemäß nachfolgender Tabelle V bewertet.
Ein mercerisiertes, gebleichtes Mischgewebe enthaltend 67% Baumwolle und 33% Polyamid 6.6-Fasern
wird im letzten Spülbad nach dem Bleichen mit einer wäßrigen Lösung enthaltend 5 g/l Aluminiumchlorhydrat
und 5 g/l Magnesiumchlorid imprägniert und getrocknet Die Metallsalze haben einerseits eine
aussalzende, die Phasentrennung auslösende Wirkung und sind andererseits als Reaktionskatalysatoren
wirksam. Ein Gewebeabschnitt wird mit der in Beispiel 1 angegebenen Appreturflotte unter Weglassung von
Magnesiumchlorid imprägniert, wobei der Auftrag 30 Gewichts-% bezogen auf das Trockengewicht des
Gewebes beträgt. Das imprägnierte Gewebe wird bei 80°C getrocknet und während 4 Minuten auf 1500C
erhitzt.
Die Scheuerverluste des so behandelten Gewebes sind um 45% geringer, verglichen mit dem mit einer
wäßrigen Appreturflotte behandelter Vergleichsabschnitt.
Ein mercerisierter, gebleichter Baumwoll-Hemdenstoff wird im letzten Spülbad nach dem Bleichen mit
einer wäßrigen Lösung enthaltend 5 g/l Maleinsäure imprägniert und getrocknet Anschließend werden
200 g/l eines Methyloltriazinderivats, 30 g/l eines nichtionogenen Weichmachers, 4 g/l eines optischen
Aufhellers und 15 g/l Magnesiumkarbonat, welche in einem homogenen Gemisch von 100 ml Isopropanol,
200 ml n-Butanol und Wasser gelöst sind, auf einen
Unbehandelt
25Γ
250°
Knitterwvnkel naß
Monsanto-'lote
Scheuerverlust
Reißfestigkeit
Monsanto-'lote
Scheuerverlust
Reißfestigkeit
78°
1
1
3,7%
22,8 kp
22,8 kp
248° 252°
4 4,2
7,1% 16,3%
14,5 kp 15,0 kp
B e i s ρ i e I 7
Ein mercerisiertes und gebleichtes Gewebe aus Regenerat-Cellulosefasern (Zellwolle) wird im letzten
Spülbad nach dem Bleichen mit einer wäßrigen Lösung enthaltend 12 g/l Zinknitrat imprägniert und getrocknet
Anschließend werden aus 150 g/I eines Mischharzes aus Dimethyiol-Dihydroxy-Äthylenharnstoff und Harnstoff-Formaldehyd,
20 g/l eines nichtionogenen Weichmachers, 4 g/l eines optischen Aufhellers sowie 200 ml
Perchloräthylen und Wasser und einem 3%igen
Emulgatorgemisch eine Öl-in-Wasser-Emulsion hergestellt und diese auf das Gewebe appliziert Dabei erfolgt
ein Auftrag von 35 Gewichts-% bezogen auf das Trockengewicht des Gewebes. Anschließend wird das
Gewebe bei 110° C getrocknet und während 33 Minuten
auf 140°C erhitzt
Die Scheuerverluste des so behandelten Gewebes sind um 60% geringer, verglichen mit dem mit eirk./
wäßrigen Appreturflotte enthaltend die gleichen Veredlungsmittelmengen behandelten Vergleichsabschnitt
Claims (6)
1. Verfahren zur Erzielung von auf Brückenbildung beruhenden Veredlungseffekten mit verbesserten
Oberflächeneigenschaften auf mindestens teilweise aus Cellulosefaser™ bestehendem Textilgut,
wobei zur Brückenbildung mit Hydroxylgruppen der Cellulose befähigte Veredlungsmitter und Vernetzungskatalysatoren
in einer ein Gemisch aus Wasser und mindestens einem organischen Lösungsmittel enthaltenden Lösung oder Emulsion auf das
Textilgut aufgebracht und unter Hitzeeinwirkung waschfest fixiert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gemischstabilität durch zum Gemisch zugegebene oder vorangehend in einer
wäßrigen Lösung auf das Textilgut applizierte, eine Aussalzung bewirkende neutrale, oder saure bzw.
potentiell saure Salze oder eine Einsalzung bewirkende organische Säure gesteuert wird, wobei eine
vollständige Trennung der Phasen des Gemisches und eine Anreicherung der in der Wasserphase
übergehenden Veredlungsmittel im Innern der Fasern bzw. des Faserbands erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die sauren bzw. potentiell sauren Salze und organischen Säuren gleichzeitig als Reaktionskatalysatoren dienen.
3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wasser-Lösungsmittelgemisch den Aussalz- oder Einsalzeffekt auslösende Substanzen
in maskierter Form enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Applikation des die Veredlungsmittel
enthaltenden Wasser-Lösungsmittel-Gemisches auf das Textilgut mit Flüssigkeitsaufnahmen zwischen
20 und 80% vom Gewicht des Textilguts erfolgt
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Applikation mit Flüssigkeitsaufnahmen
von 20—50 Gewichts-% erfolgt
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das waschfeste Fixieren des Veredlungsmittels
nach einer mechanischen Verformung und bzw. oder Verarbeitung zu Kleidungsstücken
erfolgt.
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ID=4268230
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