DE2505299B2 - Gesteins- und Erdbohrgerät - Google Patents
Gesteins- und ErdbohrgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gesteins- und Erdbohrgerät mit einem drehbaren, vorwärts offenen und rückwärts
geschlossenen Zylinder, welcher mit einer Antriebswelle drehfest verbunden und axial druckbeaulschlagbar ist.
Aus den DE-PS 8 26 896, 8 46 975 und S 49 230 ist es bekannt, zylinderförmige Körper in das Erdreich
einzudrehen, wobei jedoch die Antriebswelle fehlt. Bei den aus der DE-AS 10 14 942 und der US-PS 34 56 747
bekannten Geräten ist zwar der Zylinder undrehbar auf einer Antriebswelle befestigt und an seinem hinteren
Ende geschlossen, aber er ist auf der Antriebswelle nicht axial verschiebbar. Schließlich zeigt die DE-OS
08143 ein Gerät, bei dem ein Zylinder, welcher allerdings gegenüber der Antriebswelle nicht axial
verschiebbar ist, axial druckbeaufschlagt wird, damit der Zylinder in das Erdreich eindringen kann. Diese
Anordnung hat den Nachteil, daß der Drehantrieb zusammen mit dem Zylinder axial vorgeschoben
werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gesteins- und Erdbohrgerät zu schaffen, welches diesen
Nachteil beseitigt und sich durch eine einfache Bauart auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Zylinder axial verschiebbar auf der Antriebswelle
gelagert ist.
Dadurch wird erreicht, daß die Drehkraft des Bohrgerätes von der Vorschubkraft getrennt ist, so daß
der Drehantrieb nicht mit vorgeschoben zu werden
ίο braucht und unabhängig von der axialen Druckbeaufschlagung
des Zylinders arbeiten kann. Die Antriebswelle kann dabei einen beliebigen vieleckigen, geriffelten,
genuteten oder runden Querschnitt aufweisen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den folgenden Unteransprüchen beschrieben. Die Verwendung von Druckmittelzylindern für die axiale Druckbeaufschlagung des Zylinders gemäß Unteranspruch 3 gewährleistet eine große Geschmeidigkeit und Anpassungsfähigkeit der Funktion des Bohrgerätes, da diese Druckmittelzyünder direkt auf den Zylinder wirken, welcher die Schneidwerkzeuge trägt. Das Hinausfördern der ausgehobenen Erde oder Steinschuttes kann gemäß den Unteransprüchen 6 bis 8 dadurch erleichtert werden, daß im Innern des Zylinders eine mit der Antriebswelle verbundene Scheibe angeordnet ist, durch welche die Rückwand des Zylinders gegen die Antriebswelle abdichtbar ist, wobei diese Scheibe als Auswerfer für das den Zylinder füllende Material ausgebildet ist. Schließlich ist es gemäß Unteranspruch 9 vorteilhaft, die Antriebswelle an ihrem freien Ende mit einer auswechselbaren Spitze zu versehen. Dadurch wird eine Zentrierung des Bohrgerätes auf jedem Gelände gewährleistet.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den folgenden Unteransprüchen beschrieben. Die Verwendung von Druckmittelzylindern für die axiale Druckbeaufschlagung des Zylinders gemäß Unteranspruch 3 gewährleistet eine große Geschmeidigkeit und Anpassungsfähigkeit der Funktion des Bohrgerätes, da diese Druckmittelzyünder direkt auf den Zylinder wirken, welcher die Schneidwerkzeuge trägt. Das Hinausfördern der ausgehobenen Erde oder Steinschuttes kann gemäß den Unteransprüchen 6 bis 8 dadurch erleichtert werden, daß im Innern des Zylinders eine mit der Antriebswelle verbundene Scheibe angeordnet ist, durch welche die Rückwand des Zylinders gegen die Antriebswelle abdichtbar ist, wobei diese Scheibe als Auswerfer für das den Zylinder füllende Material ausgebildet ist. Schließlich ist es gemäß Unteranspruch 9 vorteilhaft, die Antriebswelle an ihrem freien Ende mit einer auswechselbaren Spitze zu versehen. Dadurch wird eine Zentrierung des Bohrgerätes auf jedem Gelände gewährleistet.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht, wobei die einzelnen Figuren der
Zeichnung verschiedene Teile des Bohrgerätes teils in Ansicht, teils im Schnitt zeigen.
Gemäß F i g. 1 und 2 besteht das Bohrgerät aus einem Metallzylinder 5, der an seinem oberen Teil geschlossen
und an seinem unteren Teil offen ist. Dieser Zylinder ist axial verschiebbar auf einer Antriebs- und Motorwelle 3
gelagert, deren Drehung durch einen schematisch angedeuteten Motor 1 hervorgerufen wird.
Das freie Ende der Antriebswelle 3 ist mit einer abnehmbaren oder auswechselbaren Spitze 12 nach Art
eines Körners od. dgl. versehen.
Die für das Bohren erforderlichen Druckkräfte werden von zwei Hydraulikzylindern 4 erzeugt, welche
doppeltwirkend ausgebildet und gekoppelt sind. Diese
■so Druckmittelzylinder haben einen Hub von 1 m und
entwickeln eine Gesamtkraft von etwa 5000 bis 6000 Newton. Diese Kraft wirkt auf den oberen Teil des
Zylinders 5 durch Vermittlung von zwei mit dem Zylinder verbundenen Gelenken, Kappen oder Jochen.
5*5 Die Druckmittelzylinder werden aus einem hydraulischen
Kreislauf des Antriebsmotors durch Vermittlung einer drehbaren Kupplung 2 von üblicher Bauart
gespeist.
Die Drehgeschwindigkeit des Zylinders 5 kann z. B.
zwischen 20 und 40 Umdrehungen/Minute liegen, wobei die Drehzahl in Abhängigkeit von der Art des zu
bohrenden Bodens gewählt wird.
Wie in F i g. 3 gezeigt ist, gestattet es ein Verlängerungs- oder Auszugstück 9 der Antriebswelle 3 dem
Zylinder 5, eine Tiefe etwa zwischen 3 bis 6 m zu erreichen. Dieses Verlängerungs- oder Auszugstück 9
ist durch eine Hülse oder Muffe 7 mit der Antriebswelle 3 verbunden.
Die Montage des Verlängerungs- oder Auszugstückes 9 erfordert eine Verbindungsmuffe 6 für die beiden
Pruckmittelzylinder 4 und Kupplungsstangen 8, welche die Kraft der Druckmittelzylinder auf den Zylinder 5
übertragen.
In Fig.4 und 5 sind die Ausrüslunjtsieile für den
unteren Teil des Zylinders 5 mit Schuhen od. dgl. 13 und Zähnen 14 gezeigt
Ein solcher Schuh 13 besteht gemäß F i g. 6, 7 und 3 aus drei Blechplatten, welche entsprechend der
Krümmung des Zylinders 5 gebogen sind. Diese Blechplatten sind derart aufeinandergelegt bzw. geheftet,
daß die mittlere Platte, deren Dicke gleich der Wandungsstärke des Zylinders 5 ist und welche als
Querstück oder Versteifungsstück zwischen den äußeren Platten dient, die Einfügung des Schuhes 13 auf der
Basis des Zylinders 5 gestattet. Die Halterung des Schuhes auf der Zylinderwandung wird durch Stifte
gesichert, welche durch Löcher i5 hindurchgeführt sind, oder durch sonstige Befestigungsmittel.
Die Antriebskräfte des Schuhes 13 sind verteilt, und zwar einesteils durch eine in dem Zylinder angebrachte
Kerbe od. dgl. und das Mittelstück des Schuhes, und andernteils durch zwei Schultern, welche beiderseits der
senkrechten Kanten des äußeren Teiles des Schuhes vorgesehen sind; diese Schultern sind durch eine
Verkleidung oder einen Überzug aus Schleifmaterial od. dgl. geschützt.
Der vordere Teil des Schuhes 13 ist mittels eines üblichen Verfahrens an allen seinen Flächen mit einem
Schleifmittel überzogen, welches aus einer Verbindung von Teilchen aus Wolframkarbid bestehen kann.
Beim Bohren von Felsgestein mittlerer Härte können die Schleifschuhe allein verwendet werden, und zwar in
jeder der beiden Drehrichtungen des Zylinders 5.
Im Falle von sehr hartem Felsgestein werden mindestens drei zusätzliche, zweckmäßig zylindrische
Zähne 14 an sich bekannter Art verwendet, welche in Zahnträgern angeordnet sind, welche auf dem Zylinder
verteilt sind. Diese Zähne können gegebenenfalls auch allein verwendet werden, entsprechend dem Felsgestein,
auf welches das Bohrwerkzeug trifft.
In allen Fällen ist es zweckmäßig, die Schnittflächen
des Bohrwerkzeuges reichlich zu benetzen bzw. zu bespülen.
Die maximale Wirksamkeit des Bohrwerkzeuges resultiert alles in allem genommen aus der Kombination
der beiden vorstehend beschriebenen Organe, d. h. der Schleifschuhe und der Zähne, deren Wirkungen
unterschiedlich sind.
Die Zähne haben hauptsächlich den Zweck, durch Auflockerung einen kreisförmigen Weg in dem
Felsgestein vorzubereiten, und die Schleifschuhe haben vor allem den Zweck, diesen Weg durch Verschleißen
bzw. Abschleifen der Wandungen dieses Weges zu verbreitern und dadurch die Arbeit der Zähne in ihrer
Wirkung zu regulieren, um zu vermeiden, daß sich diese Zähne in dem Felsgestein verfahren, wodurch Nachteile
entstehen würden, die Vibrationen oder Blockierungen des Werkzeuges verursachen können.
Bei erfolgter Abnutzung können die Zähne und die Schleifschuhe od. dgl. auf der Baustelle selbst mit Hilfe
eines einfachen Splintausziehers oder eines ähnlichen Werkzeuges ausgewechselt werden.
In Fig. 9 ist ein Zubehörteil 10 dargestellt, welches
aus einer runden Platte besteht, deren Durchmesser
in etwas kleiner als der Innendurchmesser des Zylinders 5
ist. Diese Platte ist mit der Antriebswelle fest verbunden durch Versplintur.g, Verstiftung, Verbolzung oder
sonstige Mittel, und sie ist an ihrem hinteren Teil mit einem plastischen Gelenk-, Kupplungs- oder Verbindungsteil
od. dgl. versehen, welches zur Abriegelung oder Abdichtung zwischen dem Zylinder und der
Antriebswelle dient.
Das Zubehörteil 10 hat zwei Funktionen: Vor der Extraktion ist es notwendig, die Dichtheit des Zylinders
zu sichern, indem das genannte Kupplungs- oder Verbindungsstück durch Ausziehen der Druckmiüelzylinder
mit dem hinteren Teil des Zylinders in Berührung gebracht wird. Auf diese Weise kann das in dem
Zylinder eingeschlossene Erdreich durch Saugwirkung
2) aus der Aushöhlung herausgezogen werden. Die
Zurückziehung der Druckmittelzylinder ruft ein Eindringen von Luft hervor, welches das Ausdringen von
Erdreich gestattet.
Im Falle der Abdichtung oder Abriegelung verlängert
Im Falle der Abdichtung oder Abriegelung verlängert
jo man die Zurückziehung der Druckmittelzylinder, und der vordere Teil des Zubehörteiles 10 wird das Erdreich
aus dem Zylinder herausstoßen.
In Fig. 10 ist schließlich ein Zubehörteil 11 dargestellt, welches aus einer Scheibe besteht, die eine
öffnung mit einem Angriffsrand aufweist, der mit Schleifmittel od. dgl. besetzt ist und der leicht geneigt
ist; diese Ausbildung gestattet den Durchgang von nicht festem Material wie Kies, Geröll, Sand od. dgl. nach
rückwärts der Scheibe. Eine Klappe, etwa in Form eines angelenkten oder sonstwie angebrachten Sektors, kann
sich an die öffnung anlegen und letztere verschließen, wodurch das Zurückhalten dieses in dem Zylinder
eingeschlossenen Materials ermöglicht wird. Die vollständige Zurückziehung der Druckmittelzylinder bewirkt
ein Zurückstoßen des Zubehörteils 11 aus dem Zylinder und ermöglicht auf diese Weise das Entweichen
des betreffenden Materials.
Es ist im übrigen vorteilhaft, bei der Anwendung des Bohrwerkzeuges die Stangen der Druckmittelzylinder
z. B. mit Hilfe eines sie umgebenden Kunststoffrohres od. dgl. zu schützen; dieses Rohr kann fest mit dem
hinteren Teil des Zylinders verbunden sein, und sein hinterer Teil kann durch innere Gleitschuhe auf dem
Rohr geführt sein und mit den äußeren Körpern der Druckmittelzylinder in Berührung stehen, um eine
Zentrierung dieses Schutzorgans zu gewährleisten.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Gesteins- und Erdbohrgeräte mit einem drehbaren, vorwärts offenen und rückwärts geschlossenen
Zylinder, welcher mit einer Antriebswelle drehfest verbunden und axial druckbeaufschlagbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (5) axial verschiebbar auf der Antriebswelle (3) gelagert ist.
2. Bohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (3) einen vieleckigen,
geriffelten, genuteten oder runden Querschnitt aufweist.
3. Bohrgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die axiale Druckbeaufschlagung
des Zylinders (5) Druckmittelzylinder
(4) vorgesehen sind.
4. Bohrgerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseite des Zylinders
(5) mit Schleifschuhen (13) oder mit Zähnen (14) aus behandeltem Stahl od. dgl. versehen ist.
5. Bohrgerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseite des Zylinders
(5) mit Schleifschuhen (13) und mit Zähnen (14) aus behandeltem Stahl od. dgl. versehen ist.
6. Bohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im
Inneren des Zylinders (5) eine mit der Antriebswelle (3) verbundene Scheibe (10) angeordnet ist, durch
welche die Rückwand des Zylinders (5) gegen die Antriebswelle (3) abdichtbar ist.
7. Bohrgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (10) als Auswerfer für das
den Zylinder (5) füllende Material ausgebildet ist.
8. Bohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im
Inneren des Zylinders (5) eine mit der Antriebswelle (3) verbundene Scheibe (11) angeordnet ist, welche
eine öffnung aufweist, die durch eine Klappe oder einen angelenkten Sektor od. dgl. verschließbar ist.
9. Bohrgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebswelle (3) an ihrem freien Ende eine auswechselbare Spitze (12) trägt.
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