DE2502730C3 - Verfahren zur Bestimmung der Radioaktivität einer unbekannten Probe - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Radioaktivität einer unbekannten ProbeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Radioaktivität einer unbekannten Probe, bei dem
die Zählausbeute einer Detektoranordnung mit Hilfe einer in der Detektoranordnung befindlichen radioaktiven
Standardquelle durch Messen der Zählbeträge einer einen radioaktiven Strahler enthaltenden Probe einmal
mit und einmal ohne die Einwirkung der Standardquelle auf die Probe und der Zählbetrag für die unbekannte
Probe über eine Eichkurve, welche aus den Zählbeträgen von Eichproben bekannter Radioaktivität, jedoch
unterschiedlicher Löschung, gewonnen wird, ermittelt wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Radioaktivität einer unbekannten Probe, bei dem
die Zählausbeute einer Detektoranordnung mit Hilfe einer in der Detektoranordnung befindlichen radioaktiven
Standardquelle durch Messen der Zählbeträge einer einen radioaktiven Strahler enthaltenden Probe einmal
mit und einmal ohne die Einwirkung der Standardquelle auf die Probe und der Zählbetrag für die unbekannte
Probe über eine Eichkurve, welche aus den Zählbeträgen von Eichproben bekannter Radioaktivität, jedoch
unterschiedlicher Löschung, gewonnen wird, ermittelt wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der US-PS 37 21 824 bekannt. Das bekannte Verfahren betrifft jedoch ein
Flüssigkeitsszintillationsverfahren. Im Gegensatz dazu führen bei der Bestimmung der Radioaktivität unbekannter
gasförmiger Proben, insbesondere bei Durchfliißmessungen,
die verschiedenen in einer zu vermessenden Mehrkomponentenprobe vorhandenen Komponenten
zu unterschiedlichen Löscheffekten, so daß unterschiedliche Zählausbeuten erhalten werden. Die
Korrektur bzw. Kompensation dieser Veränderung der Zählausbeute gehört zu den schwierigsten Aufgaben der
Dosimetrie.
Auch in der britischen Patentschrift 11 45 713 handelt
es sich um die Bestimmung der Radioaktivität von Proben mit Hilfe eines Flüssigkeitsszintillationsspektrometers.
Zur Löschungskorrektur wird eine konstante Strahlung, welche von einer in der Detektoranordnung
befindlichen radioaktiven Standardquelle stammt, vorgesehen. Die Zählausbeute ergibt sich aus dem
Zählbetrag bei der Messung unter Einwirkung der Standardquelle und der Messung ohne Einwirkung der
Standardquelle.
Ein derartiges Verfahren läßt sich jedoch bei Gasproben, deren Radioaktivität bestimmt werden soll
und die eine oder mehrere Substanzen enthalten, die einen Löscheffekt besitzen, nicht anwenden, da aufgrund
dieses Löscheffektes eine Verringerung der Zählausbeute hervorgerufen wird. Eine genaue Bestimmung
der Radioaktivität unbekannter gasförmiger Proben ist daher praktisch kaum möglich.
In diskontinuierlich arbeitenden Systemen wird die Löschungskorrektur in der Regel in der Weise
bestimmt, daß man das Probengas zunächst sorgfältig reinigt und aufbereitet, die Aktivität des gereinigten
Gases bestimmt, die gleiche Menge eines Standardgases mit gleicher chemischer Zusammensetzung wie das
Probengas herstellt, die Aktivität dieses Gases mißt und die aus beiden Messungen stammenden Ergebnisse
miteinander vergleicht.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 14 89 925 ist die Bestimmung der Radioaktivität einer Probe mit zwei
Durchflußdetektoren bekannt, deren Ausgangssignale zur Ermittlung einer selektiven Aktivitätsmessung,
insbesondere für Tritiumaktivität subtrahiert werden. Eine Löschungskompensation ist dabei jedoch nicht
vorgesehen.
In anderen bekannten Durchflußmeßsystemen wird versucht, die durch die Löschung hervorgerufenen
Probleme dadurch zu lösen, daß man die Probe in Form einer oder mehrerer Verbindungen in eine chemische
Struktur überführt, die keine Löschung hervorruft, so daß alle Komponenten, die eine Veränderung der
Zählausbeute bewirken würden, so vollständig wie möglich aus der Probe entfernt sind.
Zur Lösung des Problems der Löschungskompensation geht man häufig davon aus, die Probe in dieser oder
jener Form vorzubehandeln. Eine solche Vorbehandlung ist jedoch mitunter nicht nur relativ schwierig und
aufwendig durchzuführen, sondern erfordert nicht selten auch zusätzliche Zeit, die nicht selten weder
technisch noch wirtschaftlich vertretbar ist. Außerdem werden durch solche Vorbehandlungen Unsicherheitsfaktoren und systematische Meßfehler in die Aktivitätsmessung eingeschleppt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß es die
Messung der Radioaktivität gasförmiger Proben mit unbekanntem Löschungsgrad ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird beim Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgeschla-
gen, daß die Messung der gasförmigen Proben mittels zweier gesonderter Detektoren, von denen der eine die
Standardquelle enthält, durchgeführt und die Eichkurve in der Weise ermittelt wird, daß im ersten Detektor die
Zählbeträge für die bekannten Radioaktivitäten von Eichproben unterschiedlicher Löschung erfaßt werden,
daß von den Zählbeträgen des zweiten, die Standardquelle enthaltenden Detektors die mit dem ersten
Detektor jeweils gemessenen Zählbeträge subtrahiert und aus den erhaltenen Differenzen durch anschließende
Division durch den mit ungelöschter Probe erhaltenen Zählbetrag für die Standardquelle Bezugswerte gewonnen werden, daß die Zählbeträge des
ersten Detektors gegen die Bezugswerte als Eichkurve aufgetragen werden, daß die bei der Ermittlung der
Eichkurve durchgeführten Verfahrensschritte beim Messen der unbekannten Probe wiederholt werden und
anschließend aus der Eichkurve für einen der unbekannten Probe zugeordneten Zählbetrag des zweiten
Detektors der dieser unbekannten Probe zugeordnete Zählbetrag des ersten Detektors entnommen wird.
Die Erfindung wird in der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt
F i g. 1 das Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung,
F i g. 2a im Querschnitt ein Zählrohr in einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Ausbildung,
Fig.2b im Querschnitt ein weiteres Zählrohr zur
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung,
Fig.3 ein Zählratendiagramm zur Erläuterung der
Erfindung zugrundeliegenden Prinzips,
Fig.4 ein dem in Fig.3 gezeigten Diagramm
entsprechendes Diagramm, jedoch mit experimentell aufgezeichneten Daten,
F i g. 5 eine typische Eichkurve (Korrekturkurve), wie sie bei der Durchführung des Verfahrens erhalten wird,
und
F i g. 6 bis 9 experimentelle Korrekturkurven, wie sie bei dem Verfahren nach der Erfindung erhalten werden.
Die in der F i g. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung steht in Verbindung mit einem Radiogaschromatographen.
Die Gasprobe wird auf eine Säule to des Chromatographen gegeben und dort in ihre Bestandteile
zerlegt. Die voneinander getrennten Bestandteile des Gases gelangen vom Ausgang der Säule 10 auf eine
Wärmeleitfähigkeitszelle 12, in der in bekannter Weise die Mengen der einzelnen Komponenten gemessen
werden.
In bekannten Radiogaschromatographen werden die die Wärmeleitfähigkeitszelle verlassenden Komponenten
dann zur Aktivitätsmessung durch ein Zählrohr geleitet. Im Gegensatz dazu gelangen die die Wärmeleitfähigkeitszelle
12 verlassenden Gaskomponenten in eine Zählanordnung 20.
Die Zählanordnung 20 enthält zwei in Reihe hintereinandcrgeschaltete Zählrohre 14 und 16. Das
Zählrohr 14 ist ein beliebiges bekanntes Zählrohr. Das Zählrohr 16 unterscheidet sich vom Zählrohr 14 im
wesentlichen dadurch, daß es zusätzlich eine radioaktive Standardquelle 18 mit !■: \',jtaiiier bekannter Aktivität
enthält.
Beispiele für den Bau des Zählrohres 16 sind in den F i g. 2a und 2b gezeigt.
Nach der in F i g. 2a gezeigten Ausbildung besteht das Zählrohr im wesentlichen aus einem zylindrischen
Kathodenrohr 22, dessen einander gegenüberliegenden offenen Enden verschließbar sind, beispielsweise durch
isolierende Verschlüsse 28 und 30. In den Verschlüssen 28 und 30 sind die Enden eines axial ausgespannten
Anodendrahtes 32 gehahert In einem Endbereich des Kathodenrohres 22 ist ein Gasesnlaß 24, am gegenüberliegenden
Ende ein Gasauslaß 26 ausgebildet Das Zählrohr 14, das ein handelsübliches Zählrohr sein kann,
ist in gleicher Weise ausgebildet
Im Gegensatz zum Zählrohr 14 ist das Zählrohr 16 jedoch zusätzlich im K.athodenrohr 22 mit einer
ίο öffnung 34 versehen, die etwa in der Mitte der
Längsachse des Rohres angeordnet ist Die öffnung 34 ist luftdicht mit einer Verschlußkappe 36 verschlossen.
Der Verschluß ist zusätzlich durch einen O-Ring 38
gedichtet Die Verschlußkappe 36 weist zentral eine mit einem Innengewinde versehene Bohrung auf, durch die
eine mit einem entsprechenden Gewinde versehene fixierbare Spindel 40 greift Auf der Spitze dieser
Spindel 40 ist der radioaktive Standardquelle 18 so angeordnet, daß sie bei Fixierung der Spindelstellung im
Inneren des Kathodenrohres 22 liegt Die Stellung der Standardquelle 18 im Kathodenrohr 22 ist durch eine
Justierung eines Stellrades 44 regulierbar, das auf dem äußeren Ende der Spindel 40 angebracht ist.
In dem in F i g. 2b gezeigten Ausfühmngsbeispiel des
Zählrohrs 16 ist die radioaktive Standardquelle in Form einer Beschichtung 18' der Innenfläche des Kathodenrohres
22 ausgebildet. Die anderen konstruktiven Merkmale dieses Zählrohres entsprechen den zuvor für
das in Fig.2a gezeigte Zählrohr beschriebenen
jo Merkmalen.
Unabhängig von der im einzelnen gewählten Ausbildung des Zählrohres 16 strömt das zu vermessende
Gas mit einem Zählrohrgas, beispielsweise mit Propan, zunächst durch das Zählrohr 14 und gelangt von
dort durch den Einlaß 24 in das Zählrohr 16, strömt durch das Kathodenrohr 22 und verläßt das Zählrohr
durch den Auslaß 26. Die Aktivität des Probengases wird also zweimal gemessen, einmal im Zählrohr 14 und
zum zweiten Mal im Zählrohr 16.
Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich die Zählrohre
14 und 16 lediglich dadurch, daß im Zählrohr 16 eine radioaktive Standardquelle 18 oder 18' angeordnet ist.
Als Standard kann «H, '4C, "Ni, '3'Cs, 60Co oder "8(J
eingesetzt werden.
Das Prinzip des Verfahrens ist im folgenden in Verbindung mit der Fig.3 unter Bezugnahme auf die
Ausbildung der Zählanordnung 20 in der in F i g. 1 gezeigten Weise näher erläutert. Die Zählergebnisse
werden dabei auf einer Anzeige, einem Drucker und
w bzw. oder einem Schreiber 20a ausgegeben.
Beim Fehlen eines Probegases tritt am Anzeigeausgang der Wärmeleitfähigkeitszelle 12 lediglich die
Nullinie b (F i g. 3, unterbrochen dargestellte Linie) auf. Auch vom Zählrohr 14 wird nur die Nullinie bzw. die
v, Untergrundlinie c (Fig.3, ausgezogen gezeichnete
Linie) erhalten. Am Zählrohr 16 tritt dagegen eine konstante Zählrate auf, die in F i g. 3 durch die
ausgezogen dargestellte Linie d wiedergegeben ist. Die Größe dieser Zählrate ist bekannt und hängt von der
bo Intensität der Standardquelle 18 inn Zählrohr 16 ab.
Diese unter den Bedingungen der Periode 1 (Fig.3) auftretende konstante Zählrate wird als A (Imp./min)
bezeichnet.
In der in F i g. 3 dargestellten Periode Il wird dann ein
hr) Probegas durch die Vorrichtung geleitet, das weder eine
Löschwirkung noch eine Aktivität aufweist. Die Wärmeleitfähigkeitszelle 12 zeigt einen der Gasmenge
entsprechenden Ausschlag. Die Zählrohre 14 und 16
zeigen dabei jedoch keinen Signalausschlag. Sie behalten unverändert die Zählraten aus der Periode I
bei.
in der Periode III (F i g. 3) ist der Fall dargestellt, daß das Probegas Substanzen oder Komponenten enthält,
die Elektronen einfangen, also löschend wirken, selbst jedoch nicht radioaktiv sind. Solche Substanzen sind
beispielsweise die Halogene, Stickstoff oder Schwefel. Die Wärmeleitfähigkeitszelle 12 zeigt einen der
Probemenge proportionalen Ausschlag (unterbrochen gezeichnete Kurve). Aufgrund der fehlenden Aktivität
der Probe liefert das Zählrohr 14 unverändert die Untergrundlinie. Die auf die Standardquelle 18 zurückgehende
Zählrate des Zählrohres 16 wird jedoch durch die Löschwirkung der Probe erniedrigt. Diese in der
Periode III (Fig.3) dargestellte erniedrigte Zählrate
des Zählrohres 16 wird als A '(ImpVmin) bezeichnet.
In der Periode IV (F i g. 3) ist der Fall dargestellt, daß die Probe radioaktiv ist, aber nicht löschend wird.
Wiederum zeigt die Wärmeleitfähigkeitszelle 12 den der Probenmenge entsprechenden Ausschlag. Auch das
Zählrohr 14 zeigt ein der Aktivität der Probe entsprechendes Signal an. Der Wert der maximalen
Zählrate des Zählrohres 14 wird als Si (Imp7min)
bezeichnet. Das Zählrohr 16 liefert unter diesen Bedingungen eine Zählrate (A+ S\) in Impimin, wobei
A wiederum die durch die radioaktive Standardquelle 18 verursachte Zählrate ist. Die entsprechenden Signale
sind in der Periode IV der F i g. 3 gezeigt.
Schließlich ist in der Periode V der F i g. 3 der Fall dargestellt, daß die Probe sowohl löscht als auch
radioaktiv ist. Die Probenmenge wird von der Wärmeleitfähigkeitszelle 12 angezeigt (unterbrochen
dargestellte Linie). Bei gleicher Aktivität der Probe, wie sie die in der Periode IV vermessene Probe hat, zeigt das
Zählrohr 14 eine Zählrate Sb (Imp7min) an, die aufgrund
der Löschwirkung der Probe kleiner als die zuvor gemessene Zählrate Si ist. In entsprechender Weise
wird am Zählrohr 16 eine Zählrate (A'+ Sb) gemessen.
Durch die Löschwirkung der Probe wird die durch die Standardquelle 18 erzeugte Zählrate auf den Betrag A'
(Imp./min) gesenkt, jedoch wird dieser erniedrigte Zählbetrag um den Zählbetrag Si wiederum erhöht. Die
erhaltenen Signale sind in der Periode V der F i g. 3 graphisch dargestellt.
Die Zählrate A, also die Intensität der Standardquelle 18 im Zählrohr 16, kann unter den Bedingungen der
Perioden I und II bestimmt werden.
Die Zählrate des Zählrohres 14 kann sofort aus (S2/S0) · 100% bestimmt werden, wobei, unter den
Bedingungen der Periode V, die Zählrate des Zählrohres 14 S2 für eine bekannte Aktivität So für die Probe ist. Die
Löschwirkung wird durch die Zählrohre 14 und 16 in gleicher Weise gemessen. Wie zuvor ausgeführt, ist die
am Zählrohr 16 gemessene Zählrate nämlich (A'+S2). Damit kann die Zählausbeute oder die Zählreduktion
der Standardquelle unmittelbar aus folgender Gleichung bestimmt werden:
(A' + S2) - S2
100%
60
Führt man die zuvor beschriebenen Bestimmungen für eine Reihe von Proben mit gleicher Aktivität, aber
unterschiedlichen Löschwirkungen durch, so kann die Änderung der Zählrate bzw. die Änderung des
Zählbetrages, die auf die Standardquelle 18 zurückgehen, in Korrelation zur Änderung der Zählrate der
Probe, also zum Grad der Löschung der Proben, bestimmt werden. Trägt man die Zählausbeute auf einer
Achse eines orthogonalen Koordinatensystems auf, und den Zählbetrag der Standardquelle auf der anderen, so
erhält man damit eine Eichkurve oder Korrekturkurve für jede Probe.
In der F i g. 4 ist ein den Bedingungen der Periode V in F i g. 3 entsprechendes experimentelles Beispiel gezeigt.
Die Signale Q und Ci der Zählkurve Cdes Zählrohres
14 werden für eine Probe (i) erhalten, die 50 μΙ 14C-Methanol und 50 μΙ inaktives Methanoi enthält,
bzw. für eine Probe (ii) erhalten, die 50 μΐ 14C-Methanol
und ein Gemisch aus 50 μΐ inaktivem Methanol und einer geringen Menge Chloroform enthält. Die Probe (i)
weist keine Löschwirkung auf, während die Probe (ii) verschiedene Mengen Chloroform enthält, das eine
Löschung hervorruft. Es sei darauf hingewiesen, daß zur deutlicheren Darstellung in der Fig.4 die Zählrohre 14
und 16 unterschiedlich kalibriert sind.
Bei Aufgabe von 1 μΐ der Probe (i) liefert das Zählrohr
14 das Signal G(i) (F i g. 4). Das Zählrohr 16 liefert das
Signal d\(\y Dieses Signal entspricht der Summe der
Zählbeträge des Standards und des Signals Ci(i).
Bei Aufgabe von 1 μΐ der Probe (ii), die zwei
Gewichtsprozent CHCl3 enthält, wird am Zählrohr 14 das Signal C^i) erhalten, das kleiner ist als das Signal
Ci(i). Die Erniedrigung des Signals ist auf die
Löschwirkung des Chloroforms zurückzuführen. Das Zählrohr 16 liefert entsprechend das Signal d^y Diese
Versuche werden für 2 μΐ und 3 μΐ der Proben (i) und (ii)
wiederholt. Die erhaltenen Signale sind in der Fig.4
gezeigt. Diese Versuche werden außerdem unter Änderung der Zählrate oder der Zähluntersetzung des
Zählrohres 16 für die in diesem eingeschlossene Standardquelle unter Verwendung von Proben durchgeführt,
von denen jede eine bekannte Aktivität So, jedoch verschiedene Mengen Löschmittel, aufweist. Von den so
vom Zählrohr 16 erhaltenen Zählbeträgen werden die vom Zählrohr 14 erhaltenen Zählbeträge für jeden der
zuvor beschriebenen Versuche abgezogen. Die erhaltenen Differenzen werden durch die Zählbeträge der
Standardquelle dividiert. Damit werden die Zählrate, die Zählbetragsminderung oder die Zähluntersetzung erhalten.
Zur Erstellung einer Eichkurve der in F i g. 5 gezeigten Art trägt man die so erhaltene Zählrate oder
Zählbetragsminderung auf die Abszisse und die aus So und dem vom Zählrohr 14 gemessenen Wert (beispielsweise
Si) berechnete Zählrate auf die Ordinate auf.
Typische Beispiele für auf diese Weise erhaltene Korrekturkurven sind in den F i g. 6 bis 9 gezeigt.
Die in F i g. 6 dargestellten Eichkurven werden mit Propan als Träger für Gemische von 14C-Methanol mit
Chloroform als Löschmittel und ein Gemisch von 3H-Methanol und Chloroform als Löschmittel erhalten,
wobei die Proben Null bis 1 Gew.-% Chloroform enthalten. Die obere der beiden gezeigten Kurven
bezieht sich dabei auf das 14C-Methanol-Chloroform-Gemisch,
während sich die untere der beiden Kurven auf das 3H-Methanol-Chloroform-Gemisch bezieht.
Die in der Fi g. 7 gezeigten Kurven entsprechen den in der F i g. 6 gezeigten Kurven und unterscheiden sich
von diesen lediglich dadurch, daß die Meßbedingungen für die Standardquelle verändert sind. Die in den F i g. 6
und 7 wiedergegebenen Korrekturlcurven werden ebenso wie die in den F i g. 8 und 9 gezeigten Kurven
unter Verwendung von 14C als Standard aufgenommen.
Lediglich die Bedingungen, unter denen die Messungen durchgeführt werden, sind verändert
In der Fig. 8 sind die Ergebnisse aufgetragen, die
erhalten werden, wenn man HC-Methanol als Probengas
und im Bereich von Null bis 1 Gew.-% verschiedene Mengen Chloroform als Löschmittel verwendet. Die
Ergebnisse zeigen deutlich die Veränderungen im j Verlauf der Eichkurven bei Veränderung der Meßbedingungen
für die von der Standardquelle ausgelösten Impulse.
Weitere Eichkurven mit den auch in den F i g. 6 und 7
gezeigten Systemen für lediglich veränderte Meßbedin- i<> gungen sind in F i g. 9 gezeigt.
Es sei angenommen, daß jetzt eine unbekannte Probe mit den in der beschriebenen Art geeichten Zählrohren
14 und 16 vermessen wird und das Zählrohr 14 das Zählergebnis S3 und entsprechend das Zählrohr 16 das 1 ■>
Zählergebnis A3 +S3 liefert. Die Zählrate für diese
Probe kann sofort bestimmt werden, indem man (A3+ £3)-£3 und (A3/A) ■ 100 berechnet und mit dem
Ergebnis auf die Abszisse geht.
In der vorstehenden Beschreibung ist die Erfindung am Beispiel eines Durchflußmeßsysteins in Verbindung
mit einem Radiogaschromatographen erläutert. Die Zählrohre 14 und 16 können dabei kleine Innenvolumina
aufweisen, so daß Konzentrationsänderungen der Probe beim Durchfluß durch die Zählrohre 14 und 16
außerordentlich klein gehalten werden können. In der Praxis können die in den Zählrohren auftretenden
Konzentrationsdifferenzen der Proben ohne weiteres vernachlässigt werden. Selbst wenn sich jedoch solche
Konzentrationsänderungen der Probe bemerkbar ma- jo chen sollten, so werden dadurch doch in den Eichkurven,
die in der vorstehend beschriebenen Weise aufgenommen worden sind, lediglich Steigungsänderungen
verursacht. Die Korrektur bzw. Kompensation der Löschwirkung wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Weiterhin ist dem Fachmann klar, daß er das gleiche Korrekturverfahren, das vorstehend für ein Durchflußmeßsystem
beschrieben ist, in sogar noch einfacherer Weise für ein diskontinuierlich betriebenes chargenweise
arbeitendes Meßverfahren einsetzen kann.
Verwendet man einen α-Strahler als Standard im Zählrohr so werden Ausgangsimpulse erhalten, die groß
genug sind, um ohne weiteres meßbar zu sein, und zwar bei einer Betriebsspannung, die deutlich niedriger als die
üblicherweise zur messung von ß- oder α-Strahlung erforderliche Betriebsspannung ist. Diese Erscheinung
ist auf die relativ große lonisierungswirkung der α-Strahlung zurückzuführen.
Dadurch wird nämlich die Größe 5 im zuvor beschriebenen Term (A— S) vernachlässigbar, wenn die
in der Probe zu messende Aktivität keine α-Strahlung ist.
Weiche ^-Strahler, wie beispielsweise 3H oder 63Ni,
als Standard sind aufgrund ihrer nur sehr geringen Strahlungsenergie insbesondere dann geeignet, wenn
kleine Löscheffekte genau kompensiert werden sollen. Die Verwendung eines α-Strahlers ist dagegen insbesondere
im Hinblick auf eine einfache und gefahrlose Handhabung der Anlage und eine einfache Vorbereitung
der Messung zweckmäßig. So können solche Strahlungsquellen beispielsweise rasch und bequem
eingesetzt oder ausgewechselt werden.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Bestimmung der Radioaktivität einer unbekannten Probe, bei dem die Zählausbeute einer Detektoranordnung mit Hilfe einer in der Detektoranordnung befindlichen radioaktiven Standardquelle durch Messen der Zählbeträge einer einen radioaktiven Strahler enthaltenden Probe einmal mit und einmal ohne die Einwirkung der Standardquelle auf die Probe und der Zählbetrag für die unbekannte Probe über eine Eichkurve, weiche aus den Zählbeträgen von Eichproben bekannter Radioaktivität, jedoch unterschiedlicher Löschung, gewonnen wird, ermittelt wird, dadurch ge- is kennzeichnet, daß die Messung der gasförmigen Proben mittels zweier gesonderter Detektoren, von denen der eine die Standardquelle enthält, durchgeführt und die Eichkurve in der Weise ermittelt wird, daß im ersten Detektor die Zählbeträge für die bekannten Radioaktivitäten von Eichproben unterschiedlicher Löschung erfaßt werden, daß von den Zählbeträgen des zweiten, die Standardquelle enthaltenden Detektors die mit dem ersten Detektor jeweils gemessenen Zählbeträge subtrahiert und aus den erhaltenen Differenzen durch anschließende Division durch den mit ungelöschter Probe erhaltenen Zählbetrag für die Standardquelle Bezugswerte gewonnen werden, daß die Zählbeträge des ersten Detektors gegen die jo Bezugswerte als Eichkurve aufgetragen werden, daß die bei der Ermittlung der Eichkurve durchgeführten Verfahrensschritte beim Messen der unbekannten Probe wiederholt werden und anschließend aus der Eichkurve für einen der unbekannten Probe J5 zugeordneten Zählbetrag des zweiten Detektors der dieser unbekannten Probe zugeordnete Zählbetrag des ersten Detektors entnommen wird.
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