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"Stellgerät mit Spindelmuttertrieb" Die Erfindung bezieht sich auf
Stellgeräte mit Spindelmuttertrieb, bei denen die Mutter mit dem einen und die Spindel
mit dem anderen von zwei gegeneinander linear relati.v verschieblichen Teleskopteilen
verbunden ist.
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Stell geräte dieser Art werden für die verschiedenster Zwecke zur
Ausführung linearer Stellbewegungen benötigt. Wenn es sich nicht um elektro-hydraulische
Geräte handelt, sind die Konstruktionen meist auf der Basis einer Trapez spindel
oder einer Kugelspindel ausgeführt. Es sind aber such Rollenspindeln der verschiedensten
Ausführungsformen für Sonderzwecke im Gebrauch.
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Während die Trapezspindelgeräte den Nachteil haben ein großes Losbrechmoment
aufzuweisen und ein ruckfreies Anfahren mit großen Lasten Schwierigkeiten nacht,
sind die Kugelspindelgeräte bisher nur für die Bewältigung geringer Lasten verwendet
worden, weil einerseits die Technik der Kugelspindeln gewisse Schwierigkeiten macht
und andererseits die Herstellung von Kugelspindeln und Muttern bei großen Spindeldurehmessern
nur bei sehr kurzhubigen Geräten zweckmäßig erscheint.
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Stellgeräte dieser Art kommen überfall dort zum Einsatz, wo Verwendung
hydraulischer oder pneumatischer Stellmechaniken unzweckmäßig ist. So läge es beispielsweise
bei Kränen auf der Hand, anstelle der bisher fast ausschließlich verwendeten Spindeltriebe
hydraulische Antriebe zu verwenden. Diese hydraulischen Antriebe sind aber überall
dort nicht verwendbar, wo die bei hydraulischen Stellantrieben auftretende Elastizität
der hydraulischen Säule störend wirkt.
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Bei Kränen sind Spindeltriebe bekannt' die in die Krsnkonstruktion
integriert sind (Deutsche Patentschrift 727 588), die eine Ausführungsform mit mehreren
Spindeln zeigt, wobei eine Antriebsplattform über zwei druckbelastete Spindeln anhebbar
ist und von der Plattform zwei weitere Spindeln ausgehen, durch die ihrerseit.s
die Last relativ zur Plattform gehoben werden kann.
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Bei dieser Konstruktion wird die Spindellänge auf die Hälfte reduziert,
so daß die freien, auf Biegung beanspruchten Spindellängen geringer sind als bei
einer durchgehenden Spindel.
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Es sind Aber auch Stellgeräte bekannt, die als Baueinheiten in einen
Kran eingebaut werden und der Winkelverstellung von Kranauslegern dienen (Delltsche
Auslegeschrift 1 189 247).
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Hier handelt es sich um einen sogenannten Wi.ppkran, in detn ein Spindelstellgerät
als Einziehwerk eingebaut ist. Je größer die zu beherrschenden Hublängen iind je
größer die zu beherrschenden Lasten sind, desto weniger eignet sich ein Stellgerät
dieser be-Kannten Ausführungsform, weil bei zunehmenden Kräften, insbesondere wenn
diese reversierend auftreten, zur Erzielung sowohl einer ausreichenden Knicksteifigkeit
als auch einer ausreichenden Lastaufnahme von Spindel und Mutter, Spindeldurchmesser
gewählt werden müssen, die die Kosten und den Aufwand für ein derartiges Gerät außerordentlich
steigern. Hinzu kommt, daß die Herstellung von Wälzspindeln, wie beispielsweise
Kugelspindelr dieser Größenordnung Schwierigkeiten macht und die Kugelrotationsgeschwindigkeit
Grenzwert erreichen können
Alle diese Gründe haben bisher verhindert,
daß neuzeitliche Kugelumlaufspindeltriebwerke bei Stellgeräten fiir Kräne und dergloichen
Verwendung gefunden haben. Diese Gründe haben aber auch die breite Verwendung auf
anderen Gebieten der Technik, beispielsweise beim Schiffsbau, verhindert.
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Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, ein Stellgerät zur
Bewältigung sehr großer Lasten, beispielsweise 200 bis 500 t, und sehr langer Hübe,
beispielsweise 5 bis 10 m, zu schaffen, bei dem einerseits große Spindeldurchmesser
vermieden werden und doch auch bei Verwendung einer Mehrzahl von Spindeln das Gerät
eine Baueinheit bildet.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß wie an sich
bekannt, mehrere gemeinsam synchron angetriebene Spindelmuttertriebe vorgesehen
sind und daß diese gemeinsam über den Muttern zugeordnete Gelenke mit d.em einen
Teleskopteil verbunden und die Spindeln beidendig an dem anderen Teleskopteil so
zugfest gelagert sind, daß bei Lastrichtungswechsel die ausschließlich auftretende
Zugbelastung von der einen Lagerstelle auf die andere wechselt.
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Dadurch wird erreicht, daß größte Lasten bei geringstem Spindeldurchmesser
beherrschbar sind und die einer Durchbiegung ausgesetzte freie Spindellänge durch
die beidendige Lagerung vermindert wird, sowie eine erhebliche Gewichtseinsparung
erfolgt.
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Der Aufbau eines derartigen Gerätes kann im wesentlichen dem bekannter
Kugelspindelstellgeräte entsprechen, bei denen die Spindel angetrieben wird und
die Spindelmutter mit dem Stößel verbunden ist, der seinerseits als inneres Teleskopteil
in einem äußeren Teleskopteil geführt ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Gelenkverbindungen zwischen dem einen Teleskopteil und den Muttern kardangelenkig
ausgebildet ist, wobei beide Gelenkachsen die Mittelachse der Mutter schneiden.
Mit dieser Maßnahme wird erreicht, daß auch bei geringfügig unterschiedlichen Steil
gungen der Spindeln keine radialen Kräfte auf die Muttern übertragen werden.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sollen die Spindeln den
inneren Teieskopteil in symmetrischer Anordnung, parallel zu diesem angeordnet'umgeben.
Das innere Teleskopteil soll über ein Kugelgelenk mit einem Mutternanschlußstück
zug- und druckfest verbunden sein, an dem die Muttern kardangelenkig aufgehängt
sind.
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Sind beispielsweise, wie zur Erzielung einer statisch bestimmten Kräfteübertragung
naheliegend, drei Spindeln vorgesehen, so kann das Mutternanschlußstück geringfügige
Schwenkbewegungen in j jeder beliebigen Ebene durchführen und somit für eine gleichmäßige
Übertragung der auftretenden Kräfte auf die -zugehörigen drei Muttern sorgen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindvng soll das Mutternanschlußstiick
und/oder das innere Teieskopteil bzw. die Muttern selbst über Rollen, Gleitstücke
oder dergleichen beidseitig über die gesamte Hublänge gegenüber auftretenden Drehmomenten
abgestützt sein. Bei gleicher Drehrichtung der Spindeln ergibt sich ein umlaufendes
Drehmoment als Reaktionsmoment, das die vergleichsweise dünnen Spindeln auf Biegung
beanspruchen würde.
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Nacb einem weiteren Merkmal der Erfindung kann auch eine gerade Zahl
von Spindeltrieben. vorgesehen sein, von denen die eine Hälfte in der einen und
die andere Hälfte in der anderen Richtung dreht bzw. durch Reaktionskräfte belastet
sind.
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Sind es mehr als drei Spindeln, die gemeinsam auf die kugelige Verlagerung
des Stößels wirken, so ist die Kraftübertragung nicht mehr statisch bestimmt.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sollen daher für den Fall,
daß drei Spindeln nicht ausreichen um die Kräfte mit handelsüblichen Spindeldurchmessern
zu übertragen, in an sich bekannter Weise drei. Spindeln. jeweils eine in gleicher
Richtung angetriebene Einheit bilden und drei weitere ebenfalls eine Einheit bildende
Spindeln entgegengesetzt drehen, sowie für jede Dreiergruppe ein getrenntes Muttt
ernanschluß stück vorgesehen sein.
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Die getrennten Mutternanschlußstücke sollen kugelgelenkig mit getrennten,
das innere Teleskopteil bildenden Stößeln verbunden sein, die ihrerseits an ihren
Enden über einen Gelenkhebel verbunden sind, der die Kräfte an die Last weiterleitet.
Mit dieser Maßnahme kann auf einfache Weise unter Beibehaltung gleicher Spindeldurchnesser
und gleicher Antriebsmittel sowie Lagerungen die Lastaufnahme eines derartigen Gerätes
verdoppelt werden.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht das äußere Teleskopteil
aus gegebenenfalls miteinander versteiften Führungsschienen, die einerseits fest
mit dem Antriebsblock und andererseits endseitig mit einem Lagerblock verbunden
sind, wobei die Führungsschienen dem Ein- oder Umgriff von mit dem Nutternstück
verbundenen Rollensätzen dienen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung dient als Antrieb ein übliches
Untersetzungsgetriebe, dessen Abtriebswelle das Sonnenrad eines Planetengetriebes
nnt.reibt, mit dessen Äbtriebsrad die Ritzel der einzelnen Spindeln antreibbar sind.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die lagerung der Spindeln
so ausgefiihrt, daß die Spindeln gegenüber den Lagern ein axiales Spiel aufweisen,
das größer ist als die maximale auftretende elastische ünd Wärmedehnung der Spindeln.
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Vorzugsweise wird ein Axialpendelrollenlager wenigstens für die Verlagerung
am endseitiger Lagerbock verwendet, dessen sich an einem Spindel flansch abstützender,
die Zugkräfte übertragender Teil in der Zugrichtung unter Federvorspannung steht,
wobei die Spindel, zusätzlich in einem Nadellager mit axialem Spiel gelagert ist.
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Insgesamt ergibt sich ein Stellgerät mit dem über einen sehr langen
Hub größte Tasten bewegt werden können, und bei dem die bei größeren Geräten dieser
Art auftretenden Schwierigkeiten weitgehendst vermieden sind. Geringe Spindeldurchmesser
verringen den Aufwand für Antrieb und Lagerung, ermöglichen die Verwendung handelsüblicher,
in Serien- oder Massenherstellung gefertigter Spindeln, die auch in entsprechenden
hängen zu erhalten sind, verringern die Biegemomente, die Kugel- oder Rollenumlaufschwindigkeiten,
ermöglichen die Vergrößerung der Lastaufnahme durch Vermehrfachung gleicher Bauteile,
verringern die sonst bei großen umlaufenden Massen alftretenden Schwungmomente,
verringern die Kosten bei Ersatz von Verschleißteilen nnd verringern das Gesamtgewicht
des Gerätes entscheidend.
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Die vorstehend beschriebene Technik für Stellgeräte kann in vorteilhafter
Weise überall dort angewendet werden, wo es darum geht«, ohne Zwischenschaltung
einer H;ydrnul:ik, unmittelbar vom elektrischen Antrieb her eine lineare Verstellung
zu bewirken und dabei große Kräfte und lange Wege zu beherrschen sind.
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Die Zeichnung zeigt mit Fig. 1 einen beliebigen Auslegerkran mit Stellgerät
mit Fig. 2 ein Stellgerät nach der Erfindung, teilweise geschnitten in Seitenansicht
mit Fig. 3 einen Querschnitt durch das Stellgerät nach Fig. 2 mit Blick auf das
Mutternanschlußstück mit Fig. 4 einen Teilschnitt durch die kardanische Aufhängung
der Mutternmit Fig. 5 einen Teilschnitt der Rollenführung mit Fig. 6 die prinzipielle
Darstellung einer Stößel ausführung mit zwei getrennten Nutteranschluß stücken und
zwei Stößeln, die auf die gemeinsame Last wirken mit Fig. 6a eine Draufsicht auf
die Darstellung nach Fig. 6 mit Fig. 7 einen Spindellagerbock mit Axialpendelrollenlager
mit Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel für zweimal drei Spindeln mit Fig. 9 eine Ausführungsvariante
zu Fig. 6 für zwei Mutteranschlußstücke und konzentrische Stößel die kugelig gelagert
sind mit Fig. 10 eine Ausführungsvariante mit 2 x 6 Spindeln, die auf eine gemei.nfame
Last wirken Ein Kran nach Fig. 1 sei - wie an sich bekannt - auf Schienen fahrbar
geführt und mit einem Kranarm 30, einer Last 31 und einem Stell/gerät zwischen dem
Kranarm 30 und dem Ende des Mastes 32 versehen. Das Stellgerät sei beispielsweise
über Zapfen 33 an seinem Antriebsblock 20 aufgehängt. Mit dem Antriebsblock fest
verbunden ist das äußere Teleskopteil 6, das als Rohr, als Gitterkonstruktion oder
dergleichen ausgebildet sein kann. Es sei beispielsweise ein Hub von 7 m vorgesehen,
so
daß das Teleskopteil 6 etwa acht bis achteinhalb Meter lang sein dürfte. In dem
äußeren Teleskopteil 6 ist das innere Teleskopteil 4 geführt, des bei Stellgeräten
auch als Stößel bezeichnet wird.
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Zu den Spindelmuttertrieben 1 gehören die Spindeln 5 und die als Kugelumlaufmuttern
ausgebildete Muttern sind.
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Die Spindeln 5 (siehe Fig. 2) sind parallel zu dem inneren Teleskopteil
4 (Stößel) und um diesen herum angeordnet. Dabei können Spindeln Verwendung finden,
die handelsüblich sind, weil der Durchmesser verhätnismäßig gering ist. Derartige
Spindeln sind in sehr großen Längen verhältnismäßig kostengünstig erhä]tlich. lTm
beispielsweise 200 t zu übertragen, benötigt man bei reversierendem Betrieb, also
auftreten von Druck- und Zugkräften, bei Verwendung nur einer einzigen Spindel etwa
einen Durchmesser von 260 bis 3?0 mm. Bei etwa 9 bis 10 m Länge sind Gewicht und
Kosten vorstellbar. Werden drei Spindeln verwendet, die alle gleichmäßig nur Zugkräfte
zu übertragen haben, können Spindeln mit einem Durchmesser von 60 bis 90 mm Verwendung
finden.
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In dom Antriebsblock 20 ist ein Getriebe und die Verlagerung der Spindeln
5 untergebracht. Das Getriebe kann Beispielsweise aus einem Untersetzungs- und einem
Planetengetriebe bestehen, von dem aus das Antriebsdrehmoment in gleicher oder gegebenenfalls
auch unterschiedlicher Richtung auf die Spindeln 5 übertragen wird.
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Die Muttern 2 (siehe Fig. 4) sind kardangelenkg mit dem Mutternanschlußstück
10 iiber Gelenke 3 verbunden, wobei die Schwenkachsen 8 und R sich in der gedachten
Längsachse der Spindel schneiden. Bei.snsielsweise wird die kardangelenkige Aufhängung
dadurch gebildet, daß Drehzapfen 35 über Nadellager 34 in dem Mutternanschlußstück
so gelagert sind, daß gewisse axiale Verschiebungen möglich sind und an den Zapfen
35 Gabel stücke 36 sitzen, in denen über die Zapfen 37 die Kugelumlaufmuttern 2
gelagert sind.
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Dadurch wird erreicht, daP die Muttern jede beliebige Stellung einnehmen
können nd somit auch die vom Stößel auf das Mutternanschlußstück übertragenden Kräfte
gleichmäßig auf die Spindeln verteilt werden können. Das innere Teleskopteil 4 bzw
der Stößel ist über eine Gelenkugel 9 oder aber über Kugelgelenke 13, 13' in dem
vorzugsweise zweiteiligen Mutternanschlußstück gelagert.
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An dem Mutternanschlußstück 10 sind Rollen 11 zur Abstützung des Drehmomentes
an Schienen 12, 12' sowie Rollen 11' als Druckrollen vorgesehen, damit die gegebenenfalls
in allen möglichen Richtungen auftretenden Kräfte an den Schienen 12, 12' abgesetzt
werden können. Bei drei gleichgerichtet umlaufenden Spindeln, wie dies bei Figur
3 vorausgesetzt ist, tritt ein Drehmoment, das die Spindeln vorkragen will, auf.
Die Rollensatze und die Schienen können so angebracht werden, daß an einem Sechseck
Nutternaufhäng'ingen und Rollensätze einander abwechseln. Dadurch wird erheblich
Raum gespart. Die axialen Kräfte und die Torsionskräfte werden im wesentlichen von
kräftigen Schienen 12 aufgenommen, die durch eine Blechverkleidung 28 zu einem Rohr
ergänzt sein können.
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Das innere Teleskopteil 4 i.st in dem Abschlußblock 29 geführt.
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In dieser Führung und in der Führung des Mutternanschlußstückes 10
werden Knickkräfte abgesetzt.
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Die von inneren Tel.eskopteil 4 zu übertragenden Kräfte werden bber
die Anschlußöse 27 weitergegeben.
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Wie die Figur 4 zeigt, sind die in Figur 3 gezeigten kardangelenkigen
Aufhängungen der Muttern 2 so ausgebildet, daß in dem Mutternanschlußstück 10 radiale
Bohrungen vorgesehen sind, in denen Zapfen 55 in Nadellagern 34 in geringem Umfang
axial verschieblich gelagert sind und Gabelstücke 36 radikale Zapfen 37 der Muttern
2 lagern.
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Bei der Fig. 5 ist abweichend von Fig. 3 eine andere Schienenform
gewählt, so daß sich auch eine andere Anordnung der Seitenführungsrollen 1.1 oder
Druckrollen 11' ergibt.
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Wegen der sehr großen Kräfte empfiehlt es sich, die Rollen, wie in
Figur 3 dargestellt, anzubringen, da hier mehr Platz zur Verfügung steht.
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Wie schon erwähnt, ist es zur gleichmäßigen Verteilung der Lasten
auf die Muttern zweckmäßig, drei Muttern an den Ecken eines gleichschenkeligen Dreiecks
anzuordnen, sodann ist eine statisch bestimmte gleichmäßige Übertragung der Kräfte
möglich. Tn diesem Fulle tritt aber, wie schon erwahnt, ein Drehmoment auf TTm dieses
Drehmoment auszugleichen, miissen - wie die Figuren 6, 8 und 9 zeigen - die Kräfte
des inneren Teleskopteils bzw. Stößels auf zwei Mutternanschlußstücke 10' 10'' übertragen
werden. Dies kann,wie in Figur 8 gezeigt, so gescheher, daß die Muttern ein Sechseck
bilden.
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Beide Mutternanschlußstücke müssen jedoch unabhängig voneinander allseitig
schwenkbar und mit je einem Stößel 16, 16' verbunden sein. Dazu dienen Kugelgelenke
15, 13' oder einfache Gelenke 14, 14', die ausreichend Spiel haben.
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Bei der Ausführungsform nach Figur 6 können einfache Profilträger
die Stößel 15, 15' bilden und jeder der beiden Stößel 15, 15' stützt sich an viren
der beiden Mutternanschlußstücke ]4, 14' ab und überträgt über an seinem Ende ]7
angeordnete Gelenke 19 die Kräfte auf einen Gelenkhebel ]8 mit seiner Anschlußöse
27.
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Wie in Figur 9 gezeigt kann zumindest im Bereich der Muttern-Anschluß/stücke
10', 10'' eine konzentrische Anordnung der Stößel 16, 16' erfolgen, die dann in
einer beliebigen Ausführung beispie] sweise als beliebige Profiltrager weitergeführt
werden.
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Bei dieser Ausführungsform entfällt eine Drehmomentabstützung, so
daß das äußere Teleskopteil lediglich axiale Kräfte zu übertragen hat. Die Pfeile
Y i.n Figur 8 zeigen den Drehmomentausgleich durch die wechselweise gegensinnig
drehenden Spindeln.
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Die Figur 6a stellt nur eine Draufsicht auf den Gelenkhebel 18 dar.
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Die Figur 7 zeigt eine Lösung für die Verlagerung der Spindeln im
Abschlußblock 29.
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Die Spinde] 5 weist einen Spindelflansch 25 auf und endet verschieblich
in einem Nadellager 34 innerhalb des Spindellagerbockes 21. Die Spindel kann gegenüber
dem Lagerbock axiale Bewegungen im Rahmen der 7ugkraftdehnung und der Temperaturdehnung
ausführen.
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Der Spindelflansch 25 liegt auf dem inneren Lagerstück 23 auf, das
unter der kräftigen Wirkung von Druckfedern 24 steht, die dafür sorgen, daß die
I,aufflächen stets an den Rollen 26 sauber anliegen, unabhängig davon, ob Zug- oder
Druckkräfte übertragen werden. Die Rollen 26 si.nd sogenannte Axialpendelrollen,
die die axialen Kräfte auf das äußere Lagerstück 22 ab setzen.
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Dieses Beispiel soll zeigen, daß unter allen Umständen ein axiales
Spiel (Pfeile Fig. 7) der Spindeln 5 Berücksichtigung finden muß.
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Dabei ist zu berücksichtigen. daß unter normalen Betriebsbedingungen
an einem Kran, zumindest wenn mit Bast gefahren wird, keine Umkehr der Kraftrichtung
auftritt. Das geringe Spiel, das noch gegebenenfalls durch ein Spindeltorsionsspiel
verstärkt werden kann, wirkt sich daher nur bei Laufrichtungswechsel aus und ist
nicht schädlich.
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Wenn keine selbsthemmenden Spindeln Verwendung finden sollen, kann
es erforderlic sein, in dem Antriebsblock eine Bremse vorzusehen, die jedoch nicht
groß zu sein braucht, da motorseitig des Getriebes gebremst werden kann.
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Es wurde darauf verzichtet, im einzelnen den Aufbau des Getriebes
zu schildern, jedoch soll erwähnt sein, daß es zweckmeßäg ist, des Untersetzungsgetriebe
und das Planetengetriebe möglichst zusammenzufassen, um Längenraum zu sparen.
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Es sei noch einmal darauf hingewiesen, daß es von ganz besonderem
Vorteil ist, mit Spindeldurchinessern auszukommen, die handelsüblich sind und bei
in großen Stückzahlen hergestellten Stellgeräten bereits Verwendung finden. Dadurch
kann auf eine Erfahrung zurückgegriffen werden, die bei Kugelumlaufspindel trieben
größerer Durchmesser einfach nicht vorhanden ist.
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Der Durchmesser der umlaufenden Teil und deren Massen sind entseheidend
kleiner. Die Beherrschung kleinerer Schwungmassen vermindert die Stoßbelastung,
die auf Lager und Antrieb wirken.
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Anstatt fiir jede Laststufe neue Lagertypen und neue Spindeltriebe
zu entwickeln, kann nunmehr mit annähernd gleich dimensionierten Bauteilen gearbeitet
werden, die sich bereits im Rahmen eines derartigen Gerätes bewährt haben. Dadurch
wird das Risiko vermindert und die Zuverlässigkeit eines derartigen Gerätes erhöht.
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Die Möglichkeit, die Lastaufnahme derartiger Geräte weiter zu steigern
zeigt die Figur 10. Beispielsweise kann eine Kombination zweier Sechserspindelgruppen
in den Figuren 6, 6a, 8, 9 erfolgen. Hier beispielsweise der Gelenkhebel 18' über
die Gelenke 19' mit Gelenkhebels 18 (siehe Figur 6) verbunden, die ihrerseits über
Gelenke 19 mit den Stößeln 15'' und 15''' verbunden sind. Der Anschluß der Stößel
15'' und 15''' an die Mutteranschlußplatten 10' und 10'' erfolgt dann wie unter
Figur 9 beschrieben. Rs können ei getrennte Stellgerate Verwendung finden. Dann
wurde beispielsweise die Sechsergruppe 40 zu einem Stellgerät und die Sechsergruppe
41 zu dem zweiten Stellgerät gehören Durch diese Anordnung kann bei gleichbleibend
cm ,Spindeldurchmesser beispielsweise aus einem 400-t-Gerät ein 800-t-Gerät zusammengestellt
werden.
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Die Zeichnungen haben nur einige Ausführungsvarianten und nur ein
Anwendungsbeispiel für die Erfindung gezeigt. In Abwandlung der gezeigten Lösung
kann der Stößel auch ein äußeres Teleskopteil bilden, so daß der mit dem Antriebsblock
verbundene Teil das innere, die Spindel tragend, Teil bildet.
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Auch lassen sich wesentliche Teile der Erfindung so umgestqZten daß
das Stellgerät praktisch Teil einer Rohrvorpreßanlage oder dergleichen bildet. Bei
solchen Anlagen kann, wenn Kräfte niir i.n einer Richtung zu übertragen sind, der
Stößel beispielsweise als Zuganker ausgebildet sein. Ein Eingehen auf alle diese
Möglichkeiten ist im Rahmen der Erfindungsbeschreibung nicht möglich