DE2456737A1 - Urethangruppen enthaltende polymerisate - Google Patents
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Description
BAS? Alrbieiigeasllsohaft
Unser Zeichens O0Zo j5l 005 Fre/UB
6700 Ludwigshafen, 28„11» 1974
Die Erfindung betrifft neue Polymerisate und ein Verfahren zur
Herstellung derartiger Polymerisate„ ■
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Polymerisate zu schaffen, welche die Reaktivität eines Urethans aufweisen und darüber
hinaus noch andere reaktionsfähige Gruppen enthalten können„
Die Aufgabe wird durch Polymerisate gelöst, welche Strukturelemente
der allgemeinen Formel
R2 R1 I I
-C C-
Il H CO
. X-NHCOO R9
1
enthalten, in der R Wasserstoff oder eine Methylgruppe und R
Wasserstoff, eine Carboxylgruppe, ein carbonsaures Salz, ein
Ester, ein Amid odei oder Cyclohexyl und
Ester, ein Amid oder auch ein COXNHCOO R -Rest,-Ir ein Alkyl
X = OfCHA (-0CH0-CH) . OCH0 - C - CH
R CH
3 3
0-CH2-CH2-C , 0-C - (CH2)3-CH , 0 - /1Ϊ\ - ,
CH CH
wobei η = 1 bis 50 und R = H, Alkyl, Cycloalkyl und Aryl,
sein können ο
Bei derartigen Polymerisaten handelt es sich um polyfunktionelle
555/74 - 2 -
000824/0829
- 2 - OoZ- 31 003
makromolekulare Stoffe, deren Seitenzweige urethangruppen aufweisen,
und die entsprechenden Substitutionsreaktionen zugänglich sind» Die neuen Polymerisate haben Molekulargewichte zwischen
1 000 und 3 000 000, vorzugsweise zwischen 10 000 und 100 00Oo
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Herstellung derartiger
Polymerisate» Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man ungesättigte Urethanverbindungen der allgemeinen Formel
K2 R1
H CO
X - NHCOO R3
κ1 - π ph
R2 = H, COOR, COOM, CONHR oder COXNHCOO R5, wobei M = Metallkation,
X =
R
^(0CH2-CH)n,
^(0CH2-CH)n,
ΠΤΙ rin ΠΤΤ
1 3 1 3 1 3
OCH2-C -CH2, OCH2CH2 - C , OC -(CHg)5 - CH ,
3 3 3 3
0 -/h\- , η = 1 bis 50 und R = H, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl,
R = Alkyl oder Cyclohexyl
sein können,
sein können,
gegebenenfalls zusammen mit anderen olefinisch ungesättigten
Monomeren polymerisiert.
Besonders geeignete ungesättigte Urethanderivate sind die Verbindungen
I - V
609824/08 29 ~5~
_> 3 — | ο,Ζο 31 005 | |
CH2 = | GH COO-(GH2)2-NH-0Q0-C2H5 |
2456737 |
CH2 = | ?H3 C COO-(CH2J3-NH-GOO-G2H5 |
|
COOH CH = |
CH ?H3 |
COOCH0 - C -CH0-NH-COO-CH,
2 ι 2 3
CH,
IT CH2 = CH CH3
COO-(GH2)2 - G - NH-COO-
CH0 = CH GH, OH
GOO-C - (CH2)3 - CH - NH-COO-G5H7
Solche Urethanderivate "können "beispielsweise hergestellt werden,
indem man in erster Stufe aus den entsprechenden Chlorameisensäureestern mit Aminoalkoholen die entsprechenden Urethane
herstellt, die an der OH-G-ruppe mit ungesättigten Säurechloriden
acyliert werden.
Geeignete olefinisch ungesättigte Gomonomere sind "beispielsweise
Olefine wie Äthylen, Propylen, Butadien oder Isopren; Styrol und substituierte Styrole, wie a-Methylstyrol, p-Chlorstyrol
und p-Methylstyrol; Acrylsäureester und Methacrylsäureester,
ZoB. des Methanols, Äthanols, Butanols oder Äthylcyclohexanols;
Hydroxy- und Aminoderivate von Acrylsäureestern, wie Hydroxypropylacrylate oder Dimethylaminoäthylacrylat; Acryl-
und Methacrylsäureamid und substituierte Amide, wie N-Methylolacrylamid,
N-MethyIo!methacrylamid oder deren Äther; Acryl- und
Methacrylnitril; Tinylester, wie Vinylacetat und Yinylpropionat;
609 8 2 4/082 9
- 4 - ' OcZ. 31 003
Vinyläther, wie Methyl- oder Äthylvinyläther; ferner Fumar-,
Malein- oder Itaconsäure, sowie Ester und Anhydride dieser Säuren0
Yon diesen monomeren Verbindungen können auch gleichzeitig zwei oder mehr mit den Urethanderivaten copolymerisiert werden»
Für die Herstellung der Copolymerisate kann der Anteil an ungesättigten
urethanderivaten in weiten G-renzen schwanken, "beispielsweise
zwischen 1 und 99» insbesondere zwischen 5 und 20 Gewichtsprozent„
Die Polymerisation wird entweder thermisch oder mit üblichen radikalen Initiatoren ausgelöst» Geeignete Initiatoren sind
beispielsweise Wasserstoffperoxid, anorganische Peroxide oder organische Hydroperoxide und Peroxide, in Radikale zerfallende
aliphatisch^ Azoverbindungen, Redoxkatalysatorsysteme, wie die Systeme Persulfat und Ascorbinsäure, Natriumhydrosulfit oder
Eisen-II-Salze, ferner die als Radikalbildner bekannten Chelate
von Übergangsmetallen, insbesondere solche, in denen das Metall in einer geeigneten Wertigkeit vorliegt, wie Chelate des Mangan
(III), Kobalt (III), Kupfer (II) und Cer (IY) mit 1,3-Dicarbonylverbindungen,,
Die Initiatoren werden im allgemeinen in einer Menge von 0,05
bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Monomerenmenge, verwendet.
Die optimale Menge und der optimal wirksame Initiator lassen sich durch Versuche leicht ermitteln.
Die Polymerisation kann in Substanz durchgeführt werden, man kann jedoch auch in Gegenwart von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln
arbeiten. Gut geeignet dafür sind beispielsweise Alkohole, Ketone, Äther, aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffe, sowie Formamid und Dimethylformamid« Besonders vorteilhaft wird Wasser als Verdünnungsmittel verwendet.
Die bei anderen Monomeren üblichen Suspensions-, Lösungs- oder Emulsionspolymerisationsverfahren sind auch für das obige Verfahren
geeignet« Auch bezüglich der gegebenenfalls verwendeten
609824/0829
- 5 - OoZ, 31 003
Hilfsmittel, wie Puffersubstanzen, Dispergiermittel, Schutzkolloide
und dergleichen unterscheidet sich das erfindungsgemäße
Yerfahren nicht von bekannten Verfahren,,
Die Polymerisation kann in einem weiten Temperaturbereich, etwa
zwischen 0 und 100, vorzugsweise zwischen 50 und 850C, durchgeführt
werden=. Man arbeitet im allgemeinen bei Atmosphärendruck, doch können auch niedere oder höhere Drucke, beispielsweise
bis zu 3 000 a tu angewandt werden. Insbesondere bei Verwendung
von niedrigsiedenden Gomonomeren wird bei höheren Drucken gearbeitet, um eine ausreichende Konzentration des
Oomonomeren im Reaktionsgemisch zu bewirken=,
Die Copolymerisation der ungesättigten Urethanderivate mit Äthylen
oder Butadien wird vorteilhaft in Emulsion durchgeführt,
indem man die miteinander copolymerisierbaren Monomeren in eine wäßrige Seifenemulsion, die einen Initiator, ein Puffersystem
und gegebenenfalls ein Schutzkolloid enthält, einbringt und bei
erhöhtem Druck polymerisiert»Die Copolymerisation mit Aerylsäureestern
wird zweckmäßig in aromatischen oder aliphatischen Kohlenwasserstoffen unter den für die Polymerisation von Acrylsäureestern
bekannten Bedingungen durchgeführt.
Die erfindungsgemäßen Polymerisate können beispielsweise für
die Herstellung von 3?ormkörpern, Überzügen oder Klebemitteln, auch im Gemisch mit anderen Kunststoffen, wie Polyäthylen, Polypropylen
oder ^polymerisaten aus Äthylen und Vinylacetat, verwendet werden» Derartige Produkte sind farbaffino ¥egen ihrer
oberflächenaktiven und antistatischen Eigenschaften sind die erfindungsgemäß hergestellten Polymerisate uoa<, auch zum Veredeln
von Papier und Textilien geeignet» Copolymerisate von Acrylsäureestern, die etwa 2 bis 20 Gewichtsprozent eines Urethanderivats
und etwa 2 bis 10 Gewichtsprozent hydroxylgruppenhaltige
Monomere, wie Hydroxypropy!acrylate enthalten, finden
Verwendung als Korrosionsinhibitoren und lacke. Sind zusätzlich zu den Urethangruppen noch andere Reaktivgruppen, wie
- OH, - TiH2 oder - COOH einpolymerisiert, so kann das Copoly-
- 6 6098 24/0829
- β -
O.Ζ. 31 003
merisat unter dem Einfluß von erhöhter Temperatur vernetzt werden und ist als Reaktivlack verwendbar.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente "beziehen
sich jeweils auf das Gewicht« Die K-Werte sind ein Maß für das mittlere Molekulargewicht. Sie wurden jeweils einprozentig
in Dimethylformamid nach der Vorschrift von H. Fikentscher,
Celluloaechemie JJ5 (1932), Seite 58, bestimmt.
100 Teile der Verbindung I werden unter Stickstoffatmosphäre und Rühren mit 0,1 Teilen Azobisisobuttersäurenitril 4 Stunden
lang auf 6O0C erhitzt* Nach dem Fällen mit Methanol, Auswaschen
und Trocknen werden 90 Teile eines Polymerisats vom K-Wert 68
Beispiel 2-12
erhalten, das eine Glastemperatur T~ von - 420G hat.
Acrylsäureäthylester und die Verbindung II werden in bestimmten Mengenverhältnissen gemischt und mit jeweils 0,1 ia Azobisisobuttersäurenitril
versetzt und 2 Stunden auf 700C erhitzt. Die
erhaltenen Copolymerisate wurden mit Methanol gefällt, gewaschen und im Vakuumtrockenschrank 10 Stunden bei 600C und 12 Torr getrocknet.
Die Eigenschaften der erhaltenen Produkte sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt;
609824/0829 " 7 "
η _.
oZo 31 003
Beispiel | Anteil von II | 13 | Umsatz | K-Wert | Anteil von II im |
im Ansatz | (in $) | Copolymerisat (in fo) |
|||
2 | 1 | 96,0 | 66 | 0,7 | |
3 | VJl | 94,0 | 65 | 4,5 | |
4 | 10 | 96,0 | 62 | 9,2 | |
5 | 20 | 96,0 | 68 | 17,5 | |
6 | 30 | 96,5 | 69 | 26,0 | |
7 | 40 | 99,5 | 69 | 37,0 | |
8 | 50 | 98,5 | 69 | 48,0 | |
9 | 60 | 98,5 | 68 | 67,8 | |
10 | 70 | 100 | 66 | 68,5 | |
11 | 80 | 100 | 64 | 78,5 | |
12 | 90 | 100 | 60 | 89,3 | |
Beispiel |
30 Teile der VerMnüung II werden mit 2 Teilen Natriumpyroph.ospn.at,
4,5 Teilen Ealiumpersulfat, 2 Teilen des Hatriumsalzes eines sulfonierten Fettalkohols mit 10 bis 15 Kohlenstoffatomen
und 1 000 Teilen Wasser vermischt0 Auf dieses Gemisch
wird unter Rühren 8 Stunden lang "bei 900C soviel Butadien
aufgepreßt, daß der Druck des Butadiens im Gasraum 2,85 atü beträgt
ο Die Dispersion hat nach der Reaktionszeit von 8 Stunden einen Trockengehalt von 20 Gewichtsprozent. Der K-Wert des erhaltenen
Copolymerisate beträgt 76„ Der Anteil an eingebautem
Urethanderivat III beträgt 10,8 $o
Es wird wie in Beispiel 13 gearbeitet, jedoch als Urethanderivat IV verwendet und Butadien durch Styrol ersetzt. Bei
900C wird innerhalb von 8 Stunden eine Dispersion mit einem
Trockengehalt von 25 % erhalten. Der K-Wert des Copolymerisate mit einem Anteil von 18,9 Gewichtsprozent an einpolymerisierter
Verbindung IV beträgt 64,5 $»
6 09824/0829
- 8 - Ο»Z, 31 005
Wird wie in Beispiel 9 gearbeitet, jedoch der Acrylsäureester durch Acrylnitril ersetzt, so wird ein Umsatz von 89 $, ein
K-Wert von 61 und im erhaltenen Copolymerisat ein Anteil von
50 "fa an einpolymerisiertem ürethanderivat II erreicht.
609 824/082*9
Claims (2)
- Patentansprüche
. Polymerisate, die Strukturelemente der allgemeinen Formel2
R .R1 I I C — — σ 1 ι H co X-IiHGOOR3 enthalten, worin
R1 = H, OH,R2 = H, '.GOOR, GOOM, GONHR oder GOXNH-GOOR3, WolDei M = Metall-CH5 kation, X = G(GH9V1(OGH9 GH) . OGH9 -C- GH9,R GH,■GH, GH,1 3 j 3 ■ ■OGH2GH2-G , 0-G -(CH2)3 - GH ,0 GH, GH5 GH5η = 1 Mä 50 und R = H, AlTfyl, Cycloalkyl, Aryl, R3 = Alkyl oder Cyclohexyl
sein können. - 2. Verfahren zur Herstellung von Urethangruppen enthaltenden Polymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man ürethanderivate der allgemeinen Formel-E2 R1I IC == G H GOX - NHGOOR3worinR1 = H, GH, .6098 2 4/0829 "- 10 - O.Z. Jl7456737R2 = H, COOR, COOM, CONHR oder COXNHCOOR5, wobei M = Metallkation, X = OtE0) (OCH9 CH) . OCH9 - C - CH0 , χ t-'n1 ^ ι η <- ι <- ■ R CH3ΥΗ3 ΥΗ3 /-,OCH2CH2 - σ , ο-σ -(CH2), - ch ,0 -/ηΛ- ,vyllrr \jil-z ΟΧΙ,η = 1 "bis 50 und R = H, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl,R = Alkyl oder Cyclohexyl
sein können,gegebenenfalls mit anderen olefinisch ungesättigten Monomeren polymerisiert.BASF AktiengesellschaftS09824/082S
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