DE2456137C3 - Manganstahl und Verfahren zu dessen Wärmebehandlung - Google Patents
Manganstahl und Verfahren zu dessen WärmebehandlungInfo
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Description
2. Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich noch 1 bis 5% Kobalt enthalten
sind. is
3. Stahl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich noch bis zu 2% Vanadium enthalten sind.
4. Stahl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Austenitanteil im Gefüge
von meiir als 90 Vol.-%.
5. Stahl nach einem der Anspräche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Perlitgehalt im Gefüge
von mehr als 65 Vol.-%.
6. Verfahren zur Wärmebehandlung eines Manganstahls gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 mit
vorherrschend austenitischem Gefüge, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl auf eine Temperatur
zwischen 900 und 1100°Cerhitzt und dann rasch auf eine unter 2000C liegende Temperatur abgekühlt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stahl vor dem Abkühlen auf 980 bis 1020°C erhitzt wird.
8. Verfahren zur Wärmebehandlung eines Man- r> ganstahls nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit
vorherrschend perlitischem Gefüge, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl auf 900 bis 11000C
erhitzt, langer als 1 Stunde bei 500 bis 6900C geglüht
und auf eine unter 200°C liegende Temperatur abgekühlt wird.
9. Verfahren zur Wärmebehandlung eines Manganstahls gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3.
mit sehr großer Härte, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl auf 900 bis HOO0C erhitzt, mehr
als 1 Stunde bei 500 bis 690°C geglüht und dann langer als 5 Minuten auf eine Temperatur zwischen
690 und 800°C erhitzt wird, worauf die Legierung auf weniger als 500C abgekühlt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn- μ
zeichnet, daß das Erhitzen auf eine Temperatur im Bereich von 690 bis 8000C über eine Zeitdauer von
30 Minuten bis 25 Stunden erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die mehr als Sminütige Glühung
bei 690 bis 7600C vorgenommen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Manganhartstahl
bei 200 bis 650°C spannungsfrei geglüht wird.
bO
Austenitische Manganstähle mit Mangangehalten von 12 bis 14% und etwa 1% Kohlenstoff sind seit
langem bekannt. Diese austenitischen Stähle sind relativ weich, was sie für verschleißfeste Werkstücke ungeeignet
macht. Die genannten Stähle zeigen jedoch bei stärkeren Kaltverformungen eine recht hohe Kaltverfestigung,
die eine Bearbeitung derart kaltverfestigter Erzeugnisse erschwert. Bei zu geringen Verformungen
ist die erzielte Verfestigung jedoch nicht groß genug, so daß das Material für eine Vielzahl von Verwendungszwecken
zu weich ist. Selbst bei starker Kaltverfestigung liegt die erreichbare Härte dieser bekannten
Werkstoffe im Bereich von etwa 54 auf der Rockwell-C-Skala.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Manganstahl-Zusammensetzung zu schaffen, die es
ermöglicht, gut bearbeitbare und gut kaltverfestigbare Manganstähle herzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch tinen Manganstahl, bestehend aus 1,1 bis 1,3% Kohlenstoff,
5,0 bis 6,3% Mangan, 1,6 bis 2,2% Chrom, 1,4 bis 2,0% Molybdän, 0,8 bis 1,4% Silicium, Rest
Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen. Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, daß
im Stahl zusätzlich noch 1 bis 5% Kobalt und/oder noch bis zu 2 % Vanadium enthalten sind.
Der erfindungsgemäße Manganstahl vermag in unterschiedlicher
Gefügebeschaffenheit vorzuliegen, wobei einerseits ein Austenitanteil im Gefüge von mehr als
90% Volumprozent und andererseits, durch geeignete Wärmebehandlung, ein Perlitanteil im Gefüge von
mehr als 65 Volumprozent vorhanden sind.
Wärmebehandlungen, mit denen Manganstähle der obengenannten Zusammensetzung je nach Bedarf vorherrschend
austenitisch oder vorherrschend perlitisch gemacht werden können, oder welche das Erreichen
einer besonders hohen Härte gestatten, sind in den Unteransprüchen 6 bis 12 als vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung enthalten.
Die Erfindung beruht auf dem Leitgedanken, daß der erfindungsgemäß zusammengesetzte Manganstahl
in Abhängigkeit von seiner Herstellungs- und Wärmebehandlungsweise mit einem gut bearbeitbaren Gefüge
und bei einer anders verlaufenden Vorbehandlung mit einem gut kaltverfestigbaren Gefüge hergestellt werden
kann.
Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare technische Fortschritt ist in erster Linie darin zu sehen, daß der
Manganstahl nach der Erfindung ohne Schwierigkeiten mit vorherrschend austenitischem oder mit vorherrschend
perlitischem Gefüge herstellbar ist und daß gleichfalls ohne besondere Mühe die Umwandlung
eines vorherrschend austenitischen Gefüges in ein vorherrschend perlitisches Gefüge gestattet ist.
Es hat sich herausgestellt, daß Kobalt die Härte und Bearbeitbarkeit der Stähle beeinflußt. Demzufolge
liegen die Kobaltgehalte, sofern Kobalt überhaupt im Stahl verwendet wird, in Abhängigkeit vom angestrebten
Verwendungszweck des Materials zwischen 1 und 5%. Vanadium kann im Stahl zu maximal 2 Gewichtsprozent
vorhanden sein. Andere Elemente können im Manganstahl nach der Erfindung als herstellungsbedingte
Verunreinigungen od. dgl. enthalten sein. In der Praxis übersteigt der Gesamtgehalt an solchen Elementen
jedoch nicht 2%.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
und unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigen
Fig. 1, 2 und 3 Zeit-Temperatur-Schaubüder, welche
jeweils eine Wärmebehandlung zum Herbeiführen unterschiedlicher Werkstoffeigenschaften erläutern, und
Fig. 4, 5 und 6 Schliffaufnaiimcn, wobei die Fig. 4
und 5 eine 25Qfache Vergrößerung und die Fig. 6
eine 63Qfache Vergrößerung besitzen.
Die Stähle nach der Erfindung können in einen Zustand versetzt werden, in welchem ein Perlitgehalt
von mehr als 50, vorzugsweise von mehr »Is 65%, vorliegt. In diesem Zustand sind die Stähle leichter
bearbeitbar als die herkömmlichen austenitischen Manganstähle. Es wurde gefunden, daß sich die Stähle
dadurch in einen vorherrschend perlitischen Zustand überführen lassen, daß sie langer als 1 Stunde einer
Temperaitur zwischen 500 und 690°C ausgesetzt werden.
Außerdem können die Stähle nach der Erfindung in einen Zustand überführt werden, bei welchem der
Austenitgehalt vorherrscht. In einem derartigen Zustand besitzen die Stähle gegenüber den herkömmlichen
Stählen mit 12 bis 14% Mangan eine gesteigerte Verschleißfestigkeit. Diese Verschleißfestigkeit beruht
auf wenigstens zwei Gründen. Erstens besitzen die genannten austenitischen Manganstähle die Fähigkeit
zur Kaltverfestigung oder Kalthärtung. Es ist gefunden worden, daß sich einige der Stähle nach der Erfindung
leichter kaltverfestigen als einige der herkömmlichen
Stähle mit 12 bis 14% Mangan. Außerdem ist gefunden worden, daß die während der Kaltverfestigung
gebildete Oberflächenschicht selbst beträchtlich härter ist als die durch Kaltverfestigung gebildeten Oberflächenschichten
einiger herkömmlicher Stähle mit 12 bis 14% Mn. Außerdem ist gefunden worden, daß die
Verschleißfestigkeit durch ein größeres Volumen an harten MIetallkarbidteilchen verbesserbar ist, weiche
gleichmäßig in dem relativ weichen und duktilen Austenit verteilt sind. Dieser höhere Anteil an Metallkarbiden
ergibt im Veigleich zu anderen Manganstählen, die gelegentlich verwendet werden, eine höhere Abriebbeständigkeit.
Die Größe, Gestalt und Verteilung der Karbidteilchen kann durch anteilmäßige Veränderung
der Legierungselemente in der Legierung sowie durch Änderung der Wärmebehandlung verändert
werden. Es hat sich als möglich herausgestellt, Stähle zu erzeugen, bei denen die Karbidteilchen im gesamten
Austenit verteilt und nicht nur an den Korngrenzen ausgebildet sind. Diese Stähle besitzen eine
verbesserte Verschleißfestigkeit, ohne dabei zu spröde zu sein.
Erfindungsgemäß wird ein Manganstahl mit vorherrschend ausländischem Gefüge dadurch hergestellt, daß
man ein Material der vorstehend genannten Zusammensetzung auf eine Temperatur zwischen 900 und
1100"C, vorzugsweise zwischen 980 und 1020 C, erhitzt
und dann auf eine unterhalb von 2000C liegende
Temperatur abkühlt. Das Abkühlen kann rasch erfolgen, so z. B. durch Abschrecken in Wasser oder Öl
oder in bewegter Luft. Vorzugsweise erfolgt das Abkühlen so hinreichend rasch, daß die Bildung von Perlit
in einer Tiefe von bis zu 76,2 mm von der Oberfläche der abgekühlten Legierung vermieden wird.
Diese Abkühlung erstreckt sich vorzugsweise über einen Zeitraum von weniger als 1 Stunde.
Zur Erzeugung eines Manganstahls mit vorherrschend Perlitanteil wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die oben beschriebene aüstenitische Legierung langer als I Stunde auf eine Temperatur zwischen 500
und 690"C zu erhitzen. Wird die Legierung sodann auf eine Temperatur von weniger als 200C abgekühlt,
so ist sie mit Hilfe normaler Arbeitsweisen bearbeitbar.
Die Erfindung gestattet auch die Herstellung von Manganstählen der genannten Art mit einer I lärte von
mehr als 50 HRC, wobei eine Härte von mehr als 58 HRC bevorzugt ist, Harten im Bereich von 62 bis
65 HCR sind bereits erreicht worden.
Erfindungsgemäß erfolgt die Umwandlung eines Manganstahls in den erwähnten gehärteten Zustand so, daß ein Stahl mit vorherrschend perlitischem Gefüge langer als 5 Minuten und vorzugsweise für einen Zeitraum zwischen 30 Minuten und 25 Stunden auf eine Temperatur im Bereich von 690 bis 800°C erhitzt
Erfindungsgemäß erfolgt die Umwandlung eines Manganstahls in den erwähnten gehärteten Zustand so, daß ein Stahl mit vorherrschend perlitischem Gefüge langer als 5 Minuten und vorzugsweise für einen Zeitraum zwischen 30 Minuten und 25 Stunden auf eine Temperatur im Bereich von 690 bis 800°C erhitzt
in wird. Bei einigen der untersuchten Manganstähle
wurde eine maximale Härte dadurch erzielt, daß der Stahl auf eine Temperatur im Bereich von 690 bis
7600C erhitzt wurde. Wird der Stahl sodann auf eine Temperatur von weniger als 50°C abgekühlt, so zeigt
π er ein martensitisches Feingefüge. Wird nicht von
einem bereits perlitischen Stahl ausgegangen, so wird der Stahl zunächst auf 900 bis 11000C erhitzt, wie in
Fig. 2 dargestellt.
Im Hinblick auf das Erzielen bester Verfestigungs-
2(i oder HärtungsefTekte hängt die Haltezeit im Temperaturbereich
von 690 bis 8000C ab von
a) der jeweiligen ausgewählten Temperatur und
b) der Zusammensetzung der jeweiligen Legierung.
2i Große Aufheizgeschwindigkeiten und kurze Haltzeiten
sind nicht erforderlich.
Da die Kalthärtbarkeit oder das Kaltverfestigungsvermögen der erfindungsgemäßen Manganstähle ausreichend
hoch ist, kann das endgültige martensitische
jo Feingefüge des verfestigten Stahls ohne starkes Abschrecken,
d. h. mit Hilfe von bewegter Luft erzielt werden, wodurch die Gefahr der Rißbildung während
der Verfestigung verringert wird. Wie bereits erwähnt, zeichnen sich die erfindungsgemäßen Manganstähle
ι > dadurch aus, daß sie in mehr als einem Gefügezustand
beständig sind und daß sie von einem Zustand in den anderen überführt werden können. So können sie
beispielsweise durch Erhitzung im Temperaturbereich von 900 bis 11000C und einer anschließenden Abkühlung,
wie oben beschrieben, in einen vorherrschend austenitischen Zustand umgewandelt werden. Nachdem
die Legierungen (auf wenigstens eine unterhalb von 690°C liegende Temperatur) abgekühlt worden
sind, können sie in einen vorherrschend perlitischen Zustand umgewandelt werden, wozu eine mehr als
einstündige Erhitzung im Temperaturbereich von 500 bis 69O0C vorgenommen wird. In diesem vorherrschend
perlitischen Zustand sind die Legierungen leichter zu bearbeiten oder zu zerspanen. Sollen die Stähle Ver-
w Schleißfestigkeit mit guter Duktilität verbinden, so
können sie aus einem vorherrschend perlitischen in einen vorherrschend austenitischen Zustand zurückgeführt
werden, wozu eine weitere Erhitzung auf eine Temperatur innerhalb des Temperaturbereiches von
r> 900 bis 1100"C dient, der sich in bereits beschriebener
Weise ein Abkühlungsvorgang anschließ'. Soll sich der Stahl durch maximale Härte auszeichnen, so kann
er wahlweise aus einem vorherrschend perlitischen Zustand in einen gehärteten Zustand übergeführt wer-
bo den, wozu eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur
zwischen 690 bis 800°C dient, der ein Abkühlen auf weniger als 50"C folgt.
Der Umstand, daß die erfindungsgemäPen Stähle in einen bearbeitbaren, vorherrschend perlitischen Zu-
br> stand überfuhrt werden können, erleichtert nicht nur
die Formgebung fiii viele Verwendungszwecke, sondern
gestattet auch das formgebende Bearbeiten von Teilen zu einer Vielzahl von Größen bzw. Abmessun-
gen oder Gestalten, welche mit Hilfe der herkömmlichen Manganstähle mit 12 bis 14% Mn nur schwierig
erzielbar wären. Der Umstand, daß diese Stähle im vorherrschend austenitischen Zustand leichter kaltverfestigbar sind als einige herkömmliche Manganstähle
ist die Ursache dafür, daß sich die erfindungsgemäßen Stähle vielen bestehenden Verwendungszwecken gegenüber als besser geeignet erweisen, wenn bei diesen
Verwendungsgebieten die Verschleißfestigkeit von Bedeutung ist. Durch die in Rede stehende Eigenschaft
des erfindungsgemäßen Stahls wird auch die Verwendung für /wecke erleichtert, hei welchen der Stahl
lediglich relativ leichten Verschleißbeanspruchungen ausgesetzt ist. Derartige Beanspruchungen waren hisher
häufig nicht ausreichend, um eine ,ingemessene Kaltverfestigung hervorzurufen. Im gehärteten Zustand
hatten einige der Stähle eine höhere Härte als abgeschreckte und/oder legierte Gußeisen, wobei sie sich
jedoch als weniger bruchig oder «prode herausstellten. Die erfindungsgemäßen Stähle eignen sich ganz besonders
für Verwendungszwecke, hei denen die Härte von
Bedeutung ist. jedoch bis heute Schwierigkeiten durch das zu Bruch gehen von Teilen auftraten Außerdem
sind sie geeignet für Verwendungszwecke, bei welchen eine Bearbeitung der Stähle vor der Verfestigung angestrebt
ist.
Die in den Fig. 1. 2 und 3 angegebenen Temperaturen liegen innerhalb der als erfindungsgemäß bezeichneten
Temperaturen und sind nicht kritisch. Bei den angegebenen Zeiten handelt es sich um Nennwerte.
Bei der in fig. ! dargestellten Arbeitsweise wird die Legierung auf etwa 1010 C erhitzt, auf etwa
20 ( abgekühlt, auf etwa 650 C erhitzt und einige
Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten, dann auf 20 C abgekühlt, auf etwa 750 C erhitzt und dann auf
Raumtemperatur abgekühlt. Bei der in Fig. 2 veranschaulichten Arbeitsweise ist der zweite Abkühlungsvorgang fortgelassen worden und wird die Legierung
als Schluüwärmebehandlung auf eine Temperatur von 650 bis 750 C erhitzt. Bei der Arbeitsweise gemäß
I ig. 3 sind beide zwischengeschalteten Abkühlvorgänge fortgelassen und wird die Legierung von 1010 C
auf 650 C abgekühlt, einige Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten und dann auf 750 C erhitzt, was
die Schlußwärmebehandlung darstellt, worauf auf Raumtemperatur abgekühlt wird. Die Erfindung wird
im folgenden anhand einiger Beispiele noch näher erläutert.
FJne Legierung mit 1.1 ''- Kohlenstoff. 5.7% Mangan.
\-'r Kobalt. 1.9%, Chrom. 1.8% Molybdän. 1.1 % Silicium.
Rest Eisen und herstellungsbedingte kleinere Mengen an Verunreinigungen, wurde auf erfindungsgemäße
Weise einer Wärmebehandlung unterzogen. Die Feingefüge und die Härten wurden bei jedem
Verfahrensschritt ermittelt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tafel 1 zusammengestellt. Die Gefüge sind
in den Fig. 4. 5 und 6 als Schliffbilder dargestellt.
Tafel 1
Probenmaleriiil
Beobachtungen
Probenmaterial
Beobachtungen
Austenitisiert durch
Erhitzen bei 1000 C
und Abkühlen auf
Raumtemperatur in
bewegter Luft
Erhitzen bei 1000 C
und Abkühlen auf
Raumtemperatur in
bewegter Luft
Einzelne Primärkarbide sowie feine Sekundärkarbide in gleichmäßiger
Verteilung in
austenitischer Matrix
Rockwell-Härte (C): 24
austenitischer Matrix
Rockwell-Härte (C): 24
B. Wie bei (A) mit nachfolgender vierstündiger
Erhitzung bei 640 C
Wie bei (B) mit nachfolgender vierstündiger
Erhitzung bei 740 C
und Abkühlung auf
Raumtemperatur
Erhitzung bei 740 C
und Abkühlung auf
Raumtemperatur
Karbidverteilung wie bei (A), jedoch in Matrix aus feinstreifigem Perlit mit
etwas (Hoch)-Bainit Rockwell-Härte (C): 40
Verteilung der Primärkarbide wie bei (A), jedoch in martensitischer
Matrix. Fig. 6 zeigt Grundmasse aus feinem
Kugelkarbid Rockweii-iiäne (C): 62
Soll die Legierung im Hinblick auf maximale Duktilität
im vollständig austenitischen Zustand verwendet werden, so muß der Austenit ausreichend stabil sein,
um ein Zerfallen in härtere und weniger duktilere Bestandteile während seiner Lebensdauer innerhalb
definierter Umgebungstemperaturen zu vermeiden.
Um eifiige temperaturabhängige Eigenschaften der
Legierung zu bestimmen, wurden drei Schmelzen mit den in Tafel 2 zusammengestellten Zusammensetzungen
bei HK)O C austenitisiert, bevor dieselben rasch auf Raumtemperatur abgekühlt wurden. Probekörper
dieser Legierungen wurden bis zu 52 Stunden lang im Temperaturbereich von -60 bis+200 C behandelt und
dann mit Hilfe des Röntgenstrahl-Ablenkungsverfahrens untersucht. Die Abwesenheit jeglicher Umwandlungsprodukte
zeigte an. daß die Ms-Temperatur unterhalb von -60 C lag und daß kein Perlit unterhalb von
200 C" gebildet wurde.
Tafel 2
Probe-Nr.
Flemente in Gew.-% C Mn Co Cr
Mo Si
1,1 5.7 1,7 1.9 1,8 1,1 1.1 5,9 1,9 2.0 1,8 :,0
Ferner herstellungsbedingte Verunreinigungen an Nickel, Wolfram, Vanadium, Schwefel und Phosphor
Die Laborversuche zur Ermittlung der Verschleißfestigkeit wurden auf folgende Weise vorgenommen:
Probekörper verschiedener Legierungen unter Einschluß des Stahls nach der Erfindung wurden auf der
Peripherie einer Stahlscheibe befestigt Die Anordnung wurde auf einem Bohrkopf befestigt und die Proben
wurden in einem Schleifschlamm, bestehend aus SiIiciumkarbid
und Korund, rotiert. Die Probekörper wurden vor dem Versuch und in bestimmten Zeitabständen
während des Versuches gereinigt, getrocknet und gewogen. Die bei den Versuchen benutzten Werkstoffe
sowie die bei den Versuchen ermittelten Ergebnisse sind in der folgenden Tafel 3 zusammengestellt.
7 | Tafel 3 | 24 56 137 | »1« (1) verfestigt | 8 | Dauer) |
»1« (2) verfestigt Manganstahl (13% Mn) |
Gewichtsverlust (g) | ||||
2. Versuch (255 SId. | ASTM 532 Typ I | 0,357 | |||
I. Versuch (205 Std. Dauer) | Gewichtsverlust (g) Probenmaterial | 0,360 0,582 |
|||
Probenmaterial | 0,365 | 0,335 | |||
»1« (austenitisiert) | 0,440 0,314 |
||||
Manganstahl (13% Mn) Legiertes Gußeisen |
|||||
ASTM 532 Typ I |
Die Ergebnisse lassen erkennen, daß die erfindungsgemäßen Legierungen unter den vorliegenden Versuchsbedingungen
beträchtlich bessere Verschleißfestigkeiten besitzen als der Manganstahl mit 13% Mn.
ι cii'ici /cigcii die Ergebnisse, daß die cffirnjüngSgcmdßen
Legierungen im vollständig gehärteten oder verfestigten Zustand eine Verschleißfestigkeit besitzen,
die bei derjenigen des legierten Gußeisens gemäß ASTM 532-Typ 1 liegt.
Die Beurteilung der Bearbeitbarkeit des perlitischen
Manganstahls nach der Erfindung auf Grundlage der Erfahrung eines Fachmanns ergab einen Wert von mehr
als 40% Verbesserung gegenüber einem in Wasser gehärteten Werkzeugstahl unter Stützung auf das
»Metals Handbook«, Band 3, der American Society for
Tafel Ί
ι ·. Metals, Abschnitt »Machinability Ratings for Annealed
Tool Steels«.
Die folgenden Untersuchungen wurden ausgeführt, um die relativen Kaltverfestigungen der erfindungsgcrnäßcri
Legierung rnit denjenigen des Manganstahl;
>n mit 12 bis 14% Mn zu vergleichen. Dabei wurden
quadratische Probekörper geschliffen und im Vakuum bei 1000 C austenitisiert, woran sich ein rasches Abkühlen
auf Raumtemperatur mit Hilfe aufgeblasenen Argongases anschloß. Jeder Probekörper wurde sodann
2> unter Normbedingungen zwei und vier Minuten lang
mit Stahisand beblasen. Die Ergebnisse von Mikrohärteuntersuchungen
der Oberfläche und der Querschnitte sind in der folgenden Tafel 4 zusammengestellt.
Proben | Stahlsandblasdauer 2 Minuten | Vickers-Härte | Tiefe der ver | Stahlsandblasdauer 4 Minuten | Vickers-Härte | Tiefe der ver |
material | 0,0254 mm | festigten | 0,0254 mm | festigten | ||
Oberflächen | unter der | (gehärteten) | Vickers-Härte | unter der | (gehärteten) | |
härte Vickers- | Oberfläche bei | Zone ab | bei 200 g | Oberfläche bei | Zone ab | |
Härte bei | 200 g Last | Oberfläche | Last | 200 g Last | Oberfläche | |
200 g Last | Mittelwerte | Mittelwerte | Mittelwerte | |||
fi62 | 0.6350 mm | 726 | nicht bestimmt | |||
Mittelwerte | Mittelwerte | |||||
12-14% | 770 | 694 | 0.6350 mm | 833 | 710 | nicht bestimmt |
Mn (1) | ||||||
12-14% | 780 | 690 | 0,7112 mm | 802 | 720 | nicht bestimmt |
Mn (2) | 685 | 0.6350 mm | 830 | nicht bestimmt | ||
»1« | 830 | 841 | ||||
»3« | 870 | 918 | ||||
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen | ||||||
Claims (1)
1. Manganstahl, bestehend aus
1,1 bis 1,3% Kohlenstoff,
5,0 bis 6,3 % Mangan,
1,6 bis 2,2% Chrom,
1,4 bis 2,0% Molybdän,
0,8 bis 1,4% Silicium,
5,0 bis 6,3 % Mangan,
1,6 bis 2,2% Chrom,
1,4 bis 2,0% Molybdän,
0,8 bis 1,4% Silicium,
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen.
IO
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742456137 DE2456137C3 (de) | 1974-11-27 | 1974-11-27 | Manganstahl und Verfahren zu dessen Wärmebehandlung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742456137 DE2456137C3 (de) | 1974-11-27 | 1974-11-27 | Manganstahl und Verfahren zu dessen Wärmebehandlung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2456137A1 DE2456137A1 (de) | 1976-08-12 |
DE2456137B2 DE2456137B2 (de) | 1978-02-09 |
DE2456137C3 true DE2456137C3 (de) | 1978-10-05 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19742456137 Expired DE2456137C3 (de) | 1974-11-27 | 1974-11-27 | Manganstahl und Verfahren zu dessen Wärmebehandlung |
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Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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WO2000043555A1 (en) * | 1999-01-19 | 2000-07-27 | Magotteaux International S.A. | Process of the production of high-carbon cast steels intended for wearing parts |
DE102009010726B3 (de) * | 2009-02-26 | 2010-12-09 | Federal-Mogul Burscheid Gmbh | Kolbenringe und Zylinderlaufbuchsen |
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-
1974
- 1974-11-27 DE DE19742456137 patent/DE2456137C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2456137B2 (de) | 1978-02-09 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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