DE2456137C3 - Manganstahl und Verfahren zu dessen Wärmebehandlung - Google Patents

Manganstahl und Verfahren zu dessen Wärmebehandlung

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DE2456137C3 DE19742456137 DE2456137A DE2456137C3 DE 2456137 C3 DE2456137 C3 DE 2456137C3 DE 19742456137 DE19742456137 DE 19742456137 DE 2456137 A DE2456137 A DE 2456137A DE 2456137 C3 DE2456137 C3 DE 2456137C3
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    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
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  • Heat Treatment Of Steel (AREA)

Description

2. Stahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich noch 1 bis 5% Kobalt enthalten sind. is
3. Stahl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich noch bis zu 2% Vanadium enthalten sind.
4. Stahl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Austenitanteil im Gefüge von meiir als 90 Vol.-%.
5. Stahl nach einem der Anspräche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Perlitgehalt im Gefüge von mehr als 65 Vol.-%.
6. Verfahren zur Wärmebehandlung eines Manganstahls gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 mit vorherrschend austenitischem Gefüge, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl auf eine Temperatur zwischen 900 und 1100°Cerhitzt und dann rasch auf eine unter 2000C liegende Temperatur abgekühlt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl vor dem Abkühlen auf 980 bis 1020°C erhitzt wird.
8. Verfahren zur Wärmebehandlung eines Man- r> ganstahls nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit vorherrschend perlitischem Gefüge, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl auf 900 bis 11000C erhitzt, langer als 1 Stunde bei 500 bis 6900C geglüht und auf eine unter 200°C liegende Temperatur abgekühlt wird.
9. Verfahren zur Wärmebehandlung eines Manganstahls gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3. mit sehr großer Härte, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl auf 900 bis HOO0C erhitzt, mehr als 1 Stunde bei 500 bis 690°C geglüht und dann langer als 5 Minuten auf eine Temperatur zwischen 690 und 800°C erhitzt wird, worauf die Legierung auf weniger als 500C abgekühlt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn- μ zeichnet, daß das Erhitzen auf eine Temperatur im Bereich von 690 bis 8000C über eine Zeitdauer von 30 Minuten bis 25 Stunden erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die mehr als Sminütige Glühung bei 690 bis 7600C vorgenommen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Manganhartstahl bei 200 bis 650°C spannungsfrei geglüht wird.
bO
Austenitische Manganstähle mit Mangangehalten von 12 bis 14% und etwa 1% Kohlenstoff sind seit langem bekannt. Diese austenitischen Stähle sind relativ weich, was sie für verschleißfeste Werkstücke ungeeignet macht. Die genannten Stähle zeigen jedoch bei stärkeren Kaltverformungen eine recht hohe Kaltverfestigung, die eine Bearbeitung derart kaltverfestigter Erzeugnisse erschwert. Bei zu geringen Verformungen ist die erzielte Verfestigung jedoch nicht groß genug, so daß das Material für eine Vielzahl von Verwendungszwecken zu weich ist. Selbst bei starker Kaltverfestigung liegt die erreichbare Härte dieser bekannten Werkstoffe im Bereich von etwa 54 auf der Rockwell-C-Skala.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Manganstahl-Zusammensetzung zu schaffen, die es ermöglicht, gut bearbeitbare und gut kaltverfestigbare Manganstähle herzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch tinen Manganstahl, bestehend aus 1,1 bis 1,3% Kohlenstoff, 5,0 bis 6,3% Mangan, 1,6 bis 2,2% Chrom, 1,4 bis 2,0% Molybdän, 0,8 bis 1,4% Silicium, Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen. Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, daß im Stahl zusätzlich noch 1 bis 5% Kobalt und/oder noch bis zu 2 % Vanadium enthalten sind.
Der erfindungsgemäße Manganstahl vermag in unterschiedlicher Gefügebeschaffenheit vorzuliegen, wobei einerseits ein Austenitanteil im Gefüge von mehr als 90% Volumprozent und andererseits, durch geeignete Wärmebehandlung, ein Perlitanteil im Gefüge von mehr als 65 Volumprozent vorhanden sind.
Wärmebehandlungen, mit denen Manganstähle der obengenannten Zusammensetzung je nach Bedarf vorherrschend austenitisch oder vorherrschend perlitisch gemacht werden können, oder welche das Erreichen einer besonders hohen Härte gestatten, sind in den Unteransprüchen 6 bis 12 als vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung enthalten.
Die Erfindung beruht auf dem Leitgedanken, daß der erfindungsgemäß zusammengesetzte Manganstahl in Abhängigkeit von seiner Herstellungs- und Wärmebehandlungsweise mit einem gut bearbeitbaren Gefüge und bei einer anders verlaufenden Vorbehandlung mit einem gut kaltverfestigbaren Gefüge hergestellt werden kann.
Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare technische Fortschritt ist in erster Linie darin zu sehen, daß der Manganstahl nach der Erfindung ohne Schwierigkeiten mit vorherrschend austenitischem oder mit vorherrschend perlitischem Gefüge herstellbar ist und daß gleichfalls ohne besondere Mühe die Umwandlung eines vorherrschend austenitischen Gefüges in ein vorherrschend perlitisches Gefüge gestattet ist.
Es hat sich herausgestellt, daß Kobalt die Härte und Bearbeitbarkeit der Stähle beeinflußt. Demzufolge liegen die Kobaltgehalte, sofern Kobalt überhaupt im Stahl verwendet wird, in Abhängigkeit vom angestrebten Verwendungszweck des Materials zwischen 1 und 5%. Vanadium kann im Stahl zu maximal 2 Gewichtsprozent vorhanden sein. Andere Elemente können im Manganstahl nach der Erfindung als herstellungsbedingte Verunreinigungen od. dgl. enthalten sein. In der Praxis übersteigt der Gesamtgehalt an solchen Elementen jedoch nicht 2%.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigen
Fig. 1, 2 und 3 Zeit-Temperatur-Schaubüder, welche jeweils eine Wärmebehandlung zum Herbeiführen unterschiedlicher Werkstoffeigenschaften erläutern, und Fig. 4, 5 und 6 Schliffaufnaiimcn, wobei die Fig. 4
und 5 eine 25Qfache Vergrößerung und die Fig. 6 eine 63Qfache Vergrößerung besitzen.
Die Stähle nach der Erfindung können in einen Zustand versetzt werden, in welchem ein Perlitgehalt von mehr als 50, vorzugsweise von mehr »Is 65%, vorliegt. In diesem Zustand sind die Stähle leichter bearbeitbar als die herkömmlichen austenitischen Manganstähle. Es wurde gefunden, daß sich die Stähle dadurch in einen vorherrschend perlitischen Zustand überführen lassen, daß sie langer als 1 Stunde einer Temperaitur zwischen 500 und 690°C ausgesetzt werden.
Außerdem können die Stähle nach der Erfindung in einen Zustand überführt werden, bei welchem der Austenitgehalt vorherrscht. In einem derartigen Zustand besitzen die Stähle gegenüber den herkömmlichen Stählen mit 12 bis 14% Mangan eine gesteigerte Verschleißfestigkeit. Diese Verschleißfestigkeit beruht auf wenigstens zwei Gründen. Erstens besitzen die genannten austenitischen Manganstähle die Fähigkeit zur Kaltverfestigung oder Kalthärtung. Es ist gefunden worden, daß sich einige der Stähle nach der Erfindung leichter kaltverfestigen als einige der herkömmlichen Stähle mit 12 bis 14% Mangan. Außerdem ist gefunden worden, daß die während der Kaltverfestigung gebildete Oberflächenschicht selbst beträchtlich härter ist als die durch Kaltverfestigung gebildeten Oberflächenschichten einiger herkömmlicher Stähle mit 12 bis 14% Mn. Außerdem ist gefunden worden, daß die Verschleißfestigkeit durch ein größeres Volumen an harten MIetallkarbidteilchen verbesserbar ist, weiche gleichmäßig in dem relativ weichen und duktilen Austenit verteilt sind. Dieser höhere Anteil an Metallkarbiden ergibt im Veigleich zu anderen Manganstählen, die gelegentlich verwendet werden, eine höhere Abriebbeständigkeit. Die Größe, Gestalt und Verteilung der Karbidteilchen kann durch anteilmäßige Veränderung der Legierungselemente in der Legierung sowie durch Änderung der Wärmebehandlung verändert werden. Es hat sich als möglich herausgestellt, Stähle zu erzeugen, bei denen die Karbidteilchen im gesamten Austenit verteilt und nicht nur an den Korngrenzen ausgebildet sind. Diese Stähle besitzen eine verbesserte Verschleißfestigkeit, ohne dabei zu spröde zu sein.
Erfindungsgemäß wird ein Manganstahl mit vorherrschend ausländischem Gefüge dadurch hergestellt, daß man ein Material der vorstehend genannten Zusammensetzung auf eine Temperatur zwischen 900 und 1100"C, vorzugsweise zwischen 980 und 1020 C, erhitzt und dann auf eine unterhalb von 2000C liegende Temperatur abkühlt. Das Abkühlen kann rasch erfolgen, so z. B. durch Abschrecken in Wasser oder Öl oder in bewegter Luft. Vorzugsweise erfolgt das Abkühlen so hinreichend rasch, daß die Bildung von Perlit in einer Tiefe von bis zu 76,2 mm von der Oberfläche der abgekühlten Legierung vermieden wird. Diese Abkühlung erstreckt sich vorzugsweise über einen Zeitraum von weniger als 1 Stunde.
Zur Erzeugung eines Manganstahls mit vorherrschend Perlitanteil wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die oben beschriebene aüstenitische Legierung langer als I Stunde auf eine Temperatur zwischen 500 und 690"C zu erhitzen. Wird die Legierung sodann auf eine Temperatur von weniger als 200C abgekühlt, so ist sie mit Hilfe normaler Arbeitsweisen bearbeitbar.
Die Erfindung gestattet auch die Herstellung von Manganstählen der genannten Art mit einer I lärte von mehr als 50 HRC, wobei eine Härte von mehr als 58 HRC bevorzugt ist, Harten im Bereich von 62 bis 65 HCR sind bereits erreicht worden.
Erfindungsgemäß erfolgt die Umwandlung eines Manganstahls in den erwähnten gehärteten Zustand so, daß ein Stahl mit vorherrschend perlitischem Gefüge langer als 5 Minuten und vorzugsweise für einen Zeitraum zwischen 30 Minuten und 25 Stunden auf eine Temperatur im Bereich von 690 bis 800°C erhitzt
in wird. Bei einigen der untersuchten Manganstähle wurde eine maximale Härte dadurch erzielt, daß der Stahl auf eine Temperatur im Bereich von 690 bis 7600C erhitzt wurde. Wird der Stahl sodann auf eine Temperatur von weniger als 50°C abgekühlt, so zeigt
π er ein martensitisches Feingefüge. Wird nicht von einem bereits perlitischen Stahl ausgegangen, so wird der Stahl zunächst auf 900 bis 11000C erhitzt, wie in Fig. 2 dargestellt.
Im Hinblick auf das Erzielen bester Verfestigungs-
2(i oder HärtungsefTekte hängt die Haltezeit im Temperaturbereich von 690 bis 8000C ab von
a) der jeweiligen ausgewählten Temperatur und
b) der Zusammensetzung der jeweiligen Legierung.
2i Große Aufheizgeschwindigkeiten und kurze Haltzeiten sind nicht erforderlich.
Da die Kalthärtbarkeit oder das Kaltverfestigungsvermögen der erfindungsgemäßen Manganstähle ausreichend hoch ist, kann das endgültige martensitische
jo Feingefüge des verfestigten Stahls ohne starkes Abschrecken, d. h. mit Hilfe von bewegter Luft erzielt werden, wodurch die Gefahr der Rißbildung während der Verfestigung verringert wird. Wie bereits erwähnt, zeichnen sich die erfindungsgemäßen Manganstähle
ι > dadurch aus, daß sie in mehr als einem Gefügezustand beständig sind und daß sie von einem Zustand in den anderen überführt werden können. So können sie beispielsweise durch Erhitzung im Temperaturbereich von 900 bis 11000C und einer anschließenden Abkühlung, wie oben beschrieben, in einen vorherrschend austenitischen Zustand umgewandelt werden. Nachdem die Legierungen (auf wenigstens eine unterhalb von 690°C liegende Temperatur) abgekühlt worden sind, können sie in einen vorherrschend perlitischen Zustand umgewandelt werden, wozu eine mehr als einstündige Erhitzung im Temperaturbereich von 500 bis 69O0C vorgenommen wird. In diesem vorherrschend perlitischen Zustand sind die Legierungen leichter zu bearbeiten oder zu zerspanen. Sollen die Stähle Ver-
w Schleißfestigkeit mit guter Duktilität verbinden, so können sie aus einem vorherrschend perlitischen in einen vorherrschend austenitischen Zustand zurückgeführt werden, wozu eine weitere Erhitzung auf eine Temperatur innerhalb des Temperaturbereiches von
r> 900 bis 1100"C dient, der sich in bereits beschriebener Weise ein Abkühlungsvorgang anschließ'. Soll sich der Stahl durch maximale Härte auszeichnen, so kann er wahlweise aus einem vorherrschend perlitischen Zustand in einen gehärteten Zustand übergeführt wer-
bo den, wozu eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur zwischen 690 bis 800°C dient, der ein Abkühlen auf weniger als 50"C folgt.
Der Umstand, daß die erfindungsgemäPen Stähle in einen bearbeitbaren, vorherrschend perlitischen Zu-
br> stand überfuhrt werden können, erleichtert nicht nur die Formgebung fiii viele Verwendungszwecke, sondern gestattet auch das formgebende Bearbeiten von Teilen zu einer Vielzahl von Größen bzw. Abmessun-
gen oder Gestalten, welche mit Hilfe der herkömmlichen Manganstähle mit 12 bis 14% Mn nur schwierig erzielbar wären. Der Umstand, daß diese Stähle im vorherrschend austenitischen Zustand leichter kaltverfestigbar sind als einige herkömmliche Manganstähle ist die Ursache dafür, daß sich die erfindungsgemäßen Stähle vielen bestehenden Verwendungszwecken gegenüber als besser geeignet erweisen, wenn bei diesen Verwendungsgebieten die Verschleißfestigkeit von Bedeutung ist. Durch die in Rede stehende Eigenschaft des erfindungsgemäßen Stahls wird auch die Verwendung für /wecke erleichtert, hei welchen der Stahl lediglich relativ leichten Verschleißbeanspruchungen ausgesetzt ist. Derartige Beanspruchungen waren hisher häufig nicht ausreichend, um eine ,ingemessene Kaltverfestigung hervorzurufen. Im gehärteten Zustand hatten einige der Stähle eine höhere Härte als abgeschreckte und/oder legierte Gußeisen, wobei sie sich jedoch als weniger bruchig oder «prode herausstellten. Die erfindungsgemäßen Stähle eignen sich ganz besonders für Verwendungszwecke, hei denen die Härte von Bedeutung ist. jedoch bis heute Schwierigkeiten durch das zu Bruch gehen von Teilen auftraten Außerdem sind sie geeignet für Verwendungszwecke, bei welchen eine Bearbeitung der Stähle vor der Verfestigung angestrebt ist.
Die in den Fig. 1. 2 und 3 angegebenen Temperaturen liegen innerhalb der als erfindungsgemäß bezeichneten Temperaturen und sind nicht kritisch. Bei den angegebenen Zeiten handelt es sich um Nennwerte. Bei der in fig. ! dargestellten Arbeitsweise wird die Legierung auf etwa 1010 C erhitzt, auf etwa 20 ( abgekühlt, auf etwa 650 C erhitzt und einige Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten, dann auf 20 C abgekühlt, auf etwa 750 C erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Bei der in Fig. 2 veranschaulichten Arbeitsweise ist der zweite Abkühlungsvorgang fortgelassen worden und wird die Legierung als Schluüwärmebehandlung auf eine Temperatur von 650 bis 750 C erhitzt. Bei der Arbeitsweise gemäß I ig. 3 sind beide zwischengeschalteten Abkühlvorgänge fortgelassen und wird die Legierung von 1010 C auf 650 C abgekühlt, einige Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten und dann auf 750 C erhitzt, was die Schlußwärmebehandlung darstellt, worauf auf Raumtemperatur abgekühlt wird. Die Erfindung wird im folgenden anhand einiger Beispiele noch näher erläutert.
FJne Legierung mit 1.1 ''- Kohlenstoff. 5.7% Mangan. \-'r Kobalt. 1.9%, Chrom. 1.8% Molybdän. 1.1 % Silicium. Rest Eisen und herstellungsbedingte kleinere Mengen an Verunreinigungen, wurde auf erfindungsgemäße Weise einer Wärmebehandlung unterzogen. Die Feingefüge und die Härten wurden bei jedem Verfahrensschritt ermittelt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tafel 1 zusammengestellt. Die Gefüge sind in den Fig. 4. 5 und 6 als Schliffbilder dargestellt.
Tafel 1
Probenmaleriiil
Beobachtungen
Probenmaterial
Beobachtungen
Austenitisiert durch
Erhitzen bei 1000 C
und Abkühlen auf
Raumtemperatur in
bewegter Luft
Einzelne Primärkarbide sowie feine Sekundärkarbide in gleichmäßiger Verteilung in
austenitischer Matrix
Rockwell-Härte (C): 24
B. Wie bei (A) mit nachfolgender vierstündiger Erhitzung bei 640 C
Wie bei (B) mit nachfolgender vierstündiger
Erhitzung bei 740 C
und Abkühlung auf
Raumtemperatur
Karbidverteilung wie bei (A), jedoch in Matrix aus feinstreifigem Perlit mit etwas (Hoch)-Bainit Rockwell-Härte (C): 40
Verteilung der Primärkarbide wie bei (A), jedoch in martensitischer Matrix. Fig. 6 zeigt Grundmasse aus feinem Kugelkarbid Rockweii-iiäne (C): 62
Soll die Legierung im Hinblick auf maximale Duktilität im vollständig austenitischen Zustand verwendet werden, so muß der Austenit ausreichend stabil sein, um ein Zerfallen in härtere und weniger duktilere Bestandteile während seiner Lebensdauer innerhalb definierter Umgebungstemperaturen zu vermeiden.
Um eifiige temperaturabhängige Eigenschaften der Legierung zu bestimmen, wurden drei Schmelzen mit den in Tafel 2 zusammengestellten Zusammensetzungen bei HK)O C austenitisiert, bevor dieselben rasch auf Raumtemperatur abgekühlt wurden. Probekörper dieser Legierungen wurden bis zu 52 Stunden lang im Temperaturbereich von -60 bis+200 C behandelt und dann mit Hilfe des Röntgenstrahl-Ablenkungsverfahrens untersucht. Die Abwesenheit jeglicher Umwandlungsprodukte zeigte an. daß die Ms-Temperatur unterhalb von -60 C lag und daß kein Perlit unterhalb von 200 C" gebildet wurde.
Tafel 2
Probe-Nr.
Flemente in Gew.-% C Mn Co Cr
Mo Si
1,1 5.7 1,7 1.9 1,8 1,1 1.1 5,9 1,9 2.0 1,8 :,0
Ferner herstellungsbedingte Verunreinigungen an Nickel, Wolfram, Vanadium, Schwefel und Phosphor
Die Laborversuche zur Ermittlung der Verschleißfestigkeit wurden auf folgende Weise vorgenommen: Probekörper verschiedener Legierungen unter Einschluß des Stahls nach der Erfindung wurden auf der Peripherie einer Stahlscheibe befestigt Die Anordnung wurde auf einem Bohrkopf befestigt und die Proben wurden in einem Schleifschlamm, bestehend aus SiIiciumkarbid und Korund, rotiert. Die Probekörper wurden vor dem Versuch und in bestimmten Zeitabständen während des Versuches gereinigt, getrocknet und gewogen. Die bei den Versuchen benutzten Werkstoffe sowie die bei den Versuchen ermittelten Ergebnisse sind in der folgenden Tafel 3 zusammengestellt.
7 Tafel 3 24 56 137 »1« (1) verfestigt 8 Dauer)
»1« (2) verfestigt
Manganstahl
(13% Mn)
Gewichtsverlust (g)
2. Versuch (255 SId. ASTM 532 Typ I 0,357
I. Versuch (205 Std. Dauer) Gewichtsverlust (g) Probenmaterial 0,360
0,582
Probenmaterial 0,365 0,335
»1« (austenitisiert) 0,440
0,314
Manganstahl
(13% Mn)
Legiertes Gußeisen
ASTM 532 Typ I
Die Ergebnisse lassen erkennen, daß die erfindungsgemäßen Legierungen unter den vorliegenden Versuchsbedingungen beträchtlich bessere Verschleißfestigkeiten besitzen als der Manganstahl mit 13% Mn.
ι cii'ici /cigcii die Ergebnisse, daß die cffirnjüngSgcmdßen Legierungen im vollständig gehärteten oder verfestigten Zustand eine Verschleißfestigkeit besitzen, die bei derjenigen des legierten Gußeisens gemäß ASTM 532-Typ 1 liegt.
Die Beurteilung der Bearbeitbarkeit des perlitischen Manganstahls nach der Erfindung auf Grundlage der Erfahrung eines Fachmanns ergab einen Wert von mehr als 40% Verbesserung gegenüber einem in Wasser gehärteten Werkzeugstahl unter Stützung auf das »Metals Handbook«, Band 3, der American Society for
Tafel Ί
ι ·. Metals, Abschnitt »Machinability Ratings for Annealed Tool Steels«.
Die folgenden Untersuchungen wurden ausgeführt, um die relativen Kaltverfestigungen der erfindungsgcrnäßcri Legierung rnit denjenigen des Manganstahl;
>n mit 12 bis 14% Mn zu vergleichen. Dabei wurden quadratische Probekörper geschliffen und im Vakuum bei 1000 C austenitisiert, woran sich ein rasches Abkühlen auf Raumtemperatur mit Hilfe aufgeblasenen Argongases anschloß. Jeder Probekörper wurde sodann
2> unter Normbedingungen zwei und vier Minuten lang mit Stahisand beblasen. Die Ergebnisse von Mikrohärteuntersuchungen der Oberfläche und der Querschnitte sind in der folgenden Tafel 4 zusammengestellt.
Proben Stahlsandblasdauer 2 Minuten Vickers-Härte Tiefe der ver Stahlsandblasdauer 4 Minuten Vickers-Härte Tiefe der ver
material 0,0254 mm festigten 0,0254 mm festigten
Oberflächen unter der (gehärteten) Vickers-Härte unter der (gehärteten)
härte Vickers- Oberfläche bei Zone ab bei 200 g Oberfläche bei Zone ab
Härte bei 200 g Last Oberfläche Last 200 g Last Oberfläche
200 g Last Mittelwerte Mittelwerte Mittelwerte
fi62 0.6350 mm 726 nicht bestimmt
Mittelwerte Mittelwerte
12-14% 770 694 0.6350 mm 833 710 nicht bestimmt
Mn (1)
12-14% 780 690 0,7112 mm 802 720 nicht bestimmt
Mn (2) 685 0.6350 mm 830 nicht bestimmt
»1« 830 841
»3« 870 918
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

Patentansprüche;
1. Manganstahl, bestehend aus
1,1 bis 1,3% Kohlenstoff,
5,0 bis 6,3 % Mangan,
1,6 bis 2,2% Chrom,
1,4 bis 2,0% Molybdän,
0,8 bis 1,4% Silicium,
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen.
IO
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