DE2454803A1 - Verfahren zur herstellung eines aus mineralbestandteilen, polymeren bestandteilen und einer dritten komponente bestehenden materials - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines aus mineralbestandteilen, polymeren bestandteilen und einer dritten komponente bestehenden materialsInfo
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Description
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«■■.·:.-·.(■ H Wsid.nisr.n.D.i::. Pi-1S. nr.k.rin^ki
Case: BO 5198
1) HOLLANDSCHE WEGENBOUW ZANEN B.V.
2) OLSTER ASPHALT FABRIEK B.V.
1) Lankhorstlaan 8, Heemstede, Niederlande
2) Rijksstraatweg 47, Ölst, Niederlande
Verfahren zur Herstellung eines aus Mineralbestandteilen, polymeren
Bestandteilen und einer dritten Komponente bestehenden Materials
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines aus Mineralbestandteilen, polymeren Bestandteilen und einer dritten
Komponente bestehenden Materials, gemäß dem die vorerhitzten Mineralbestandteile vor der Zugabe der dritten Komponente mit ,
den polymeren Bestandteilen vermischt werden, das nach diesem Verfahren erhaltene Material sowie die daraus hergestellten Gegenstände.
Ein Verfahren dieser Art ist aus der niederländischen Patentanmeldung
Nr. 71.08690 bekannt. Diese Patentanmeldung betrifft die Herstellung von bituminösen Zusammensetzungen, die ebenfalls
Mineralaggregate und ein Polymerisat enthalten und die für den Straßenbau geeignet sind. In diesem Fall besteht der
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Zweck der Verwendung des Polymerisats darin, die rheologischen Eigenschaften des Bitumens zu verbessern. Das verwendete Polymerisat
muß bestimmte Eigenschaften besitzen und insbesondere ein synthetischer Kautschuk vom Typ eines Blockmischpolymerisats
der allgemeinen Formel A-B-A, in der A und B für verschiedene thermoplastische nicht-elastomere Polymerisatblöcke stehen,
wie beispielsweise Polystyrol-Polyisopren-Polystyrol, sein, wobei dieses Polymerisat zur Herstellung der bituminösen Zusammensetzungen
in Gegenwart mindestens eines Teils des Mineralaggregats mit dem bituminösen Bestandteil vermischt wird. Gemäß
dieser Patentanmeldung kann dieses Mischen in verschiedener Weise erfolgen, nämlich
a) durch Zugeben des Blockmischpolymerisats zu einer Mischung aus dem bituminösen Bestandteil und dem Mineralaggregat,
b) durch Vermischen des Blockmischpolymerisats mit der Gesamtmenge
des Mineralaggregats, bevor der bituminöse Bestandteil zugesetzt wird,
c) durch Vermischen des Blockmischpolymerisats mit einem Teil des Mineralaggregats, wonach der Rest des Mineralaggregats
zugesetzt wird, bevor der auf 135 bis 1850C erhitzte bituminöse
Bestandteil zugegeben wird,
wobei die Gesamtmenge des Aggregats zuvor bei erhöhter Temperatur,
beispielsweise bei 2000C, getrocknet werden kann, und
d) durch Vermischen des Blockmischpolymerisats mit einem Teil des Mineralaggregats und Zugabe dieser Mischung zu einer Mischung
aus dem bituminösen Bestandteil und dem Rest des Mineralaggregats .
Bei diesen Mischmethoden wird das Blockmischpolymerisat in Form eines Pulvers oder in Form einer Lösung in einem flüchtigen Lösungsmittel
verwendet. Die verwendete Menge des Blockmischpolymerisats beträgt 1 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf den bituminösen
Bestandteil. Die Menge der Mischung aus dem Blockmisch-
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polymerisat und dem bituminösen Bestandteil belauft sich auf 1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Menge des Mineralaggregats.
Daher ist der polymere Bestandteil in einer Menge von höchstens 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf den binuminösen Bestandteil, vorhanden,
was einem beträchtlichen Überschuß der bituminösen Bestandteile gegenüber den polymeren Bestandteilen entspricht.
In der niederländischen Patentanmeldung Nr. 69.00269 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Materials beschrieben, gemäß
dem vorerhitzte Mineralbestandteile mit 10 bis 25 Gew.-% Abfallkunststoff
en vermischt werden, worauf die Mischung auf eine Temperatur erhitzt wird, die mindestens gleich ist der Schmelztemperatur
der Bestandteile der Abfallkunststoffe mit dem höchsten Schmelzpunkt. Es ist erforderlich, daß als Kunststoffbestandteile
thermoplastische Harze verwendet werden, in denen geringe Menge hitzehärtbarer Harze vorhanden sein können. Diese Materialien
können für Bauzwecke und/oder den "Straßenbau sowie den
Wasserbau verwendet werden.
Schließlich wird in der niederländischen Patentanmeldung Nr. 73.05629 ein Verfahren zur Herstellung eines Materials vorgeschlagen,
daß aus Mineralbestandteilen, zerkleinerten Produkten aus verschiedenen Polymerisaten, die erforderlichenfalls in
Form eines zerkleinerten Abfallmaterials eingesetzt werden, und aus Kohlenwasserstoffe-enthaltenden Produkten, wie aromatenreiche
Teerpechprodukte und bituminöse Teerpechprodukte, aromatenreiche öl- und wachsartige Produkte, Petrolkoks und/oder, aromatenreiche
Erdölfraktionen, in Mengen von höchstens 100 Gew.-%,
bezogen auf die Gewichtsmenge der polymeren Bestandteile, und gegebenenfalls ein oder mehreren Additiven bestehen.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung
von insbesondere für den Straßenbau geeigneten Materialien mit verbesserten Eigenschaften, wie einer besonders
großen Marshall-Stabilität, einer hohen Druckfestigkeit und einer ausgezeichneten Beständigkeit gegen die Bildung von Rillen,
Spuren und Rissen, und bei den neben Mineralbestandteilen zer-
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kleinerte Polymerisate und Kohlenwasserstoffe enthaltende Produkte
in besonderen Verhältnissen verwendet werden. Das Verfahren besteht darin, daß man die Mineralbestandteile zunächst
auf eine Temperatur von mindestens 1800C erhitzt, wonach die
nicht-erhitzten, zerkleinerten polymeren Bestandteile und anschließend die aus Kohlenwasserstoffen bestehenden Komponenten
zugesetzt werden, wobei der Gewichtsprozentsatz der polymeren Bestandteile höchstens 100 %, bezogen auf die Gewichtsmenge
der Kohlenwasserstoffe enthaltenden Komponente, beträgt, mit der Maßgabe, daß, wenn ein bituminöses Produkt als Kohlenwasserstoffe
enthaltende Komponente verwendet wird, der Gewichtsprozentsatz der polymeren Bestandteile zusammengerechnet mindestens
20 %, bezogen auf die Gewichtsmenge des Bitumens, betragen sollte.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung eines aus Mineralbestandteilen, polymeren Bestandteilen und einer
dritten Komponente bestehenden Materials, gemäß dem die vorerhitzten Mineralbestandteile vor der Zugabe der dritten Komponente
mit den polymeren Bestandteilen vermischt werden,· das dadurch gekennzeichnet ist, daß als polymere Bestandteile zerkleinerte,
gegebenenfalls aus verschiedenen Polymerisaten bestehende und gegebenenfalls zerkleinertes Abfallmaterial umfassende
Produkte und als dritte Komponente Kohlenwasserstoffe
enthaltende Produkte eingesetzt werden, wobei die Menge der polymeren Bestandteile höchstens 100 Gew.-%, bezogen auf die Gewichtsmenge
der Kohlenwasserstoffe enthaltenden Komponente, be;-trägt,
mit der Maßgabe, daß, wenn als Kohlenwasserstoffe enthaltende Komponente ein bituminöses Produkt eingesetzt wird,
die Menge der polymeren Bestandteile mindestens 2 0 Gew.-%, bezogen auf die Gewichtsmenge des Bitumens, beträgt.
Die Kombination aus den besonderen Verfahrensmaßnahmen und der Relation der materialbildenden Bestandteile führt überraschenderweise
zu Materialien mit unerwartet günstigen Eigenschaften.
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Bezüglich der angewandten Verfahrensmaßnahmen ist festzustellen,
i daß Materialien mit günstigen Eigenschaften ausschließlich
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erhalten werden, gemäß dem zunächst die Mineralbestandteile erhitzt werden, wonach
die nicht-erhitzten, zerkleinerten polymeren Bestandteile zugegeben und schließlich die Kphlenwasserstoff-enthaltende
Komponente zugesetzt werden. In den weiter unten angegebenen
Vergleichsbeispielen sind Ergebnisse angegeben, die durch ein teilweises Abweichen von dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten
worden sind. In dem Vergleichsbeispiel 1 wird keine Kohlenwasserstoff
-enthaltende Komponente verwendet. Bei dem Vergleichsbeispiel 2 wird der Mineralbestandteil nicht vorerhitzt. In dem
Vergleichsbeispiel 3 werden grobe polymere Bestandteile verwendet.
Bei dem Vergleichsbeispiel 4 werden vorerhitzte, zerkleinerte polymere Bestandteile verwendet. Im Rahmen des Vergleichsbeispiels
5 werden die vorerhitzten Mineralbestandteile zunächst mit der Kohlenwasserstoff-enthaltenden Komponente vermischt,
bevor die polymeren Bestandteile zugesetzt werden. Schließlich werden, bei dem Vergleichsbeispiel 6 die vorerhitzten
Mineralbestandteile mit einer Mischung aus einer heiße Kohlenwasser stoffe-enthaltenden Komponente und zerkleinerten polymeren
Bestandteilen vermischt. Erfindungsgemäß können als Mineralbestandteile
sämtliche Bestandteile verwendet werden, die für den Anwendungszweck der Materialien geeignet sind. Für den Straßenbau
werden Sand und Mischungen aus Sand und Kies bevorzugt.
Für gewisse Anwendungszwecke kann der Sand jedoch vollständig, zum größten Teil oder im geringeren Ausmaß durch zerkleinertes
Glas, das z. B. als Industrieabfall anfällt, Hochofenschlacke
oder Schlacke, die in metallurgischen Betrieben oder in Müllverbrennungsanlagen
anfällt, ersetzt werden.
Als polymere Bestandteile werden überwiegend thermoplastische
Polymerisate, beispielsweise Polyäthylen, Polypropylen, Polybutylen, Polyvinylchlorid, Polyamide, thermoplastische Polyester, Polyacrylate
etc., verwendet. Die Herkunft der polymeren Bestandteile ist nicht wichtig, vorausgesetzt, daß sie zerkleinert sind
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oder zerkleinert werden. Daher können die polymeren Bestandteile beispielsweise in Form von granulierten Rohmaterialien,
wie sie bei der Herstellung anfallen, zerkleinerten Rohmaterialien oder Abfallprodukten der Polymerisatherstellung eingesetzt
werden. Zum Beispiel sind vom Standpunkt der Umweltreinhaltung aus gesehen die sog. Haushaltskunststoffabfälle von besonderer
Bedeutung. Diese Abfallprodukte, die wegen ihrer schlechten Abbaubarkeit nicht oder nur schwer aus der Umgebung beseitigt
werden können, können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu nützlichen Produkten verarbeitet werden. Die einzige Bedingung
ist diejenige, daß die Kunststoffabfälle zu Teilchen mit relativ
geringen Abmessungen zerkleinert werden. Natürlich bestehen diese Abfallprodukte aus einer großen Vielzahl von verschiedenen
synthetischen Substanzen, bei denen es sich jedoch größtenteils um thermoplastische Harze handelt.Ein relativ geringer Prozentsatz
von hitzehärtbaren Harzen ist kein Hindernis für die Verarbeitung dieser Materialien, da die hitzehärtenden Harze als Füllstoffe
eingearbeitet werden. Geringe Prozentsätze anderer Produkte, die zufällig vorhanden sind, sind unschädlich.
Hinsichtlich der Form und der Abmessungen der zerkleinerten polymeren Bestandteile ist festzuhalten, daß die Form eine
. geringe Bedeutung hat, so daß in wirksamer Weise Schuppen, Granulate, Körnchen, geschnitzelte, geschnittene oder gebrochene
Teilchen und dgl. verwendet werden können, und daß die Abmessungen auch innerhalb eines weiten Bereiches variieren können und
überwiegend von dem angestrebten Anwendungszweck abhängen.
Für den Straßenbau schwankt die Menge, in der die polymeren Bestandteile verwendet werden, vorzugsweise von 0,3 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf die Gewichtsmenge der Mineralbestandteile, und dies in Abhängigkeit von den gewünschten Eigenschaften des Endprodukts,
wie der Abriebbeständigkeit, der Elastizität, der Rauheit, der Stabilität, der Druckfestigkeit und dgl. Je nach dem angestrebten
Anwendungszweck kann der Gehalt an den polymeren Bestandteilen größer oder kleiner sein.
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Als Kohlenwasserstoffe enthaltende Komponente werden beispielsweise
aromatenreiche Teerpechprodukte, bituminöse Teerpechpro-.-dukte, aromatenreiche öl- und wachsartige Produkte, Petrolkoks,
leichte aromatenreiche Erdölfraktionen, sog. synthetischer Bitumen,
Styrol oder dgl., verwendet. Die Frage,,welches dieser
Produkte verwendet wird, hängt wiederum von dem Anwendungszweck
ab. Für Straßenbauzwecke werden im allgemeinen die üblichen bituminösen Produkte und Kohleteerprodukte verwendet.
Für gefärbte Materialien werden im allgemeinen keine bituminösen Produkte oder nur geringe Mengen davon verwendet, da dieses
Material das Pigmentieren stört. Die Menge, in der die Kohlenwasserstoffe enthaltende Komponente verwendet wird, variiert vorzugsweise
zwischen 3 und 10 Gew.-%, bezogen auf die Gewichtsmenge der Mineralbestandteile.
Weiterhin ist es möglich, in die Materialien die üblichen Füllstoffe
und/oder Additive einzuarbeiten. Wie bereits erwähnt, können Pigmente als Additive verwendet werden. In Abhängigkeit
von ihrer Art, werden die Füllstoffe und die Additive zu dem Mineralbestandteil oder dem polymeren Bestandteil zugesetzt.
Beispielsweise ist es ohne weiteres möglich, als Füllstoff wirkende, hitzehärtbare Harze zusammen mit dem polymeren Bestandteil
zuzugeben.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Materialien
zeichnen sich durch günstige Eigenschaften aus. Wie aus den Beispielen und den darin angegebenen Tabellen ersieht-,
lieh ist, werden für Straßenbeläge geeignete Materialien hergestellt,
die bei 600C eine Marshall-Stabilität von 1850 bis
4700 kg und eine nach der Proctor-Methode bestimmte Druckfestigkeit
von 75 bis 130 kg/cm2 besitzen.
Weiterhin hat es sich erwiesen, daß die Rißempfindlichkeit des
Endprodukts beeinflußt werden kann, so daß eine ununterbrochene Straßenoberfläche hergestellt werden kann. Je weniger polymere
Bestandteile vorhanden sind, um so geringer ist die Rißempfindlichkeit.
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Es ist überraschend, daß die Verarbeitung des erfindungsgemäßen
Materials, das 20 bis 25 Gew.-% polymere Bestandteile, bezogen auf die Gewichtsmenge der Kohlenwasserstoffe-enthaltenden Komponente,
enthält, ohne weiteres mit herkömmlichen Auftragvorrichtungen und Walzen verarbeitet werden kann, so daß selbst
eine bemerkenswerte Verbesserung hinsichtlich des Verarbeitens gegenüber den bisher bekannten bituminösen Mischungen erreicht
wird.
Man erhitzt Sand auf 200 bis 2500C und gibt 4 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf die Menge des Sandes, nicht-erhitztes, zerkleinertes Polyäthylen zu. Als Ergebnis erhält man eine Mischung, die
nicht oder kaum in großem Maßstab zu einem Straßenbelag verarbeitet werden kann. Der Temperaturbereich für die Auftragung
des Materials ist zu eng und das sofortige Walzen führt zu permanenten Rissen.
Man vermischt kalten Sand mit zerkleinerten polymeren Bestandteilen
und erhitzt diese Mischung auf 200 bis 25O0C. Es ergibt
sich keine oder eine unzulängliche Verbindung, und die Mischung fällt auseinander und besitzt daher schlechte mechanische Eigenschaften.
Man vermischt erhitzten Sand mit großen Abfallkunststoffstücken.
Es wird unter Schwierigkeiten eine gewisse Verbindung erreicht.
Man vermischt erhitzten Sand mit zerkleinerten polymeren Bestandteilen,
die vor dem Vermischen bis zum Erweichungspunkt erhitzt worden sind. Es werden keine zufriedenstellenden Mischergebnisse
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erzielt, und es erfolgt keine oder nur eine unzureichende Kohäsion.
Man vermischt erhitzten Sand mit Bitumen und gibt änschließlich unter dauerndem Rühren zerkleinerte polymere Bestandteile zu.
Man erreicht keine zufriedenstellenden Mischergebnisse; die
Mischung ballt sich zu Klumpen zusammen.
Man vermischt erhitzten Sand mit einer Mischung aus heißem Bitumen
und zerkleinerten polymeren Bestandteilen. Man erzielt keine zufriedenstellende Durchmischung, und die Ergebnisse sind
wesentlich schlechter als die gemäß den Beispielen 1 bis 5 erhaltenen.
Man vermischt erhitzten Sand mit zerkleinerten hitzehärtbaren polymeren Bestandteilen. Es wird keine Bindung erreicht, und das
hitzehärtbare Harz kann bei zu hohen Temperaturen brennen.
Man erhitzt 1 Tonne Sand in einer Mischkammer auf 2400C und gibt
unter dauerndem Rühren 12 kg nicht-erhitztes, zerkleinertes ' (zerrissenes)
Polyäthylen zu und vermischt während 15 Sekunden. Dann gibt man zu dieser Mischung 58 kg auf 1600C vorerhitztes
Bitumen zu, was einer auf das Bitumen bezogenen Polymerisatmenge
von 20,7 Gew.-% entspricht. Nach dem Durchmischen während 30 Sekunden
ist das Produkt transportfertig und wird mit Hilfe einer
Auftragvorrxchtung in Form einer ununterbrochenen Straßenoberfläche aufgetragen, die mit einer Anzahl von Walzdurchgängen fertiggestellt
wird. Während der Verarbeitung kann die Temperatur auf mindestens 130°C absinken, ohne daß hierdurch eine Verschlechterung
der Eigenschaften des Endprodukts verursacht wird.
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Eigenschaften:
Marshall-Stabilität, gemessen bei 600C (nach den Standardvorschriften
des Niederländischen Ministeriums für öffentliche Arbeiten 1972): 1850 kg.
Druckfestigkeit, die mit Zylindern, die nach der Proctor-Methode hergestellt sind, nach den Standardvorschriften des
Niederländischen Ministeriums für öffentliche Arbeiten bestimmt wird: 75 kg/cm2.
Man verfährt wie in Beispiel 1 beschrieben, mit dem Unterschied, daß man anstelle von 12 kg Polyäthylen 20 kg Polyäthylen (=
34,5 % polymere Bestandteile) verwendet.
Marshall-Stabilität: 2350 kg;
Druckfestigkeit: 80 kg/cm2.
Druckfestigkeit: 80 kg/cm2.
Man arbeitet wie in Beispiel 1 angegeben, mit dem Unterschied, daß man an Stelle von 12 kg Polyäthylen 30 kg Polyäthylen
(= 51,8 % polymere Bestandteile) verwendet.
Marshall-Stabilität: 2750 kg;
Druckfestigkeit: 85 kg/cm2.
Druckfestigkeit: 85 kg/cm2.
Man verfährt nach der in Beispiel 1 angegebenen Weise, mit dem Unterschied, daß man anstelle von 12 kg Polyäthylen 40 kg Polyäthylen
(= 69 % polymere Bestandteile) verwendet.
Marshall-Stabilität: 3000 kg;
Druckfestigkeit: 85 kg/cm2.
Druckfestigkeit: 85 kg/cm2.
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In der folgenden Tabelle A sind die Ergebnisse dieser Beispiele zusammengefaßt. In dieser Tabelle ist auch die Schrumpfung der
erhaltenen Mischung angegeben, die sich durch das Auftreten-von Temperaturunterschieden
ergibt und zu Rissen führen kann.
Tabelle | A | B e i s | ρ i e 1 e. | 4 | |
2 | 3 | 1000 | |||
1 | 1000 | 1000 | 40 | ||
Sand (kg) | 1000 | 20 | 30 | 58 | |
Polyäthylen (kg) | 12 | 58 | 58 | 69 | |
Bitumen (kg) | 58 | 34,5 | 51,8 | 3,65 | |
polymere Bestandteile (Gew.-%, bezogen auf die Kohlenwasserstoffe enthaltende Komponente) |
20,7 | 1,86 | 2,75 | 3000 | |
polymere Bestandteile. (Gew.-% , bezogen auf die gesamte Mischung) |
1,12 | 2350 | 2750 | 85 | |
Marshall-Stabilität- (kg) |
1850 | 80 | 85 | 24 | |
Druckfestigkeit (kg/cm2) | 75 | 13,5 | 18 | ||
Schrumpfung (10~ m/m 0C) | 11 | ||||
Beispiel 5 ' | |||||
Man verfährt nach der in Beispiel 1 angegebenen Verfahrensweise, jedoch mit dem Unterschied, daß man anstelle von 58 kg Bitumen
58 kg Teerprodukte anstelle von 12 kg Polyäthylen, 8 kg Polyäthylen
(= 13,4 % polymere Bestandteile) einsetzt.
Marshall-Stabilität: 2300 kg;
Druckfestigkeit: 115 kg/cm2.
Druckfestigkeit: 115 kg/cm2.
Man arbeitet nach der in Beispiel 5 angegebenen Weise mit dem Unterschied,
daß man anstelle von 8 kg Polyäthylen 12 kg Polyäthylen
(20,7 % polymere Bestandteile) verwendet.
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Marshall-Stabilität: 3000 kg·;
Druckfestigkeit: 125 kg/cm2.
Druckfestigkeit: 125 kg/cm2.
Man verfährt wie in Beispiel 5 angegeben, mit der Abänderung, daß man anstelle von 8 kg Polyäthylen 20 kg Polyäthylen
(= 34,5 % polymere Bestandteile) verwendet.
Marshall-Stabilität: 4000 kg; Druckfestigkeit: 130 kg/cm2.
Man verfährt nach der in Beispiel 5 angegebenen Weise, mit dem Unterschied, daß man anstelle von 8 kg Polyäthylen 30 kg Polyäthylen
(= 51,8 kg polymere Bestandteile) verwendet.
Marshall-Stabilität: 4700 kg; Druckfestigkeit: 130 kg/cm2.
Die Ergebnisse der Beispiele 5 bis 8 sind in der folgenden Tabelle
B zusammengefaßt.
Tabelle | B | B | e i | 6 | s ρ | i e | 7 | 1 e | 8 |
000 | 000 | 000 | |||||||
5 | 1 | 12 | 1 | 20 | 1 | 30 | |||
1000 | 58 | 58 | 58 | ||||||
8 | |||||||||
58 | |||||||||
Sand (kg)
Polyäthylen (kg)
Teerprodukt (kg)
Polyäthylen (kg)
Teerprodukt (kg)
polymere Bestandteile (Gew.-%, bezogen auf die Kohlenwasserstoffe
enthaltende Komponente) 13,4 20,7 34,5 51,8
enthaltende Komponente) 13,4 20,7 34,5 51,8
polymere Bestandteile (Gew.-%, bezogen auf die gesamte Mischung^ 0,75 1,12 1,86 2,75
Marshall-Stabilität (kg) 2000 3000 4000 4700
Druckfestigkeit (kg/cm2) 115 125 130 130
Schrumpfung (10~6 m/m 0C) 10,3 10,6 11 11,3
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Aus den Ergebnissen der Tabelle B ist zu erkennen, daß eine
besonders große Marshall-Stabilität und eine hohe Druckfestigkeit erreicht werden können und mit zunehmenden Polymerisatmengen
praktisch keine Zunahme der Schrumpfung erfolgt.
Weiterhin erhellen die Ergebnisse den Tatbestand, daß erfindungsgemäß
ein sehr großer Bereich von Marshall-Stabilitätswerten erzielt werden kann. Andererseits bedeutet dies, daß
für jeden Anwendungszweck eine geeignete Rezeptur hergestellt
werden kann, die entsprechend angepaßte Werte für die Marshall-Stabilität
und die Druckfestigkeit ergibt.
Obwohl in den Beispielen das Bitumen oder das Teerprodukt getrennt
eingesetzt worden sind, versteht es sich, daß auch Mischungen dieser Bestandteile in beliebigen Verhältnissen angewandt
werden können.
In den Beispielen ist stets die gleiche Menge Bitumen oder
Teerprodukt verwendet, da diese Menge am häufigsten in der Praxis angewandt wird. Wie jedoch bereits angegeben wurde, können
auch andere Mengen mit ähnlichen Ergebnissen benützt werden.
Patentansprüche
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Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines aus Mineralbestandteilen,
polymeren Bestandteilen und einer dritten Komponente bestehenden Materials, gemäß dem die vorerhitzten Mineralbestandteile
vor der Zugabe der dritten Komponente mit den polymeren Bestandteilen verwendet werden, dadurch
gekennzeichnet , daß als polymere Bestandteile zerkleinerte, gegebenenfalls aus verschiedenen Polymerisaten
bestehende und gegebenenfalls zerkleinertes Abfallmaterial umfassende Produkte und als dritte Komponente
Kohlenwasserstoffe enthaltende Produkte eingesetzt werden, wobei die Mengen der polymeren Bestandteile höchstens 100
Gew.-%, bezogen auf die Gewichtsmenge der Kohlenwasserstoffe enthaltenden Komponente, beträgt, mit der Maßgabe, daß,
wenn als Kohlenwasserstoffe enthaltende Komponente ein
bituminöses Produkt eingesetzt wird, die Menge der polymeren Bestandteile mindestens 20 Gew.-%, bezogen auf die
Gewichtsmenge des Bitumens, beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als polymere Bestandteile eine Mischung aus überwiegend thermoplastischen Kunststoffen verwendet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch g e k e η η
zeichnet, daß als polymere Bestandteile Industrieabfallkunststoffe
verwendet werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch g e k e η η
zeichnet , daß als polymere Bestandteile Haushaltskunststoffabfälle
eingesetzt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch g e k e η η
zeichnet, daß die polymeren Bestandteile in zerkleinerter Form, z. B. in Form von Flocken, Granulaten,
Körnchen, grobem Mahlgut, zerrissenen, zerschnittenen oder . zerbrochenen Stücken, verwendet werden.
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6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als polymere Bestandteile Polyäthylen,
Polypropylen, Polybutylen, Polyviny!verbindungen wie Polyvinylchlorid,
Polyacrylate, Polyamide, Polyester und/oder Polyäthylenimine eingesetzt werden.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die polymeren Bestandteile in einer
Menge von 0,3 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gewichtsmenge
der Mineralbestandteile, angewandt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mineralbestandteile ein überwiegend aus Sand und/oder Seesand bestehendes Material eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn, zeichne
t , daß das aus Sand und/oder Seesand bestehende Material vollständig oder teilweise durch zerkleinertes Glas
und/oder Schlacke, die von Hochofen, metallurgischen Betrieben oder Müllverbrennungsanlagen herstammt, ersetzt
wird.
10; Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kohlenwasserstoffe enthaltende Komponente aromatenreiche Teerpechprodukte, bituminöse Teerpechprodukte,
aromatenreiche öl- und wachsartige Produkte, Petrolkoks und/ oder aromatenreiche, leichte Erdölfraktionen verwendet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß Kohleteerprodukte einer für den Straßenbau geeigneten Zusammensetzung verwendet werden,
12. Verfahren nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch g e kennz
eichnet , daß die Kohlenwasserstoffe enthaltenden Produkte in einer Menge von 3 bis 10 Gew.-%, be-
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zogen auf die Gewichtsmenge der Mineralbestandteile, eingesetzt werden.
13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Mineralbestandteil Sand
oder eine Mischung aus Sand und Kies, als polymerer Bestandteil zerkleinertes Polyäthylen in einer Menge von 1 bis
3 Gew.-% und als dritter Bestandteil Bitumen oder ein Teerprodukt in einer Menge von 5 bis 8 Gew.-%, jeweils auf die
Gewichtsmenge des Mineralbestandteils bezogen, verwendet werden.
14. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß Pigmente als Additive zugesetzt
werden.
15. Straßenbeläge, bestehend vollständig oder teilweise aus
Produkten, erhältlich gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
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