DE2450834C3 - Verfahren zum Aluminisieren der Innenseite der Schirmwanne einer Fernsehbildröhre - Google Patents

Description

20

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aluminisieren der Schirmwanneninnenfläche einer Fernsehbildröhre, bei dem auf den als Bildschirm vorgesehenen Teil der Schirmwanneninnenfläche Leuchtstoffschichten aufgebracht, auf diese und auf Stellen der Schirmwanneninnenflächen, die nicht von Leuchtstoffschichten bedeckt sind, eine Lackschicht aufgetragen wird, bei dem ferner auf die Lackschicht eine nach dem Trocknen durch Auskristallisieren eine rauhe Schicht bildende wäßrige Lösung aufgesprüht wird, darauf eine Aluminiumschicht aufgedampft und anschließend die Lackschicht durch Verdampfen entfernt wird.

Ein derartiges Verfahren ist aus der US-PS 38 21 009 bekannt.

Die Lackschicht dient vor allem dazu, das Aufbringen einer homogenen Aluminiumschicht auf die durch die Leuchtstoffschicht bedeckten Teile zu ermöglichen. Beim Einbringen des Lackes werden aber nicht nur die vom Leuchtstoff bedeckten Innenflächen der Schirmwanne, sondern auch die unbedeckten Teile z. B. die Seitenflächen mit Lack überzogen.

Insbesondere an diesen Seitenflächen hat man nach dem Verdampfen des Lackes festgestellt, daß die Aluminiumschicht Blasen und Risse aufweist, wodurch sich die Gefahr lockerer Teilchen in der Röhre ergibt und außerdem das Aussehen erheblich beeinträchtigt wird, da diese Blasen und Risse von außen sichtbar sind. Dieses ist bei dem heute üblichen Einbau in der sogenannten Durchstecktechnik, bei der ein Teil der Seitenwände der Bildröhre von außen sichtbar ist. ein nicht tolerierbarer Fehler.

Bereits in der US-PS 27 51 515 wird auf das Auftreten dieses Fehlers hingewiesen und vorgeschlagen, die Schirmwanne auch an den Seitenteilen mit dem Leuchtstoff oder Stoffen, die eine ähnliche Oberfläche bilden, zu bedecken und so die Blasenbildung zu vermeiden. Nach der DE-AS 22 47 251 werden die die Fläche der Leuchtstoffschicht überschreitenden Teile der Lackschicht vor dem Aufdampfen der Aluminiumschicht durch Bestrahlen mit einem feinkörnigen Material aufgerauht.

Es ist nämlich anzunehmen, daß bei einer gewissen Rauhigkeit der Lackoberfläche die Aluminiumschicht an vielen Stellen so dünn und porig ist, daß hier der verdampfende Lack leicht entweichen kann und sich so keine Dampfblasen bilden, aus denen der DamDf z. B.

durch Aufplatzen entweicht

Bei dem nach der US-PS 38 21 009 bekannten Verfahren ist der durch Auskristallisieren die rauhe Schicht bildende Stoff ein verdampfbarer, in einem Lösungsmittel gelöster Feststoff. Als Feststoffe sind Ammoniumoxalat, Ammoniumbenzoat, Ammoniumacetat, Ammoniumnitrat und Zitronensäure genannt Einige dieser Feststoffe bilden giftige und daher gesundheitsschädliche Gase, wenn sie — wie bei dem bekannten Verfahren vorgeschlagen — bei Temperaturen von ca. 400⁰C verdampft werden. Zugleich werden außer dem Lack und den organischen Bindemitteln der Leuchtstoffschichten auch die gelösten Feststoffe vollständig verdampft und aus dem Röhrenkolben entfernt Es ergeben sich dann Stellen, bei denen keine feste Bindung zwischen der Aluminiumschicht und der Unterlage besteht.

Aus der DE-AS 10 14 238 ist auch noch ein Verfahren zur Herstellung von Fernsehröhren bekannt, bei dem zum Erzeugen einer glatten Schicht auf der Leuchtstoffschicht, d. h. zum Ausfüllen der Lücken zwischen den Leuchtstoffpartikelchen, anstelle der Lackschicht eine Borsäureschicht aufgebracht wird. Diese Borsäureschicht dient einmal der Glättung der Leuchtstoffschicht und zum anderen als Grundlage für die Aluminiumschicht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung der rauhen Schicht bei dem aus der US-PS 38 21 009 bekannten Verfahren in der Weise zu verbessern, daß beim Ausheizen des beschichteten Glaskolbens für eine Fernsehröhre nicht nur keine schädlichen Dämpfe entstehen, sondern daß die Aluminiumschicht überall eine homogene Verbindung mit der Unterlage eingeht.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Bildung der rauhen Schicht eine wäßrige Borsäurelösung verwendet wird. Bei den üblichen Ausheiztemperaturen wird die Borsäurelösung unter Abspaltung und Verdampfung von Wasser in eine zwischen Leuchtstoffschichten bzw. Glaswand und Aluminiumschicht verbleibende Boroxidschicht umgewandelt.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nach dem Erzeugen der Leuchtstoffschichten und der Lackschicht die wäßrige Borsäurelösung aufgesprüht und diese anschließend durch Wärmezufuhr getrocknet, wobei sie Borsäurekristalle bildet. Beim anschließenden Aufbringen der dünnen Aluminiumschicht erzeugen die Borsäurekristalle Poren in der Aluminiumschicht. Wird dann der beschichtete Glaskolben zum Verdampfen des Lacks ausgeheizt, dann werden die Borsäurekristalle unter Abspaltung von Wasser, welches als Wasserdampf ebenfalls entweicht, in Boroxid umgewandelt. Das Boroxid verklebt die Aluminiumschicht mit ihrem Untergrund.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Aluminisieren der Schirmwanneninnenfläche einer Fernsehbildröhre, bei dem auf den als Bildschirm vorgesehenen Teil der Schirmwanneninnenfläche Leuchtstoffschichten aufgebracht, auf diese und auf Stellen der Schirmwanneninnenfläche, die nicht von Leuchtstoffschichten bedeckt sind, eine Lackschicht aufgetragen wird, bei dem ferner auf die Lackschicht eine nach dem Trocknen durch Auskristallisieren eine rauhe Schicht bildende wäßrige Lösung aufgesprüht wird, darauf eine Aluminiumschicht aufgedampft und anschließend die Lackschicht durch Verdampfen entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der rauhen Schicht eine wäßrige Borsäurelösung verwendet wird.